Kilauea: Neue Lavafontänen-Eruption zum Jahrestag

Kilauea auf Hawaii bricht erneut aus – Eruption zum Jahrestag der Weihnachtseruption

Heute Morgen beginnt der Kilauea auf Hawaii mit der 39. eruptiven Episode des Ausbruchs, der genau vor einem Jahr begann. Auf Hawaii ist es noch abends am 23. Dezember. Damit beweist der Vulkan eindrucksvoll seine Pünktlichkeit. Kurz nach Einsetzen der Episode begann die Förderung intensiver Lavafontänen im Halemaʻumaʻu-Krater, die wieder beachtliche Höhen erreichen und den Kraterboden mit Lava fluten.




Nach ersten Überläufen und kurzen Unterbrechungen am frühen Abend setzte gegen 20:10 Uhr HST an beiden Gipfelventen starkes Fontänieren ein. Zunächst stiegen die Lavafontänen nur wenige Dutzend Meter hoch, doch die Intensität nahm rasch zu. Bereits gegen 20:45 Uhr erreichten beide Fontänen Höhen von rund 200 Metern. Im weiteren Verlauf entwickelte sich ein deutliches Ungleichgewicht zwischen den beiden Förderschloten: Während die nördliche Fontäne bei etwa 210 Metern stagnierte oder zeitweise zurückging, wuchs die südliche Fontäne weiter an und erreichte kurz vor 22 Uhr eine Höhe von rund 420 Metern.

Die Förderrate war in der Anfangsphase extrem hoch. Für die ersten 30 Minuten des Fontänierens wurden etwa 750 Kubikmeter Lava pro Sekunde berechnet. Mächtige Lavaströme ergossen sich über den Kraterboden und bedeckten innerhalb kurzer Zeit schätzungsweise 10 bis 20 Prozent der Fläche von Halemaʻumaʻu. Eine dichte Eruptionswolke zog in Bodennähe nach Südwesten, während die hochreichende Asche- und Gasfahne in etwa 6.000 Metern Höhe nach Südosten verfrachtet wurde.

Begleitet wurde die Eruption von anhaltendem vulkanischem Tremor und einer zuvor gemessenen deutlichen Inflation des Gipfelbereichs, die den Ausbruch bereits angekündigt hatte. Seit dem Ende der vorherigen Episode Anfang Dezember hatten sich im Magmenreservoir erneut erhebliche Spannungen aufgebaut.

Der Kīlauea befindet sich weiterhin auf Alarmstufe „Watch“, der Flugverkehr wird mit dem Farbcode Orange gewarnt. Die Behörden beobachten die Lage aufmerksam. Für Besucher des Hawaiʻi-Volcanoes-Nationalparks gilt erhöhte Vorsicht, da sich Aktivität und Förderintensität auch in den kommenden Tagen rasch ändern können.

Kavachi: Submarine Eruption erzeugt Fontänen

Kavachi eruptiert Asche-Schlamm-Wolke. © Devon-Massyn, Ki-verbessert

Unterwasservulkan Kavachi bei den Salomonen aktiv – Seefahrer dokumentierten Eruption

Im südwestlichen Pazifik rückt der Unterwasservulkan Kavachi in den Fokus von Beobachtern und Vulkanologen. In den sozialen Medien wurde ein Video geteilt, das die Eruptionen dokumentiert: Zu sehen sind mehrere zehner Meter hoch aufsteigende, graufärbige Wasserfontänen, intensive Blasenbildung mit Upwelling und grünlich-braune Wasserverfärbungen. Diese sind auch auf Satellitenaufnahmen von Mitte Dezember zu erkennen, was ein typisches Signal für aktive hydrothermale und vulkanische Prozesse unter der Meeresoberfläche ist. Solche Erscheinungen deuten darauf hin, dass Gase, heißes Wasser und feines vulkanisches Material aus dem Vulkanschlot in die Wassersäule aufsteigen.

Kavachi

Kavachi liegt rund 24 Kilometer südlich von Vangunu Island in den Salomonen und zählt zu den aktivsten submarinen Vulkanen der Erde. Sein Gipfel befindet sich nur etwa 20 Meter unter dem Meeresspiegel, weshalb selbst moderate Aktivität rasch an der Oberfläche sichtbar wird. In der Vergangenheit hat der Vulkan mehrfach kurzlebige Inseln gebildet, die jedoch durch Brandung und Erosion schnell wieder verschwanden. Meist äußert sich seine Aktivität durch Verfärbungen des Meerwassers, Gasblasenfelder und turbulente Strömungen, wie sie nun erneut beobachtet wurden.

Die Ursache für diesen anhaltenden Vulkanismus liegt im tektonischen Setting der Region. Die Salomonen befinden sich in einer hochaktiven Subduktionszone, in der die Indo-Australische Platte und mehrere Kleinplatten unter die Pazifische Platte abtauchen. Beim Absinken der Platten werden Wasser und fluide Bestandteile in den Erdmantel eingebracht, senken dort den Schmelzpunkt des Gesteins und fördern die Bildung von Magma. Dieses steigt entlang von Schwächezonen auf und speist eine Kette von Vulkanen – sowohl an Land als auch unter Wasser, wie im Fall von Kavachi.

Die aktuellen Beobachtungen sprechen für eine andauernde, wenn auch überwiegend unterschwellige Aktivitätsphase. Große explosive Ausbrüche sind bislang nicht bestätigt, doch die sichtbaren Plumes und Wasserbewegungen zeigen, dass das magmatische System weiterhin aktiv ist. Kavachi bleibt damit ein eindrucksvolles Beispiel für dynamischen Unterwasservulkanismus, der zwar schwer zugänglich ist, aber dank moderner Satellitentechnik und Augenzeugenberichten zunehmend gut dokumentiert wird.

Stromboli: Lavastrom auf der Sciara del Fuoco

Nahaufnahme Explosion am Stromboli. © André Müller

Neuer Lavaüberlauf und Explosionen aus dem Stromboli-Gipfelkrater – Lavastrom auf der Sciara del Fuoco unterwegs

Am liparischen Inselvulkan Stromboli begann gestern Abend überraschend ein neuer Lavaüberlauf aus dem nördlichsten Schlot des Gipfelkraters. Darüber berichtete nicht nur das INGV, sondern auch der Vulkanspotter André Müller, der gestern Abend einen Livebericht veröffentlichte. Laut André setzte der Lavaüberlauf gegen 18:30 Uhr ein, während das INGV mitteilte, dass der Lavastrom ab etwa 19:50 Uhr MEZ auf den Überwachungskameras sichtbar wurde.

Das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) beschrieb einen mäßig ausgeprägten Lavastrom, der sich langsam talwärts bewegt und dessen Fronten sich im oberen Abschnitt der Sciara del Fuoco befinden.

Aus seismologischer Sicht zeigte der zeitliche Verlauf der mittleren Amplitude des vulkanischen Tremors keine nennenswerten Veränderungen. Die Werte blieben mit geringen Schwankungen im mittleren Bereich. Auch bei Häufigkeit und Amplitude der Explosionsbeben wurden keine signifikanten Abweichungen festgestellt.

Ebenso wurden keine relevanten Veränderungen in den Messdaten der Bodenverformung registriert. Es handelt sich somit um ein vergleichsweise schwaches Ereignis, das die geophysikalischen Parameter nicht maßgeblich beeinflusste.

Der Lavastrom hält auch heute Morgen (23. Dezember) weiter an. Auf der Livecam ist eine thermische Signatur des Stroms erkennbar, der sich weiterhin im oberen Bereich der Sciara del Fuoco bewegt.

Die Lavastromtätigkeit hatte keinen Einfluss auf die explosiven Eruptionen. André gelang es jedoch, mit seiner Drohne kurz vor Beginn des Lavaüberlaufs diese beeindruckende Aufnahme anzufertigen.

Aus den Daten des LGS geht hervor, dass es gestern vor dem Lavaüberlauf eine vergleichsweise hohe Anzahl von VLP-Erdbeben gab, die mit einer erhöhten Häufigkeit strombolianischer Eruptionen einhergingen. Statt der üblichen 5 bis 12 Explosionsbeben pro Stunde wurden mehr als 15 registriert. Der akustische Explosionsdruck war mittelstark. Die Emissionen von Schwefeldioxid und Kohlendioxid wurden hingegen als schwach eingestuft. Der Lavaüberlauf kündigte sich somit nicht durch einen erhöhten Gasfluss an. Auffällig war jedoch eine erhöhte Steinschlagaktivität, die auf eine gesteigerte Explosivität und mögliche Instabilitäten im Gipfelbereich hindeutete: Innerhalb von 24 Stunden wurden insgesamt 13 Steinschlagsignale registriert.

Häufig dauern Lavaüberläufe nur einen Tag an, seltener bis zu zwei Tage. Dafür treten sie jedoch oft in Serien auf, sodass Vulkanspotter über Weihnachten und möglicherweise auch noch über Silvester hinweg auf eine erhöhte Aktivität hoffen dürfen.

Update: Während laut LGS-Bulletin die Kohlendioxid-Konzentration am Stromboli als niedrig eingestuft wurde, ist dem neuesten INGV-Bulletin Gegenteiliges zu entnehmen: Hier heißt es, dass die CO₂-Emissionen am Pizzo sehr hoch seien Mehr dazu morgen.

Vulkan Popocatépetl lebt auf: Aschewolke in 7000 m Höhe

Auflebende Aktivität am Popocatépetl – Ascheemissionen und erhöhte Wachsamkeit

Der mexikanische Vulkan Popocatépetl zeigt nach einer relativ ruhigen Phase erneut eine erhöhte Aktivität. Aktuelle Meldungen des Washington Volcanic Ash Advisory Center (VAAC) sowie des mexikanischen Nationalen Zentrums für Katastrophenprävention (CENAPRED) belegen, dass es in den vergangenen Tagen erneut zu Explosionen mit Ascheemissionen, und anhaltendem Tremor gekommen ist. Die Behörden halten die Warnstufe unverändert auf Gelb, Phase 2, und rufen die Bevölkerung zur Vorsicht auf.

Nach Angaben des VAAC wurde heute in den frühen Morgenstunden eine Aschewolke registriert, die sich in einer Höhe von 7000 Metern mit einer Geschwindigkeit von ca. 19 km/h in nordöstliche Richtung ausgebreitet hat. Die Asche stieg damit deutlich höher auf als es in den letzten Wochen der Fall gewesen war, was auf einen erhöhten Druck der Explosionen hindeutet.

Parallel dazu berichtet Cenapred von einer anhaltenden inneren Unruhe des Vulkans. Allein innerhalb von 24 Stunden wurden 32 Asche-Dampf-Exhalationen sowie 76 Minuten mittelstarker Tremor registriert. Am Vortag wurden 18 Explosionen und ein vulkanotektonisches Erdbeben dokumentiert. Dieses seismische Signal deuten auf Magmaaufstieg hin.

Der rund 5 426 Meter hohe Stratovulkan, dessen Name aus dem Nahuatl stammt und „rauchender Berg“ bedeutet, liegt nur etwa 70 Kilometer südöstlich von Mexiko-Stadt. Nach Jahrhunderten relativer Ruhe ist er seit 1994 wieder aktiv. Die aktuelle, nahezu kontinuierliche Tätigkeitsphase hält mit wechselnder Intensität seitdem an und hat sich insbesondere seit 2019 durch häufige Explosionen, Ascheemissionen und nächtliche Gluterscheinungen verstärkt.

Der Popocatépetl wird rund um die Uhr überwacht. Experten betonen, dass Gelb Phase 2 keine unmittelbare Evakuierung bedeutet, jedoch eine erhöhte Aufmerksamkeit erfordert. Die Bevölkerung in den umliegenden Bundesstaaten Puebla, Morelos und Estado de México wird aufgefordert, offizielle Informationen zu verfolgen und die Anweisungen der Behörden strikt zu befolgen.

Cenapred warnt eindringlich davor, sich dem Vulkan zu nähern. Besonders der Kraterbereich ist wegen herabfallender glühender Fragmente lebensgefährlich. Die bestehende Sperrzone von 12 Kilometern um den Krater darf nicht betreten werden. Zudem besteht bei Starkregen die Gefahr von Schlamm- und Gerölllawinen in den Abflussrinnen des Vulkans.

Kanlaon emittiert nach Pause erneut Vulkanasche

Erhöhte Aktivität am Kanlaon: Vulkan auf Negros zeigt erneut Unruhe

Der Vulkan Kanlaon liegt auf der philippinischen Insel Negros und begann heute erneut Zeichen erhöhter Aktivität zu zeigen. Wie aus einer offiziellen VONA-Meldung des  VAAC Tokyo hervorgeht, ereignete sich um 02:29 UTC eine Eruption, bei der Tephra bis in eine Höhe von rund 2.700 Metern über dem Meeresspiegel (FL090) aufstieg. Zwar konnte in den Daten des HIMAWARI-9-Satelliten keine eindeutige Vulkanaschewolke identifiziert werden, dennoch dokumentierten Webcamaufnahmen von PHILVOLCS die Emissionen. Die Situation wird weiterhin genau überwacht.

Aus der Infografik von PHIVOLCS geht hervor, dass sich der Kanlaon derzeit auf Alarmstufe 2 befindet, was auf zunehmende magmatische oder hydrothermale Prozesse im Untergrund hindeutet. Innerhalb der letzten 24 Stunden wurde ein vulkanotektonisches Erdbeben registriert, während Messungen der Schwefeldioxid-Emissionen einen Ausstoß von 2.339 Tonnen pro Tag ergaben. Das ist ein vergleichsweise hoher Wert, der auf verstärkte Entgasung eines flachen Magmenkörpers hinweist.

Beobachtet wurde zudem eine etwa 75 Meter hohe Gas- und Dampfsäule, die moderat emittiert wurde und mit dem Wind nach Nordwesten driftete. Geodätische Messungen zeigen eine Inflation des Vulkangebäudes, was auf Druckaufbau im Fördersystem schließen lässt.

Die Behörden warnen eindringlich davor, die 4-Kilometer-Permanent-Danger-Zone (PDZ) zu betreten oder den Vulkan mit Flugzeugen zu überfliegen. Mögliche Gefahren umfassen plötzliche phreatische Explosionen, die ohne Vorwarnung auftreten können, sowie eine mögliche Eskalation hin zu magmatischer Aktivität.

Der Kanlaon ist mit 2.435 Metern Höhe der höchste aktive Vulkan der Insel Negros und zählt zu den aktivsten Feuerbergen der Philippinen. In den letzten zwei Jahren kam es wiederholt zu Unruhephasen mit stärkeren Eruptionen die pyroklastische Ströme generierten, erhöhter Seismizität und Evakuierungen. Mehrfach mussten Sperrzonen durchgesetzt werden, nachdem es zu plötzlichen Explosionen aus dem Gipfelkrater kam, was ein typisches Verhalten für diesen komplexen Stratovulkan darstellt.

Santiaguito: Pyroklastischer Strom vom Dom abgegangen

Domvulkan Santiaguito erzeugte weiteren pyroklastischen Strom – Explosionen halten an

Am guatemaltekischen Santiaguito ging gestern um 9:57 Uhr ein kleiner pyroklastischer Strom ab. Er floss in Richtung Nordosten auf den Rand des Tals zwischen dem Domkomplex und dem Muttervulkan Santa Maria zu. Nach Angaben der guatemaltekischen Vulkanwarte INSIVUMEH löste sich das heiße Gemisch aus Gasen, Asche und Gesteinsfragmenten am Caliente-Dom und bewegte sich hangabwärts – ein typisches, wenn auch stets gefährliches Phänomen dieses seit Jahrzehnten aktiven Vulkankomplexes.

Parallel zu dem Ereignis meldete das Washington VAAC in einer VONA-Warnung neue Ascheemissionen. Satellitendaten von GOES-19 zeigten am Morgen eine diskrete Vulkanaschewolke, die sich bodennah bis in etwa 4.300 Meter Höhe ausbreitete und mit rund 19 km/h nach Westen driftete. Die Prognosen gingen davon aus, dass sich die Aschewolke im Tagesverlauf weiter nach West-Südwesten verlagert, bevor keine signifikanten Aschekonzentrationen mehr erwartet wurden.

Die Vulkanologen berichten zudem von einem anhaltenden Austritt weißer bis bläulicher Dampfwolken, die bis zu 200 Meter über den Dom aufsteigen. An mehreren Flanken – insbesondere im Südwesten, Süden und Nordosten – rollen weiterhin Lavablöcke bis zum Fuß des Vulkans hinab. Pro Stunde werden ein bis zwei schwache bis mäßige Explosionen registriert, die Gas- und Aschewolken bis auf etwa 3.000 Meter über dem Meeresspiegel fördern. Durch den vorherrschenden Wind kam es zu Aschefall in Loma Linda und San Marcos Palajunoj in der Gemeinde El Palmar.

Der Santiaguito ist kein einzelner Gipfel, sondern ein Lavadom-Komplex am Fuß des Vulkans Santa María, dessen katastrophale Eruption von 1902 den Grundstein für die heutige Aktivität legte. Seit 1922 wächst hier Domlava, begleitet von Explosionen, Kollapsereignissen und pyroklastischen Strömen. Gerade diese Mischung aus scheinbar moderater, aber dauerhaft instabiler Aktivität macht den Santiaguito zu einem der gefährlichsten Vulkane Mittelamerikas – insbesondere für die umliegenden Gemeinden und den regionalen Flugverkehr.

In Teilen von Guatemala kam es zu starken Unwettern, die Schlammlawinen und lokale Überflutungen auslösten. Das Gebiet um den Santiaguito blieb davon offenbar verschont, zumindest wurde keine explizite Lahar-Warnung ausgegeben.

Merapi: Neue Volumendaten zum Lavadom liegen vor

Neue Daten zu den Dom-Volumina liegen vor – Nur kleine Veränderungen gegenüber den Messungen vom Oktober

Der Gunung Merapi ist nach wie vor einer der aktivsten Vulkane Indonesiens und zeigt im auch Dezember 2025 eine kontinuierliche vulkanische Aktivität, die durch Abgänge von Schuttlawinen und Entgasungen an den beiden Domen gekennzeichnet ist. Zudem ging heute ein kleiner pyroklastischer Strom ab, der eine gleitstrecke von 1000 m hatte. Nach einer mehrmonatigen Wartezeit hat das VSI nun in Zusammenarbeit mit dem indonesischen Ministerium für Energie und Bodenschätze neue Daten zu den Volumina der beiden Dome im Krater des Merapis veröffentlicht: Trotz mehrerer Phasen, bei denen pyroklastische Ströme abgegangen sind, und bei weiter anhaltenden Abgängen von Schuttlawinen und Steinschlägen hat sich das Domvolumen recht moderat verringert.

Drohnenflüge vom 13. Dezember lieferten aktuelle Luft- und Thermalfotos, die die Veränderungen an den Lavadomen dokumentieren. Das Volumen der Südwest-Kuppel ist um etwa 137.000 Kubikmeter geschrumpft und liegt nun bei knapp 4,17 Millionen Kubikmetern. Die Zentralkuppel blieb mit 2,37 Millionen Kubikmetern konstant. Auffällig ist zudem ein deutlicher Temperaturrückgang an beiden Kuppeln: Die Temperatur des südwestlichen Doms sank um 6,3 °C auf 249,3 °C, die Zentralkuppel kühlte um 10,3 °C auf 209,5 °C ab. Dies kann auf eine geringere Aktivität oder eine Abkühlung des Magmas an der Oberfläche hinweisen.

Die seismischen Messungen zeigen eine erhöhte Erdbebenaktivität gegenüber der Vorwoche. Insgesamt wurden 8 flache vulkanische, 453 hybride Mehrphasenbeben, 4 niederfrequente Erschütterungen und 9 tektonische Beben registriert. Zudem gab es 694 Steinschlagsignale. Trotz dieser Aktivität konnten mittels EDM und GPS keine signifikanten Bodenverformungen festgestellt werden, was auf eine derzeit stabile Magmakammer hindeutet.

Am 14. Dezember gab es starke, lokale Niederschläge mit 28,23 mm Regen in der Stunde, jedoch kam es nicht zu zusätzlichen Laharen oder Abflusssteigerungen in den umliegenden Flüssen. Diesen sollte man aber besonders, wenn es regnet, fernbleiben.

Die asymmetrische Sperrzone, die sich zwischen 3 und 7 Kilometer um den Gipfel ausdehnt, bleibt bestehen. Der Alarmstatus steht auf 3 bzw. orange.
Zusammenfassend zeigt der Gunung Merapi eine anhaltende, aber derzeit relativ stabile Aktivität. Die Beobachtungen lassen keine unmittelbare Gefahr für größere Ausbrüche erkennen, dennoch wird die Situation weiterhin engmaschig überwacht.

Merapi-Drohnenvideo geht viral

Mitte Dezember wurde auch ein eindrückliches Drohnenvideo vom Merapi online gestellt, dass den Abbruch eines größeren Lavapakets am Dom dokumentiert, woraus eine Schuttlawine hervorging. beim Abbruch von größeren und heißeren Paketen entstehen pyroklastische Ströme.

Yellowstone: Hydrothermale Explosion am 20. Dezember

Hydrothermale Explosion am Black-Diamond-Pool im Yellowstone. © USGS, KI-interpoliert

Weitere Hydrothermale Eruption erschüttert Black Diamond Pool im Biscuit Basin im Yellowstone

Gestern Morgen ereignete sich in der Yellowstone-Caldera um 09:22:51 Uhr (MST) eine weitere hydrothermale Explosion. Ort des Geschehens war wieder der Black-Diamond-Pool im Biscuit Basin, wo es seit Juli 2024 mehrere dampfgetriebene Eruptionen gegeben hat. Das Ereignis dauerte rund fünf Sekunden und wurde unter klaren Winterbedingungen von einer Webcam des Yellowstone Volcano Observatory (YVO) aufgezeichnet. Eine dunkle Schlamm- und Wasserfontäne schoss mehrere Meter hoch aus dem Pool empor, begleitet von Dampf und akustisch deutlich wahrnehmbaren Geräuschen.




Der Vorfall reiht sich in eine Serie ähnlicher Ereignisse ein, die seit der großen hydrothermalen Explosion vom 23. Juli 2024 auftreten. Damals wurde ein Boardwalk zerstört, Gesteinsbrocken und Schlamm wurden mehrere hundert Meter weit ausgeworfen. Seit diesem Ereignis zeigt der Black-Diamond-Pool ein instabiles Verhalten mit sporadischen, schmutzigen Schlammeruptionen, die Höhen von etwa 9 bis 12 Metern erreichen können.

In den Wochen vor dem Ereignis gestern registrierten Messinstrumente wiederholt nächtliche oder witterungsbedingt verdeckt ablaufende Ereignisse, die akustisch erfasst, jedoch visuell nicht dokumentiert werden konnten. Erst im Frühsommer 2025 installierten Wissenschaftler des Geologieprogramms des Nationalparks die Kamera und zusätzliche Sensoren, wie Geophone, Temperaturfühler und Mikrofone. Diese technische Aufrüstung ermöglicht eine deutlich präzisere Erfassung solcher kurzfristigen, explosiven Prozesse.

Das Biscuit Basin bleibt aufgrund der anhaltenden Gefährdung weiterhin für Besucher gesperrt. Die Sperrung gilt seit der Explosion 2024 und soll Besucher vor unvorhersehbaren Druckentladungen im hydrothermalen System schützen.

Geografisch gehört das Biscuit Basin zum Upper Geyser Basin, in dem auch der berühmte Old-Faithful-Geyser liegt, und ist Teil eines dichten Netzwerks bedeutender Thermalgebiete. In unmittelbarer Nähe befinden sich auch das Midway-Geyser-Basin mit dem Grand-Prismatic-Spring sowie das Lower-Geyser-Basin mit ausgedehnten Fumarolen- und Sinterflächen. Die jüngsten Ereignisse verdeutlichen einmal mehr, wie dynamisch und unberechenbar die hydrothermalen Systeme des Yellowstone sind – selbst in Bereichen, die über Jahrzehnte als vergleichsweise ruhig galten.

Piton Fournaise: System steht unter Druck

Piton de la Fournaise zeigt weiterhin Aktivität – Druck im Magmareservoir bleibt hoch

Der Vulkan Piton de la Fournaise auf Réunion zeigt auch Ende Dezember erhöhte seismovulkanische Aktivität, die sich nach der seismischen Krise Anfang des Monats auf moderatem Niveau eingependelt hat. Das aktuelle Bulletin des Observatoire Volcanologique du Piton de la Fournaise (OVPF-IPGP) bestätigt anhaltenden Druckaufbau unter dem Gipfel des Vulkans.

Verlängerung Messdistanzen

Seit dem 12. Dezember registrieren die Messstationen täglich zwischen 11 und 15 flache vulkanotektonische Erdbeben in 0 bis 2,5 Kilometern Tiefe unterhalb des Gipfels. Diese Werte sind zwar niedriger als in den Wochen zuvor, liegen aber weiterhin über dem langjährigen Durchschnitt seit 2023. Die anhaltende Seismizität deutet auf einen weiterhin hohen Druck im oberflächennahen Magmareservoir hin.

Begleitend zu den Erdbeben zeigt sich eine fortschreitende Aufblähung des Vulkans. GPS-Messungen seit Ende November verzeichnen eine Ausdehnung der Gipfelfläche um etwa 2,5 bis 3 Zentimeter, was ebenfalls auf eine Druckzunahme im Magmasystem hindeutet. Gasemissionen am Gipfel bleiben niedrig und liegen nahe der Nachweisgrenze, was typisch für Dampfimpulse aus dem hydrothermalen System ist.

Ein besonderes Ereignis ereignete sich am 5. Dezember: An diesem Tag kam es zu einem sprunghaften Anstieg der Erdbebenaktivität, mit einer deutlich erhöhten Zahl flacher vulkanisch-tektonischer Beben im Gipfelbereich. Dieses kurzzeitige Aufflackern der Seismizität wird als ein Zeichen einer kurzfristigen Druckentlastung oder Umverteilung im Magmareservoir gewertet. Es folgte jedoch keine unmittelbare Magmaintrusion oder Eruption, und die Aktivität stabilisierte sich danach wieder auf einem erhöhten Niveau.

Das Zusammenspiel von andauernder Seismizität und Deformation zeigt, dass der Druck im Magmareservoir weiter steigt. Dies kann sich über Tage, Wochen oder Monate hinziehen, bevor ein Ausbruch einsetzt – oder auch ohne Eruption wieder abklingen. Die Warnstufe bleibt daher auf Wachsamkeit bzw. Gelb.

Der Fournaise ruht seit seiner letzten Eruption im Frühjahr 2023. Über weite Zeiträume des scheidenden Jahres wurde eine leichte Deflation im Gipfelbereich registriert und die Vulkanologen erklärten die langjährige Eruptionsphase mehr oder weniger für beendet.