
Wir passieren das Kapitol auf der linken Seite, lassen das Restaurant links liegen und erreichen die Forumsthermen. Sie war das kleinste der drei öffentlichen Bäder und einer der beliebtesten Treffpunkte der Pompejianer. Die Bauherren hatten versucht die größere Stabianer Therme zu kopieren, ohne allerdings das Niveau dieser Anlage zu erreichen. Daraus lässt sich schließen, dass die Forums Therme jünger sind, als die Stabianer Therme. Wie auch die Stabianer Therme, waren die Bäder der Forums Therme nach Geschlechtern getrennt. Die größere Männertherme verfügte über 3 Eingänge, die Frauentherme hingegen nur über einen. Dieser lag an der Via delle Terme. Dort gab es auch einen Eingang in die Männertherme.
Viele der Dekorationen der Forumstherme gehen auf das Jahr 80 v. Chr. zurück. Wie die meisten Gebäude Pompejis, wurde auch die Therme am Forum durch das Erdbeben von 62 n. Chr. beschädigt und anschließend restauriert. In einem Raum wurden über 500 Tonlampen gefunden, die dort gelagert wurden. Daher geht man davon aus, dass nicht alle Bereiche der Forumstherme genutzt wurden. Vielleicht waren sie noch nicht fertig restauriert gewesen.
Durch einen unscheinbaren Eingang auf der linken Seite gelangen wir zunächst ins Apodyterium des Männerbades. Hier konnten die Benutzer ihre Kleidung vermutlich in Regalen ablegen. Es besitzt einen Zugang zum Frigidarium, dem kalten Raum zur Abkühlung. Es ist rund und mit Marmorstufen ausgestattet, auf denen sich die Badegäste ausruhen konnten.
Hinter dem Apodyterium gelangt man in die beheizten Räume des Tepidariums. Es wurde durch ein großes Kohlebecken aus Bronze beheizt. An den Wänden tragen muskulöse Atlanten das Gesims.
Das Heißwasserbad, das Caldarium, mit seinen marmornen Wasserbecken, wurde über eine Unterbodenheizung, die Suspensura und doppelte Wände beheizt. Die Nische gegenüber der Wanne enthält das Labrum. Hier konnte man Waschungen vornehmen und sich erfrischen. Wie auf dem Marmorbecken vermerkt ist, kostete es 5250 Sesterzen.
Online seit 2001. Letzte Aktualisierung September 2020. Fotos © Daniela Szczepanski