Atlantischer Hurrikan verursachet Naturkatastrophen

Längst ist es kein Geheimnis mehr, dass wir weltweit immer heftigere Extremwetterereignisse erleben. Hier die neusten Entwicklungen aus dem atlantischen Raum.

Hurrikane im Atlantik

Nicht nur im Pazifik geht es stürmisch zu, sondern auch im Atlantik. Gerade baut sich in der Karibik Hurrikan Ian zusammen. Berechnungen zeigen, dass er am Dienstag Kuba erreichen wird und dann Richtung Florida weiterzieht. Er entwickelt sich zu einem Hurrikan der Kategorie 3. Die Bewohner der Gefahrenzonen werden aufgerufen, entsprechende Vorbereitungen zu treffen, denn es werden starke Zerstörungen erwartet.

In Kanada und auf Island trafen Ausläufer des ehemaligen Hurrikans Fiona ein, der in der Vorwoche noch die Karibik verwüstete und sich eigentlich abgeschwächt hatte. Doch auch er gewann über dem offenen Wasser wieder an Fahrt und traf am Wochenende die Ostküste Kanadas. Teils mit verheerenden Folgen, denn auch hier wurden starke Überschwemmungen angerichtet, Erdrutsche ausgelöst und Infrastruktur zerstört. Es wurden starke Windböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 138 km/h gemessen. Damit wäre Fiona eigentlich ein Hurrikan der Kategorie 1. Eigentlich, weil Fiona ihren Status als Hurrikan verlor, als sie über dem Nordatlantik kalte Luftmassen anzapfte. Damit war sie nur noch ein außertropisches Sturmtief und per Definition kein Hurrikan mehr. Die kalten Luftmassen des Jetstreams verstärkten den Sturm weiter.

Fiona wütet und zerstört also weiter. Besonders hart traf es die Provinzen Neufundland und Labrador, aber auch Nova Scotia. Hausdächer wurden abgedeckt, Bäume und Strommasten knickten um, was fatale Folgen für die Stromversorgung von gut 400.000 Haushalte hatte: fast dreiviertel der Bewohner der Region waren ohne Strom. Entlang der Küste kam es zu Sturmfluten. Ganze Häuser wurden ins Meer gespült.

Bürgermeister Brian Button, sagte in einem CBC- Interview, dass seine Stadt Channel-Port aux Basques ein Bild der totalen Verwüstung biete. Im Wortlaut hieß es :“Das Ganze ist größer und schlimmer geworden, als wir es uns vorgestellt haben.“

Sturm auf Island

Fionas Finger reichen weit und verursachen selbst auf Island einen ausgewachsenen Sturm. Für das ganze Land gibt es Sturmwarnungen. Erstmalig wurde die „rote Warnstufe“ für den Nordosten der Insel ausgerufen. Bei Höfn peitschen heftigste Winde über die Küste. Die Ringstraße wurde gesperrt. Es wurden Windgeschwindigkeiten von mehr als 160 km/h erwartet.

Bei meinem ersten Islandaufenthalt Anfang der 1990iger Jahre, wurde ich genau dort von einem ähnlich starken Sturm erwischt, der sich auch aus den Ausläufern eines karibischen Hurrikans entwickelte. Damals harrte ich tapfer im Zelt aus, welches ich auf einem Sportplatz am Stadtrand aufschlug. Es hielt den Böen tatsächlich stand. Allerdings waren sie „nur“ bis zu 120 km/h schnell.

Naturkatastrophen-News: Taifune am 25.09.22

Die diesjährige Wirbelsturmsaison kam nur langsam in Fahrt, doch hat sie mittlerweile stark an Dynamik gewonnen: zum Leidwesen der Betroffenen. Besonders Japan wird in diesen Tagen von Stürmen am laufenden Band getroffen und ein Ende ist nicht in Sicht, denn während der eine Sturm gerade abzieht, baut sich der Nächste bereits auf. Dabei erreicht nicht jeder Wirbelsturm Taifun-Niveau, aber auch die schwächeren Stürme richten Zerstörungen an. Doch der Reihe nach:

Tropische Wirbelstürme in Japan

Gestern wirbelte der tropische Sturm Tales Zentraljapan durcheinander, indem er sintflutartige Regenfälle und starke Windböen mit ich brach. Das JMA (Japanische Meteorologische Agentur) maß im Zentrum des Sturm Windgeschwindigkeiten von bis zu 90 km/h, womit sie nicht stark genug waren, damit Tales als Taifun klassifiziert werden konnte. Dennoch richteten die starken Winde Schäden an und verursachten massive Stromausfälle, von denen über Hunderttausend Haushalte betroffen waren.

Wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete, fanden 2 Menschen den Tod. Bei den Opfern handelte es sich um einen 40-jährigen Mann, der infolge eines Erdrutsches ums Leben. Ein 29-jähriger Mann wurde tot in seinem Wagen gefunden, nachdem er in einen Stausee gestürzt war.

Die starken Regenfälle begannen bereits am Donnerstag. Seitdem fielen in der Stadt Shizuoka rekordverdächtige 417 mm Niederschlag. Ganze Ortschaften unweit Tokios wurden überflutet. Es kam zu mehreren Erdrutschen. Einer von ihnen riss 2 Strommasten um, woraufhin es zu den beschriebenen Stromausfällen kam.

Tales bewegt sich in nordwestlicher Richtung, wobei er auf seinem Weg zu weiteren Inseln Japans wieder über dem warmen Ozeanwasser Kraft tankt. Es könnte sein, dass er dann doch noch Taifun-Stärke erreicht.

Während Tales abzieht, steht südöstlich von Japan der nächste Sturm in den Startlöchern. Bei Mnidulle handelt es sich um den 16. tropischen Wirbelsturm der Saison und er hat bereits die analoge Hurrikane-Kategorie 3 erreicht. Windstärken von bis zu 180 km/h peitschen über den Pazifik. Er könnte bis zu seinem möglichen Landfall (seine Bahn lässt ich noch nicht genau festlegen) zu einem sehr starken Taifun der Kategorie 5 heranwachsen, in dem Windgeschwindigkeiten von bis zu 288 km/h herrschen.

Dem nicht genug, so wird die philippinische Insel Luzon gerade von einem starken Taifun heimgesucht. Er hört auf den Namen „Noru“ und wird als sich explosionsartig entwickelnder Supertaifun bezeichnet.

Naturkatastrophen-News 19.09.22: Puerto Rico

 

Hurrikan Fiona trifft Puerto Rico schwer

So langsam nimmt die Hurrikan-Saison an Fahrt auf und erzeugte mit Fiona einen todbringenden Wirbelsturm, der gestern die Karibikinsel Puerto Rico schwer traf. Auch die Dominikanische Republik wurde nicht verschont. Es wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h registriert. Über Puerto Rico verlor der Wirbelsturm an Kraft, verstärkte sich über dem Atlantik wieder, als er sich auf seinen Weg zur Dominikanischen Republik befand.

Direkt zu Beginn des Landfalls von Fiona wurde das veraltete und oft überlastete Stromnetz von Puerto Rico außer Gefecht gesetzt: starke Windböen rissen Strommasten um. Der Netzbetreiber  Luma Energy teilte mit, dass mehrere Tage vergehen könnten, bis die Stromversorgung wiederhergestellt sein. Auch ohne Sturm kam es bereits häufig zu Stromausfällen. Die Menschen protestierten deswegen. Ohne Strom kam auch die Kommunikation zum erledigen, daher sind genaue Berichte über das Ausmaß der Naturkatastrophe nicht bekannt. Klar ist, dass es nicht nur zu starken Windböen kam, sondern auch zu Starkregen, der Sturzfluten auslösten. Weite Teile der Insel stehen unter Wasser. Es gab mindestens einen großen Erdrutsch. In der Bergstadt Utuado wurde eine Brücke zerstört. Zahlreiche Bäume wurden entwurzelt.

Puerto Rico ist ein Außengebiet der USA, daher rief Präsident Biden den Notstand aus und ordnete Hilfsmaßnahmen an. Lokalpolitiker in Puerto Rico forderten die Bevölkerung auf zu Hause zu belieben und Schutzräume aufzusuchen. Auf der Insel leben gut 3 Millionen Menschen. 3000 Inselbewohner wurden im Jahr 2017 Opfer des Hurrikans Maria.

Trotz der Katastrophe fiel die bisheriger Hurrikan-Saison  vergleichsweise schwach aus. Anders sieht es mit den pazifischen Wirbelstürmen aus. Erst gestern wirbelte der Taifun Nanmado die japanische Region der Insel Kyushu durcheinander. Medien berichten von 2 Todesopfern und 75 verletzen Personen. Die Zahl der Opfer in Puerto Rico ist indes noch unbekannt.

Naturkatastrophen: Taifun trifft Japan am 18.09.22

Taifun Nanmadol erreicht Kyushu

Heute trifft Taifun Nanmadol die südjapanische Insel Kyushu. In den Medien wird Nanmadol oft als „Supertaifun“ bezeichnet und wird als Sturm der Kategorie 4  eingestuft: Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h wüten im Inneren des Wirbelsturms. Neben den starken Winden werden sintflutartige Regenfälle erwartet. Sie sollen innerhalb weniger Stunden bis zu 500 mm Wasser auf den Quadratmeter bringen. Es wird mit starken Überflutungen gerechnet. Besonders in bergigen Regionen könnten Erdrutsche und Schlammlawinen entstehen. Auf Kyushu gibt es zahlreiche aktive Vulkane, darunter Aso, Sakurajima und Kirishima. Auf den Vulkanflanken abgelagerte Vulkanasche könnte von den Wassermassen mobilisiert werden, so dass Lahare entstehen. Der Taifun machte seinen Landfall im Süden der Insel, genauer, bei Kagoshima. Die Metropole liegt nur 10 km vom Sakurajima entfernt. Der Vulkan ist zudem aktiv und in Eruption begriffen: eine brisante Mischung.

Auf Kyushu wurden vier Millionen Menschen zur Evakuierung aufgefordert und das zu einem Zeitpunkt, als der Flug- und Zugverkehr bereits eingestellt wurde. Auch der Fährbetrieb kam zum erliegen.

Die Japanische Meteorologe-Behörde warnte, dass besonders entlang der Küste Häuser kollabieren könnten. Es wird mit Sturmfluten gerechnet, die meterhohe Wellen gegen die Küsten branden lassen. Man warnte davor, dass Taifun Nanmadol das Potenzial habe, stärker als Taifun Jebi zu wirken, der im Jahr 2018 vierzehn Menschenleben forderte.

In dieser Sturmsaison wurde Japan bereits von 13 Wirbelstürmen getroffen. Nanmadol ist Nummer 14 und wird wahrscheinlich der stärkste dieser Stürme sein.

Japan ist auf Stürme und Naturkatastrophen im Allgemeinen gut vorbereitet. Wissenschaftler sagen allerdings, dass der Klimawandel die Stürme größer und zerstörerischer macht. Das macht weitere Bemühungen in Bezug auf den Katastrophenschutz nötig.

In Sachen Katastrophenschutz ist uns Japan um einiges voraus: Stürme, Erdbeben und Vulkanausbrüche kommen häufig vor. In Deutschland schafft man es bislang nicht einmal automatisch per SMS zu warnen. Dabei werden auch bei uns klimabedingte Naturkatastrophen zunehmen.

Naturkatastrophen-News 16.09.22: Adria

Unwetter verursachen katastrophale Sturzfluten im Adriaraum

Starke Unwetter haben in den vergangenen Tagen die Adria getroffen und große Schäden verursacht. Nach vorläufigen Angaben starben mindesten 10 Personen. Mehrere Personen gelten als vermisst. Es waren italienische, kroatische und slowenische Ortschaften betroffen.

Die Unwetter begannen auf der italienischen Seite der Adria. Besonders schlimm traf es die Region Ancona in der ostitalienische Provinz Marken. Innerhalb weniger Stunden fielen bis zu 420 mm Niederschlag, was ungefähr einen Halbjahresdurchschnitt an Regen ausmacht. Selbst kleine Bäche verwandelten sich in reißende Ströme, die über die Ufer traten. Dabei stiegen die Pegel so schnell an, dass Menschen auf Hausdächer und Bäume klettern mussten, um nicht weggespült zu werden. Das gelang aber nicht jedem und so wurden in Marken mehrere Personen von den Wassermassen erfasst und mitgerissen. Unter den Todesopfern befindet sich 2 Kinder, die mit ihren Müttern unterwegs waren. Eine Mutter überlebte die Katastrophe.

Der Bürgermeister der Kleinstadt Castelleone di Suasa, Carlo Manfredi, sagte in einem Interview mit dem italienischen Sender RAI 24 News: „Wir haben apokalyptische Szenen erlebt. Pflanzen und Bäume wurden wie Zweige weggerissen. Leider suchen wir immer noch nach einem achtjährigen Jungen. Gestern Abend haben wir glücklicherweise die Mutter noch lebend gefunden“. Warnungen vor dem Starkregen soll es nicht nicht gegeben haben.

Die Rettungskräfte waren pausenlos im Einsatz. Sie mussten nicht nur Menschen bergen, sondern auch vollgelaufene Keller leerpumpen, Straßen von weggespülten Autos und umgestürzten Bäumen befreien und den Verkehr regeln, da es zu Stromausfällen kam. Der Regen verursachte auch Schlammlawinen.

In Kroatien und Slowenien trafen die Unwetter gestern Nachmittag ein. Starke Windböen deckten Dächer ab und es fiel bis zu 300 mm Niederschlag. Auch hier kam es zu Überflutungen in Ortschaften, als Bäche und Flüsse über die Ufer traten.

Für die Region besteht weiterhin eine Unwetterwarnung der höchsten Stufe. Es könnten noch weitere 400 mm Niederschlag auf den Quadratmeter fallen. Schuld für die brisante Wetterlage ist die aufgeheizte Adria, über der warme Luftmassen aus dem Süden mit einer kalten Luftströmungen aus dem Norden zusammentreffen.

Schwere Unwetter auch im US-Bundesstaat Kalifornien

Unwetter mit Starkregen trafen auch den US-Bundesstaat Kalifornien. Schlimm betroffen was das San Bernardino County. Es kam zu Überflutungen, Erdrutschen und Schlammlawinen. Die ausgetrockneten Böden konnten die Wassermassen des Starkregens nicht aufnehmen und wurden erodiert. In den Waldbrandgebieten entstanden besonders ausgeprägte Schlammfluten, in denen sich die Asche der verbrannten Vegetation mischte.

Naturkatastrophen 14.09.22: Uganda

Nicht nur in Pakistan heißt es aktuell landunter, sondern Meldungen über Flutkatstrophen kommen aus vielen (sub)tropischen Bereichen der Erde herein. So auch aus dem ostafrikanischen Staat Uganda.

Flutkatastrophen in Uganda

Während es dieses Jahr generell in vielen Ländern Ostafrikas zu trocken ist und teilweise von Dürre geredet wird, so lösten in den letzten Wochen heftige Regenfälle in Uganda Überschwemmungen aus. Dabei starben mindestens 25 Menschen und es entstand hoher Sachschaden. Zuletzt starben am Freitag 4 Menschen durch eine Sturzflut am Fluss Simu. Zuvor hatte es 5 Stunden lang geregnet. Mehrere Gebäude stürzten ein und es wurde die Ernte auf Feldern nahe des Flusses zerstört. Fast 1800 Personen waren von den Überflutungen betroffen gewesen. Am Dienstag letzter Woche löste der Regen Erdrutsche aus, in denen 16 Menschen den Tot fanden. Die Regenfälle begannen in diesem Jahr früher als gewöhnlich, denn normalerweise findet die kleine Regenzeit in den Monaten Oktober und November statt. Doch nicht nur der Regen ist Schuld an den Naturkatastrophen, denn die Menschen selbst griffen vielerorts so in die Natur ein, dass sich Flussläufe veränderten und Berghänge durch Abholzung destabilisiert wurden. Zudem bauten die Menschen zu nahe an Flussufern.

Nun hat die ugandische Regierung die Menschen in den betroffenen Gebieten zur dauerhaften Umsiedlung aufgefordert und will besonders exponierte Gebiete als Naturschutzgebiete ausweisen. Gestern wurde ein entsprechender Beschluss in einer Regierungssitzen gefasst. Dr. Chris Baryomunsi, der ugandische Minister für Information, gab bekannt, dass die Regierung Ressourcen mobilisiert, um die betroffenen Gemeinden umzusiedeln. Er stellt auch klar, dass nie genug Geld dafür zur Verfügung stehen wird und hofft auf die Unterstützung von Hilfsorganisationen.

Dass global etwas gegen Umweltzerstörung und Klimawandel getan werden muss ist offensichtlich. Doch der neuste UN-Klimaschutzbericht enthüllt, dass die Anstrengungen bislang bei weitem nicht ausreichen. Ohne tiefgreifende wirtschaftliche Einschnitte wird sich auch kaum das Ruder rumreißen lassen. Eine gesellschaftliche Mammutaufgabe, bei der es gilt, den nötigen Wandel und den damit einhergehenden Wohlstandsverlust, von dem viele Menschen betroffen sein werden, sozial gerecht zu verteilen. Wenn ich mir anschaue, wie gut das in der aktuellen Energiekrise in Deutschland gelingt, wird mir übel!

Naturkatastrophen 09.09.22: Kalifornien

Kalifornien scheint ein Brennpunkt des Klimawandels zu sein und wird in schneller Folge von extremen Klimaereignissen getroffen, die zum Teil katastrophale Folgen mit sich bringen. Das Hauptproblem war bislang die Dürre, die aktuell von einer Hitzewelle begleitet wird. Doch nun ist Abkühlung und Regen in Sicht, allerdings in Form eines tropischen Sturms, den man nicht willkommen heißt.

Jedes Jahr gibt es praktisch neue Hitzerekorde in Kalifornien zu verzeichnen. Der Jüngste wurde am 6. September in Sacramento aufgestellt, als das Thermometer bis auf 46.7 Grad Celsius kletterte. Dieser Wert liegt satte 3,4 Grad über die bislang höchste Temperatur an einem Tag im September! Diese Spanne wird von Meteorologen als sehr hoch angesehen. In der letzten Woche wurde im Death Valley sogar ein neuer September-Weltrekord aufgestellt. Das Quecksilber erreichte die 53 Grad Marke. Die Hitzewelle geht einher mit einer ebenfalls rekordverdächtigen Trockenheit. Das Stromnetzt wird so stark beansprucht, dass ein Blackout droht. Es lodern mehrere Waldbrände. Bei der Ortschaft Hemet südöstlich von Los Angeles brach ein neues Feuer aus, dem bereits 2 Menschen zu Opfer gefallen sind. Es brennt auf einer Fläche von 7.700 Hektar. Mehr als 3000 Häuser wurden evakuiert und Tausende Menschen sind auf der Flucht. Brandbekämpfer und Anwohner hoffen auf ein baldiges Ende der Dürre und auf Regen. Dieser kommt nun in Form eines tropischen Sturms, der gerade auf die Baja California in Mexiko zuhält.

Sturm bringt Unwetter nach Kalifornien

Der Sturm über Nordwestmexiko wird seine Ausläufer über Südkalifornien hinweg schicken. Es wird vor starken Regenfällen gewarnt, die zu Überflutungen und Erdrutschen führen könnten. Ob der Regen die Feuer löschen wird, oder ob der Wind sie weiter verbreitet ist zur Stunde noch ungewiss. In diesem Sinne brachten amerikanische Forscher im letzten Monat eine Studie heraus, dass der US-Bundesstaat nicht nur von Seiten der ewigen Dürre bedroht wird, sondern auch von Megafluten. Aufgrund des Klimawandels hätte sich das Risiko von Megafluten verdoppelt, was heißt, dass sie nun alle 25-50 Jahre auftreten könnten. Solche Fluten könnten die Schäden bei weitem übertrumpfen, die von Hurrikan Kathrina in New Orleans angerichtet wurden.

Naturkatastrophen: Taifun Hinnamnor trifft Korea

Taifun Hinnamnor fordert koreanisches Leben

Nachdem Taifun Hinnamnor die Insel im Süden Japans traf und China tangierte, zog er gestern über Südkorea hinweg und richtete große Schäden an. Mindestens 10 Personen starben. Mehrere Personen werden vermisst. Hinnamnor wird als der stärkste Taifun beschrieben, der Südkorea in den letzten 20 Jahren traf. Er zog auch über Teile Nordkoreas hinweg. Aktuell befindet sich der Wirbelsturm auf dem Weg nach Japan, schwächte sich aber etwas ab.

Seinen Landfall hatte der Taifun in der Hafenstadt Busan, doch zuerst traf er die vorgelagerte Insel Jeju. Neben starken Winden brachte der Sturm hohen Seegang und lang anhaltende Regenfälle mit sich. Diese lösten Sturzfluten und Schlammlawinen aus. Besonders schlimm traf es die Küstenstädte. Medien berichten, dass in Pohang 2 ältere Frauen getötet wurden. Eine wurde von einer Sturzflut erwischt, als sie auf einer Straße unterwegs war. Eine weitere Frau wurde in einem überfluteten Parkhaus entdeckt. In Gyeongju wurde eine Frau unter Schlammmassen begraben, die in ihrem Haus eindrangen.

Windböen mit Geschwindigkeiten um 180 km/h peitschten meterhohe Wellen gegen Kaimauern, die teilweise beschädigt wurden. Strommasten knickten um und für 20.000 Haushalte fiel der Strom aus. Mehrere Flughäfen stellten ihren Betrieb ein und 250 Flüge wurden gestrichen. Es kam zu Störungen im Bahn- und Straßenverkehr.

Milde Wirbelsturm-Saison 2022

Obwohl die diesjährige Wirbelsturmsaison bis jetzt vergleichsweise mild ausfiel, wurde Korea bereits 11 Mal von Stürmen heimgesucht. Die wenigsten Stürme wurden allerdings als Taifune eingestuft. Im Atlantik bildete sich dagegen im August kein einziger Wirbelsturm, was so ungewöhnlich ist, dass man dieses Phänomen zuletzt vor 25 Jahren beobachtete. Woran liegt es, dass dieses Jahr die Stürme im Atlantik ausbleiben? Eigentlich rechnete man mit einer starken Hurrikan-Saison, zumal die Wassertemperaturen in Richtung 30 Grad streben und gute Sturmbedingung schaffen. Aber damit aus einer Gewitterzelle ein Hurrikan werden kann, bedarf es nicht nur einer hohen Wassertemperatur, sondern auch einer schwachen vertikalen Windscherung, also geringe unterschiedliche Windgeschwindigkeiten in den verschiedenen Stockwerken der Atmosphäre. In diesem Jahr war die Windscherung aber zu hoch für eine Hurrikane-Entstehung. Doch Meteorologen meinen, dass sich das bald ändern könnte.

Naturkatstrophen: Von Hitzewellen, Fluten und Energiekrise

Es ist September und noch immer haben wir hochsommerliche Temperaturen in Deutschland. Doch bei uns stellen nicht die Temperaturen das Problem dar, sondern die lang anhaltende Trockenheit und die politisch herbeigeführte Energiekrise, die unser Land und ganz Europa vor enormen Herausforderungen stellt und unseren Wohlstand gefährdet. In anderen Staaten kämpft man mit ähnlichen, und auch ganz anderen Problemen, die doch irgendwie alle Zusammenhängen. Der Faden, der wie eine Möbius-Schleife verläuft und alles verbindet ist unser Hunger nach Wohlstand und Energie. Aber auch ein anderer Faktor- der bislang wenig Beachtung findet- könnte eine Rolle spielen.

In Deutschland herrscht eine so starke Dürre, dass sie bereits jetzt den Dürresommer 2018 übertreffen könnte. Über 80% der Böden sind ausgetrocknet. Hinzu kommen niedrige Pegelstände der Flüsse, die eine Versorgung der Kraftwerke mit fossilen Brennstoffen erschweren. Dagegen erscheint der ausgedehnte Waldbrand am Brocken fast unbedeutend zu sein. Doch auch er zeigt, wie trocken Deutschland ist, und wie sehr die Wälder geschädigt sind: der kleinste Funke reicht, um die kaputten Tannen zu entzünden.

Dürre
Entwicklung der Dürre des Gesamtbodens in den vergangenen zwei Wochen Foto: UFZ

Noch verheerender sind die Waldbrände im US-Bundesstaat Kalifornien. Hier hat das „Mill Fire“ eine Fläche von 1700 Hektar verwüstet: eine 10 Mal größere Fläche als am Brocken. Mehrere Ortschaften mussten evakuiert werden, zahlreiche Häuser starben den Flammentot. In Kalifornien ist Dürre ein Dauerzustand geworden, aktuell wird man aber auch noch von einer Hitzewelle heimgesucht. Das Thermometer bewegt sich im Bereich der 40 Grad Marke. Die Klimaanlagen laufen auf Volllast und bringen das veraltete Stromnetz an seine Grenzen. Nun wurden die Bürger der US-Westküste dazu aufgefordert, alle stromintensiven Anwendungen zu minimieren und e-Autos nicht mehr aufzuladen. Dieser Apell erschien ausgerechnet kurz nachdem die Regierung verkündete, ab 2035 keine Autos mit Verbrenner-Motoren mehr zuzulassen. Das macht klar, vor welchen Herausforderungen auch die Amerikaner stehen.

In China bietet sich ein ganz ähnliches Bild: weite Teile des Landes  sind von einer schweren Dürre betroffen. Wie in Europa und dem Westen der USA, hat man massive Probleme mit der Stromversorgungen. Dieses Bild findet man aktuell in gut einem Drittel der Nordhalbkugel der Erde, die von der Dürre betroffen ist.

In einigen Regionen der Erde kommt es zu extremen Unwettern mit Starkregen und Überflutungen. Meistens in Gegenden, die normalerweise ein arides, oder subtropisches Klima aufweisen. In Pakistan ertranken in den Monsun-Fluten mittlerweile mindestens 1235 Menschen. Es gibt aber auch Bilder von überfluteten Straßen aus Südosteuropa, Südamerika, Westafrika und der Arabischen Halbinsel.

Der Faden der all die Katastrophen verbindet ist der anthropogene Klimawandel. Wir versuchen ihn abzuwenden, indem wir auf Elektrifizierung setzen. Doch das ganze Unterfangen bringt nur was, wenn wir es schaffen die enormen Strommengen überwiegend emissionsfrei herzustellen. Ein Vorhaben, dass global betrachtet kaum zu schaffen ist, zumal ja nicht nur der Strom hergestellt werden muss, sondern auch noch die Stromnetze entsprechend ausgebaut werden müssen. Normalerweise würde ich davon ausgehen, dass mindestens 20 Jahre für Netzausbau und Umstellung der Stromerzeugung veranschlagt werden müssen, eine Zeit, die wir nicht mehr haben, wenn wir den Klimakollaps verhindern wollen.

Erschwerend hinzukommen könnten die Auswirkungen, die der submarine Vulkanausbruch in Tonga auf das Weltklima hat. Diese Auswirkungen müssen erst noch wissenschaftlich untersucht werden und sich voll entfalten, aber es kann als sehr wahrscheinlich angesehen werden, dass die Unmengen zusätzlichen Wasserdampf, der bis in die Stratosphäre aufstieg, die Temperaturen der Stratosphäre erhöhen werden und den Jetstream weiter abschwächen. Für die Sommermonate würde das Hitzewellen in mittleren Breiten verursachen, im Winter dagegen Kältewellen. In Angesicht des Energiemangels, können wir einen strengen Winter nicht gebrauchen. Aber vielleicht bringt uns das auf den Boden der Tatsachen zurück: wir sind nicht die Herrscher der Welt, sondern nur Gäste, die sich etwas in Bescheidenheit üben sollten.

Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Vulkanausbruch die Geschicke der Menschheit steuert. Im Jahr 1815 verursachte der Ausbruch des Vulkans Tambora einen globalen Temperaturrückgang. Hungersnöte waren die Folgen und es begannen erste Auswanderungswellen von Europa nach Amerika. In den USA selbst, starteten große Migrationsbewegungen in Richtung Westen, da es in den Folgejahren der Eruption an der US-Ostküste Missernten gab. Die Cholera brach in London aus und man beschloss den Bau einer Kanalisation. Damit wurde der Grundstein für Megastädte gelegt. Zudem kam es infolge von Aufständen zu einer neuen demokratischen Regierung. Last but not least, wurde in Deutschland der Vorgänger des Fahrrads erfunden. Eine Folge des Hungertods vieler Zugtiere. Vielleicht schaffen die derzeitigen Krisen ein neues Bewusstsein für die Vergänglichkeit unserer Ökosphäre und ein damit einhergehendes neues Umweltbewusstsein mit der Reduzierung des Hungers auf immer mehr.