Sakurajima eruptiert Vulkanasche

Auf der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima wieder in guter Form. Der Vulkan eruptiert Aschewolken die eine Höhe von 3,3 km ü.NN erreichen. Gestern registrierte das VAAC Tokyo 6 dieser Aschewolken, heute waren es bisher 3. Fotos lassen erahnen, dass die meisten Eruptionen aus dem Gipfelkrater Minami-dake erfolgen. Showa-dake scheint nur sporadisch involviert zu sein.

Suwanose-jima mit strombolianischen Eruptionen

Suwanose-jima ist eine Vulkaninsel südlich von Kyushu. Der Vulkan eruptierte am 22. und 23.03 insgesamt 5 Mal. Die Vulkanasche stieg wenige Hundert Meter über den Krater auf. Vermutlich waren es strombolianische Eruptionen.

Turrialba erzeugt kleine Eruption

Eine ähnlich kleiner Eruption erzeugte gestern der Turrialba in Costa Rica. ORVISCO meldet eine Aschewolke, die gut 200 m über Kraterhöhe aufstieg. Anschließend entgaste der Vulkan und förderte eine beeindruckende Dampfwolke.

Waldbrände am Santa Maria und Agua

Die Quelle für das erhöhte MIROVA-Signal am Santa Maria/Santiaguito ist nun bekannt. Es handelt sich nicht um eine Verstärkung der Eruption, sondern um Waldbrände im Gipfelbereich des Vulkans. Davon ist auch der Agua in Guatemala betroffen. Dies enthüllte Kollege Bernhard Duyck in seinem Blog.

Erdbeben unter Askja, Katla und Örafjalljökull

Unter mehreren isländischen Gletschern, welche Vulkane bedecken, gab es in den letzten 24 Stunden zahlreiche Erdbeben. Besonders betroffen waren Katla unter dem Myrdalsjökull und Örafjalljökull am Südrand des Vatnajökull. Auch unter Askja und Herdubreid gab es Mikroseismik.

Äthiopien: Erdbeben in der Danakil

Unweit des äthiopischen Vulkans Erta Alé gab es heute ein Erdbeben der Magnitude 5,2. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe und gut 70 km westlich des Vulkans. Die nächst größere Stadt Mekele liegt 50 km entfernt. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor, aber es ist gut möglich, dass es welche gibt.

Die Danakil liegt am Nordende des Ostafrikanischen Grabenbruchs. Erst am Montag hatte sich ein großer Riss im kenianischen Teil des Riftvalleys geöffnet.

Ätna: Radon lässt Forscher staunen

Der Ätna ist nicht nur der größte Vulkan Europas, sondern auch einer der aktivsten. Er liegt in einer relativ dicht besiedelten Gegend Siziliens mit zahlreichen Dörfern auf seinen Flanken und in Sichtweite der Metropole Catania. Daher zählt der Ätna -neben dem Vesuv- zu den am dichtesten beobachteten und erforschten Vulkanen der Welt. Die Vulkanologen des INGV setzten hier praktisch jede Messmethode ein, die an einem Vulkan wie dem Ätna Sinn macht. Nun ist eine neue Forschungsarbeit erschienen, die das radioaktive Gas Radon in ihrem Fokus hat. Forscher um Dr. Susanna Falsaperla und Dr. Marco Neri installierten eine Radon-Sonde in nur 1 km Entfernung vom Gipfelkrater des Ätnas, in der Nähe des Torre del Filosofo.

Ursprung des Radon

Radon ist ein Element, dessen Isotope radioaktiv sind. Radon-Isotope entstehen in der Erde als Zerfallsprodukt von Uran und haben eine Halbwertszeit von wenigen Tagen. Als Edelgas diffundiert das Radon durch die Gesteine und entweicht in die Atmosphäre. Dort ist es nur in sehr geringer Konzentration vorhanden. Radon ist das Element, mit der geringsten Konzentration aller Stoffe in der Luft, da nur sehr wenig Radon bis in die Atmosphäre aufsteigen kann. Vermehrt wird Radon freigesetzt, wenn entsprechend viel Uran im Erdboden vorhanden ist. Dies sammelt sich z.B. in Gegenden mit Plutonen, oder aktiven Magmakammern an. Bei Erdbeben und Vulkaneruptionen wird Radon vermehrt freigesetzt. Schon kleine Bodenerschütterungen und Gesteinsfragmentation reichen aus, um eine messbare Erhöhung der Radon-Konzentration zu registrieren. Aus dem Verhältnis bestimmter Radon-Isotope lässt sich auch die Aufstiegszeit des Gases ermitteln. So kann man indirekt auch auf die Tiefe eines Magmenkörpers schließen, oder ermitteln, mit welcher Geschwindigkeit das Magma aufgestiegen ist.

Entdeckungen am Ätna

Die Forscher am Ätna fanden nun heraus, dass am Ätna zwei Prozesse die Radon-Werte in die Höhe schnellen lassen: wenn Gaspulse durch das zentrale Fördersystem des Ätnas jagen, oder wenn es Erdbebenschwärme gibt.

Bei den Gaspulsen trägt meistens Wasserdampf das Radon an die Erdoberfläche. Der Dampf entweicht überwiegend durch die Förderschlote, aber auch durch Fumarole in Kraternähe. Gaspulse sind häufig mit Eruptionen assoziiert. Erhöhter Dampfausstoß kann eine Eruption ankündigen. Allerdings ist der Dampfausstoß am Ätna generell ungewöhnlich hoch, wie man in diesem Bericht nachlesen kann.

Erhöhte Radon-Konzentrationen wurden sogar bei relativ schwachen Erdbebenschwärmen in größeren Entfernungen registriert. Zunächst standen die Forscher vor einem Rätsel, denn normalerweise dürften schwache Erdbeben in 10 km Entfernung nicht zu einem Ansteigen der Radon-Konzentrationen führen. Die Vulkanologen kamen zu dem Schluss, dass selbst die schwachen Erdbeben magmatische Fluide (Wasser, Magma) unter dem Ätna schwappen lassen. Durch die Bewegungen der Fluide wird vermehrt Radon freigesetzt. Mit so einem Forschungsergebnis haben die Forscher nicht gerechnet. Wenn es zu einem Schwappen der Fluide im Untergrund des Ätnas kommen kann, sagt dies auch einiges über die Beschaffenheit unterirdischer Reservoirs aus. Ältere Forschungsergebnisse postulierten unter dem Ätna eine schwammartige Magmakammer: das Magma sollte sich im Porenraum des Gesteins ansammeln. So eine Struktur würde meiner Meinung nach, eher schwappende Bewegungen von Fluiden dämpfen.

Quelle: EOS / INGV: Susanna Falsaperla, Marco Neri, Giuseppe Di Grazia, Horst Langer, Salvatore Spampinato

Kilauea: Schwarmbeben

Südwestlich der Gipfelcaldera des Kilaueas manifestierte sich ein kleiner Erdbebenschwarm. 8 Erdbeben hatten Magnitude zwischen 2,1 und 2,7. Die Hypozentren lagen in geringen Tiefen von weniger als 2 km Tiefe. Der Lavasee im Pitkrater des Halemaʻumaʻu  steht 20 m unterhalb der Kante des Overview-Parkplatzes und kann gerade so vom Jaggar-Museum aus gesehen werden. Heute setzte allerdings wieder eine leichte Deflation ein, sodass der Lavaseespiegel vermutlich wieder fallen wird.

Mayon: partieller Domkollaps

Am philippinischen Vulkan Mayon ist scheinbar ein Teil des Lavadoms kollabiert. Dies verursachte laut Medienberichten (ABS CBN News), dass Asche, Blöcke und Gase eruptiert wurden. Ich vermute, dass es sich dabei um pyroklastische Ströme und Schuttlawinen handelte. Weiterhin sind 3 Lavaströme aktiv, die Längen zwischen 1,9 und 4,5 km erreichen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß beträgt derzeit 545 Tonnen am Tag. Als der Vulkan zur Bestform auflief, emittierte er 4-5 Mal soviel Schwefeldioxid. Der Alarmstatus des Vulkans steht auf 3.

Santiaguito mit hoher thermischer Strahlung

Der Santiaguito in Guatemala ist heute ungewöhnlich heiß: MIROVA registriert eine hohe thermische Strahlung in Höhe von 506 MW. Normal waren in den letzten Wochen einstellige Werte. Santiaguito ist ein Domvulkan am Fuß des höheren Vulkans Santa Maria. INSIVUMEH berichtet bis jetzt nur vom Abgang von Schuttlawinen, es ist aber möglich, dass ein pyroklastischer Strom eruptiert wurde, oder dass der Dom viel Nachschub frischer Lava bekommt.

Ambae weiterhin aktiv

Der Vulkan in Vanuatu ist weiterhin aktiv und eruptiert eine Aschewolke. Der aktive Kraterkegel liegt im See Voui, welcher einen Teil der Gipfelcaldera des Vulkans einnimmt. Im letzten Jahr bildete der Schlackenkegel eine Insel im See. Durch die anhaltende Aktivität ist sie nun mit dem Rand der Caldera verbunden. Der Alarmstatus wurde kürzlich von 2 auf 3 angehoben. Jüngst ist ein Video aufgetaucht, welches Luftaufnahmen des Vulkans zeigt.

https://www.facebook.com/wenz.naki/videos/10214974216084001/

Yellowstone-Vulkan: doch ein Mantelplume?

Der Yellowstone-Vulkan in den USA hat das Potenzial eine Supervulkan-Eruption zu erzeugen, die das Ende der menschlichen Zivilisation einläuten könnte. Daher wird der gigantische Calderavulkan systematisch überwacht. Bei Geowissenschaftlern ist er ein beliebtes Studienobjekt und die Medien thematisieren und dramatisieren die Geschehnisse dort gerne. So erschien jüngst ein neuer Studienbericht bei Nature Geoscience. Die Autoren der Studie sind Peter Nelson und Stephen Grand von der University of Texas in Austin. Sie gingen der Frage nach, woher das Magma stammt, welches den Yellowstone-Vulkan speist.

Es gibt 3 Theorien, die in der Fachwelt kontrovers diskutiert werden. Die klassische Hypothese ist die Hot Spot Theorie, die einen Mantelplume postuliert. Dieser ortstabile Magmaschlauch soll von der Grenze Erdmantel-Erdkern aus aufsteigen und sich wie ein Schweißbrenner durch die Lithosphäre (Erdkruste) brennen. Solche Mantelplumes sind für viele Intraplattenvulkane typisch. Normalerweise entsteht über Mantelplumes eine ganze Vulkankette, da die Erdkruste über den Mantelplume hinweg wandert. Typische Vertreter dieser Vulkanart sind die Vulkane auf Hawaii, oder auf La Réunion. Die Crux liegt nun darin, dass Hot Spot Vulkane normalerweise basaltisches Magma fördern, und dass die Magma-Art des Yellowstone-Vulkans am anderen Ende des chemischen Spektrums angesiedelt ist.

Daher kam in den letzten Jahren eine andere Theorie auf, welche eher imstande ist, das rhyolithische Magma zu erklären, das bei den großen Eruptionen des Yellowstone-Vulkans gefördert wurde. Demnach soll das Magma von einem Teil des Pazifikbodens stammen, welcher vor der Westküste der USA subduziert wird und in einem extrem flachen Winkel abtaucht. So legt das Stück ozeanische Kruste die Strecke bis unter dem Yellowstone zurück, wo es zum partiellen Schmelzen kommt. Diese Theorie wurde dadurch gestützt, dass man mit Hilfe seismischer Tomographie die vermeintliche ozeanische Kruste im Untergrund ausfindig gemacht hat.

Eine 3. Theorie vereint die beiden vorherigen Konzepte und geht davon aus, dass ein Mantelplume von der subduzierten Kruste im Erdmantel geblockt wird. Es dauert viele Hunderttausend Jahre, bis sich das basaltische Magma durch die subduzierte Kruste brennt und bis so genug Magma in die Magmakammer geströmt ist, dass sich eine Supervulkan-Eruption ereignen kann.

Den Autoren der neuen Studie ist es nun gelungen handfeste Hinweise auf die Existenz eines Mantelplumes zu entdecken. Nelson und Grand werteten Daten von mehr als 500 seismischen Messstationen aus, welche sich über die USA erstrecken. Laufzeitunterschiede der Erdbebenwellen geben Hinweise auf unterschiedliche Materialeigenschaften des Untergrunds. Mithilfe dieser Daten konnte ein Modell des Erdmantels generiert werden, welches von der Grenze des Erdkerns bis zum oberen Erdmantel reicht. Die Forscher entdeckten unter dem Yellowstone eine 350 km mächtige Anomalie von zylindrischer Form, welche sich erstmalig bis zur 2600 km tief gelegenen Grenze zum Erdkern verfolgen ließ. Allerdings verläuft diese Anomali nicht senkrecht, sondern schräg. Wenn diese Anomalie tatsächlich den Mantelplume zeigt, dann findet er seinen Ursprung im Grenzgebiet zwischen Kalifornien und Mexiko. Dort ist das Mantelgestein um bis zu 850 Grad heißer als normal. Der Mantelplume steigt in nordöstlicher Richtung auf. Doch wie kann ein Mantelplume über solche Distanzen schräg verlaufen? Bei einem so großen Temperaturunterschied ist das heiße Mantelgestein des Plumes weniger dicht und müsste wie eine Luftblase in einer Wasserflasche senkrecht aufsteigen. Ist die Konvektion im Erdmantel so stark, dass sie das aufsteigende Material im Mantelplume derart ablenkt? Die neue Studie bringt mehr neue Fragen, als Antworten. Ich denke, die Geheimnisse des Yellowstone-Vulkans sind noch lange nicht entschlüsselt.

Kawah Ijen: 30 Verletzte nach Gas-Exhalation

Am indonesischen Vulkan Kawah Ijen kam es zu einer Gas-Exhalation und zahlreiche Leute gerieten in die Gaswolke, welche hohe Konzentrationen an Schwefeldioxid enthielt. 30 Personen mussten anschließend wegen Gasvergiftung behandelt werden. Der Vulkan in Ostjava ist bekannt für seinen Schwefelabbau. Im Krater befindet sich ein saurer Kratersee und an dessen Ufer ein Fumarolenfeld. Dort lagern sich große Mengen Schwefel ab. Arbeiter bauen den Schwefel per Hand ab und tragen ihn in Körben bis zur Verladestation. Nachts kommt es zu Schwefelbrand, welcher aufgrund seiner intensiven blauen Farbe zu einer beliebten Touristenattraktion geworden ist. Der Zugang zum Krater wurde gesperrt, obwohl es keine Anzeichen für eine Eruption gibt. Solche Gas-Exhalationen kommen immer wieder vor und sind durchaus lebensgefährlich.

Kanlaon mit Inflation

Auf den Philippinen bereitet sich ein weiterer Vulkan auf eine mögliche Eruption vor. Der Kanlaon stand in den letzten Monaten immer wieder in den Schlagzeilen, weil er kleinere phreatische Eruptionen produzierte. Nun dringt scheinbar neues Magma in den Untergrund des Vulkans ein und bläht ihn auf. Wissenschaftler von PHLIVOLCS vergleichen die Inflation mit jener des Mayon, der Anfang des Jahres ausbrach. Zudem werde vulkanotektonische Erdbeben registriert. Die Vulkanologen befürchten, dass sich in den nächsten Monaten eine Eruption ereignen könnte. Der Alarmstatus steht auf „2“.

Fuego: Zunahme der Aktivität

Am Vulkan in Guatemala nimmt die Häufigkeit der strombolianischen Eruptionen zu. Stündlich werden 6-9 Explosionen generiert, die Glühende Tephra bis zu 250 m hoch auswerfen. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 4800 m ü.NN. Die Explosionen sind bis in die nächstgelegenen Ortschaften zu hören. MIROVA registriert eine thermische Anomalie von 79 MW. Statistisch gesehen wäre der nächste Paroxysmus in gut 1 Woche fällig. Mal sehen, ob sich der Fuego dran hält.

Bardarbunga: Erdbeben M 4,3

Unter dem isländischen Gletschervulkan Bardarbunga ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 4,3. Das Hypozentrum lag in 8 km Tiefe und gut 6 km östlich der Caldera. Die meisten Erdbeben unter dem Vulkan stehen im Zusammenhang mit Inflation von Magma. Bereits kurz nach der Eruption von 2014 begann sich die Magmakammer unter dem Vulkan wieder zu füllen. Allerdings kann es Jahrzehnte dauern, bis sie wieder soweit gefüllt ist, dass eine weitere Eruption stattfinden wird.

Stromboli: explosive Sequenz

Am Stromboli ereignete sich am Abend des 18. März eine explosive Sequenz. Eine erste Eruption manifestierte sich um 19.27 Uhr aus dem südlichen Förderschlot des zentralen Kraterbereichs. Glühende Tephra und größere Lavabrocken flogen bis zu 350 m hoch. 40 Sekunden später eruptierte ein Schlot im nördlichen Kraterbereich. Die Tephra stieg gut 100 m hoch und ging im oberen Teil der Sciara del Fuoco nieder. Es kam auch zu Ascheregen auf dem Pizzo. Ähnliche Sequenzen ereigneten sich zuletzt im Jahr 2017 und zwar am 7. März, 26. Juli, 23. Oktober, 1. November und 1. Dezember 2017. Solche eruptiven Sequenzen sind weitaus stärker als die normale strombolianische Aktivität und unterbrechen diese. Meistens kommt es ohne weitere Vorwarnungen zu diesen Eruptionsserien. Sie können eine Gefahr für Vulkanbeobachter im Gipfelbereich darstellen. (Quelle: INGV)

Sangeang Api weiterhin aktiv

Der indonesische Inselvulkan an der Nordküste von Sumbawa ist weiterhin aktiv. Was die erhöhte Seismik der letzten Monate vermuten ließ, findet nun Bestätigung in einem Satellitenfoto. Zum ersten Mal seit Wochen präsentierte sich der Gipfel wolkenfrei und mit einer thermischen Anomalie. Diese deutet auf strombolianische Tätigkeit hin. Im oberen Gipfelbereich fließt zudem ein kurzer Lavastrom.

Weitere Erdbeben am Ätna

Die Seismik am Ätna bleibt erhöht. In den letzten Tagen manifestierten sich zahlreiche Mikrobeben im Osten des Vulkans. Es bebt in geringer Tiefe und die Epizentren liegen auf einer Linie, die sich vom Neuen Südostkrater in Richtung Valle del Bove erstreckt. Zudem gibt es mehrere Beben-Cluster unter dem Gipfelbereich und im Südosten des Vulkans.

Erdbebenschwarm auf White Island

Unter der neuseeländischen Vulkaninsel White Island kam es in den letzten Tagen zu einem kleinen Erdbebenschwarm. Das stärkste Beben hatte die Magnitude 3,3. In den Wochen zuvor war die Seismik niedrig. Dieser rückläufige Trend lässt sich auch bei der vulkanischen Aktivität beobachten: bei einem Besuch der Insel stellten Wissenschaftler von GeoNet fest, dass es wieder einen Kratersee gibt. Sein Wasser ist mit 27 Grad vergleichsweise kühl.

Kenia: Rissöffnung im Riftvalley

Im kenianischen Teil des Ostafrikanischen Grabenbruchs öffnete sich spontan ein Riss im Erdboden. Dieser scheint mehrere Hundert Meter lang zu sein. Die genaue Ursache für die Bildung der Fraktur ist unklar, doch es liegt die Vermutung nahe, dass sich der Riss aufgrund tektonischer Prozesse öffnete, die im Zusammenhang mit der Abspaltung Ostafrikas vom Rest des Kontinent stehen.

Die Erdspalte entstand am Montag im Narok County und unterbrach die vielbefahrene Mai Mahiu-Narok Straße. Dort machte man sich sofort an die Arbeit, den bis zu 20 m breiten und gut 15 m tiefen Riss mit Schotter zu verfüllen. Die Straße liegt zwischen den Vulkanen Mt. Longonot und Suswa am Lake Naivasha. Unweit des Mt. Longonot gibt es ein Geothermalkraftwerk. Die Gegend ist also vulkanisch aktiv und seismisch instabil. Ein stärkeres Erdbeben wurde nicht registriert. Unklar ist, welche Rolle starke Regenfälle bei der Entstehung des Risses spielten. In einem Medienbericht ist zu lesen, dass entsprechende Rissstrukturen im Untergrund bereits existierten und der Regen Sedimente und Vulkanasche fort gewaschen haben soll, welche den Riss bisher verfüllten.

Mount Longonot ist ein 2776 m hoher Stratovulkan, der zum letzten Mal im Jahr 1863 ausgebrochen ist. Der Boden des Kraters ist bewaldet. Aufsteigender Dampf zeigt, dass der Vulkan fumarolisch aktiv ist. Zwischen 2004 und 2006 wurde Bodendeformation registriert, die mit Inflation von Magma im Zusammenhang stand.

Der 2. Vulkan in der Gegend ist der  2356 m hohe Schildvulkan Suswa. Wann er zuletzt eruptierte ist unklar. An seinem Gipfel befindet sich ein verschachtelter Doppelkrater. Sehr wahrscheinlich ruht der Suswa nur und ist noch nicht erloschen.

Da sich beide Vulkane nur wenige Kilometer vom neu entstandenen Riss entfernt befinden, sind Wechselwirkungen nicht auszuschließen. Es ist vorstellbar, dass die Kräfte, die den Riss entstehen ließen, auch auf die Vulkane einwirken, oder dass der Riss im Zusammenhang mit dem Vulkanismus der Region steht.

(Quelle: nation.co.ke)

Reventador: Zunahme der Aktivität

Am Vulkan Reventador in Ecuador scheint die Stärke der explosiven Eruptionen zuzunehmen. IGEPN berichtet von Eruptionswolken die 600 m hoch aufsteigen. Glühende Tephra wird weit ausgeworfen und bedeckt die oberen Bereiche des Kegels. Die Seismik ist hoch. Am 18. März wurden in 24 Stunden 31 langperiodische Erdbeben registriert, sowie 4 Episoden mit harmonischen Tremor. 25 seismische Signale stammten von Explosionen.

Anak Krakatau emittiert Wärmestrahlung

In Indonesien nähert sich die Regenzeit ihrem Ende und die Thermal-Satelliten empfangen wieder regelmäßigere Wärmesignale. So auch von Anak Krakatau. MIROVA registriert eine moderate Wärmestrahlung von 13 MW. Da keine Berichte über strombolianische Eruptionen vorliegen, scheint die Wärmestrahlung von einem offenen Förderschlot auszugehen in dem Magma steht. Es könnte also jeder Zeit zu Eruptionen kommen. In den letzten Jahren war Anak Krakatau ungewöhnlich ruhig.

Ätna mit Aschepuffs

Der Vulkan auf Sizilien lässt uns weiterhin auf eine große Eruption warten. Die Anzeichen, dass der Ätna zu einer Eruption bereit ist, mehren sich in den letzten Monaten: Inflation und Seismik sind hoch und der NSEC entlässt gelegentlich kleine Aschepuffs. So auch in den letzten Tagen. Gestern ereigneten sich 2 Erdbeben mit den Magnituden 3,1 und 2,4. Auf Luftaufnahmen vom 18. März sieht man eine kleine Ascheeruption.

Kirishima wieder aktiv

Nachdem das VAAC Tokyo 4 Tage lang keine Eruptionen des japanischen Vulkans mehr registriert hatte, meldete sich der Kirishima gestern mit 3 Explosionen zurück. Vulkanasche stieg bis in einer Höhe von 4 km auf. Insgesamt ist die Aktivität rückläufig.

Steamboat Geyser im Yellowstone eruptierte

Der weltgrößte Geysir Steamboat eruptierte am 15. März im Yellowstone Nationalpark. Die Eruption fand am Spätnachmittag statt. Scheinbar gibt es keine Augenzeugen (das Bild stammt aus dem Jahr 2005) des Ereignisses. Die Eruption wurde über das seismische Netzwerk detektiert. Zudem ist der Hitzefluss im Untergrund deutlich erhöht. Schlamm und Gesteinsbrocken wurden bis in umliegende Wälder geschleudert. Eine Straße in der Nähe wurde vorsichtshalber gesperrt.

Steamboat Geyser liegt im hinteren Teil des Norris Geyser Basin, welcher seit einigen Jahren gesperrt ist. Grund für die Sperrung ist ein Temperaturanstieg der Gas- und Wassertemperaturen, sowie eine Bodendeformation. Der Geysir springt spontan und Vorhersagen sind nicht möglich. Zuletzt eruptierte er im September 2014. Seitdem der Temperaturanstieg statt fand sprang der Steamboat-Geyser öfters, als in den Jahren zuvor.

Ambae eruptiert Vulkanasche

Der Vulkan Ambae liegt auf Vanuatu und ist erneut ausgebrochen. Bereits beim Ausbruch im letzten Jahr wurde die Bevölkerung evakuiert, doch nachdem der Vulkan in den vergangenen Monaten ruhte, kehrten viele Menschen in ihre Dörfer zurück. Nun stehen sie vor einer erneuten Katastrophe. Offiziell wird nur von einer kleinen Eruption berichtet, doch Augenzeugen sagen, es wird derzeit mehr Asche eruptiert, als im letzten Jahr. Auf den Felder sterben die Pflanzen ab und den Menschen droht Hunger. Der Alarmstatus des Ambae wurde von „2“ auf „3“ erhöht. Mit erneuten Evakuierungen muss gerechnet werden.

Ruapehu mit vulkanischen Erdbeben

Mount Ruapehu in Neuseeland wird derzeit von einem Erdbebenschwarm vulkanischen Ursprungs erschüttert. Seit dem 15. März registriert das GNS zahlreiche schwache Erdbeben unter dem Gipfelbereich des Vulkans. Zugleich ist der Kratersee mit 39 Grad Celsius relativ warm. Der Alarmstatus steht auf Stufe „1“.

Ruapehu liegt auf der neuseeländischen Nordinsel und ist ein Vulkan der Taupo volcanic zone. Im Kratersee sammelt sich Schmelzwasser des Gipfel-Gletschers und in zeiten erhöhter geothermischer Aktivität läuft der Kratersee gerne über. Dann drohen Lahare, welche bereits mehrfach Straßen und Eisenbahnlinie zerstörten.

 Satsuma-Iojima: Erhöhung der Alarmstufe

Im Süden von Japan droht ein weiterer Vulkan aktiv zu werden: unter der Vulkaninsel Satsuma-Iojima wird seid Mitte Februar eine Zunahme seismischer Aktivität festgestellt. Am Freitag manifestierten sich 11 vulkanische Erdbeben, heute waren es 54. Zudem registrierte JMA harmonischen Tremor, welcher auf Magmabewegungen im Untergrund hindeutet. Iojima liegt am Rand der Kikai-Caldera und ca. 40 km südlich von Kagoshima und somit in Sichtweite des Vulkans Sakura-jima. Sollte es zu einem Vulkanausbruch kommen, dann wäre in der Region 4 Vulkane aktiv. Suwanose-jima und Kirishima liegen auch noch in der Gegend.

Pilger auf dem Gunung Agung

Gestern zelebrierte man auf der indonesischen Insel Bali  Nyepi, den „Tag der Stille“. Das hinduistische Neujahrsfest wird dort groß gefeiert, da ein Großteil der Bevölkerung Balis Hindus sind. Der internationale Flughafen Denpasar wurde geschlossen, das mobile Internet abgeschaltet, und überall wurden Prozessionen abgehalten. last, but not least machte sich eine Pilgergruppe auf dem Weg zum Krater des Agung, um den dort residierenden Geistern der Ahnen Opfer darzubringen. Natürlich ist der Aufstieg nach wie vor gesperrt. Offenbar waren die Geister den Pilgern wohl gestimmt: die Seismik war gestern niedriger, als in den letzten Tagen. Es wurden lauf PVMGB 9 vulkanische Erdbeben registriert, obwohl mir das Seismogramm gestern recht lebhaft vorkam. Kontrovers diskutierte Videos der Pilger sind in unserer FB-Gruppe zu sehen.