Vulkan-News 26.10.21: Cumbre Vieja, Ebeko

Am Cumbre Vieja verdoppelte sich die Bodenhebung seit gestern. Die Vulkane Ebeko, Karymsky und Nevado del Ruiz eruptierten Aschewolken.

Cumbre Vieja: Sprung in der Bodendeformation

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Die sichtbare Aktivität am Cumbre Vieja ist seit gestern deutlich zurückgegangen. Aus dem bisher überwiegend effusiven Schlot auf der Westflanke des Kegels wird eine kleine Lavafontäne eruptiert. Die anderen Schlote scheinen im Augenblick ruhig zu sein. Grund hierfür könnte der partielle Kollaps der Nordwestflanke des Kegels sein. Große Lavaströme an der Oberfläche sind im LiveStream nicht erkennbar. Dafür gab es heute einen deutlichen Sprung in der Bodenhebung. Laut IGN beträgt sie an der Messstation LP 3 31 cm. Gegenüber dem Vortageswert stellt das eine Verdopplung dar. Gleichzeitig ist es der höchste Wert seit Einsetzten der Inflation. Sollte es sich nicht um eine Fehlmessung handeln, könnte sich die Aktivität bald wieder deutlich steigern. Weitere Spaltenöffnungen sind möglich. Der starke Anstieg der Bodendeformation könnte dadurch kommen, dass seit gestern weniger Lava gefördert wurde, obwohl der Magmenaufstieg aus der Tiefe anhält. Tremor und Seismizität sind hoch. Die Erdbebentätigkeit hat gegenüber den Vortagen etwas abgenommen. Auffällig ist, dass die Beben überwiegend im Bereich der oberen Magmakammer stattfinden. Die Beben in der Tiefe sind seltener geworden.

Ebeko mit Ascheeruption

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Vulcanianisch

Auf der Kurileninsel Paramushir eruptierte der Vulkan Ebeko eine Aschewolke. Das VAAC detektierte die Asche in einer Höhe von 3700 m. Sie driftete in Richtung Südosten. In diesem Jahr gab es bislang 95 VONA-Meldungen zum Ebeko.

Karymsky weiter aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Der Karymsky liegt in relativer Nähe zum Ebeko und ist ebenfalls in den Meldungen des VAACs vertreten. Hier wurde heute Vulkanasche festgestellt, die es bis auf einer Höhe von 3300 m schaffte.

Nevado del Ruiz in Eruption

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

In Kolumbien wurde dieser Tage nicht nur ein Drogenboss gefasst, sondern auch Asche am Nevado del Ruiz detektiert. Bei ihm handelt es sich um einen der gefürchtetsten Feuerberge des Landes. Bisher handelt es sich bei den Eruptionen um kleine Ausbrüche, bei denen Vulkanasche wenige Hundert Meter über Kraterhöhe aufsteigt. Dennoch ist zu befürchten, dass sich die Aktivität über die Monate hinweg steigern könnte.

Vulkan-News 25.10.21: Cumbre Vieja, Karangetang

Heute stimmt der Tremor an 2 Vulkanen nervös: am Ätna kam es zu einem kurzweiligen Anstieg, am Cumbre Vieja zu einem Abfall des Indikators für Eruptionen. Der Karangetang eruptierte eine Aschewolke.

Ätna ist nervös

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmal

Eigentlich sollte die Überschrift lauten „Ätna macht nervös“, denn viele Vulkanbeobachter halten den Tremor am mächtigsten Vulkan Europas nervös im Auge und registrieren jeden kleinen Anstieg. Grund hierfür ist der Paroxysmus vom Samstag, bei dem sich eine Fraktur auf der Ostflanke des Neuen Südostkrater bildete. Heute Nacht sah es dann so aus, als würde sich bereits ein neuer Ausbruch anbahnen, als der Tremor schnell anstieg und den roten Bereich erreichte. Allerdings schaffte es der Vulkan diesmal nicht einen neuen Paroxysmus zu erzeugen.

Cumbre Vieja: Negativer Tremorpeak

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Nachdem es gestern fast 270 Erdbeben unter dem Cumbre Vieja gab und einen deutlichen Tremor-Peak nach oben, kam es heute Mittag zu einem schnellen Absturz des Tremors. Bis jetzt ist daraus allerdings noch kein Trent abzuleiten. In der Hochphase zuvor öffneten sich neue Förderschlote. Augenzeugen berichten, dass es heute Morgen zu einem Kollaps kam. Anschließend wurde vermehrt Lava gefördert und die Scharte auf der Westseite des Kegels vertiefte sich.

Auf der LiveCam sieht man aktuell, dass der Vulkan noch aktiv ist. Mein subjektiver Eindruck ist allerdings, dass die Aktivität abgenommen hat und weniger Lava unterwegs ist. Die Seismizität ist nach wie vor hoch und sehr wahrscheinlich holt der Vulkan nur kurz Luft, bevor er wieder stärker weitermacht. Vor gut einem Monat kam es ebenfalls zu einer mehrstündigen Eruptionspause.

Die vielen Beben müssen nicht zwangsläufig auf Magmenaufstieg hindeuten, sondern könnten auch durch Setzungserscheinungen in den Magmenkörpern verursacht werden.

Update 16:30 Uhr: Der negative Tremorpeak war nur ein kleiner Ausrutscher, denn nun ist der Tremor wieder in die Höhe geschossen.

Karangetang mit Aschewolke

Staat: Spanien | Koordinaten: 2,78, 125.40 | Eruption: Hawaiianisch

Auf der indonesischen Insel Siau ist der Karangetang wieder aktiver geworden. Das VAAC detektierte eine Aschewolke in 2700 m Höhe. Das VSI detektiert täglich mehrere vulkanisch bedingte Erdbeben, die einen langsamen Magmenaufstieg signalisieren könnten. Der Vulkan ist bekannt für Domwachstum. In Hochphasen kommt es zu explosiven Eruptionen und der Bildung von zähen Lavaströmen und Pyroklastischen Strömen.

Vulkan-News 24.10.21: Cumbre Vieja

Am Cumbre Vieja auf La Palma verstärkte sich die Aktivität. Am Ätna bildete sich gestern eine große Fraktur.

Cumbre Vieja: Verstärkung der Aktivität

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Bereits am Abend stellte sich ein neuer Erdbebenrekord am Cumbre Vieja ein: das IGN registrierte bis jetzt fast 170 Erdbeben im Bereich des Vulkans. Der höchste Wert seitdem die Eruption einsetzte. Doch nicht nur die Beben legten zu, sondern auch die eruptive Aktivität. Der östlichste Schlot, der sich letzte Woche Freitag mit einer Ascheeruption meldete, fördert nun eine Lavafontäne, die einen neuen Lavastrom speist. Er fließt in südwestlicher Richtung und schlägt damit einen neuen Weg ein. Es ist zu befürchten, dass weitere Häuser Opfer der Lava werden. Ein Peak im Tremor spiegelt die Aktivitätssteigerung wider. Momentan sinkt der Tremor etwas.

Ätna: große Fraktur entstanden

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmal

Neue Bilder vom Ätna enthüllen, dass bei dem Paroxysmus gestern das eingetreten ist, was ich vermutet hatte: es entstand eine große Fraktur auf der Ostseite des Neuen Südostkraterkegels. Aus dem Riss quoll ein Lavastrom. Als er sich durch den Kegel wühlte, entstanden die Pyroklastischen Ströme. Für Vulkanbeobachter in der Nähe des Vulkans eine gefährliche Situation. Wie es weiter geht, lässt sich natürlich nicht zuverlässig prognostizieren. Sollten sich die Muster von 2006 (Video) wiederholen, dann könnte sich das Eruptionszentrum des Südostkraters weiter in Richtung Osten verlagern und der Südostkraterkegel baut an. Was an sich erst einmal nicht weiter dramatisch zu sein scheint, könnte irgendwann zum Problem werden, denn der Kraterkegel würde dann in das steile Valle del Boven hinauswachsen, was die Gefahr von Kollapps-Ereignissen nicht gerade verkleinern würde. Doch noch ist es nicht so weit und wir dürfen gespannt sein, wie es am Ätna weiter geht.

Vulkan-Update 23.10.21: Cumbre Vieja

Im Update geht es heute um ein vergleichsweises starkes Erdbeben unter dem Cumbre Vieja und um einer Nachlese zum Ätna-Paroxysmus.

Cumbre Vieja: Erdbeben M 4,9

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Am Nachmittag ereignete sich eines der stärksten Erdbeben seit Beginn der Krise auf La Palma. Es hatte die Magnitude 4,9 und ein Erdbebenherd in 38 km Tiefe. Zuerst wurde es von den spanischen Seismologen mit einer Magnitude von 5,0 in 44 km Tiefe verortet. Beim EMSC kommt der Erdstoß auf M 4,7. Wie auch immer, das Erdbeben wurde von der Bevölkerung deutlich wahrgenommen. Es manifestierte sich im Bereich der unteren Magmakammer. Aus der oberen Magmakammer, die sich in ca. 11 km Tiefe befindet, kommen überwiegend schwächere Erdstöße.

Wie sehr sich die Landschaft aufgrund der Eruption verändert hat, verdeutlicht die Aufnahmen von Patrick Marcel. Er beobachtete den Vulkan von einem Standort aus, der auch bei den Vulkanauten sehr beliebt war. Die Lava ist seit Monatsanfang um mindestens 300 m weiter an den Aussichtspunkt herangerückt.

Ätna: Nachlese zum Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmal

Der Paroxysmus am Ätna endete so plötzlich, wie er begonnen hatte. Es handelte sich um einen stärkeren Vertreter seiner Art. Letztendlich detektierte das VAAC Vulkanasche in 9100 m Höhe. Es entstanden mehrere Pyroklastische Ströme, die in Richtung Osten flossen. Augenzeuge Boris Behncke schätzte die Gleitstrecken auf ca. 1500 m. Pyroklastische Ströme entstehen am Ätna häufig in Verbindung mit einer Spaltenöffnung auf der Ostflanke des Südostkraterkegels. So ein Ereignis konnte ich 2007 aus nächster Nähe selbst miterleben. Damals handelte es sich noch um den ursprünglichen Südostkrater. Der Neue Südostkrater bildete sich tatsächlich über Förderschlote, die sich entlang der Spalte bildeten. Und eben diese Spalte setzt sich im Neuen Südostkrater fort und stellt die Schwachstelle des Kegels dar.

Vulkan-News 23.10.21: Ätna, Yasur

Am Ätna ist der Tremor hoch und ein Paroxysmus beginnt. Gestern ereignete sich ebenfalls ein Paroxysmus am Yasur. Der Cumbre Vieja bleibt aktiv.

Ätna: Tremor im Roten Bereich

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmal

Auf Sizilien läuft der Ätna warm: Im Laufe der Nacht stieg der Tremor bis in den Roten Bereich und ist somit deutlich erhöht. Das INGV meldete eine Zunahme der strombolianischen Aktivität aus dem Neuen Südostkrater. Seit den frühen Morgenstunden gibt es frequente Eruptionen. Es wurde sogar ein Dampfring gesichtet. Bereits vor 2 Tagen mehrten sich die Anzeichen dafür, dass sich der Vulkan auf einen neuen Paroxysmus vorbereiten könnten. Bis zur Stunde ist es allerdings unklar, ob denn auch eine paroxysmale Eruption folgen wird, denn der Vulkan könnte auch einfach nur in eine Phase erhöhter Gipfelaktivität eintreten. Typischer für die Aktivität der letzten Monate, wäre allerdings ein Paroxysmus, der jetzt ganz schnell einsetzen könnte.

Update 10:45: Nun ging alles ganz schnell und der Paroxysmus hat eingesetzt. Bei wenig Wind steigt die Eruptionswolke sehr hoch auf. Das VAAC detektiert Asche in einer Höhe von 7400 m. Auf der ThermalCam erahnt man, dass sich kleine Risse an der Basis des Kegels geöffnet haben. Es wurde auch eine pyroklastische Dichtewolke generiert. Die Wolken am Gipfel verhindern nun genaue Beobachtungen des Geschehens in Bodennähe. Es ist aber zu erkennen, dass dort Lava unterwegs ist.

Cumbre Vieja: Wieder Inflation

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

In den letzten 24 Stunden hat die Bodendeformation wieder leicht zugenommen: der deflationäre Trend stoppte und drehte auf Inflation. An der Messstation LP 3 beträgt die Bodenhebung nun gut 18,5 cm. Die Seismizität blieb hoch, der Tremor präsentierte sich stabil. Mehrere Medien titelten, dass die Eruption in einem neuen Stadium eingetreten sei und dass die Eruption explosiver werden würde.

Yasur eruptierte Aschewolke

Staat: Vanuatu | Koordinaten: -19.53, 169.44 |Eruption: Paroxysmal

Gestern kam es zu einer größeren Eruption am Yasur auf der Insel Tanna in Vanuatu. Der Vulkan spie eine Aschewolke aus, die mehrere Kilometer hoch aufstieg. Das VAAC Darwin setzte seinen Online-Service aus, so dass keine Infos über die genaue Höhe der Aschewolke vorliegen. Fotos wurden in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ geteilt. Leider ist wenig über den Verlauf der Eruption bekannt geworden, für mich sieht es so aus, als hätte sich auch hier ein Paroxysmus ereignet.

Vulkan-News 22.10.21: Aso, Ätna

Der Tremor am Aso ist erhöht, der Ätna eruptiert strombolianisch und am Cumbre Vieja wird viel Lava ausgestoßen. Der Vulcano wird genaustens überwacht.

Aso: Tremor hoch

Staat: Japan | Koordinaten: 32.88, 131.11 | Eruption: Ascheemissionen

Nachdem der japanische Vulkan Aso vor 2 Tagen eruptierte, ist der Dampfausstoß weiterhin hoch. Genauso der Tremor, der deutlich erhöht ist und sein Niveau hält. Die Wahrscheinlichkeit für weitere Explosionen ist groß.

Ätna: Strombolianische Eruptionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Fumarolisch

Gestern berichtete ich über die vielen Infrasound-Ereignisse am Ätna, die vom LGS detektiert wurde. Heute folgt die visuelle Bestätigung und ein Bericht von Dr. Boris Behncke. Die Vulkanologen hatten am Vortag (zum ersten Mal seit 2 Jahren) die Warnstufe für den Flugverkehr von „orange“ auf „gelb“ reduziert, da konnten sie sie auch gleich wieder auf „orange“ erhöhen. Grund hierfür waren strombolianische Eruptionen aus dem Sattelvent des Neuen Südostkraters. Sie kamen gestern zeitweise im Minutentakt. Zudem stieg eine Aschewolke mehrere Hundert Meter auf. Der Tremor stieg leicht an und bewegt sich nun im gelben Bereich. MIROVA detektiert eine moderate Thermalstrahlung mit 27 MW Leistung. Der Vulkan könnte sich auf einen Paroxysmus vorbereiten.

Cumbre Vieja: Deflation

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Die Eruption auf La Palma geht weiter und durchlief gestern Abend eine Phase erhöhten Asche-Austoßes. Das VAAC registrierte eine Aschewolke in 4000 m Höhe. Die Thermalstrahlung lag bei 7000 MW. Entsprechend groß war die Förderrate der Lava. Im Schnitt beträgt sie 66 Kubikmeter pro Sekunde. Zum ersten Mal seit Eruptionsbeginn nahm die Bodenhebung stark ab und näherte sich der 16 cm Marke. Es wird also Deflation festgestellt und es wird deutlich mehr Lava eruptiert, als an Magma aus der Tiefe aufsteigt. Die Seismizität war dennoch hoch und strebte den Spitzenwerten von 150 Erschütterungen am Tag entgegen.

Vulcano wird engmaschig überwacht

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Das INGV postete heute Bilder der Arbeiten auf Vulcano. Es wurde eine Messkampagne gestartet, um die Bodendeformation exakt zu bestimmen. Anfang der Woche nahm die Bodenhebung leicht ab und betrug noch ca 21 mm. Der Kohlendioxid-Ausstoß stabilisierte sich auf erhöhtem Niveau. Am Tag wurden bis zu 150 Tonnen Schwefeldioxid emittiert. Normalerweise liegt der Wert bei 20-30 Tonnen. Grund zur Entwarnung gibt es nicht.

Vulkan-News 21.10.21: Ätna, Cumbre Vieja

Am Ätna werden Explosionen registriert. Auf La Palma zerstörte die Lava eine weitere Ortschaft. Manam und Shiveluch eruptierten Aschewolken und unter der Campi Flegrei gab es ein Schwarmbeben.

Ätna: thermische Anomalien und Explosionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Fumarolisch

Seit Beginn der Eruption auf La Palma, ist der Ätna ein wenig aus dem Fokus der Berichterstattung gerückt, obwohl es am Vulkan noch thermische Anomalien gibt, die auf einem Sentinel-Foto der letzten Woche zu sehen sind. Die Stärkste befindet sich im Nordostkrater und ich gehe davon aus, dass es dort zu kleinen strombolianischen Eruptionen kommt. Auf der Nordseite des Neuen Südostkraters gibt es eine langgestreckte Anomalie, die auf einen Riss hindeutet und ein schwacher Hot Spot in der Bocca Nuova signalisiert heiße Entgasungen. Tatsächlich berichtet das LGS über sehr viele Infrasound-Ereignisse, die auf strombolianische Aktivität aus dem Neuen Südostkrater hindeutet. Es ist von 6004 Ereignissen die Rede, bei denen ein akustischer Druck von  bis zu 3.21 Pa erzeugt worden sein soll. MIROVA detektiert eine thermische Strahlung mit 9 MW Leistung. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich der Ätna auf einen neuen Paroxysmus vorbereitet.

Cumbre Vieja: Lava erreicht La Laguna

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern erreichte ein Lavastrom den Ort La Laguna und richtete im Ortszentrum große Schäden an. Einige Medien titelten heute, dass es sich bei der Eruption des Cumbre Vieja um den folgenschwersten Vulkanausbruch der letzten 50 Jahre handelt und sogar die Leilani-Eruption von 2018 auf Hawaii übertrifft, zumindest, was die angerichteten Zerstörungen betrifft. Die Daten deuten nicht auf ein baldiges Ende des Ausbruchs hin: die Seismizität bleibt hoch! Gestern wurden ca. 110 Erdstöße registriert, dass war der dritthöchste Wert seit Eruptionsbeginn. Halten die Beben heute weiter an, dann könnte dieser Wert getoppt werden. Die Deflation hat sich stabilisiert und es gab sogar wieder eine leichte Inflation. Die Bodenhebung liegt bei etwas über 18 cm. Der Tremor bewegt sich seitwärts.

Campi Flegrei: Schwarmbeben

Staat: Italien | Koordinaten: 40.826, 14.138 | Eruption: Fumarolisch

Heute Nacht manifestierte sich unter dem italienischen Calderavulkan ein kleiner Erdbebenschwarm. Das INGV registrierte 10 schwache Erschütterungen im Bereich der Mikroseismizität. Der stärkste Erdstoß hatte eine Magnitude von 1,5 und einen Erdbebenherd in 1,7 km Tiefe. In der letzten Woche hat die Seismizität generell wieder zugenommen: es wurden 34 Erschütterungen detektiert. Die Bodenhebung blieb bei ca. 1 cm im Monat.

Manam mit Aschewolke

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Effusiv

Am Manam in Papua Neuguinea wurde wieder eine Aschewolke beobachtet. Sie erreichte eine Höhe von 2400 m und driftete in Richtung Westen. Leider hängt der Gipfel in Wolken, so dass keine weiteren Daten vorliegen.

Update: Nun kommen weitere Informationen zum Manam herein. Demnach hat es gestern eine größere Eruption gegeben, bei der Asche bis zu 15 km hoch aufgestiegen ist. Bilder der Eruptionswolke wurden ebenfalls veröffentlicht.

Shiveluch in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Das VAAC Tokio brachte heute 2 neue VONA-Warnungen zum Shiveluch auf Kamtschatka heraus. Demnach steigt Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4300 m auf und wird in Richtung Osten geweht.

Vulkan-News 20.10.21: Aso

Der Aso auf Kyushu eruptierte explosiv und förderte Tephra. Der Karymsky eruptierte Aschewolken und auch der Cumbre Vieja macht weiter. Der Artikel erhielt um 15:00 Uhr ein Update zum Cumbre Vieja.

Aso-san: Explosive Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 32.88, 131.11 | Eruption: Ascheemissionen

Am Mount Aso in Japan ereignete sich heute eine größere explosive Eruption. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 4900 m. Die Aschewolke driftete in Richtung Osten. Eine VONA-Meldung wurde um 2:47 UCT veröffentlicht. In Japan war es 12:47 Uhr. In Bodennähe entstanden aus der kollabierenden Eruptionswolke pyroklastische Dichteströme, die sich nach allen Richtungen ausbreiteten und erst kurz vor der Seilbahnstation stoppten. Zuvor stieß der Krater viel Dampf aus und das Gebiet wurde evakuiert. Auch vom nahe gelegenen Visitor-Center flüchteten Menschen mit ihren Autos. Die Eruption kam nicht überraschend, denn bereits vor 2 Tagen begann der Tremor stark zu steigen. Mit weiteren Eruptionen muss gerechnet werden. Einen Livestream und Daten gibt es auch.

Karymsky in Eruption

Im fernen Kamtschatka ist der Vulkan Karymsky wieder munter geworden. Das VAAC Tokio veröffentlichte seit gestern 3 VONA-Warnungen zu Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 4600 m auf und bewegten sich in östlicher Richtung. In diesem Jahr wurden bereits 266 Meldungen zum Karymsky veröffentlicht.

Cumbre Vieja: Hohe Thermalstrahlung

Der Vulkan auf La Palma emittiert heute eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 4515 MW. Es sind multiple Lavaströme unterwegs und die Förderrate ist größer, als der Magmenaufstieg aus der Tiefe. Das sieht man an der weiter abnehmenden Bodenhebung, die heute einen der tiefsten Werte seit Eruptionsbeginn erreicht und ca. 18 cm beträgt. Nachts gab es ein vergleichsweises starkes Erdbeben mit einer Magnitude von 4,5. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 40 km. Gestern wurden ca. 75 Erdbeben unter der Insel registriert. Der Tremor ist praktisch unverändert und stabil.

Update 15:00 Uhr: Im Laufe des Tages hat die Seismizität erneut zugelegt und befindet sich derzeit auf hohem Niveau. Der Erdstoß von letzter Nacht, der vom EMSC mit einer Magnitude von 4,5 eingestuft wurde, erhielt bei den spanischen Kollegen eine Mb von 4,8 in 39 km Tiefe. Damit war es das stärkste Beben seit einsetzten der Seismizität auf La Palma. Inzwischen hat die Lava den Stadtteil La Laguna erreicht und richtet große Schäden an.

Vulkan-News 19.10.21: Cumbre Vieja, Manam

Der Vulkan auf La Palma bleibt aktiv. Der Erta Alé eruptiert in beiden Kratern effusiv und auch der Manam fördert Lava.

Cumbre Vieja: Lage der Förderschlote

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Am Cumbre Vieja geht die Aktivität auch in der 5. Eruptionswoche weiter. Gestern ist der neue Schlot östlich des Kegels wieder aktiv geworden und förderte temporär eine Aschewolke. Multiple Lavaströme bewegen sich in Richtung Küste, doch bisher hat es kein weiterer Strom geschafft einen Ocean Entry zu bilden. Die Inflation hat wieder etwas zugenommen und die Bodenhebung beträgt 20 cm. Heute Nacht war die Seismizität rückläufig, doch ein Ende der Eruption ist nicht in Sicht.

Eine neue Grafik schematisiert die Lage der Förderschlote in Relation zum Grundwasserspiegel und klärt damit nicht nur die Frage der Lage der Schlote, sondern auch, woher das Wasser kommt, wenn sich phreatomagmatische Eruptionen ereignen. Diese sind allerdings relativ selten, erzeugen dann aber starke Explosionen mit Druckwellen.

Erta Alé: 2 Krater aktiv

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Ein aktuelles Sentinel-Bild enthüllt, dass am Erta Alé beide Krater effusiv aktiv sind. Während im Südkrater ein Lavapond brodelt, fließt im Nordkrater ein Lavastrom. Für gewöhnlich sind Lavaströme im Nordkrater kurzlebig, doch gelegentlich entwickelt sich ein sekundärer Lavasee. MIROVA detektiert eine Wärmestrahlung mit 159 MW Leistung.

Fagradalsfjall: Reduzierung der Alarmstufe

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern wurde der isländische Vulkan Fagradalsfjall degradiert und von Alarmstufe „orange“ auf gelb“ gesetzt. Die letzten Eruptionen sind nun bereits 4 Wochen her und es sieht nicht so aus, als würde sich der Vulkan bequemen nochmal auszubrechen. Allerdings steigt noch Dampf auf, der anzeigt, dass er noch nicht ganz aufgegeben hat. Als die letzte Eruptionsphase auf Island endete, begann der Ausbruch auf La Palma. Einen Zusammenhang wird es diesbezüglich allerdings nicht geben.

Lewotolok: Tremor hoch

Datum: 18.04.2021 | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Am Vulkan auf der indonesischen Insel Lembata, wurde ein hoher Tremor detektiert. Das VSI meldete gestern gut 150 Ereignisse. Zudem eine hohe Anzahl an Entgasungen. Es wurden 2 Erdbeben aufgezeichnet, die durch Eruptionen hervorgerufen wurden.

Manam mit thermischen Signal

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Effusiv

Auf Papua Neuguinea ist der Manam wieder aktiv. MIROVA detektiert eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von 267 MW. Die Wärmestrahlung könnte von einem neuen Lavadom ausgehen, oder ein zäher Lavastrom ist unterwegs. Gestern wurde eine Leistung von 314 MW erreicht. Das VAAC meldete gestern eine Aschewolke in 2400 m Höhe. Sie driftete in Richtung Nordwesten.

Piton Fournaise mit Ladehemmungen

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Seismik

Zum zweiten Mal in Folge hat der Piton de la Fournaise Ladehemmungen: trotz der seismischen Krise gestern, schaffte es das Magma bisher nicht zur Oberfläche. Zuletzt geschah das im September 2020. Doch noch ist nicht aller Tage Abend.