Vulkan Cotopaxi – News am 08.05.23

Neue Fotos der Aschewolken vom Cotopaxi

Der Cotopaxi in Ecuador ist weiterhin aktiv und stößt Aschewolken aus, die laut VAAC Washington bis auf einer Höhe von 6400 m aufsteigen und in Richtung Nordwesten driften. Auf skalierten Livecam-Bildern erkennt man, dass die Aschewolken trotz starkem Wind, der die Asche niederdrückte, eine Höhe von 1100 m über dem Krater erreichten.

Laut dem letzten Bulletin, das vom IG am 21. März veröffentlicht wurde, hatte die Aktivität des Vulkans zu diesem Zeitpunkt ihren Zenit überschritten und die geophysikalischen Parameter waren rückläufig. Die Seismizität ließ genauso nach wie die Bodenhebung, die seit Juli vergangene Jahres gemessen wurde. Auch die Anzahl der täglichen Ascheeruptionen reduzierte sich von fast 40 im Januar auf nur noch 7 im März. Doch aktuell scheint sich die eruptive Tätigkeit wieder etwas zu steigern, wie man auf den Fotos unten sieht. Sie wurden vom Fotografen Cris Carrillo gemacht und gestern auf Twitter veröffentlicht. Außerdem ist der Cotopaxi wieder öfters in den VONA-Meldungen vertreten. So könnte das Tief im März nur eine kurze Pausenphase gewesen sein.

Cotopaxi ist ein 5.897 Meter hoher Schichtvulkan in Ecuador, der etwa 50 km südlich der Hauptstadt Quito liegt und zu den bekanntesten Feuerbergen Ecuadors gehört.

Er ist Teil der ecuadorianischen Anden und wird von Gletschereis bedeckt. Der Vulkan ist bekannt für seine symmetrische Kegelform und seine beeindruckende Größe, die ihn zu einem beliebten Ziel für Bergsteiger und Touristen macht.

Der Cotopaxi ist auch ein wichtiger kultureller Ort für die einheimische Bevölkerung und wird von vielen als heilig angesehen. Er ist ein Symbol für die natürliche Schönheit und die kulturelle Bedeutung der Anden-Region und zieht allein deshalb jedes Jahr Tausende Besucher an.

Hitzewelle in Asien: Naturkatastrophen-News am 08.05.23

Rekordhitze in Vietnam: Thermometer stieg auf 44,2 Grad

Am Wochenende erlebten Teile von Vietnam eine Rekordhitze, als das Thermometer bis auf 44,2 Grad angestiegen war. Die extreme Temperatur wurde im nördlichen Bezirk Tuong Duong gemessen. Dabei war es nicht nur ein jahreszeitlicher Rekord, denn noch nie war es in Vietnam heißer als in diesem Mai. Dabei stehen die Temperaturen für Vietnam nur stellvertretend für eine Hitzewelle, die bereits seit April weite Teile Südostasiens in Atem hält, denn bereits in den letzten Wochen kam es in Indien und Thailand zu ähnlich hohen Werten, die für diese Jahreszeit deutlich zu hoch waren. Es gab zahlreiche Hitzetote. Die Menschen leiden unter den Hitzewellen und es kommt vielerorts zu Stromausfällen, weil die Stromnetze nicht für die Lasten ausgelegt sind, die durch Klimaanlagen verursacht werden, die auf Hochtouren laufen. Zudem können Generatoren und Transformatoren heiß laufen und müssen heruntergefahren werden, bzw. mit geringer Leistung laufen. Darüber hinaus gibt es auch weitere Auswirkungen auf die Infrastruktur, etwa auf Straßen, deren Asphalt schmilzt, auf Eisenbahnschienen, die sich verziehen und natürlich auf die Wasserversorgung, denn oftmals gehen extreme Hitze einher mit hoher Verdunstung und geringen Niederschlägen. So fürchten bereits jetzt Landwirte in Thailand, wo ebenfalls Temperaturen von mehr als 40 Grad herrschten, eine Dürre und Verluste in der Palmölindustrie.

Auch die Philippinen leiden unter einer Hitzewelle, bei der es auch noch zur extremen Schwüle kommt. So wurden zeitweise Schulen geschlossen, da der Hitzeindex bis in die Gefahrenzone für die Gesundheit der Menschen kletterte.

Im Südwesten Chinas ist es nicht nur zu heiß, sondern auch zu trocken. Seit Monaten leidet man unter einer extremen Dürre, was sich nicht nur negativ auf die Landwirtschaft auswirkt, sondern auch auf die dort angesiedelten Aluminiumwerke.

Die Hitzewelle in Asien alarmiert natürlich auch die Klimawissenschaftler, von denen einige prognostizierten, dass 2023 das bisher heißeste Jahr der Welt werden könnte. Die ungewöhnlich hohen Temperaturen auf der Nordhalbkugel stehen im Zeichen eines sich anbahnenden Klimaphänomens „ El Nino“. Bereits jetzt ist die Temperatur der äquatorialen Ozean auf mehr als 30 ° C angestiegen. Die Auswirkungen auf das Klima, aber auch auf das Ökosystem Ozean werden enorm sein. Man darf nicht nur mit weiteren Hitzewellen und Dürren einerseits und mit starken Überflutungen andererseits rechnen, sondern auch mit starken tropischen Wirbelstürmen.

Erdbeben-News am 08.05.23: Pazifik

South Pacific Rise: Erdbeben Mw 5,8

Datum 08.05.23 | Zeit: 06:02:16 UTC | 55.93 S ; 121.75 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,8

Das stärkste Erdbeben der letzten Tage manifestierte sich am Südlichen Pazifikrücken nahe der Antarktis. Es hatte eine Magnitude von 5,6 und ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 3195 km westlich von Puerto Natales in Chile verortet. Alleine diese Verortung zeigt, dass sich das Beben mitten unter dem Ozean abspielte.

Beim Südlichen Pazifikrücken handelt es sich um einen untermeerischen Gebirgszug, der sich über eine Länge von mehr als 4.000 Kilometern erstreckt und zunächst grob in Nord-Süd-Richtung verläuft und dann in Richtung Nordost/Südwest abknickt. Es handelt sich um einen divergenten Ozeanischen Rücken, der die Grenze zwischen den tektonischen Platten des Pazifischen Ozeans und der Antarktis bildet. Entlang des Rückens entfernen sich die tektonischen Platten voneinander. Die jährliche Rate beträgt zwischen 5,4 und 7,6 cm. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die durch die Spreizung entstehende Lück zwischen den Platten mit Lava aufgefüllt wird. Als Motor hinter diesen divergenten Plattenbewegungen galt früher aufsteigendes Magma, das in der Mitte zwischen zwei gegensätzlich rotierenden Konvektionsströmen aufsteigt. Neuere Forschungen lassen vermuten, dass die Subduktion an den konvergenten Plattengrenzen am Rand der Ozeanplatte diese nach unten zieht und es somit an der Naht in der Mitte der Ozeane zu der Divergenz kommt. Das Magma dort würde also in erster Linie infolge von Druckentlastung aufsteigen.

Der Rücken wird durch eine Reihe Ost-West streichender Transformstörungen segmentiert und versetzt. Diese Transformstörungen ziehen sich vom Fidschi-Graben aus durch den ganzen Südpazifik in Richtung des südafrikanischen Drake Passage zwischen der Antarktis und Südafrika. Der aktuelle Erdstoß ereignete sich genaugenommen an einer Kreuzung zwischen einer dieser großen Transformstörungen mit einem Segment des Südlichen Pazifikrückens.


Erdbeben M 3,4 unter der Solfatara

Datum 08.05.23 | Zeit: 02:28:34 UTC | 40.83 N ; 14.14 E | Tiefe: 2,7 km | ML 3.4

Bereits gestern berichtete ich über die erhöhte Erdbebenaktivität unter dem süditalienischen Caldera-Vulkan Campi Flegrei. Nachts ereignete sich dann das stärkste Erdbeben der letzten Wochen. Es hatte eine Magnitude von 3,4 und ein Hypozentrum in 2,7 km Tiefe. Das Epizentrum lag auf dem Nordrand des Solfatara-Kraters. Trotz der nachtschlafenden Zeit des Bebens, liegen dem EMSC Wahrnehmungsmeldungen vor. Ein Bebenzeuge aus Neapel beschreibt das Beben als relativ stark.


Erdbeben ML 3,2 bei den Liparische Inseln

Datum 08.05.23 | Zeit: 03:39:19UTC | 38.49 N ; 13.98 E | Tiefe: 45 km | ML 3.2

Westlich des sizilianischen Archipels der Liparischen Inseln bebte es mit einer Magnitude von 3,2. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 45 km und damit bereits in der Asthenosphäre. In den letzten Wochen ist die Seismizität der Vulkaninseln leicht überdurchschnittlich. Es kommt vor allem zu tiefen Erdbeben im Osten des Tyrrhenischen Meeres.

Campi Flegrei mit Schwarmbeben- News vom 07.05.23

Ein weiterer Erdbebenschwarm erschüttert den süditalienischen Calderavulkan Campi Flegrei

Datum 06.05.23 | Zeit: 05:42:04 UTC | 40.821; 14.133 | Tiefe: 1,7 km | ML 1,6

Gestern kam es zu einem weiteren Erdbebenschwarm des süditalienischen Calderavulkans Campi Flegrei, der den größten Teil des Golfs von Pozzuoli einnimmt. Der Schwarm bestand aus ca. 30 Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 1,6 und einen Erdbebenherd von 1,7 km Tiefe. Das Epizentrum lag nahe der Küste südwestlich der Solfatara. Die Mehrzahl der Beben hatte Magnituden im Bereich der Mikroseismizität.

Das INGV veröffentlichte dieser Tage das neue Bulletin zum Monat April. Vnet-Leser Niklas machte mich darauf aufmerksam, dass es in diesem Monat einen neuen Erdbebenrekord gegeben hatte: es wurden 675 Erschütterungen detektiert. Seit dem Beginn der aktuellen Bodenhebungsphase im Jahr 2005 hatte es in keinem Monat mehr Beben gegeben. Dabei wurde bereits im März ein neuer Rekord aufgestellt. Damals wurden 592 Beben detektiert. Wie es aussieht, ist immer noch Luft nach oben, was die Steigerung der Seismizität betrifft. Während der Hebungsphase in den 1980iger-Jahren lag der Monatsrekord bei mehr als 1200 Erschütterungen. Damals wurde zahlreiche Gebäude in der Altstadt von Pozzuoli beschädigt und mussten aufwendig renoviert werden.

Die allermeisten Beben manifestierten sich in Tiefen oberhalb von 5 km und konzentrieren sich dabei in einer Zone zwischen 3 und 1 km Tiefe. Sie sind also in dieser Zone stark an das Hydrothermalsystem des Vulkans gebunden. Schaut man sich Karte und Tiefenlage der Beben an, erkennt man, dass es zwischen 5 und 3 km Tiefe einen Kanal geben könnte aus dem magmatische Fluide vom Dach des Magmenkörpers aus aufsteigen. Er liegt direkt im Golf.

Nicht nur die Seismizität war im April hoch, sondern auch die Bodenhebung. Sie lag im April bei 15 mm. Seit 2005 hob sich der Boden an der Messstation RITE um 108 cm.

Zusammenfassung:

  • Der Calderavulkan Campi Flegrei wurde von einem weiteren Erdbebenschwarm erschüttert.
  • Er bestand aus 30 Erdbeben, mit der stärksten Magnitude von 1,6.
  • Im April wurde ein neuer Bebenrekord aufstellt: es waren 675 Erdbeben.
  • Bodenhebung lag im April bei bei 1,5 cm.

Vulkan Kadovar mit News am 07.05.23

Staat: PNG | Lokation: -3.63; 144.63 | Eruption: Ascheeruption

Kadovar eruptiert Vulkanasche bis auf 4600 m Höhe

In Papua Neuguinea ist der Inselvulkan Kadovar ausgebrochen und stieß eine Aschewolke aus, die bis auf einer Höhe von 4600 m aufstieg und in Richtung Nordwesten driftete. Das geht aus einer VONA-Meldung des VAAC Darwin hervor. MIROVA registrierte eine schwache thermische Anomalie mit 4 MW Leistung. Obwohl es die höchste aufgestiegene Ascheemission seit vielen Monaten ist, sieht es nicht so aus, als wären größere Mengen glühender Tephra eruptiert worden, noch als ob ein neue Lavadom wachsen würde. Vielleicht kann man die Eruption als Schloträumer bezeichnen, oder die Asche wurde von starken Winden aufgewirbelt und so hochgetragen.

Beim Kadovar handelt es sich um einen Inselvulkan in der Bismarcksee, der vor der Nordküste der Hauptinsel von Papua Neuguinea liegt. Kadovar ist eine kleine Insel mit nur 2 Quadratkilometern Fläche. Bis zum Januar 2018 war Kadovar seit fast 300 Jahren inaktiv. Im Januar 2018 kam es zu einem Ausbruch, der nicht nur Aschewolken zu Tage förderte, sondern auch einen Lavadom wachsen ließ, der sich an der Küste bildete. Die wenigen Inselbewohner wurden auf umliegende Inseln evakuiert, weil man stärkere Explosionen und einen Domkollaps fürchtete, der pyroklastische Ströme und Tsunamis auslösen könnte. Insofern gab es auch Überlegungen, die umliegenden Inseln, auf denen die Bewohner Kadovars in Sicherheit gebracht wurden, zu evakuieren. Doch die befürchtete Katastrophe blieb aus. Seitdem ist Kadovar sporadisch aktiv und stößt Vulkanasche aus. Nur selten steigen die Aschewolken höher als 2 km. Der Krater des Vulkans liegt auf 365 m Höhe. Der Krater bildet eine hufeisenförmige Depression. Bei einer der letzten Eruptionsphasen wuchs dort ein andesitischer Lavadom, der jetzt aber inaktiv ist.

Eine systematische Überwachung des Vulkans gibt es meines Wissens nach nicht. Daher lassen sich auch keine Prognosen zum weiteren Geschehen anstellen. Es stehen nur die Satellitendaten zur Verfügung. Auf dem jüngsten Bild vom 04. Mai erkennt man Dampf, der von mehreren Stellen des Kraterbereichs ausgeht. Eine thermische Anomalie war nicht auszumachen.

In der Nähe des Kadovars liegt der Inselvulkan Manam, von dem in der letzten Woche ebenfalls eine Aschewolke ausging. Beide Vulkane liegen im Wirkungskreis des Erdbebens Mw 6,3, das die Region am 19. April erschütterte.

Vulkan Ätna mit Lebenszeichen – News vom 07.05.23

Ätna erzeugt kleine Ascheeruption aus dem Neuen Südostkrater

Endlich gibt es wieder einen Beweis dafür, dass wir den Ätna auf Sizilien weiterhin zu den aktiven Vulkanen zählen dürfen, denn nach mehrmonatiger Abstinenz gab uns der Vulkan gestern Abend ein kleines Lebenszeichen. Dieses geschah in Form einer kleinen Explosion aus dem Neuen Südostkrater, die sich laut INGV um 21:25 UTC manifestierte und auf der thermalen Überwachungskamera sichtbar wurde. Die Explosion stieß heiße Gase und Vulkanasche aus, die einige Hundert Meter hoch aufstieg. Wenig später veröffentlichten die Vulkanologen ein Communique, in dem es hieß, dass der Tremor unverändert blieb und sich weiter auf mittlerem Niveau bewegte. Seine Quelle in Form eines Magmenkörpers sitzt in einer Tiefe von 1500 bis 2500 m in der Nähe des Südostkraterkegels. Offenbar war die Explosion aber so schwach, dass kein nennenswerter Infraschall produziert wurde.

Schwach kann man die Aktivität des Ätna auch sonst nennen, denn auch auf Satellitenaufnahmen ist in der letzten Zeit kaum mal eine thermische Anomalie auszumachen. Dass es zum letzten Mal einen Hotspot in einem der Schlote des Neuen Südostkraters zu sehen gab ist nun einige Monate her. Einzig ein Schlot in der Bocca Nuova zeigt öfter einen kleinen Hotspot.

Die Seismizität bewegt sich auf niedrigem Niveau. In diesem Monat gab es nur 15 schwache Beben, von denen 8 in der Shakemap des INGVs angezeigt werden. Die meisten Beben liegen im Osten des Vulkans, im Bereich des Valle del Bove. Vereinzelte Erschütterungen gab es unter der Flanke im Nordwesten und Südwesten. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 2,2 und lag im Bereich des Monte Scorsone. Aufgrund der Seismik gehe ich davon aus, dass es vielleicht eine schwache Bodenhebung gibt, aber kein besonderer Zustrom von magmatischen Fluiden stattfindet, der auf einen mittelbaren größeren Ausbruch hindeutet. Auch im jüngst veröffentlichen Monatsbulletin zum Ätna heißt es, dass es keine signifikante Bodenhebung gegeben hat. Dennoch kann es zu schwachen bis moderaten effusive und explosiven Eruptionen kommen, bei denen vor allem Restschmelze gefördert wird, die durch die langsame aber stetige Inflation in tieferen Regionen des Vulkansystems nach oben gedrückt wird oder sich bereits in einem flach liegenden Magmenkörper sammelte.

Vulkan Kilauea mit Erdbeben – News vom 06.05.23

Erdbeben ML 3,8 am Kilauea auf Hawaii

Datum 04.05.23 | Zeit: 23:05:56 UTC | 19.35 N ; 155.09 W | Tiefe: 8 km | ML 3,8

Gestern Nacht erschütterte ein moderates Erdbeben der Magnitude 3,8 den Vulkan Kilauea auf Hawaii. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 8 km. Das Epizentrum wurde vom EMSC 23 km süd-südöstlich von Mountain View verortet und lag an der Südostflanke des Vulkans, genauer zwischen Küste und Puʻu ʻŌʻō-Krater. Der Erdstoß wurde von den Anwohnern der Region gespürt.

Nach wie vor finden im Bereich des Vulkans viele Erdbeben statt, auch wenn deren Anzahl gegenüber der Vorwoche zurückgegangen ist. In ihrem letzten Update schreiben die Vulkanologen vom HVO, dass die Seismizität immer noch über Hintergrundniveau liegt. Gestern wurden ca. 70 Erschütterungen aufgezeichnet. Die Bodenhebung verläuft linear und nimmt konstant ohne große Schwankungen zu. Der Boden hob sich in diesem Jahr bereits um ca. 25 cm. Es intrudiert Magma unter dem Vulkan und der Druck steigt. Doch offenbar reicht er noch nicht aus, damit es zu einer neuen Eruption kommt. Der Dyke, der in der letzten Woche für die hohe Erdbebentätigkeit verantwortlich war, ist im Untergrund stecken geblieben.

Am benachbarten Vulkan Mauna Loa ist die Seismizität nicht so hoch wie am Kilauea, dennoch misst man mittels GPS eine Bodenhebung, die schneller ansteigt als in den Jahren vor der Eruption im letzten Winter. In den ersten sechs Wochen des Jahres hatte sich der Boden um ca. 12 cm angehoben. Für den gleichen Wert hat der Vulkan vor der Eruption zwei Jahre benötigt. Seit Mitte Februar werden die Daten in der Grafik der Jahresübersicht nicht mehr aktualisiert, wohl aber die Grafiken mit kürzeren Zeitintervallen. In den letzten 4 Wochen hob sich der Boden um mehr als 4 µrad. Die Vulkanologen sprechen von einer leichten Inflation.

Am Kilauea sind derzeit Forscher damit beschäftigt Lavaproben auf der Innenseite des Halema’uma’u-Kraters zu sammeln, da dieser nur in inaktiven Zeiten zugänglich ist.


Weitere Meldungen:

Erdbeben Mb 5,1 in der japanischen Volcano Island Region

Datum 05.05.23 | Zeit: 21:46:28 UTC | 22.15 N ; 146.60 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,1

Das japanische Ogasawara-Archipel wurde gestern von einem Erdstoß der Magnitude 5,1 heimgesucht. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 777 km nördlich von Saipan (Mariannen-Inseln) verortet. Wesentlich näher liegt der aktive Vulkan Nishinoshima.


Erdbeben ML 4,7 im Südosten der Türkei

Datum 05.05.23 | Zeit: 14:52:29 UTC |  37.97 N ; 36.30 E | Tiefe: 5 km | ML 4,7

In der türkischen Erdbebenregion an der Ostanatolischen Verwerfung gibt es immer noch Nachbeben. Ihre Anzahl ist zwar rückläufig, doch täglich gibt es dutzende Erschütterungen. Die Stärkste gestern brachte es auf ML 4,7. Das Hypozentrum lag in nur 5 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 18 km westlich von Göksun lokalisiert.

 

Vulkan Popocatepetl am 06.05.23

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Popocatepetl mit weiterer Aktivitätssteigerung

In den letzten Tagen legte der mexikanische Vulkan Popocatepetl eine ganz gute Performance hin und steigerte seine Aktivität erneut. Wie CENAPRED gestern berichtete kam es am Donnerstag zu 16 explosiven Eruptionen, bei denen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 7600 m aufstieg. Außerdem registrierten die Vulkanologen 139 Asche-Dampf-Exhalationen und 289 Minuten Tremor. Tremor wird von der Bewegung magmatischer Fluide verursacht und steht in direktem Zusammenhang mit der Menge vorhandener Fluide im Fördersystem. Bei den Fluiden handelt es sich einerseits um Magma, aber auch um Gas und hydrothermales Wasser. Am Mittwoch wurden eine große Explosion, drei kleinere Explosionen, vier mittlere Explosionen, 196 Exhalationen, ein vulkanotektonisches Erdbeben sowie 279 Minuten Tremor registriert. Nachts sieht man zeitweise rot illuminierten Dampf über dem Krater schweben, was auf ein offenes Fördersystem mit einem hohen Stand des Magmas hindeutet. Spekulativ ist, dass es zu Domwachstum kommen könnte.

Der Popocatepetl ist ein großer Vulkan, der sehr gut vom Weltraum sichtbar ist. Das Foto mit der Aschewolke wurde gestern vom NASA- Earth Observatory veröffentlicht und am 14. April 2023 vom Operational Land Imager (OLI) auf Landsat 8 aufgenommen. Nach Angaben des mexikanischen Nationalen Zentrums für Katastrophenschutz (CENAPRED) haben die Überwachungssysteme an diesem Tag Wasserdampf, vulkanische Gase und Asche festgestellt. Das NASA- Earth Observatory veröffentlichte auch die Aufnahme rechts, die am 2. Mai von einem Astronauten an Bord der ISS geschossen wurde. Man sieht eine vergleichsweise kleine Eruptionswolke und eine große Dampfahne die vom Plateau zwischen Popocatepetl und Iztaccihuatl ausgeht. Der genauer Ursprung des Rauchentwicklung war unklar, aber wahrscheinlich handelt es sich um einen Waldbrand, von dem eine moderate Wärmestrahlung ausgeht, die auf MIROVA angezeigt wird. Sie hat eine Leistung von 63 MW.

Die aktuelle Eruptionsphase begann im Jahr 2005. Seitdem ist der Popocatepetl fast daueraktiv. Natürlich gibt es einige Fluktuationen in der Intensität der Eruption und mehrmonatige Pausen gab es ebenfalls.

Überflutungen in Ruanda – Naturkatastrophen-News am 05.05.23

Schwere Überflutungen kosten in Ruanda mehr als 130 Menschen das Leben

In den vergangenen Tagen kam es im ostafrikanischen Staat Ruanda zu starken Regenfällen, die in einigen Teilen des Landes Flüsse über die Ufer treten ließen und schwere Überschwemmungen verursachten. Besonders schlimm traf es den Bezirk Karongi im Westen des Landes. Bis jetzt wurden 136 Todesopfer bestätigt. Unter den Opfern befanden sich mehrere Kinder, die von den Wassermassen mitgerissen oder unter Schlamm begraben wurden. Zahlreiche Personen werden vermisst. 77 Menschen wurden verletzt. Mindestens 5100 Gebäude wurden zerstört und zahlreiche Straßen mussten gesperrt werden. Die Zahl der evakuierten Personen ist ungewiss. Viele Menschen sich auf eigener Faust geflohen und bei Verwandten untergekommen.

Rettungstrupps sind im Einsatz und versuchen zu helfen, doch vielerorts fehlt es an Ausrüstung und Notunterkünften. Ein Regierungssprecher Ruandas sagte, man konzentriere sich aktuell darauf, Menschen aus beschädigten Häusern zu retten. Aus der Hauptstadt Kigali gibt es Hilfszusagen für die betroffenen Menschen. Dort soll Wohnraum für Geflüchtete zur Verfügung gestellt werden. In Ruanda und Uganda kommt es seit Ende März zu sintflutartigen Regenfällen im Rahmen der Regenzeit. Überschwemmungen und Erdrutsche haben viele Gebäude zerstört und hunderte Menschen vertrieben.

Auch in anderen Ländern Ostafrikas kam es in den letzten Tagen zu Regenfällen, die die Dürre wenigstens vorläufig beendeten.

Ein Grund, warum die Regenzeit regional so stark ausfällt, könnte im aufziehenden Klimaphänomen El Niño liegen. Die weltweiten durchschnittlichen Ozeantemperaturen haben neue Spitzenwerte für den Mai erreicht und liegen bei 21 Grad. Dadurch ist die Verdunstungsrate besonders hoch, was in einigen Regionen zu besonders viel Starkregen führen könnte. Zugleich sorgt das warme Wasser dafür, dass weniger Kohlendioxid in den Ozeanen gelöst werden kann, was die anthropogenen Klimawandel beschleunigt.

Überflutungen infolge von Unwettern gab es vorgestern auch in der italienischen Region Emilia-Romagna: der ausgetrocknete Boden konnte die Wassermassen nicht aufnehmen, so dass sich kleine Bäche in reißende Ströme verwandelten. Mindestens 2 Personen starben.