Semeru in Indonesien eruptiert

In Indonesien ist der Semeru weiter aktiv. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 4300 m. Das VSI berichtet heute von 23 Eruptionssignalen, die innerhalb von 12 Stunden aufgezeichnet wurden. Sie hatten Amplituden zwischen 6 und 20 mm und hielten bis zu 112 Sekunden an. Es ging eine Schuttlawine ab. Auf Satellitenbildern erkennt man im Krater den Lavadom, von dem ein kurzer Lavaastrom abgeht. Er fließt durch eine Scharte auf der Südostflanke des Vulkans. Von der Lavafront gehen Schuttlawinen und gelegentlich pyroklastische Ströme ab. Das Wetter wird auf Java scheinbar langsam trockener und es sind immer wieder visuelle Beobachtungen möglich.

Anak Krakatau: neue Aufnahmen

Die seismische Aktivität am Krakatau ist momentan rückläufig, doch wenn der Vulkan sein bisheriges Muster beibehält, dürfte in bald eine neue seismische Aktivitätsphase beginnen. Einstweilen sind neue Videoaufnahmen aufgetaucht die nach der letzten Eruption entstanden. Sie zeigen den kurzen Lavastrom, der bis ins Meer floss. Satellitenbilder im Infrarotspektrum zeugen von Wärmeanomalien im Kraterbereich. Das Wasser im Krater ist verschwunden. Trotzdem können Eruptionen noch vom Meerwasser beeinflusst werden und dadurch explosiver ausfallen als ohne den Wassereinfluss.

Ätna: Tremor variiert

Am Ätna auf Sizilien fluktuiert der Tremor weiterhin stark. Heute ist die Amplitude wieder deutlich angestiegen, allerdings ohne dass es zu einer Eruption aus dem neuen Südostkrater gekommen wäre. Die Infraschall-Sensoren des LGS registrierten in den letzten Stunden zahlreiche Schallereignisse, die von strombolianischen Explosionen generiert werden. Interessant ist ein Satellitenfoto, dessen beiden Hälften zeitverzögert aufgenommen wurden. Das rechte Teilbild erwischte dabei die Ascheeruption vom Sonntag. Das linke Bild ist älter und zeigt die Gipfelkrater. In ihnen erkennt man als rote Hotspots 5 aktiven Förderschlote. Was man nicht mehr sieht sind die Lavaströme, die bis vor kurzem das eruptive Geschehen im Zentralkrater dominierten.

Ätna: Neuer Südostkrater eruptiert

Update 20:00 Uhr: Die Ätna-Eruption endete genauso plötzlich wie sie begann: gegen mittag stürzte der Tremor ab und die Eruption endete. Seitdem bewegt sich der Tremor auf relativ niedrigem Niveau. Weitere eruptive Episoden aus dem NSEC sind in den nächsten Tagen durchaus möglich.

Originalmeldung: In den frühen Morgenstunden begann der Neue Südostkrater mit einer explosiven Tätigkeit. Gegen 5:30 Uhr UCT stieg der Tremor stark an, ähnlich wie wir es von paroxysmalen Eruptionen kennen. Glühende Tephra deckte das obere Drittel des Kegels ein. Sie stammte aus einer kleinen Lavaföntäne, die sich aus strombolianischen Eruptionen entwickelte. Laut dem VAAC Toulouse stieg eine Eruptionswolke bis auf einer Höhe von 4300 m ü.N.N. auf, was gut 1000 m über Gipfelhöhe entspricht. Aktuell sieht man auf der Livecam eine Asche-Dampf-Wolke aufsteigen. Eine ausgeprägte Wäremanomalie zeugt von der Eruption heißer Tephra.

Im Vorfeld der Eruption fluktuierte die Tremoramplitude stark und lieferte damit einen Hinweis auf die sich anbahnende Eruption. Jetzt nimmt der Tremor wieder etwas ab. Typisch für das Verhalten des Vulkans in den letzten Jahren, wäre nun eine Seitwärtsbewegung des Tremors unterhalb des Spitzenwertes. Der Ausbruch könnte mehrere Stunden, oder sogar Tage so weiter gehen. Die Initialphase der Eruption erinnert an einen Paroxysmus, ohne allerdings seine gewaltige Kraft zu entfesseln. Ein Lavastrom wurde bisher nicht eruptiert. Möglicherweise ist es der Auftakt zu einer neuen Eruptionsserie aus dem Neuen Südostkrater. Laut einem Bericht des INGVs hält die strombolianische Aktivität der Voragine ebenfalls an.

Klyuchevskoy: Aktivität hoch

Der Klyuchevskoy auf Kamtschatka steigerte seine Aktivität deutlich. Das VAAC Tokio meldet Vulkanasche in einer Höhe von 6700 m. MIROVA registrierte eine sehr hohe thermische Strahlung. Zeitweise hatte sie Spitzenwerte von mehr als 1500 MW. Auf den LiveCams konnte man nächtliche Rotglut beobachten. Sie beschränkte sich nicht nur auf den Kraterbereich, sondern ging auch von der Flanke aus. Das deutet darauf hin, dass mindestens Lavastrom floss. Aktuell verhindern Wolken die visuelle Beobachtung.

Karymsky in Eruption

Auf Kamtschatka eruptierte zudem der Karymsky Vulkansche. Das VAAC Tokio brachte mehrere Meldungen über Aschewolken heraus. Sie stiegen bis zu 2100 m auf. Der Vulkan ist nur schwer zu erreichen und wird üblicherweise per Heli angeflogen.

Ätna: Vulkanologen schlagen Alarm

Gestern Abend veröffentlichte das INGV Catania gleich 2 Meldungen über den Ätna. Beide Mitteilungen handelten vom plötzlichen Anstieg der Tremoramplitude. In der 2. Meldung wurde die Herkunft des Tremor lokalisiert: der Neue Südostkrater (NSEC) wurde zum 2. Player des vulkanischen Geschehens und erzeugte strombolianische Eruptionen. Zeitweise waren also der Intrakraterkegel in der Voragine und der Sattelvent des NSEC aktiv. Betrachtet man den Verlauf des Tremors, erkennt man mehrere Hoch- und Tiefphasen in den letzten Tagen. So deutliche Variationen erlebten wir häufig bevor es zu Paroxysmen kam. Es ist also nicht auszuschließen, dass wir bald wieder stärkere Eruptionen aus dem NSEC erleben werden, zumal die Lavastromtätigkeit aus der Voragine tatsächlich vorbei ist. Das bestätigte eine Krater-Begehung von Mitgliedern des INGVs. Die Vulkanologen waren gestern Mittag am Gipfel unterwegs. Sie konnten strombolianische Eruptionen aus dem Intrakraterkegel beobachten und sichteten einen neuen Schlot in der Bocca Nuova. Dieser Krater wurden von der Lava aus der Voragine deutlich gefüllt und angehoben. Es bleibt spannend am mächtigsten Vulkan Europas.

Anak Krakatau: Lavastrom bestätigt

Die Mutmaßungen über einen Lavastrom, der in den vergangenen Tagen auf Anak Krakatau aktiv war, finden heute in einem neuen Satellitenbild Bestätigung. Die Aufnahme zeigt im Infrarotbereich 2 Wärmeanomalien: die Stärkste liegt im Bereich des Kraters, der sich nun deutlich über dem Meeresspiegel erhebt und nicht mehr mit Wasser gefüllt ist. Vom Krater ausgehend erkennt man eine kleine Landzunge die ins Meer hineinragt. Sie weist noch einen leichte Wärmesignatur auf und war vor wenigen Tagen noch nicht dort. Sie ist bei den jüngsten Eruptionen entstanden. Das Kind des Krakataus baut an und arbeitet nach dem Kollaps an einem neuen Kraterkegel. Allerdings sieht es jetzt so aus, als wäre nur ein kleiner Schub frischen Magmas aufgestiegen. Die seismische Aktivität hat sich deutlich verringert und liefert keinen Hinweis auf Magmenaufstieg.

Semeru: Pyroklastischer Strom

Am Semeru auf Java wurde heute Morgen um 6:08 Uhr (Ortszeit) ein pyroklastischer Strom gesichtet. Nach Angaben des VSI floss er in 481 Sekunden gut 2000 m weit und erzeugte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 7 mm.  Die Vulkanologen registrierten ein weiteres Signal, dass von einer Schuttlawine erzeugt wurde. Es gab 14 Asche-Dampf-Exhalationen. Nachts wurden auch einige explosive Ausbrüche registriert. Die Aktivität des Vulkans ist groß. Bei weiterem Domwachstum werden die pyroklastischen Ströme häufiger auftreten und umliegende Siedlungen gefährden.

Ätna: hohe Anzahl an Infrasound-Ereignissen

Das LGS verzeichnet immer noch eine sehr hohe Anzahl an Infrasound-Ereignissen. Diese deuten auf anhaltende starke strombolianische Aktivität im Bereich des Zentralkraters hin. Die Thermalstrahlung ist vergleichsweise niedrig, so dass ich davon ausgehen, dass kein Lavastrom unterwegs ist. Visuelle Bestätigung des Geschehens gibt es momentan nicht.

Klyuchevskoy: anhaltende Ascheeruptionen

Die Tätigkeit am Vulkan auf Kamtschatka geht weiter. Das VAAC Tokio meldet Vulkanasche in einer Höhe von 6700 m. MIROVA verzeichnet eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 142 MW. In der Nacht gab es Spitzenwerte von bis zu 570 MW. Das deutet auf Paroxysmen hin. Auf den Livecams erkennt man eine kleine Eruptionswolke aus dem Krater aufsteigen. Der Klyuchevskoy zählt zu den aktivsten Vulkanen der sibirischen Halbinsel.

Vulkane Ecuadors

Gestern rissen die Wolken am Sangay in Ecuador einmal auf und enthüllten den Lavastrom, der immer noch über die Vulkanflanke fließt. Der Strom wird von einem Dom aus gespeist und ist hochviskos. Von der Front des Stroms gehen Schuttlawinen ab, die Ascheströme verursachen können. Parallel zur effusiven Tätigkeit gibt es Explosionen, die Aschewolken bis auf einer Höhe von 5800 m fördern. Starke Regenfälle können Lahare auslösen die viel Schlamm in die umliegenden Flüsse eintragen. Die Lahare verfärben nicht nur das Wasser, sondern lassen die Pegel der Flüsse ansteigen, da die Ablagerungen das Wasser stauen. In den letzten Tagen regnete es zwar, aber überraschenderweise wurden keine Lahare generiert. Die Aktivität begann am 19. Mai 2019 und hält nun seit fast einem Jahr an.

In Ecuador ist auch der Reventador aktiv. Seine frequenten Explosionen lassen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 800 m über dem Krater aufsteigen. Stärkere Explosionen fördern rotglühende Tephra, die auf den Vulkanflanken landet.

Das Thema Vulkane trat in Ecuador in den vergangenen Wochen in den Hintergrund: Schlagzeilen sorgten die vielen Corona-Toten, die tagelang in den Wohnungen liegen, bevor sie abtransportiert werden. Das Gesundheitssystem des Landes ist komplett überfordert.

Ätna: steigt die Aktivität?

Am Ätna auf Sizilien könnte eine Aktivitätssteigerung bevorstehen. Das LGS erhöhte heute seine Vorwarnstufe von „gelb“ auf „orange“, da eine hohe Anzahl an Infraschall-Ereignissen detektiert wurde. Es findet scheinbar eine rege Aktivität strombolianischer Eruptionen im Zentralkrater statt. Ähnliches erlebten wir zu Beginn der Eruptionen im September. MIROVA registriert eine vergleichsweise geringe thermische Strahlung. Sie pendelt zwischen 3 und 12 MW. Das deutet darauf hin, dass die Lavaströme versiegt sind. Im Gegenzug steigerte sich dann die explosive Aktivität.

Stromboli mit hoher Thermalstrahlung

Anders als am Ätna verhält es sich am Stromboli. Aufgrund des Lavastrom war die Thermalstrahlung heute Nacht höher als üblich. MIROVA zeigte eine Wärmeanomalie mit einer Leistung von 73 MW an. Auf der Livecam konnte man die Glutspur glühender Lavabrocken erkennen, die von der Front des Lavastroms abbrachen und über die Sciara del Fuoco rollten. Heute Morgen sah man immer noch Schuttlawinen abgehen. Allerdings ist der Lavastrom nicht so weit geflossen, wie bei dem Ereignis vor einem Monat. Inzwischen verkündete das INGV das Ende des Stroms. Der Tremor und die explosive Aktivität bewegen sich im üblichen Rahmen. Eine besondere Bodendeformation wurde nicht registriert. Aufgrund der Erfahrungen der letzten 3 Jahrzehnte gehe ich davon aus, dass wir in den nächsten Wochen weitere Ereignisse dieser Art erleben werden.

Rincon de la Vieja: Größte Eruption der Serie

Am Vulkan in Costa Rica ereignete sich letzte Nacht die bisher größte Eruption der Serie, die vor einigen Wochen begann. Wolken verhinderten zwar die visuelle Beobachtung der Explosion, doch es wurde offenbar soviel Asche ausgestoßen, dass sie das Wasser des Flusses Pénjamo verfärbte und in eine schlammigen Brühe verwandelte. Da sich im Krater ein See befindet, könnten wirklich starke phreatomagmatische Eruptionen generiert werden. Zudem besteht die Gefahr von Laharen.

Stromboli: wieder Lavastrom-Aktivität

Heute Morgen kam es erneut zu einem Lavastrom-Überlauf aus dem Nordkrater des Strombolis. In der Initialphase des Ereignisses kam es zum Abbruch größerer Lava-Pakete die über die Sciara del Fuoco Richtung Meer polterten. Aktuell kann man auf der LiveCam Schuttlawinen sichten. Das Ereignis war von starken strombolianischen Eruptionen begleitet. Das LGS berichtet von einem sehr hohen Explosionsdruck von 4,1 bar. Es ist das 3. dieser Ereignisse innerhalb von einem Monat. Mit weiteren Lavaströmen ist zu rechnen. Mittelfristig könnten diese Ereignisse in eine Flankeneruption gipfeln.

Anak Krakatau: Lavastrom?

In den vergangenen Tagen stand der Anak Krakatau in den Schlagzeilen, weil er Asche-Dampf-Eruptionen erzeugt hat, bei denen auch glühende Tephra eruptiert wurde. Außerdem registrierten die Sentinel-Satelliten eine vergleichsweise hohe Thermalstrahlung. Heute hat sie eine Leistung von 46 MW. Auf einem Satelittenfoto erkennt man im Infrarot-Bereich einen Hotspot an der Küste des Vulkan-Eilands. Dr. Boris Behncke von INGV kommentierte das Bild in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ und denkt, dass die thermische Anomalie von einem kurzen Lavastrom verursacht werden könnte. Der Krater hat sich vom Meerwasser weitestgehend isoliert.

Klyuchevskoy und Bezyminanny dampfen

Die beiden Vulkane Klyuchevskoy und Bezymmiany (Kamtschatka) kann man heute bei schönstem Winterwetter per LiveCam beobachten. Nicht oft erwischt man 2 aktive Vulkane auf einem Blick! Beide Feuerberge dampfen vor sich hin, der Klyuchevskoy deutlich stärker als der Bezymianny, der sich rechts im Bild befindet. Im Vordergrund sieht man den inaktiven Kamen. Der Klyuchevskoy steht zudem in den Schlagzeilen, weil er nicht nur dampft, sonder auch sporadisch Asche auswirft. Heute Morgen meldete das VAAC Tokio Vulkanasche in einer Höhe von 7000 m. MIROVA registrierte eine hohe Thermalstrahlung mit einer Spitzenleistung von 145 MW. Wenn kein Lavastrom gefördert wird, dann stammte die hohe Thermalstrahlung wahrscheinlich von einer Lavafontäne.

Der Bezymianny ist effusiv tätig und baut langsam an seinem Lavadom. Allerdings ist dieser nicht so heiß, dass ständig Wärme emittiert wird. Trotzdem besteht die Gefahr, dass es zu einem Domkollaps kommt und pyroklastische Ströme generiert werden.

Semeru weiterhin munter

Auf der indonesischen Insel Java sorgt der Semeru für Schlagzeilen. Das VSI registrierte in den letzten 6 Stunden 22 seismische Eruptionssignale. Sie hatten Amplituden zwischen 10-22 mm und dauerten bis zu 111 Sekunden. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 4300 m. Dichte Wolken vereitelten visuelle Beobachtungen.

Ätna: Tremor fährt Achterbahn

Der Ätna auf Sizilien ist weiterhin aktiv, doch die Interpretation der Daten ist derzeit nicht einfach: der Tremor fährt Achterbahn und die Infraschallmikrofone rasten förmlich aus. Die Daten deuten entweder auf starke explosive Aktivität hin, oder werden vom Sturm verfälscht. Die Thermalstrahlung bewegt sich auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Es sieht so aus, als würde nur noch wenig Lava fließen.

Yasur: Asche zerstört Ernte

Das Archipel von Vanuatu wird häufig von Naturkatastrophen wie Stürmen, Erdbeben und Vulkanausbrüchen heimgesucht und bekommt die Folgen des Klimawandels mit voller Wucht zu spüren, so auch in diesen Tagen. Einem Medienbericht zufolge, leiden 28.000 Menschen auf der Insel Tanna unter einer Lebensmittelknappheit. Grund hierfür ist, dass Asche des Vulkans Yasur die Felder bedeckt hat und die Ernte zerstörte. Auch die Lagervorräte seien in Mitleidenschaft gezogen worden. Nach einer ungewöhnlich langen Dürre mit Wasserknappheit war es um die Ernte sowieso schlecht bestellt gewesen. Zu allem Überfluss wütete in der letzten Woche ein starker Zyklon über den Inseln. Möglicherweise zerstörte der Sturm die Vorräte. Gleichzeitig mit dem Sturm erhöhte der Vulkan seine Aktivität und förderte mehr Asche. Auf der LiveCam sieht man aktuelle einen hellen Lichtschein, der sich in Dampf und Wolken widerspiegelt. Die Seismik ist deutlich erhöht. Entgegen früheren Meldungen wurde die Warnstufe nicht auf „3“ erhöht, sondern steht nach wie vor auf „2“.  Einzig die Sperrzone um den Krater wurde auf 600 m vergrößert. Diese recht kleine Sperrzone ist wahrscheinlich dem Tourismus geschuldet.

Merapi: Sorge um drohenden Flankenkollaps?

Der indonesische Vulkan Merapi baut fleißig an seinem Lavadom: vulkanisch bedingte Niederfrequenz-Erdbeben deute darauf hin das Magma aufsteigt. Sporadisch kommt es zu Ascheeruptionen und dem Abgang von Schuttlawinen und kleinen pyroklastischen Strömen. Doch ein neues Twitter-Video deutet an, dass man sich vor Ort um die Stabilität der Kraterwand sorgt. Sie ist von tiefen Rissen und Erosionsrinnen durchzogen und an einer Stelle kam es in der Vergangenheit bereits zu einem Hangrutsch. Erhöht der wachsende Dom den Druck auf diese mürbe Kraterwand ist ein Kollaps nicht ausgeschlossen. Die Folgen könnten fatal sein: neben gewaltigen Hangrutschmassen könnten große pyroklastische Ströme generiert werden, wenn auch ein Teil des Doms kollabieren sollte.

Klyuchevskoy dreht auf

Im fernen Kamtschatka drehte der Klyuchevskoy weiter auf und steigerte seine Aktivität. Das VAAC Tokio registrierte Vulkanasche in 9100 m Höhe und brachte heute 3 VONA-Warnungen für den Flugverkehr heraus. Heute Nacht verzeichnete MIROVA eine ausgeprägte thermische Anomalie mit einer Leistung von 194 MW. Die Anomalie ist auf Satellitenbildern im Infrarot-Spektrum zu sehen. Sie nimmt den gesamten Kraterbereich ein, was auf einsprechend viel Lava hindeutet, die sich im Krater akkumulierte.

Tatsächlich ließ sich auf der LiveCam eine Asche-Dampfwolke beobachten. Sie stieg mehrere Hundert Meter auf, bevor sie vom starken Wind verfrachtet wurde.

Karymsky eruptiert Vulkanasche

Zum ersten Mal in diesem Jahr gab der Karymsky auf Kamtschatka ein Lebenszeichen von sich! Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 2100 m. Der entlegenen Vulkan galt lange Jahre als daueraktiv. Jetzt ist er nur noch phasenweise tätig.

Fuego mit hoher Thermalstrahlung

Der Feuerberg in Guatemala emittiert eine hohe Thermalstrahlung. Sie hat eine Leistung von bis zu 216 MW. Die Wärme geht von einem Lavastrom aus, der eine Länge von 300 m erreicht hat und durch die Schlucht von Ceniza fließt. Von der Lavafront gehen glühende Schuttlawinen ab. Lavabrocken erreichen die Vegetationszone und verursachen dort kleinere Brände. Die explosive Tätigkeit ist rückläufig. INSIVUMEH berichtet von 6-9 Explosionen pro Stunde. Sie fördern glühende Tephra bis zu 150 m hoch. Vulkanasche steigt bis au 4700 m Höhe auf.

Anak Kraktau: Weitere Eruptionen

Die Aktivität am Krakatau geht weiter. Es steigen Asche-Dampfwolken auf. Sie erreichen Höhen von bis zu 3000 m über dem Meeresspiegel. Das VSI meldet keine Eruptionen, sondern  Exhalationen. Nach wie vor scheint Wasser das Eruptionsgeschehen zu beeinflussen. Die Vulkanologen zeichnen seismische Signale auf, die auf Magmenaufstieg hindeuten.