Wirbelsturm bricht Rekorde

Der Hurrikan Lorenzo wirbelt den Atlantik auf und bricht dabei mehrere Rekorde: noch nie in der Geschichte der Wetteraufzeichnung war ein Hurrikan der höchsten Kategorie 5 soweit im Nordosten des Ozeans unterwegs. Lorenz erreichte Windgeschwindigkeiten von mehr als 260 km/h und nimmt Kurs auf die Inselgruppe der Azoren. Dort wird er vermutlich am Mittwoch eintreffen. Auf seinen Weg dorthin wird er sich weiter abschwächen, trotzdem rechnet man auf den Inseln mit einem Hurrikan der Kategorie 3 und Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 km/h. Bis u 15 Meter hohe Wellen könnten gegen die Küsten der Inseln branden. Den Azoren steh wohl möglich der stärkste Strum der Geschichte bevor. Danach nimmt der Sturm weiter Kurs auf Großbritannien und Island. In nordischen Gefilden wird sich der Hurrikan zwar zu einem Sturmtief abschwächen, dennoch ist mit starken Sturmböen und schweren Niederschlägen zu rechnen. Sehr wahrscheinlich bekommen wir in Deutschland ab nächsten Freitag Ausläufer des Sturms ab.

Waldbrände im Kongo

Während es bei uns stürmt und (endlich) ausgiebig regnet, wüten im Kongo ebenso ergiebige Waldbrände. Ein Blick auf ein aktuelles MODIS-Satellitenfoto enthüllt, dass es am Kongo mehr Brände gibt, als im Amazonas Gebiet. In beiden Regionen ist Brandstiftung, bzw. Brandrodung die Hauptursache für die Feuer. Die immer weiter wachsende Bevölkerungszahl zwingt zur Erschließung neuer Agrarflächen und die Arbeit der Rodung überlässt man gerne dem Feuer. Die mineralreiche Asche düngt die Felder. Allerdings ist dieser Effekt nur temporal und nach ein paar Jahren ist die neu gewonnen Agrarfläche unfruchtbar. Häufig wird der Boden dann erodiert, die Landschaft zur Wüste. Sehr wahrscheinlich werden wertvolle Tropenhölzer zuvor „abgeerntet“, verbrannt wird nur das „wertlose“ Unterholz.  Es ist durchaus denkbar, dass die Brandrodung durch die Bauern das illegale Abholzen der Urwaldbäume vertuschen soll. Der Primärwald in der Demokratischen Republik Kongo stellt nach dem Amazonas-Regenwald das zweitgrößte zusammenhängende tropische Regenwaldgebiet der Erde dar.

Ätna: 2 aktive Schlote

Der Ätna auf Sizilien ist weiterhin aktiv. Der Intrakrater-Kegel in der Voragine wächst weiter und es bildete sich ein 2. Schlot auf der Nordostflanke des Schlackenkegels. Mittlerweile wird auch mehr Vulkanasche gefördert, was die Eruptionen tagsüber attraktiver macht. Die Lava wird feiner fragmentiert: entweder ist der Schlot enger geworden, oder es befindet sich mehr abgekühltes Material im Schlot, durch dass die frische Tephra gepresst werden muss. Der Tremor Fluktuiert auf mittlerem Niveau. Das LGS registriert weiterhin Infraschall-Ereignisse, die auf anhaltende explosive Eruptionen hindeuten. MIROVA verzeichnet eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 19 MW. Gestern Abend wurden 37 MW registriert. Das Bild stammt von dem italienischen Fotografen Massimo de Maria und wurde in unserer FB-Gruppe geteilt.

Sangay: hohe Wärmestrahlung

Der ecuadorianische Vulkan Sangay emittiert heute sein hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 200 MW. Die Wärmeanomalie stammt sehr wahrscheinlich von einem zähen Lavastrom, der über den oberen Bereich der Außenflanke fließt. Der Lavastrom geht von einem Dom im Krater aus. Vergleichbares war in den letzten Monaten immer wieder zu berichten gewesen.

Shiveluch weiterhin sehr aktiv

Der Shiveluch ist weiterhin sehr aktiv. Von ihm gehen Aschewolken aus, die eine Höhe von 4000 m ü.N.N. erreichen. Zudem wird eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 312 Mw abgegeben. Es sieht so aus, als würde sich der Vulkan in einer neuen Aktivitätshochphase befinden. In den letzten Wochen war er deutlich ruhiger gewesen. Die letzte Hochphase war im Januar-Februar gewesen. Es besteht die Gefahr, dass größere pyroklastische Ströme abgehen, die eine Gefahr für Vulkanbeobachter darstellen können. Der Vulkan liegt in einer entlegenen Region Kamtschatkas und ist zunehmend ein beliebtes Ziel von Vulkanspottern. Der frei Zugang zum Ignimbrit-Feld, veranlasst viele Beobachter, dem Dom zu sehr auf die Pelle zu rücken.

Manam: Eruption einer Aschewolke

Auf Papua Neuguinea ist der Manam wieder ausgebrochen. er eruptierte eine Aschewolke, die eine Höhe von 2700 m über dem Meeresspiegel erreichte. Der Ausbruch könnte Vorläufer einer paroxysmalen Eruption sein.

Shiveluch stößt Vulkanasche aus

[twenty20 img1=“157062″ img2=“157063″ offset=“0.5″ before=“Der Shiveluch mit geringer Wärmestrahlung.“ after=“Ausgeprägte Wärmeanomalie am Lavadom. „]

Der Shiveluch auf Kamtschatka (Russland) ist weiterhin sehr aktiv. Der Dauerbrenner des Nordens erzeugte gestern eine Aschewolke, die eine VONA-Meldung auslöste: Es wurde Vulkanasche in einer Höhe von 8.800 m detektiert. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 108 MW. Auf sentinel-Satellitenfotos erkennt man eine ausgeprägte Wärmeanomalie, die vom Dom im Krater des Vulkans ausgeht. Ich vermute, dass die Aschewolke mit einem partiellen Domkollaps und der Generierung eines pyroklastischen Stroms einherging.

Popocatepetl: Neuer Lavadom entdeckt

Gestern unternahmen die Vulkanologen von CENAPRED einen Flug über den Popocatepetl und entdeckten einen neuen Lavadom, der den zentralen Förderschlot verstopft. Noch ist der Dom wenig mehr als ein Krümmel, am tiefsten Punkt des 150 Meter tiefen Kraters. Dieser ist von den anhaltenden Explosionen der letzten Monate recht groß geworden und hat einen Durchmesser von 350 m. Die Dome sind meistens relativ kurzlebig. Sie können die explosiven Eruptionen eine Zeit lang ausbremsen, bis der Druck im Vulkan zu groß wird. Dann wird der Dom in der Regel durch eine Serie starker Explosionen ausgeblasen. Dennoch besteht die Sorge, dass der Dom einmal so groß werden könnte, dass er den Kraterrand überragt. Spätestens dann drohen pyroklastische Ströme.

Ätna: Wärmeanomalie

Die Aktivität am Ätna geht weiter, allerdings bei rückläufigem Tremor. Das LGS registriert immer noch eine hohe Anzahl von Infraschall-Ereignisse, die auf häufige explosive Eruptionen hindeutet. Die Seismik des INGV zeigt rege Mikroseismik unter dem Gipfelkrater und im Bereich des Valle del Bove. Auf dem neusten Sentinel-Bild erkennt man, dass die thermische Anomalie im Bereich der Bocca Nuova größer geworden ist, während die Wärmestrahlung der Voragine unverändert hoch ist. Der Nordostkrater zeigt sich verdampft und ohne eindeutigen Signal. Die Wärmesignatur könnte allerdings vom Dampf abgeschirmt gewesen sein.

Stromboli: Aktivität rückläufig

Die Aktivität am Stromboli wird immer noch als hoch eingestuft, allerdings bei weiter rückläufigen Werten. Die Anzahl der VLP-Ereignisse (Erdbeben mit einer sehr langen Amplitude) schrumpfte gestern auf 19,3. Am Vortag betrug der Wert 20,3 Ereignisse pro Stunde. Normal sind 5-12 Erdbeben dieser Art. Die VLP-Ereignisse stehen im Zusammenhang mit der Entgasung des Magmas. Respektive ist auch die explosive Tätigkeit zurückgegangen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß aus dem Nordostkrater betrug 57 Tonnen am Tag. Die Spitzenwert während der Hochphase der Eruption lagen bei über 230 Tonnen am Tag. Als Schlussfolgerung ergibt sich, dass die Aktivität langsam abklingt und sich Standardwerten annähert. Trotzdem kann noch keine Entwarnung gegeben werden: Jederzeit könnte ein neuer Magmenkörper aufsteigen und einen Paroxysmus auslösen.

Karangetang eruptiert Vulkanasche

Auf der indonesischen Insel Siau eruptierte der Vulkan Karangetang Vulkanasche. Die Asche stieg bis auf einer Höhe von 2400 m über dem Meeresspiegel auf. Es wurde eine VONA-Warnung für den Flugverkehr ausgegeben. MIROVA verzeichnet eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 109 MW. Die Wärme wird sehr wahrscheinlich von einem kurzen Lavastrom emittiert, der vom Dom im Krater des Vulkans ausgeht. Spekulativ ist, dass die Aschewolke von einem kleinen pyroklastischen Strom ausging.

Anak Krakatau eruptiert phreatisch

Der Inselvulkan Krakatau hat wieder einen kleinen Rülpser von sich gegeben und eruptiert phreatisch. Allerdings wurde diesmal Vulkanasche mit ausgestoßen, die von den Satelliten registriert wurde. Sie erreichte eine Höhe von 600 m über Meeresniveau und damit auch über Kraterhöhe: Seit dem Flankenkollaps Ende letzten Jahres befindet sich der aktive Krater an der tiefsten Stelle der Insel. Nur eine flache Sandbank separiert den Krater vom Ozean. Der Krater ist mit Meerwasser geflutet. Die Eruptionen werden vom Dampf angetrieben, der entsteht, wenn das Wasser von der Erdwärme verdampft wird.

Popocatepetl weiter explosiv aktiv

In Mexiko ist der Popocatepetl weiterhin aktiv. Seine Explosionen fördern Vulkanasche bis auf einer Höhe von 7000 m. CENAPRED registrierte 7 Eruptionen, 224 Exhalationen und 486 Minuten Tremor.

Ätna eruptiert Asche

Last, but not least, das fast schon tägliche Update zum Ätna auf Sizilien. In den frühen Morgenstunden eruptierte der Zentralkrater Aschewolken. Diese drifteten in südlicher Richtung. Der Tremor ist weiterhin erhöht, allerdings pendelte er sich auf einen etwas niedrigeren Niveau ein, als es noch in der letzten Woche der Fall war. Das LGS verzeichnete heute wieder durchgehend Infraschall, der von explosiven Eruptionen stammt. In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurde auch weitere Fotos der Aktivität in der Voragine geteilt.

Neuseeland: Erdbeben Mw 6,1

Die zu Neuseeland gehörenden Kermadec-Inseln wurden von einem Erdstoß der Magnitude 6,1 erschüttert. Das Besondere an diesem Erdbeben ist die geringe Tiefe des Erdbebenherdes: das Beben manifestierte sich in nur 2 km Tiefe und könnte daher einen kleinen Tsunami ausgelöst haben. Bei dem Archipel gibt es auch mehrere submarine Vulkane. der bekannteste ist der Havre Seamount. Das Erdbeben könnte dort eine Eruption triggern.

Erdbeben in der Türkei und bei den Kanarischen Inseln

Heute werden wieder außergewöhnlich viele moderate bis starke Erdbeben registriert. Ob es daran liegt, dass in 2 Tagen Neumond ist? Kurz vor- und nach Neumond laufen auf jeden Fall die meisten Meldungen entsprechender Erdbeben ein.

Erdbeben M 6,0 in Chile

In der chilenischen Region Los Lagos bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,0. Das Hypozentrum lag in 133 km Tiefe. Das Epizentrum lag nicht allzu weit entfernt vom Vulkan Puyehue.

Erdbeben nahe Istanbul

Update 18:00 Uhr: In Istanbul wurden 8 Personen verletzt. Da in der Stadt keine größeren Gebäudeschäden gemeldet wurden, könnten sich die Personen auf der Flucht ins Frei verletzt haben, ode von umstürzenden möbeln getroffen worden sein. In der Ortschaft Avcilar ist die Spitze eines Minaretts abgebrochen und auf einen Platz gestürzt. Es kommt immer noch zu Nachbeben im 3-er Bereich. Die Menschen spüren die Erschütterungen deutlich.

Originalmeldung: Ein signifikantes Erdbeben erschütterte heute die Türkei. Der Erdstoß hatte eine Magnitude von 5,7. Das Epizentrum lag im Marmarameer-Meer, 66 km südwestlich der Metropole Istanbul. Dort leben fast 12.000.000 Menschen. Seismologen rechnen schon seit Jahren mit einem starken Erdbeben an der auslaufenden Anatolischen Verwerfungslinie. Ein Starkbeben hätte hier katastrophale Folgen. Das Beben heute wird noch nicht das „big one“ gewesen sein, könnte dieses aber ankündigen. Entsprechend angespannt ist die Lage Es bereits zahlreiche Nachbeben. Das Hauptbeben war im Stadtzentrum von Istanbul deutlich zu spüren gewesen. Menschen rannten in Panik ins Freie. Über größere Schäden liegen noch keine Meldungen vor.

Erdbeben M 5,2 westlich von El Hierro

Update 18:00 Uhr: An der Westküste von El Hierro gab es ein weiteres Erdbeben der Magnitude 3,4. Das Hypozentrum wird mit 30 km Tiefe angegeben. Gut möglich, dass Magma aufsteigt.

Originalmeldung: Einige Hundert Kilometer westlich der Kanareninsel El Hierro gab es einen Erdstoß der Magnitude 5,2. Das Hypozentrum lag in nur 7 km Tiefe. Zuvor gab es 2 Erdbeben direkt vor der Küste der Insel. Das Stärkere hatte die Magnitude 3,7.

White Island mit Schlammeruptionen

Der Inselvulkan White Island liegt vor der Nordküste Neuseelands und eruptiert Schlamm. GeoNet berichtet von den geysirartigen Eruptionen und sagt, dass für Besucher der Insel keine Gefahr bestehe. Die Eruptionen schleudern Schlamm bis zu 10 m hoch. Die Aktivität stieg in den letzten 3 Wochen an.

Genaugenommen handelt es sich bei den Eruptionen um Gaseruptionen: Das Gas sammelt sich unter zähem Schlamm in einem kleinen Krater. Es bilden sich Gasblasen und wenn der Druck zu groß wird, steigt das Gas auf, schiebt einen Lavadom empor und lässt ihn platzen. Ähnliches kennt man von den Schlammquellen in Indonesien.

Grund für die Zunahme der Aktivität ist der Anstieg des Wasserspiegels im Kratersee. Das Wasser überflutete mehrere fumarolisch aktive Schlote. Es bildete sich zäher Schlamm, der die normale Entgasung hemmt. Unklar ist, ob der Seespiegel aufgrund von Regenfällen anstieg, oder ob der Vulkan dahinter steckt. Da sich Seismik, Tremor, Deformation und Gasflux innerhalb normaler Parameter bewegen, bleibt der Alarmstatus des Vulkans auf „1“.

Ätna: Tremor fluktuiert

Die Aktivität am Ätna geht weiter. Der Tremor fluktuierte in den letzten 24 Stunden. Beim LGS wurde nachts Tremor mit hoher Amplitude registriert, während die Anzahl der Infraschall-Ereignisse niedrig blieb. MIROVA verzeichnete eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 32 MW. Sentinel-Satellitenaufnahmen von gestern zeigen 4 thermische Anomalien. Die Stärkste geht von dem Intrakrater-Kegel in der Voragine (Bildmitte) aus. Zwei kleinere Spots erkennt man darunter in den beiden Schloten der Bocca Nuova. Eine weitere, relativ große Anomalie zeigt sich im oberen Teil des Kraterkomplexes. Dort liegt der Nordostkrater. Interessanter Weise scheint der Neue Südostkrater gerade keine Lust zu haben, sich an der Aktivität zu beteiligen und zeigt uns die kalte Schulter. Die Seismik ist weiterhin hoch und unter dem Zentralkrater findet eine rege Mikroseismik statt. Diese deutet auf Magmenbewegung hin.

Long Valley Caldera: Neues Schwarmbeben

Unter der Long Valley Caldera in den USA gab es ein neues Schwarmbeben. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 3,0. Es folgten gut ein Dutzend Beben im 2-er Bereich und unzählige schwächere Erdbeben. In der Monatsübersicht des USGS werden in dem Gebiet gut 750 Erdbeben erfasst. Ob Inflation statt findet, wurde bisher nicht kommuniziert.

Indonesien: Starkes Erdbeben erschüttert Seram

Letzte Nacht erschütterte ein starkes Erdbeben die indonesische Inseln Seram und Ambon. Das Epizentrum des Erdstoßes lag in einer Meerenge zwischen den beiden Inseln. Zur Magnitude gibt es noch keine einheitlichen Werte. Die verschiedenen Erdbebendienste geben Werte zwischen 6,5 und 6,9 an. Genauso unterschiedlich ist auch die Angabe der Herdtiefe. Sie schwankt zwischen 18,2 und 33 km. Obwohl kein Tsunami-Alarm gegeben wurde, flüchteten die Menschen auf höher gelegenes Terrain. Es ist von Todesopfern und Zerstörungen in den Orten nahe des Epizentrums die Rede. Genaue Angaben stehen noch aus. Es ereigneten sich bereits zahlreiche moderate Erdbeben. Es sind auch weitere starke Beben möglich.

Die Inseln gehören zum Archipel der Molukken, die auch als Gewürzinseln bekannt sind. Die Tektonik dieser Region ist sehr komplex und wird von mehreren Mikroplatten geprägt. Entlang deren Grenzen verlaufen mächtige Störungszonen, an denen sich immer wieder starke Erdbeben ereignen. Seram und Ambon liegen an einer Blattverschiebung, die für das aktuelle Erdbeben verantwortlich sein dürfte.

Sechstes Massenaussterben durch Flutbasalt-Eruption

Das Leben auf der Erde ist keine Selbstverständlichkeit und es erneuerte sich im Laufe der Erdgeschichte mehrmals. Globale Katastrophen unterschiedlichen Ausmaßes ließen massenhaft Arten verschwinden, um dann neuen Arten aufblühen zu lassen. Diese Faunenwechsel gab es alle paar 10 Millionen Jahre. Darüber hinaus kannten Wissenschaftler 5 Perioden mit großen Massenaussterbeereignissen, bei denen 90% aller Arten verschwanden. Nun scheint sich dazu eine 6. Periode gesellen zu wollen. Sie ereignete sich vor gut 260 Millionen Jahren und markiert das Ende des Erdzeitalters (siehe auch geologische Zeitskala) des Mittelperms.

Das erste Massenaussterben ereignete sich vor 443 Millionen Jahren  und beendete das Ordovizium. Weitere Massenaussterbeereignisse ereigneten sich von 372 Millionen Jahren (Spätdevon), vor 252 Millionen Jahren  (Perm) und vor 201 Millionen Jahren zum Ende der Trias. Das wohl bekannteste Ereignis fand vor 66 Millionen Jahren statt und markiert das Ende der Kreidezeit. Ein Asteroideneinschlag löste einen globalen Winter aus und läutete das Ende der Dinosaurier ein. Doch der Asteroid sollte nicht die alleinige Last der Katastrophe tragen: Mitverantwortlich war die Eruption von ungeheuren Mengen Basalt, die auf dem indischen Subkontinent den Dekkan Trapp bildeten. Aber auch andere Massenaussterbeereignisse und Faunenwechsel sind auf die Bildung von Flutbasalten zurückzuführen.

Flutbasalte setzten Treibhausgase frei

Bei der Eruption der Flutbasalte wurden soviel Treibhausgase freigesetzt, dass die globalen Temperaturen stiegen. Die Ozeane erwärmten sich, was zu einer Verknappung der Sauerstoffkonzentration des Wassers führte. Diese Sauerstoffarmut löste Massenaussterben der Wasserlebewelt aus. Auch das neu entdeckte Ereignis war der Eruption eines Flutbasalts geschuldet. Seine Ablagerungen bilden im heutigen China den Emeishan Trapp. Die Folgen dieses Ereignisses wurden lange Zeit unterschätzt, doch neue Studien belegen, dass es eben solche Auswirkungen gehabt haben soll, wie die bisherigen 5 großen Perioden mit Massenaussterben. Die südchinesische Flutbasaltprovinz formiert sich im Zentrum der Provinz Sichuan und bedeckt eine Fläche von 250.000 Quadratkilometer. Die neuen Erkenntnisse der Forscher löste eine Diskussion aus, ob nicht die Mehrzahl der Faunenwechsel von der Eruption der Flutbasalte hervorgerufen wurde.

Bald könnte ein 7. großen Massenaussterben in die Weltchronik eingehen: Wir stehen scheinbar am Anfang einer neuen Periode des Aussterbens. Schuld daran hat diesmal kein Vulkan oder Asteroid, sondern der Mensch. Wir beeinflussen und vergiften die Umwelt so, dass bereits jetzt so viele Arten aussterben, wie zu Beginn der 6 großen Massenaussterbeereignisse.

Neues Massenaussterben droht

Der Weltklimarat legte heute einen neuen Bericht vor der Düsteres prophezeit: Bis zum Jahr 2050 werden jährlich Metropolen von Unwetterkatastrophen unvorstellbaren Ausmasses heimgesucht. Der Meeresspiegel Anstieg hat sich bereits jetzt deutlich beschleunigt und liegt bei 3,6 mm pro Jahr. Die Zunahme der Naturkatastrophen lässt sich praktisch nicht mehr abwenden und der Mensch steuert auf einen Reset zu: Die Erde wird sich davon irgendwann erholen, aber wohl möglich ohne den Menschen an Bord.