Vulkan-News 29.04.22: Ätna

  • Im Zentralkrater des Ätnas ist eine Wärmeanomalie sichtbar
  • Es wurden zahlreiche Infraschallsignale aufgezeichnet
  • in den letzten 2 Tagen ereigneten sich 8 Erdbeben

Ätna mit thermischen Signal

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Fumarolisch

Der Ätna auf Sizilien emittiert eine  schwache Wärmestrahlung, die auf einem neuen Sentinel-Foto im Infrarotspektrum sichtbar wird. Sie geht von der Bocca Nuova aus. Die anderen Krater scheinen ruhig zu sein. Das deckt sich mit Richtungsortung der Infraschallsignale, die vom LGS seit einigen Tagen aufgefangen werden. Die Station MVT registrierte gestern 418 Ereignisse mit einem Schalldruck von max. 1,08 Pa. Die Seismometer detektierten auch wieder mehrere schwache Erdbeben, die sich vor allem im Bereich der Bocca Nuova und unter dem Gipfel manifestierten. Seit dem 27. April ereigneten sich 8 Erdstöße. Der Stärkste hatte eine Magnitude von 1,7 und manifestierte sich 1,66 km östlich vom Monte Centenari. Die Tiefe des Hypozentrums wurde vom INGV in 5,66 km festgelegt. Ich möchte anmerken, dass die Erdbeben meistens mit 1-2 Tage Verzögerung im Katalog des INGVs erscheinen und bei meinem Update gestern noch nicht angezeigt wurden. Für den gesamten Monat April werden bis jetzt 76 Erdbeben angezeigt. Der Tremor bewegt sich recht unauffällig seitwärts, an der Grenze zwischen grün und gelb.

Keine Anzeichen für bevorstehende Paroxysmen am Ätna

Der Neue Südostkrater ist recht ruhig, es gibt weder stärkere Dampfentwicklung, noch eine Wärmestrahlung. Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass es in naher Zukunft weitere Paroxysmen geben wird, doch Anzeichen dafür sind momentan nicht erkennbar. Das INGV brachte in den letzten Wochen auch keine neuen Bulletins zum Zustand des Vulkans heraus. Offenbar sieht man ebenfalls keine Anzeichen für bevorstehende Paroxysmen, was sich am Ätna allerdings sehr schnell ändern kann. Dafür sieht es so aus, als würde sich die Aktivität in Richtung Zentralkrater verlagern, was typisch für Phasen ohne Paroxysmen ist. Vielleicht sehen wir hier bald ein Aufleben strombolianischer Aktivität.

Apropos Sizilien: Die Seismizität unter dem Inselvulkan Vulcano ist rückläufig. Nach den intensiven Beben während der Monatsmitte, wurden in den letzten Tagen nur 3 neue Beben registriert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 1,1. Im gesamten Monat waren es 86 Beben, die die Insel rockten.

Naturkatastrophen-News 29.04.22: Hitzewelle

  • In Pakistan wurden 47,5 Grad Celsius gemessen
  • Hitzewelle und Trockenheit führen zu zahlreichen Problemen
  • Es droht eine Weizen-Missernte

Hitzewelle in Indien und Pakistan

Im Süden Asiens ist es ungewöhnlich warm und Teile von Indien und Pakistan sind fest im Griff einer Hitzewelle. In den vergangenen Tagen kletterte das Thermometer bis auf 40 Grad Celsius. Im pakistanischen Nawabshah wurden am Mittwoch sogar 47,5 Grad gemessen. Doch damit soll noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht sein. Für nächste Woche wurden Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius prognostiziert. Diese extremen Temperaturen sollen vor allem in Pakistan erreicht werden. Nachts wird es dann noch um 30 Grad warm sein. Solche klimatischen Bedingungen werden als lebensfeindlich eingestuft. Bereits jetzt wurde in 5 indischen Regionen der Hitzenotstand ausgerufen.

Hitzewellen sind in diesen Ländern nicht selten, doch sie treten immer häufiger auf und werden immer extremer. Außerdem beginnen sie immer früher im Jahr. So war in Indien der Monat März der heißeste und trockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnung vor 122 Jahren. Normalerweise beginnt die Hitzesaison in Südasien im Juni/Juli.

Weizenernte in Indien durch Dürre bedroht

Die Extremhitze bringt einige Probleme mit sich. Wasser wird zur Mangelware. Außerdem kommt es zu Stromausfällen: Generatoren überhitzen und Klimaanlagen auf Volllast lassen das Stromnetz kollabieren. Das Gleiche tun die Menschen. Vor allem Alte und Kranke sind betroffen, aber auch gesunde Menschen können einen Hitzschlag bekommen. Besonders hart arbeitende Leute leiden unter der Hitze. Zu diesen Menschen zählen die Bauern der Region. Landwirte sind vom Wassermangel besonders betroffen. Seit März regnete es kaum und die Böden sind ausgetrocknet. Schon jetzt beklagt man Ernteeinbußen von ca. 35%. Indien ist einer der größten Weizenproduzenten der Welt und da durch den Ukraine-Krieg die Versorgungslage mit Weizen sowieso bereits angespannt ist, kommen Ernteausfälle doppelt ungelegen.

Das Extremwetter wird durch ein ortsstabiles Hochdruckgebiet verursacht. Es liegt im Nordwesten der Region und blockiert Tiefdruckgebiete die Regen bringen könnten. Hitze und Trockenheit beeinflussen sich gegenseitig und es kommt zu Rückkopplungseffekten, die die Situation weiter verschärfen. Omega-Wetterlagen sind ein Zeichen des anthropogenen Klimawandels, genauso die immer schneller aufeinanderfolgenden Extremwetterlagen.

Erdbeben-News 28.04.22: PNG

Papua Neuguinea: Erdbeben Mw 6,0

Datum: 28.04.22 | Zeit: 13:21:14 UTC | Lokation: 4.00 S ; 146.58 E | Tiefe: 10 km | Mw 6,0

Im Osten von Papua Neuguinea bebte es mit einer Magnitude von 6,0. Das Erdbeben manifestierte sich um 13:21:14 UTC und hatte ein Epizentrum, das 162 km nördlich von Madang lag. Das Hypozentrum wurde ich 10 km Tiefe verortet. An der gleichen Lokation gab es ein Vorbeben Mb 4,9. Es hatte einen Erdbebenherd in 19 km Tiefe.

Vulkane im Bereich des Erdbebens

In einem Umkreis von 150 km um das Epizentrum befinden sich die beiden aktiven Inselvulkane Manam und Kadovar. Das Beben war stark genug, damit es sich auf die Aktivität der Vulkane auswirken könnte. Manam stand in der letzten Woche aufgrund seiner paroxysmalen Aktivität in den Schlagzeilen. Kadovar taucht sporadisch in den Meldungen auf, weil er kleinere Aschewolken eruptiert. Das Erdbeben könnte Eruptionen auslösen, diese aber auch ausbremsen.

Tektonische Situation des Erdbebengebiets

Erdbeben und Vulkanismus von Papua Neuguinea verdanken beide ihre Existenz der Plattenkollision von Pazifik und Australien. Vor PNG ist die Pazifikplatte in mehrere Mikroplatten zerbrochen, was ein komplexes Geflecht aus Störungszonen bedingt. Die große Insel Papua liegt bereits auf der Australischen Platte, während die Vulkaninseln in Küstennähe im Becken der Bismarcksee liegen. Dort findet keine Subduktion statt, sondern es gibt kurze divergente Störungen, die sich mit Transformstörungen abwechseln. Dabei kommt es zur Rotation der Mikroplatten. Die aktuellen Erdbeben ereigneten sich an einer dieser kontinentalen Transformstörungen. An diesen gibt es keinen vertikalen Versatz der gegenüberliegenden Platten, so wie es an Subduktionszonen der Fall ist, sondern sie gleiten horizontal aneinander vorbei. Dabei können sich die Platten verhaken, wodurch sich Spannungen aufbauen, die sich explosionsartig entladen, wenn sich die verhakten Gesteine lösen. Das führt in der Regel zum Bruch des Gesteins.

Vulkan Ibu mit Aktivitätssteigerung im April

  • Der Ibu steigerte seine Aktivität
  • Vulkanasche steigt bis zu 4000 m hoch auf
  • Er ist der 2. aktivste Vulkan Indonesiens

Ibu eruptiert Vulkanasche

Staat: Indonesien | Lokation: 1.49, 127.63 | Eruption: Dom, explosiv

Auf der indonesischen Insel Halmahera liegt der Vulkan Ibu. In seinem Krater wächst ein Lavadom, der seit Jahren aktiv ist. Wie es für Dome typisch ist, beschleunigt und verlangsamt sich das Wachstum temporär. Momentan durchlebt der Ibu eine Phase erhöhter Aktivität. Sie äußert sich sich vor allem in den explosiven Eruptionen, die aus mehreren Schloten im Dom ausgehen. Laut dem VIS/PVMGB kam es heute Morgen um 08:43 Uhr Ortszeit zu einer Eruption, bei der Asche bis auf einer Höhe von fast 4000 m über dem Meeresspiegel aufgestiegen ist. Das entspricht einer Höhe von ca. 2500 m über dem Krater. Die Asche war überwiegend grau, von mäßiger bis starker Intensität und neigte sich in Richtung Nordwesten. Wie so oft, wenn Aschesäulen höher als sonst aufsteigen, war es verhältnismäßig windstill, so dass die Eruptionswolke nicht stark verdriftet wurde.

In einer Mitteilung des PVMGB hieß es weiter, dass die Eruption ein seismisches Signal von 80 Sekunden Dauer erzeugte. Es hatte eine Maximalamplitude von 28 mm. Im Tagesbericht für gestern wurden 74 seismische Eruptionssignale vermerkt. Es kam zu 23 starken Entgasungen und 63 Steinschlägen. Darüber hinaus wurden 33 vulkanotektonische Erdbeben registriert, sowie 9 Phasen harmonischen Tremors. Nachts wurden rot illuminierte Wolken über dem Vulkan gesichtet. Es wird rotglühende Tephra gefördert.

Der Alarmstatus des Vulkans steht auf „gelb“. Die Behörde PVMBG betonte daher, dass sich Menschen oder Touristen dem Krater in einem Radius von 2 Kilometern nicht nähern dürfen und sich von der sektoralen Ausdehnung von 3,5 Kilometern in Richtung der Krateröffnung im nördlichen Bereich fernhalten sollen. Der Bevölkerung wird außerdem empfohlen, bei Ascheregen Nasen- und Bergschützer sowie Augenschutz oder Schutzbrillen zu tragen.

Der Ibu ist einer von 17 indonesischen Vulkanen, für die derzeit die Alarmstufe „gelb“ gilt. In diesem Jahr ist der Ibu der 2. aktivste Vulkan des Inselstaates. Der Aktivste ist Anak Krakatau.

Vulkan-News 28.04.22: Karymsky

Karymsky mit explosiver Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048, 159.441 | Eruption: Vulcanianisch

Nach einer mehrtägigen Pause eruptierte der Karymsky heute Nacht wieder explosiv. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 11.500 m auf. Das geht aus einer VONA-Warnung des VAACs hervor. Demnach trieb die Aschewolke in westlicher Richtung. Laut KVERT erreichte die Aschewolke eine Höhe von 9000 m über dem Meeresspiegel. Die Aschewolke driftete gut 300 km weit. Der Alarmstatus steht auf „orange“.


Nyiragongo mit Wärmestrahlung

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Lavasee

Der Virunga-Vulkan Nyiragongo ist aktiv. In seinem Krater steht Lava. Von ihr geht eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 104 MW aus. Das Goma-Observatorium meldete vorgestern eine Schwefeldioxid-Wolke. Auch im Krater des benachbarten Vulkans Nyamuragira wird eine moderate Wärmestrahlung registriert.


Ätna mit Infraschall-Tätigkeit

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Fumarolisch

Bislang blieb ein weiterer Paroxysmus am Ätna aus und das bisherige Pausenintervall von 6-8 Wochen wurde seit der letzten Eruption am 21. Februar überschritten. Dennoch scheint der Vulkan gerade wieder etwas aktiver zu werden, denn das LGS registrierte gestern sehr viel (1076) Infraschallereignisse. Sie stammten entweder von starken Entgasungen, oder von tief im Fördersystems stattfindenden Explosionen. Mache Vulkanbeobachter wollen auch etwas Asche in den Dampfwolken gesehen haben. In den letzten Tagen wurden einige schwache Erdbeben registriert, doch für den Ätna ist die Seismizität niedrig.

Erdbeben-News 21.04.22: Griechenland

Griechenland: Erdbeben Mw 5,1

Datum: 27.04.22 | Zeit: 01:51:53 UTC | Lokation: 35.93 N ; 22.56 E | Tiefe: 6,8 km | Mw 5,1

Zwischen der griechischen Insel Kreta und der Halbinsel  Peloponnes kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 5,1. Das Hypozentrum befand sich nach Angaben des EMSCs in 68 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 92 km südlich von Gýtheio lokalisiert. Erdbeben in dieser Tiefe manifestieren sich häufig an einem Stück subduzierter Erdkruste. Ähnlich wie bei dem Erdbeben in Bosnien, findet der aktuelle Erdstoß seinen Ursprung in der Kollision der Afrikanischen Platte mit jener Eurasiens.


Deutschland: Erdbeben M 2,9

Datum: 27.04.22 | Zeit: 15:24:08 UTC | Lokation: 48.32 N ; 9.02 E | Tiefe: 12,6 km | Ml 2,9

In Deutschland bebte es heute Nachmittag mit einer Lokal-Magnitude von 2,9. Das Hypozentrum lag in fast 13 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 12 km nord-nord-westlich von Albstadt lokalisiert. Die Region ist uns nicht ganz unbekannt, denn dort kommt es öfters zu Erdbeben. Beim EMSC gab es 2 Wahrnehmungsmeldungen. Die Bebenzeugen schrieben von leichten Erschütterungen und Grollen.

Vulkan-News 27.04.22: Batu Tara

Batu Tara mit Eruption

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.79, 123.59 | Eruption: Strombolianisch

Das VAAC Darwin brachte gestern eine Meldung zum indonesischen Vulkan Batu Tara heraus. Demnach kam es zu einer Eruption. Asche soll bis auf gut 2000 m Höhe aufgestiegen sein. Weitere Details sind nicht bekannt, da der Vulkanausbruch nur von Vulkanspottern am Boden beobachtet wurde. Wahrscheinlich waren es Fischer, die mit ihrem Boot den Inselvulkan passierten. Für den Batu Tara typisch sind strombolianische Eruptionen. Das Bild stammt aus dem Archiv.


Krakatau: Neues Satellitenbild

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Explosiv

Vom Anak Krakatau wurde ein neues Sentinel-Satellitenbild veröffentlicht. Im Infrarotspektrum ist noch die Wärmestrahlung multipler Lavaströme zu sehen, die vom Krater ausgingen und das Meer erreichten, was derzeit kein Kunststück ist, da der Krater in Küstennähe liegt.

Das VAAC meldet  auch heute Vulkanasche in 1500 m Höhe. Sie driftet in Richtung Südosten.


Stromboli mit Beben

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Vor der Nordküste von Stromboli manifestierten sich 3 schwache Erdbeben. Sie hatten Magnituden kleiner als 1 und lagen in nur wenigen hundert Metern Tiefe. Darüber hinaus ist der Vulkan nur schwach bis moderat strombolianisch aktiv. Der Tremor ist deutlich gefallen und hat den tiefsten Wert seit Monaten angenommen. Auffallend ist, dass es relativ häufig zu Steinschlägen kommt. Gestern wurden 19 registriert.


Taal: Schwefeldioxid-Ausstoß hoch

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Am Taal Vulkan ist der Schwefeldioxid-Ausstoß weiter hoch. PHILVOLCS registrierte gestern mehr als 6000 Tonnen des vulkanischen Gases. Aus dem Hauptkrater stieg eine 1200 m hohe Dampfwolke auf. Es gab 2 Tremorphasen.

El Hierro: Ungewöhnliches seismisches Signal entdeckt

  • Am 24. April wurde vor El Hierro ein ungewöhnliches Erdbeben-Signal detektiert
  • Es deutet auf submarine Prozesse hin, die vulkanischen Ursprungs sein könnten
  • Schon bei der Eruption von 2011 gab es in der gleichen Region zahlreiche Erdbeben

Ungewöhnliches Erdbebensignal vor El Hierro

Die Vulkanologen vom spanischen IGN zeigen sich besorgt. Nein, diesmal nicht wegen der Kanareninsel La Palma, sondern wegen der Nachbarinsel El Hierro. Dort wurde am 24. April eine ungewöhnliche seismische Aktivität festgestellt, die sich vor der Küste der Insel abspielte. In einem Artikel der Tageszeitung „Diario de Avisos“ heißt es, dass die seismische Messstation in La Frontera ein anomales Erdbeben-Signal aufgefangen habe. Es hatte mittlere, bis hohe Frequenzen und hing sehr wahrscheinlich mit Unterwasserprozessen zusammen. Um welche Prozesse es sich dabei handeln könnte, geht aus dem Artikel nicht hervor. María José Blanco, Direktorin des IGN auf den Kanaren, stellte klar, dass das Signal nicht mir den Geschehnissen auf La Palma zusammenhängt. Ich vermute, dass es sich um Prozesse handelt, die im Zusammenhang mit Bewegungen magmatischer Fluide stehen könnten.
Wir erinnern uns: Im Jahr 2011 ereignete sich vor der Südküste von El Hierro eine submarine Eruption. Ihr war eine monatelange seismische Krise vorausgegangen, die ihren Anfang vor der Nordküste der Insel fand, genau dort, wo nun das Signal aufgefangen wurde. Die Erdbebentätigkeit wurde damals durch Magmenintrusion ausgelöst, die mit starken Bodenhebungen einher gingen. Es kam zu Felsstürzen, die einige Straßen blockierten.

Submarine Eruption vor El Hierro förderte Restingolitas

Bei der submarinen Eruption wurde eine besondere Lava-Art gefördert, die schwimmend an der Wasseroberfläche trieb. Hierbei handelte es sich um ein Komposit unterschiedlicher Schmelzen: schwarze Basaltlava umhüllte ein weißes Gestein, das durch Aufschmelzen sedimentären Gesteins am Rand des Fördersystems entstand. Bei dem Vulkanausbruch des Cumbre Viejas wurden ebenfalls einige Exemplare dieser Lavabrocken gefunden. Darauf wies Manfred Betzwieser von Lapalma1.net hin. Da sich die Eruption damals vor der Küste beim Ort Restinga ereignete, werden diese Lavabrocken „Restingolitas“ genannt. Wer weiß, vielleicht deutet die aktuelle Seismizität an, dass sich der Magemenkörper unter El Hierro reaktiviert und bald wieder „Restingolitas“ gefördert werden könnten. Bereits vor einigen Monaten gab es ein Schwarmbeben unter El Hierro.

La Palma: Lahar am Vulkan Cumbre Vieja

  • Am Cumbre Vieja auf La Palma ging ein kleiner Lahar ab
  • Er wurde von starken Regenfällen ausgelöst
  • Die Geophysikalischen Parameter haben noch keine Normalwerte angenommen
  • Alarmstatus steht auf „gelb“

Lahar am Cumbre Vieja auf La Palma

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Fumarolisch

Länger war es vergleichsweise still um den Cumbre Vieja auf La Palma, doch nun gibt es Neuigkeiten vom Vulkan: es gibt zwar keine neue Eruption, doch gestern ging ein kleiner Lahar ab. Er entstand, als starke Regenfälle abgelagerte Vulkanasche auf dem Vulkanhang mobilisierten. Der Schlammstrom überquerte eine Straße am Berghang und blockierte sie. Auf Facebook wurde ein Video des Geschehens geteilt.
Darüber hinaus ist man auf La Palma bemüht, die Schäden durch den Vulkanausbruch zu beseitigen und legt neue Straßen durch das Lavafeld an. Die Zugangsbeschränkungen zum Sperrgebiet wurden gelockert, doch es sind noch nicht alle Straßensperren verschwunden. Den Kraterbereich darf man sich nicht nähern, es sei denn, man verfügt über eine Sondergenehmigung, die nur an Wissenschaftlern ausgegeben wird, die mit der Betreuung eines Projektes beauftragt sind.

Erdbeben auf La Palma halten an

Der Alarmstatus des Cumbre Vieja steht auf „gelb“. Weiterhin werden die Geophysikalischen Parameter überwacht. In der 2. Aprilwoche wurden 43 Erdbeben detektiert. Das Stärkste brachte es auf M 3,1. In der letzten Woche wurden an einigen Entgasungsöffnungen des Lavastroms noch Temperaturen von bis zu 1000 Grad gemessen und es werden vulkanische Gase freigesetzt. Es wird davor gewarnt, das Lavafeld eigenmächtig zu betreten. Tatsächlich geht von den Entgasungslöchern eine ernste Gefahr aus. Tagsüber nimmt man sie meistens nur durch einen flimmernden Strom heißer Luft wahr. Entgeht einem dieses Signal kann es passieren, dass man das Entgasungsloch übersieht und reinlatscht, oder einen Schritt drüber macht, was starke Verbrennungen nach sich ziehen würde. Die Gefahr, durch eine Erstarrungskruste zu brechen ist dagegen gering. Das Innere des Lavafelds ist zwar noch heiß, aber die Lava sollte tragfähig sein, sofern es keine Kavernen gibt, durch dessen Dach mein brechen könnte. Da viele Häuser unter der Lava begraben wurden, besteht hier aber die Gefahr einzubrechen. Diese Gefahr bleibt über Jahre hinweg bestehen und vergrößert sich, je maroder die Ruinen unter der Lava werden. Das gilt insbesondere für Gebäude, die von Tephra bedeckt sind.