Vulkan-News 10.01.22: Shiveluch

Shiveluch in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

In Kamtschatka eruptiert der Shiveluch und steigerte sogar seine Aktivität. Das VAAC detektierte seit gestern 6 Aschewolken, die vom Vulkan ausgingen. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 5200 m auf und driftet in Richtung Nordwesten. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit 12 MW Leistung. Die Aktivität dürfte mit dem wachsenden Dom assoziiert sein. Es ist unklar, ob pyroklastische Ströme abgehen, oder ob der Vulkan explosiv aktiv ist. Oft ist er zugleich extrusiv und explosiv aktiv.

Mit einer Höhe von 3.283 Metern ist der Vulkan Shiveluch ein vergleichsweise großer Stratovulkan und zählt zu den größten Feuerbergen auf der russischen Halbinsel Kamtschatka. Er befindet sich im nördlichen Teil der Halbinsel und liegt in Sichtweite des größeren Vulkansystems Bezymianny-Kliuchevskoi.

Der Shiveluch setzt sich aus dem Alten und dem Neuen Shiveluch zusammen. Der Krater des Neuen Shiveluchs ist kollabiert und bildet eine hufeisenförmige Depression, in der ein Lavadom wächst. Er ist nicht nur für seine explosiven Ausbrüche bekannt, sondern auch für Kollapsereignisse am Lavadom, bei denen oft pyroklastischen Ströme entstehen, die große Zerstörung verursachen können. In den letzten Jahren hat der Vulkan wiederholt große Aschewolken ausgestoßen, die oft in Verbindung mit den pyroklastischen Strömen standen.

Die nächstgelegenen Siedlung ist . Das Dorf liegt ca. 50 km vom Vulkan entfernt. Hier ist ein kleine vulkanologisches Observatorium angesiedelt, von dem aus auch die Vulkangruppe Bezymianny-Kliuchevskoi beobachtet wird. Wenn es zu größeren Eruptionen kommt, kann es in Klyuchi zu Ascheniederschlägen kommen. Im Extremfall könnten pyroklastische Ströme den Ort erreichen, doch für gewöhnlich fließen diese nicht weiter als 20 km, sodass man vor Ort über eine Sicherheitsreserve verfügt.


Weitere Meldungen:

Barren Island mit Aschewolke

Staat: Indien | Lokation: 12.29, 93.88 | Eruption: Asche-Emission

Der indische Inselvulkan Barren Island ist weiter aktiv und eruptiert kleine Aschewolken. Sie erreichen eine Höhe von 1200 m über dem Meeresspiegel. Über den entlegenen Inselvulkan ist wenig bekannt.

Fagradalsfjall mit Seismik

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Seismik

Nach einigen Tagen mit wenigen Erdbeben, wurde es gestern Abend wieder unruhiger unter dem Fagradalsfjall. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 91 schwache Erdbeben in den Spaltensystemen um Grindavik. Bemerkenswert ist auch ein Erdstoß der Magnitude 3,1 unter dem Vulkan Vatnafjöll, südlich der Hekla.

Piton Fournaise: Aktivität hält an

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Flankeneruption

Der Piton de la Fournaise ist weiter aktiv. Explosionen schleudern gelegentlich glühende Tephra über den Kraterrand des neuen Schlackenkegels. Der Lavastrom fließt weiter, allerdings schreitet die Lavafront nicht großartig voran, sondern stagniert. Der Tremor ist hoch.

Santiaguito mit Wärmestrahlung

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

Der guatemaltekische Vulkan Santiaguito baut weiter an seinem Dom. Heute wurde eine moderate Wärmestrahlung mit 20 MW Leistung gemessen. Es gehen glühende Schuttlawinen ab, die sich überwiegend in südlicher Richtung bewegen. INSIVUMEH warnt weiter vor Pyroklastischen Strömen.

Suwanose-jima weiter fleißig

Der Suwanose-jime ist nicht weniger fleißig als der Shiveluch: das VAAC brachte in den letzten 2 Tagen 10 VONA-Warnungen heraus. Demnach steigt die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 2700 m auf. Der Wind verfrachtet die Aschewolken in Richtung Osten. Seismik und Tremor sind weiterhin sehr hoch und sprengen die Skala der Grafik. Im ersten Fall geht sie bis 100, im zweiten Fall bis 10. Ein Abklingen der Eruptionen ist nicht in Sicht.

Vulkan-News 09.01.22: Wolf

Wolf-Vulkan: Eruption geht weiter

Staat: Ecuador | Koordinaten: 0.032-91.332 | Eruption: Spalteneruption

Die Spalteneruption am Wolf-Vulkan auf der Galapagos-Insel Isabela geht weiter. Das VAAC detektiert weiterhin eine Schwefeldioxid-Wolke über der Insel. MIROVA meldete heute Nacht eine extreme thermische Strahlung mit 23116 MW Leistung. Sie verringerte sich im Tagesverlauf auf 572 MW. Sehr wahrscheinlich gab es eine dünne Wolkenschicht, die das Signal abschwächte.

In den jüngsten Medienberichten heißt es, dass die Lavaströme im Süden des Vulkans fließen und weit von den Gebieten bedrohter Tierarten entfernt sind. Endemische Arten wie Schildkröten und der Rosa Leguan sind derzeit nicht gefährdet.

Manam mit thermischen Signal

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Paroxysmus

Der Vulkan Manam emittiert eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 166 MW. Sie könnte von einem zähen Lavastrom im Kraterbereich stammen. Möglicherweise bereitet sich der Vulkan auf einen Paroxysmus vor. Der Inselvulkan liegt in der Bismarck-See vor der Küste von Papua Neuguinea.

Merapi: Pyroklastischer Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Heute ging am Merapi auf Java ein Pyroklastischer Strom ab. Laut der indonesischen Bergbaubehörde hatte er eine Gleitstrecke von 2500 m. Diese Strecke legte der Strom in 204 Sekunden zurück. Das zugehörige seismische Signal hatte eine Maximal-Amplitude von 31 mm. Das VSI registrierte gestern 127 Schuttlawinen. Die Seismizität hat wieder nachgelassen. Dennoch wurden einige vulkanisch bedingte Erdbeben aufgezeichnet.

Sangay: Thermisches Signal ist hoch

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

Auch der ecuadorianische Vulkan Sangay emittiert eine hohe Wärmestrahlung. Sie betrug heute Morgen 756 MW. Zudem detektierte das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Es könnte sein, dass ein Pyroklastischer Strom abging. Sie entstehen am Sangay häufig durch Kollaps-Ereignisse an einem Lavastrom auf der Südflanke des Vulkans.

Vulkan-News 08.01.22: Erta Alé

Im Krater des Erta Alé brodelt ein neuer Lavasee. Der Kilauea zieht mit und eruptiert wieder. Von Barren Island und Sakurajima gingen Aschewolken aus.

Erta Alé: Lavasee wächst

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

 

Dass am Erta Alé öfters thermische Anomalien detektiert wurden und es zu Lava-Ansammlungen in beiden Kratern kam, ist keine Neuigkeit, aber nun gibt es einen Bericht von äthiopischen Reiseführern, die den Vulkan besuchten: sie entdeckten einen echten Lavasee im Südkrater, der eine eigenständige Lava-Zirkulation aufweist. Gegenüber früheren Besuchen, wo sie von einem zirkulierenden Lavastrom berichteten, oder von einem sekundären Lavapool, ist der Lavasee größer geworden. Es besteht also Hoffnung, dass sich wieder ein permanenter Lavasee etablieren könnte. Trotzdem dürfte es noch eine Weile dauern, bis westliche Touristen die Danakil wieder sicher bereisen können. Zum einen grassiert noch die Pandemie, zum Anderen gibt es bürgerkriegsähnliche Unruhen in der benachbarten Provinz Tigray. Dort liegt die Stadt Mekele, die als Drehscheibe zur Danakil und dem Erta Alé gilt.

Die Tiefe des Lavasees wurde von den Beobachtern auf 35 m geschätzt. Auf dem Video sieht man, dass nur ein Teil des Lavasees zu sehen ist, da er von einer Erstarrungskruste gedeckelt ist. Derzeit ziehen Wolken über die trockenste Wüste der Welt und MIROVA kann keine Thermalaufnahmen liefern.

Bis zum Jahr 2018 brodelte im Pitkrater des Vulkans ein beständiger Lavasee. Im Jahr 2018 kam es zu einem größeren Ausbruch, bei dem der Lavasee durch eine unterirdische Fraktur ablief. Die Eruption war besonders heftig und führte zur Evakuierung von Touristen, die sich zum Zeitpunkt des Ausbruchs auf dem Vulkan befanden.

Der Lavasee im Äthiopischen Vulkan Erta Ale ist schon seit Jahrzehnten aktiv. Es wird angenommen, dass er seit den 1960er Jahren in ständiger Aktivität ist, obwohl es keine genauen Aufzeichnungen darüber gibt, wann der Lavasee erstmals entstanden ist. Er könnte auch deutlich länger aktiv sein.

Barren Island: Aschewolke

Staat: Indien | Lokation: 12.29, 93.88 | Eruption: Asche-Emission

Der Inselvulkan Barren Island liegt im Indischen Ozean, genauer, im Osten der Andamanen. Nun scheint sich der Vulkan zu regen, denn das VAAC detektierte eine Aschewolke, die bis zu 1200 m hoch aufstieg und in Richtung Westen driftete. Barren Island ist der einzige aktive Vulkane, der politisch zu Indien gehört. Zugleich steht die unbewohnte Insel unter Naturschutz und darf nur mit Sondergenehmigung betreten werden. Daher ist auch recht wenig über diesen Vulkan bekannt und Bilder sind Mangelware.

Kilauea: Lavasee wieder aktiv

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Das eruptive On-Off-Spiel am Kilauea geht weiter. Heute begann erneuter Lavaausstoß und die Schmelze sammelt sich im Halema’uma’u-Krater an. Anders als beim Erta Alè, konnte sich am Kilauea bisher kein echter Lavasee mit eigenständiger Zirkulation etablieren. Der sekundäre Lavasee wird von einem Schlot außerhalb der Lavaansammlung gespeist und stellt im Grunde genommen ein Lavastrom dar, der durch immer neue Ströme geschmolzen gehalten bleibt.

Sakurajima mit Eruptionsserie

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Asche-Emissionen

In Südjapan kam es zu einer Eruptionsserie des Vulkans Sakurajima. Vor 2 Tagen registrierte das VAAC 6 Eruptionen, bei denen die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 2700 m aufstieg und in Richtung Süden gedriftet wurde.

Vulkan-News 07.01.21: Galapagos

Galapagos: Spalteneruption am Wolf-Vulkan

Staat: Ecuador | Koordinaten: 0.032-91.332 | Eruption: Spalteneruption

 

Auf der Galapagos-Insel Isabella ist der Schildvulkan Wolf ausgebrochen. Auf der Außenflanke des größten Vulkans des Archipels bildeten sich mehrere lange Risse, aus denen niedrige Lavafontänen multiple Lavaströme speisen. Es ist sehr gut möglich, dass sich in recht kurzer Zeit ein Ocean Entry bilden wird. Das VAAC registrierte um 17.10 Uhr Zuluzeit eine große Schwefeldioxid-Wolke, die auch etwas Vulkanasche enthielt. MIROVA detektiert eine extreme Thermalstrahlung mit einer Leistung von 30.000 MW. Die Eruptionen des Wolf-Vulkans sind meistens sehr spektakulär, gefährden aber auch oft die einzigartige Tierwelt der Galapagos-Inseln.

Vulkan-News 07.01.21: Rincon de la Vieja, Merapi

Am Rincon de la Vieja ereignete sich eine explosive Eruption. Es entstanden Lahare. Die Vulkane Piton Fournaise und Merapi bleiben munter.

Rincon de la Vieja: Eruption detektiert

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32|Eruption: Phreatisch

Gestern ereignete sich in Costa Rica eine spontane Eruption. Sie ging vom Vulkan Rincon de la Vieja aus, der in der Provinz Guanacaste liegt. Der Vulkanausbruch ereignete sich nachts, so dass es nur wenige visuellen Beobachtungen gibt. Allerdings war auf den LiveCams für einige Sekunden rotglühende Tephra zu sehen gewesen, was relativ untypisch ist, denn normalerweise sind die spontanen Eruption am Rincon de la Vieja phreatischer Natur. Die Vulkanologen von OVSICORI-UNA registrierten zudem Lahare: der Hauptkrater des Vulkans ist mit einem See gefüllt und Schlammströme stellen eine große Gefahr dar. Sie haben bei früheren Eruptionen bereits Menschenleben gefordert.

Piton de la Fournaise: Lavaüberlauf

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Flankeneruption

Gestern kam es zu einem Überlaufen der Lava über den Kraterrand des neuen Schlackenkegels. Die Aktivität war mit einem Anstieg des Tremors verbunden. Seine Amplitude erreichte fast wieder so hohe Werte, wie zu Beginn der Eruption. Jochen, ein Mitglied unseres Vulkanvereins, war vor Ort und konnte vorgestern glühende Tephra beobachten, die weit über den Kraterrand hinaus ausgestoßen wurde.

Merapi mit glühenden Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Auf Java ist der Merapi weiterhin aktiv: der Dom wächst und es gehen glühende Schuttlawinen ab. Der indonesische Vulkanguide Andi ist fast jede Nacht vor Ort präsent und beobachtet den Vulkan. Er zeigt sich von der Aktivität begeistert und befürchtet zugleich, dass bald größere Pyroklastische Ströme generiert werden könnten. Laut Andi ging heute Nacht ging bereits ein moderater Vertreter der gefürchteten Glutwolken ab. Die lokale Presse berichtet von eine 2 km langen Spur glühender Lava.

Das VSI registrierte gestern 131 Schuttlawinen. Die Seismizität stieg den dritten Tag in Folge: es wurden 57 Hybriderdbeben und 15 vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Sollte der Trent anhalten, dann verstärkt sich der Magmenaufstieg wieder.

Vulkan-News 06.01.2022: Fagradalsfjall

Fagradalsfjall: Neue Daten zur Magmaintrusion vorhanden

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Seismik

Wie angekündigt, erhielt das IMO neue Daten zu den unterirdischen Vorgängen am Fagradalsfjall und lieferte gestern Abend einen entsprechenden Bericht. Demnach ist die Seismizität noch erhöht, aber im Vergleich zu den ersten Tagen des Schwarmbebens, hat sie deutlich nachgelassen. Da die seismische Aktivität durch Magmenintrusion hervorgerufen wird, ist auch die Bodenhebung entsprechend weniger stark geworden: momentan hebt sich der Boden nur geringfügig. Anders sah es in den ersten Tagen des Schwarmbebens aus, als ca. 18 Millionen Kubikmeter Magma in den Untergrund eindrangen und einen Magmatischen Gang bildeten. Das Volumen ist etwa halb so groß wie das des ersten Ganges und es ist fraglich, ob das Magma zur Oberfläche durchbricht, ohne dass es zu einer weiteren starken Intrusion kommt. Der Dyke liegt parallel zum alten Gang vom März, allerdings einige Hundert Meter weiter südöstlich. Auf der Karte wird der neue Gang durch die rote Linie markiert. Der alte Gang wird durch die schwarze Linie dargestellt.

In dem Bericht wird eine Analogie zur Krafla-Eruption in den 1970iger Jahren hergestellt: Die Eruption erfolgte in mehreren Schüben und die Hälfte der Schmelze erstarrte in der Erdkruste ohne zu eruptieren.

Damit werden eigentlich meine früheren Vermutung bestätigt, dass es sehr wahrscheinlich einen weiteren starken Erdbebenschwarm nebst Intrusion benötigt, bevor es zu einem neuen Vulkanausbruch kommen wird. Im Frühjahr gab es ebenfalls mehrere Schübe. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob es kurzfristig zu einer neuen Eruption kommen wird. Längerfristig betrachtet könnte es auf Reykjanes sehr wohl zu weiteren Eruptionen kommen, auch abseits des Fagradalsfjall.

Die Behörde warnt davor, das alte Lavafeld zu betreten. Es ist immer noch sehr heiß und instabil. Die Gegend wird genaustens überwacht.

Vulkane-News 05.01.22: Nyiragongo

Im Krater des Nyiragongos sammelt sich Lava. Der Semeru eruptierte eine Pyroklastischen Strom. Am Merapi nahm die Seismizität zu und am Shiveluch wurde Vulkanasche detektiert.

Cumbre Vieja: Neues Höhenmodell

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Fumarolisch

 

Während der gestern registrierte Tremor wieder zurückgegangen ist und auch kaum noch Erdbeben festgestellt werden, wurde eine neues Höhenmodell des Cumbre Vieja veröffentlicht. Es zeigt sehr schön die Lage der Eruptionsspalte am Hang und den Verlauf der Lavaströme.

Merapi: Zunahme der Seismizität

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am indonesischen Vulkan Merapi gehen nicht nur sehr viele Schuttlawinen ab (heute wurden bereits 128 gezählt), sondern es wird auch eine Zunahme der Seismizität festgestellt. Seit Mitternacht wurden 13 Hybriderdbeben und 4 vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Sollte daraus ein Trend werden, dann könnte mehr Magma aufsteigen und sich das Domwachstum beschleunigen.

Nyiragongo: Neuer Lavasee bildet sich

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Lavasee

Gestern schrieb ich, dass im Krater des Vulkans Nyiragongo wieder Lava gesichtet wurde. Heute tauchten erste Fotos der neuen Aktivität auf und sie zeigen, dass sich bereits ein neuer Lavasee formiert. Er wird von einem Schlot gespeist, um den sich ein Hornito formte. Noch ist der Lavasee ein Embryo, doch die Chancen stehen gut, dass er im Laufe der Zeit erwachsen wird. Bis jetzt ist die Lavaansammlung kein echter Lavasee mit einer eigenen Zirkulation, sondern Lava aus dem Hornito, die sich im Krater sammelt. Die wiederkehrende Aktivität wird nicht nur von den Vulkanologen des Goma-Observatoriums beobachtet, sondern auch von den Satelliten bestätigt: MIROVA registrierte vor 2 Tagen eine hohe Thermalstrahlung mit 402 MW Leistung. Aktuelle Sentinel-Fotos zeigten den Nyiragongo leider wolkenverhangen, enthüllten aber am Nachbarvulkan Niramuragira 2 thermische Anomalien. Sie zeigen, dass Lava hoch im Fördersystem steht. Auch hier könnte sich wieder ein kleiner Lavasee bilden.

Semeru eruptiert Pyroklastischen Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Pyroklastischer Strom

Vom javanischen Vulkan Semeru ging wieder eine Aschewolke aus. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4900 m auf. Die Asche ging von einem Pyroklastischen Strom aus. Er generierte ein seismisches Signal von 969 Sekunden Dauer und 26 mm Maximal-Amplitude.

Shiveluch mit Aschewolke

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Am Shiveluch in Kamtschatka wurde eine Aschewolke detektiert. Sie erreichte eine Höhe von 4900 m und driftete in Richtung Nordwesten. Aschewolken am Shiveluch stehen oft im Zusammenhang mit den Abgängen Pyroklastischer Ströme.

Vulkan-News 04.01.22: Semeru

Am Semeru ging ein Pyroklastischer Strom ab. Der Cumbre Vieja zeigt Tremor und der Ol Doinyo Lengai emittiert Wärmestrahlung. Der Lewotolok eruptiert strombolianisch.

Cumbre Vieja: Kleiner Tremor

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Fumarolisch

Auf La Palma durften gestern die ersten Bewohner in ihre Häuser im Sperrgebiet zurückkehren. Doch ob der Ofen ganz aus ist, ist bis jetzt nicht hundertprozentig klar: heute Nacht begann eine neue Tremorphase. Die Amplitude ist gering, doch sie signalisiert, dass sich immer noch magmatische Fluide im Untergrund bewegen. Die restlichen Parameter sprechen bis jetzt aber nicht für eine Wideraufnahme der eruptive Tätigkeit.

Lewotolok mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Auf der indonesischen Insel Lembata ist der Lewotolok weiter aktiv. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 2100 m. Das VAAC meldete in den ersten 6 Tagesstunden 2 explosive Eruptionen. Auffällig ist, dass der nicht-harmonische Tremor zugelegt hat. Hier wurden heute Nacht 33 Tremorphasen festgestellt.

Ol Doinyo Lengai zeigt thermische Anomalie

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

Am tansanischen Vulkan Ol Doinyo Lengai ist wieder ein Hornito aktiv. Das geht aus einem Sentinel-Satellitenfoto hervor, dass eine kleine thermische Anomalie zeigt. Der Lengai ist nicht nur der Gottberg der Massai, sondern auch einer von 4 aktiven Vulkanen im Ostafrikanischem Riftvalley. Bei den beiden anderen Feuerbergen handelt es sich um den Erta Alé in Äthiopien und den Virunga-Vulkanen Nyamuragira und Nyiragongo. Bei Letzterem war im vergangenen Jahr der Lavasee ausgelaufen, doch nun wurde dort auch wieder Lava im Krater gesichtet.

Semeru mit Pyroklastischem Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Lahar

Gestern Mittag ging am Semeru auf Java ein moderater Pyroklastischer Strom ab. Er erzeugte ein seismisches Signal mit einer Dauer von 1265 Sekunden und einer Maximalamplitude von 25 mm. Während die Amplitude noch vergleichsweise klein war, hielt die Aktivität ungewöhnlich lange an. Zudem wurden Schuttlawinen generiert und es gab mehrere explosive Eruptionen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 4300 m. Das Wetter ist schlecht und visuelle Observierungen nur zeitweise möglich. Die Satelliten liefern auch nur eingeschränkt Bilder.

Vulkan-News 04.01.22: Ätna

Heute geht es um Erdbeben unter aktiven Vulkanen Ätna, Fagradalsfjall und Kilauea verzeichnen eine erhöhte Seismizität.

Ätna: Schwarmbeben im Norden

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

Unter der Ätna-Nordflanke manifestiert sich ein Schwarmbeben. Erste schwach Erschütterungen ereigneten sich bereits am 2. Januar. Beim EMSC werden 7 Erschütterungen angezeigt, die Magnituden zwischen 2,0 und 2,2 hatten. Das INGV registrierte insgesamt 27 Beben. Die Epizentren befinden sich in einem Areal, dass ca. 3 km östlich von Randazzo liegt. Die meisten Erdbebenherde liegen in Tiefen größer 20 km. Diese Beben sind typisch für den Ätna und stehen sehr wahrscheinlich im Zusammenhang mit Magmenaufstieg.

Seit einigen Wochen nimmt die Seismizität unter dem Ätna wieder zu, nachdem sie während des letzten Jahres niedrig war. Zwar kommt es noch alle 2 Monate zu Paroxysmen, doch generell befindet sich der Vulkan in einer neuen Phase des Aufladens. Diese Phasen dauern oft mehrere Jahre, bis es dann wieder zu vermehrter Aktivität kommt. Diese beginnt für gewöhnlich mit strombolianischen Eruptionen im Zentralkrater, bis es dann zu Paroxysmen oder einer Flankeneruption kommt. Die letzten großen Flankeneruptionen erlebten wir am Ätna vor 20 Jahren. Hierbei handelt es sich um die spektakulären Eruptionen in den Jahren 2001 und 2002/2003.

Fagradalsfjall: Schwarmbeben geht weiter

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Seismik

Wo wir gerade bei Erdbeben unter Vulkanen sind: die Seismizität unter dem Fagradalsfjall hält an. Das IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 271 Beben unter Reykjanes. Viele der Beben ereigneten sich in Tiefen von weniger als 1 km. Das deutet darauf hin, dass das Magma weiter aufgestiegen ist. Die Wissenschaftler bleiben am Ball und observieren die Gegend genau. Heute werden neue INSAR-Satellitenbilder erwartet, so dass dann neue Aussagen über die Bodenhebung gemacht werden können. Stay tuned!

Kilauea: Erdbeben M 4,3

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Am Montagnachmittag wurde ein Erdbeben der Stärke 4,3 auf der Insel Hawaii detektiert. Nach Angaben des USGS ereignete sich das Erdbeben in einer Tiefe von 8 km. Sein Epizentrum befand sich 8,3 km von Pahala entfernt. Der Erdstoß konnte im Süden der Insel gespürt werden.

In einer Mitteilung des Hawaii County Civil Defense heißt es: „Das Pacific Tsunami Warning Center meldet, dass das Erdbeben, das sich heute Nachmittag um ca. 14:13 Uhr in der Nähe der südwestlichen Riftzone des Vulkans Kilauea ereignete, nicht stark genug war, um einen Tsunami für die Insel Hawaii zu verursachen. Wie bei allen Erdbeben sollte man sich der Möglichkeit von Nachbeben bewusst sein. Wenn das Erdbeben in Ihrem Gebiet stark zu spüren war, sollten Sie sich vorsorglich nach eventuellen Schäden erkundigen, insbesondere an Gas-, Wasser- und Stromanschlüssen.“

Neben dem moderaten Erdstoß ereigneten sich auch viele schwächere Erdbeben, die im Zusammenhang mit Magmenaufstieg am unteren Südwestrift stehen.

Die Aktivität am Hamema’uma’u stoppte gestern. Es ist gut möglich, dass es in den nächsten Stunden wieder los geht.