Vulkane Indonesiens

Bromo: Vulkan-Guide Aris beobachtete am Bromo erhöhten Gasausstoß, der auch etwas Vulkanasche enthielt. Das ist ein mögliches Anzeichen für ein Erwachen des Vulkans.

Merapi: Gestern wurde die Warnstufe des Vulkans Merapi von „grün“ auf „gelb“ erhöht. Grund hierfür ist die Zunahme von Erdbebenaktivität und der Abgang von Schuttlawinen. Einige Erdbeben deuten darauf hin, dass sich Magma im Untergrund bewegt. Eine Eruption könnte sich aufbauen und es ist erhöhte Vorsicht geboten.

Semeru: diesen Vulkan am Rand der Tengger-Caldera hatten wir schon lange nicht mehr auf dem Radar. Der Alarmstatus bleibt zwar auf „gelb“ dennoch gibt es zum ersten Mal seit Monaten neue Informationen über die Aktivität des Semeru. Demnach ist die Seismik recht hoch, im Vergleich zum Vormonat hat sie allerdings abgenommen. Im April wurden 666 seismische Signale registriert, die auf Explosionen hindeuten. Es traten einige Phasen mit Tremor auf, sowie 2 vulkanische Erdbeben und 45 tektonische Beben.

Slamet: die Warnstufe wurde heute von „gelb“ auf „orange“ erhöht. In den letzten 4 Tagen wurden starke seismische Signale registriert. Darunter 621 Signale, die auf explosive Eruptionen hindeuten. Es wird ein größerer Vulkanausbruch befürchtet.

Vulkane weltweit

Ätna: an meinem italienischen Lieblingsvulkan ist es dereit relativ still. Allerdings gibt es seit ein paar Tagen wieder einige Beben. 4 Erschütterungen manifestierten sich im Südosten des Vulkans in nur 5 km Tiefe. Gestern wurde eine größere Dampfwolke beobachtet, die von der Bocca Nuova ausgstoßen wurde. Ein kurzfristiger Ausbruch würde mich allerdings erstaunen.

Asche am UbinasUbinas: in Peru stößt der Ubinas weiterhin Vulkanasche aus, allerdings ist die Aktivität rückläufig. Neben Menschen wurden nun auch Tiere aus der Gegend um den Vulkan evakuiert. Die anhaltende Asche-Emission stellt eine Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Tier dar.

Vulkane Guatemalas

2 Vulkane in Guatemala liefern uns heute Gesprächsstoff: der Fuego ist weiterhin aktiv, allerdings sind Häufigkeit und Stärke der Eruptionen leicht rückläufig. In der Stunde ereignen sich derzeit 4-6 Explosionen von schwacher bis mittlerer Stärke. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 4400 m auf und regnet bis 10 km Entfernung vom Krater nieder.

Der Domvulkan Santiaguito meldet sich dieser Tage auch wieder mit leicht erhöhter Aktivität zu Wort. Gestern Morgen wurden 4 explosive Eruptionen registriert, deren Asche bis in eine Höhe von 3200 m aufstieg.

Der Pacaya ist derzeit relativ ruhig. Er entgast nur, trotzdem wird leichter Tremor registriert.

MODIS: thermische Anomalien

3 thermische Signale auf Hawaii. © MODVOLCAngeregt durch eine Meldung in unserer Facebookgruppe, habe ich heute einen virtuellen Spaziergang zu verschiedenen Vulkanen mittels des Thermal-Satelliten MODIS unternommen. Am beeindruckendsten waren die thermischen Anomalien auf Big Island Hawaii. Am Kilauea kann man 3 Stellen erkennen, an denen Lava austritt. Diese finden sich in den beiden aktiven Kratern Halema’uma’u und Pu’u ‚O’o, sowie am Ende des Kahauale`a 2 Lavaflusses. Im Pu’u ‚O’o Krater traten in den vergangenen Tagen Lavaströme aus. Diese flossen über die Nordflanke des Kraterkegels. Gestern fehlte das thermische Signal an dieser Stelle, da sich eine Kruste auf der Lava bildete.

Deutlich sind auch die Signale an den afrikanischen Vulkanen Nyiragongo und Erta Alé. In beiden Vulkankratern brodeln Lavaseen. Nyamuragira in der DRC ist allerdings bis jetzt ruhig geblieben.

Am Shiveluch auf der russischen Halbinsel Kamtschatka geht es ebenfalls heiß her. Die thermische Anomali ist zwar nur klein, dafür aber über mehrere Tage konstant. In der hufeisenförmigen Depression des Vulkans wächst seit Monaten ein Lavadom.

Auf Indonesien entdeckte ich am Slamet und Ibu kleine thermische Signale, die auf geringe Lavamengen hindeuten. Eine kleine Anomalie zeigte sich am 22.04. auch am Vulkan Fuego in Guatemala. Zu meiner Überraschung präsentierte sich Ubinas in Peru völlig kalt. Bei den derzeitigen Ascheeruptionen wird scheinbar kaum glühende Lava gefördert, einen neuen Dom scheint es auch nicht zu geben.

Vulkane weltweit

Fuego: die Aktivität des Vulkans in Guatemala hat erneut zugenommen. Die explosiven Eruptionen werden als mittelstark bis stark beschrieben. Vulkanasche steigt bis in eine Höhe von 4500 m auf. Sie regnet noch in 12 km Entfernung vom Krater nieder. Der Explosionsdruck lässt Fensterscheiben in 15 km Entfernung vibrieren.

Island: es kommt wieder zu zahlreichen leichten Erdbeben. Besonders betroffen sind die Gletscherregionen um Vatnajökull und Myrdalsjökull. Auch in der Nähe der Hekla ereigneten sich 3 Beben.

Sakura-jima: nachdem der japanische Vulkan in der vergangenen Woche ungewöhnlich ruhig war, wird er in den letzten 3 Tagen wieder etwas munterer. Täglich produziert er 2-3 Ascheeruptionen, die vom VAAC Tokyo registriert werden.

Merapi: Ascheeruption

Tremor am Merapi. © BPPTKGMount Merapi auf der indonesischen Insel Java eruptierte gestern Vulkanasche. Der Vulkanausbruch selbst konnte aufgrund dichter Bewölkung nicht beobachtet werden, allerdings hörten Vulkanologen im Observatorium rumpelnde Geräusche. Wenig später regnete es Asche im Süden des Vulkans. Der Ascheniederschlag wurde noch in 15 km Entfernung vom Krater beobachtet. Die explosive Eruption wurde von Tremor begleitet, der ca. 20 Minuten andauerte. Der Alarmstatus wurde bisher nicht erhöht.

In den vergangenen Wochen kam es schon öfters zu einzelnen Events am Mount Merapi. Diese hängen wahrscheinlich mit leichtem Domwachstum zusammen.

Ubinas: weitere Evakuierungen

In den letzten Tagen wurden gut 4000 Menschen aus 3 Dörfern um den Vulkan in Peru evakuiert. Der Ubinas eruptiert fast permanent Vulkanasche. Diese stellt zusammen mit den Gasen eine Bedrohung für die Gesundheit dar. Eine 20 km Zone um den Krater des Vulkans ist von einer dünnen Ascheschicht bedeckt. Der Tremor ist erhöht und man rechnet mit weiteren Eruptionen.

Vulkane weltweit

Karymsky: der Vulkan in Kamtschatka erzeugte seine 37. Ascheeruption dieses Jahr, die vom VAAC Tokyo registriert wurde.

Sakura-jima: der Vulkan in Japan ist ungewöhnlich ruhig. Seit 5 Tagen wurden keine größeren Ascheeruptionen mehr beobachtet. Vor einem halben Jahr hieß es noch, dass die Magmakammer so voll sei, wie vor dem letzten großen Vulkanausbruch 1914.

Shiveluch: das VAAC Tokyo registrierte in den letzten 24 Stunden 3 Aschewolken, die von dem Vulkan in Kamtschatka ausgingen. In seinem Krater wächst ein Lavadom.

Ubinas: der Vulkan in Peru ist weiterhin sehr aktiv. In der letzten Woche wurden Aschewolken bis zu 2,2 km über den Kraterrand eruptiert. Am 13. April ereignete sich eine stärkere Explosion, die vermutlich den Lavadom ausgeblasen hat. Tremor und Schwefeldioxid-Ausstoß sind hoch.

Erdbeben weltweit

Vor der Südküste Kretas ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5.0. Das Hypozentrum lag in 20 km Tiefe. Ein Beben der Stärke 6,8 erschütterte den Südatlanik bei den Bouvet-Islands.

Gestern gab es zudem einen kleinen Erdbebenschwarm ca. 10 km südlich des Vulkans Hekla auf Island. Ein weitere Erdbebenserie mit vulkanischem Hintergrund fand in Nicaragua statt. Im Fokus stehen hier die Vulkane Apoyeque und Momotombo. Experten halten ein Erwachen der Feuerberge für möglich.