Ätna: neue Erdbeben

Am Ätna gab es heute Nacht wieder eine Serie moderater Erdbeben. Der stärkste Erdstoß hatte die Magnitude 3,5 und lag nahe der Oberfläche. Das Epizentrum befindet sich 7 km nördlich von Ragalna. Insgesamt gab es 8 Erdbeben, 3 davon mit Magnituden über 3. Der neuerliche Schwarm ist in seiner Intensität nicht mir den Beben von Weihnachten zu vergleichen, dennoch sind die Beben für die Verhältnisse des Ätnas relativ stark. Sehr wahrscheinlich wurden wieder Störungszonen aktiviert, die auf den Stress durch das Magma im Inneren des Vulkans reagieren. Bei der Eruption vom 24. Dezember wurde nur ein Teil des eingedrungenen Magmas eruptiert. Der Rest brodelt noch unter dem Vulkan.

Shiveluch weiter heiß

Auf Kamtschatka ist der Shiveluch weiterhin sehr aktiv: Es werden 6 km hoch aufsteigende Aschewolken eruptiert, sowie ein Lavastrom Die thermische Strahlung lag heute Nacht bei 584 MW. Shiveluch ist einer der aktivsten Vulkane der sibirischen Halbinsel.

Fuego: Wärmestrahlung erhöht

In den letzten Tagen legt der Fuego in Guatemala wieder etwas zu. MIROVA registriert eine erhöhte Wärmestrahlung von 39 MW. INSIVUMEH berichtet von moderaten Explosionen, welche Vulkanasche bis zu 4700 m ü.N.N. fördern. Glühende Tephra steigt bis zu 150 m hoch auf. Denkbar, dass sich der Vulkan auf seinen nächsten Paroxysmus vorbereitet.

Santiaguito mit Ascheeruption

Laut Medienberichten eruptierte des Santiaguito in Guatemala Vulkanasche, die über einige Ortschaften niederregnete. Das Institut in Guatemala berichtete allerdings nicht von ungewöhnlichen Eruptionen. Auf deren Website ist von schwachen Eruptionen die Rede, welche Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3000 m fördern.

Sakurajima eruptiert

Der Sakurajima auf Kyushu (Japan) ist gestern wieder etwas munterer geworden. Er stieß eine Serie von Aschewolken aus, die eine Höhe von 2300 m erreichten. Das VAAC registrierte 4 Eruptionen. Zudem eruptierte der benachbarte Suwanose-jima zum ersten Mal in diesem Jahr.

Shiveluch eruptiert Lavastrom

Der Shiveluch auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist weiterhin sehr aktiv. Das VAAC registriert hoch aufsteigende Aschewolken. Diese erreichen eine Höhe von 6 Kilometern. MIROVA empfängt eine sehr hohe thermische Strahlung in Höhe von 465 MW. Aus Sentinel-Satellitenfotos sieht man einen Lavastrom, was für den Shiveluch untypisch ist. Normalerweise ist die Lava so zäh, dass ein Lavadom entsteht. Die dünnflüssige Lava des Stroms lässt die Vermutung zu, dass frisches Magma aufgestiegen ist, welches weniger differenziert ist und daher weniger viskos.

Auf dem Schiebebild sieht man den Lavastrom links unterhalb des Lavadoms. Der Strom fließt durch einen schmalen Kanal und verbreitert sich am Fuß des Dombereichs. Zudem erkennt man Asche-Ablagerungen auf dem frischen Schnee.

[twenty20 img1=“27429″ img2=“27430″ offset=“0.5″ before=“Der Shiveluch vor der Eruption“ after=“Der Shiveluch mit Lavastrom. © Sentinel-hub“]

Anak Krakatau mit Aschewolken

Die phreatomagmatischen Explosionen am Anak Krakatau eruptieren weiterhin Aschewolken. Die Vulkanasche steigt bis zu 15 km hoch auf. Der sichtbare Hauptteil der Eruptionswolken erreicht eine Höhe von geschätzten 6 km. Das VSI gibt die Höhe mit ca. 1700 m an. Doch wenn man die 813 m hohe Insel Rakata (im Bild links) als Vergleich heranzieht, kann das nicht stimmen, es sei denn, man geht nur von der primären Eruptionswolke aus, wie sie aus dem Krater steigt. Gestern wurden 60 dieser Eruptionen registriert. Die durchschnittliche Tremoramplitude liegt bei 5 mm.

Gunung Agung weiterhin aktiv

Der Vulkan auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali ist weiterhin aktiv. Gestern zeigten LiveCam-Bilder eine Explosion am Krater. Dabei wurde glühende Tephra gefördert, die einen roten Lichtschein erzeugte. Vulkanasche stieg nur wenig auf, zumindest gibt es keine Meldung beim VAAC über aufsteigende Aschewolken.

Erdbeben auf Kyushu

Auf der japanischen Insel Kyushu bebte die Erde mit einer Magnitude von 4,7. Das Hypozentrum lag in 2 km Tiefe unweit der Stadt Kumamoto. Dort ereignete sich vor 3 Jahren ein starkes Erdbeben. Auf Kyushu liegen mehrere aktive Vulkane.

Vulkanischer Jahresrückblick Juli-Dezember

Die 2. Jahreshälfte 2018 verlief etwas ruhiger als die Erste. Dafür endete das Jahr mit 2 relativ spektakulären Ereignissen.

Juli: Der Krakatau intensivierte seine Ausbrüche und auch der Gunung Agung meldete sich mit einer Ascheeruption zu Wort. Der Piton de la Fournaise startete eine neue Eruption. Auf Kamtschatka erwachte der Karymsky zu neuem Leben. Der Kilauea war immer noch aktiv und förderte Lavaströme. Diese bedrohten Pohoiki. Bei einer litoralen Explosion am ocean entry wurde ein Tourboot von Lavabrocken getroffen. Einer durchschlug das Dach und verletzte einen Passagier. Zum Monatsende eruptierte der Kerinici in Indonesien. Der Aoba in Vanuatu stieß viel Vulkanasche aus und erneut mussten Dorfbewohner evakuiert werden. Der Ätna emittierte Vulkanasche.

August: Die Aktivität am Krakatau steigerte sich und es kam zu ersten Paroxysmen. Lavaströme erreichten die Küste und schufen ein Lavadelta. Der Shindake erwachte und teile der Vulkaninsel wurden vorsorglich evakuiert. Am Stromboli gab es eine Phase erhöhter Aktivität. Am Merapi auf Java begann ein Lavadom zu wachsen. Der Fuego in Guatemala zeigte Anzeichen vulkanischer Aktivität. Der Ätna heizte weiter auf und erzeugte erste strombolianische Eruptionen. Wenige Tage später steigerte sich die Aktivität weiter und es wurden kleine Lavafontänen generiert, die einen Lavastrom speisten. Am Ende des Monats gab es einen Paroxysmus am Manam in Papua Neuguinea.

September: Der Fuego erwachte aus seiner Ruhe nach der katastrophalen Eruption im Juni. Der Veniaminof in Alaska brach aus und produzierte Aschewolken und einen Lavastrom. Nach einem relativ ruhigen Sommer steigerte der Pacaya seine Aktivität und erzeugte Lavaströme. Anak Krakatau war weiterhin aktiv. Die Stärke der Ausbrüche fluktuierte. Paroxysmen wechselten sich mit strombolianischen Eruptionen ab. Der Popocatepetl legte einige beeindruckende Explosionen hin, welche den Lvadom im Krater zerstörten.

Oktober: Der Oktober begann mit einem weiteren Paroxysmus am Manam auf PNG. Nach einem starken Erdbeben auf Sulawesi brachen gleich 2 Vulkane in Indonesien aus: Soputan und Gamalama. Ersterer Vulkan förderte eine hoch aufsteigende Aschewolke. Anschließend begann ein Lavadom zu wachsen. In der Monatsmitte erzeugte der Fournaise eine weitere Eruption. Eine Spalte öffnete sich am Fuß des Dolomieu und Lavafontänen speisten Lavaströme. Der Shiveluch auf Kamtschatka eruptierte und am Fuego gab es einen Paroxysmus. Der Rincon de la Vieja erzeugte phreatische Eruptionen und auch Anak Krakatau war weiterhin aktiv. In Ecuador machte der Reventador von sich Reden und am Vesuv bei Neapel gab es ein erstes Schwarmbeben, welches es bis in die Schlagzeilen schaffte.

November: Die Meldungen im November begannen mit dem Santiaguito in Guatemala. Dieser Vulkan verhielt sich das ganze Jahr über relativ unauffällig. Nun schob der Lavadom und es gingen Schuttlawinen ab. Am Fuego ereignete sich ein weiterer Paroxysmus und der Stromboli strebte einer neuerlichen Hochphase entgegen. Sakurajima in Japan meldete sich mit einer Serie starker Explosionen zurück und am Shiveluch steigerte sich die Aktivität ebenfalls. Die Aktivität am Krakatau fluktuierte, war zeitweise relativ stark. Es wurden vulcanianische Eruptionen gemeldet. In Chile war der Nevados del Chillan recht munter und erzeugte Aschewolken und einen Lavadom. Am Mayon kam es zu phreatischen Eruptionen.

Dezember: Der Dom im Krater des Merapi wuchs weiter. Am Vesuv ereignete sich das stärkste Schwarmbeben seit langem und der Neue Südostkrater des Ätnas begann mit strombolianischen Eruptionen. Am Manam gab es weitere Paroxysmen. In der Monatsmitte startete auf Ambry eine Spalteneruption. Alle 4 Lavaseen flossen ab. Es bildeten sich Risse an der Küste, die aber inaktiv blieben. Am Poas gab es phreatische Eruptionen. Nach einer recht ruhigen Phase zog die Aktivität am Krakatau wieder an und es kam zum Teil-Kollaps des Vulkans. Ein Tsunami verwüstete Küstenabschnitte von Sumatra und Java. Das Finale des Jahres ereignete sich am heiligen Abend mit einer kurzen, aber heftigen Eruption am Ätna.

Im Rückblick nicht erwähnt sind mehrere kleine Eruptionen wie die am Sangeang-Api, oder Suwanose-jima.

Anak Krakatau: Vulkanasche in 13 km Höhe

Der Krakatau eruptierte wieder eine hoch aufgestiegene Aschewolke. Das VAAC registrierte Vulkanasche in 13.300 m Höhe. Gestern gab es insgesamt 33 seismische Eruptionssignale, der Tremor hat eine Amplitude von 7 mm. Vulkanisch bedingte Erdbeben gibt es derzeit wenige. Das kann bedeuten, dass es keinen Nachschub an frischem Magma mehr gibt, oder dass die Aufstiegswege frei sind. Thermische Signale werden nicht aufgezeichnet, der Förderschlot liegt noch unter Wasser.

Stromboli mit Lava-Spattering

Der Stromboli auf den Liparischen Inseln vor Sizilien ist sehr aktiv. Gestern Abend konnte ich per LiveCam lang anhaltende Phasen mit Lava-Spattering beobachten, welches sich aus dem nordöstlichen Förderschlot manifestierte. Aus diesem Schlot gab es auch recht häufige Eruptionen, die teilweise stärker waren, wie sonst üblich. Gelegentlich folgten Eruptionen aus einem Schlot im mittleren Krater, welche wenige Sekunden nach den Eruptionen aus dem Nordost-Schlot aufstiegen. Auf einem Thermalfoto von gestern Mittag sieht man 7 heiße Öffnungen, was eine recht große Anzahl ist. 3 Schlote sind aktiv und erzeugen Eruptionen. Letzte Woche wurde der Alarmstatus des Vulkans erhöht, da er ziemlich unruhig ist. Zudem wird eine moderate Thermalstrahlung von 12 MW festgestellt.

Nyiragongo: sehr hohe Thermalstrahlung

Der Lavasee im Krater des Nyiragongo (Demokratische Republik Kongo) emittiert eine sehr hohe thermische Strahlung. MIROVA registriert 1070 MW. Dies zeigt nicht nur, dass der Lavasee weiterhin aktiv ist, sondern dass die Lava sehr hoch steht. Es ist nicht auszuschließen, dass die Lava bald wieder die unterste Terrasse überflutet. Der Lavasee brodelt seit dem Jahr 2005 und ist derzeit der größte Lavasee den es auf der Erde gibt. Älter ist nur der Lavasee im Krater des Erebus.

Lewotolok mit Seismik

In Indonesien droht ein weiterer Vulkan zu erwachen: der Lewotolok weist eine erhöhte Erdbebentätigkeit auf, was die Vulkanologen vor Ort alarmiert. Der Aufstieg auf den Vulkan wurde gesperrt. Lewotolok liegt auf der Insel Lembata in der Region Osttimor.

Schiveluch eruptiert weiter

Die erste Meldung im Neu Jahr ist dem Shiveluch auf Kamtschatka gewidmet. Dieser eruptiert weiterhin Aschewolken, die bis zu 6,3 km aufsteigen. Das VAAC Tokio registrierte seit gestern 8 dieser Aschewolken. Aufgrund ihrer Höhe können sie eine Gefahr für Flugzeuge darstellen. Die Eruptionen sind sehr wahrscheinlich mit dem Abgang pyroklastischer Ströme assoziiert. Im Krater des Vulkan wächst ein Lavadom, von dem eine thermische Strahlung in Höhe von 25 MW ausgeht. Der Dom erhält derzeit ordentlich Nachschub an frischer Lava.

Anak Krakatau eruptiert phreatomagmatisch

Der kollabierte Inselvulkan in der Sundastraße ist weiterhin aktiv. Das VAAC Darwin verzeichnet Aschewolken in 1,4 km Höhe. Neue Radarbilder zeigen, dass sich der -zum Meer hin offene- Krater wieder schließt. Die Eruptionen fördern soviel Tephra, dass sich eine ringförmige Lagune bildet. Der Vulkan ist bereits wieder dabei zu wachsen. Schöpfung und Zerstörung (Werbelink zum Vulkanbuch) liegen bei den Vulkanen dich beieinander.

Ätna: Lava in der Bocca Nuova?

Satelliten-Bilder lassen vermuten, dass ist der Bocca Nuova viel Lava abgelagert wurde. Auf den 3 Tage alten Bildern ist zu erkennen, dass noch eine schwache Thermalstrahlung emittiert wird, die praktisch den gesamten Krater ausfüllt. Während der Eruption Heiligabend wurde also entweder sehr viel glühende Tephra im Krater abgelagert, oder es traten sogar Lavaströme aus, die über den Kraterboden flossen. Mittlerweile hat auch die seismische Tätigkeit stark abgenommen. Entgegen den Annahmen, hat sich der Vulkanausbruch nicht verstärkt. Es ist allerdings möglich, dass wir in Bälde weitere Eruptionen erleben. Von dem intrudierten Magma wurde nur ein Teil eruptiert.

Vulkanischer Jahresrückblick 2018: Januar-Juni

Heute geht ein Jahr zu Ende, welches aus der Sicht der Vulkane ein Besonderes war. Es ereigneten sich ungewöhnlich viele Vulkanausbrüche in dichter Folge. In den 30 Jahren, seitdem ich Vulkanausbrüche dokumentiere, ist mir so eine Häufung noch nicht unter gekommen. Sicherlich gibt es immer mal wieder Jahre, in denen vulkanisch besonders viel-oder wenig los ist, doch 2018 übertrifft sie alle. Der Rückblick erwähnt nicht jeder Eruption, sondern nur die in den Schlagzeilen oben standen.

Januar: Im Januar war der Stromboli auf den Liparischen Inseln besonders aktiv. Er produzierte zwar keine Flankeneruption, aber seine strombolianischen Eruptionen kamen in sehr kurzen Zeitabständen.

Mit dem Kadovar meldete sich ein Vulkan vor der Nordküste von Papua Neuguinea, welcher mit seiner Eruption überraschte. Zunächst erfolgten Ascheeruptionen aus dem Gipfelkrater, dann begann ein Dom an der Küste zu wachsen. Der gefürchtete Kollaps nebst Tsunami blieb aber bis heute aus.

Der Gunung Agung eruptierte einige kleinere Aschewolken, doch im Laufe des Monats nahm die Aktivität ab.

Ende Januar wurde der Mayon aktiv. Nach einer Serie phreatischer Eruptionen begann ein Lavadom im Krater zu wachsen. Pyroklastische Ströme und paroxysmale Eruptionen mit Lavafontänen wurden generiert.

In Japan gab es phreatische Eruptionen am Kusatsu-Shirane. Der Vulkan ist ein beliebtes Wintersport-Gebiet. Eine Person starb bei dem Ausbruch.

Am Ätna wurde starke Inflation registriert, die mit zahlreichen Erdbeben einher ging.

Februar: Der neue Monat begann mit einem Paroxysmus am Fuego in Guatemala. Davon sollte der Vulkan in den folgenden Wochen mehrere haben.

Die Aktivitäten an den Vulkanen Kadovar, Mayon und Agung gingen weiter. Zudem produzierte der Sinabung eine größere Eruption, als es zu einem partiellen Domkollaps kam. Es entstanden pyroklastische Ströme.

Der Semeru eruptierte eine Reihe kleinerer Aschewolken und am Kilauea auf Hawaii floss Lava auf der Pali.

März: Der Pacaya in Guatemala erzeugte Lavaströme und war strombolianisch aktiv.

In Japan erwachte der Kirishima mit einer Serie starker Explosionen. Ein flacher Lavadom begann zu wachsen.Ein Schwarmbeben unter der Campi Flegrei sorgte für Beunruhigung.

Die Lavasee in der Gipfel-Caldera des Kilaueas stieg weiter an und es kam zu einem ersten Felssturz. Im Puʻu ʻōʻō-Krater strömte ein Lavastrom über den Kraterboden. Der Lavasee stieg ebenfalls an.

Auf Vanuatu wurde der Ambae aktiv und ließ Vulkanasche aufsteigen. Diese wurde zu einem Problem für die Inselbewohner.

April: In Indonesien gab es eine phreatische Explosionen am Kawah Sileri.

Auf La Réunion eruptierte der Piton de la Fournaise. Lavaströme flossen durch die Caldera.

Kirishima und Sinabung meldeten sich mit weiteren Ausbrüchen. Am Vulkan Aoba wurden Evakuierungen eingeleitet.

Die Lavaseen auf Hawaii stiegen weiter an. Zum Monatsende lief der Lavasee im Halemaʻumaʻu-Krater über den Rand seines Pitkraters. Es wurde Inflation registriert.

Am Piton Fournais kam es zu einem weiteren Vulkanausbruch.

Mai: Der Monat begann mit einer Ascheeruption am Gunung Agung. Doch dem Vulkan auf Bali sollte wenige Tage später, durch den Kilauea auf Hawaii die Show gestohlen werden. Nur 2 Tage vor Beginn des Ausbruchs auf Hawaii warnten die Vulkanologen vor einer möglichen Eruption. Am 4. Mai begann der Ausbruch, welcher als Leilani-Eruption in die Geschichtsbücher eingehen sollte.

Gegen Mitte des Monats meldete sich auch der Merapi mit einer ersten explosiven Eruption.

Juni: Der Monat begann mit einer weiteren Explosion am Merapi, während der Ausbruch am Kilauea weiterging. Dort wurden große Mengen Lava gefördert und Hunderte Häuser vernichtet.

Am 4. Juni ereignete sich eine weitere Katastrophe: Am Fuego steigerte sich ein Paroxysmus so sehr, dass der Vulkan einen seitlichen Schlot öffnete. Pyroklastische Ströme und Schuttlawinen erreichten Siedlungen am Fuß des Vulkans. Zahlreiche Menschen starben.

Eine weitere Flankeneruption ereignete sich auf der Galapagos Insel Fernandina. Nach kurzer Zeit erreichte die Lava den Ozean. Ein weiterer Vulkan begann mit seinen Eruptionen: Anak Krakatau. Ende des Monats brach der nächste Vulkan auf den Galapagos Inseln aus: Sierra Negra. Auch hier wurden große Lavamengen eruptiert. Auf Bali meldete sich der Agung mit Explosionen und kurzweiliges Domwachstum zurück.

Ätna ist weiter unruhig

Der Ätna auf Sizilien scheint äußerlich zur Ruhe gekommen zu sein, doch im Inneren des Vulkans rumort es weiter. Gestern manifestierte sich weitere leichte-moderate Erdstöße. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 3,4 und lag in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich im Südwesten des Ätnas, genauer, in der Nähe der Eruptionsspalte von 1610. In der Gegend gab es 3 weitere Erdbeben.

Anak Krakatau: Eruption weiter rückläufig

Am Vulkan in der Sundastraße scheint die Aktivität weiter ab zu flauen. Gestern registrierte das VSI noch 18 seismische Eruptionssignale. Die vulkanotektonischen Erdbeben, sowie der Tremor haben stark abgenommen. Stellt sich die Frage, ob bereits neue Seismometer installiert wurden, oder ob die Daten von weiter entfernten Seismometern stammten. Dann ist es möglich, dass die Daten unvollständig sind.

Karangetang mit Wäremsignatur

Auf Indonesien ist ein mit dem Karangetang ein weiterer Vulkan aktiv, der ein großes zerstörerisches Potenzial hat. MIROVA registriert eine moderate thermische Strahlung von 29 Mw. Das VSI zeichnete 93 Steinschlag-Signale auf. Die Anzahl vulkanisch bedingter Beben ist moderat. Der Dom im Krater wächst weiterhin und es ist gut möglich, dass bald weiter pyroklastische Ströme erzeugt werden. Diese stellen eine Gefahr für die Inselbewohner dar.

Alaska: Erdbeben Mw 6,1

In Alaska ereignete sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum lag in 40 km Tiefe, südlich des Inselbogens der Aleuten. Aufgrund der Tiefe des Erdbebens gab es wohl kein Tsunami.

Yellowstone: 3 Erdbeben

Im Nordwesten des Yellowstone-Nationalparks manifestierten sich 3 Erdbeben. Da Stärkste hatte die Magnitude 2,7 und lag in km Tiefe. Im vergangenen Jahr ereignete sich an dieser Stelle ein starkes Schwarmbeben, welches für Beunruhigung sorgte. Durchaus möglich, dass sich hier wieder ein Schwarmbeben anbahnt.

Gunung Agung eruptiert vor Silvester

Der Gunung Agung auf Bali eruptierte gestern Abend und erzeugte eine Aschewolke, die 6 km über Normalnull aufstieg. Anwohner berichten von grollenden Geräuschen, Tremor und Ascheregen. Die Eruption spiegelt sich im Seismogram des VSI wider. Zudem sind einige weitere kleine Eruptionen zu sehen. Der Hauptausbruch dauerte ca. 3 Minuten an und verursachte eine Tremoramplitude von 22 mm.. Der Alarmstatus des Vulkans befindet sich weiterhin auf „orange“. Die neuerliche Eruption erfolgte ohne Vorwarnung. Eine Gefahr für Anwohner bestand aber nicht. Weitere Ausbrüche sind möglich.

Shiveluch: Vulkanasche in 11 km Höhe

In der vulkanischen Jahres-Endralley gibt auch der Shiveluch alles und zeigt was in ihm steckt: er eruptierte heute 6 Mal. Vulkanasche stieg bis in 11 km Höhe auf. Sehr wahrscheinlich kollabierten wieder Teile des Lavadoms. Der Vulkan auf Kamtschatka war dieses Jahr der aktivste Aschespeier der Region.

Merapi mit Schuttlawinen

Am Merapi in Java gingen in den letzten Tagen mehrere glühende Schuttlawinen vom Lavadom ab. Ein Seitenast des Doms schiebt sich immer weiter in die Bresche hinein, die der Ausbruch von 2010 hinterließ. Diese mündet in einer Depression, die in Richtung mehrere Dörfer zeigt. Diese wurden bei dem erwähnten Ausbruch zerstört, Allerdings bereits teilweise wieder aufgebaut. Für die Menschen dort bahnt sich die nächste Katastrophe an, sollte der Dom weiterhin wachsen.

Anak Krakatau deutlich geschrumpft

Der Feuerberg in der Sundastraße kommt langsam zur Ruhe, auch wenn das VSI gestern noch 58 seismische Eruptionssignale registrierte. Das VAAC stellt heute keine Aschewolken mehr fest, die vom Anak Krakatau ausgehen. Wenn also noch Explosionen stattfinden, dann sind sie nicht mehr sehr groß. Mittlerweile tauchen erste Fotos auf, die den Rest des Vulkans zeigen. In der Tat kollabierte nicht nur eine Flanke des jungen Vulkankegels, sondern es rutschte ein Großteil des Kegels ab. Anak Krakatau verlor 2/3 seiner Höhe: er misst noch 110 m. offiziellen Angaben zufolge war der Kegel 338 m hoch. Allerdings wuchs der Vulkan in den letzten Monaten deutlich, so dass er vermutlich höher war, als angegeben. Man schätzt, das zwischen 150 Millionen und 180 Millionen Kubikmeter Material abrutschten.

Auf dem Bild unten sieht man einen hufeisenförmigen Krater der zum Meer hin offen ist. Die Form der Depression ist typisch für Flankenkollapse an Vulkanen. Bei größeren Vulkanen ist die Katastrophe entsprechen noch schlimmer. Viele bekannte Vulkane zeigen solche Kollaps-Strukturen: Mount St. Helens, Shiveluch und sogar bei den italienischen Vulkanen Stromboli und Ätna kam es zu solchen Ereignissen. In der Tat fürchten Vulkanologen, dass sie sich wiederholen könnten, besonders wenn es zu starken Flankeneruptionen kommt. Wenn die Flanken dieser Vulkane abrutschen sollten, würden gigantische Tsunamis entstehen, die die Mittelmeerküsten verwüsten würden. Bewegungen der Ostflanke des Ätnas sind bereits nachgewiesen. Allerdings besteht kein Grund zur Panik, da wir geologische Zeiträume ansetzten müssen. Das bedeutet, das es Jahrtausende dauern könnte, bis sich entsprechendes ereignet. Ein Restrisiko bleibt aber bestehen, dass sich so eine Katastrophe schneller ereignet, als uns lieb ist.

Die Depression im Anak Krakatau wird sich vermutlich bald schließen. Wenn kein Meerwasser mit Lava in Kontakt kommt, werden wir wieder strombolianische-vulcanianische Eruptionen sehen. ein neuer Zyklus im Leben der jungen Vulkaninsel hat begonnen. Wissenschaftler können dann erneut studieren, wie das Leben auf sterilisierten Land Fuß fassen kann.