Ätna: Eruptionen in der Voragine

Der Ätna auf Sizilien (Italien) ist weiterhin aktiv. Nach mehreren Tagen unter den Wolken, zeigte sich der Gipfel am Wochenende wieder und präsentierte sich mit Eis bedeckt. Dieses Eis macht eine Besteigung der Gipfelkrater derzeit schwierig und gefährlich. Trotzdem gelang es Chris Weber (VEI) bis zur Basis der Gipfelkrater vorzudringen und Bilder aufzunehmen. In der Nacht vom 8. auf den 9. November konnte er strombolianische Eruptionen aus der Voragine dokumentieren. Glühende Tephra stieg bis zu 200 m über Kraterhöhe auf. Auch über dem Neue Südostkraterkegel war der Himmel zeitweise rot illuminiert, was auf geringe Aktivität hindeutete. Diese Aktivität wurde nun auch von Dr. Boris Behncke vom INGV bestätigt: der östlichste Förderschlot „Puttusiddu“ stimmte in die Aktivität mit ein und erzeugt gelegentliches Lavaspattering. Vor fast 1 Jahr wurde dieser Schlot aktiv, was zu Weihnachten in eine kurzweilige Spalteneruption gipfelte. Darüber hinaus wurde heute Morgen eine kleine Aschewolke über dem Zentralkrater gesichtet. Der Tremor (Live-Daten) ist erhöht, die thermische Strahlung bewegt sich auf relativ niedrigem Niveau und hat eine Leistung von 15 MW.

Stromboli: Aktivitätsindex auf medium

Am Stromboli steht der LGS-Aktivitätsindex wieder auf „medium“. Trotzdem lieferte der Vulkan gestern eine schöne Vorstellung, die von Wolfgang Künker via LiveCam festgehalten wurde. Das LGS schreibt in seinem täglichen Bericht, dass sich die strombolianische Aktivität ab 17 Uhr überwiegend im Südwestkrater abspielte und von geringer Intensität war. Im Tagesverlauf wurden insgesamt 152 Eruptionen gezählt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war mit 61 Tonnen am Tag moderat, ebenso die thermische Strahlung. Sie brachte es auf eine Leistung von 16 MW.

Sangay stößt Aschewolke aus

In Ecuador eruptierte der Andenvulkan Sangay eine Aschewolke. Sie erreichte eine Höhe von 6700 m über dem Meeresspiegel. MIROVA registrierte gestern eine hohe Wärmestrahlung von 154 MW. Das deutet darauf hin, dass weiterhin ein kurzer Lavastrom unterwegs ist.

Nevado del Ruiz eruptiert weiter Aschewolken

In Kolumbien ist der Vulkan Nevado del Ruiz recht munter und generiert seit einigen Tagen sporadisch explosive Eruptionen. Das VAAC meldete heute Vulkanasche in einer Höhe von 6000 m über dem Meeresspiegel. Da der Vulkan selbst 5321 m hoch ist, stieg die Aschewolke gut 600 m über Kraterhöhe auf. Trotz der vergleichsweisen geringen Eruptionshöhe beobachten die Vulkanologe das Geschehen mit Sorge, denn sollte der Vulkan seine Aktivität steigern, drohen Lahare. Im Jahr 1985 vernichtete ein gewaltiger Schlammstrom des Vulkans eine ganze Stadt: In Armero staben mehr als 25.000 Menschen. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Fuego eruptiert Lavastrom

Der Vulkan in Guatemala ist weiterhin aktiv. INSIVUMEH berichtet von explosiven Eruptionen, die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4700 m aufsteigen lassen. Glühende Tephra wird bis zu 300 m über Kraterhöhe ausgeschleudert. Pro Stunde werden zwischen 16 und 20 dieser Eruptionen beobachtet. Zudem fließt ein Lavastrom in Richtung der Schlucht von Santa Teresa. Er hat eine Länge von 800 m.

Sakurajima in Aktion

Auf der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima weiterhin aktiv. Seit gestern registrierte das VAAC Tokio 8 Eruptionen. Vulkanasche stieg bis zu 2300 m ü.N.N. auf. Die Eruptionen sind via LiveCam zu beobachten. Dort sieht man, dass die Vulkanasche vom starken Wind seitlich verfrachtet wird. Ohne diesen Wind würden die Eruptionswolken deutlich höher aufsteigen. Sie sind recht dicht und enthalten relativ viel Vulkanasche. Es würde mich nicht wundern, wenn dort weitere vulkanische Blitze erzeugt werden würden. MIROVA registriert eine leichte thermische Anomalie mit einer Leistung von 8 MW.

Askja: Erdbeben M 3,4

Das Schwarmbeben beim Calderavulkan Askja (Island) geht weiter. Mittlerweile wurden 221 Erdstöße innerhalb von 48 Stunden registriert. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 3,4 und lag in nur 3,2 km Tiefe. Sein Epizentrum befand sich 1,6 km östlich von Dreki. Mittlerweile gehen auch andere Autoren davon aus, dass der Erdbebenschwarm im Zusammenhang mit einer Magma-Intrusion stehen könnte. Stephan Langenbach hat in unserer FB-Gruppe eine Diskussion zur Aktivität der Askja angeregt.

Karangetang mit 2 aktiven Kratern

Der indonesische Vulkan Karangetang ist weiterhin sehr aktiv. Das VSI berichtet von 141 seismischen Signalen, die durch den Abgang von Schuttlawinen und Steinschlägen verursacht wurden. Von beiden Kratern des Doppelvulkans gehen zähe Lavaströme aus, deren Fronten bis auf ca. 1000 m Höhe hinabreichen. Von den Fronten der Lavaströme gehen Steinschläge ab. In mindestens einem Krater wäscht ein Lavadom. Es besteht die Gefahr, das pyroklastische Ströme entstehen könnten. Sie können bewohntes Gebiet erreichen, was in der Vergangenheit öfters vorkam. Zudem werden kleine strombolianische Eruptionen erzeugt. Der Alarmstatus des Karangetangs steht auf „orange“.

Karangetang liegt auf der Insel Siau, auf halben Weg zwischen Sulawesi und den Philippinen. Die Molukken-Inseln waren zu Kolonialzeiten als Gewürzinseln bekannt. In den letzten Monaten ereigneten sich in der Molukken-See mehrere starke Erdbeben. Sie könnten die Aktivität des Vulkans verstärkt haben.

Merapi erzeugt explosive Eruption

Am Merapi auf Java gab es eine explosive Eruption. Sie ging vom Dom aus und erzeugte eine Asche-Dampfwolke, die gut 1000 m über Kraterhöhe aufstieg. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 4700 m über dem Meeresspiegel. Es entstand ein kleiner Aschestrom. Interessant ist auch die Meldung der Vulkanologen, dass gestern 12 vulkanotektonische Erdbeben registriert wurden. Sie deuten darauf hin, dass wieder mehr Magma aufsteigt. In der Folge könnte sich das Domwachstum beschleunigen, oder/und weitere Explosionen generiert werden.

Askja: Erdbebenschwarm

Am isländischen Calderavulkan Askja ereignete sich ein Schwarmbeben. So wurden im Bereich des Vatnajökulls innerhalb von 2 Tagen 148 schwache Erdbeben aufgezeichnet. Sie könnten von einem Magmatischen Gang verursacht worden sein, der in das Gestein eingedrungen ist. Die meisten Erdstöße manifestierten sich in geringen Tiefen in der Nähe der Hütte von Dreki. Einige Erdbeben gab es aber auch unter den Vulkanen Grimsvötn und Bardarbunga.

Sakurajima erzeugt vulkanische Blitze

Update 14:00 Uhr: Kurz nachdem die Originalmeldung gegen 10 Uhr online ging, ereignete sich eine stärkerer Eruptionen am Sakurajima. Vulkanasche stieg bis zu 6400 m ü.N.N. auf.

Originalmeldung: Lange ist es her, seit am Sakurajima vulkanische Blitze beobachtet wurden, doch bei einer der größeren Eruptionen vorgestern, wurde ein vulkanisches Gewitter dokumentiert. Das Besondere daran ist, dass die Eruption aus dem Hauptkrater Minami-dake erfolgte und nicht aus dem kleineren Showa-dake an der oberen Südostflanke des Vulkans. Wissenschaftlich geklärt ist es nicht, warum ausgerechnet bei den Eruptionen aus dem Showa-dake vulkanische Blitze generiert wurden, obwohl die Aufstiegshöhen der Eruptionen aus dem Minami-dake ähnlich sind. Es könnte mit der Architektur (sprich Morphologie) der Förderschlote zusammenhängen und der Fragmentierung der Tephra zu tun haben.

Auch heute eruptiert der japanische Sakurajima. Der Vulkan liegt auf einer Insel in der Bucht von Kagoshima. Bei schönstem Wetter wurde das aktuelle Satellitenfoto aufgenommen. Es zeigt nicht nur die Aschewolke des Vulkans, sondern auch eine thermische Anomalie im Minami-dake. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 5 MW. Das ist zwar ein geringer Wert, doch selbst zu Hochphasen emittierte der Vulkan bisher selten mehr Wärme. Die Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 2700 m auf.

Sangeang Api eruptiert Vulkanasche

Der indonesische Inselvulkan Sangeang Api ist seit einigen Tagen konstant mit VONA-Meldungen vertreten. Es wird Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m ü.N.N. registriert. Satellitenfotos zeigen eine schwache thermische Anomalie, die vom Dom im Krater des Vulkans ausgeht. Letztes Jahr förderte der Vulkan zudem kurze Lavaströme, die jetzt aber erkaltet sind. Sangeang Api liegt wenige Kilometer nördlich der Insel Sumbawa. Dort liegt der berüchtigte Tambora, der für das Jahr ohne Sommer verantwortlich ist.

Campi Flegrei: Monatsbericht liegt vor

Das INGV Neapel veröffentlichte seinen aktuellen Bericht zur Aktivität des Vulkans im Oktober. Es wurden zwar keine neuen Spitzenwerte in Bezug auf Seismik und Inflation registriert, doch der seit 2014 anhaltende Trend einer Aktivitätssteigerung wurde bestätigt. Insgesamt wurden im Oktober 83 schwache Erdbeben registriert, die meistens in Tiefen von weniger als 2 km Lagen. Am interessantesten halte ich die Bodendeformation im Vergleich zum Jahr 2005. Sie erreichte nun einen Spitzenwert von 62 cm. es ist also viel Bewegung im Untergrund, die von aufsteigenden magmatischen Fluiden hervorgerufen wird. Das erklärt die andauernde Schließung de Solfatara besser, als die offiziellen Renovierungsarbeiten, die nach 2 Jahren langsam abgeschlossen sein sollten.

Popocatepetl eruptiert glühende Tephra

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl ist weiterhin sehr aktiv und eruptiert neben Aschewolken glühende Tephra. Sie landet im oberen Bereich der Vulkan-Außenflanken. MIROVA registriert eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 64 MW. Die Wärmestrahlung kann vom Lavadom emittiert werden, aber auch von der Tephra ausgehen. Heute stiegen bereits 2 Aschewolken auf, die laut VAAC eine Höhe von 6400 m erreichten. CENAPRED berichtet, dass die Vulkanasche gut 1500 m über dem Krater aufstieg und in Mexiko City Asche niederging. Die Aktivität des Vulkans ist deutlich erhöht und entspricht dem, was während anderer Domwachstumsphasen berichtet wurde. Es ist von einer weiteren Aktivitätszunahme auszugehen.

Stromboli stößt viel Kohlendioxid aus

Der Aktivitäts-Index des Vulkans Stromboli steht immer noch auf „hoch“. Gestern schrieb das LGS in seinem täglichen Update, dass ein hoher Ausstoß an Kohlendioxid nachgewiesen wurde. Er betrug 1332 Tonnen am Tag. In den Tagen zuvor lag der Wert in der Größenordnung von 800 Tonnen. Dafür ist allerdings der Schwefeldioxid-Ausstoß mit 57 Tonnen am Tag moderat gewesen. Beide Gase werden vom Magma emittiert. Steigt frisches Magma auf, dann wird an vielen Vulkanen zuerst eine Erhöhung der Kohlendioxid-Konzentration registriert, bevor auch mehr Schwefedioxid ausgestoßen wird. Die Anzahl der VLP-Beben war 19,1 Ereignissen pro Stunde ebenfalls hoch. Das Gleiche galt für die Anzahl strombolianischer Eruptionen: sie belief sich auf 165.

Anak Krakatau: Kratersee verändert sich nur wenig

Der Inselvulkan im indonesischen Sunda-Strait eruptierte auch heute eine Aschewolke. Sie stieg gut 300 m über Kraterhöhe auf, die sich derzeit nur wenig über dem Niveau des Meeresspiegels befindet. Die Eruption verursachte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 40 mm und hielt 43 Sekunden an. Das Balkendiagramm zeigt, dass es in den letzten Tagen zahlreiche Exhalationen gab.

In unserer FB-Gruppe kam die Frage auf, ob die anhaltenden Eruptionen den Krater schrumpfen lassen. In dem Schiebebild unten könnt ihr 2 Satellitenfotos von Sentinel vergleichen. Das ältere Bild (links) ist vom 28. Mai dieses Jahres, das Jüngere wurde am 06.11.19 aufgenommen. Der Krater veränderte sich nur wenig. Meinem Empfinden nach ist der Kratersee sogar ein wenig gewachsen und hat sich in östlicher Richtung ausgedehnt. Dort entstand eine kleine Bucht, die von einem neuen Förderschlot geschaffen wurde. Natürlich lässt sich auf den Fotos nicht beurteilen, wie es um die Tiefe des Kraters bestellt ist. Aber ich schieße aus den Beobachtungen, dass bei den explosiven Eruptionen der letzten Wochen wenig (oder gar kein) frisches Material gefördert wurde. Die Explosionen werden phreatischer Natur sein und überwiegend altes Material hochschleudern, das auch wieder in den Krater fällt.

[twenty20 img1=“234604″ img2=“234605″ offset=“0.5″ before=“Anak Krakatau am 28. Mai 2019.“ after=“Der Kratersee am 6. November.“]

Manam erzeugt paroxysmale Eruption

Der Vulkan Manam in Papua Neuguinea ist wieder ausgebrochen und erzeugte eine kleinere paroxysmale Eruption. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m über dem Meeresspiegel. Zudem liegen Augenzeugenberichte und Fotos vor, die von Claudio Jung in unserer FB-Gruppe geteilt wurden. Auf den Fotos sieht man die Aschewolke und zudem eine kleine Fontäne aus rotglühender Tephra. Der Inselvulkan liegt in der Bismarck-See und wurde in den letzten Jahren öfters evakuiert. Große Paroxysmen erzeugen pyroklastische Ströme und Lavaströme, die bewohntes Gebiet erreichen können.

Anak Krakatau sehr munter

Die Seismik, die von Kind des Krakataus empfangen wird, ist recht hoch. Es werden zahlreiche Signale geringer Amplitude registriert, die kurz davor stehen zu einem kontinuierlichen Tremor anzuwachsen. Entsprechend hoch ist die Anzahl von Signalen, die auf phreatische Eruptionen hindeuten. Von ihnen wurden heute die höchsten Werte seit dem Kollaps Ende letzten Jahres ausgemacht. VONA-Meldungen über Aschewolken gibt es heute nur 1. Die Eruption dauerte 40 Sekunden und erzeugte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 40 mm. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche auf einer Höhe von 600 m.

Popocatepetl mit Lavadom

Gestern unternahmen Wissenschaftler von CENAPRED einen Hubschrauberflug zum Krater des Popocatepetls. Sie inspizierten den Lavadom Nr. 85, der im Krater wächst. Die Kuppel hat einen Durchmesser von 210 m und eine Höhe von 80 m. Ihre Oberfläche ist unregelmäßig geformt und weist große Blöcke auf. Der innere Krater hat einen Durchmesser von 350 m und seine Tiefe beträgt 90 m. Das explosive Potenzial bleibt hoch.

Die Vulkanologen registrierten gestern 3 moderate explosive Eruptionen, aber nur 58 Exhalationen, was sehr wenig ist. Dafür ist der Tremor sehr hoch und summierte sich auf 759 Minuten. Das deutet darauf hin, dass der Dom fleißig wächst und auch einen Teil des Fördersystems verstopft. Die Dome enden am Popocatepetl meistens in einer explosiven Phase, bei der der Dom ausgeblasen wird.

Kilauea und Mauna Loa mit erhöhter Seismik

Die beiden hawaiianischen Vulkane Kilauea und Mauna Loa sind seismisch sehr aktiv. Am Kilauea manifestieren sich die schwachen Erdstöße in 2 Bereichen: an der Südküste bei Pahala und in der Gipfelcaldera. Hier gab es heute bereits 5 Beben mit Magnituden größer als 2. Die Erdstöße manifestieren sich in geringen Tiefen. Sie könnten von Setzungserscheinungen hervorgerufen werden, aber auch von aufsteigenden magmatischen Fluiden. In diesem Zusammenhang ist sicherlich auch die anhaltende Akkumulation von Grundwasser im neuen See des Kraters Halema’u’mau interessant. Die Verfärbungen des Wassers zeigen, dass sich Fluide mit dem Wasser mischen. Den GPS-Messungen zufolge wird weiterhin Inflation registriert. In diesem Jahr hob sich der Boden im Bereich des Gipfels um gut 30 cm an. Die Inflation beschränkt sich nicht nur auf den Gipfelbereich, auch unter dem Pu’u’O’o-Krater wird der Boden durch aufsteigendes Magma angehoben. Hier betrug die diesjährige Hebungsrate 10 cm. Der Alarmstatus des Kilaueas steht allerdings weiterhin auf „grün“ und es erfolgen nur monatliche Updates vom HVO.

Mauna Loa mit Inflation

Anders sieht es beim Mauna Loa aus. Der Alarmstatus des weltgrößten Vulkans steht auf „gelb“. Grund hierfür ist die anhaltende Seismik über dem Niveau des langjährigen Mittelwerts. Die Beben konzentrieren sich auf die Gipfelcaldera und auf das Südwest-Rift. Allein in der letzten Oktoberwoche registrierte das HVO 147 schwache Erdbeben. Sie wurden von aufsteigenden Magma verursacht, das sich im Reservoir unter dem Gipfel sammelt. Die Hebungsrate betrug seit Dezember 2018 ca. 9 cm. Bis jetzt lässt sich nicht abschätzen, wann die beiden hawaiianischen Vulkane wieder ausbrechen werden, aber es erscheint als sehr wahrscheinlich, dass sie wieder eruptieren werden. Allerdings rechne ich nicht mit kurzfristigen Eruptionen. Dafür sind Tremor und Gasflux zu gering.

Ätna bei guter Sicht mit Aschewolke

Gestern lichteten sich die Wolken am Ätna endlich und gaben den Blick auf die Kraterregion frei. Die Kameras der Satelliten detektierten 3 thermische Anomalien: 2 markierten heiße Förderschlote in der Bocca Nuova, die Dritte den Schlot in der Voragine. Allerdings sieht es nicht so aus, als würden dort noch regelmäßige strombolianische Eruptionen stattfinden, die viel heiße Tephra ablagern. Der Nordostkrater war zum Zeitpunkt der Aufnahme aktiv und emittiere eine Aschewolke. Heute Morgen kann man eine starke Dampfentwicklung aus dem Nordostkrater beobachten. Stürmischer Wind drückt die Dampfwolke nieder. Vulkanasche konnte ich bis jetzt nicht ausmachen.

Die Messdaten haben sich kaum verändert und deuten auf anhaltende schwache Aktivität des Vulkans hin. Der Ätna brodelt seit Wochen, kann sich aber zu einer größeren Eruption nicht durchringen. Das kann noch Monate so weiter gehen, doch die Erfahrung zeigt, dass es früher oder später wieder eine größere Eruption geben wird.

Popocatepetl mit 3 Explosionen

Der aktivste Vulkan Mexikos ist weiter munter und eruptierte seit gestern 3 Aschewolken. Die Höchster erreichte eine Höhe von 7300 m über dem Meeresspiegel. Es wurden 93 Exhalationen registriert, sowie 469 Minuten Tremor. In den sozialen Medien geht ein Video um, das 2 einheimische Männer am Kraterrand des Popocatepetl zeigt. Sie posieren für Selfies, während aus dem Schlot eine Aschewolke aufsteigt. CENAPRED weist ausdrücklich darauf hin, dass es eine 12 km Sperrzone um den Gipfel des Vulkans gibt. Die Explosionen treten ohne Vorwarnung auf und können den Kraterbereich und die oberen Flanken mit glühenden Bomben eindecken.

Anak Krakatau: weitere Eruptionen

Nach einigen Tagen der Ruhe eruptierte Anak heute bereits 3 Mal. MAGMA Indonesia berichtet von Vulkanasche, die mindestens 550 m über den Kratersee aufstieg. Der stärkste Ausbruch dauerte 59 Sekunden und erzeugte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 49 mm.

Stromboli: Tremor steigt wieder

Nach fast einer Woche mit nur noch leicht erhöhten Tremor steigt dieser wieder an und befindet sich an der Grenze zu einer hohen Tremor-Amplitude. Angestiegen ist gestern auch die Stärke der strombolianischen Eruptionen. Das LGS hat den Aktivitäts-Index wieder auf „hoch“ gesetzt. Dafür zeichnet sich auch ein erhöhter Schwefeldioxid-Ausstoß verantwortlich, der am Samstag 113 Tonnen betrug. Die Anzahl explosiver Eruptionen ist weiterhin hoch, allerdings ohne Spitzenwerte zu erreichen. Gestern wurde von 142 Eruptionen berichtet. Vereinzelt waren sie überdurchschnittlich stark und erzeugten einen Schalldruck von 2 bar. Alicja Szojer gelang es -via LiveCam- einige der größeren Eruptionen auf Bild zu bannen. der Aufstieg zum Krater ist weiterhin gesperrt.

Merapi: 2 Schuttlawinen

Am Merapi gingen 2 Schuttlawinen ab. Sie erzeugten seismische Signale mit einer Amplitude von 5 mm und dauerten 12 und 42 Sekunden an. Sie entstanden dadurch, dass sich größere Gesteinspakete vom Lavadom lösten. auf gleicher Weise können pyroklastische Ströme entstehen, doch dazu reichte es diesmal offensichtlich nicht. Alles in Allem ist das Wachstum des Doms gering. Die Seismik hat in den letzten Wochen ebenfalls abgenommen und es werden nur noch vereinzelt vulkanotektonische Erdbeben registriert. Sie deuten darauf hin, dass Magma aufsteigt.

Sangeang Api mit VONA Meldung

Der entlegene Inselvulkan vor der indonesischen Insel Sumbawa eruptiert weiter und stößt Vulkanasche aus. So gab es in den letzten Tagen mehrere VONA-Meldungen, nach denen Aschewolken in 3350 m Höhe registriert wurden.

Sakurajima eruptiert Vulkanasche

Auf der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima weiterhin aktiv. Das VAAC Tokio meldet Vulkanasche in 3700 m Höhe. Die Eruptionen der aktuelle Serie manifestieren sich aus dem Hauptkrater. Der seitliche Showa-Krater scheint nicht involviert zu sein, oder eruptiert nur sporadisch.

Copahue weiter aktiv

Der chilenische Vulkan Copahue eruptiert weiterhin Vulkanasche. Diese steigt bis auf einer Höhe von 3000 m ü.N.N. auf. Das VAAC Buenos Aires registrierte in diesem Monat bereit 12 explosive Eruptionen.