Vulkan-Update 07.04.21: Neue Spalte am Fagradalsfjall

Die Vulkan-Nachrichten vom 7. April drehen sich wieder um den Vulkan Fagradalsfjall, an dem sich eine weitere Eruptionsspalte öffnete. Am Ätna auf Sizilien ist der Tremor leicht steigend.

Fagradalsfjall: Dritte Eruptionsspalte öffnete sich

Datum: 07.04.2021 | Lokation: 63.9026°, -22.273° | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Gegen Mitternacht öffnete sich am isländischen Fagradalsfjall eine dritte Eruptionsspalte. Sie liegt zwischen den beiden bekannten Spalten. Ein Lavastrom fließt Richtung Geldingadalir-Tal, in dem sich der erste Hornito befindet. Dementsprechend muss sich die neue Spalte auf der Talschulter befinden und in Richtung Tal zeigen. Tatsächlich erkennt man auf der Livecam, dass ein Lavastrom knapp an der Kamera vorbeifließt. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sie von der Lava gefressen wird.

Da der Zugang zur Eruptionsstelle am Sonntagabend gesperrt wurde, blieb eine neue Bilderflut bisher aus. Dennoch gibt es einige Aufnahmen, die ich Euch hier nicht vorenthalten möchte. Die Öffnung der neuen Spalte in einem Bereich, in dem sich noch vor wenigen Tagen Schaulustige tummelten, zeigt, dass die Sperrung des Areals gerechtfertigt gewesen war. Es deutet sich an, dass die Prognosen der Vulkanologen stimmen könnten, dass der Ausbruch längere Zeit so weitergehen könnte. So ein Verhalten wäre typisch für eine Spaltenvulkan-Eruption auf Island, insbesondere auf der Reykjanes-Halbinsel.

Die Seismizität entlang des Dykes war gestern erhöht und es manifestierten sich vor allem schwache Erdbeben in geringen Tiefen. Seit gestern Mittag zeigte sich ein rückläufiger Trend und es ereigneten sich wenigere Erschütterungen. Die Tabellen von IMO zeigen für die vergangenen 48 Stunden 190 Beben im Bereich der Reykjanes-Halbinsel an. Obwohl die Seismizität rückläufig ist, ist das immer noch ein hoher Wert. auch an anderen Vulkanen gibt es seismische Aktivität, die mit einem Vulkanausbruch einhergeht.

Ätna: Tremor etwas gestiegen

Datum: 07.04.2021 | Lokation: 37.751°, 14.996° | Eruption:  Strombolianisch | Link

In den letzten Tagen zeigte sich der sizilianische Vulkan Ätna ehr von seiner ruhigen Seite und der Tremor bewegte sich im grünen Bereich seitwärts. Heute Nacht kletterte die Tremor-Amplitude dann wieder in den gelben Bereich und weist nun wieder eine Größenordnung auf, von der sie in den letzten Wochen Richtung Paroxysmus kletterte. Die anderen Parameter sind bislang allerdings unauffällig, so dass man nicht mit Sicherheit sagen kann, ob- und wann der nächste Ausbruch kommen wird. Der Letzte ereignete sich am 1. April und statistisch gesehen wäre es wieder mal soweit.

Pacaya macht weiter

Datum: 07.04.2021 | Lokation: 14.383°, -90.599° | Eruption:  Vulcanianisch | Link

In Guatemala deuten die Fernerkundungsdaten darauf in, dass sich der Pacaya etwas beruhigt zu haben scheint. Die letzte VONA-Warnung vor Aschewolken liegt nun bereits 3 Tage zurück. Auch die Thermalstrahlung ist niedriger geworden. Dem widerspricht allerdings der Bericht von INSIVUMEH, nach dem Vulkanasche weiter bis auf 3500 m aufsteigt. Glühende Tephra erreichte eine Höhe von 300 m über dem Krater. Der Lavastrom auf der Westflanke ist weiterhin aktiv und soll weiter vorgedrungen sein. Genauere Angaben über seine Länge stehen im letzten Bericht der Vulkanologen aus.

Erdbeben-Update 06.04.21: Iran, Kermadec

Die Erdbeben-Nachrichten thematisieren moderate Erdbeben in der Grenzregion zwischen dem Iran und dem Irak, sowie bei den neuseeländischen Kermadec-Inseln. 

Iran-Irak: Erdbeben Mw 5,3

Datum: 06.04.2021| Zeit: 15:12:25 UTC | Lokation: 5.53 N ; 46.16 E | Tiefe: 10 km

Im Grenzgebiet zwischen Iran und Irak bebte es mit einer Magnitude von 5,3. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 2 km westlich der iranischen Ortschaft Marīvān. Über etwaige Schäden liegen noch keine Meldungen vor, dafür gibt es zahlreiche Wahrnehmungsberichte beim EMSC.

Kermadec: Erdbeben Mb 5,3

Datum: 06.04.2021| Zeit: 10:07:46 UTC | Lokation: 29.67 S ; 176.57 W | Tiefe: 10 km

In relativer Nähe zu den neuseeländischen Kermadec Inseln gab es weitere Nachbeben am Tonga-Graben. Das Stärkste brachte es heute Mb 5,3. Der Erdbebenherd befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 941 km südlich von ‘Ohonua auf Tonga lokalisiert.

Argentinien: Erdstoß M 4,8

Datum: 06.04.2021| Zeit: 17:36:27 UTC | Lokation: 24.05 S ; 64.35 W | Tiefe: 10 km

Heute Nachmittag bebte es in Argentinien mit einer Magnitude von 4,8. Der Erdbebenherd befand sich 10 km tief. Das Epizentrum lag 9 km süd-süd-westlich von Palma Sola. Die Region im Nordwesten Argentiniens wird relativ selten erschüttert, anders die gegenüberliegende Seite der Anden: In der chilenischen Atacama-Wüste bebt es derzeit ständig.

Japan: Erdbeben Mb 4,6

Datum: 06.04.2021| Zeit: 16:44:16 UTC | Lokation: 43.08 N ; 145.57 E | Tiefe: 57 km

Vor der Küste der japanischen Insel Hokkaido manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 4,6. Das Hypozentrum wurde in 57 km Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum 27 km lag südlich von Nemuro.

Kroatien: Erdstoß Mb 4,6

Datum: 06.04.2021| Zeit: 08:54:20 UTC | 45.20 N ; 16.22 E | Tiefe: 10 km

In Kroatien manifestierte sich erneut ein Erdbeben. Es hatte die Magnitude 4,6 und ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 27 km südlich von Petrinja. In der Region gab es in den vergangenen Wochen zahlreiche Erschütterungen. Ihnen voran war im Dezember ein Erdbeben Mw 6,4 gegangen.

(Quelle: EMSC)

Naturkatastrophen-Nachrichten 06.04.21: Unwetter und Überschwemmungen

Global betrachtet gibt es momentan wieder sehr viele Unwetter und Extremwetter, die zu Naturkatastrophen führen. Besonders betroffen sind Indonesien und Ost-Timor, aber auch die Türkei und Spanien wurden von Unwettern heimgesucht. Ein Arctic Outbreak sorgt bei uns für Winterwetter im Frühling.

Naturkatastrophen durch Extremwetter in Indonesien und Ost Timor

Vor wenigen Tagen habe ich bereits über die schweren Überschwemmungen in Indonesien und Ost-Timor berichtet. Es gab weitere Regenfälle und die Situation hat sich deutlich verschärft. Mittlerweile sind mindesten 144 Menschen in den Fluten umgekommen. Ganze Ortschaften wurden weggespült. Dort, wo das Wasser zurückweicht, ist alles unter Schlamm erstickt.

In Dill, der Hauptstadt von Ost-Timor, verwandelten sich Straßen in Flüsse. Aus kleinen Bächen wurden reißende Ströme. 27 Menschen starben. Die Infrastruktur brach zusammen, es gibt weder Strom, noch Trinkwasser. Es drohen Seuchen, da natürlich auch das Abwasser der Kanalisation an die Oberfläche geschwemmt wurde. Die EU hat dem kleinen Staat Hilfe zugesichert.

Spanien: Hagelsturm legt Alicante lahm

Die spanische Stadt Alicante wurde vor 2 Tagen von einem starken Hagelsturm heimgesucht. Auch hier verwandelten sich Straßen in Bäche. Ähnliche Bilder gibt es aus der Türkei, wo es zu Überflutungen bei Bursa kam. Dort trafen Unwetter und Schneeschmelze aufeinander.

Deutschland: Wintereinbruch im Frühling

Der April macht bekanntlich was er will. Doch jenseits der bekannten Volksweisheit, erleben wir gerade einen ungewöhnlich heftigen Wintereinbruch im Frühling. Selbst im Flachland kommt es zu Schneefällen nebst Gewittern. Den Obstbauern freut es wenig, denn viele Gehölze stehen bereits in voller Blüte. Die ungewöhnliche Wetterlage kommt durch einen großen Luftdruckunterschied zwischen Grönland und Nordeuropa zustande. Am Sonntag hat er einen massiven arktischen Kälteeinbruch in Richtung Kontinentaleuropa ausgelöst. Massive Schneefälle werden auch für Slowenien und Kroatien vorhergesagt.

Vulkan-Nachrichten 06.04.21: Fagradalsfjall

In den Vulkan-News vom 6. April geht es um die Eruption am isländischen Vulkan Fagradalsfjall, an dem sich gestern eine neue Eruptionsspalte öffnete. Es gibt auch Nachrichten vom karibischen Vulkan Soufrière. Dort wurde ein Schwarmbeben registriert.

Fagradalsfjall: Seismizität erhöht

Datum: 06.04.2021 | Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Die Eruption am isländischen Vulkan Fagradalsfjall setzt sich an 2 Lokalitäten fort: zum einen ist noch der Hornito im Geldingadalir-Tal aktiv.  Zum anderen ist die Spalte im Nachbartal Meradalir tätig. Gestern Abend führten Vulkanologen Messungen durch. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die Förderrate an der neuen Spalte bis auf 7 Kubikmeter in der Sekunde angestiegen war. Am Hornito traten ca. 3 Kubikmeter Lava pro Sekunde aus. Insgesamt wurden also 10 Kubikmeter Lava pro Sekunde gefördert und die Gesamteruption verstärkte sich. Bislang wurden um 5 Kubikmeter Lava pro Sekunde eruptiert. Dennoch ist die Eruption weiterhin als klein einzustufen.

Die Luftqualität im Ort Vogar verbesserte sich merklich. Dort litten die Anwohner in den letzten Tagen unter einer hohen Konzentration an Schwefelgasen. Nachts stieg die Seismizität entlang des Magmatischen Gangs deutlich an. Es wurden 224 Erdbeben innerhalb von 48 Stunden festgestellt. IMO meldet auch einen Erdrutsch in einem Bereich zwischen den beiden Eruptionsstellen, die ca. 500 m auseinander liegen. Der Boden hatte sich um mehr als 1 m gesenkt. Aufgrund der unklaren Situation wurde der Zugang zum neuen Vulkan erst einmal gesperrt. Die neue Spalte hatte sich gestern in unmittelbarer Nähe zum Wanderweg geöffnet und in nur 200 m Entfernung zu einem Zeltcamp des Zivilschutzes.

Neue Aufnahmen gibt es natürlich auch. Die hier gezeigten stammen vom italienischen Volcano-Chaser Marco di Marco, den ich vom Ätna kenne. Darüber hinaus findet ihr zahlreiche Medien in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism„.

Soufrière: Neues Schwarmbeben

Datum: 06.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Lavadom | Link

Unter dem Gipfel des karibischen Vulkans Soufriere (St Vincente) manifestierte sich ein Schwarmbeben. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 3,9. Das Beben war auf der ganzen Insel zu spüren gewesen. 9 weitere Beben hatten Magnituden über 3. Der Schwarm wird als wesentlich intensiver beschrieben, als der letzte, der sich zwischen dem 23. und 25. März ereignete. Außerdem setzt sich das Domwachstum fort.

Der Dom gleicht einer großen Lavazunge und ist zwischen Kraterrand und altem Dom eingequetscht. Von der Charakteristik her handelt es sich um einen Pancake-Dom.

Fagradalsfjall: Neue Eruptionsspalte

Datum: 05.04.2021 | Lokation: 63.9026, -22.273 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Livecam-Blick der neuen Eruptionsspalte. © RUV

Heute Mittag offenbarte sich der Grund dafür, warum die Eruption im Geldingadalir-Tal schwächelte: das Magma suchte sich einen neuen Aufstiegsweg. Etwa einen halben Kilometer nordöstlich der bisherigen Eruptionsstelle hat sich jetzt eine neue Spalte geöffnet. Dies ist deutlich auf der Webcam von Ríkisútvarp (erster Stream auf der Seite) zu sehen, die jetzt dem Riss zugewandt ist. Die Eruption wurde von einem Flugzeug aus gesichtet. Vorläufige Messungen zeigen, dass der Riss etwa einen halben Kilometer lang ist. Er liegt erwartungsgemäß, ebenfalls über dem unterirdischen Magmatischen Gang.

Die Aktivität an der Spalte steigerte sich im Laufe des Nachmittags. Es wird bereits an einem neuen Hornito gebaut. Zudem ist auf Luftaufnahmen ein zweiter Riss zu sehen. Er ist kürzer als die bekannte Fraktur und liegt leicht seitlich versetzt. Die Lava ist recht dünnflüssig und fließt über einen steilen Hang in einem Kerbtal, so dass der Lavastrom schnell an Länge gewinnt. Ganz ungefährlich ist die Situation nicht, denn die Eruptionsspalte öffnete sich nahe des Wanderweges zum Hornito. In unmittelbarer Nähe befand sich auch ein Zeltlager des Zivilschutzes. Vulkanologen hatten immer wieder betont, dass sich entlang des Magmatischen Gangs neue Spalten öffnen könnten. Aktuell werden neue Messungen durchgeführt, bei denen die Förderrate und die Gaskonzentration gemessen werden. Der Zugang zur Eruptionsstelle wurde gesperrt. Wie so oft, werden noch einige Wanderer vermisst.

Die Wanderer wurden von den Rettungskräften des Zivilschutzes gefunden und zu ihren Fahrzeugen geleitet. Unterdessen geht die Eruption weiter. Auf den Spalten bilden sich erste Hornitos und der Lavastrom hat deutlich zugelegt.

Ein Video gibt es auch schon. Es zeigt, wie die Lava in das Tal fließt.

Erdbeben-Nachrichten 05.04.21: Los Angeles, Turkmenistan, Neuseeland

Die heutige Erdbebenliste wird von einem Ereignis in Los Angeles angeführt. Ein stärkeres Erdbeben gab es in Turkmenistan. Das bis jetzt stärkste Erdbeben des Tages manifestierte sich östlich von Neuseeland.

Los Angeles: Erdbeben M 4,1

Datum: 05.04.2021| Zeit: 11:44:00 UTC | Lokation: 33.94 N ; 118.34 W| Tiefe: 22 km

Im Stadtgebiet von Los Angeles (USA) manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 4,1. Das Hypozentrum lag in 22 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 15 km süd-süd-westlich des Stadtzentrums von Los Angeles lokalisiert. Es gab einige Vor- und Nachbeben. Beim EMSC gibt es zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen. Das Beben dürfte im Zusammenhang mit Bewegungen an einer Störungszone liegen, die mit dem San Andreas Graben assoziiert ist.

Turkmenistan: Erdbeben M 4,7

Datum: 05.04.2021| Zeit: 11:33:30 UTC | Lokation: 39.55 N ; 54.76 E | Tiefe: 20 km

Im Westen von Turkmenistan kam es zu einem Beben der Magnitude 4,7. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 20 km. Das Epizentrum wurde 34 km östlich von Balkanabat festgestellt.

Neuseeland: Erdbeben Mw 6,1

Datum: 05.04.2021| Zeit: 07:37:56 UTC | Lokation: 37.51 S ; 179.38 E| Tiefe: 51 km

Östlich der neuseeländischen Nordinsel bebte es mit einer Magnitude von 6,1. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 51 km angegeben. Das Epizentrum befand sich an einer bekannten Stelle, an der es in den letzten Wochen bereits zu mehrere Erdbeben gekommen war: 175 km nord-nord-östlich von Gisborne.

Costa Rica: Erdbeben M 4,0

Datum: 05.04.2021| Zeit: 03:41:30 UTC | Lokation: 10.58 N ; 83.09 W | Tiefe: 16 km

Im mittelamerikanischen Costa Rica ereignete sich ein Erdstoß der Magnitude 4,0. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 16 km festgestellt. Das Epizentrum befand sich 66 km nord-nord-westlich von Limón. In Costa Rica gibt es zahlreiche Vulkane, darunter bekannte Feuerberge wie Irazu, Poas und Arenal.

China: Erdbeben M 4,8

Datum: 05.04.2021| Zeit: 01:28:40 UTC | Lokation: 42.00 N ; 81.14 E | Tiefe: 1 km

In der chinesischen Provinz Xinjiang kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 4,8. Es hatte ein Hypozentrum, das nur 1 km tief lag. Das Epizentrum wurde 116 km nord-nord-östlich von Aksu verortet.

(Quelle EMSC)

Vulkan-Nachrichten 05.04.21: Karymsky, Popocatepetl, Sakurajima

Im Vulkan-Update vom 05.04.21, geht es um ein deutliches Nachlasen der Eruption auf Island, einer starken Explosion am Karymsky, und um Aktivitätszunahme an den Vulkanen Popocatepetl und Sakurajima.

Fagradalsfjall: Eruption schwächelt

Datum: 05.04.2021 | Lokation: 63.9026, -22.273 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Wer heute Morgen einen Blick auf die Livestreams wirft, wird wahrscheinlich ein wenig enttäuscht sein: der Hornito köchelt nur noch müde vor sich her. Es kommt zu schwachem Lavaspattering und die Lavaströme sind fast zum erliegen gekommen. Entgegen dem sichtbaren Aktivitätsrückgang detektiert MIROVA nachts noch eine sehr hohe Thermalstrahlung mit mehr als 1000 MW Leistung. In den Sozialen Medien gehen Meldungen herum, in denen es heißt, dass die Forscher mittlerweile davon ausgehen, dass die Eruption lange anhalten wird. Die nächsten Stunden werden zeigen, ob der scheinbare Aktivitätsrückgang dauerhaft ist, oder ob es sich nur um eine Fluktuation handelt. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass es nach einigen Wochen/Monaten zu einem weiteren Ausbruch kommen wird, sollte weiterhin Magma aus dem Erdmantel aufsteigen. (Quelle: LiveCam)

Karymsky mit Aschewolken

Datum: 04.04.2021 | Lokation: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka eruptierte der Karymsky Aschewolken. Zunächst detektierte das VAAC die Asche in einer Höhe von 8500 m. Während sie vom Wind in nordöstliche Richtung verdriftet wurde, kletterte sie bis auf einer Höhe von 9100 m. In diesem Jahr gab es bislang 12 VONA-Warnungen zum Karymsky. (Quelle: VAAC Tokio)

Popocatepetl eruptiert Aschewolken

Datum: 04.04.2021 | Lokation: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch| Link

In Mexiko ist der Popocatepetl aktiv und eruptierte gestern Aschewolken. Laut VAAC stieg die Größte bis auf einer Höhe von 7300 m auf und driftete in östlicher Richtung. Vulkanische Blöcke gingen noch in 1 km Entfernung vom Krater nieder. Anschließend gab es eine Phase mit starken Gasemissionen. CENAPRED berichtet von16 Asche-Dampf-Exhalationen und 358 Minuten Tremor. Der Tremor deutet an, dass sich recht viel magmatisches Fluid im Untergrund bewegt. (Quelle: VAAC Washington , CENAPRED)

Sakurajima: Aschewolke mit Blitzen

Datum: 05.04.2021 | Lokation: 31.581130.659 | Eruption:  Vulcanianisch| Link

Im Süden Japans eruptiert der Sakurajima seit gestern wieder Aschewolken. Das VAAC brachte 9 VONA-Warnungen heraus. Die recht kraftvollen Eruptionen lassen die Vulkanasche bis auf 4300 m Höhe aufsteigen. Dabei werden vulkanische Blitze generiert. Gleichzeitig kommt es zu einem deutlichen Anstieg der Seismizität. Gestern wurden gut 70 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Mit weiteren Eruptionen ist zu rechnen. (Quelle: VAAC Tokio , JMA)

Naturkatastrophen-News 04.04.21: Sturzflut und Heuschrecken

Im Update zu den Naturkatastrophen geht es heute um Sturzfluten in Indonesien und einer Heuschreckenplage auf der Arabischen Halbinsel.

Saudi-Arabien: Heuschreckenplage wird zur Naturkatastrophe

Seit 2018 treten in Teilen Afrikas und Asiens immer größere Schwärme von Heuschrecken auf. Im letzten Jahr wurden besonders die Staaten im Osten Afrikas und um Indien von den Plagegeistern heimgesucht. Nun fielen die Heuschrecken in den letzten Wochen auch über die Staaten am Golf von Persien her. Besonders betroffen sind Saudi-Arabien, Kuwait, Bahrain und Katar, aber auch der Jemen. Dort verschärft die Plage die Lebensmittelknappheit, die aufgrund des Krieges dort sowieso lebensbedrohliche Dimensionen angenommen hat.

Eine Ursache für die Heuschreckenplage sind ungewöhnlich starke Niederschläge, die in den letzten Jahren den Osten Afrikas heimsuchten. Eine Ursache hierfür könnte der anthropogene Klimawandel sein.

Indonesien: Sturzfluten fordern mindestens 49 Menschenleben

In Indonesien verloren mindestens 49 Menschen ihr Leben, als heftige Unwetter über den Inseln Flores und Adonara wüteten und Sturzfluten mit sich brachten. Außerdem kam es zu Erdrutschen. Viele Menschen werden noch vermisst und Tausende verloren ihre Häuser.

Besonders schlimm traf es in der Provinz Ost-Nusa Tenggara das Dorf Lamenele. Dort wurden mindestens 50 Häuser von einer Schlammlawine verschüttet. Alleine hier starben 38 Personen. Im Ort Waiburak wurden eine Brücke und mehrere Häuser von den Fluten zerstört.

Fast 10.000 Häuser wurden in der Provinz West-Nusa Tenggara überflutet. Ihre Bewohner sind nun obdachlos. In Timor-Leste sind mindestens 11 Opfer zu beklagen. Beim Ort Dili trat der Fluss Comoro über die Ufer und zerstörte zahlreiche Gebäude.

Die anhaltenden Unwetter gestalten die Bergungsarbeiten schwierig. Manche Küstenorte sind von der Außenwelt abgeschnitten. Aufgrund des hohen Seegangs können sie auch nicht mit Schiffen angesteuert werden.
Während der Regenzeit kommt es in Indonesien häufig zu Überflutungen. Im Januar kamen bei Erdrutschen auf Java gut 40 Menschen ums Leben.

Erdbeben-Nachrichten 04.03.21: Afghanistan, Hawaii

In den letzten 24 Stunden ereigneten sich bemerkenswerte Erdbeben auf Big Island Hawaii und in Afghanistan. Weitere Erdbeben-Nachrichten folgen auch am Ostersonntag.

Afghanistan: Erdbeben M 4,5

Datum: 04.04.2021| Zeit: 06:16:27 UTC | Lokation: 36.01 N ; 69.75 E| Tiefe: 85 km

Im Nordosten von Afghanistan ereignete sich heute ein Erdbeben der Magnitude 4,5. Das Hypozentrum lag in 85 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 56 km östlich von Nahrīn. Obwohl es keine Wahrnehmungsberichte gibt, war der Erdstoß wahrscheinlich bis nach Kabul zu spüren gewesen.

Hawaii: Erdbeben M 4,3

Datum: 03.04. 2021| Zeit: 21:15:22 UTC | Lokation: 19.25 N ; 155.53 W | Tiefe: 12 km

Auf Big Island Hawaii (USA) bebte es gestern Abend mit einer Magnitude von 4,3. Der Erdbebenherd befand sich in 12 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 8 km west-nord-westlich von Pāhala ausgemacht. ein zweiter Erdstoß brachte es auf eine Magnitude von 4,0. Die Beben waren nicht nur deutlich stärker, sondern lagen auch weiter nördlich als jene, die man üblicherweise bei Pāhala feststellt. Insgesamt ereigneten sich gestern 17 Erdstöße auf der Insel. Die Meisten dürften -direkt, oder indirekt- mit Magmenaufstieg in Verbindung stehen.

(Quelle EMSC)