Portugal: Erdbeben Mw 4,5 bei Lissabon

In Portugal bebte heute die Erde mit einer Magnitude von 4,5. Das Hypozentrum lag in 12 km Tiefe und nur 47 km nordwestlich der Hauptstadt Lissabon. Diese wurde am 1. November 1755 von einem verheerenden Erdbeben (geschätzte Magnitude zwischen 8,5 und 9), einem daraus resultierenden Großbrand und folgendem Tsunami zerstört. Es starben zwischen 30.000 und 100.000 Menschen. Dieses Ereignis zählt zu den folgenschwersten Naturkatastrophen in der Geschichte Europas. Hoffen wir, dass das heutige Erdbeben nur ein Einzelfall bleibt und nicht Vorzeichen eines neuen katastrophalen Erdbebens ist.

Sumatra: Erdbeben Mw 6,4

Vor der Südwestküste der indonesischen Insel Sumatra ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 6,4. Das Hypozentrum lag in 54 km Tiefe. Aufgrund der Tiefe gehe ich von keinen, oder nur geringen Schäden an Land aus. Bis zum Vulkan Krakatau sind es ca. 320 km.

Sinabung mit hoher thermischer Strahlung

Deutlich weiter ist es bis zum Vulkan Sinabung im Norden der Insel. Sinabung zeichnete sich in der letzten Woche durch mehrere pyroklastische Ströme aus, die den Südhang des Vulkans hinab rauschten. Gestern registrierte MODVOLC eine hohe thermische Strahlung von 207 MW. Es war der höchste Wert seit Februar dieses Jahres. Wahrscheinlich erwischte die Messung einen pyroklastischen Strom, der gerade vom Dom abging.

Erdbeben im Westen der Türkei und im Südiran

In der türkischen Erdbebenregion hat es ein erneutes Erdbeben gegeben. Es lag etwas von der Küste entfernt und hatte eine Magnitude von 4,9. Das Hypozentrum befand sich in nur 4 km Tiefe. Das Beben war auch auf der griechischen Insel Kos zu spüren. Im Süden des Irans bebte die Erde mit einer Magnitude von 4,6.

China: weiteres Erdbeben Mw 6,3

In China bebte gestern Nacht die Erde erneut. Betroffen ist diesmal die entlegene Region Xinjiang. Das Erdbeben der Magnitude 6,3 (Quelle: EMSC) erschütterte den dünnbesiedelten Kreis Jinghe. Das Hypozentrum lag in 30 km Tiefe. Aufgrund der Tiefe und dünnen Besiedlung der Gegend gehe ich von relativ geringen Schäden aus. In einigen Medien wird das Beben mit höheren Magnituden angegeben. Das hängt davon ab, ob der USGS, oder lokale Erdbebenwarten als Quellen benutzt wurden. Ich verwende hier die Daten des European-Mediterranean Seismological Centre (EMSC).

Erdbeben vor den Aleuten

Südlich der Fox-Islands gab es 2 Erdbeben der Magnituden 5,3. Die Hypozentren lagen in mehr als 40 km Tiefe. Diese Erdbeben sind interessant, weil sie sich in der Nähe mehrerer Vulkane der Aleuten ereigneten.

China: Erdbeben M 6,5

Update 09.08.2017: Die Opferzahlen stiegen auf 13 Tote und 174 Verletzte. Unter den Opfern befinden sich ausländische Touristen. Es gab weitere Nachbeben.

Update: Jetzt werden weitere Einzelheiten zum Erdbeben bekannt. Es sollen mindesten 5 Menschen ums Leben gekommen sein. Es ist von 60 Verletzten die Rede. Rund 100 Personen sollen im Touristenpark Jiuzhaigou eingeschlossen sein. Zudem gab es zeitgleich ein Unwetter und Hangrutschungen. Der Katastrophenschutz baut Notunterkünfte auf.

Originalmeldung: In der chinesischen Region Sichuan-Gansu ereignete sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,5. Das Hypozentrum lag in einer relativ dünn besiedelten Gegend in 10 km Tiefe. Schäden in umliegenden Dörfern sind durchaus möglich.

Erdbeben Türkei

Zwischen der griechischen Insel Kos und der Westküste der Türkei gab es weitere Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,3 in nur 1 km Tiefe.

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Island: Schwarmbeben

Update 27.07.17: Das Schwarmbeben hält weiter an, verliert heute Morgen allerdings etwas an Intensität. Insgesamt wurden in den letzten 48 Stunden 357 Erdbeben registriert, 12 davon mit Magnituden größer als 3. Die Bebenherde haben sich weiter in Richtung des Vulkans Fagradalsfjall verlagert. Eine Magmenintrusion als Grund für das Schwarmbeben scheint somit immer wahrscheinlicher zu werden. Zudem ist die Katla ebenfalls ins wanken gekommen. Dort wurden 55 Erdbeben gemessen. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 4,5.

Originalmeldung: Seit heute Morgen gibt es einen Erdbebenschwarm auf der Reykjanes-Halbinsel zwischen Reykjavik und Keflavik. Es wurden inzwischen mehr als 200 Einzelbeben registriert, 7 von ihnen mit Magnituden größer als 3. Das stärkste Erdbeben brachte es auf M 4,0. Das Hypozentrum lag in 5 km Tiefe. Schwarmbeben sind in der Gegend Islands, um den See Kleifarvatn nicht ungewöhnlich. Sie sind meistens tektonischen Ursprungs, da hier eine Riftzone verläuft. Diese steht im Zusammenhang mit den plattentektonischen Prozessen entlang der Grenze von Europa und Nordamerika. Die aktuellen Beben können aber auch von einer Magmaintrusion verursacht werden. Die Beben liegen an der Nordflanke des Vulkans Fagradalsfjall.

Katla: neue Erdbeben

Unter dem isländischen Vulkan Katla gab es in den letzten 2 Tagen 3 Erdbeben mit Magnituden größer als 3. Das Stärkste brachte es auf Mw 3,8. Das Hypozentrum befand sich laut EMSC in 1 km Tiefe. Zudem manifestierten sich zahlreiche schwächere Beben.

In anderen Vulkanregionen rappelte es ebenfalls: auf der indonesischen Insel Halmahera ereignete sich ein Beben der Magnitude 4,3. Dieses Beben lag in einer großen Tiefe von 128 km unweit des Vulkans Dukono.

Poás: Alarmbereitschaft erhöht

Gestern wurde am Vulkan Poás in Costa Rica die Alarmbereitschaft erhöht. Grund hierfür war ein seismischer Schwarm in der Nähe des Vulkans. Das stärkste Einzelbeben hatte eine Magnitude von 4,8 auf der Richterskala. Insgesamt wurden mehr als 70 Beben registriert. Forscher sagen, die Erdbeben wären tektonischen Ursprungs und stehen nicht in direktem Zusammenhang mit dem Vulkan. Feuerwehr und Zivilschutz sind trotzdem in Alarmbereitschaft versetzt worden, für den Fall weiterer starker Erdbeben, oder eines größeren Vulkanausbruchs.

Griechenland: schweres Erdbeben M 6,7

Die Ägäis wurde gestern Abend um 22.31 Uhr von einem schweren Erdbeben der Magnitude 6,7 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe zwischen der Insel Kos und dem türkischen Festland bei Bodrum. Es gab Schäden an Gebäuden, mindestens 2 tote Touristen und mehr als 120 Verletze Personen. Zur Urlaubszeit stellt so ein Erdbeben natürlich ein „worst case scenario“ dar! Die Erdstöße sorgten für Panik und waren auf vielen Inseln des Dodecanes und in der Türkei zu spüren. Es wurde ein kleiner Tsunami ausgelöst der in den Yacht-Hafen von Kos rollte. Dieser richtete keine größeren Schäden an, beschädigte allerdings zahlreich Boote und die Hafenanlage. Es gab zahlreiche Nachbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 4,8. 22 Minuten vor dem Hauptbeben gab es ein Vorbeben der Magnitude 2,7.

Die Region ist seismisch sehr instabil und es gibt immer wieder katastrophale Erdbeben. Dass liegt an der besonderen tektonischen Situation: in der Ägäis treffen mehrere tektonische Platten aufeinander. Die Ägäische Platte ist eingekeilt zwischen Europa im Norden und Westen, Afrika im Süden und der Anatolischen Platte im Osten. Entlang der türkischen Küste entstanden Störungszonen, die parallel der Plattengrenze zwischen Ägäischer Platte und Anatolischer Platte verlaufen. Diese erstreckt sich einige Kilometer von der Küste entfernt durch das Festland der Türkei.

Seit Wochen finden zahlreiche Erdbeben nur 160 km weiter nördlich statt: bei der Insel Lesbos entlädt sich die angestaute Energie nur langsam. Entlang der Störungszonen im Westen der Türkei gibt es mehrere Seismische Lücken und es besteht die Gefahr weiterer starker Erdbeben. Eine Seismische Lücke entsteht, wenn sich entlang einer Störungszone die unter Spannung steht, an einigen Stellen Erdbeben ereignen, sich die Spannungen aber nicht entlang der gesamten Störungszone abbauen. So ist in der Region mit weiteren starken Erdbeben zu rechnen.

In den Medien war zu vernehmen, dass gerade viele Touristen nicht wussten, was passierte, oder wie sie sich verhalten sollten: die Wenigsten hatten bisher ein Erdbeben erlebt. Ich habe auf meiner Seite naturkatastrophen.mobi einen kurzen Leitfaden zum Verhalten bei Naturkatastrophen gepostet. Ein umfassendes Merkblatt gibt es beim GFZ Potsdam.

Sabancaya mit Aktivitätszunahme

Vulkane.net Leser Heiko berichtet von neuen Eruptionen am Vulkan Sabancaya. Er ist in Peru und war dort Zeuge des Wiederauflebens der vulkanischen Aktivität des entlegenen Vulkans. Es wurden mehrere Aschewolken erzeugt, die bis zu 4 km über Kraterhöhe aufstiegen und 40 km weit über das Land drifteten. Die Behörden reagierten schnell und erhöhten die Warnstufe auf “orange”. Die Website von INGEMMET lädt nicht vollständig, so dass Webcam-Blicke versagt bleiben.
Sabancaya ist ein Vulkan der Anden und der derzeit höchste Vulkan der Erde, der tatsächlich eruptiert. Einige der Geonauten waren vor einigen Monaten vor Ort und zeigten sich von der Gebirgslandschaft der Anden fasziniert. Sie brachten eindrucksvolle Bilder mit.