Naturkatastrophen-News 24.02.23: Italien

Dürre in Norditalien hält an und bereitet Sorgen

Das Klima in Norditalien wird weiterhin von einer Dürre dominiert, die für fallende Pegelstände am Fluss Po und seinen Nebenflüssen sorgt. Doch auch die großen Oberitalienischen Seen und die Lagunenstadt Venedig sind von niedrigen Wasserständen betroffen. Der Deutschen liebstes Kind, der Gardasee, weist die niedrigsten winterlichen Pegelstände der letzten 30 Jahre auf. Sie liegen 50 Zentimeter unter dem jahreszeitlichen Durchschnitt und so manche Insel im See ist zu Fuß erreichbar geworden.

Eine besondere schwere der Situation liegt darin begründet, dass Dürre und Niedrigwasser im Spätwinter extrem seltene Phänomene sind, wenn sie in dieser Form überhaupt vorkommen. Normalerweise müssten sich die Pegel ihren Höchstständen nähern, da gerade im auslaufenden Winter viele Niederschläge fallen sollten und in mittleren Höhenlagen die Schneeschmelze einsetzen kann. Doch auch von den weißen Flocken gab es in dieser Wintersaison zu wenig. Besonders in den Alpen begann die Skisaison sehr spät und viele Pisten mussten künstlich beschneit werden. Damit setzen sich die Sorgen fort, die die Menschen der Region schon seit dem letzten Frühsommer begleiten.

Venedig mit „Aqua bassa“

Die Meteorologen geben als Grund für das Ausbleiben der Niederschläge ein stabiles Hochdrucksystem über Norditalien an, das Tiefdruckgebiete blockiert und den Regen somit fernhält. Tatsächlich ist auch die Lagunenstadt Venedig vom Niedrigwasser betroffen, das dort „Aqua bassa“ heißt. Das Niedrigwasser in Venedig wird aber nicht nur von den Niederschlagsmengen bestimmt, sondern auch von ungewöhnlichen Tiden und starken, ablandigen Winden verursacht, die die Wasserstände besonders weit sinken lassen. Bei Ebbe fallen mittlerweile viele Kanäle trocken, sodass die Gondeln im Schlamm stecken.

Dramatisch macht sich die Dürre in der Po-Ebene bemerkbar. Der längste Fluss Italiens verläuft in Ost-West-Richtung und entwässert die Nebenflüsse, die aus den Alpen kommen. Neben dem Ausbleiben der Niederschläge wirkt sich auch der außerordentliche Schneemangel der Alpen negativ auf die Wasserbilanz des Flusses aus. Stellenweise liegen die Pegel um bis zu 60 Zentimeter unter normal und Umweltschutzverbände, Landwirte und Wasserversorger schlagen Alarm: sollte sich die Situation nicht schnell ändern, droht im Sommer massive Wasserknappheit, die auch zu weiteren Ernteausfällen führen kann.

Apropos Ernteausfälle: Diese gab und gibt es bereits in Italien, aber auch in Frankreich und Spanien, weil dort winterliche Unwetter mit Hagelschlag und Frost wüteten und die Ernten schmälerten. Aus diesem Grund werden manche Obst- und Gemüsesorten knapp und teuer. Besonders Großbritannien ist davon betroffen, da seit dem Brexit Transport- und Zollprobleme die Einfuhr schnell verderblicher Lebensmitte erschweren.

Naturkatastrophen: Unwetter in Österreich und dem Mittelmeerraum

Gestern wüteten in Teilen von Österreich, Italien und Frankreich starke Unwetter. Es gab mehrere Todesopfer und zahlreiche Verletzte. Die Sachschäden gehen in die Millionen. Die Unwetter begannen im nordwestlichen Mittelmeerraum, trafen Korsika und die Toskana und zogen im Eiltempo nach Österreich weiter. Als einer der Gründe für die Unwetter gilt das ungewöhnlich warme Wasser des Mittelmeeres. Bereits Anfang Juli empfand ich das Wasser als viel zu warm und warnte vor Stürmen.

Als erstes wurde die französische Mittelmeerinsel Korsika von den Stürmen getroffen. Dort starben 6 Menschen. Es gab mehrere Verletzte, 12 Personen wurden im Krankenhaus behandelt. Für 45.000 Haushalte fiel der Strom aus. Es kam zu Überflutungen, voll gelaufenen Kellern und umgestürzten Bäumen. Windböen erreichten Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h. Der französische Präsident versammelte an seinem Urlaubsort einen Krisenstab um sich, um zu beraten, wie man den Menschen am schnellsten helfen kann. Auch in anderen Gebieten Frankreichs kam es zu Unwettern.

Unwetter in Italien und Österreich

Die Unwetter zogen nach Norditalien weiter und forderten in der Toskana 2 Menschenleben. Bei Lucca und an der Küstenstadt Carrara stürzten Bäume um und trafen eine Frau und einen Mann tödlich. Umstürzende Bäume verletzten mehrere Menschen auf einem Campingplatz bei Marina di Massa. Als die Stürme Venetien erreichten, wurden mehrere Gebäude beschädigt. Darunter der berühmte Markusdom in der Lagunenstadt Venedig. Steine brachen von der Fassade ab und fielen auf den Platz vor dem Dom. Die starken Sturmböen wirbelten Tische und Stühle der Restaurants umher. Die Unwetter brachten regional auch Hagel mit sich, der die Ernte vernichtete.
Der Süden Österreichs wurde ebenfalls nicht verschont. Hier traf es das Bundesland Kärnten am stärksten. Es kam zu 139 km/h schnellen Sturmböen. Scherwinde ließen Strommasten und Bäume abknicken. In der Steiermark fiel der Strom für Zehntausende Haushalte aus. Besonders tragisch ist der Tot von zwei Mädchen im Alter von 4 und 8 Jahren. Sie starben, als ein einem Badesee in St. Andrä mehrere Bäume umstürzten. Dabei wurden auch einige Personen verletzt.

Wetter wie zu Zeiten der Dinosaurier droht

Die Unwetter kamen nicht ohne Vorwarnung, bereits vorgestern wurden sie angekündigt. Dennoch war man vielerorts von der schwere der Stürme überrascht. Augenzeugen berichten, dass sie so etwas noch nie erlebt hätten. Wie seit Jahren prognostiziert, kommt es aufgrund des Klimawandels zu immer häufigeren Extremwetter-Ereignissen. Es ist nur ein Unterschied darüber zu reden, oder dann tatsächlich mit der neuen Situation konfrontiert zu sein. Wir stecken zwar bereits mitten im Klimawandel, doch erleben erst die Anfänge dramatischer Entwicklungen. Innerhalb weniger Jahrzehnte zerstört der Mensch, was die Natur über Jahrmillionen vorbereitete. Das Klima entwickelt sich in die Richtung, wie es war, als die Dinosaurier die Welt beherrschten. Nicht ohne Grund gab es damals Riesenwuchs von Flora und Fauna. Zu dieser Zeit bildeten sich auch die Lagerstätten fossiler Brennstoffe und entzogen so der Atmosphäre Unmengen vulkanisches Kohlendioxid, das wir nun durch die Verbrennung des eingelagerten organischen Materials (Kohle, Öl, Gas) wieder freisetzten. Optimistisch, wer glaubt, das würde ohne Folgen bleiben!

Venedig: Sehenswürdigkeiten um San Marco

Da mein Blog „Geonaut“ von Hackern zerschossen wurde, veröffentliche ich die Reisberichte nun in der Rubrik „Weltblick“.

Die Piazza San Marco (Markusplatz) stellt das touristische Zentrum der Altstadt von Venedig dar. Hier befindet sich die berühmte Markuskirche mit dem Campanile, der Dogenpalast und die Alten- und Neuen Prokuratien. Von historischer Bedeutung ist auch der Glockenturm Torre dell’Orologio.

Der Markusplatz liegt an der -dem Meer zugewandten- Mündung des Canale Grande. An dessen gegenüber liegendem Ufer findet man die Kirchen Santa Maria della Salute und San Giorgio Maggiore. Der Campanile von San Giorgio ist für Besucher geöffnet und bietet einen schönen Blick über Venedig. Die gewaltige Kuppel von Santa Maria della Salute dominiert das südwestliche Ufer des Kanals und ist von der Ponte dell‘ Accademia aus gut zu fotografieren. Doch zurück zum Markusplatz.

Der Dogenpalast

Betritt man den Markusplatz vom Ufer des Kanals aus, steht man direkt vor dem Dogenpalast. Der Doge war praktisch der Regent der Stadt, Bürgermeister und Richter in einer Person. Darüber hinaus wohl nicht nur der mächtigste Mann der Stadt, sondern auch der Reichst. Selbst wenn man nur wenig Zeit in Venedig verbringt, sollte man sich diesen Prachtbau von Innen angucken. Der Eintritt ist allerdings recht happig. Dafür kann man die prächtigen Säle bewundern, deren Decken mit reichlich Stuck und Blattgold verziert sind. Überall hängen düstere Ölgemälde, die oft Motive aus der Bibel zeigen, oder Schlachten darstellen. Kunstwerke der anderen Art finden sich auch im Gefängnistrakt des Palastes, den man über die berühmte Seufzerbrücke betritt. Wovon die meist männlichen Gefangenen träumten, sieht man in zahlreichen Graffitis, die auf den Putz der Mauern gekritzelt wurden.

Basilica di San Marco

Der Markusdom grenzt direkt an den Dogenpalast und scheint mit diesem zu verschmelzen. Dieser Eindruck täuscht nicht, denn der Grundstein zum Dom wurde bereits im Jahr 829 gelegt. Damals noch als Palastkapelle des Dogen. Die Kapelle wurde als neue Ruhestätte der Gebeine des heiligen Markus errichtet, dessen Gebeine aus Alexandria entführt worden waren. Die Kapelle wurde bei einem Feuer zerstört. Doch auf wundersame Weise entdeckte man im 11. Jahrhundert die Knochen wieder und baute um sie herum den Markusdom.

Die zahlreichen Mosaike zeigen nicht nur Motive aus dem Leben und Sterben von Jesus, sondern auch die Überführung der Gebeine des Apostels Markus.

Direkt neben dem Markusdom steht der Glockenturm Torre dell’Orologio. Er wurde am Ende des 15. Jahrhunderts fertiggestellt. Seinen Namen erhielt der Turm von der großen „Astronomischen Uhr“, welche die astrologischen Tierkreiszeichen anzeigt.

Lagunenstadt Venedig: Zwischen Glanz und Patina

Venedig ist eine Stadt die verschiedenste Reaktionen hervorruft: Während die Einen ihrer einmaligen Atmosphäre erliegen und schwärmen, verfluchen sie die Anderen als überlaufen, laut und stinkig. Ohne Zweifel strömen jährlich Millionen Touristen in die Stadt und schaffen eine Menge Probleme in den Kanälen und Gassen, die an sich malerisch sind und Träumen längst vergangener Zeiten entsprungen zu sein scheinen. Tatsächlich findet man heute noch das ursprüngliche Venedig, sobald man sich ein paar Meter abseits der berühmten Attraktionen befindet.

In der Tat fasziniert mich die Geschichte der Stadt. Besonders die handwerklichen- und architektonischen Leistung der Menschen des Hochmittelalters verdienen mein Respekt. Das Venedig, wie wir es kennen, entstand ab dem 11 Jahrhundert. Die Gebäude der historischen Altstadt wurden auf mehr als 100 Inselchen und Sandbänken inmitten der Lagune errichtet. Die Fundamente ankern oft weniger als einen Meter tief im sandigen Schlamm. Die kanalseitigen Fassaden wurden auf Holzpfählen errichtet, die 3 m tief gründen. Die Holzpfähle stammten überwiegend aus den Eichenwäldern Dalmatiens, die heute weitestgehend verschwunden sind.

Geologie der Lagune Venedigs

Die Lagune selbst bildete sich nach der Eiszeit: zahlreiche Bäche und der Fluss Brenta (in deren alten Flussbett der heutige Canale Grande verläuft) mündeten in dem Gebiet und lagerten Sedimente aus dem Alpenraum im flachen Wasser ab. Sandbänke entstanden, die die Küste gegen das offene Meer abschirmten und es bildete sich die Lagune. Heute sind es vor allem die Flüsse Adige (Etsch) und Piave die Süßwasser und weitere Sedimente in die Lagune bringen.

Seit dem Ende der Eiszeit stieg der Meeresspiegel um 120 m an. Der Hauptanstieg von 110 m ging dabei in den ersten 4000 Jahren nach der Eiszeit über die Bühne. Im 400 Jahrhundert lag Venedig noch ca. 1,9 m unter dem Meeresspiegel-Niveaus des Jahres 1897. Heute beschleunigt sich der Meeresspiegelanstieg wieder, was zum größten Problem der Lagunenstadt geworden ist. Im neuen Millennium wurden am Lido gigantische Fluttore errichtet, die den Wasserzustrom aus der Adria regulieren.

Doch der Mensch greift noch weitgehender in die Natur der Lagune ein: die Kanäle müssen ständig ausgebaggert werden, damit die Fahrrinnen auch für große Schiffe tief genug bleiben. Sie passieren die Lagunenstadt auf den Weg zum Hafen von Venedig, der sich auf der dem Festland zugewendeten Seite der Altstadt befindet.

Venedig: Laut, teuer, stinkig?

Sicherlich, in der Nähe der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Venedigs ist es laut und teuer. Über Allem liegt ein multilinguales Stimmengewirr, in den engen Gassen und auf so mancher Brücke wird gedrängelt und geschoben was das Zeug hält. Wer hier in einem Café, oder Restaurant einkehrt -und sei es nur, weil er aufs Klo muss- wird sich über die Rechnung wenig freuen. Ebenso wenig erfreulich ist es Opfer von Taschendiebstahl zu werden, was hier oft der Fall sein soll. Doch obwohl ich schon einige Zeit in Venedig verbrachte, ist mir noch nie etwas abhanden gekommen. Was mich persönlich nervt, sind die häufigen Versuche in den Gastronomie-Betrieben, sich ein Trinkgeld zu verschaffen, indem man auf der Rechnung andere Preise abrechnet, als sie in der Speisekarte angegeben waren. Doch wer sich von den Hauptattraktionen entfernt, der kann noch echte italienische Gastfreundschaft erfahren und zu moderaten Preisen speisen.

Unterkünfte in der Altstadt sind überdurchschnittlich teuer. Bei meinen diversen Aufenthalten in der Lagune, kam ich meistens am Lido di Jesolo unter. Von der Spitze der vorgelagerten Halbinsel aus, die die Lagune gegen das Meer abschirmt, fährt man ca. 30 Minuten mit dem Boot bis in die Altstadt Venedigs und kommt in der Nähe von San Marco an. Die Passagierfähren starten am Punta Sabbioni und verkehren im 30 Minuten Takt. Dort gibt es auch große Parkplätze. Für 5-7 € kann man den ganzen Tag parken. Wer sich am Anleger für ca. 20 € ein Tagesticket kauft, fährt im Endeffekt am Günstigsten und kann auch in Venedig Boot fahren. Vorsicht, an vielen Anlegern in der Stadt bekommt man keine Tickets mehr. Schwarzfahrer müssen mit einem Bußgeld rechnen, wobei man bereits als Schwarzfahrer behandelt wird, wenn man einen Anleger ohne entwertetes Ticket betritt!

In der Nähe von Jesolo gibt es zahlreiche große und gut ausgestattete Campingplätze, auf denen man mittlerweile auch Chalets und Mobilhomes mieten kann. Für Familien und Gruppen stellt das oft eine günstige Alternative zum Hotel dar, zumal man dort auch selbst kochen kann. Aber aufgepasst, nicht immer wird man über die fälligen Gebühren für die Endreinigung informiert. Bei meinem jüngsten Familienurlaub mieteten wir uns eines jener Mobilheime. Einen Tag vor der Abreise erkundigte ich mich nach der Rechnung. Beiläufig erwähnte man, dass 70 € für die Reinigung dazu kämen. Das war mehr als eine Tagesmiete des Wohncontainers. Da wir Ordnung gehalten hatten, entschlossen wir uns die Gebühr zu sparen und das Teil selbst zu reinigen, was innerhalb von 1 Stunde erledigt war.

Österreich: Schneechaos und Lawinenabgänge

In der Alpenregion Österreichs hat der Winter Einzug gehalten. Heftige Schneefälle sorgten für Verkehrsbeeinträchtigungen und bedingten Stromausfälle. Zahlreiche Häuser mussten evakuiert werden. Besonders schlimm traf es Tirol und die steirische Murau. Am Stubaier Gletscher ging eine Lawine ab. Sie erfasste einen Kleinbus aus Deutschland und verschüttete dieses. Die 6 Insassen hatten Glück im Unglück und konnten sich selbst befreien.

Eine weitere Lawine ging im Osten Tirols ab. Sie floss in ein Seitental des Vinschgaus und traf den Ort Bobojach in der Gemeinde Prägraten. Einige Häuser wurden beschädigt. Sie mussten evakuiert werden. Das Tal ist von der Aussenwelt abgeschnitten.

Die Brennerautobahn ist zwischen Brixen und Sterzing aktuell gesperrt. Heftige Schneefälle machen das Autofahren unmöglich.

Auch in Kärnten rüstet man sich für das Unwetter. Für die nächsten Stunden sind dort starke Schneefälle vorausgesagt. Zudem rechnet man mit Hochwasser in mehreren Bächen und Flüssen. Es droht Überflutungsgefahr in mehreren Ortschaften.

Land unter in Venedig

Die Unwetter wüteten am Sonntag auch über Venedig. Neben dem Starkregen drückte der auflandige Sturm erneut das Adriawasser in die Lagune. Der Markusplatz wurde abermals überflutet und gesperrt. Der Pegel erreichte die Marke von 150 Zentimetern. Das ist zwar deutlich weniger als beim Jahrhundert-Hochwasser letzter Woche, doch es reicht aus, um 70 Prozent der Altstadt unter Wasser zu setzen.

Seit Donnerstag gilt der Ausnahmezustand in Venedig. Die Regierung will 20 Millionen euro für Soforthilfe-Maßnahmen zur Verfügung stellen. Die Bewohner Venedigs sind sauer, denn eigentlich hätten die Fluttore, die die Lagune vor dem Hochwasser schützen sollten längst in Betrieb sein sollen. Statt dessen verzögerten Fusch und Korruption die Fertigstellung. Im Jahr 2021 soll das Bauprojekt nun abgeschlossen werden.

Venedig: Hochwasser flutet Markuskirche

Update 14.11.19: Die Situation in Venedig hatte sich kaum entspannt, da droht weiteres Ungemach. Starker Wind drückt wieder das Wasser der Adria in die Lagune und in Kombination mit den Gezeitenkräften droht weiteres Hochwasser. In den nächsten Stunden wird ein Pegel von 140 cm erwartet. Der gleiche Herbssturm, der das Wasser in die Lagune von Venedig drückt, setzte auch den Griechischen Inseln zu. Auf Korfu field er Strom aus und auf Kefalonia ging eine Schlammlawine ab.

Originalmeldung: In der Lagunenstadt Venedig heißt es Land unter. Während diese Tatsache alleine noch keine Schlagzeile wert ist, da Hochwasser in Venedig fast auf der Tagesordnung steht, ist es die Pegelmarke von 187 cm, die aus der Tatsache eine Schlagzeile macht. Nur 1966 stand das Wasser mit 194 cm noch höher in der Lagune. Grund für die Überflutung ist eine unglückliche Kombination von Vollmond, auflandigem Sturm und Starkregen, der stundenlang auf Venedig niederprasselte. In der Folge wurden nicht nur zahlreiche Boote an Land gespült und Geschäfte im Erdgeschoss überflutet, sondern auch Paläste und Kirchen unter Wasser gesetzt. Unter letztgenannten hat es den Markus-Dom besonders schwer erwischt. In ihm stand das Wasser über einen Meter hoch. Die Krypta wurde überflutet. Der finanzielle Gesamtschaden lässt sich bis dato nicht beziffern. Darüber hinaus starben 2 Menschen durch Unfälle infolge der Überflutungen.

Eigentlich sollten inzwischen gigantische Fluttore das Hochwasser aussperren, doch obwohl ihr Bau bereits 5,5 Milliarden Euro verschlungen hat, funktionieren sie nicht. Ein Bauskandal, der sich am besten mit dem des deutschen Hauptstadtflughafens vergleichen lässt. Die Wut der Bürger Venedigs wächst, weil das teuere Flutschutz-System nicht funktioniert.

Langfristig gesehen ist Venedig dem Untergang geweiht: der Meeresspiegel steigt unaufhaltsam. Der Schuldige dafür ist schnell gefunden und heißt Klimawandel. Wer mehr über Venedig lesen möchte, kann dies in meinem Blog „Geonaut“ tun. Vor genau einem Monat bereiste ich die Lagunenstadt zum wiederholten Mal.

Italien: Unwetter halten an

Die schweren Unwetter der letzten Tage hielten auch am Freitag an. Besonders schlimm betroffen ist Norditalien. Die Lagunenstadt Venedig steht unter Wasser: selbst im Markusdom drang Wasser ein. Die betagte Bausubstanz leidet.

In der Provinz Belluno wurden mehrere Dörfer durch Erdrutsche von der Außenwelt abgeschnitten. Es wurden nicht nur Straßen blockiert, sondern auch die Strom- und Wasserversorgung gekappt. 35.000 Menschen wurden aufgefordert das Wasser abzukochen. Was für viele Haushalte ohne Strom schwierig werden dürfte, sofern sie nicht mit Gas kochen. In den Dolomiten sind 160.000 Menschen ohne Strom.

In der Region Trentino-Südtirol verwüsteten Sturmböen ganze Wälder. Bäume knickten um. Der Schaden für die Forstwirtschaft ist enorm. Auf Sardinien wurden 2 ältere Frauen vom Blitz erschlagen. Eines der Opfer ist eine deutsche Touristin. Somit stiegen die bisherigen Opferzahlen auf mindestens 20.

Selbst in Rom sind Straßen überflutet. Das Kolosseum, der Palatin-Hügel und die Kaiserforen wurden gesperrt. Unwetter wüteten auch in Neapel und ganz im Süden des Landes. In Palermo stand das Wasser in einigen Straßen bis zu einem halben Meter tief.

Schuld an diese ungewöhnliche Wetterlage hat das Tiefdruckgebiet Wenke. Es wird auch weiterhin viel regen bringen. Besonders betroffen sind der Norden (Toskana und des Latium) sowie der Süden des Landes. Starke Regenfälle beschränken sich aber nicht auf Italien, sondern werden auch für den westlichen Mittelmeerraum vorausgesagt.

Während es in Südeuropa zu viel regnet, herrscht bei uns in Deutschland weiterhin Dürre. Die Pegel der großen Flüsse stehen ungewöhnlich niedrig und vielerorts ist die Schifffahrt eingeschränkt. Es drohen Versorgungsengpässe. Bereits jetzt schlägt das Jahr sämtliche Wärmerekorde bei uns und es wird als bisher heißestes Jahr in die Geschichtsbücher der Wetteraufzeichnung eingehen.

Unwetter in Italien, Frankreich und Spanien

Weite Teile von Italien, Frankreich und Spanien wurden gestern von starken Unwettern heimgesucht. Besonders schlimm getroffen hat es den Mittelmeerraum. In Italien starben 12 Menschen und es gab zahlreiche verletzte. Urlauber saßen in den Alpen fest. Starke Schneefälle blockierten einen Pass am Stilfser Joch. An der Brenner-Autobahn kam es zu einem Erdrutsch. Die Autobahn war stundenlang gesperrt.

In Ligurien wurde die Stromversorgung unterbrochen. Sämtliche Häfen wurden gesperrt, der Flugverkehr eingestellt. Der Badeort Portofino war von der Außenwelt abgeschnitten. Boote wurden in den Häfen zerstört. Die Schäden werden auf mehrere Hundert Millionen Euro geschätzt.

In Venedig hieß es Land unter: Der Wasserpegel war auf 156 cm über NN angestiegen. Ein Großteil der Altstadt wurde durch die Sturmflut überschwemmt. Der Markusplatz stand unter Wasser und das Wasser drang sogar in den berühmte Dom ein. Touristen flüchteten in Scharen aus der Stadt.

In Rom mussten ebenfalls Touristen in Sicherheit gebracht werden. Äste und Antennen wirbelten wie Geschosse durch die Luft. Bäume knickten um und erschlugen Menschen. Auch in Neapel gab es Todesopfer. Am Gipfel des Vesuv tobte der Sturm am Schlimmsten.

Unwetter in Osteuropa

Auch der Osten Europas wurde nicht verschont. Der Sturm sorgte auch hier für Stromausfälle und Verkehrschaos. In Slowenien starben 2 Autofahrer durch einen Erdrutsch. In Kroatien wurde der Schiffsverkehr behindert, die Sturmflut überschwemmte Häfen und zerstörte Yachten.

Schneechaos im Westen Europas

In Frankreich und sogar in Spanien brachte das Extremwetter einen ungewöhnlich frühen Wintereinbruch mit sich. Besonders in Höhenlagen fiel viel Schnee. Tausende Autofahrer wurden von den Schneemassen überrascht und steckten fest. Vielerorts brach die Stromversorgung zusammen.

Auch im Westen Deutschlands bekamen wir Ausläufer des Sturmtiefs zu spüren, doch zum Glück blieb es einfach bei schlechtem Wetter. Dennoch droht die Gefahr eines europaweiten Stromausfalls, wenn zu viele regionale Stromnetze versagen. Dadurch könnte es zu Überspannungen kommen, die das gesamte Stromnetz lahmlegen. Prepper wissen, wie man sich auf größere Naturkatastrophen vorbereiten kann.

Tornado in Norditalien

Weite Teile Norditaliens wurden gestern von schweren Unwettern heimgesucht. Besonders schlimm betroffen war die Region um Venedig. Auf einem Campingplatz beim Dorf Cavallino-Treporti wütete ein kleiner Tornado, bzw. eine Windhose. Bäume knickten ab und vielen auf Wohnwagen und Wohnmobile. 3 Camper wurden schwer verletzt, mehr als 50 Personen mussten in Krankenhäuser behandelt werden, darunter auch Touristen aus Deutschland. Innerhalb weniger Tage war es nun das 3. Mal, dass Stürme Campingplätze verwüsteten und Personen zu Schaden kamen.

In der Region Friaul-Julisch Venetien fiel der Strom aus. Betroffen waren mehr als 70.000 Haushalte. Stürme wüteten auch in der Toscana und auf Sardinien. Weiter südlich blieb es dagegen heiß und trocken. Auf Sizilien wüten weiterhin zahlreiche Waldbrände.