Island: neue Erdlöcher und Spalten entdeckt

Im isländischen Hochland wurden jüngst mehrere Erdlöcher (Erdfälle) und Spalten entdeckt, die sich in den letzten Tagen bildeten. Die meisten Spalten öffneten sich im Bereich des Tungnafellsjökull, welcher in Nachbarschaft zum Vatnajökull liegt. Die Spalten sollen bis zu 200 Meter tief hinab reichen, sind allerdings schon wieder verfüllt, so dass man nur relativ flache Vertiefungen sieht. Das lockere Lava-Material, aus dem der Boden des Hochlandes besteht, rutscht von alleine in die Spalten hinein. Daher droht wohl keine große Gefahr für Wanderer, trotzdem soll man vorsichtig sein. Da sich einige Erdlöcher direkt neben Pisten bildeten, besteht für Autofahrer sehr wohl eine Gefahr: auch wenn die Löcher zum größten Teil verfüllt sind, reichen die verbleibenden Vertiefungen aus, um ein Fahrzeug zu schrotten.

In einem Zeitungsinterview im Morgunblaðið meinte der Geophysiker Páll Einarsson, dass die neuen Spalten im Zusammenhang mit der Aktivität des Bardarbunga-Vulkans bildeten. Durch das Absinken der Caldera unter dem Vatnajökull, geraten umliegende Gesteinsschichten unter Druck und bilden Risse. Zwar handelt es sich bei den beiden Vulkanen Bardarbunga und Tungnafellsjökull um 2 unabhängige Systeme, doch wurde schon öfters beobachtet, dass sich Änderungen im Bardarbunga-Grimsvötns-System auf den Bereich des Tungnafellsjökull auswirken. So gab es bereits nach der Gjalp-Eruption im Jahr 1996 entsprechende Spalten und Löcher im weiteren Umland des Vatnajökulls.

Ein Areal mit Erdlöchern und Spalten liegt an der Sprengisandur-Route, 2,4 km nördlich der Nyidalur-Furt. Ein Weiteres bei der Furt des Flusses Hagakvísl, 300 m stromabwärts.

Kilauea: geringe Aktivität

Am Kilauea auf Hawaii ist die Situation stabil: In 2 schloten der spalte 8 brodelt noch etwas Lava, allerdings gibt es keine oberflächlich sichtbaren Lavaströme mehr. Inzwischen gibt es Überlegungen, ob man Spalte 8 als eigenständigen Kegel, bzw. Nebenvulkan betrachten soll und ihn einen eigenen Namen geben soll.

Die Bootsrampe bei Pohoiki wurde von der Lava des Ocean Entrys verschont, allerdings ist der Eingang der Bucht durch eine Sandbank blockiert. Die Bucht ist vom Meer abgeschnitten. Aber wer weiß, vielleicht bildet sich dort ein neues Thermalbecken, wie sie in Kapoho von der Lava zerstört wurden.

Italien: Erdbeben Mw 4,9

Der Südosten Italiens wurde von einem mittelstarken Erdbeben der Magnitude 4,9 erschüttert. Laut EMSC lag das Hypozentrum in 10 km Tiefe in der Nähe des Ortes Campobasso. Die Erdstöße waren entlang der Adriaküste zu spüren. Auch in der Erdbebenregion von L’Aquila wackelte es etwas. Einen Zusammenhang mit dem Brückeneinsturz in Genua gibt es nicht, das Erdbeben ereignete sich später und war zu weit weg.

Erdbeben in Kalifornien

Im US-Bundesstaat Kalifornien bebte die Erde mit einer Magnitude von 4,4. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe in der Nähe des Ortes Aguanga. In der Gegend verläuft auch die San-Andreas-Störung. Es folgten zahlreiche Nachbeben, welche auch Vorbeben zu einen größeren Erdbeben sein könnten. Unweit des Epizentrums liegt auch der Salton-See. Nördlich des Sees entdeckten Wissenschaftler kürzlich eine Störungsstruktur, die einer Leiter ähnelt. Ein Bruch der sogenannten Durmid-Leiter-Struktur, könnte das nächste starke Erdbeben im Süden der San-Andreas-Störung auslösen. Wissenschaftler befürchten dann ein Erdbeben, das mindestens die Magnitude 7,5 haben wird.

Shindake: Vulkanausbruch droht in Japan

Im Süden Japans droht der Vulkan Shindake auszubrechen. Die Behörden veranlassten die Evakuierung der Vulkaninsel Kuchinoerabuin. Grund zu der Annahme eines baldigen Vulkanausbruchs lieferte eine deutlich gestiegenen Seismik und der Geruch nach Schwefel. Der Alarmstatus wurde auf „4“ erhöht. Zuletzt brach der Vulkan 2015 aus. Damals wurden die 147 Anwohner von der Eruption überrascht. Bei dem Ausbruch wurde ein pyroklastischer Strom generiert, welcher fast bewohntes Gebiet erreichte.

Die Vulkaninsel Kuchinoerabuin liegt südlich der japanischen Insel Kyushu und gehört zum Verwaltungsbezirk Kagoshima. Dort liegen auch die Vulkane Sakurajima und Kirishima, welche immer wieder Schlagzeilen machen. Kuchinoerabuin bildet mit anderen Insel das Archipel von Osumi. In der Region liegt auch die große Kikai Caldera. An deren Grund wurde vor kurzem ein gigantischer Lavadom entdeckt.

Neue Eruptionen am Sangay

Der Vulkan in Ecuador ist in einer neuen Eruptionsphase eingetreten. Die Wissenschaftler des örtlichen Observatoriums beobachteten glühende Tephra, welche über den oberen Bereich der Vulkanflanke rollte. MIROVA registriert eine leichte thermische Strahlung. Sangay liegt am Rand des Amazonasbecken. Sein Gipfel versteckt sich oft in den Wolken.

Stromboli mit Lavaspattering

Gestern Abend konnte ich via LiveCam Lavaspattering am Stromboli beobachten. Aus 2 Förderschloten wurde fast kontinuierlich Lavabrocken ausgeworfen, die einige Meter hoch aufstiegen. Dieses Lavaspattering ist oft ein erstes Anzeichen für eine Aktivitätssteigerung des Vulkans. Auf der Thermalcam sah man eine deutliche Wärmesignatur, welche von der akkumulierten Tephra ausging. In solchen Zeiten muss man besonders mit spontanen Eruptionen rechnen, die Tephra bis auf die Cima und den Gipfelbereich auswerfen. Besonders zur Ferienzeit, halten sich viele Vulkanspotter auf dem Rand der Cima auf.

Anak Krakatau mit Tremorphasen

Das Seismogramm des Vulkans Krakatau zeigt heute 2 längere Phasen mit starkem Tremor, der von kontinuierlichem Tephra-Ausstoß zeugen könnte. Die erste dieser Phasen dauerte gut 15 Minuten, die 2. Phase 110 Minuten. MIROVA registrierte eine moderate thermische Strahlung in Höhe von 48 MW. Daher gehe ich nicht davon aus, dass ein Lavastrom eruptiert wurde. VSI berichtet für gestern von 53 Explosionssignalen, die sehr wahrscheinlich von strombolianischen Eruptionen verursacht wurden. Zudem wurden 25 vulkanotektonische Erdbeben registriert, die in geringer Tiefe lagen. Diese deuten auf Magmabewegung im Untergrund hin.

Evakuierungen auf Ambae abgeschlossen

Auf der Insel Ambae (Vanuatu) wurden nun alle Einwohner vor den Eruptionen des Vulkans Aoba in Sicherheit gebracht. Der Zivilschutz berichtet davon, dass gut 10.000 Menschen evakuiert wurden. Sie kamen auf den Nachbarinseln unter. Paradoxerweise haben die starken Ascheeruptionen nachgelassen. Allerdings kann man nicht vorhersagen, ob es bald zu einer neuen eruptiven Phase kommen wird, oder eben nicht. Interessant ist auch, dass die zuständige Behörde das Amt für Klimawandel ist. Dieser Umstand sagt aus, dass der Klimawandel andernorts deutlich ernster genommen wird, als bei uns. Gerade die Inseln des Pazifiks sind vom Anstieg des Meeresspiegels bedroht.

Sabancaya eruptiert weiter

In Peru ist der Sabancaya weiterhin aktiv. Der Andenvulkan erzeugt täglich im Durchschnitt 23 Eruptionen. Vulkanasche steigt bis in einer Höhe von 2900 m über dem Krater auf. Es werden thermische Anomalien registriert. Daher hält INGEMMET den Alarmstatus „orange“ aufrecht.

Sakurajima eruptiert Aschewolken

Nach einigen Tagen relativer Ruhe, drehte Sakurajima gestern wieder auf und eruptierte 6 Aschewolken. Das VAAC Tokyo detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 3 km ü.NN. Welcher Krater aktiv war ist nicht bekannt, aber ich vermute, dass es der Minimadake war.

Stromboli: erhöhte Aktivität

Gestern Abend lief Stromboli zu guter Form auf und eruptierte in sehr kurzen Abständen. Hinzu kamen Phasen mit nahezu kontinuierlichem Lavaspattering. MIROVA registrierte eine moderate Wärmestrahlung in Höhe von 12 MW. Völlig überraschend kommt die erhöhte Aktivität nicht, denn in den letzten Tagen gab es mehrere tiefe Erdbeben im Tyrrhenischen Meer, zwischen den Liparischen Inseln und dem Festland. Solche Erdbeben gehen häufig einer Aktivitätserhöhung des Strombolis voran. Sollte sich die Aktivität weiter steigern könnte es sein, dass der Aufstieg zum Krater wieder gesperrt wird. Für die zahlreichen Urlauber auf der Insel wäre dies bedauerlich. Doch meistens darf man in solchen Zeiten noch bis auf 400 m Höhe aufsteigen. Von dort aus lässt sich da Spektakel schon bewundern. einen Fernblick auf die Lava bekommt man von der Pizzaria am Punta Labronzo aus.

Kilauea weiterhin ruhig

Der Kilauea auf Hawaii verhält sich weiterhin relativ ruhig. In Spalte 8 gibt es noch 2 kleine Lavateiche, allerdings fließen keine oberirdischen Lavaströme mehr. Wissenschaftler untersuchen derzeit die Effekte der Eruption auf das marine Leben. In der Nähe von Kapoho wurde starkes Algenwachstum festgestellt. Dieses Phänomen ist vermutlich auf die Düngung durch die Lava zurückzuführen. Diese enthält viele Mineralien, die als Dünger dienen.

Yasur mit moderater Wärmestrahlung

MIROVA registriert am Yasur auf Vanuatu eine moderate Wärmestrahlung in Höhe von 74 MW. Der Vulkan ist stromboliansich aktiv und scheint derzeit recht munter zu sein, denn die Wärmestrahlung liegt etwas über den üblichen Werten.

Yasur ist einer der wenigen daueraktiven Feuerberge der Welt. Sein Krater ist relativ einfach zu erreichen, daher gilt der Yasur als „drive in“ Vulkan. Allerdings ist es von Deutschland aus eine lange Reise bis zum Yasur.

Alaska: Erdbeben Mw 6,4

Dieser Artikel erhielt am 13.08.2018 ein Update.

Im Norden des US-Bundesstaates Alaska ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 6,4. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe, in einer dünn besiedelten Gegend. Die Siedlung Kaktovik ist 84 Kilometer entfernt. Daher rechne ich nicht mit großen Schäden. Erdölbohranlagen und Pipelines, die in der Region verlaufen, sollen unbeschädigt geblieben sein. Es folgten zahlreiche starke und mittelstarke Nachbeben. Ich halte es für möglich, dass sich weitere starke Erdbeben manifestieren.

Das Erdbeben entstand an einer Störungszone, die mit der Nord-Amerikanischen Kordilleren assoziiert ist. Entlang der Störungszone schieben sich 2 Gesteinspakete übereinander.

Lombok mit weiteren Nachbeben

Auch heute kam es zu Nachbeben unter der Insel Lombok. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 4,5. Erst nach und nach wird das Ausmaß der Schäden klar, welche von dem Hauptbeben verursacht wurden. Auch die Opferzahlen steigen weiter. Nach offiziellen Angaben wurden nun mindestens 392 Tote bestätigt. 400.000 Personen wurden evakuiert und leben nun in Notunterkünften. Zunächst wurde von 150.000 Obdachlosen berichtet. Das waren wohl die Menschen, deren Häuser komplett zerstört wurden. Zudem sind aber viele Häuser durch das Erdbeben so stark beschädigt worden, dass sie unbewohnbar geworden sind. Die Schäden auf der Nachbarinsel Bali scheinen auch größer zu sein, als zunächst angenommen. Hier waren zahlreiche Dächer beschädigt worden. Für mich hört es sich so an, als würde es lange Zeit dauern, bis die Infrastruktur der Insel wiederhergestellt ist. Der gerade erst auflebende Tourismus der Region dürfte zum erliegen kommen.

Erdbeben vor Mexiko

Vor der mexikanischen Pazifikküste ereigneten sich mehrere mittelstarke Erdbeben. Besonders betroffen waren die Provinzen Guerrero und Oxaca. Erdbeben sind hier an der Tagesordnung, allerdings waren sie in den letzten Wochen weniger häufig. Momentan steigt die Seismik dort wieder an.

Long Valley Caldera: Neue Erkenntnisse zum Magmenkörper

In den letzten 2 Wochen ereigneten sich unter der Long Valley Caldera in den USA mehrere Erdbebenschwärme. Auf 3 Stellen in der Caldera verteilt, kam es insgesamt zu 990 Erschütterungen. Die meisten Erdbeben hatten Magnituden kleiner 1 und lagen in geringer Tiefe.

Der Boden der Caldera hebt sich seit mehreren Jahren an. Eine Phase mit besonders starker Bodendeformation begann 1980. Inflation führte zu einer Bodenanhebung von 25 cm. Zudem gab es mehrere starke Erdbeben. seitdem wurden mehrere Phasen mit Schwarmbeben und Deformation registriert.

Passend zur aktuellen Meldung veröffentlichte das USGS eine neue Studie, welche belegt, dass es in mittlerer Tiefe ein riesiges Magmenreservoir gibt. Dieses soll ein Volumen von 240 Kubikmeilen haben, was gut 1000 Kubikkilometer entspricht. Der Magmenkörper wurde mittels seismischer Tomografie kartiert. Es wurden die Daten unzähliger Erdbeben ausgewertet. Dabei wurde eine Zone mit geringerer Scherwellengeschwindigkeit festgestellt. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass ca. 27% der Magmenkörpers geschmolzen sind. Unklar ist bisher, wie viel Schmelze vorhanden sein muss, damit es zu einer Supervulkaneruption kommen kann.

Die meisten Wissenschaftler sind sich einig, dass die Wahrscheinlichkeit einer Eruption in den nächsten Jahrzehnten gering ist. Allerdings halten sie eine Eruption des Supervulkans in den nächsten Jahrtausenden für wahrscheinlich. Für Menschen ist das noch lange hin, in geologischen Maßstäben gedacht, sind einige Jahrtausende ein Augenblick.

Neben der Long Valley Caldera gibt es noch einen weiteren Supervulkan in den USA: die Yellowstone-Caldera. Sie ist eigentlich viel bekannter als die Long-Valley-Caldera und seismische ebenfalls aktiv. Das Gefahrenpotenzial wird hier ähnlich eingeschätzt und die meisten Vulkanologen sind sich einig, dass auch der Yellowstone-Vulkan eines Tages wieder eruptieren wird.

Quelle: USGS, Studienleiter: Ashton Flinders

Lombok: Erdbeben hat Insel angehoben

Nach der Erdbebenserie auf der indonesischen Insel Lombok, haben Forscher des USGS und der NASA Bodendeformation registriert. Sie untersuchten Satellitenbilder und stellten fest, dass sich der Boden nahe des Epizentrums um 25 cm angehoben hat. In größerer Entfernung zum Epizentrum senkte sich der Boden um bis zu 15 cm. Dies zeigt deutlich, wie dynamisch unser Planet ist. Es finden immer noch Nachbeben statt. Diese werden auch vom Seismografen am Agung auf Bali registriert.

Gestern erschien auch ein neues Satellitenfoto vom Vulkan Rinjani. Das Foto entstand während eines Nachbebens und zeigt Staubwolken, die von Steinschlägen ausgelöst wurden. Zudem wurde von kleinen Bodenverflüssigungen berichtet. Dieses Phänomen tritt auf, wenn wassergesättigter Sandboden erschüttert wird. Der Vulkan Rinjani ist derzeit für Touristen gesperrt. Für die Tourismusbranche sind die Ereignisse besonders katastrophal: erst der Ausbruch des Agung auf Bali, nun die Erdbebenseire auf Lombok. Nach dort waren in diesem Jahr besonders viele Bali-Urlauber ausgewichen.

Weitere Seismik am Ätna

Am Ätna kam es heute wieder zu einem Erdbeben der Magnitude 2,5. Das Hypozentrum lag in 5 km Tiefe unter dem Valle del Bove. Sehr wahrscheinlich wurde das Beben von mehreren Mikrobeben begleitet. In unserer Facebookgruppe „volcanoes and volcanism“ wurde ein Video von Dr. Boris Behncke geteilt, welches strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova und im Nordost-Krater zeigt. Die Strombolianer sind recht klein und werfen glühende Tephra aus, die im Bereich der Förderschlote landet. Allerdings ist der Tremor in den letzten Stunden minimal gestiegen. Dies könnte einen Hinweis liefern, dass sich Magma im Untergrund bewegt.

Eine kleine Erdbebenserie ereignete sich auch im Tyrrhenischen Meer nördlich von Sizilien. Die Erdbeben hier liegen in großen Tiefen und haben Magnituden zwischen 2 und 3.

Erdbebenschwarm im Yellowstone Nationalpark

Bereits im letzten Monat manifestierte sich in der Yellowstone-Caldera ein Schwarmbeben. Der Schwarm bestand aus 153 einzelne Erdbeben geringer Magnituden. Das stärkste Erdbeben brachte es auf Mw 2,5. Die Epizentren lagen im Nordwesten des Parks. Grund für die Meldung ist, dass derzeit wieder Meldungen über einen bevorstehenden Supervulkan-Ausbruch grassieren. Dafür sehen Vulkanologen keine Anzeichen. Solche Schwarmbeben ereignen sich öfters unter dem Yellowstone.