Piton Fourniase: Eruption stark rückläufig

LiveCam-bild vom 01.08.2015. Die Aktivität ist stark rückläufig. © OVPFIn den letzten 24 Stunden hat die Intensität der Eruption am Piton Fournaise stark abgenommen. Gestern Abend waren auf der LiveCam nur noch zwei aktive Schlot zu erkennen, von denen einer strombolianisch tätig war. Heute Morgen sieht man nicht einmal mehr Dampf aufsteigen.

Leider veröffentlicht das OVPF seine Daten nicht im Internet und es gibt keine Online-Seismik, so sind wir auf visuelle Beobachtungen via LiveCam angewiesen. Auf MODIS sieht man, dass die Lava gut 1/4 der Strecke bis zum Meer zurück gelegt hat, während in meinem Bericht auf NTV zu sehen war, wie Lava in den Ozean fließt. Dort hat man wahrscheinlich Bilder der Eruption von 2007 gezeigt!

Piton Fournaise: Eruption hat begonnen

Lavafontänen am Fournaise. © Antenne RéunionUpdate 01.08.2015: Nun sind weitere Daten der Eruption auf der Insel La Réunion bekannt geworden. Die Eruptionsspalte ist fast 1 km lang und während der Initialphase gab es gut 1 Dutzend Lavafontänen. Bereits am Nachmittag reduzierte sich die Anzahl aktiver Schlote auf 5. Diese sind heute immer noch aktiv, allerdings sind die Lavafontänen deutlich niedriger geworden. Um die Schlote bilden sich bereits kleine Schlackenkegel. Zu Beginn der Eruption wurden gut 28 Kubikmeter Lava pro Sekunde gefördert. Die Fördermenge reduzierte sich bis zum Abend auf 11 Kubikmeter. Multiple Lavaströme flossen über einen steilen Hang zur Plaine des Osmondes.

Die Eruption ist von mehreren Aussichtspunkten um den Pas de Bellecombe am Calderarand gut zu sehen. Man rechnet mit einen starken Besucherstrom und Verkehrschaos auf der Zufahrtsstraße. Besucher werden aufgefordert Shuttlebusse zu nehmen, oder Fahrgemeinschaften zu bilden. Der Zugang zur Caldera bleibt gesperrt.

In den Online-Ausgaben der Inselzeitungen (Imaz PressClicanoo) gibt es bereits zahlreiche Fotos und Videos der Eruption zu bewundern.

Update 15.00 Uhr: die Eruption ist auf einer Livecam am Piton Partage zu beobachten. Die Eruptionsspalte ist mehrere Hundert Meter lang und befindet sich in etwas dort, wo es bereits 1998 zur Eruption kam. Bisher scheint die Eruption aber noch nicht so groß zu sein, wie man nach dem langen Vorspiel hätte vermuten können.

Originalmeldung: heute Morgen um 9.20 Uhr Ortszeit begann die lang erwartete Eruption am Piton de la Fournaise. Nach einer seismischen Krise öffnete sich nordöstlich des Krater-Kegels Kapor eine Eruptionsspalte aus der kleine Lavafontänen aufstiegen. Lavaströme begannen zu fließen.

Die seismische Krise dauerte 90 Minuten und ging mit einer starken Inflations-Phase einher. Der Zugang zur Caldera wurde gesperrt. Genauere Infos zum Vulkanausbruch folgen.

Manam: starke explosive Eruption

Auf Papua Neuguinea ist der Vulkan Manam ausgebrochen. Es handelte sich um eine starke explosive Eruption bei der eine hoch aufsteigende Aschewolke gefördert wurde. Laut VAAC Darwin erreichte die Vulkanasche eine Höhe von 65.000 Fuß (ca. 21.500 m). Die Asche breitet sich zu allen Richtungen aus und stellt eine Gefahr für den Flugverkehr dar.

Piton Fournaise: Eruption wahrscheinlich

Gestern kam es zu einer erneuten Zunahme von Seismik, Inflation und Entgasung am Piton de la Fournaise auf La Réunion. Die Vulkanologen rechnen mit einem baldigen Vulkanausbruch. Der starken Bodendeformation zur folge wird sich wahrscheinlich eine Eruptionsspalte am Hauptkrater-Kegel Dolomieu öffnen, denn dort ist die Inflation am Stärksten. Es wäre die 3. Eruption in diesem Jahr. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass die erwartete Eruption deutlich stärker wird als die beiden Vorangegangenen.

Vulkane weltweit

Die vulkanische Berichterstattung wird heute von je 2 Vulkanen in Japan und Indonesien bestimmt. Zudem gibt es eine Meldung vom mexikanischen Popocatepetl. Dieser eruptierte heute eine Aschewolke. In Japan wurde die Alarmstufe des Vulkans Meakan auf Hokkaido auf „gelb“ gesetzt. Grund hierfür ist eine Zunahme des Seismik und die Bildung neuer Fumarolen. Erhöhter Tremor wurde auch am Kirishima registriert. Der Vulkan steht allerdings bereits seit letztem Oktober auf „gelb“.

In Indonesien ist der Raung weiterhin aktiv und fördert Vulkanasche und Lavaströme. Letztere bedecken mittlerweile den gesamten Calderaboden. Am Sinabung manifestierten sich gestern wieder mehrere pyroklastische Ströme. Dabei wurde ein Teil des Lavadoms abgetragen.

Vulkane weltweit

Aus Ecuador kommt die Meldung, dass der Vulkan Guagua Pichincha mit mehreren Schwarmbeben aus seinem Schlaf erwacht und möglicher Weise bald eruptieren könnte.

In Indonesien sind derzeit mehrere Vulkane aktiv. In den Schlagzeilen stehen am häufigsten der Sinabung auf Sumarta und der Raung auf Java. Letzterer sorgte wieder zur Schließung von Flughäfen. Am Sinabung manifestierten sich gestern erneut größerer pyroklastische Ströme.

In Russland eruptiert der daueraktive Vulkan Karymsky vermehrt und fördert Vulkanasche bis in einer Höhe von 4 km.

In Peru kommt der Ubinas nicht zur Ruhe. In den letzten 3 Tagen stiegen wieder Aschewolken auf und erreichten Höhen bis zu 1200 m über den Krater.

 

Kick ‚em Jenny: erhöhte Seismik

Kick-'em-Jenny. © GVNKick ‚em Jenny ist ein submariner Vulkan in der Karibik. Er liegt 8 km vor der Küste der Insel Grenada und sein höchster Punkt des Kraterrandes reicht bis auf 185 m an die Wasseroberfläche heran. Der Boden des Kraters liegt 264 m unter der Wasseroberfläche. Seit dem 11. Juli registriert das zuständige Observatorium erhöhte Seismik unter dem Vulkan und gestern setzte eine seismische Krise ein. Es wurde fast kontinuierlicher Tremor aufgezeichnet. Nun rechnet man mit einem baldigen Ausbruch. Taucher beobachteten bereist fumarolische Aktivität. Der Alarmstatus wurde auf „orange“ gesetzt. Es wurde eine 5 km Sperrzone eingerichtet.

Kick ‚em Jenny ist einer der aktivsten Unterwasservulkane der Welt. Seit seiner Entdeckung 1939 wurden 12 Eruptionen registriert. Die Letzte fand 2001 statt. Dieser Ausbruch dauerte 4 Tage und konnte nur mit Instrumenten (Seismik und Akustik) wahrgenommen werden. Bei früheren submarinen Vulkanausbrüchen wurden aber auch Phänomene an der Wasseroberfläche beobachtet werden. Die Eruption von 1939 durchschlug die Wasseroberfläche und brachte es auf einen VEI 1.

 

Vulkane weltweit

Chirinkotan: der Vulkan der russischen Kurrilen eruptierte vor zwei tagen 3 Aschewolken die vom VAAC Tokyo registriert wurden. Vulkanasche wurde in 6 km Höhe nachgewiesen.

Cleveland: das AVO registrierte gestern eine Explosion des Vulkans in Alaska. Allerdings wurde keine Vulkanasche detektiert.

Cotopaxi: in Ecuador gibt es immer noch Anzeichen für ein Erwachen des Cotopaxi. Gestern wurden 105 Tremor_Episoden und 3 Vulkanotektonische Erdbeben aufgezeichnet. Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei 2996 t/d.

Zhupanovski: bereits in der letzten Woche kam es zu einer Ausbruchsserie auf Kamtschatka. Dabei kam es zum Kollaps einer Kraterwand am Zhupanovski.

Unterwasser vor Santorin und Kueishantao

Heute bestimmen zwei Vulkanthemen aus den Tiefen der Meer die Berichterstattung der Neuen Medien und Sozialen Netzwerke:

In Griechenland wurden am Grund der Caldera von Santorin seltsame Unterwasserseen entdeckt. Das Wasser dieser „Seen“ enthält 100 Mal mehr Kohlendioxid und Methan als üblich. Das gasreiche Thermalwasser ist dichter als das umgebende Meereswasser und sammelte sich in Senken in gut 250 m Wassertiefe, wo es von Tauchrobotern entdeckt wurde. Dort bildet es weißliche Wasserlinsen die den Namen „Schöne Seen“ bekommen haben. Das Thermalwasser ist 5 Grad wärmer als das Meereswasser und steht im Zusammenhang mit der magmatischen Aktivität des Vulkans. Seit einigen Jahren finden sich immer wieder Hinweise darauf, dass der Vulkan bald erwachen könnte.

Die zweite Meldung kommt aus Taiwan. Dort filmte man mit Drohnen an der kleinen Insel Kueishantao. Vor deren Küste gibt es auffällige Wasserverfärbungen die von unterseeischen Solfataren verursacht werden. Einige Pressevertreter bliesen die Berichterstattung um die Fotos gewaltig auf und postulierten einen submarinen Vulkanausbruch vor Taiwan. Diesen gibt es nicht!