Vulkan-News 20.11.21: Vulcano

Am Cumbre Vieja stieg die Bodenhebung innerhalb von 2 Tagen um 6 cm an. Auf Vulcano werden Evakuierungen wegen hoher Gaskonzentrationen im Ort vorbereitet.

Cumbre Vieja: Bodendeformation steigt

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Während die sichtbare Aktivität am Cumbre Vieja weiter fluktuiert und sich Aschephasen mit relativ ruhigen Phasen abwechseln, stieg die Bodendeformation erneut deutlich an: sie sprang von 8,5 auf 13 cm. Doch dieser Wert ist mit Vorsicht zu genießen, es könnte sich auch um einen Messfehler handeln. Wenn nicht, dann sollten wir bald wieder eine deutliche Zunahme des Lava-Ausstoßes erleben. Darüber hinaus ereignete sich heute wieder ein moderates Erdbeben mit der Magnitude 4,6 in einer Tiefe von 37 km. Die Anzahl der Erdbeben hat abgenommen. Das IGN registrierte gestern 69 Erdstöße.

Vulcano: Evakuierungen werden vorbereitet

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Auf der Liparischen Insel Vulcano hat der Zivilschutz nun beantragt die Warnstufe von „gelb“ auf „orange“ anzuheben. Grund hierfür sind vor allem die hohen Gaskonzentrationen in Teilen von Porto di Levante. Sie sind weiter gestiegen und haben so kritische Werte erreicht, dass ein Übernachten in den betroffenen Gebieten nicht mehr gestattet werden kann. Eine entsprechende Verfügung wurde erlassen. Kurzum, es müssen ca. 250 Personen evakuiert werden. Für diese Menschen braucht es nun neue Unterkünfte. Diese stehen auf der Insel allerdings bestenfalls in Hotels zur Verfügung, die außerhalb der Zone mit den Gasemissionen liegen. Die Krise begann im Oktober mit einer erhöhten Seismizität, die, genauso wie der Gasausstoß, von einem intrudierten Magmenkörper verursacht wurde. Man befürchtet einen Vulkanausbruch.

Der Regionalpräsident Musumeci erklärte: „Die in den letzten Tagen vom Nationalen Institut für Geophysik und Vulkanologie festgestellte weitere Zunahme der Emission giftiger Gase erfordert in der Tat die Verabschiedung dringender Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz der öffentlichen und privaten Sicherheit , einschließlich der Überwachung von Phänomenen und Gasen, des Verbots von gefährdeten Gebieten und der möglichen Umsiedlung der Bevölkerung aus ihren Häusern. Unsere Regierung steht der Gemeinde nahe und verpflichtet sich, mit dem Bürgermeister und allen nationalen Strukturen bei der Bewältigung des Notfalls zusammenzuarbeiten“.

In den letzten Wochen wurde das vulkanologische Beobachtungsnetzwerk um den Vulkan massiv ausgebaut. Tatsächlich ist im Wochenbulletin vom 16. November allerdings ehr von einer leichten Entspannung der Situation zu lesen, allerdings mit der Einschränkung, dass starke Regenfälle einige Messwerte verfälschten. Aber seitdem sind wieder 4 Tage vergangen und bei der Dynamik eines sich möglicherweise anbahnenden Vulkanausbruchs können die Werte inzwischen anders aussehen.

Erdbeben-News 19.11.21: Türkei

Auf der Eurasischen Platte gab es heute zwei Erdbeben mit den Magnituden 5,1 und 5,0. Beide Beben hatten Hypozentren in nur 5 km Tiefe. Betroffen waren die Türkei und Griechenland. Das stärkst Erdbeben ereignete sich vor Guatemala.

Guatemala: Erdbeben Mw 5,8

Datum: 18.11.2021 | Zeit: 16:56:57 UTC | Lokation:  13.51 N ; 90.83 W | Tiefe: 34 km | Mw 5,8

Vor der guatemaltekischen Pazifikküste manifestierte sich ein Erdstoß der Magnitude 5,8. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 34 km ausgemacht. Das Epizentrum befand sich 46 km südlich von Puerto San José.

Türkei: Erdbeben Mw 5,1

Datum: 19.11.2021 | Zeit: 12:40:53 UTC | Lokation:  39.81 N ; 41.92 E | Tiefe: 5 km | Mw 5,1

Im Osten der Türkei kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 5,1. Das Hypozentrum befand sich in nur 5 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 28 km ost-süd-östlich von Pasinler lokalisiert. Aufgrund der geringen Tiefe des Hypozentrums könnte es, trotz der moderaten Magnitude, Schäden an der Infrastruktur gegeben haben. Beim EMSC gibt es 2 Wahrnehmungsmeldungen. In Ostanatolien gab es in den letzten Wochen mehrere Erdbeben. Die Region zählt zu den aktivsten und gefährdetsten Erdbebenzonen der Welt. Grund hierfür findet sich in den beiden großen Anatolischen Verwerfungszone.

Griechenland: Erdbeben Mw 5,0

Datum: 19.11.2021 | Zeit: 13:27:04 UTC | Lokation:  38.27 N ; 20.28 E | Tiefe: 5 km | Mw 5,0

Nur geringfügig schwächer war ein Erdbeben, dass heute Nachmittag vor der griechischen Insel Kefalonia detektiert wurde. Auch hier lag der Erdbebenherd flach, genauer, in einer Tiefe von nur 5 km. Das Epizentrum wurde 21 km west-nord-westlich von Argostólion verortet. Rund um das Ionische Meer gab es viele Erdbeben. Augenzeugen berichten von schwankenden Gebäuden. Genau wie in der Türkei, könnte es auch hier zu Schäden gekommen sein, weil das Hypozentrum so flach lag.

Vulkan-News 19.11.21: Cumbre Vieja, Stromboli

Am Cumbre Vieja kam es zu einem Lavaüberlauf. Der Semeru eruptierte eine Aschewolke. Der Stromboli zeigte sich munter.

Cumbre Vieja: Zunahme der Inflation

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Unter dem Cumbre Vieja hat die Akkumulation von Magma weiter zugenommen. An der Messtation LP 3 beträgt die Bodenhebung heute ca. 9 cm. Die Seismizität hat abgenommen, konnte gestern mit gut 90 Erdbeben aber durchaus noch als hoch eingestuft werden. Heute Nacht ereignete sich eine Erschütterung mit einer Magnitude von 4,9. Das Hypozentrum lag 40 km tief. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist wieder auf hohe Werte geschnellt und liegt bei 24.000 Tonnen am Tag. Der Tremor fluktuiert. Soviel zur grauen Theorie der Messwerte. Interessanter dürfte die Meldung sein, dass es gestern wieder zu einem Lavaüberlauf kam. Es gibt Berichte, nach denen ein Teil der nördlichen Kraterwand kollabierte. Andere Augenzeugen sprechen von einer allgemeinen Aktivitätssteigerung ohne vorherigen Kollaps. Wie schon bei früheren Ereignissen, schoss ein Schwall Schmelze den Hang hinab. Der resultierende Lavastrom fraß sich durch bebautes Gebiet und zerstörte einige Häuser. Das VAAC detektierte abends Vulkanasche in 3700 m Höhe. Aktuell steigt Tephra bis zu 2400 m hoch auf. Unter der Aschelast ist gestern das Dach einer Sporthalle eingestürzt. Es wurde zusätzlich durch Regenwasser beschwert, welches von der Asche am Abfließen gehindert wurde.

Semeru: Ascheeruption detektiert

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom

Auf der indonesischen Insel Java eruptiert der Semeru weiter. Gestern wurde wieder eine Aschewolke detektiert. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4300 m auf. Die Daten stammten von Beobachtern am Boden. Tatsächlich ist der Vulkan viel aktiver, als die sporadischen VONA-Meldungen vermuten lassen: Das VSI registriert täglich um 70 seismische Signale, die von Eruptionen ausgelöst werden. Die Seismizität ist allerdings gering und es gibt nur selten vulkanisch bedingte Erdbeben.

Stromboli zeigt sich aktiv

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der italienische Dauerbrenner Stromboli zeigt sich von seiner aktiven Seite und erzeugte gestern zahlreiche Explosionen. Das LGS detektierte 316 thermische Durchgänge, die mit Eruptionen in Verbindung standen. Der Durchschnittswert liegt bei 100. Der akustische Explosionsdruck betrug maximal 0,6 bar, was ein vergleichsweiser geringer Wert ist. Hoch dagegen, war die Anzahl der VLP-Beben. Sie belief sich auf fast 14 Ereignissen pro Stunde. Die restlichen Parameter waren unauffällig. Dafür gab es in Vulkannähe weitere schwache Erdbeben im Tyrrhenischen Meer. Sie zeugen von den Prozessen der Subduktion, die sich in Tiefen von mehr als 100 km abspielen.

Erdbeben-News 18.11.21: Papua Neuguinea, Island

Heute ereigneten sich interessante Erdbeben in der Nähe, oder auch direkt an aktiven Vulkanen. Die stärkste Erschütterung manifestierte sich unter PNG.

Papua Neuguinea: Erdbeben Mw 6,3

Datum: 18.11.2021 | Zeit: 14:08:04 UTC | Lokation: 5.30 S ; 153.70 E | Tiefe: 30 km | Mw 6,3

Im Norden des Inselstaates von Papua Neuguinea kam es zu einem starken Erdbeben der Magnitude 6,3. Die Tiefe des Hypozentrums wird mit 30 km angegeben. Das Epizentrum lag 191 km östlich von Kokopo. Dort befindet sich die Rabaul-Caldera mit dem Vulkan Tavuvur. Das Erdbeben könnte sich auf den Feuerberg auswirken.

Update: Die Daten wurden korrigiert. Nun beträgt die Magnitude 6,5 und die Tiefe 55 km.

Argentinien: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 17.11.2021 | Zeit: 21:38:52 UTC | Lokation: 26.33 S ; 63.25 W | Tiefe: 555 km | Mw 5,5

Im Norden Argentiniens bebte es mit der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum lag im oberen Erdmantel, genauer, in einer Tiefe von 555 km. Das Epizentrum wurde 49 km westlich von Campo Gallo lokalisiert.

Island: Weitere Erdbeben unter dem Vatnafjöll

Datum: 18.11.2021 | Zeit: 13:21:42 UTC | Lokation: 63.95 N ; 19.72 W | Tiefe: 6 km | Mb 3,8

Unter dem isländischen Vulkan Vatnafjöll gab es eine neue Erdbebenserie. Die Beben sind als Nachbeben der Erschütterung M 5,2 vom 11. November anzusehen. Die Bebenserie begann heute Mittag und besteht bis jetzt aus 11 Erschütterungen, von denen 4 Magnituden im 3-er Bereich hatten. Das Stärkste brachte es auf M 3,8 und hatte ein Hypozentrum in 7,8 km Tiefe. Das Besondere an dieser Bebenserie ist, dass sie sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hekla-Vulkan manifestiert. Es könnte ein indirekter Zusammenhang zwischen der Inflation an der Hekla und den Erdbeben bestehen.

Ein weiteres Schwarmbeben manifestierte sich auf der Reykjanes-Halbinsel. Hier detektierte IMO innerhalb von 48 Stunden 132 Erschütterungen, von denen die Meisten 4,3 km südwestlich von Þrengsli lokalisiert wurden.

Vulkan-News 18.11.21: Cumbre Vieja, Sakurajima

Am Cumbre Vieja nahmen Seismik und Inflation gestern zu. Heute ist der Tremor niedrig. Der Sakurajima eruptierte eine Aschewolke.

Cumbre Vieja: Tremor runter, Inflation rauf

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern war mal wieder ein spannender Tag am Cumbre Vieja: die Seismizität zog deutlich an und es wurde ein neuer Bebenrekord aufgestellt: das IGN detektierte ca. 330 Erdbeben. Einige davon hatten Magnituden im 4-er Bereich und konnten von unserem Mann vor Ort deutlich gespürt werden. Die schwereren Erschütterungen befanden sich wieder im Bereich des unteren Magmenkörpers und wurden sehr wahrscheinlich vom Magmenaufstieg ausgelöst. Zumindest stieg die Inflation leicht an und beträgt nun etwas mehr als 6 cm. Der Tremor fiel heute allerdings deutlich, doch nichtsdestotrotz stößt der Vulkan eine respektable Menge an Tephra aus. Die Satelliten sind allerdings nicht in der Lage die Höhe der Aschewolke zu bestimmen.

Lavaströme sind ebenfalls aktiv. Nachts war die LiveCam auf die Mündung einer Tube gerichtet, aus der ein Lavastrom entspringt. Die Lava fließt überwiegend auf der Bahn des bekannten Lavadfeldes, wodurch dieses mächtiger wird, aber nicht wesentlich mehr Fläche einnimmt. Diese wird mit 10,4 Hektar angegeben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist mit 2500 Tonnen am Tag verhältnismäßig niedrig.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Aktivität am Cumbre Vieja fluktuiert. Ein baldiges Ende der Eruption lässt sich noch nicht postulieren, auch wenn der allgemeine Trend der Aktivität rückläufig ist. Doch über die Prozesse im Erdinneren können wir nur spekulieren, so kann die Eruption langsam auslaufen, oder aber es könnte weiteres Magma aufsteigen und den Ausbruch zeitweise wieder verstärken.

Piton Fournaise: Kleine seismische Krise

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Seismik

Am Piton Fournaise kam es gestern Nachmittag zu einer kleinen seismischen Kriese: das OVPF detektierte 47 vulkantektonische Erdbeben, die sich nahe der Erdoberfläche ereigneten. Das aufsteigende Magma schaffte es aber nicht bis zur Oberfläche.

Sakurajima mit Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch

Es ist schon ein paar Wochen her, dass es etwas über den südjapanischen Vulkan Sakurajima zu berichten gab. Heute steht er mit einer Eruption in den News, bei der Vulkanasche bis auf 2400 m Höhe aufstieg und in Richtung Südosten driftete. Die Seismik des Vulkans ist unauffällig und es schaut nicht danach aus, dass sich eine größere Eruptionsserie zusammenbraut, obwohl sicher noch weitere Explosionen folgen könnten.

Naturkatastrophen-News 17.11.21: Sizilien, Kenia

Über Sizilien tobten weitere Unwetter und Tornados. In Kenia droht eine Hungersnot.

Sizilien: Unwetter und Tornados

Das italienische Sizilien wurde erneut von schweren Unwettern getroffen. Es kam zu Starkregen und Überschwemmungen, und es wird von Tornados berichtet, die lokal schwere Schäden verursachten und einen Menschen töteten. Das Opfer wurde von einem Tornado erfasst, als es Unwetterschäden an seinem Haus in Modica begutachten wollte. Es wird auch von Wasserhosen berichtet, die sich an mehreren Stellen gebildet hatten. Im Osten der Insel wüteten teils starke Gewitter und es kam zu Hagelschauern. In Giardini Naxos unterspülten die Fluten eine Straße und rissen sie teilweise fort. Die Unwetter ziehen in Richtung des Ionischen Meeres und könnten bald den Balkan erreichen. Seit Wochen kommt es immer wieder zu starken Unwettern im Mittelmeerraum und besonders auf Sizilien.

Kenia von starker Dürre bedroht

Im ostafrikanischen Kenia leiden mehr als 2 Millionen Menschen unter einer extremen Dürre, die vor allem den Norden des Landes im Griff hält. Lokal sei seit einem Jahr kein Tropfen Regen mehr gefallen, heißt es in einem Statement des Kenianischen Präsidenten. Darum wurde nun der nationale Notstand ausgerufen. Seit September hat sich die Lage noch verschärft. Die Menschen hoffen jetzt auf die kurze Regenzeit, die normalerweise im November einsetzt. Die lange Regenzeit, die vom März-Mai dauert, ist regional ausgefallen. Die Hirtenvölker am Turkanasee erleiden große Verluste in ihrem Viehbestand und natürlich verdursten auch zahlreiche Wildtiere. Im Jahr 2019 beklagte die Region noch zu viele Niederschläge, als im Zuge einiger Zyklone zu wochenlangem Dauerregen mit Überflutungen kam. Dann folgten die Heuschreckenplage und die Corona-Pandemie. All diese Naturkatastrophen haben die Bevölkerung geschwächt und gut 20% der Menschen gelten als unterernährt. Wenn sich die Situation nicht bald ändert, droht eine Hungersnot.

Vulkan-News 17.11.21: Taal

Am Taal-Vulkan ereigneten sich phreatische Eruptionen. Am Cumbre Vieja steigerten sich Tremor und Seismizität.

Cumbre Vieja: Aktivitätssteigerung

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Gestern stieg der Tremor am Cumbre Vieja weiter an und auch die Seismizität machte einen gehörigen Sprung nach oben: Seit Mitternacht wurden 113 Erschütterungen detektiert. Die Stärkste brachte es heute Morgen auf eine Magnitude von 4,4. Der Erdbebenherd lag in 37 km Tiefe. Die Bodenhebung ist stabil geblieben und liegt bei ca. 5,5 cm. Die Livecam ist auf einen verzweigten Lavastrom gerichtet. Dementsprechend sieht man die Vorgänge am Krater nicht. Laut den Daten würde ich eine Zunahme des Tephra-Ausstoßes vermuten. Heute Nacht detektierte das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 2400 m.

Taal eruptierte phreatomagmatisch

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Am philippinischen Taal-Vulkan kam es heute Nacht (Ortszeit) zu 2 kurzweiligen phreatomagmatischen Eruptionen. Sie ereigneten sich um 1:46 Uhr und 2:54 Uhr und erzeugten seismische Signale von 1 und 2 Minuten Dauer. Die Explosionen erzeugten zwei heiße Dampfwolken, die zwischen 400 und 500 m hoch aufstiegen und auf den Thermalkameras zu sehen waren. PHILVOLCS berichtet noch von einer weiteren Eruption, die sich in den letzten 2 Tagen ereignet haben muss.

Die Explosionen ließen sich zwar nicht Vorhersagen, kamen aber auch nicht überraschend, denn schließlich steigt unter dem Vulkan Magma auf und er verfügt über ein Hydrothermalsystem. Phreatomagmatische Eruptionen entstehen, wenn Magma in Kontakt mit Wasser kommt. Normalerweise wird bei einer phreatomagmatischen Eruptionen auch Tephra gefördert. Da dies hier offenbar nicht der Fall gewesen war, handelte es sich wahrscheinlich um phreatische Eruptionen, die ohne direkten Kontakt zwischen Magma und Wasser entstanden. Wie auch immer, die Ausbrüche sind ein Indiz dafür, dass sich bald auch stärkere Eruptionen ereignen könnten. PHILVOLCS zeigt sich alarmiert und empfiehlt Piloten den Luftraum um den Taal-Vulkan zu meiden.

Gestern war die Seismizität ehr gering und es wurden nur 5 vulkanisch bedingte Erdbeben aufgezeichnet. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei 11846 Tonnen am Tag.

Erdbeben-News 16.11.21: Indischer Ozean

Im Indischen Ozean bebte es mit Mb 5,3. Auch unter dem kanarischen Vulkan Cumbre Vieja ereigneten sich neue Erschütterungen.

Indischer Ozean: Erdbeben Mb 5,3

Datum: 16.11.2021 | Zeit: 08:33:01 UTC | Lokation: 8.93 S ; 88.11 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,3

Im Süden des Indischen Ozeans bebte es mit einer Magnitude von 5,3. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum befand sich 1565 km süd-süd-westlich von Sinabang in Indonesien. So weit weg vom Land, wirkte sich das Beben nicht auf Menschen aus.

South Sandwich Islands: Erdbeben Mb 5,0

Datum: 16.11.2021 | Zeit: 06:24:59 UTC | Lokation: 57.73 S ; 25.69 W | Tiefe: 60 km | Mb 5,0

Die Region der Südlichen Butterbrot-Inseln wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,0 erschüttert. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 60 km. Das Epizentrum lag 2149 km E of Stanley auf den Falkland-Inseln.

Kanarische Inseln: Erdbeben M 4,2

Datum: 16.11.2021 | Zeit: 13:27:38 UTC | Lokation: 28.58 N ; 17.81 W | Tiefe: 36 km | Ml 4.2

Unter der Kanareninsel La Palma bebte es mit M 4,2. Der Erdbebenherd lag 36 km Tief und damit im Bereich der unteren Magmenkammer. Das Epizentrum wurde vom EMSC 14 km ost-süd-östlich von Los Llanos de Aridane lokalisiert. Insgesamt bebte es heute 23 Mal im Bereich des Vulkans Cumbre Vieja.

Südlich von Bali: Erdbeben Mb 3,2

Datum: 16.11.2021 | Zeit: 08:33:01 UTC | Lokation: 9.69 S ; 115.19 E | Tiefe: 10 km | M 3,2

Südlich der indonesischen Insel Bali wurde heute ein Erdbeben der Magnitude 3,2 festgestellt. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum lag 116 km südlich von Denpasar. Für sich genommen stellt das Beben keine Besonderheit dar. Betrachtet man aber die regionale Situation, stellt man fest, dass es dort in den letzten Wochen häufig bebte. Entlang der Sunda-Subduktionszone haben sich wahrscheinlich große Spannungen aufgebaut, die sich in nächster Zeit in weiteren Erdbeben entladen könnten.

Deutschland: Erdstößchen Ml 2,0

Datum: 16.11.2021 | Zeit: 14:10:50 UTC | Lokation: 47.88 N ; 8.11 E | Tiefe: 1 km | Ml 2,0

Auch in Deutschland wackelte die Erde ein wenig: bei Titisee-Neustadt wurde ein schwacher Erdstoß der Lokalmagnitude 2,0 registriert. Sein Hypozentrum befand sich in nur 1 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 8 km südwestlich von Titisee-Neustadt lokalisiert.

Vulkan-News 16.11.21: Cumbre Vieja, Kilauea

Der Cumbre Vieja steigerte gestern seine Aktivität, der Tremor stieg leicht an. Der Kilauea eruptiert weiter einen Lavasee.

Cumbre Vieja mit Aktivitätssteigerung

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Der Vulkan auf La Palma legte sich gestern Abend noch einmal richtig ins Zeug und produzierte eine Lavafontäne, nebst Aschewolke und Lavaströmen. Unser Vereinsmitglied Philippe befindet sich vor Ort und berichtete von einem starken vulkanischen Gewitter mit vielen Blitzen in der Aschewolke. In den sozialen Medien wird auch über einem kleinen Tornado geschrieben, der sich über dem Lavafeld bildete. Solche Tornados entstehen aufgrund der starken Thermik über der Lava und können durchaus gefährlich werden, da sie große Trümmerteile herumwirbeln können. Mir selbst ist am Vulkan Fogo einmal ein Dachblech entgegen gewirbelt.

Der Tremor stieg parallel zu der gesteigerten Tätigkeit an und fällt aktuell wieder leicht. Auf der Livecam sieht man heute Morgen nur noch Dampf mit gelegentlichen Tephraschüben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei 13500 Tonnen am Tag. Die Seismizität ist vergleichsweise niedrig, dafür stieg die Bodenhebung an der Messstation LP3 auf gut 5,5 cm. Obwohl die Daten langfristig einen rückläufigen Trend anzeigen, ist es zu früh um Entwarnung zu geben: im Untergrund wird sich noch einiges an Magma befinden und es ist nicht möglich vorherzusagen, wann die Eruption stoppen wird.

Das 72 Jahre alte Todesopfer vom Freitag wurde obduziert und die Todesursache konnte nicht ermittelt werden. Die Leiche zeigte keine Spuren von äußeren Einwirkungen. Zuerst wurde mitgeteilt, dass der Mann von seinem einstürzenden Hausdach erschlagen wurde.

Kilauea: Kegelspitze eingestürzt

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Die Eruption im Halemaʻumaʻu-Krater des Kilaueas auf Hawaii geht weiter. Es ist ein Förderschlot auf der Westseite des Kraters aktiv. Um ihn bildete sich ein kleiner Kegel, dessen Spitze vorgestern einstürzte. Im Förderschlot sammelt sich Lava, bevor sie sich in den Krater ergießt und es kommt zu Lavaspattering. Der Lavasee zeigte sich gestern aktiver und dehnte sich etwas weiter aus. Der Gesamtanstieg der Lavafüllung im Krater beträgt 59,5 Metern. Das gesamte eruptierte Volumen seit Beginn der Eruption, wurde am 9. November auf etwa 27 Millionen Kubikmeter geschätzt.