Neue Erdbeben auf Island und am Reykjanes Ridge

Erdbeben M 5,0 am Reykjanes Ridge

Datum: 17.12.22 | Zeit: 21:45:35 UTC | 54.07 N ; 35.23 W | Tiefe: 2 km |  Mb 5,0

Der Teil des Atlantischen Rückens, der als Reykjanes-Ridge bekannt ist, wurde von neuen Erdbeben erschüttert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,0 und ein Hypozentrum in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 904 km südöstlich vom grönländischen Nanortalik verortet. Die isländische Hauptstadt Reykjavik liegt 1348 km nordöstlich des Bebenzentrums. Entlang des Rückens verläuft die kontinentale Naht zwischen Europa und Nordamerika, bei der es sich um eine divergente Plattengrenze handelt. Die Platten entfernen sich voneinander. Die so entstehenden Lücken werden von Lava gefüllt.

Erdbeben auf Island

Das Reykjanes-Ridge mündet in der isländischen Reykjanes-Halbinsel und wird dort quasi über die Wasseroberfläche gehoben. Entlang der Halbinsel gibt es ebenfalls Erdbeben. Innerhalb von 48 Stunden registrierte IMO 52 schwache Erschütterungen. Die meisten konzentrieren sich bei Eldey, Krýsuvík, Reykjanestá und Hveradalir. Am Fagradalsfjall und bei Grindavik gab es nur vereinzelte Beben. Interessanter ist da schon die Situation unter dem Gletschervulkan Katla. Dort gab es am Freitag ein Beben Mb 3,1. Das Hypozentrum lag in nur 1,1 km Tiefe. Im Bereich des Vatnajökulls kam es zu einigen Erdbeben an den subglazialen Vulkanen. Ungewöhnlich still ist es unter der Askja geworden. Auch am Herdubreid wurden nur einige wenige Beben angezeigt.

Schwarmbeben vor der Nordostküste

Deutlich stärker ist die seismische Aktivität in Form eines Schwarmbebens, das sich wenige Kilometer vor den Fjorden der Nordostküste manifestiert. Es gab mehrere Erschütterungen mit Magnituden größer als drei. Das Stärkste brachte es auf Mb 3,4. Es hatte ein Hypozentrum in 1,1 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 43 km ost-nordöstlich von Fontur ausgemacht. Tatsächlich gibt es beim IMO keinen Kartenausschnitt, der die Gegend im Detail erfasst. Offenbar ist es dort bis jetzt nicht oft zu starken Schwarmbeben gekommen. IMO berichtet, dass die Bebensequenz am Donnerstag begann und nennt als Lokation Langanes.

In der Woche vom 5.-11. Dezember wurden vom IMO-Netzwerk rund 550 Erdbeben registriert. Das waren deutlich weniger als in der Vorwoche, als rund 735 Erdbeben festgestellt wurden. Der Unterschied erklärt sich hauptsächlich durch die geringere Aktivität in der Nähe von Herdubreid. Das Schwarmbeben dort hatte in den letzten Wochen das seismische Geschehen dominiert. Auf der Halbinsel Reykjanes wurde im Vergleich zur Vorwoche mehr Aktivität festgestellt, in anderen Gebieten war die Aktivität jedoch ähnlich hoch. Im genannten Beobachtungszeitraum wurden keine Erdbeben über M3,0 gemessen. Das stärkste Beben war M 2,8 östlich der Insel Flatey. Auf dem Vulkan Grímsvötn wurden sechs und auf der Katla zehn Erdbeben gemessen, auf der Hekla jedoch keines.

Erdbeben News 17.12.22: Texas

USA: Erdbeben Mw 5,2 in Texas

Datum: 16.12.22 | Zeit: 23:35:27 UTC | 32.20 N ; 102.13 W | Tiefe: 5 km |  Mw 5,2

Der Westen von Texas wurde gestern Nacht von einem Erdbeben der Magnitude 5,2 erschüttert. Laut EMSC lag das Hypozentrum in einer Tiefe von nur 5 km. Das USGS berichtete dagegen, dass es sich in 5 Meilen Tiefe befand. Das Epizentrum wurde 23 km nord-nordwestlich von Midland lokalisiert. Beim EMSC gibt es Wahrnehmungsmeldungen. Bebenzeugen beschreiben den Erdstoß als den stärksten, den sie jemals in der Region gespürt haben. Das Erdbeben wurde auch von Anwohnern von Roswell gespürt. Es gab mehrere Nachbeben. Der Erdstoß ereignete sich abseits kontinentaler Plattengrenzen und wird als Intraplatten-Erdbeben bezeichnet. Das Beben manifestierte sich im Midland-Basin, das wiederum Teil des Permian-Basins ist. Das Permian-Becken ist ein großes Sedimentbecken im Südwesten der Vereinigten Staaten und erstreckt sich im Westen von Texas und im Südosten New Mexicos. In dem Becken liegt eine der bedeutendsten Ölfeldprovinzen in den USA.

Erst im letzten Monat gab es in der Region ein vergleichbar starkes Erdbeben der Magnitude 5,4. Dieses Beben verursachte mehrere Nachbeben, die in dem Cluster auf der Shakemap links vom aktuellen Bebenmarker zu sehen sind.

Lokale Nachrichtenagenturen berichteten schnell über das Beben. Laut Reporter Anthony Franze war es das viertstärkste Beben, das jemals im Staat Texas aufgezeichnet wurde. Ebenso schnell wurde ein Schuldiger für das Beben gefunden und man geht davon aus, dass es durch Fracking ausgelöst wurde. Beim Fracking handelt es sich um eine Ölfördermethode, bei der Flüssigkeiten unter hohem Druck in den Untergrund gepresst werden, damit das Öl aus den Gesteinsporen geschwemmt wird. Das Förderverfahren ist umstritten, da es nicht nur Erdbeben auslösen kann, sondern auch für große Umweltverschmutzungen verantwortlich gemacht wird.


Madeira: Erdstoß Mw 5,0

Datum: 17.12.22 | Zeit: 12:44:16 UTC |  33.22 N ; 19.83 W | Tiefe: 10 km |  Mw 5,0

Westlich der Atlantikinsel Madeira bebte es heute Mittag mit einer Magnitude von 5,0. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 256 km westlich von Arco da Calheta verortet. Madeira ist portugiesisches Hoheitsgebiet.

Erdbeben-News 17.12.22: Vulcano

Erdbeben M 2,7 im Süden von Vulcano

Datum: 16.12.22 | Zeit: 15:25:11 UTC | 38.38 N ; 15.00 E | Tiefe: 7 km |  Ml: 2,7

Die Liparische Insel Vulcano wurde gestern Nachmittag um 16:25:11 Uhr von einem schwachen Erdbeben der Magnitude 2,7 erschüttert. Das Hypozentrum lag in nur 7 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 6,2 km südöstlich von Porto di Levante verortet. Das INGV brachte eine entsprechende Notiz heraus, allerdings taucht das Beben noch nicht in den entsprechenden Karten auf, sodass man nicht sehen kann, ob es Mikroseismizität gab, die nicht explizit erwähnt wurde. In diesem Monat ist die Erdbebentätigkeit auf Vulcano ungewöhnlich hoch. Am 4. Dezember hatte es vor der Südwestspitze der Insel ein Beben M 4,6 gegeben. Insgesamt wurden im Dezember 38 Erdbeben registriert, wobei der aktuelle Erdstoß wie gesagt noch nicht gelistet ist.

Im Wochenbulletin des INGVs wurden die Erdbeben der letzten Woche erwähnt. Demnach ereigneten sich 3 Beben, die auf Gesteinsbruch zurückzuführen waren. Die Beben setzten nur wenig Energie frei. Steigende Tendenzen in Bezug auf Temperatur und Kohlendioxid-Gehalt zeigten die Brunnen auf der Insel. Steigend auch der Schwefeldioxid-Ausstoß im Kratergebiet, der zuletzt mittelhohe Werte hatte. Der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß dort ist nach wie vor hoch. Die Gastemperaturen der Fumarolen im Kratergebiet blieben mit 370 Grad konstant hoch. Bodenhebungen wurden im ganzen Jahr nicht registriert. Neues Magma scheint demnach nicht zu intrudieren. Die beschriebene Aktivität zeigt aber, dass sich offenbar weiterhin Schmelze im Untergrund des Vulkans befindet. Sie verursacht Bewegungen im Magmenkörper und entgast. Das ist ein normaler Reifungsprozess eines Magmas: es laufen chemische Prozesse ab und es bilden sich Kristalle in der Schmelze. Dabei wird sie zäher und kühler. Das ist ein langwieriger Prozess. Die Schmelze verändert sich dabei und auch die Grundvoraussetzungen für eine Eruption, sodass es tatsächlich auch Monate oder Jahre nach einer Intrusion noch zur Eruption kommen kann. Eine besonders gefährliche Situation entsteht, wenn es nach einiger Zeit der Magmen-Differenzierung zu einer neuen Intrusion im bestehenden Magmenkörper kommen sollte. Ist das ältere Magma deutlich kühler als die neu intrudierte Schmelze, sind beide Magmen nicht mehr mischbar. Durch Magma-mingling verursachte Eruptionen können besonders stark ausfallen. Doch es ist alles andere als sicher, dass es überhaupt zu einer Eruption kommen wird. Nach den augenblicklichen Szenarien sind phreatische Eruptionen denkbar. Ohne weitere Intrusion ist die Wahrscheinlichkeit einer größeren Eruption eher gering. Ob es in nächster Zeit eine neue Intrusion geben wird, ist nicht zu prognostizieren.

Erdbeben-News 15.12.22: Taiwan

Taiwan wurde von Erdbeben Mw 5,9 getroffen

Datum: 15.12.22 | Zeit: 04:03:16 UTC | 23.79 N ; 121.84 E | Tiefe: 10 km |  Mw 5,9

Das asiatische Taiwan wurde nachts von einem starken Erdbeben der Magnitude 5,9 durchgerüttelt. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 32 km ost-südöstlich von Hualien City verortet und lag somit kurz vor der Ostküste. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen aus 121 km Entfernung vor. Erdbeben dieser Größenordnung sind in der Region keine Seltenheit. Oft treten sie in Phasen auf, so dass mit weiteren starken Erdstößen gerechnet werden muss.


Myanmar: Erdstoß Mb 5,0

Datum: 14.12.22 | Zeit: 20:46:31 UTC | 21.90 N ; 95.88 E | Tiefe: 10 km |  Mb 5,0

Im Zentrum von Myanmar, dem früheren Burma, bebte es mit deiner Raumwellen-Magnitude 5,0. Der Erdbebenherd befand sich auch hier in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 11 km westlich von Sagaing festgestellt.


Griechenland: Erdbeben Ml 4,3

Datum: 14.12.22 | Zeit: 15:28:48 UTC | 38.27 N ; 24.28 E | Tiefe: 2 km |  Mb 5,0

An Küste der griechischen Insel Euböa bebte es gestern mit einer Magnitude von 4,3. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 12 km nördlich von Néa Stíra lokalisiert. Athen lag nur 58 km westlich. Dort konnte der Erdstoß wahrgenommen werden. Es gab mehrere Nachbeben.

 

Erdbeben Mb 4,6 am Ol Doinyo Lengai

Erdbeben erschüttert Vulkan im Riftvalley

Datum: 14.12.22 | Zeit: 08:44:48 UTC |  2.84 S ; 35.92 E | Tiefe: 10 km |  Mb 4,6

Ein moderates Erdbeben der Magnitude 4,6 manifestierte sich heute Vormittag am Südfuß des Vulkans Ol Doinyo Lengai in Tanzania. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 103 km west-nordwestlich von Arusha lokalisiert. Beim EMSC gibt es eine Wahrnehmungsmeldung, die einen schwachen Erdstoß meldet. Die Meldung stammt aus Arusha. Zur Stunde liegen mir keine weiteren Informationen vor, ob es sich um ein tektonisches oder vulkanisch bedingtes Erdbeben handelt. Die Fernerkundung via Satellit bringt keine neuen Erkenntnisse, da Regenzeit herrscht und es überwiegen bewölkt ist.

Erdbeben Mw 5,3 im Iran am 13.12.22

Erdbeben Mw 5,3 erschüttert den Iran

Datum: 13.12.22 | Zeit: 14:14:27 UTC |  34.01 N ; 57.25 E | Tiefe: 2 km |  Mw 5,3

Im Nordosten des Irans kam es zu einem Erdbeben der Moment-Magnitude 5,3. Der Erdbebenherd lag in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 55 km nord-nordöstlich von Tabas festgestellt. Der Erdstoß manifestierte sich um 14:14:27 UTC. Beim EMSC gibt es eine Wahrnehmungsmeldung. Aufgrund der geringen Tiefe des Hypozentrums ist es gut möglich, dass es Schäden gegeben hat, obwohl das Erdbeben alleine nach der Magnitude zu urteilen bestenfalls leichte Schäden verursachen konnte. Entsprechende Infos liegen mir aber nicht vor.

Erdbeben Mw 5,2 bei Bali am 13.12.22

Nordküste von Bali wird von zahlreichen Erdbeben erschüttert

Datum: 13.12.22 | Zeit: 10:38:22 UTC | 8.21 S ; 115.65 E | Tiefe: 8 km |  Mw 5,2

Vor- und an der balinesischen Nordküste manifestierten sich zahlreiche Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,2 und ein Hypozentrum in nur 8 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 27 km nördlich von Amlapura verortet. Der Erdstoß ereignete sich um 18:38:22 Uhr WIB. Bei uns war es 10:38:22 Uhr UCT. Der Erdstoß lag offshore, kurz vor der Küste. Es gab zahlreiche Vor- und Nachbeben und die Erdbebensequenz scheint noch nicht abgeschlossen zu sein. Beim EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor. Das Hauptbeben könnte Schäden verursacht haben, aber entsprechende Meldungen liegen mir noch nicht vor.

Das Besondere an diesen Erdbeben ist, dass sie sich in der gleichen Region ereignen wie jene, die heute vielfach als Vorläufer der Agung-Eruption von 2017 angesehen werden. Obwohl es sich um tektonische Beben handelt, kann nicht ausgeschlossen werden, dass aufsteigendes Magma unter dem Agung (oder eines der benachbarten Vulkane) das Spannungsfeld der Region änderte und die Erdbebensequenz auslöste. Andersherum könnten auch Vulkane auf das Erdbeben reagieren. Der Gunung Agung liegt keine 20 km vom Epizentrum des Hauptbebens entfernt. Einige Nachbeben lagen sogar an der auslaufenden Nordflanke des Feuerbergs.

Wir erinnern uns: Gunung Agung liegt an der Nordostküste der beliebten indonesischen Ferieninsel Bali. Dort überwintern auch Rentner aus Deutschland. Der Agung ruhte bis zum September 2017, als es zu Schwarmbeben unter dem Vulkan kam. Es wurden Hunderte Beben detektiert. Am 27. September kam es unter der Westflanke zu einem Erdbeben M 4,2. Es wurde ein Vogelsterben in den Plantagen am Fuß des Vulkans gemeldet. Vermutlich erstickten die Tiere in vulkanischem Kohlendioxid. Am 21. November kam es zu einer phreatischen Eruption und 4 Tage später ereigneten sich erste Ascheeruptionen. Ein Dom wuchs im Krater, doch der befürchtete große Vulkanausbruch blieb widererwartend aus.

Tatsächlich sehe ich gerade, dass es schon vor dem Erdbeben eine Aschewolken-Sichtung am Agung gegeben haben soll. Es wurde eine VONA-Warnung ausgelöst und der Alarmstatus „orange“ ausgerufen. Die Asche soll eine Höhe von 3700 m über dem Meeresspiegel erreicht haben. Auf Satellitenfotos konnte sie nicht nachgewiesen werden.

Erdbeben Mw 6,0 in Mexiko am 11.12.22

Starkes Erdbeben erschüttert Mexiko

Datum: 11.12.22 | Zeit: 14:31:37 UTC | 17.45 N ; 100.41 W | Tiefe: 60 km |  Mw 6,0

Heute Nachmittag manifestierte sich im Süden Mexikos ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,0. Das Hypozentrum lag in 60 km Tiefe. Das Epizentrum wurde nahe der Küste verortet und befand sich 27 km nördlich von Atoyac de Álvarez. Der Erdstoß war in einem weiten Umkreis zu spüren gewesen. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen aus gut 100 km Entfernung vor. Schadensmeldungen gab es bis jetzt nicht. Aufgrund der recht großen Tiefe des Hypozentrums dürfte sich das Beben an der Oberfläche nicht so stark ausgewirkt haben.


South Sandwich Inseln: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 11.12.22 | Zeit: 06:40:17 UTC | 58.77 S ; 25.41 W | Tiefe: 10 km |  Mw 5,7

Östlich der South Sandwich Inseln bebte es heute früh mit einer Magnitude von 5,7. Der Erdbebenherd lag 10 km tief. Das Epizentrum befand sich 2176 km östlich von Stanley auf den Falkland Inseln.

Erdbeben-News 10.12.22: Philippinen

Philippinen Erdbeben Mw 5,6

Datum: 09.12.22 | Zeit: 20:01:56 UTC | 6.49 N ; 126.28 E | Tiefe: 10 km |  Mw 5,6

Kurz vor der Küste der philippinischen Insel Mindanao bebte es mit einer Magnitude von 5,6. Das Hypozentrum lag in der Asthenosphäre, genauer in einer Tiefe von 60 km. Das Epizentrum wurde 25 km östlich von Tibanbang festgestellt. Ein Blick auf die Shakemap enthüllt, dass es auf den Philippinen sehr viele Erdbeben gibt. Generell heißt es, dass es besser ist, wenn zahlreiche schwache- moderate Erdbeben die Spannungen im Untergrund abbauen, als ein starkes. Trotzdem ist es nicht ausgeschlossen, dass das Archipel von einem Starkbeben heimgesucht werden könnte.


Chile: Erdbeben Mw 5,6

Datum: 10.12.22 | Zeit: 10 06:41:29 UTC | 23.12 S ; 68.09 W | Tiefe: 106 km |  Mw 5,6

Zum Vollmond sehen wir einen zweiten globalen Bebenspot in Chile. Hier gab es 2 Erdbeben mit den Magnituden 5,6 und 5,4. das stärkere Erdbeben manifestierte sich in der Atacama-Wüste und hatte ein Hypozentrum in 106 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 26 km südöstlich von San Pedro de Atacama verortet. In der Atacama gibt es zahlreiche aktive Vulkane. Einer von ihnen ist der Lascar, der sporadisch Wärmeanomalien zeigt. Das zweite Beben lag vor der Küste bei Valparaiso und hatte ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Auch hier zeigt die Shakemap, dass es in Chile sehr viele Erdbeben gibt, die von großen Spannungen im Untergrund zeugen.

Chile und die Philippinen grenzen beide an den Pazifischen Ozean und sind Teil des Pazifischen Feuerrings. Die tektonischen Situationen beider Länder sind komplex, da sich vor ihren Küsten mehrere Kleinplatten treffen, die den Untergrund des Pazifiks bilden. Die Pazifische Platte ist die größte Erdkrustenplatte der Welt und bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von ca. 10 cm pro Jahr in Richtung Nordwesten. Sie ist vor 190 Millionen Jahren entstanden, als sie die drei Platten eines Urozeans ersetzte. Bei diesen Platten handelte es sich um die Platten von Farallon, Phoenix und Izanagi. Dort, wo diese 3 Platten einen Tripelpunkt bildeten, begann die Pazifische Platte zu wachsen. Von der Farallon-Platte sind 2 Bruchstücke übrig geblieben, die wir heute als Cocos-und Nazca-Platten kennen. Während die Cocos-Platte zwischen der Pazifischen Platte und der Karibischen Platte liegt, befindet sich die Nazca-Platte vor Chile. Ihre Subduktion vor der Küste verursacht die Spannungen, die letztendlich zu den chilenischen Erdbeben führen.

Die Philippinische Platte liegt zwischen der Pazifischen Platte und der Platte Eurasiens. Sie liegt quasi in einem Schraubstock, denn fast alle Plattengrenzen sind konvergent. Da die Philippinenplatte an ihren Rändern subduziert und somit verschluckt wird, schrumpft sie, wodurch ebenfalls große Spannungen entstehen, die sich in den zahlreichen Erdbeben entladen.