Vulkan-Update 31.07.21: Ätna beginnt neuen Vulkanausbruch

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Am Ätna auf Sizilien steigt der Tremor und strombolianische Eruptionen haben eingesetzt. Es sieht so aus, als stünde der Vulkan am Anfang eines weiteren Paroxysmus.

Das Pausenintervall hat sich deutlich verlängert: der letzte Vulkanausbruch ereignete sich vor 11 Tagen.

Update 20:45 Uhr: Die Eruption steigert sich rapide und die Strombolianer folgen so schnell hintereinander, dass sie fast in eine Fontäne übergehen. Der Tremor-Anstieg flaut hingegen etwas ab.

Vulkan-News 31.07.21: Bagana, Erta Ale

Am Bagana in Papua Neuguinea ereignete sich eine Eruption. Vom Erta Alé geht eine thermische Anomalie aus. Unter Katla gab es weitere Erdbeben.

Ätna mit thermischen Anomalien

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Fumarolisch

Vor 3 Tagen zeigte der Ätna nicht nur ein ungewöhnliches Tremormuster, sondern auch thermische Anomalien in 3 Gipfelkratern. Die Größten fanden sich im Neuen Südostkrater und in der Bocca Nuova. Im Nordostkrater zeigte sich ein kleiner Hot Spot. Von den Schloten ging eine moderate Wärmestrahlung aus. Der Tremor bewegt sich konstant im gelben Bereich. Gestern fingen die Infraschallsensoren nur wenige Signale auf, die von starken Entgasungen herrührten. Eventuell gab es tief sitzende Explosionen.

Wenig positiv stimmen die zahlreichen Brände, die an mehreren Orten auf- und um den Vulkan lodern. Viele der Feuer dürften auf Brandstiftung zurückzuführen sein.

Bagana eruptiert Vulkanasche

Staat: Papua Neuguinea | Koordinaten: -6.10, 155.20 |Eruption: Aschewolke

In Papua Neuguinea eruptierte der Bagana Vulkanasche. Sie erreichte einen Höhe von 4600 m und driftete in westlicher Richtung. In Papua Neuguinea sind gerade ungewöhnlich viele Vulkane sporadisch aktiv, allerdings startet bisher keiner richtig durch.

Erta Alé mit thermischer Anomalie

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Nicht nur der Ätna zeigt Hot-Spots in seinen Kratern, sondern auch der Erta Alé. In seinem Südkrater enthüllt ein Sentinel-Foto eine thermische Anomalie. Sie deutet darauf hin, dass sich Lava im Krater ansammelte. Unklar ist, ob es sich um einen echten Lavasee handelt, oder nur um einen Lavastrom. Vergleichbare Phänomene der letzten Monate waren alle sehr kurzlebig, so dass sich kein stabiler Lavasee etablieren konnte.

Fagradalsfjall: Tremor ist unten

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Seit gestern Nachmittag ist der Tremor am Fagradalsfjall niedrig und es gibt praktisch keine sichtbare Aktivität. Behält der Vulkan sein Verhalten der letzten Wochen bei, dann sollte sich das in wenigen Stunden ändern und ein neuer Lavapuls beginnen. Bei so einer Gelegenheit flossen gestern Vormittag Lavaströme ins Meradlir-Tal. Gut möglich, dass wir bald wieder vergleicbhbares sehen können.

Derzeit befinden sich recht viele Touristen auf Island und die Corona-Inzidenzen steigen schnell an. Sehr wahrscheinlich werden in den nächsten Tagen neue Einreise-Restriktionen verhängt.

Katla: Seismizität hoch

Staat: Island | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Subglazial fumarolisch

Am Donnerstag Abend gab es unter der Katla 2 Erdbeben mit den Magnituden 3,2. Die Epizentren wurden 7.6 km östlich von Goðabunga lokalisiert. Die Hypozentren befanden sich in nur 100 m Tiefe, wobei mir nicht klar ist, ob man auf Island die Tiefe von der lokalen Oberfläche misst, oder vom Meeresspiegel aus. In einem Artikel von RUV spekuliert MET-Spezialist Bjarki Kaldalón Friis darüber, dass die Erdstöße nicht tektonischer Art waren, sondern durch die sommerliche Eisschmelze hervorgerufen wurden. Das mag zutreffen, wenn die Tiefenangabe ab der Oberfläche gemessen wird. Da aber normalerweise die Meereshöhe als Bezugspunkt seismischer Messungen dient, manifestierten sich die Beben gut 1800 m unter der Eisoberfläche des Gletschers Myrdalsjökull, unter dem die Katla liegt. Da erscheint mir die Eisschmelze als Grund für die Beben ehr unwahrscheinlich zu sein.

Vulkan-News 30.07.21: Pagan, Lewotolok

Der Inselvulkan Pagan erwacht und die Bewohner wurden evakuiert. Der Fagradalsfjall macht wie gewohnt weiter und am Lewotolok löste eine stärkere Eruption einen Waldbrand aus.

Pagan: Inselvulkan wird evakuiert

Staat: USA | Koordinaten: 18.13, 145.80 | Eruption: Fumarolisch

Die Vulkaninsel Pagan wird aktuell evakuiert. Grund für die Maßnahme ist eine gestiegene Seismizität. Einige Erdstöße konnten von den Bewohnern gespürt werden. Zudem stößt der Vulkan eine Dampfwolke aus, die auch etwas Vulkanasche enthält. Vulkanologen befürchten einen bevorstehenden Vulkanausbruch.

Pagan ist eine kleine Insel im Pazifik, die zum Archipel der Marianen gehört. Genaugenomen besteht die Insel aus 2 Stratovulkanen, die sich in einer Caldera bildeten. Die Überwachung des Vulkans erfolgt in enger Zusammenarbeit der lokalen Behörden mit dem USGS. Der Alarmstatus wurde auf gelb erhöht. Zur Evakuierung der Bewohner wurden 2 Schiffe losgeschickt.

Fagradalsfjall macht weiter

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Auf Island macht der Fagradalsfjall genauso weiter, wie wir es aus den letzten Wochen kennen. Die Aktivität fluktuiert in einem etwa 12-stündigen Zyklus. Während der Hochphase bildet sich im Krater ein Lavasee, der aufwallt und kleine Fontänen erzeugt. Die Lava läuft über einen Kanal in der Kraterwand ab und erzeugt Lavaströme, die in Richtung Meradalir fließen. Die Seismizität auf Reykjanes war in den letzten Stunden erhöht und es ereigneten sich einige Erdbeben am Fagradalsfjall. Das Video zeigt beeindrucken, wie aktiv der Vulkan ist.

Lewotolok: Waldbrand durch Eruption

Datum: 18.04.2021 | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Auf der indonesischen Insel Lembata brennt die Vegetation am Hang des Vulkans Lewotolok. Dieser ist seit Monaten aktiv und eruptiert strombolianisch. Gestern gab es eine etwas größere Eruption, die glühende Tephra bis auf die Hänge hinaus warf. Dort erreichte die Lava die Vegetation und entfachte das Feuer. „Abdul Muhari, Sprecher der nationalen Katastrophenschutzbehörde sagte in einem Zeitungsinterview: „Die Brandherde befinden sich in schwer zugänglichen und gefährlichen Gebieten, und die Ausrüstung zur Brandbekämpfung ist unzureichend“. So wird man wohl warten müssen, bis die Natur das Feuer löscht. Im Vergleich zu den Vorwochen ist der Vulkan -bis auf die starke Eruption gestern- in den letzten Tagen vergleichsweise ruhig gewesen: Das VSI registrierte insgesamt 3 Eruptionen, 25 Entgasungen, 1 Tremorphase und 8 vulkanotektonische Erdbeben. In der Vorwoche waren die Werte doppelt so hoch.

Vulkan-News 29.07.21: Fagradalsfjall; Ulawun

Der Tremor am Ätna steigt. Am Fagradalsfjall gab es einen neuen Eruptions-Puls. In Kamtschatka sind mehrere Vulkane aktiv. Der Ulawun eruptierte.

Ätna: Tremor gestiegen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Über Nacht verabschiedete sich der Ätna von seinem ungewöhnlich gleichmäßigem Tremor-Muster und ging über in ein typischeres Verhalten, mit einem moderaten Tremoranstieg. Die Amplitude bewegt sich nun im gelb-roten Grenzbereich. Das LGS registriert einige schwache Infraschallsignale, die wahrscheinlich von starken Entgasungen stammten. Ob der Tremoranstieg letztendlich in einem Paroxysmus enden wird ist bisher noch nicht klar. Unser Späher vor Ort verbrachte die Nacht am Monte Zorcolano, ohne dass sich was tat. Christoph berichtete gestern von 2 Explosionen, die man noch in Zafferana hören konnte.

Fagradalsfjall: Aktivität fluktuiert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

 

Am isländischen Fagradalsfjall geht die Aktivität weiter. Nach wie vor kommt es zu Pulsen, die mehrere Stunden andauern. Die Pausen zwischen den Eruptionen sind recht lang und dauern oft 12-17 Stunden. Die Fluktuationen des Tremor spiegeln das Eruptionsgeschehen gut wider. Während der Pulse wallt Lava im Krater und läuft über den Krater hinaus. Es bilden sich Lavaströme, die überwiegend in Richtung Meradalir-Tal fließen. In Richtung Küste ist schon seit mehreren Wochen keine Lava mehr unterwegs gewesen.

Vulkane Kamtschatkas

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist einiges los und ich fasse die Meldungen in diesem Abschnitt kurz zusammen: der Shiveluch eruptierte 3 Mal und schickte Aschewolken bis auf einer Höhe von 4000 m. Sie driftete in östlicher Richtung. Auch der Karymsky ist aktiv und lässt Aschewolken bis auf 2700 m Höhe aufsteigen. Auf den angrenzenden Kurilen ist der Ebeko wieder ausgebrochen und eruptierte Asche, die in 2100 m Höhe detektiert wurde.

Ulawun eruptierte

Staat: Papua Neuguinea | Koordinaten: -5.05, 151.33 | Eruption: Ascheeruption

In Papua Neuguinea eruptierte der Ulawun Vulkanasche. Die Höhe der Wolke wurde nicht bestimmt, da die Meldung von Beobachtern am Boden stammt. Weitere Details sind nicht bekannt. In relativer Nähe zum Vulkan ereignete sich in der letzten Woche ein Erdbeben M 5,8.

Vulkan-Update 28.07.21: Ätna, Stromboli

Im Update geht es heute Nachmittag um Explosionen am Ätna und um eine stärkere Eruption am Stromboli. Unter der Katla bebte es.

Ätna mit Explosionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Am Ätna fluktuiert der Tremor stark und erzeugt Peaks bis in den roten Bereich hinein. Der Neue Südostkrater stößt zeitweise Asche aus. Es könnten erste Anzeichen für einen bevorstehenden Paroxysmus sein.

Unser Vereinsmitglied Christoph ist vor Ort und hält uns auf dem Laufenden.

Update 17:30 Uhr: Augenzeugen berichten von starken strombolianischen Eruptionen, die Phasenweise generiert werden. Der Tremor ist von einem gleich mäßigen auf-und ab gekennzeichnet und erzeugt ein ungewöhnlich gleichmäßiges Muster. Mirova detektiert eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 228 MW. Eine Wärmequelle scheint sich auf der Nordwestflanke zu befinden. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Waldbrand.

Stromboli mit stärkerer Explosion

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Heute Nachmittag ereignete sich am Stromboli eine Explosion, die stärker als üblich war. Das INGV gab eine entsprechende Meldung heraus. Demnach ereignete sich die Explosion um 14.47 Uhr UCT und verteilte glühende Tephra im gesamten Kraterbereich. Die Eruption manifestierte sich im nordöstlichen Kratersektor. Seit 14 Uhr stieg die Tremor-Amplitude an. Lavaspattering (s.u.) scheint mir ein recht zuverlässiger Indikator für bevorstehende größere Ereignisse am Stromboli zu sein. Die Eruption ist in ihrer Stärke allerdings nicht mir den wirklich starken Explosionen zu vergleichen gewesen, in deren Zuge es auch zu Paroxysmen und Pyroklastischen Strömen gekommen war. Dennoch verdeutlicht sie das Gefahrenpotenzial des Vulkans.

Katla: Erdbeben M 3,2

Staat: Island | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Subglazial fumarolisch

Unter dem subglazialen Vulkan Katla bebte es heute Mittag mit einer Magnitude von 3,1. Der Erdbebenherd befand sich in nur 100 m Tiefe. Das Epizentrum wurde 8.8 km ost-nord-östlich von Goðabunga lokalisiert. Darüber hinaus manifestierten sich einige schwächere Beben unter dem Vulkan. Die Seismizität ist bereits seit einigen Tagen erhöht.

Vulkan-News 28.07.21: Great Sitkin, Sinabung

Heute ist scheinbar „S“-Tag und es stehen Vulkane wie Sinabung, Semeru und Stromboli im Fokus der Berichterstattung. Am Rande sei erwähnt, dass es am isländischen Bardarbunga 2 Beben mit Magnituden größer 3 gab.

Sinabung: Asche in 7000 m Höhe

Staat: Indonesien | Koordinaten: 3.17, 98.39 | Eruption: Dom

Der Sinabung erzeugte heute Morgen eine größere Eruption, bei der Asche bis auf einer Höhe von 7000 m aufstieg. Die Aschewolke driftete in westlicher Richtung.  Bei der Eruption kam es auch zu einem Pyroklastischem Strom. Weitere Details sind bisher nicht bekannt. Zuvor wurden 13 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Darunter befand sich ein Tornillo. Diese werden am Sinabung vor Eruptionen häufiger registriert. Bei einem Tornillo handelt es sich um ein spezielles seismisches Signal, dass auf dem Seismogram wie eine Schraube aussieht. Tornillos fielen den Vulkanologen erstmals vor der Eruption des Galeras im Jahr 1993 auf und gelten seitdem als Warnsignal vor explosiven Eruptionen.

Great Sitkin: Domwachstum

Staat: USA | Koordinaten: 52.05-176.116 | Eruption: Vulcanianisch

Das AVO informierte heute über Domwachstum am Vulkan Great Sitkin. Der Dom hat einen Durchmesser von 150 m erreicht und wächst seit dem 22. Juli. Explosive Eruptionen gab es bisher nicht, könnten allerdings jederzeit einsetzten.

Der Vulkan zählt zu den aktivsten Feuerbergen der Aleuten und eruptierte zuletzt im Mai.

Semeru eruptiert Asche

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom

Auf Java eruptiert der Semeru weiterhin Vulkanasche. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 43000 m. Das VSI registrierte gestern 43 Eruptionen. Die Seismik ist gering, bzw. nicht vorhanden.

Stromboli: Lavaspattering

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der Stromboli liefert seinen Besuchern derzeit das relativ harmlose Schauspiel schwacher-moderater strombolianischer Eruptionen, doch die Situation könnte sich bald ändern. Livecam-Aufnahmen zeigten gestern Abend eine kurze Periode mit Lavaspattering aus dem nördlichsten Schlot. Sie manifestierte sich im Anschluß einer Eruption. Sollten sich diese Ereignisse häufen, könnten sie einer Phase erhöhter Aktivität vorangehen. Bisher sind die Parameter allerdings unauffällig und der Aktivitätsindex steht beim LGS auf „low“. Einzig die Anzahl thermischer Durchgänge ist mit 190 Ereignissen hoch gewesen.

Suwanose-jima: Seismizität hoch

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Nach ein paar recht stillen Tagen zog die Aktivität am Suwanose-jima gestern wieder an. Das VAAC brachte 8 VONA-Warnungen vor Vulkanasche heraus. Sie stieg bis auf einer Höhe von 3700 m auf. Die Seismizität ist hoch: vorgestern wurden 187 vulkanotektonische Beben registriert.

Vulkan-News 27.07.21: Ätna, Ruiz

Am Ätna gab es gestern Ascheeruptionen aus dem Nordostkrater. Der Fagradalsfjall bleibt aktiv. Der Nevado del Ruiz erupotiert Asche und am Merapi sind Pyroklastische Ströme generiert worden.

Ätna: Aschewolken aus dem Nordostkrater

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Gestern Abend eruptierte der Nordostkrater am Ätna Aschewolken. In Ermangelung an Wind, stiegen sie praktisch senkrecht auf und erreichten laut VAAC eine Höhe von bis zu 6400 m über dem Meeresspiegel. Insgesamt wurden 5 VONA-Warnungen herausgegeben. Boris Behncke vom INGV schätzte die Höhe auf 2500 m über dem Krater und meinte, dass der Förderschlot vermutlich freigeblasen wurde. Er war in den letzten Monaten zu, nachdem es zu einer Reihe von Kollaps-Ereignissen gekommen war. Rotglühende Tephra wurde nicht beobachtet. Das LGS registrierte eine Reihe von Infraschallsignalen. Sofern die Richtungsangaben stimmen, kamen die meisten Explosionen aus der Bocca Nuova. Der letzte Paroxysmus ist nun eine Woche her und das Pausenintervall hat sich deutlich verlängert. Alles in Allem sieht es so aus, als würde sich die eruptive Aktivität verlagern.

Fagradalsfjall macht weiter

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Obwohl am Wochenende in isländischen Medien das bevorstehende Ende der Eruption postuliert wurde, setzt der Fagradalsfjall seine Aktivität unbeirrt fort. Seit gestern Abend war der Krater praktisch ununterbrochen fleißig und mit wallender Lava gefüllt. Sie lief sogar über und erzeugte Lavaströme. Während der Tremor erhöht ist, ist die Seismizität entlang des Magmatischen Gangs gering. Anders sah es in den letzten 2 Tagen mit der Erdbebentätigkeit unter Katla aus. Zu Spitzenzeiten zeigte IMO 44 Erdstöße an.

Merapi mit glühenden Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi wurden gestern Abend 3 Pyroklastische Ströme gesichtet. Sie hatten Gleitzeiten zwischen 148-233 Sekunden. Zudem wurden zahlreiche Abgänge glühender Schuttlawinen gemeldet. Die vulkanisch bedingte Seismizität ist auf dem höchsten Niveau seit 3 Monaten. Die Dome wachsten und es ist mit anhaltender Aktivität zu rechnen.

Nevado del Ruiz stößt Asche aus

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Aschewolken

In Kolumbien kommt es weiterhin zu sporadischen Ascheeruptionen am Nevado del Ruiz. Das VAAC verzeichnete eine Aschewolke, die in 5800 m Höhe Richtung Westen driftete. Die Aktivität des Vulkans ist seit Monaten erhöht und es könnte eine stärkere Eruption folgen.

Vulkan-News 26.07.21: Ol Doinyo Lengai, Nyamuragira

Neben den üblichen Seiten der Vulkanobservatorien, habe ich heute einmal mehrere Vulkane in Bezug auf thermische Anomalien gecheckt und bin bei einigen Vulkanen fündig geworden. So zeigten sich heiße Flecke beim Anak Krakatau, Nyamuragira und Ol Doinyo Lengai. Auch die Bocca Nuova am Ätna scheint heiß zu sein. Doch zunächst Meldungen vom Fagradalsfjall:

Fagradaslfjall: Tremor gestiegen

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern erreicht der Tremor am Fagradalsfjall die höchsten Werte auf Wochensicht. Dementsprechend intensiv war die Aktivität im Krater: heute Nacht konnte man sie via LiveCam brodeln sehen. Die Bildausschnitte der aktiven Cams sind relativ eng gefasst, so dass sich nicht sagen lässt, wie groß etwaige Lavaströme sind.

Ätna: Thermische Anomalie in der BN

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch

In den letzten Wochen stand am Ätna der Neue Südostkraterkegel im Fokus des Interesses, da er eine Serie paroxysmaler Eruptionen erzeugte. Der letzte Ausbruch ist nun fast eine Woche her und lässt weiter auf sich warten. Dafür zeigte die Bocca Nuova eine Wärmeanomalie. Lava steht hoch im Fördersystem und es könnte zu strombolianischen Eruptionen kommen. Gestern Abend registrierten die Infraschallsensoren mehrere Explosionen, die zum großen Teil aus Richtung der BN kamen. MIROVA registriert eine moderate Thermalstrahlung.

Anak Krakatau mit Wärmestrahlung

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Fumarolisch

Am indonesischen Vulkan Anak Krakatau wird ebenfalls Wärme emittiert. Sie stammt aus einem Schlot im östlichen Teil des Kraters. Der Vulkan könnte sich auf neue Eruptionen vorbereiten.

Nyamuragira: Thermische Anomalie

Staat: DRK | Koordinaten: -1.41, 29.20 | Eruption: Lavasee

Am kongolesischen Vulkan Nyamuragira wird eine ausgeprägte thermische Anomalie detektiert. Sie scheint von einem Lavasee auszugehen. Ob es sich um einen sekundären Lavasee infolge von Lavaströmen im Krater handelt, oder um einen tiefen Lavasee in einem Pitkrater ist unklar. Das Bild stammt vom letzten Monat, auf aktuellen Bildern ist die Anomalie ebenfalls sichtbar. Auch der Nachbarvulkan Nyiragongo steht in den Schlagzeilen.

Nyiragongo emittiert Asche

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Flankeneruption

Vom Nyiragongo berichtet das Observatorium in Goma, dass der Vulkan gestern eine Aschewolke emittierte. Diese stammte allerdings nicht von einer aktiven Eruption, sondern von einem Kollaps-Ereignis im Krater. Dort ist von frischer Lava keine Spur mehr, seitdem der Lavasee im Mai ausgelaufen ist.

Ol Doinyo Lengai in Eruption

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

Am Lengai in Tansania sind die thermischen Anomalien direkt mit Eruptionen assoziiert. Aktuell ist der zentrale Kratebereich heiß und man kann davon ausgehen, dass in einem Hornito ein Lavapool kocht, von dem kleine Lavaströme ausgehen. Auf Aufnahmen der vergangenen Wochen erkennt man auch eine Anomalie im südöstlichen Kraterbereich.

Sangay ist heiß

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

In Ecuador emittierte der Sangay vor 2 Tagen eine hohe Thermalstrahlung. Sie hatte eine Leistung von 162 MW. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 8500 m auf. Der Dom im Südkrater des Vulkans könnte wieder stärker wachsen und pyroklastische Ströme erzeugen. Auch ein kurzer Lavastrom ist denkbar.

Shiveluch eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom

Um den Shiveluch auf Kamtschatka war es länger relativ ruhig geworden, doch nun scheint der Dom wieder schneller zu wachsen und emittiert Wärme. Hinzu kommt, dass das VAAC 2 VONA-Meldungen herausbrachte, nach denen Vulkanasche in einer Höhe von 4300 m detektiert wurde.

Vulkan-News 25.07.21: Fagradalsfjall, Katla

Die Aktivität am Fagradalsfjall geht weiter. Unter der Katla gab es ein schwarmbeben und die Seismizität an den Vulkanen Kilauea und Merapi ist ebenfalls hoch.

Fagradalsfjall mit Sicht

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

 

In den letzten Stunden gaben die Wolken ab und an den Blick auf den neuen Vulkan frei und enthüllten anhaltende Aktivität. Lava wallte im Krater und Lavaströme liefen in Richtung Meradalir Tal. Der Tremor war bis vor wenigen Stunden erhöht und korrespondierte mit der sichtbaren Aktivität. Dementsprechend sieht man auf der LiveCam heute Morgen einen inaktiven Krater.

Katla mit Schwarmbeben

Staat: Island | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Subglazial fumarolisch

Heute steht mit der Katla ein weiterer isländischer Vulkan in den Schlagzeilen. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 29 Erdbeben im Bereich des Vulkans, der gerade durch die gleichnamige Netflix-Serie im Fokus vieler Leser stehen dürfte. Die stärkste Erschütterung hatte die Magnitude 2,6, mit einem Hypozentrum in nur 0,1 km Tiefe. Ein Ausbruch der Katla gilt statistisch als genauso überfällig, wie Eruptionen der Hekla und Grimsvötn. Unter allen 3 Vulkansystemen hat sich Magma angesammelt und könnte in absehbarer Zeit eruptieren. Spannende Zeiten auf Island.

Kilauea mit zahlreichen Erdbeben

Staat: USA | Lokation: 63.63, -19.05 | Eruption: Hawaiianisch

Seit einigen Tagen ereignen sich auf Big Island Hawaii mehr Erdbeben als üblich. Sie manifestieren sich im Bereich der Kilauea-Caldera und am unteren Südwestrift bei Pahala. In den letzten Tagen wurden täglich ca. 60 Erschütterungen detektiert. Die Inflation im Bereich der Caldera steigt weiter und hat deutlich höhere Werte erreicht, als vor der letzten Eruption im Dezember 2020. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, wann es dort wieder los geht.

Merapi: Seismizität hoch

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Die Seismizität unter dem indonesischen Merapi bleibt hoch. Das VSI meldete für die ersten 6 Tagesstunden 68 vulkanisch bedingte Erbeben. Zudem wurden 48 Schuttlawinen-Abgänge registriert. Hinzu kamen 4 starke Entgasungen. Das Wetter ist ungewöhnlich schön und es gibt Bilder mit klaren Blicken auf die beiden Dome. Sie wachsen weiter und damit steigt auch das Gefahrenpotenzial in Bezug auf die Generierung von Pyroklastischen Strömen. Das Foto von Vulkanguide Andi lässt aber auch erkennen, dass der aktuelle Dom noch recht klein ist, zumindest, wenn man ihn mit dem ausgeblasenen Dom von 2010 vergleicht. Damals überragt der Dom sogar die Zacke des rechten Kraterrands.

Turrialba: Phreatische Eruption

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.02-83.75 | Eruption: Phreatisch

Am Vulkan in Costa Rica gab es Vorgestern eine phreatische Eruption. Sie ereignete sich gegen 11.30 Uhr Ortszeit und dauerte gut 1 Minute. Phreatische Eruptionen können Anzeichen eines sich aufheizenden Vulkansystems sein.

Jüngst fanden Wissenschaftler aus Italien und Costa Rica heraus, dass die beiden Vulkane Turrialba und Irazu miteinander verbunden sind: Ausbrüche des Turrialbas wirkten sich auf den Spiegel des Kratersees im Irazu aus.