Hurrikan Otis traf auf Mexiko am 26.10.23

Dieser Tage reißen die Meldungen über schwere tropische Wirbelstürme nicht ab und folgen so schnell aufeinander, dass ich hier mit dem Schreiben kaum mithalten kann. So findet nicht jeder bemerkenswerte Sturm hier Einzug, doch Hurrikan Otis muss ich kurz erwähnen.

Hurrikan der stärksten Kategorie richtete Zerstörungen in Mexiko an

Als Hurrikan der stärksten Kategorie „5“ traf Otis gestern Abend auf die Küste des mexikanischen Badeorts Acapulco und richtete verheerende Zerstörungen an, deren Ausmaß bis jetzt unklar sind. Nach seinem Landfall schwächte sich Otis schnell ab, wurde zunächst auf Kategorie „1“ runtergestuft und hat inzwischen seinen Hurrikan-Status verloren.

Im Inneren des Wirbelsturms wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 270 km/h gemessen. In Böen erreichte der Wind sogar eine Geschwindigkeit von bis zu 330 km/h auf Acapulco. Dies führte zu schweren Zerstörungen und schnitt die Stadt von der Außenwelt ab. Stromausfälle waren weit verbreitet, und es gab bereits Berichte über mindestens ein Todesopfer.

Der mexikanische Präsident Manel López Obrador forderte die Bewohner auf, sich von gefährlichen Gebieten fernzuhalten und in Notunterkünften Schutz zu suchen.

Dieses Ereignis reihte sich in eine Serie von Extremwetterereignissen in Mexiko in diesem Jahr ein, bei denen zahlreiche Menschen ums Leben kamen.

Mexikanisches Erdbeben-Frühwarnsystem aufgrund des Hurrikans ausgefallen

Neben den unmittelbaren Auswirkungen des Hurrikans gibt es auch eine zusätzliche Gefahr: Die Medien berichten, dass der Sturm das Frühwarnsystem für Erdbeben an der mexikanischen Pazifikküste beschädigt hat. Gut ein Drittel der seismischen Sensoren, von denen es gut 100 gibt, wurde durch den Sturm unterbrochen, was die rechtzeitige Warnung vor Erdbeben erschwert. Mexiko liegt am pazifischen Feuerring, einer Region, die seismisch besonders aktiv ist. Allerdings ist mir neu, dass solche Erdbeben-Frühwarnsysteme wirklich funktionieren. Damit kann vielleicht schneller Alarm im Falle eines Erdbebens gegeben werden, vorhersagen lassen sich katastrophale Erschütterungen allerdings nicht.

Zyklon trifft Vanuatu – Naturkatstrophe am 25.10.23

Zyklon Lola traf richtete auf Vanuatu schwäre Schäden an – Regional brach die Kommunikation ab

Bereits gestern traf Zyklon „Lola“ auf den pazifischen Inselstaat Vanuatu, der auf Vnet meistens eher wegen Erdbeben und Vulkanausbrüchen in den Schlagzeilen steht. Obwohl die Zyklonsaison in diesem Teil des Pazifiks noch nicht begonnen hat und Lola somit der erste vorsaisonale Zyklon dieses Jahres ist, handelt es sich um einen ausgesprochen starken Sturm. Vor seinem Landfall wurde er noch als tropischer Wirbelsturm der höchsten Kategorie „5“ eingestuft, doch über den Inseln verlor „Lola“ schnell an Power und wurde auf Kategorie „3“ herabgestuft. Dennoch wurden Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 185 km/h gemessen. Sie richteten große Zerstörungen an. Zu dem Sturm gesellte sich Starkregen, der für Überflutungen und Erdrutsche sorgt. Der Wind peitschte das Meer auf und es entstand hoher Wellengang. Die Wellen verursachten eine Sturmflut entlang der Küsten und erodierten Strände.

Bereits im Vorfeld des Zyclons wurden Häfen gesperrt und Schiffe zurückgerufen. Auch die Flugzeuge blieben am Boden und öffentliche Einrichtungen wurden geschlossen. In der Hauptstadt Port Vila auf der Insel Efate wurde Alarmstufe Rot ausgerufen. Notunterkünfte und Evakuierungszentren wurden eingerichtet. Insofern ähnelt sich das Bild jenem des Jemens, über dessen Sturm ich gestern berichtete.

Zyklon „Lola“ traf den Norden von Vanuatu besonders hart und verursachte schwere Schäden an Gebäuden und in der Landwirtschaft. Die Kommunikation mit der Provinz Penama, zu der drei Inseln gehören, brach ab, wodurch das genaue Ausmaß der Schäden unklar ist. Etwa 30.000 Menschen leben in dieser Provinz.

Vanuatu besteht aus rund 80 Inseln im Südpazifik und liegt etwa 1800 Kilometer östlich von Australien. Normalerweise werden Wirbelstürme zwischen November und April erwartet, aber „Lola“ traf außergewöhnlich früh, als erster Vorsaison-Zyklon im Südpazifik seit 1970.

Zyklon trifft Jemen – News vom 24.10.23

Zyklon Tej trifft Jemen und Oma und verursacht Naturkatastrophe

Sachschäden, Tote und Verletzte nach Sturzfluten durch Zyklon

Praktisch unbemerkt von der Weltöffentlichkeit braute sich über dem arabischen Meer ein Zyklon zusammen und zog in Richtung Arabische Halbinsel. Dort traf er gestern auf die Küste des Jemens und tangierte dabei auch den Oman. Im Inneren des tropischen Wirbelsturms wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 135 km/h gemessen. Das entspricht der schwächsten Hurricane-Kategorie 1. Über Land schwächten sich die Sturmböen schnell ab, so dass der Zyklon zu einem Wirbelsturm herabgestuft wurde.

Die Wetterdienste prognostizierten bereits im Vorfeld des Landfalls, dass der Zyklon starke Regenfälle mit sich bringen wird, die sich in den ansonsten trockenen Wüstengebieten der Arabischen Halbinsel fatal auswirken könnten. Manche Prognosen gingen von bis zu 500 Litern Regen pro Quadratmeter aus. Unter 100 Liter pro Quadratmeter lag keine Prognose. Das ist mehr, als es in der Region üblicherweise in einem Jahr regnet. Zu dieser Jahreszeit regnet es in der Wüste normalerweise gar nicht. Doch auch hier schlägt der Klimawandel zu und es werden häufiger Zyklone nebst Überflutungen erwartet.

Im Vorfeld des Sturms wurde die Bevölkerung gewarnt und aufgefordert, sich in Sicherheit zu begeben. Fischer und Seeleute sollten nicht in See stechen. Häfen und öffentliche Einrichtungen wie Schulen wurden geschlossen. Der Ausnahmezustand wurde ausgerufen. Trotz der Vorbereitungen kamen im Süden des Jemen mindestens 7 Menschen ums Leben. Entlang der Küste entstanden Sturmfluten. In bergigen Regionen schoss das Wasser durch Schluchten und Wadis und löste dort Sturzfluten aus.

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen warnte davor, dass der Zyklon günstige Bedingungen für die Vermehrung von Wüstenheuschrecken schaffen könnte, die nach Regenperioden zu einer Plage werden, so wie es vor 2 Jahren der Fall gewesen war. Damals verbreiteten sich Heuschrecken in Ostafrika, auf der arabischen Halbinsel und in Teilen von Indien und Pakistan. Grund hierfür waren auch starke Regenfälle nach tropischen Stürmen und Zyklonen. Die gefräßigen Insekten richteten große Schäden in der Landwirtschaft an.

Sturmflut Ostsee am 21.10.23

Rekord-Sturmflut an der Ostsee und extremes Niedrigwasser an der Nordsee

Das war er dann, der rekordverdächtige Sturm, der letzte Nacht über weite Teile der Ost- und Nordsee hinweggezogen ist. Wie prognostiziert, bescherte ein besonderes Wetterphänomen die extremen Wasserstände der beiden Meer in Norddeutschland. Ein starker Sturm mit Windrichtung Osten fegte über die Ost- und Nordsee hinweg und tangierte dabei vor allem die Bundesdeutschen Länder Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Aber auch Dänemark wurde nicht verschont. Der starke Ostwind drückte das Wasser vor allem gegen die Westküste der Ostsee, so dass es sich dort aufstaute und gegen die Küste brandete. Dabei wurden in der letzten Nacht in Flensburg ein Rekordpegelstand von 2,30 m über Normal verzeichnet. Auch in Eckernförde betrug der Höchstwasserstand etwa 2,10 Meter, in Wismar blieb er dagegen unter 1,60 Meter. Aufgrund des Hochwassers wurde der Ort Maasholm wird evakuiert. Außerdem bestand vielerorts die Befürchtung, dass Deiche brechen könnten.

Neben der Windstärke entschied auch die Morphologie des Küstenverlaufs über die Höhe der Sturmfluten.

Auf der gegenüberliegenden Seite von Schleswig-Holstein wurde das Wasser von der Ostküste der Nordsee weggedrückt, so dass es dort zu extremen Niedrigwasser kam. Viele der vorgelagerten Inseln waren von der Außenwelt praktisch abgeschnitten, da der Fährverkehr eingestellt werden musste. Tatsächlich saßen etwa 60 Passagiere einer Langerooge-Fähre mehrere Stunden lang fest, da das Schiff nicht in den Hafen von Bensersil einfahren konnte. Die Insel Wangerooge war noch heute Vormittag vom Fährverkehr ausgenommen, während er sich in Richtung der meisten anderen Inseln wieder normalisierte.

Doch nicht nur die Überflutungen verursachten Probleme, sondern auch die starken Windböen. So wurde eine Autofahrerin Opfer des Sturms, als ein entwurzelter Baum auf ihr Auto krachte und sie erschlug.

Aufgrund des Sturms musste die Autobahn 27 bei Bremerhaven zeitweise gesperrt werden: Bäume waren auf eine Lärmschutzwand gesperrt, diese drohte umzukippen.

Die Sturmflut und Niedrigwasser hatten erhebliche Auswirkungen auf die Region, aber die Situation verbesserte sich allmählich, und Aufräumarbeiten sowie Reparaturen begannen.

Die genaue Schadenssumme lässt sich bis jetzt nicht angeben, sie wird aber sich aber in einem dreistelligen Millionenbetrag bewegen.

Zusammenfassung der Ereignisse im Zusammenhang mit der Sturmflut an der Ostsee:

  • In Flensburg wurde ein Jahrhundertwasserstand erreicht, mit einem Rekordpegelstand von 2,30 Metern über Normal in der Nacht. Am Samstag lag der Pegel bei 1,40 Metern.
  • Es gab nur wenige Einsätze in der Nacht, darunter ein Feuer im Überflutungsgebiet aufgrund eines Kabelbrands. Es gab keine Verletzten abgesehen von einer leicht verletzten Person bei der Feuerwehr.
  • Rund 250 Einsatzkräfte waren am Freitag im Einsatz, und am Samstag begannen sie mit Pumpeneinsätzen, Sicherungstätigkeiten und Aufräumarbeiten.
  • Der Strom war in einem Teil des Hochwassergebiets am Vormittag noch abgeschaltet, sollte jedoch im Laufe des Tages wieder eingeschaltet werden, abhängig vom Wasserstand. Gesperrte Straßen sollen nach und nach wieder freigegeben werden.
  • In Eckernförde betrug der Höchstwasserstand etwa 2,10 Meter, in Wismar blieb er unter 1,60 Meter.
  • Im Kreis Rendsburg-Eckernförde wurde der Katastrophenalarm ausgelöst, und Evakuierungen fanden in einigen Gebieten statt.
  • Es gab auch Schäden in Dänemark, wo Überschwemmungen auftraten, und das Wasser an einigen Stellen zwei Meter höher als üblich stand.
  • Es wird erwartet, dass der Hochwasserschaden in dreistelliger Millionenhöhe liegt, insbesondere an Hochwasserschutzanlagen und Gebäuden.
  • Die Sturmflut hat sich inzwischen abgeschwächt, und die Wasserstände sollten im Verlauf des Samstagvormittags unter die kritische Marke von einem Meter über dem Normalpegel absinken. Die Sturmflutwarnung wurde aufgehoben.

Von Stürmen und Fluten am 19.10.23

Sturmflut in der Ostsee und extremes Niedrigwassern in der Nordsee aufgrund eines Wetterphänomens erwartet

In Norddeutschland erwartet man ein außergewöhnliches Wetterphänomen, das mit einer starken Springflut und Hochwasser an der Ostsee und extremem Niedrigwasser an der Nordsee. Dies wird durch die kombinierten Wetterlagen von Hoch Wibke und Tief Viktor verursacht, die starke Winde und Stürme mit sich bringen. Eine südöstliche bis östliche Strömung zwischen den beiden gegensätzlichen Wetterlagen führt zu anhaltendem Sturm, was Sturmflutgefahr an der Ostsee und Niedrigwasser an der Nordsee zur Folge hat. Am Freitag erreicht der Sturm seinen Höhepunkt.

Es gibt eine Warnung vor einer schweren Sturmflut an der Ostseeküste in der Nacht zum Samstag, wodurch das Wasser 1,50 bis 2 Meter über dem mittleren Wasserstand steigen könnte. Dies könnte zu Überschwemmungen in Städten wie Kiel, Lübeck und Flensburg führen. Orkanartige Winde sind ebenfalls zu erwarten.

Der Fährverkehr an Nord- und Ostsee wird durch diese Wetterlage erheblich beeinträchtigt. In Lübeck, Eckernförde, um die Schlei und im Flensburger Hafen wird es wahrscheinlich Überschwemmungen geben, während in Kiel noch keine direkten Überschwemmungen erwartet werden. An der Nordsee werden Wasserstände von anderthalb bis zwei Metern unter dem mittleren Niedrigwasser erwartet, was zu Verspätungen und Ausfällen bei Fährverbindungen zu den Ostfriesischen Inseln führt. Juist wird den Fährverkehr vorübergehend einstellen, und auch andere Inseln und Verbindungen sind von Beeinträchtigungen betroffen.

Hurrikane Norma hält auf Baja California zu

Doch nicht nur Norddeutschland wird von einem starken Sturm bedroht: Über dem Pazifik braut sich ein Hurrikane zusammen, der Kurs auf die mexikanische Baja California nimmt und dort in den nächsten Tagen den Landfall proben könnte. Bis jetzt werden im Inneren des Wirbelsturms Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 km/h gemessen, doch man geht davon aus, dass das tropische Sturmtief „Norma“ noch an Kraft gewinnen wird. Es wäre das zweite Mal in diesem Jahr, dass diese Region von einem Hurrikane heimgesucht wird, was normalerweise eher selten vorkommt. 2023 ist wahrlich ein ungewöhnliches Klimajahr.

Vermeintliche Flutkatastrophe in Tel Aviv

Gab es im israelischen Tel Aviv Überflutungen infolge von Unwettern?

Soziale Medien verbreiten Fakenews

In den letzten Tagen steht Israel wegen des schrecklichen und verachtenswerten Terrors der Hamas aus dem Gaza-Streifen in den Schlagzeilen und natürlich wegen der Antwort der Israelis mit militärischen Gegenschlägen. Dabei wurde bereits am Wochenende eine geplante Bodenoffensive der israelischen Streitkräfte gegen den Norden des Gazastreifens verschoben. In den Medien wurde als Grund hierfür schlechte Wetterbedingungen genannt, allerdings war nicht von Unwettern die Rede, sondern von zu starkem Dunst, der die Sicht der Luftstreitkräfte zu sehr behinderte. Seit 3 Tagen kursieren in den sozialen Medien nun Berichte von sintflutartigen Regenfällen, die in der Stadt Tel Aviv zu massiven Überflutungen geführt haben sollen. In unseren deutschen Nachrichten konnte ich dazu nichts finden und auch auf englischsprachigen Seiten gibt es nur wenige Meldungen, doch sie alle stützen sich auf die Berichte der sozialen Medien, wo vor allem bei Youtube und TikTok Videos der vermeidlichen Katastrophe geteilt werden. Oft handelt es sich um Kanäle russischen Ursprungs, selbst wenn die Nachrichten auf Deutsch gepostet werden. Einige dieser Videos haben es auch bis in unserer FB-Gruppe zu den Naturkatastrophen geschafft, was ein Auslöser meiner Recherchen hier war.

Ich habe mir nun bei Wetter.com den Wetterrückblick der letzten 72 Stunden angeschaut. Dort wurden zwar Regenfälle angezeigt, aber nichts, was meiner Meinung nach zu solchen Katastrophen hätte führen können. Das schließt nicht aus, dass es lokal starke Gewitter gegeben haben könnte, die in ausgetrockneten Flussbetten zu Sturzfluten geführt haben, aber nichts deutet darauf hin, dass es in Tel Aviv tatsächlich zu einer Naturkatastrophe gekommen ist. Ich denke, dass die entsprechenden Meldungen in den sozialen Medien aller Wahrscheinlichkeit nach Fakes sind, um Propaganda zu schüren, die da den Unterton haben: „sehet her, selbst die Natur richtet sich gegen Israel“. Das zeigt einmal mehr, wie die neuen Medien missbraucht werden können. In Diskussionen mit muslimischen Mitbürgern erlebt man ja dieser Tage häufig, dass sie andere Informationen zu haben scheinen, als wir sie über unsere offiziellen Nachrichtenkanälen bekommen. Da ich mal davon ausgehen, dass die Informationen unserer Nachrichtenagenturen richtig sind -auch wenn sie nicht unbedingt immer wertfrei präsentiert werden- sehe ich in der Manipulation fremder Medien eine Gefahr für unseren gesellschaftlichen Frieden, um es einmal diplomatisch auszudrücken.

Ozonloch nahe der alten Rekordgröße

Das Ozonloch über der Antarktis ist fast so groß wie früher – Möglicherweise aufgrund eines Vulkanausbruchs

Das antarktische Ozonloch bestimmte lange Zeit die Medien, findet in den letzten Jahren allerdings kaum noch Erwähnung, da es nach dem Verbot von FCKWs eine zeitlang kleiner wurde. Man hielt das Problem für gelöst und andere Themen nahmen das Interesse der Weltöffentlichkeit für sich ein. Doch das könnte sich jetzt ändern, denn dieses Jahr ist das Ozonloch über der Antarktis besonders groß: Es dehnt sich über eine Fläche von 26 Millionen Quadratkilometer aus, was ungefähr der Fläche von Russland und China zusammen entspricht. Vor einem Jahr maß es noch 22,3 Millionen Quadratkilometer. Forscher verdächtigen einen Vulkanausbruch als Schuldigen für die Ausdehnung des Ozonlochs.

Zur Erinnerung: Das Ozonloch wurde 1985 entdeckt und sorgte besonders in Australien für Aufregung, denn dort stieg das Hautkrebsrisiko aufgrund der starken Sonneneinstrahlung erheblich an. Die Ozonschicht umgibt die Erde auf Höhe der Stratosphäre und filtert gut 90% der schädlichen UV-Stralung des Sonnenlichts. Sie schützt uns also, ähnlich wie uns das Erdmagnetfeld vor den schädlichen Auswirkungen von Sonnenstürmen bewahrt. Forscher fanden bald heraus, dass die chemische Stoffgruppe der FCKWs das Ozon abgebaut hatten. Bei den Fluorchlorkohlenwasserstoffen handelt es sich um Chemialien, wie sie etwa in Kühlmitteln von Kühlschränken vorkamen. 1991 wurden sie weitestgehend verboten. Die Gesetze wurden 2006 überarbeitet und man sollte meinen, dass sie heute kaum noch eingesetzt werden, doch dem ist nicht so, denn vor allem chinesische Firmen stehen im Verdacht, die verbotenen Substanzen weiterhin herzustellen und zu verwenden. Außerdem befinden sich noch alte Geräte im Umlauf, die FCKWs enthalten und nicht fachgerecht entsorgt wurden, sodass auch heute noch Ozonkiller in die Atmoshäre entweichen können.

FCKWs  sind zudem potente Treibhausgase und wirken sich negativ auf das Klima aus.

Doch die verbleibende Nutzung der FCKWs kann offenbar nicht erklären, warum das Ozonloch dieses Jahr so groß geworden ist und hier kommt der erwähnte Vulkanausbruch ins Spiel: Bei diesem Vulkanausbruch handelt es sich um den Hunga-Tonga-Hunga-Ha’apai, dessen Eruptionen vor gut 2 Jahren begannen und im Januar 2022 ihren Höhepunkt erreichten. Die junge Vulkaninsel im Königreich Tonga versenkte sich in einer gewaltigen Eruption selbst und setzte dabei so viel Wasserdampf frei, dass sich das Klima weltweit verändert.

CAMS-Forscherin Antje Inness erklärte in einer Pressemeldung der ESA, dass der Wasserdampf der Eruption inzwischen auch die antarktische Polarregion errreicht hat. Hier könnte der Wasserdampf zur verstärkten Bildung polarer Stratosphärenwolken geführt haben, in denen FCKWs reagieren und den Ozonabbau beschleunigen können. Der zusätzliche Wasserdampf kann auch zur Abkühlung der antarktischen Stratosphäre beitragen, was die Bildung dieser polaren Stratosphärenwolken weiter fördert und zu einem robusteren Polarwirbel führt. Beim Polarwirbel handelt es sich um ein Starkwindband, das wie eine Barriere zwischen der kalten Luft der Antarktis und der wärmeren Luft gemäßigter Breiten wirkt.

Ist dieses Windband im Winter auf der Südhalbkugel kräftig, dann gibt es eine geringe Durchmischung zwischen warmen Luftmassen im Norden und den kalten Polarluftmassen im Süden. In der Folge kühlt sich die Luft der Antarktis stärker ab, was den Abbau von Ozon begünstigt, sodass das Ozonloch größer wird als in Jahren mit einem schwächeren Starkwindband. Aufgrund des Vulkanausbruchs in der Südsee könnten sich also die gemäßigten und tropischen Regionen stärker erwärmt haben als die Polarregionen.

Die Wirkungen der stärksten Eruption seit mindestens 150 Jahren sind noch lange nicht erforscht und verstanden. Nach der Tambora-Eruption im Jahr 1815 erlebte die Menschheit im Folgejahr das „Jahr ohne Sommer“. Vielleicht steht uns jetzt ein „Jahr ohne Winter“ bevor? Weiterreichende Wirkungen und Wechselwirkungen mit dem anthropogenen Klimawandel sind absolut unklar. Beipackzettel gibt es nicht und es hilft es auch nicht, den Meteorologen oder Vulkanologen zu fragen. (Quelle: ESA)

Taifun Koinu verwüstet Taiwan

Starker Taifun verletzt 190 Menschen in Taiwan

Ein weiterer Sturm mit katastrophalen Wirkungen suchte den asiatischen Inselstaat Taiwan heim und richtete große Schäden an und verletzte mehr als 190 Menschen. Die Rede ist von Taifun Koinu, der gestern seinen Landfall hatte. Tatsächlich wurde nicht nur die Küstenregion von Koinu getroffen, sondern das gesamte Land. In mehr als 200.000 Haushalten fiel der Strom aus. Polizei und Rettungskräfte waren pausenlos im Einsatz: Straßen und Keller wurden überflutet, es gingen Schlammlawinen ab und es wurden 1700 Unfälle registriert. Vom Verkehrschaos betroffen war auch der internationale Flughafen des Landes: es fielen mehr als 200 Flüge aus.

Die Wetterstation auf der vorgelagerten Orichdeen-Insel Lan Yu registrierte rekordverdächtige Windböen mit 340 km/h Geschwindigkeit. Der Sturm knickte Bäume und Strommasten wie Streichhölzer um. Der bisherige Rekordhalter war ein Sturm, der Windböen mit Spitzengeschwindigkeiten von 320 km/h hervorbrachte. Das war im Jahr 1989.

Für Taiwan ist Koinu der zweite Taifun in dieser Sturmsaison. In gesamt Südostasien ist es bereits Taifun Nr. 14. Er hält nun auf China zu, wo Koinu am Wochenende erwartet wird. Besonders Hong Kong ist bedroht. Hier bereitet man sich bereits auf den Landfall des Taifuns vor. Die Meteorologen rechnen zwar damit, dass sich die Windgeschwindigkeiten des Taifuns reduzieren, doch dafür könnte er besonders viel Niederschlag bringen, der in Bergregionen als Schnee niedergehen könnte. Am Wochenende endet das chinesische Mondfest und es beginnt eine Rückreisewelle, in der es viele Chinesen von den Städten aufs Land zieht. Die Behörden befürchten ein Verkehrschaos, von dem viele Menschen unvorbereitet getroffen werden könnten.

Australien mit Hitzewelle Anfang Oktober

Hitzewelle in Australien befeuert Waldbrandgefahr

Nicht nur bei uns in Deutschland ist es aktuell um bis zu 5 Grad wärmer als sonst, sondern auch im Hauptstadtgebiet des frühlingshaften Australiens. Kaum ist dort der Winter vorbei, steigt auch schon wieder die Wald- und Buschbrandgefahr in der Metropolregion Sydney deutlich an. Heute wurden in Sydney 35,5 Grad gemessen. Solche Temperaturen sind für die Region erst Ende Oktober typisch.

In den Bundesstaaten Victoria, New South Wales und South Australia ist die Lage deutlich bedrohlicher: Dort herrschen Temperaturen, die bis zu 16 Grad über den jahreszeitlich üblichen Durchschnittswerten liegen. Im Bundesstaat Vitoria brachen bereits erste Waldbrände aus, die 4 Ortschaften bedrohen und erste Häuser verbrannten. Hunderte Menschen mussten evakuiert werden. Weitere Anwohner der Weinbauregion Australiens sollen sich auf ihre Evakuierung vorbereiten.

Bereits Mitte September gab es bei der Stadt Beerwah im Bundesstaat Queensland Waldbrände. Dort war das Thermometer auf bis zu 39 Grad geklettert.

Als Grund für die Hitzewellen im Frühjahr der Südhalbkugel geben Meteorologen das Klimaphänomen El Niño an. Früher trat es im Schnitt alle 7 Jahre auf. Inzwischen verkürzten sich die Intervalle auf 3 Jahre, wobei gefühlt praktisch jedes Jahr El Niño-Jahr ist, denn berichtet wird praktisch ständig drüber. Schuld an den immer häufiger auftretenden Klimaphänomene und Extremwetterereignissen ist der anthropogene Klimawandel, wobei es in diesem Jahr einen weiteren Schuldigen für den Temperaturanstieg sein könnte. Gemeint ist die Hunga-Tonga-Ha’apai-Eruption vom letzten Jahr.

Was auch immer der Grund für die drastische Temperaturerhöhung sein mag, der Mensch hat dem Wetter nichts entgegenzusetzen und muss lernen, mit den Folgen des Klimawandels zu leben.

Es wäre natürlich wünschenswert, langfristig betrachtet die weitere Aufheizung zu minimieren, aber bis sich entsprechende Maßnahmen auswirken, vergehen Jahrzehnte. Tatsächlich geht das deutsche Bundesumweltamt davon aus, dass nach 1000 Jahren immer noch etwa 15 bis 40 Prozent des jetzt emittierten Treibhausgases Kohlendioxid in der Atmosphäre übrig sind. Es dauert also Jahrtausende, bis das, was in den letzten 250 Jahren an Kohlendioxid in die Atmosphäre geblasen wurde, abgebaut ist. Grund hierfür ist, dass die Kapazitäten des natürlich stattfindenden Entzugs des Gases aus der Atmosphäre begrenzt sind.

Das Treibhausgas Methan ist deutlich instabiler und wird durch chemische Reaktionen innerhalb von ca. 12 Jahren abgebaut, dafür wirkt es bis zu 25 Mal stärker als Kohlendioxid.

Wenn wir also sofort unsere Emissionen auf Null reduzieren würden, könnten wir eine weiter Aufheizung bestenfalls verlangsamen, dennoch würde sich das Klima über lange Zeiträume hinweg weiter aufheizen. Das politische Denken bis zum Jahr 2100 ist unter diesen Aspekten ein Witz! Die bis jetzt beabsichtigten Maßnahmen sind ein Tropfen auf den heißen Stein. Doch kann man den Bürgern bei uns weitere finanzielle Einbußen zumuten? Wohl kaum und wenn, dann nur, wenn alle Menschen der Industriestaaten an einem Strang ziehen und den gleichen Beitrag entsprechend ihren finanziellen Möglichkeiten leisten. Doch ich befürchte, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft ungebremst gegen die Wand fahren werden und uns mit sehr unangenehmen Maßnahmen konfrontiert sehen werden, die den Normalbürger hart treffen werden.

Übrigens, im Portal findet ihr mein Dossier zum Klimawandel.