Schlammvulkan vor Norwegen entdeckt – News vom 11.05.23

Forschungsboot entdeckt Schlammvulkan zwischen dem Nordkap und Spitzbergen

In der zu Norwegen gehörenden Barentsee wurde südlich von Spitzbergen ein unterseeischer Schlammvulkan entdeckt. Er befindet sich in der Nähe der Bäreninsel, die überwiegend aus präkambrischem bis triassischem Gesteinen besteht. Der Schlammvulkan liegt in 400 Metern Meerestiefe und wurde auf einer Fahrt des norwegischen Forschungsschiff Kronprinz Haakon von Forschern der Arktischen Universität Norwegens mit Sitz in Tromsø entdeckt, die mit einem Team von REV Ocean zusammenarbeiteten. Es ist der zweite Schlammvulkan der bislang in norwegischen Gewässern ausgemacht worden ist.

Anders als bei normalen Vulkanen aus Eruptivgesteinen, hat ein Schlammvulkan nur selten etwas mit magmatischen Prozessen zu tun. Oft stehen sie im Zusammenhang mit Erdöl- und Gasfeldern. Die treibende Kraft hinter solchen Schlammvulkanen ist Methangas, das den Druck erzeugt, um Fluide aus der Erde zu drücken. Um den Aufstiegskanal der Fluide sammelt sich Schlamm an, so dass ein kleiner Kegel entsteht. Der Borealis getaute Schlammvulkan könnte hier aber eine Ausnahme bilden, da er in einer 300 Meter breiten und 25 Meter tiefen Depression liegt, die von den Entdeckern als Krater beschrieben wird. Borealis selbst bildet nur einen Kegel mit 7 Metern Durchmesser und 2,5 m Höhe. Auf einem Foto ist zu erkennen, dass der Schlammvulkan Fluide ausstößt und erinnert mich ein wenig an einem Blacksmoker.

Genaues über sein geologisches Umfeld wurde nicht bekanntgegeben, doch die Lage in relativer Nähe zum Mittelatlantischen Rücken verrät, dass hier durchaus magmatische Kräfte am Werk sein könnten. Allerdings gibt es in der Nähe der Norwegischen Küste der Bartenssee auch Ölfelder, sodass beide Entstehungsmöglichkeiten des Schlammvulkans infrage kommen und die Wissenschaftler glauben, dass der Schlammvulkan durch einen natürlichen Ausbruch entstanden ist, der nach der letzten Eiszeit plötzlich große Mengen Methan freisetzte.

Magmatisch bedingte Schlammvulkane kenne ich aus den thermalgebieten von Neuseeland, vom Yellowstone Nationalpark und von Island. Methan-getriggerte Schlammspeier sind mir bislang in Indonesien (Lucy, Bleduk Kuwu) und Italien (Salse di Nirano) begegnet, an Orten die gar nicht mal soweit von Vulkanen entfernt liegen.

Schlammvulkan eruptiert auf Java – News am 17.04.23

Schlammvulkan Oro-oro Kesongo brach aus und forderte ein Menschenleben

In der letzten Woche kam es zu zwei Eruptionen am Schlammvulkan Oro-oro Kesongo. Er befindet sich im Bereich des Dorfes Gabusan im zentraljavanischen Distrikt Jati und in der Nähe der bekannteren Schlammvulkane von Bleduk Kuwu. Im Gegensatz zum Bleduk Kuwu, der als Touristen Attraktion vermarktet wird, ist der Schlammvulkan Oro-oro Kesongo nicht dauernd tätig, sondern überrascht die Anwohner der Region. So auch diesmal, als es am Dienstag zu einer ersten Explosion kam, bei der ein Mann ums Leben kam. Die genaueren Umstände des Unglücks sind nicht bekannt geworden. Eine weitere Eruption erfolgte am Freitag. Augenzeugen berichteten, dass sie etwas drei mal so groß war, wie jene am Dienstag. Da deutlich größere Mengen schlamm eruptiert wurden, als es sonst der Fall ist, geht in der Gemeinde die Sorge um, dass eine vergleichbare Katastrophe entstehen könnte wie am Schlammvulkan „Lucy“, dessen Schlammmassen ein ganzes Dorf verschluckten.

Die Bezeichnung des Phänomens als Schlammvulkan ist ein wenig irreführend, denn diese Phänomene haben in Zentraljava sehr wahrscheinlich nichts mit Vulkanismus zu tun, sondern stehen im Zusammenhang mit geologischen Strukturen die für Erdgas- und Ölfelder typisch sind. Treibende Kraft hinter den Schlammeruptionen ist das Mehtangas, das sich im Untergrund an sogenannten tektonischen Fallen sammelt. In Bezug zum erwähnten Schlammvulkan „Lucy“ ist man sich allerdings nicht sicher, ob nicht auch der Vulkanismus eines nahe gelegenen Vulkans eine Rolle spielen könnte.

Der indonesische Geowissenschaftler Heri Andreas vom Bandung Institute of Technology erklärte gegenüber der Zeitung Kompass: „Solange die Öl- und Gasquellen noch vorhanden sind, kann die Wahrscheinlichkeit von Eruptionen periodisch auftreten“. Demnach soll es zu unterirdischen Blockaden kommen, die ein gleichmäßiges Abfließen des Methan verhindern. Ist der unterirdische Gasdruck zu groß, wird die Blockade überwunden und das Gas schießt in die Höhe. Auf seinen Weg nach oben reißt es Schlamm und Geröll mit und läßt es an der Erdoberfläche explosionsartig austreten.

Wandan-Schlammvulkan in Taiwan ausgebrochen

Eine Meldung aus Taiwan betrifft den Schlammvulkan Wandan.

Zusammenfassung:

  • In Taiwan brach der Schlammvulkan Wandan aus
  • Er eruptierte direkt an einer Gebäudemauer
  • Vor- und Nach der Eruption gab es Erdbeben

In Taiwan ist der Schlammvulkan Wandan ausgebrochen. Laut des Nachrichtensenders CNA, manifestierte sich die Eruption am Freitagmorgen, in der Nähe eines Tempels in der Gemeinde Wandan. Der Ort ist Namensgeber für den Schlammvulkan und liegt im Bezirk Pingtung. Dieser befindet sich im Südwesten Taiwans, ein gutes Stück von den Vulkangebieten im Norden entfernt. Tatsächlich steht der Schlammvulkan auch nicht in Verbindung mit dem Vulkanismus, sondern in Zusammenhang mit einem Methangasvorkommen. Der Wandan Schlammvulkan ist wohlbekannt und eruptiert periodisch. allerdings wandert sein Eruptionszentrum, ähnlich, wie man es vom Niland-Geysir am Salton See her kennt.

Zuletzt gab es in Wandan am 21. Oktober 2021 eine Schlammeruption. Der Schlammvulkan bricht in der Regel ein- bis dreimal pro Jahr aus. Normalerweise wird versucht, das freigesetzte Methangas abzufackeln, damit es sich nicht in senken sammeln kann und um die Explosionsgefahr zu vermindern. Da es diesmal in der Nähe des Tempels austrat, wurde darauf verzichtet. Auf den Fotos ist zu erkennen, dass der Schlammvulkan direkt an einer Gebäudemauer ausbrach. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um den Tempel.

Der Wandan-Schlammvulkan eruptierte seinen Schlamm mehrere Meter hoch, ungefähr bis auf Höhe des ersten Stockwerks des Gebäudes. Der Schlamm spritzte auf Straßen und überflutete Felder. Es wurden Bagger geordert, die Entwässerungsgräben ziehen sollen.

Beeinflussen Erdbeben das Geschehen am Wandan-Schlammvulkan?

Interessanterweise ereignete sich kurz nach der Eruption ein Erdbeben der Magnitude 5,7, das die Region um die Südspitze Taiwans erschütterte. Besorgte Bürger fragten nach einem Zusammenhang zwischen Eruption und Erdbeben. Chen Kuo-Chang, Direktor des Seismologischen Amtes Taiwans dementierte einen Zusammenhang. Chen sagte, das Erdbeben habe sich in den Gewässern 30 Kilometer vor der Küste von Eluanbi, dem südlichsten Punkt Taiwans, mehr als 100 Kilometer von Wannei entfernt, ereignet und sei durch das Absinken und die Kompression der tektonischen Platten in der Nähe des unterseeischen Pingtung-Rückens ausgelöst worden. Interessant ist aber, dass es am 4. April ein Erdbeben M 4,6 gab, dass sich in nur 40 km Entfernung zum Schlammvulkan zutrug. Ich halte es für durchaus möglich, dass es einen Zusammenhang zwischen den tektonischen Prozesse der Region, und den Eruptionen des Schlammvulkans gibt: Erdbeben könnten Druck auf das Gasreservoire verursachen und die Freisetzung des Methans triggern. Wissenschaftlich bewiesen ist diese Theorie nicht.

Schlammvulkan in Kolumbien ausgebrochen

In der Nacht auf Samstag ist in Kolumbien ein Schlammvulkan ausgebrochen. Er befindet sich in der Region Urabá in Antioquia, genauer, im Dorf Palmares. 23 Familien (gut 100 Personen) wurden aus ihren Häuser evakuiert und im Dorf Mulatico Piedrecita in Sicherheit gebracht. Der Zivilschutz beobachtet die Situation und will ggf. weitere Maßnahmen ergreifen. Nach Angaben von Experten könnte die Inspektion des Geländes mehrere Tage dauern, bevor die Familien in ihre Häuser zurückkehren können.

Schlammvulkan als Phänomen der Plattentektonik

Geologen sagen, dass es sich um ein tektonisches Phänomen der karibischen Platte handelt, die sich anpassen würde. Oswaldo Ordóñez, Professor für Geologie an der Nationalen Universität sagte in einem Zeitungsinterview, dass der Untergrund der Region aus porösen Sedimenten besteht, die viel Wasser enthalten. Aufgrund der Tiefe, in der sich die wasserführenden Schichten befinden, wird das Wasser bis zu 100 Grad heiß. Wenn aufgrund tektonischer Kräfte die Kontinentalplatten zusammengedrückt werden, wird das Wasser herausgedrückt und es kommt zur Eruption eines Schlammvulkans.

„Eine geophysikalische Studie ist notwendig, um festzustellen, wie viel Wärme in dem Gebiet vorhanden ist, und mit dieser Wärmemenge können wir bestimmen, wie aktiv oder wie gefährlich dieser Ort für neue Explosionen sein könnte“, fügte der Geologe hinzu. Die Region ist für ihre Schlammvulkane bekannt und steht unter Beobachtung der Wissenschaftler. Allerdings wurde in den Berichten der lokalen Medien kein Name des Schlammvulkans mittgeteilt.

Interessanterweise ereignete sich am Samstagmorgen ein Erdbeben der Magnitude 4,2 vor der Küste der Region Antioquia. Ob es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Erdbeben und dem Ausbruch des Schlammvulkans gibt lässt sich nur schwer beurteilen. Der Schlammvulkan brach wohl vor dem Erdbeben aus. Allerdings gibt es einen indirekten Zusammenhang, da beide Ereignisse Manifestationen plattentektonischer Kräfte sind.

Indonesien: Schlammvulkan eruptiert

Auf der indonesischen Insel Java eruptierte vorgestern ein Schlammvulkan. Er befindet sich in einem Waldressort in der Nähe des Dorfes Gabusan. In dem Steppengebiet ließen Bauern ihre Rinder weiden, als es plötzlich zu einer ohrenbetäubenden Explosion kam. Augenzeugen berichteten, dass plötzlich eine Schlammfontäne mehrere Dutzend Meter hoch in den Himmel aufstieg. Mensch und Tier flüchteten in Panik, trotzdem inhalierten 4 Personen giftige Gase und mussten im Krankenhaus behandelt werden. Für 19 Büffel kam allerdings jede Rettung zu spät: Sie wurden unter den Schlammmassen begraben.

Der Schlammausbruch begann um 5.30 Uhr morgens. Am späten Nachmittag stieß der Krater immer noch Schlamm aus. An dieser Stelle gab es bereits zu früheren Zeiten kleinere Schlammeruptionen, doch keine war so groß wie die aktuelle. Der Schlamm verteilte sich in einem Radius von 1 km um den Krater. Bodenvibrationen konnten sogar im Dorf gespürt werden und die Leute reagierten verängstig.

Im Gegensatz zum bekannten Schlammvulkan Sidoarjo, der nach einer Erdbohrung auftrat, ist das Phänomen bei Gabusan natürlichen Ursprungs. Von ersten Schlammquellen wurde im Jahr 2013 berichtet. Anders als bei Lava speienden Vulkanen, ist die treibende Kraft hinter den meisten Schlammvulkanen Methan. Aber auch andere Kohlenwasserstoffe können vorkommen. Daher sind Schlammvulkane häufig mit Erdöl- und Gaslagerstätten assoziert. Tatsächlich ist die Region um Blora bekannt für ein ähnliches Phänomen: seit vielen Jahren steigen im Schlammfeld von Bledug Kuwu metergroße Schlammblasen auf. Sie sind eine Touristenattraktion und befinden sich etwa 12 km von Gabusan entfernt. Auch in anderen Gebieten Javas gibt es Schlammvulkane.

Das Phänomen rief den örtlichen Chefgeologen Handoko Teguh Wibowo auf den Plan. In einem Zeitungsinterview mit der Jakarta post sagte er, dass sich der Schlammvulkan Sidoarjo und der bei Gabusan voneinander unterscheiden: „Der Schlammvulkan von Sidoarjo hatte eine Temperatur von 100 Grad Celsius. Dieser erreichte 30 bis 32 Grad“, sagte er. Trotzdem ist es ungewiss, wie es für die Anwohner von Gabusan weitergeht, denn wenn es nun öfters zu großen Schlammeruptionen kommen sollte, könnte das gesamte Umland nachhaltig beeinträchtigt werden. Besonders nächtliche Gasausbrüche könnten die Anwohner des Ortes gefährden. Neben Methan strömt auch Kohlendioxid aus. Das Gas ist schwerer als Sauerstoff und verdrängt diesen in der Atemluft. Sollte eine große Gaswolke über den Boden kriechen droht Erstickungstod.

Stromboli: Hoher Tremor

Die Aktivität auf Stromboli hat in den letzten beiden Tagen deutlich zugenommen. Die Tremor-Amplitude überschritt die Grenze zum hohen Bereich. Das Gleiche gilt für die VLP-Ereignisse, deren Amplituden und Häufigkeit ebenfalls zunahmen. Die VLP-Erdbeben sind Kennzeichen für die Bewegung magmatischer Fluide im Untergrund. Aber nicht nur die Seismik nahm zu, sondern auch Häufigkeit und Stärke explosiver Eruptionen. Das LGS registrierte in den letzten 24 Stunden 256 strombolianische Eruptionen, die an den Infraschall-Sensoren einen Druck von bis zu 3 bar erzeugten. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 91 Tonnen am Tag. Dieser Wert liegt noch im mittleren Bereich, zeigt aber einen leicht steigenden Trend.  Schwefeldioxid entströmt direkt dem magma und lässt so indirekte Rückschlüsse über die Magmenmenge im Fördersystem zu. MIROVA registrierte eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von 29 MW. Die Wärme stammt vom Magma im Schlot und von der eruptierten glühenden Tephra, die sich im Kraterbereich ablagert. Leider sind die Video-LiveCams von Skyline weiter offline, so dass wir das Naturspektakel nicht bequem vom Sessel aus beobachten können. Observierungen vor Ort sind momentan nur mit der großen Einschränkung möglich, dass man nur bis auf einer Höhe von 290 m  aufsteigen darf. Das Foto stammt aus dem Archiv und wurde von unserem Vereinsmitglied Andreas Steinbrenner aufgenommen.

Mount Rainier mit Schwarmbeben

Jetzt wurde bekannt, dass es am US-Amerikanischen Vulkan Mount Rainier zu einem schwachen Schwarmbeben kam. Am 11. Dezember wurden 10 Erschütterungen mit niedrigen Magnituden registriert. Das stärkste Einzelbeben brachte es auf M 1,1. Laut USGS manifestierten sich die Beben in geringer Tiefe und repräsentieren Fluidbewegungen im Hydrothermalen system. In den letzten Jahren kam es bereits mehrfach zu diesen Schwarmbeben. Sie werden noch nicht als Vorboten eines möglichen Ausbruchs interpretiert, zeigen aber dass es sich beim Rainier um einen aktiven Vulkan handelt. Ein potenzieller Ausbruch des Cascaden-Vulkans bereitet Behörden und Anwohnern Kopfzerbrechen, denn der Vulkan liegt nur ca. 150 km von der Metropole Seattle entfernt. Vulkanasche könnte das öffentliche Leben dort zum Stillstand bringen.

Schlammvulkan in Kolumbien steigerte Aktivität

Der Schlammvulkan Arboletes liegt an der Küste Kolumbiens und lädt Touristen normalerweise zu einem schönen Schlammbad ein. Doch dieser Tage macht die Natur den Touristen zu Weihnachten einen Strich durch die Rechnung. Videoaufnahmen zeigen einen wilden Schlammstrudel an Stelle des sonst ruhigen Schlamms. Es sieht so aus, als würde eine Menge Gas aufsteigen: großen Blasen platzen an der Schlammoberfläche und sorgen für ein wildes Gebrodel.

Anak Krakatau: Seitwärts gerichtete Eruption

Ein weiteres Statement eines Augenzeugen/Überlebenden der Katastrophe vom 22. Dezember 2018 ist in einem Fernsehinterview veröffentlicht worden. Der Fischer Puji sagte, dass die größte Explosion nicht vom Gipfelkrater ausging, sondern aus der Flanke des Vulkans erschien. Anschließend kollabierte der Gipfel. Die Explosion auf der Westflanke löste den ersten Kollaps und die erste Welle aus. Es roch nach Schwefel und das Meer bekam die Farbe von Kaffee. Kurz nach dem Kollaps der Westflanke, kollabierte auch die Ostflanke und das Meerwasser wurde heiß. (Quelle: Youtube/ Lampung TV). Solche seitwärts gerichteten Eruptionen lösten auch an anderen Vulkanen Katastrophen aus. Bekanntestes Beispiel ist der Mount St. Helens 1980. Damals rutschte allerdings erst der Hang ab, was eine Explosion auslöste.

Derweilen hat die Aktivität weiter abgenommen. Während das VAAC Darwin seit gestern keine Vulkanasche mehr feststellen kann, verzeichnete das VSI gestern noch 4 Eruptionen. Am Vortag waren es 64 seismische Ausbruchssignale. Die übrige seismische Tätigkeit ist ebenfalls gering. Es sieht also so aus, als würde die Aktivität deutlich nachlassen. Dies kann natürlich nur eine vorübergehende Fluktuation sein. Falls neues Magma aufsteigen sollte, können sich die Eruptionen wieder deutlich verstärken. Die letzten und bisher besten Bilder der phreatomagmatischen Explosionen sind auf der Seite eines französischen Reiseanbieters erschienen.

Phreatomagmatische Eruption am 05 Januar. © Sylvian Chermette

Gunung Agung mit Hot Spots

Der Vulkan auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali zeigt wieder einige heiße Stellen auf dem Lavadom. Diese sind am 08. Januar auf Thermalfotos des Sentinel-2 Satelliten sichtbar geworden. In den Tagen und Wochen zuvor war der Gipfel immer in dicken Wolken eingehüllt, so ist es nicht mit Bestimmtheit zu sagen, seit wann der Lavadom wieder heißer geworden ist. Sehr wahrscheinlich geschah das im Zuge der Eruption vom 29. Dezember 2018. Der Alarmstatus des Vulkans steht noch auf „orange“. Dies bedeutet, dass es jeder Zeit zu einer größeren Eruption kommen kann, ohne das weitere Vorwarnungen erfolgen.

Ätna: Risse in Straße

Nach dem Erdbeben der Magnitude 4,1 wurden Risse in der Landstraße SP59 zwischen Linguaglossa und Milo entdeckt. Das Erdbeben manifestierte sich am 9.1.19 an der Pernicana-Störungszone. Es ruft Erinnerungen an einem Beben der Magnitude 4,8 wach, welches sich am 27. Oktober 2002 manifestierte. Damals gab es ähnliche Risse etwas weiter bergauf. Ein Tag vorher hatte die Flankeneruption begonnen, welche die Touristenstation Etna Nord zerstörte.

Neuseeland: Neuer Schlammvulkan aktiv

Bereits seit dem 15. Dezember ist auf Neuseeland ein neu entstandener Schlammvulkan aktiv. Dieser manifestierte sich auf Farmland im Waimata Valley beim Ort Gisborne, nahe der Ostküste der vulkanisch aktiven Nordinsel. Allerdings liegt das Tal abseits der bekannten Vulkanzonen Neuseelands. Geoforscher beobachteten die Gegend bereits seit einem Jahr, da sich der Boden nach einem Erdbeben anhob.

Otman Bozdag: Eruption des Schlammvulkans

In der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku ist der Schlammvulkan Otman Bozdag ausgebrochen. Anders als bei normalen Vulkanen, wird hier Schlamm und Methangas gefördert. Das Methangas hat sich entzündet und fackelt in einer spektakulären Flamme ab. In Pressemeldungen heißt es, dass 200-300 m hohe Schlammwolken ausgestoßen werden, was ich auf dem Video weiter unten nicht sehen kann. Zudem hätten sich 40 Meter tiefe Risse gebildet. Die letzte Eruption des Schlammvulkans ereignete sich im Feburar 2017. Otman Bozdag ist der 2. größte Schlammvulkan der Welt. Schlammvulkane sind häufig mit Erdöl- bzw. Erdgaslagerstätten assoziiert.

Manam eruptiert Aschewolke

Gestern registrierte das VAAC Darwin eine Aschewolke, welche vom Vulkan Manam aufstieg. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 9,3 km. Bereits ende August wurde eine hoch aufsteigende Eruptionswolke registriert. Damals war diese mit pyroklastischen Strömen assoziiert. Aktuell stehen Berichte über das Geschehen aus. Im August wurde das Vulkaneiland vor der Nordküste von Papua Neuguinea teilweise evakuiert.

Reventador mit steigender Aktivität

Der Vulkan in Ecuador verzeichnet einen Anstieg der Aktivität. Es wurde Aschewolken beobachtet, die bis zu 900 m über den Krater aufsteigen. Nachts ist im Kraterbereich Rotglut sichtbar. Dies meldet das IGEPN. Der 3562 m hohe Andenvulkan liegt 90 km von der Hauptstaddt Quito entfernt. Der Reventador zählt zu den aktivsten Feuerbergen der Region.

Kilauea: Wiedereröffnung des Nationalparks

Die Leilani-Eruption wurde zwar noch nicht offiziell für beendet erklärt, dennoch wurde der Hawaii Volcano Nationalpark am Samstag wiedereröffnet. Parkranger hießen das Publikum willkommen. Der Nationalpark wurde am 11. Mai gesperrt, da sich überall Risse bildeten und die Gefahr einer großen explosiven Eruption aus dem Halema’uma’u-Krater bestand. Diese Gefahr scheint nun gebannt und auch die Subsidenz des Kraters hat nahezu gestoppt. Im Gipfelbereich des Vulkans wird noch leichte Deflation registriert, während man am Ostrift und dem Pu’U’Oo-Krater leichte Inflation verzeichnet. Die Schwefeldioxid-Konzentrationen sind die niedrigsten seit 2007. Ich vermute, es wird eine Weile dauern, bis man am Kilauea wieder frische Lava zu Gesicht bekommt.

Schlammvulkan in der Karibik ausgebrochen

Ein Schlammvulkan eruptiert in der karibischen Republik Trinidad und Tobago und treibt 40 Menschen in die Flucht. Der Schlammvulkan liegt im Thermalgebiet des Devil’s Wood Yard beim Ort Hindustan Village nahe der Stadt Princes Town. Die Anwohner hörten nachts ein rumpelndes Geräusch. Dienstagmorgen sahen sie dann, dass ein Schlammvulkan ausgebrochen war. Wenig später ereignete sich eine 2. Eruption. Der Schlamm bedeckt ein großes Areal. Die Zugangsstraße wurde gesperrt und die Evakuierten in einer Notunterkunft einquartiert. Geologen untersuchen die Gegend, um festzustellen, ob mit weiteren Eruptionen zu rechnen ist.

Zum ersten Mal wurde hier eine Schlammvulkaneruption 1852 dokumentiert, die bisher letzte vor gut 20 Jahren. Seit 1993 ist das Thermalfeld eine Touristenattraktion.