Sakurajima mit Eruptionsserie

Der japanische Vulkan Sakurajima erzeugte eine Ausbruchsserie. Nachdem es in den vergangenen Tagen bereits vereinzelte Eruptionen gegeben hatte, begann Sakurajima heute Nacht mit frequenten Explosionen, die sich langsam in ihrer Intensität steigerten. Die ersten Eruptionen ließen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 1800 m auf steigen. Die bisher letzten beiden Explosionen schafften es, die Asche bis auf 3000 m ü.N.N. hochzublasen. Seitdem stößt der Vulkan permanent Asche aus.

Die Diagramme der Live-Daten zeigen die Explosionen an, allerdings keine nennenswerte Erdbebentätigkeit. Dafür stieg der Ausstoß an Schwefeldioxid deutlich. Bereits im letzten Monat konnte man nachts einen rot illuminierten Himmel über dem Gipfel sehen, was auf einen hohen Magma-Stand im Fördersystem schließen ließ.

Sakurajima bildet eine Halbinsel in der Bucht von Kagoshima. Die Halbinsel, die praktisch nur aus dem Vulkan besteht, ist besiedelt. Die Metropole Kagoshima liegt ca. 10 km vom Vulkan entfernt. Größere Eruptionen können dort für Ascheniederschlag sorgen. Einmal im Jahr probt man auf der Halbinsel den Notfall. Schulkinder und Anwohner müssen dann dem Evakuierungsplan folgen und sich auf dem Weg zum Hafen machen. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Sinabung weiter aktiv

Auf der indonesischen Insel Sumatra eruptiert der Sinabung weiterhin. Letzte Nacht ging wieder ein kleinerer pyroklastischer Strom ab. Er ließ Vulkanasche ca. 1500 m hoch aufsteigen. Der Abgang wurde mittels LiveCam dokumentiert. Zu sehen ist auch Rotglut am Lavadom. Diese erzeugt eine schwache thermische Anomalie, die auf Sentinel-Aufnahme zu erkennen ist. Neue Fotos vom Lavadom zeigen, dass sich wieder eine flache Staukuppe entstand, wie wir sie im Jahr 2014 beobachten konnten. Noch bildete sich keine Lavazunge aus, die als zäher Lavastrom im oberen Flankenbereich unterwegs ist, aber das könnte sich innerhalb weniger Wochen ändern. Sollte dieser Fall eintreten, sind größere pyroklastische Ströme wahrscheinlich.

Sangay verstärkt Eruption

Der ecuadorianischen Vulkan Sangay verstärkte gestern seine explosive Aktivität. Das geht aus einem Bericht vom Instituto Geofísico hervor. Allerdings schränken die Forscher ein, dass es in den letzten Monaten bereits öfters vergleichbare Phasen gab, bei denen sich die Explosionen verstärkten. Das VAAC brachte gestern gar keine Warnungen vor Aschewolken am Sangay raus, dafür gibt es heute bereits 2 VONA-Warnungen. Die Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 7000 m auf und driftete in Nordöstlicher Richtung.

Der Sangay ist seit Mai 2019 effusiv und explosiv aktiv. Neben den Explosionen wird ein hoch viskoser Lavastrom gefördert, der auf der Südflanke des Vulkans unterwegs ist. Von seinen Rändern brechen Lavapakete ab und es können pyroklastische Ströme entstehen. Bei Regenfällen wird die abgelagerte Vulkanasche mobilisiert und es entstehen Lahare. Die Ablagerungen der Schlammströme änderten bereits den Lauf mehrere Bäche und Flüsse. Das Foto stammt aus dem Archiv.

Karymsky mit weiteren Aschewolken

Der Karymsky auf Kamtschatka ist weiterhin explosiv aktiv und eruptierte seit gestern mehrere Aschewolken. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 5200 m. Sie wurde vom Wind in nordöstlicher Richtung verfrachtet.

Klyuchevskoy mit Lavastrom

Nachdem sich der Vulkan auf Kamtschatka das Wochenende über in Wolken hüllte, detektieren die Satelliten heute wieder eine sehr hohe Wärmestrahlung. Sie hat eine Leistung von 1103 MW und geht von einem Lavastrom aus. Er dürfte etwas mehr als 1000 m lang sein. Darüber hinaus werden strombolianische Eruptionen generiert. Sie sind auf der Livecam zu sehen.

Ebeko steigert Aktivität

Der Kurilenvulkan Ebeko liegt auf der Insel Paramushir und steigerte seit gestern seine Aktviität. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 4300 m. Eine Aschewolke driftete in südöstlicher Richtung. In einer VONA-Meldung ist von kontinuierlichem Ascheausstoß die Rede.

Philippinen: Taifun Goni wütete

Die Philippinen wurden nach nur einer Woche von einem weitern starken Taifun getroffen: Goni war bisher der stärkste Taifun der Saison. Es wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 km/h gemessen. Böen erreichten 295 km/h. Englisch sprachige Medien berichten sogar von Spitzengeschwindigkeiten von 305 km/h. Der Taifun braute sich über den West-Pazifik zusammen und erreichte vor seinem Landfall die stärkste Sturm-Kategorie 5.

Taifun Goni traft im Osten des philippinischen Archipels auf Land und wütete in den Provinzen Catanduanes und Albay besonders schlimm. Dort kamen mindestens 7 Personen ums Leben. Hunderttausende Personen mussten vor dem Sturm flüchten. Unzählige Gebäude und Hütten wurden beschädigt, bzw. zerstört. Es kam zu Überflutungen und Erdrutschen.
letzten Woche tötete Taifun Molave 23 Menschen auf den Philippinen. Genau wie Molave, wird sich auch Goni auf den Weg Richtung Vietnam machen Über dem Chinesischen Meer kann er neue Kraft tanken. Und tatsächlich braut sich über dem Pazifik der nächste Taifun zusammen: Taifun „Atsani“ nimmt Kurs auf den Norden des Archipels.

Heuschreckenplage bedroht den Süden Afrikas

In den letzten Wochen war es recht still um die Wüsten-Heuschreckenplage geworden, die vor allem in Ostafrika, Pakistan und Indien wütete. In Asien hat der Monsun den Vormarsch der Heuschrecken vorerst gebremst, aber in Afrika ist die Plage weiter präsent. Nun ist auch der Süden des Kontinents bedroht. Dort macht sich vor allem die Braune Heuschrecke breit.

Namibia, Botswana, Simbabwe, Sambia und Angola sind bereits betroffen. Nach einer schweren Dürre, die den Bauern stark zusetzte, dezimieren nun die Heuschrecken die Ernteerträge der Farmer. Auch die Nation Südafrika sieht sich von den Heuschrecken bedroht und versucht sich gegen die Plage zu rüsten. Bereits jetzt kämpfen 127 Farmen gegen die Heuschrecken an. Ihre Prognosen sind düster. Vielleicht gelingt es den Farmern die Schädlinge mittels massiven Einsatz von Pestiziden von Gemüse und Getreide fern zu halten, aber dann fallen sie über das Weideland der Rinder her und rauben den Kühen ihre Nahrung. Im Endeffekt können die afrikanischen Landwirte nur verlieren.

Ätna: Update 01.11.20

Gestern Abend durchlebte der Ätna eine Phase mit stärkeren strombolianischen Eruptionen. Mehrere einheimische Fotografen waren unterwegs und dokumentierten das Geschehen. Die Auswurfshöhe glühender Tephra steigerte sich deutlich. Einige Explosionen förderten das Material gut 300 m über den Rand des Sattelvents im Neuen Südostkrater. Glühende Schlacken landeten auf den Flanken des Kraterkegels. Die Tätigkeit war von erhöhtem Tremor begleitet, der anschließend stark abstürzte. Das LGS registrierte zahlreiche Infraschall-Ereignisse, die mit den Explosionen im Zusammenhang stehen dürften. Eine Hochphase wurde dabei bereits gestern Mittag gegen 12 Uhr detektiert.
In unserer Facebookgruppe wurden auch Bilder geteilt, die die Aktivität im Nordostkrater zeigen. Dort sind weiterhin 3 Schlote aktiv. Aus ihnen findet Lavaspattering statt. Aus einem Schlot quoll ein kleiner Lavastrom.

Sinabung mit Aschewolke

Das VAAC Darwin meldete heute Morgen eine Aschewolke, die vom indonesischen Vulkan Sinabung auf Sumatra ausging. Sie erreichte eine Höhe von gut 3400 m über dem Meeresspiegel. Es ist die erste VONA-Meldung in dieser Eruptionsphase. Bei den vergangenen Abgängen der pyroklastischen Strömen wurden keine Meldungen generiert. Wahrscheinlich waren die Aschewolken zu klein, um von den Satelliten erfasst zu werden. Meine Vermutung ist, dass es diesmal zum Abgang eines größeren pyroklastischen Stroms kam, es ist aber auch möglich, dass die Asche durch eine explosive Eruption gefördert wurde. Das Ereignis taucht noch nicht in den Updates von MAGMA/VSI auf. In der letzten Meldung wurde von 33 seismischen Signalen berichtet, die im Zusammenhang mit Abgängen von Schuttlawinen standen. Darüber hinaus gab es mehrere vulkanisch bedingte Erdbeben.

Pacaya mit Lavaströmen

Am guatemaltekischen Vulkan Pacaya sind weiterhin mehrere Lavaströme aktiv. Am prägnantesten ist ein Strom der in westlicher Richtung fließt. Er hat eine Länge von 775 m. Darüber hinaus eruptiert der McKenney-Krater strombolianisch. Glühende Tephra steigt bis zu 250 m hoch auf.

Ätna: Update 31.10.20

Der Ätna ist weiterhin strombolianisch aktiv. Die Tätigkeit manifestiert sich im sogenannten Sattelvent, einem Krater auf einem Sattel zwischen dem Alten- und dem Neuen Südostkrater. Die Eruptionen werfen glühende Tephra einige Zehner Meter hoch aus. Die Schlacken landen überwiegend wieder im Krater, wobei es gelegentlich auch zu größeren Strombolianern kommt, die glühende Bomben bis auf die Flanke des Kegels auswerfen. Die kleineren Explosionen erfolgen in relativ kurzen Abständen.

Die seismische Aktivität der letzten beiden Tage war ehr bescheiden. Das INGV zeigt nur 5 Erschütterungen an. Der Tremor bewegt sich im gelben Bereich seitwärts, wobei er in den letzten Stunden 2 Mal den roten Bereich ankratzte. MIROVA registriert eine moderate Wärmestrahlung. Auf Sentiel-Satellitenbildern erkennt man 2 thermische Anomalien. Neben einer im Sattelvent sieht man einen Hotspot im Nordostkrater.

Sinabung mit weiteren pyroklastischen Strömen.

Gestern wurden am Sinabung auf Sumatra 2 pyroklastische Ströme registriert. Sie legten Entfernungen von 2500 m und 2000 m zurück. 77 seismische Signale deuteten auf den Abgang von Schuttlawinen hin. 16 Beben mit niedriger Frequenz sind Magmenbewegungen im Untergrund zuzuordnen gewesen. Es sieht so aus, als würde der Dom kontinuierlich wachsen. Je länger diese Phase anhält, desto größer die Gefahr, dass sich bald wieder eine Situation wie 2014 einstellt. Damals gingen zahlreiche pyroklastische Ströme am Tag ab, die Entfernungen von 6 km und mehr zurücklegten.

Fuego weiter aktiv

In Guatemala eruptiert der Fuego wieder regelmäßiger, bzw. das Wetter ist besser, so dass Meldungen über die Aktivität rein kommen. Explosionen fördern Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4500 m. Allerdings hat die Häufigkeit der Eruptionen stark nachgelassen: INSIVUMEH registrierte gestern nur 2-5 Ereignisse pro Stunde. Berichte über glühende Tephra stehen aus.

Popoctepetl eruptiert Vulkanasche

Der mexikanische Popocatepetl war nun schon mehrere Wochen nicht mehr in den News vertreten, doch heute detektierte das VAAC eine Aschewolke. Sie erreichte eine Höhe von 5500 m über dem Meeresspiegel. Gestern registrierte CENAPRED zwar viele Gasexhalationen, meldet aber keinen Tremor.

Samos: Zahlreiche Nachbeben

Die griechisch-türkische Erdbebenregion um Samos und Izmir wurde von Hunderten Nachbeben erschüttert. Das Stärkste brachte es auf die Magnitude 5,2. Der Erdbebenherd lag in nur 5 km Tiefe. Es gab mehrere Nachbeben mit Magnituden im 4-er Bereich. Die Nachbeben könnten bereits maroden Gebäuden den Todesstoß geben und zum endgültigen Einsturz bringen.

Nach dem starken Erdbeben der Magnitude 7,0 (Quelle EMSC) kamen nach bisherigen Einschätzungen 25 Menschen ums Leben. Fast 800 Personen wurden verletzt. Noch immer gelten Menschen als vermisst. Die Rettungstruppen suchen in den Trümmern mehrere eingestürzter Gebäude nach Opfern und Überlebenden. Bei vielen der eingestürzten Häusern handelt es sich um große Gebäude in der Millionenmetropole Izmir. Hier liegt die Vermutung nahe, dass Pfusch am Bau eine Mitschuld am Einsturz der Gebäude trägt. Während viele Häuser den Erdstoß unbeschadet überstanden, stürzten einige wie Kartenhäuser zusammen.

An mindestens 3 Orten wurden Tsunamis generiert. Besonders betroffen wurden die türkischen Orte Vathy und Seferihisar. In Seferihisar strömte das Wasser durch die Gassen der Stadt, was auf einem Video dokumentiert wurde, dass im ersten Bericht zum Beben eingebunden ist. In Vathy und auf Samos selbst, waren vor allem die Küstenstraßen und Häfen betroffen. Boote wurden auf Land gesetzt und Autos fort gespült.

Erdbeben zu Vollmond

Interessanter Weise ist heute Vollmond. Wie ich bereits bei zahlreichen starken Erdbeben beobachten konnte, ereigneten sie sich entweder nahe am Vollmond, oder um den Neumond herum. Zu diesen Ereignissen stehen Sonne, Erde und Mond in einer Linie und die Gezeitenkräfte sind am stärksten. Ich halte es für wahrscheinlich, dass die Gezeitenkräfte Erdbeben auslösen können, wenn die Spannungen in der Erdkruste sowieso bereits groß sind. Wissenschaftliche Studien sehen allerdings nur einen geringen Zusammenhang zwischen Erdbeben und den Gezeitenkräften. Der aktuelle Vollmond ist übrigens der 2. in diesem Monat (der letzte war am 1. Oktober) und somit handelt es sich um einen „Blue Moon“, und das ausgerechnet zu Halloween.

Jan Mayen: Erdbeben M 5,6

In der Jan-Mayen-Region im Nordpolarmeer gab es eine Serie mit 5 moderaten Erdbeben. Das Stärkste hatte die Magnitude 5,6 mit einem Erdbebenherd in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag ungefähr 120 km nordöstlich von Jan Mayen und 751 km westlich der norwegischen Stadt Leknes. In der Region gab es in den vergangenen Wochen zahlreiche vergleichbare Erdbeben.

Samos: Tektonische Hintergründe zum Erdbeben

Das Erdbeben von heute Mittag hat nach bisherigen Angaben mindestens 6 Menschenleben gefordert. Darunter befanden sich 2 Schüler auf Samos, die sich auf dem Heimweg befanden. 4 Tote wurden aus Izmir gemeldet, wobei die Zahlen sicher noch steigen werden.

Inzwischen veröffentlichte das GFZ-Potsdam ein Statement von Professor Bohnhoff, seines Zeichens Seismologe. Demnach handelte es sich um ein Abschiebungsbeben mit einer Herdtiefe zwischen 5-15 km. Es entstand eine bis zu 100 km² große Bruchfläche, die sich bis zum Meeresboden fortpflanzte. Dadurch entstand der Tsunami.

Tektonsiche Situation bei Samos

Die griechische Insel Samos gehört zum Dodekanes-Archipel und liegt im Osten der Ägäis. Die Insel ist nur durch eine 15 km breiten Meerenge vom türkischen Anatolien getrennt. Die großtektonische Situation wird von der Plattenkollision des Eurasischen Kontinents mit Afrika bestimmt. Die Naht dieser Kollision ist der Hellenische Graben. Nördlich davon liegen die Inseln der Ägäis auf einem angehobenen Block. Dieses angehobene Stück Erdkruste ist in den West-Ägäischen Block und einem östlichen Block unterteil, auf dem die Ost-Ägäis und ein Teil Anatoliens liegen. Die beiden Teilblöcke rotieren gegenläufig und sind ihrerseits von mehreren Störungen durchzogen, so dass sich in der ausgedünnten Kruste eine verschachtelte Host-und -Grabensturktur bildete. Viele der Ägäis-Inseln liegen auf angehobenen Hosten, so auch Samos. Auf der Insel selbst finden sich mehrere Verwerfungen. Nördlich der Insel liegt eine Störungszone, an der sich nun eine ruckhafte Abwärtsbewegung ereignete. Dabei brach Gestein und selbst der Meeresboden sank ab, was nicht nur das Erdbeben auslöste, sondern auch den Tsunami anregte.

Geschichtliche Erdbeben auf Samos

Bereits im August 1904 wurde Samos von einem ähnlich starken Erdstoß verwüstet, wie wir ihn heute erlebten. Die Angaben in der Literatur variieren zwischen Magnitude 6,2 (Richterskala) und der Momentmagnitude 6,8. Damals wurden 540 Häuser zerstört und 4 Menschen fanden den Tod. Die Störungszone nördlich von Samos brach auf einer Länge von 46 km und der Bodenversatz betrug 1,2 m. Das war aber nicht das einzige katastrophale Erdbeben in der Historie der Insel. Alleine in den letzten 2 Jahrhunderte ereigneten sich 6 Erdbeben mit Magnituden im 6-er Bereich. Aus früheren Jahrhunderten sind 3 Erdbeben mit katastrophaler Wirkung überliefert. Im Jahr 1476 gab es ein Erdbeben, das die Insel so stark verwüstete, dass sie von ihren Bewohnern verlassen wurde.

Weiterführender Link: Alles über Erdbeben auf vnet

Griechenland: Schweres Erdbeben Mw 7,0

Heute Mittag (11:57 Uhr UCT) wurde Griechenland von einem starken Erdbeben der Magnitude 7,0 erschüttert. Das Epizentrum befand sich offshore, zwischen der Insel Samos und dem türkischen Festland. Der nächst gelegene Ort auf Samos ist Néon Karlovásion 18 km südlich des Epizentrums. Das Hypozentrum lag in nur 10 km Tiefe. Die Daten stammen vom EMSC und könnten noch korrigiert werden. Der türkische Erdbebendienst gab die Lokal-Magnitude mit 6,8 an. Das unterschiedliche Dienste verschieden starke Magnituden angeben ist normal.

Das Beben löste einen moderaten Tsunami auf Samos aus. Mehrere Boote an der Küste wurden beschädigt. Wasser überflutete Gassen in Orten und Häuser stürzten ein. Aus dem ca. 60 km entfernten Izmir (Türkei) werden starke Schäden gemeldet. Mehrere große Gebäude sind kollabiert. Es sind Todesopfer zu befürchten, genaue Zahlen stehen aber noch aus.

Es gab zahlreiche Nachbeben und mit weiteren -auch starken- Erschütterungen muss gerechnet werden.

Das Türkische Fernsehen zeigte erste Videos, die überwiegend aus den Sozialen Medien stammen.
Update 15:15 Uhr: Mittlerweile wird das Ausmaß der Zerstörungen deutlicher. In Izmir stürzten mindestens 20 Gebäude ein und es wird fieberhaft nach Verschütteten gesucht. 4 Tote wurden bisher bestätigt, und mindestens 120 Menschen wurden verletzt. Es ist mit weitaus mehr Opfern zu rechnen. Auch entlang der Südküste und auf Samos gab es Schäden. Neben mehreren kleinen Häusern, sind auch eine Schule und eine Kirche eingestürzt.

Das Beben wurde in einem großen Umkreis gespürt, selbst in Istanbul und fast auf allen griechischen Inseln wackelte es. Ob der Tsunami auch andere Inseln traf ist noch unklar. Die Gefahr ist noch nicht gebannt! Eine Aufnahme aus Izmir zeigt, wie das Wasser aus der Bucht zurückgewichen ist. Wenig später kam es in Form einer Hafenwelle zurück, so wie jene, die Samos bereits heimsuchte.

Nevados de Chillan: Update 30.10.20

In Chile eruptierte der Vulkan Nevados de Chillan eine kleine Aschewolke. Laut SERNAGEOMIN kam es zu der Eruption um 11.55 Uhr Lokalzeit. Vulkanasche stieg fast 400 m über den Krater auf. Das VAAC brachte eine VONA-Meldung heraus. Es war eine jener kleineren Eruptionen, die in den letzten Monaten immer wieder auftreten. Zeitgleich registrierten die Seismologen ein langperiodisches Erdbeben, dass mit der Bewegung magmatischer Fluide assoziiert war.

Beim Nevados de Chillan handelt es sich um einen Kompexvulkan mit mehreren Kratern. In einem dieser Krater wächst ein Lavadom.

Karymsky auf Kamtschatka aktiv

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka eruptierte der Karymsky eine recht hohe Aschewolke. Das VAAC Tokio registrierte Asche in einer Höhe von 6000 m über dem Meeresspiegel. Sie driftete in östlicher Richtung.

Merapi: Seismik erhöht

Am Merapi ist die Seismik weiterhin vergleichsweise hoch. Innerhalb von 6 Stunden wurden 3 seismische Signale registriert, die mit dem Abgang von Schuttlawinen in Verbindung standen. 2 Signale deuteten auf Asche-Exhalationen hin. 7 flache vulkanotektonische Beben wurden registriert. Bemerkenswert ist die Anzahl von 40 hybride Erdbeben, die nicht genau einer Erdbebenart zugeordnet werden konnten. Die Daten deuten darauf hin, dass Magma aufsteigt und der Dom wächst. Damit steigt die Gefahr für Kollaps-Ereignisse. Sie könnten pyroklastische Ströme erzeugen.

Suwanose-jima eruptiert Asche

Der Inselvulkan Suwanose-jima ist momentan der aktivste Feuerberg Japans. Er eruptierte gestern Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 2100 m aufstieg. Der Wind transportierte die Wolke in Richtung Osten. Darüber hinaus gab es seit gestern sieben weitere VONA Meldungen zu kleineren Aschewolken vom Suwanose-jima.

Sakura-jima mit Explosion

Der Sakura-jima liegt weiter nördlich als der Suwanose-jima, allerdings immer noch im Süden des japanischen Archipels. Von diesem Vulkan ging gestern eine einzige Aschewolke aus, die ebenfalls bis auf 2100 m Höhe aufstieg. Die letzte Explosionsserie wurde am Saku Anfang des Monats registriert.