Vulkan-News 04.04.21: Sinabung, Merapi, Pacaya

In den Vulkan-Nachrichten vom Ostersonntag geht es um 2 Eruptionen des Vulkans Sinabung auf Sumatra, Pyroklastischen Strömen am Merapi, der Aktivität des Vulkans Pacaya, und um der Eruption auf Island.

Sinabung eruptiert 2 Mal

Auf der indonesischen Insel Sumatra ist der Sinabung weiter aktiv. Das VAAC detektierte Vulkanasche, konnte ihre Aufstiegshöhe aber nicht bestimmten. Dafür empfingen die Vulkanologen vom VSI seismische Signale, die bei der Interpretation der Aktivität geholfen haben. Die Signale hatten Amplituden zwischen 7-73 mm, und dauerten 111-331 Sekunden. Außerdem wurden in den ersten 6 Stunden des Tages 11 Abgänge von Schuttlawinen registriert. Die restliche Seismizität ist gering-moderat. So wurden im erwähnten Beobachtungszeitraum 7 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Nichtsdestotrotz scheint der Lavadom langsam zu wachsen und auf langzeitbelichteten Fotos ist Rotglut zu erkennen. Jeder Zeit könnten pyroklastische Ströme entstehen.

Merapi: Pyroklastische Ströme

Genau das, hat sich am Vulkan Merapi auf Java zugetragen. Dort wurde heute Vormittag ein Pyroklastischer Strom gesichtet. Auch gestern gingen mehrere Glutwolken ab. Sie hatten Gleitstrecken von ca. 1200 m. Zudem gingen und gehen zahlreiche Schuttlawinen ab. Daten zum Domwachstum gibt es nicht, aber es sieht so aus, als würde er weiter wachsen, obwohl die Seismizität relativ niedrig ist.

Pacaya: Aktivität fluktuiert

In den letzten Stunden kam es am Pacaya in Guatemala zu einer leichten Entspannung der Situation. Die Lavafront wich um ca. 200 m zurück, so dass der Lavastrom noch eine Länge von 2800 m hat. Allerdings erreicht die Lava noch bewaldetes Gebiet und löst Brände aus. Explosionen lassen Vulkanasche in Pulsen bis zu 3500 m aufsteigen. Der Wind verfrachtet die Aschewolken in westlicher Richtung. Es kommt zu Ascheniederschlägen in Ortschaften.

Fagradalsfjall: Eruption stabil

Auf Island geht der Vulkanausbruch munter weiter. Es kommt nur zu relativ kleinen Fluktuationen in der Intensität der Eruption. Der Hornito verändert sich permanent, wächst und kollabiert und die Mächtigkeit des Lavafeldes nimmt zu.

Heute Nacht kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 3,0. Die Erschütterung konnte in Reykjavik wahrgenommen werden. Heute Morgen ist die Seismizität gering.

Vulkan-News 03.04.21: Fagradalsfjall, Pacaya, Taal

In den Vulkan-Nachrichten vom 3. April geht es um den isländischen Fagradalsfjall, dem Pacaya in Guatemala und dem philippinischen Taal. Neuigkeiten gibt es auch von den Feuerbergen Kamtschatkas.

Pacaya: Aktivität bleibt hoch

Der guatemaltekische Pacaya ist weiterhin sehr aktiv. Das VAAC registrierte heute Vulkanasche in 3700 m Höhe. Die Aschewolke driftete in südwestlicher Richtung. Es kam zu Ascheniederschlag in mehreren Ortschaften. Der Lavastrom fließt weiterhin auf einer Länge von 3000 m. Es kommt zu Wald- und Buschbränden. Die Vulkanologen von INSIVUMEH warnen vor Steinschlägen, die von der Lavafront abgehen. Außerdem muss man mit neuen Eruptionsspalten rechnen, die sich an den Vulkanflanken auftuen könnten.

Fagradalsfjall: Eruption unverändert

Die Eruption am isländischen Vulkan Fagradalsfjall geht praktisch unverändert weiter. Besonders aktiv zeigt sich der westliche Schlot des Hornitos, aus dem kleine Lavafontänen aufsteigen. Sie fördern Tephra gut 10 m hoch. Die Förderrate der Lava beträgt zwischen 5 und 7 Kubikmeter in der Sekunde. Besonders schön ist das Spektakel zur Dämmerung anzuschauen. In der Dunkelheit schaut es so aus, als würde sich die Aktivität steigern, das ist allerdings nur ein visueller Effekt aufgrund der besseren Sichtbarkeit der Rotglut bei Nacht. Während die eruptive Tätigkeit stabil ist, nimmt die Seismizität weiter ab. IMO registrierte auf Reykjanes nur noch 72 Beben in den letzten 48 Stunden.

Taal: Hohe Schwefeldioxid-Ausstoß

Am philippinischen Vulkan Taal ist die Seismizität weiter hoch, allerdings war sie in den letzten 24 Stunden geringer, als in der vorangegangenen Periode: es wurden 125 seismische Signale unterschiedlicher Art detektiert. Am Vortag waren es 269. Der Schwefeldioxid-Ausstoß stieg auf 1854 Tonnen am Tag.

Shiveluch: Wind mobilisiert Asche

Das VAAC meldet von den Vulkanen Shiveluch und Klyuchevskoy (Kamtschatka) Aschewolken. Sie steigen bis zu 3700 m hoch auf. Allerdings stammen sie nicht von aktuellen Eruptionen, sondern werden vom Wind aufgewirbelt. Auf Kamtschatka muss es also ziemlich stürmisch zugehen.

Erdbeben-Update 03.04.21: Südliche Sandwichinseln

In den Nachrichten zu den Erdbeben geht es heute um ein starkes Erdbeben im Südatlantik, einem moderaten Erdstoß im Mittelmeer und ein weiteres Beben auf Sumatra. Die Liste wird im Laufe des Tages noch ergänzt.

Südliche Sandwichinseln: Erdbeben Mw 6,6

Datum: 03.04. 2021| Zeit: 01:16:39.3 UTC | Lokation: 58.05 S ; 7.92 W | Tiefe: 10 km

Heute Nacht manifestierte sich östlich der Südlichen Sandwichinseln ein Erdbeben der Moment-Magnitude 6,6. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde mitten im Südatlantik lokalisiert, genauer, 3195 km ost-nord-östlich von Stanley auf den Falkland-Inseln. Das Beben ereignete sich an einer divergenten Spreizungszone nahe der Antarktis. In der Region kommt es öfters zu Erdbeben.

Indonesien: Erdbeben Mw 6,0

Datum: 03.04. 2021| Zeit: 18:42:02 UTC | Lokation: 5.10 S ; 128.11 E | Tiefe: 338 km

Unter der indonesischen Banda-See ereignete sich ein Erdstoß der Magnitude 6,0. Das Hypozentrum wurde in 338 km Tiefe lokalisiert. Damit befand es sich im oberen Erdmantel. Aufgrund der Tiefe hat sich das Erdbeben an der Erdoberfläche vergleichsweise schwach ausgewirkt. Das Epizentrum lag 156 km südlich von Ambon.

Griechenland: Erdbeben M 4,6

Datum: 03.04.2021 | Zeit: 06:10:10.8 UTC | Lokation: 35.05 N ; 22.65 E | Tiefe: 10 km

Westlich der griechischen Insel Kreta kam es heute zu einem Erdbeben der Magnitude 4,6. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 104 km südwestlich von Kíssamos lokalisiert.

Japan: Erdbeben M 4,5 bei den Volcano Islands

Datum: 03.04. 2021| Zeit: 15:28:10 UTC | Lokation: 22.50 N ; 142.03 E | Tiefe: 262 km

In der japanischen Volcano-Island-Region gab es einen Erdstoß der Magnitude 4,5. Das Hypozentrum befand sich auch hier im Erdmantel. Das Epizentrum wurde 1420 km südlich von  Hamamatsu lokalisiert.

Sumatra: Erdbeben M 4,2

Datum: 03.04.2021 | Zeit: 05:36:26 UTC | Lokation: 1.20 N ; 98.66 E | Tiefe: 45 km

Im Nordwesten der indonesischen Insel Sumatra bebte es mit einer Magnitude von 4,2. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 45 km und damit bereits am oberen Rand des Erdmantels. Das Epizentrum befand sich 71 km west-süd-westlich von Padangsidempuan.


(Quelle der Daten: EMSC)

Erdbeben-News 02.04.21: Island, Hawaii

Der Schwerpunkt der Erdbeben-Nachrichten vom 2. April liegt bei den Schwarmbeben auf Island und Hawaii. Aber auch auf den Kanarischen Inseln und bei Kermadec bebte es.

Auf Island begann heute Nacht ein neuer Erdbebenschwarm an der Tjörnes-Fracture-Zone vor der Nordküste der Insel. Bislang registrierte IMO 144 Erschütterungen. Die Stärkste brachte es auf M 3,8. Das Hypozentrum lag in 14 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 14.1 km nord-nord-östlich von Grímsey lokalisiert. Dort liegt bekanntermaßen ein submarines Vulkanfeld und Erdbebenschwärme gehen häufig einher mit Magmenintrusion.

Auf der Reykjanes-Halbinsel ist die Seismizität momentan rückläufig, auch wenn es weiterhin zu schwachen Erdbeben kommt. Der Rückgang der Seismizität scheint sich aber nicht negativ auf die Eruption am Fagradalsfjall auszuwirken.

Hawaii: Beben bei Pahala

Auf Big Island Hawaii ist die Anzahl der Beben weiterhin recht hoch. Der Bebenschwerpunkt liegt am unteren Westrift beim Küstenort Pahala. Einige Beben manifestierten sich offshore. Einen Erdstoß gab es auch wieder am Mauna Loa. Dieser ereignete sich kurz unter der Erdoberfläche, mit einem Epizentrum westlich der Caldera.

Kanarische Inseln: Erdbeben M 2,4

Ein leichtes Erdbeben der Magnitude 2,4 gab es im Norden des Kanarischen Archipels. Das Hypozentrum befand sich in 11 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 175 km nördlich von Santa Cruz de Tenerife lokalisiert. Heute gab es auch einen schwachen Erdstoß im Süden von El Hierro. In den letzten Tagen bebte es vor allem zwischen den Inseln Teneriffa und Gran Canaria. Insgesamt ist die Seismizität auf den Kanaren rückläufig.

Kermadec: Nachbeben Mw 5,6

Letzte Nacht gab es dann auch noch ein Nachbeben bei den neuseeländischen Kermadec-Inseln. Die Magnitude betrug 5,6. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 30 km. Das Epizentrum lag wieder 987 km nordöstlich von Paihia. Es war das stärkste Erdbeben der letzten 24 Stunden.

Vulkan-Nachrichten 02.04.21: Ätna, Fagradalsfjall, Pacaya

Die Vulkan-Nachrichten am Karfreitag stehen im Zeichen der Vulkane Ätna, Fagradalsfjall und Pacaya. Besonders der Vulkan in Guatemala hat das Potenzial eine echte Bedrohung für die Bevölkerung darzustellen.

Pacaya: Lavastrom legte zu

Am guatemaltekischen Vulkan Pacaya ist die Lage weiter angespannt: es kommt zu Episoden explosiver Eruptionen, bei denen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3000 m aufsteigt und vom Wind ca. 20 km weit verfrachtet wird. In mehreren Ortschaften kommt es zu Ascheniederschlag. Glühende Tephra steigt bis zu 225 m hoch auf. Besorgniserregender ist der Lavastrom, der auf der Westseite des Vulkans unterwegs ist. Er entspringt einem Riss der relativ weit unten auf der Außenflanke des McKenney-Kegels liegt. Die Lava hat bereits eine Entfernung von 3000 m zurückgelegt und einige Farmgebäude zerstört. Die Lavafront an der betroffenen Farm Campo Alegre kam gestern zum Stillstand, dafür reaktivierte sich die Front bei La Breña. Tatsächlich ist es nicht ausgeschlossen, dass die Lava das Dorf El Patrocinio erreicht, den der Lavastrom ist nur noch ca. 300 m vom Dorf entfernt gewesen.

Fagradalsfjall: Eruption stabil

Auf Island geht die Eruption am Fagradalsfjall-Vulkan weiter. Die Aktivität ist im Wesentlichen stabil, es kommt allerdings immer wieder zu leichten Fluktuationen. Die beiden Schlote stoßen kleine Lavafontänen aus und speisen Lavaströme. Die Seismizität hat weiter leicht abgenommen. In den letzten 48 Stunden wurden 127 schwache Erdbeben auf Reykjanes registriert. Dafür gab es ein neues Schwarmbeben im Norden der Insel.

Ätna: Aktivität noch nicht ganz beendet

Die paroxysmale Episode von gestern dauerte ungewöhnlich lange an und ist bis jetzt noch nicht ganz beendet, denn immer noch scheint etwas Lava unterwegs zu sein. Doch man kann davon ausgehen, dass der Lavastrom in den nächsten Stunden ganz zum erliegen kommen wird. MIROVA registrierte heute Nacht eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 757 MW. Heute Morgen kommt es zu schwachen Explosionen aus dem Neuen Südostkrater. Es werden Infraschall-Signale aufgefangen, von denen einige auch aus dem Zentralkrater zu stammen scheinen. Die Tremor-Amplitude hat indes normale Werte erreicht.

Erdbeben-News 01.04.21: Kermadec, Fidschi, Algerien

Das Erdbeben-Update vom 01.04.21 kommt garantiert ohne Aprilscherz daher und berichtet von einem Erdbeben bei den neuseeländischen Kermadec-Inseln, einem Mantelbeben bei Fidschi und einem Erdstoß in Algerien.

Kermadec: Erdbeben M 6,3

Südwestlich der neuseeländischen Kermadec-Inseln kam es erneut zu einem starken Erdbeben. Es hatte die Magnitude 6,3. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum ist wie immer schwer zu beschreiben, denn es befand sich mitten im Ozean, 969 km nordöstlich von Paihia. Der Erdstoß ereignete sich heute Vormittag um 9.56 UCT. Anfang März gab es an gleicher Stelle einen Starkbebenschwarm.

Fidschi: Mantelbeben in 598 km Tiefe

In relativer Nähe zu Fidschi manifestierte sich ein Erdstoß der Magnitude 6,0. Der Erdbebenherd wurde in 598 km Tiefe lokalisiert und befand schon somit im oberen Erdmantel. Erdbeben in dieser Tiefe sind sehr selten, da sie sich eigentlich nur an subduzierte Erdkruste ereignen können, die noch nicht komplett plastisch geworden ist. Das Epizentrum wurde 475 km südöstlich von Suva auf Fidschi verorte. Das Beben ereignete sich genaugenommen in der gleichen Region wie der Erdstoß bei Kermadec, nur ein paar Hundert Kilometer weiter nördlich und etwas weiter westlich von der Suduktionszone des Kermadec-Tonga-Grabens entfernt.

Algerien: Erdbeben M 4,8

Der Norden Algeriens wurde von einem Erdbeben der Magnitude 4,8 erschüttert. Das Beben ereignete sich um 14:33 Uhr mit einem Erdbebenherd in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 19 km west-nord-westlich von Guelma.

Japan: Erdbeben in der Volcano Island Region

Bei den japanischen Volcano Islands, gut 1000 km südlich von Tokio gelegen, bebte es mit einer Magnitude von 4,6. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 56 km bestimmt. Das Beben ist von Interesse, weil es sich in relativer Nähe zum Vulkan Nishinoshima ereignete, der im vergangenen Jahr für Schlagzeilen sorgte.

Vulkan-Update 01.04.21: Ätna Paroxysmus

Die Vulkan-News zum 1. April stehen im Zeichen eine neuen paroxysmalen Episode am Vulkan Ätna. Zudem gibt es Neuigkeiten vom Fagradalsfjall auf Island und der Campi Flegrei in Italien.

Ätna Paroxysmus No 17

Update 14.15 Uhr: Die Hauptphase der Eruption scheint erst einmal vorbei zu sein, doch der Tremor bewegt sich noch im oberen Drittel des roten Bereichs seitwärts. Es sieht so aus, als wäre der Lavastrom, der an der Basis des NSEC entspringt weiterhin aktiv.

Originalmeldung: Am Ätna auf Sizilien ereignet sich heute Morgen der 17. Ätna-Paroxysmus. Der Vulkanausbruch verläuft anders als seine Vorgänger in diesem Jahr. Bereits in der Aufwärmphase begann gestern Morgen ein Lavastrom zu fließen, der einem Förderschlot an der Basis des Neuen Südostkraterkegels (NSEC) entsprang. Zuvor steigerte sich bereits die explosive Tätigkeit aus den Gipfelkratern. Der Tremor stieg langsam an und beschleunigte seine Zunahme in den Abendstunden. Seitdem steigt er stetig an und parallel dazu nahm die Aktivität zu. Momentan (9.15 Uhr MESZ) wird eine Aschewolke gefördert. Das VAAC detektiert Asche in 6700 m Höhe. Der Wind verfrachtet sie in südlicher Richtung und damit auf Catania zu. Nachts waren auf den LiveCams glühende Lavafontänen zu sehen. Es fließen 2 größere Lavaströme. Einer ergießt sich direkt aus dem NSEC und strömt Richtung Valle del Bove. Dort landet letztendlich auch der Lavastrom von Gestern. Er macht einen Umweg über den Südosten.

Fagradalsfjall: Lava überlauf

Die Eruption auf Island geht weiter und befindet sich in etwa auf Vortagesniveau. Bereits gestern Morgen kam es zum Überlauf des Lavastroms über eine Geländekante. Unklar ist, ob die Lava in eine kleinere Depression im Geldingadalir-Tal floss, oder ob sie bereits in das Nachbartal strömte.

Weiterhin pilgern viele Schaulustige zur Eruptionsstelle. Dabei scheint es ein neuer Volkssport geworden zu sein, sich vor die Livecam zu stellen und mit dem Smartphone ein Selfie zu capturen. Die Polizei reglementiert den Zugang und hat neue Zugangszeiten über Ostern festgelegt. Der Wanderweg wird morgens um 6.00 Uhr freigegeben und um 22.00 Uhr geräumt. Nachts dürfen nur Wissenschaftler und Journalisten am Vulkan unterwegs sein.

Campi Flegrei: Seismizität hoch

In den vergangenen Tagen kam es zu mehreren kleinen Schwarmbeben am italienischen Calderavulkan Campi Flegrei. Seit dem 27. März wurden 25 Beben registriert. Das Stärkste manifestierte sich gestern und hatte eine Magnitude von 2,0. Es lag offshore, in der Bucht von Pozzuoli. Die durchschnittliche Hebungsrate seit September 2020 beträgt 13±2 mm/Monat. Innerhalb von 10 Jahren hob sich der Boden um 72 cm. Das ist sogar am Hafen zu sehen: Die Kaimauer hob sich deutlich an.

Vulkan-Sondermeldung: Lavastrom am Ätna

Am Ätna auf Sizilien entstand heute Morgen ein Lavastrom, der von einer Öffnung am Fuße des Neuen Südostkraters ausgeht. Gleicher Schlot war wahrscheinlich schon während einer der Paroxysmen tätig. Der Lavastrom entspringt auf gut 3000 m Höhe und fließt in Richtung Südosten. Im Laufe des Tages gab es mehrere explosive Eruptionen, doch ein neuen Paroxysmus hat noch nicht begonnen.

Erdbeben-Nachrichten 31.03.21: Österreich, Deutschland

Die Erdbeben-Nachrichten vom Mittwoch thematisieren ein moderates Erdbeben in Österreich, leichte Erschütterungen in Deutschland und Schwarmbeben in Nevada und auf Hawaii. Mitten im Pazifik gab es einen Erdstoß Mw 5,8.

Österreich: Erdbeben M 4,2

In Österreich ereignete sich gestern Abend, um 18.25 Uhr Ortszeit ein Erdbeben der Magnitude 4,2. Der Erdbebenherd befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 5 km südwestlich von Wiener Neustadt lokalisiert. Beim EMSC gingen zahlreiche Wahrnehmungsberichte ein. Das Beben konnte bis in die Slowakei hinein gespürt werden. Das ZAMG stufte die Magnitude sogar mit 4,7 ein und teilte mit, dass leichte Gebäudeschäden möglich seien. Augenzeugen nahe des Epizentrums berichteten, dass sie „so etwas noch nie erlebt hätten“. Nachbeben gab es keine.

Deutschland leichte Erdstöße

In den letzten 2 Tagen kam es zu 2 leichten Erdbeben in Deutschland. Heute bebte es mit M 1,4 bei Waldshut-Tiengen. Gestern gab es ein Beben M 1,5 mit einem Epizentrum 14 km nordwestlich von Schaffhausen. Das Besondere hier war die geringe Tiefe des Hypozentrums. Das EMSC gibt diese mit 1 km an.

Hawaii: Schwarmbeben am Mauna Loa

Auf Hawaii ereigneten sich in den letzten 48 Stunden wieder zahlreiche Erschütterungen. Besonders erwähnenswert ist der Schwarm westlich der Mauna-Loa Caldera. Über seine Anfänge berichtete ich hier bereits, doch es gab weitere Erschütterungen. Bis jetzt wurde vom HVO ein Erdbebencluster aus gut 150 Einzelbeben detektiert. Wahrscheinlich stehen die Erschütterungen im Zusammenhang mit Magmenintrusion. Dafür spricht auch die Tiefe der Hypozentren in 5-7 km. Dort wird die oberste Magmenkammer des Vulkans vermutet.

Nevada: Schwarmbeben östlich Monolake

Im US-Bundesstaat Nevada manifestierte sich ein Schwarmbeben östlich des Monolakes. Die Epizentren wurden in einem Bereich 62 km östlich von Hawthorne lokalisiert. Die Tiefen der Erdbebenherde liegen auch hier um 7 km. In der Region kommt es öfters zu Erdbebenschwärmen.

South Pacific Rise: Erdbeben Mw 5,8

Die stärkste Erschütterung der letzten 24 Stunden ereignete sich am South Pacific Rise, genauer, 967 km südlich von Hanga Roa auf der Osterinsel. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe.