Stromboli: Lavastrom und rückläufiger Tremor

Auf der Vulkaninsel Stromboli gehrt man nach der großen Eruption vom 3. Juli langsam wieder zur Normalität zurück. Der Aufstieg auf den Vulkan ist zwar weiterhin gesperrt, doch Touristen besuchen wieder die Insel. Der Tremor geht tendenziell weiter zurück, fluktuiert aber stark. Er befindet sich nun wieder auf dem Niveau wie in den Tagen vor der großen Eruption. Die strombolianische Tätigkeit ist noch erhöht und gestern flossen noch kurze Lavaströme über den Südwesthang. Diese waren für die hohe thermische Strahlung verantwortlich, über die hier vorgestern berichtet wurde. Eine Prognose, ob sich kurzfristig eine weitere große Eruption ereignen könnte ist nicht machbar: scheinbar gibt es mittelfristig keine eindeutig zu interpretierenden Hinweise auf solche Ausbrüche. Allerdings halte ich eine weitere Eruption für möglich, solange der Tremor erhöht ist.

Neue Bilder zur Eruption vom 3. Juli

Gestern sind noch neue Bilder zur Eruption aufgetaucht. Besonders eindrucksvoll finde ich die Aufnahmen von Seglern, die sich nahe der Sciara del Fuoco aufhielten. Sie dokumentierten den pyroklastischen Strom, der nach offiziellen Angaben gut 900 m weit auf das Meer hinaus lief. Ich denke, es dürften noch ein paar hundert Meter mehr gewesen sein. Bilder von pyroklastischen Strömen die über Wasser fließen sind relativ selten. Sie verdeutlichen gut das Funktionsprinzip dieser Naturphänomene: sie rasen auf einem heißen Gaskissen zu Tal, ohne direkten Kontakt zum Boden und können so auch Hindernisse, oder eben Wasser überwinden. Sie ähneln insofern einem Luftkissenboot. Zum Glück hielten sich keine Boote im direkten Gefahrenbereich auf.

Neue Erkenntnisse zur Explosion auf Stromboli

Der oben fotografierte pyroklastische Strom entstand im Zusammenhang mit dem Kollaps der westlichen Kraterwand und der Entstehung eines neuen Förderkanals. Satellitenaufnahmen zeigen eine thermische Anomalie, die außerhalb der ursprünglichen Krater-Terrasse liegt. Vermutlich handelt es sich um einen neuen Schlot. Er befindet sich 120 m südwestlich der ursprünglichen Krater-Terrasse, die sich entsprechend vergrößerte. Ob aus dem neuen Schlot dauerhaft Lava gefördert wird, oder ob es sich nur um eine kurzweilig tätige Öffnung handelt, wird sich im Laufe der Zeit zeigen.

Auf der Seite des LGS sind weitere Bilder veröffentlicht worden. Auf ihnen sieht man sehr schön wie groß das kollabierte segment der Kraterwand ist. Das Geschehen zeigt einmal mehr, dass der Boden auf Vulkanen alles andere als stabil ist. Die vulkanische Landschaft kann ihr Gesicht innerhalb weniger Augenblicke ändern: Oft mit fatalen Folgen für die Lebewelt im Schatten der Feuerberge.

Unwetter und drohender Hurrikan

Norditalien wurde von einer Serie starker Unwetter heimgesucht. Besonders schlimm hat es die nördliche Adria getroffen. Im Badeort Milano Marittima erlitt eine Frau schwere Verletzungen. 200 Bäume wurden entwurzelt. Zwischen Rimini und Pescara wüteten Hagelstürme. 18 Personen wurden verletzt. Die Hagelkörner waren so groß wie Tennisbälle und hüpften auch so, was ihren Flug und die Landung unberechenbar machten. Eine Person wurde vom Blitz getroffen und verstarb. Viele Straßen wurden überflutet, Keller liefen voll. Die Rettungskräfte waren pausenlos im Einsatz. Auch am Bodensee stürmte es heftig.

Diese Häufung von Unwettern mit extremen Hagel ist in der Tat sehr ungewöhnlich und eine besorgniserregende Entwicklung: die extreme Häufung der Unwetter und die enorme Größe der Hagelkörner belegen, dass sich besonders viele „Superzellen“ bilden. Hagelkörner entstehen nur in Gewitterwolken und je größer die Körner sind, desto turbulenter geht es in den Superzellen zu. In den oberen Wolkenteilen können Temperaturen bis zu -80 Grad Celsius herrschen, während es an der Wolkenbasis relativ warm sein kann. Superzellen sind auch die Geburtsorte von Tornados. Die Tornado-Gefahr ist somit ungewöhnlich hoch! Der Hagel verursacht zudem großen Sachschaden und stellt eine besondere Gefahr für Solarzellen dar.

Die extrem niedrigen Temperaturen in den oberen Wolkenschichten belegen auch eine nachhaltige Veränderung des Jetstreams. Es kommt immer häufiger zu Ausbrüchen polarer- und tropischer Luftmassen. Zudem besteht die Gefahr, dass sich während des Sommers dauerhaft Omega-Wetterlagen etablieren. Wir blicken extremen Zeiten entgegen und zwar schneller, als bisher befürchtet wurde.

Tropensturm „Barry“ hält auf die Küste des US-Bundesstaates Louisiana zu. Er wird als Hurrikan der Kategorie 4 eingestuft und könnte sich zu einem „Bombenzyklon“ entwickeln, der ungeheure Regenmengen mit sich bringt. Es drohen starke Überflutungen in den Küstenregionen und könnte bis weit ins Landesinnere vordringen. Wettersimulationen zeigen, dass in der Höhe Temperaturen von bis zu -80 Grad Celsius herrschen, was für die Entwicklung eines Hurrikanes genauso bedeutend ist, wie für die Superzellen des italienischen Sturmtiefs.  Der Landfall „Barry“ könnte wieder bei New Orleans stattfinden: Jene Stadt, die im Jahr 2005 von Hurrikan Katrina heimgesucht und überflutet wurde.

Taiwan: Wandan Schlammvulkan ausgebrochen

In Taiwan ist der Schlammvulkan Wandan ausgebrochen. Er überflutete ein Feld mit Schlamm. Treibende Kraft hinter der Eruption ist Methangas, dass sich zudem entzündete und an einigen Austrittsstellen brennt. Der Schlamm spritzt bis zu 1,5 Meter hoch und speist Schlammströme, die über ein Reisfeld fließen. Zum Leidwesen des betroffenen Farmers wurde bei der letzten Eruption des Schlammvulkans schon ein benachbartes Feld zerstört. Das war im Dezember letzten Jahres.

Der Wandan-Schlammvulkan eruptiert in Abständen zwischen 6 Monaten und 2 Jahren. Er verlagert dabei sein Eruptionszentrum in einem Umkreis von 2 Kilometern. Er liegt in der Region Pingtung zwischen den Städten Wandan und Xinyuan.

Schlammvulkane unterscheiden sich vom normalen Vulkanismus grundlegend: Die treibende Kraft hinter der Eruption von Schlammvulkanen sind organische Gase wie Methan und stehen oft im Zusammenhang mit Erdöl/Erdgas-Lagerstätten. Sie sind keine Zeugnisse des Magmatismus. Insofern gibt es eine Abgrenzung zu vulkanischen Schlammquellen, die oft fälschlich als Schlammvulkane bezeichnet werden. Dennoch können Schlammvulkane Zeugnisse plattentektonischer Prozesse sein und sich in der Nähe von Subduktionszonen bilden.

Anak Krakatau eruptiert Vulkanasche

Nach einer mehrtägigen Pause setzt Anak Krakatau seine Eruptionen fort: das VAAC Darwin warnt vor einer Eruptionswolke, die bis in einer Höhe von 2800 Metern vorgedrungen ist. Die Eruption wurden von Beobachtern am Boden gemeldet. Auf Satellitenfotos konnte keine Vulkanasche entdeckt werden. Dass ist ein bekanntes Phänomen der letzten Monate. Scheinbar wechseln sich phreatische Dampfexplosionen mit phreatomagmatischen Eruptionen ab. während bei letzteren Explosionen relativ viel Vulkanasche gefördert wird, steigt bei phreatischen Eruptionen für gewöhnlich nicht soviel Asche auf.

Nevados de Chillan eruptiert Aschewolke

Der Vulkan Nevados de Chillan liegt in Chile und eruptierte gestern eine Aschewolke. Sie stieg bis auf einer Höhe von 3960 m ü.N.N. auf. Glühende Tephra ging in Kraternähe nieder. Im Krater wächst ein kleiner Lavadom. Dieser wurde bereits öfters durch Serien vergleichbarer Eruptionen zerstört.

Unwetter, Hochwasser und Waldbrände weltweit

In weiten Teilen der Welt scheint das Wetter außer Rand und Band zu sein. So kommen fast im Stundentakt Meldungen über Naturkatastrophen herein, die direkt oder indirekt mit den extremen Wetterlagen der letzten Monate in Verbindung stehen. Natürlich hat es bereits in früheren Jahren vergleichbare Katastrophen gegeben, doch die meisten Forscher gehen davon aus, dass der anthropogene Klimawandel mitverantwortlich für die aktuellen Ereignisse ist.

Rekordtemperaturen und Waldbrände in Alaska, Kanada und Sibirien

Der US-Bundesstaat Alaska ist nicht gerade für seine phänomenalen Sommer mit Sonnenschein und milden Temperaturen bekannt. Das Gleiche gilt für die riesigen Gebiete der sibirischen Taiga. Doch in diesem Jahr sieht es komplett anders aus: Anhaltende Trockenheit und die wärmsten, jemals gemessenen Temperaturen in arktischen Regionen begünstigen riesige Wald- und Steppenbrände. Die meisten Feuer lodern unter Ausschluss der Weltöffentlichkeit, da die betroffenen Gebiete fernab der Zivilisation liegen. Die Feuer werden oft nur via Satellit registriert und praktisch nicht bekämpft. Alleine in Alaska brannte es im Juni an 369 Stellen. Bei den arktischen Bränden wurden gut 50 Megatonnen Kohlendioxid freigesetzt, welches als Treibhausgas den Klimawandel beschleunigt. Mittlerweile wurden weitere Kipp-Punkte überschritten und immer mehr Forscher gehen davon aus, dass der Klimawandel zum Selbstläufer wird. Das soll heißen: Auch ohne weiteres Zutun des Menschen, ist die weitere Aufheizung der Atmosphäre unvermeidbar, da eine Reihe natürlicher Prozesse in Gang gesetzt wurden, die wir nicht mehr stoppen können.

Hochwasser und Unwetter in weiten Teilen der Welt

Während es an einigen Orten der Erde zu trocken und zu warm ist, sieht es in anderen Regionen genau umgekehrt aus. In Indien hat der lang erwartete Monsun eingesetzt und setzte ganze Landstriche unterwasser. Besonders schlimm hat es Mumbai getroffen. Gleiches lässt sich von China berichten. Hier heißt es in der Region Fujian Land unter. Die japanische Provinz Kagoshima wurde vom Taifun „Trami“ getroffen. es gab mindestens 80 Verletzte. Starkregen löste Hangrutsche aus. Aufgrund des schlechten Wetters gibt es derzeit auch keine aktuellen Meldungen über den Vulkan Sakurajima. In Sibirien stehen seit Wochen ganze Regionen unterwasser.

Unwetter in Europa

Nicht nur ferne Kontinente wurden von Unwettern heimgesucht, sondern auch der Mittelmeerraum. Schlimm traf es am Wochenende die Lagunenstadt Venedig. Dort ging ein heftiger Hagelsturm nieder. Das Gleiche geschah im spanischen Villanueva de Huerva. Dort und in Navarra regnete es so stark, dass Keller und Erdgeschosse überflutet wurden. In Valencia ging ebenfalls ein Hagelsturm nieder.

Für mich sieht es so aus, als würden sich gerade die Meldungen über schwere Hagelstürme extrem häufen. Dass kann teilweise daran liegen, dass früher über solche lokalen Ereignisse nicht international berichtet wurde. Allerdings wird es auch eine reale Häufung dieser Ereignisse geben. In unserer FB-Gruppe „Naturkatastrophen und Naturphänomene“ findet ihr zahlreiche Videos zu den hier angesprochenen Ereignissen.

Semeru fördert Aschewolke

Der indonesische Vulkan Semeru förderte gestern eine Aschewolke. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4000 m und driftete in südöstlicher Richtung. Die Meldung stammte vom örtlichen Observatorium, auf Satellitenaufnahmen konnte die Aschewolke nicht nachgewiesen werden. Im Krater es Semeru wächst ein flacher Lavadom. Hier kommt es täglich zu schwachen strombolianischen Eruptionen und gelegentlich zu größeren Ausbrüchen. Steinschläge und Schuttlawinen sind ebenfalls typisch für die Eruptionen des Vulkans auf Java.

Sangeang Api mit Aschewolke

Der Inselvulkan vor Sumbawa in Indonesien ist weiterhin sehr aktiv. Gestern Abend eruptierte er die bislang letzte Aschewolke, die eine VONA-Meldung beim VAAC auslöste. Die Eruptionswolke erreichte Eine Höhe von 3000 m. Auf Satellitenbildern erkennt man eine thermische Anomalie. Auch im Krater des Sangeang Apis wächst ein kleiner Lavadom. Von ihm geht ein kurzer und zähflüssiger Lavastrom aus. Schuttlawinen und Steinschläge gehören ebenfalls zur Tagesordnung.

Stromboli emittiert Wärmestrahlung

Am Vulkan Stromboli geht es weiterhin heiß her. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 211 MW. Unklar ist die Art der Eruption, die die Wärmestrahlung verursacht. Nach Berichten von LiveCam-Beobachtungen, nahm die strombolianische Tätigkeit gestern im Vergleich zu den Vortagen ab, ist aber immer noch höher als gewöhnlich. Es könnte sein, dass wieder ein Lavastrom aktiv ist, der sich außerhalb der Sichtweite der LiveCams befindet. Er könnte aus der Bresche im südwestlichen Kraterbereich über die Sciara del Fuoco fließen. Livedaten gibt es unter dem Link.

Popocatepetl weiter aktiv

In Mexiko gibt der Popocatepetl keine Ruhe und eruptiert weiterhin Aschewolken. Laut dem VAAC steigen diese bis in einer Höhe von 6700 m auf. CENAPRED berichtet von 4 größeren Eruptionen und genauso vielen schwächeren Ausbrüchen. Es wurden 165 Asche-Dampf-Exhalationen registriert. 376 Minuten Tremor runden die Meldungen des Monitoring-Programms ab. Es ist weiterhin relativ viel Magma im Fördersystem unterwegs und die Eruptionen könnten sich weiter steigern. Im Frühjahr war der Popocatepetl für eine Serie starker Eruptionen verantwortlich, die sogar ihren Weg in die internationale Presse fanden.

Ätna emittiert Vulkanasche

Nach den Aufregungen um den Inselvulkan Stromboli, konnte die mächtige Dame Ätna nicht länger still halten und machte in den letzten Tagen durch eine Serie kleinere Asche-Eruptionen auf sich aufmerksam. Es wurden Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater, der Bocca Nuova und dem Nordostkrater beobachtet. Vorgestern gab es auch einen kurzfristigen Anstieg des Tremors, der sich mittlerweile allerdings wieder auf normalem Niveau befindet. Auf aktuellen Satellitenfotos erkennt man thermische Anomalien im Zentralkrater. Es brodelt im Bauch des mächtigsten Vulkans Europas und es ist nur eine Frage der Zeit bis zur nächsten größeren Eruption.

Erdbeben am Ätna

Heute Morgen ereignete sich wieder ein moderates Erdbeben der Magnitude 3,8. Es lag in einer Tiefe von 18 km und manifestierte sich bei Adrano, im Westen des Vulkans. Bereits gestern gab es eine Erschütterung M 2,9 bei Randazzo. Die Erdbeben sind sehr wahrscheinlich tektonischer Natur und stehen höchstens indirekt im Zusammenhang mit Magmenaufstieg. Sie könnten dadurch entstehen, dass der Druck des Magmas unter dem Vulkan auf die Störungszonen einwirkt und dort Beben auslöst.

Stromboli mit hohem Tremor

Der liparische Inselvulkan Stromboli liegt quasi in Sichtweite des Ätnas und stiehlt diesem die Show. Nach der großen Eruption vom 3. Juli hat sich der Vulkan äußerlich wieder beruhigt, sieht man einmal von den strombolianischen Eruptionen ab, die zeitweise noch heftiger sind, als vor dem großen Ausbruch, der von den Vulkanologen als Paroxysmus eingeordnet wird. In einem ausführlichen Bericht des INGV heißt es, dass bereits einige Stunden vor der explosiven Phase Lava aus den Förderschloten quoll. Zusammen mit dem gesteigerten Tremor, gab es also doch einige Warnzeichen, dass sich das Eruptionsverhalten ändern könnte. Doch Alarm wurde nicht gegeben. Allerdings muss man dazu sagen, dass es bereits öfters kurze Lavaströme aus den Boccen gab, ohne dass unmittelbar darauf eine starke Explosion folgte. Oft sind solche kurzen Lavaströme Vorboten einer Flankeneruption gewesen.

Der Tremor steigerte sich bereits Mitte Juni. Zeitgleich wurde eine Steigerung der strombolianischen Eruptionen beobachtet. Seit dem Paroxysmus ist der Tremor noch einmal deutlich angestiegen. Er deutet darauf hin, dass sich viel Magma im Fördersystem bewegt. Wie es am Vulkan weiter geht ist ungewiss. Am Wahrscheinlichsten ist das Szenario, dass die Aktivität weiter abnimmt und bald wieder normales Niveau erreicht. Es könnte aber auch weitere starke Explosionen geben, oder die gesteigerte Aktivität könnte sogar in einer Flankeneruption gipfeln.

Popocatepetl mit Aschewolken

Der Popocatepetl lässt sich vom Geschehen an den europäischen Vulkanen nicht beeindrucken, und eruptiert weiter seine Aschewolken. Heute meldet das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 7300 m Höhe. Es wird auch glühende Tephra gefördert, die sich auf der Außenflanke des Gipfelbereichs ablagert.

Steamboat Geyser: springt er morgen?

Die letzte Eruption des Steamboat Geysers war am 4 Juli. Sie dauerte 1 Stunde und 10 Minuten. Das Pausenintervall betrug 5 Tage und 1 Stunde. Sollte sich das Intervall nicht wesentlich ändern, wäre der nächste Sprung Morgen nachmittag fällig. Steamboat Geyser ist der weltgrößte Geysir und liegt in der Yellowstone Caldera.

Indonesien: Starkes Erdbeben Mw 6,9

Der Norden Indonesiens wurde gestern Nachmittag von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,9 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 20 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich in der Molukken-See zwischen den Inseln Sulawesi und Halmahera. Aufgrund der Tiefe des Hypozentrums bestand keine ernsthafte Tsunami-Gefahr. In der Region liegen allerdings mehrere aktive Vulkane wie Lokon und Soputan auf Sulawesi, Gamalama, Ibu und Dukono auf Halmahera. Die Vulkaninsel Karangetang liegt weiter nördlich. Ein Beben dieser Größenordnung könnte Vulkanausbrüche triggern. Der Erdstoß spiegelte sich auch in den Seismogrammen der Vulkane wieder. Eine Aktivitätssteigerung bei dem Einen, oder Anderen Vulkan würde mich nicht verwundern. Es gab mehrere Nachbeben, darunter eines mit der Magnitude 5,6.

Iran: Erdstoß tötet eine Person

Im Südwesten des Irans bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,7. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Besonders stark getroffen wurde der Ort Izeh. Es wurden mehrere Gebäude beschädigt. 4 Personen erlitten durch herabstürzende Trümmer Verletzungen. Ein älterer Mann erlitt einen Herzinfarkt und verstarb. In Kuwait schwankten Hochhäuser. Es folgten mehrere Nachbeben. Eines hatte mit der Magnitude 4,7.

Papua Indonesien: Erdbeben M 5,6

Der Nordwesten der indonesischen Insel Papua wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,6 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Beben ereignete sich in einer Region, in der es in den letzten Wochen häufig zu Erdstößen kam. Größere Schäden wurden bis jetzt nicht gemeldet.

Island: Schwarmbeben

An der isländischen Nordküste kam es am Wochenende zu einem Schwarmbeben. Innerhalb der letzten 48 Stunden wurden 136 Erdstöße registriert. 14 Beben hatten Magnituden zwischen 2 und 3. Die Hypozentren lagen relativ flach. Sie manifestierten sich an der Tjörnes-fracture-zone, wenige Kilometer vor der Küste. Entlang dieser Störungszone kommt es immer wieder zu Schwarmbeben.

Manam in Eruption

Auf Papua Neuguinea ist der Inselvulkan Manam wieder aktiv. Nach kurzer Pause fördert er wieder Aschewolken. Aktuell detektiert das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 5.500 Metern über dem Meeresspiegel. Bei den Eruptionen der letzten Wochen wurde nicht nur Tephra gefördert, sondern auch zähe Lavaströme. Zudem kam es zum Abgang pyroklastischer Ströme. Die Anwohner wurden mehrfach evakuiert. Besonders katastrophal entwickeln sich Paroxysmen: Bei diesen Ausbrüchen steigert sich die Aktivität soweit, dass hohe Lavafontänen entstehen, gewaltige Aschewolken und Lavaströme, sowie pyroklastische Ströme. Also, das volle Programm, was ein Vulkan so zu bieten hat. Das Bild stammt vom Dezember 2018 und zeigt einen dieser Paroxysmen.

Sangeang Api eruptiert Aschewolken

Der Inselvulkan vor der indonesischen Insel Sumbawa steigerte seine Aktivität leicht. Vulkanasche wird in 3000 m ü.N.N. registriert. Somit steigt die Vulkanasche gut 600 m höher auf, als es noch in der letzten Woche der Fall war. MIROVA stellte gestern eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 51 MW fest. Es wird ein kurzer Lavastrom gefördert. Der Inselvulkan wird nur selten von Vulkanreisenden besucht und ist nur mit einigem Aufwand zu erreichen.

Stromboli mit Wärmestrahlung

Eine relativ hohe Wärmestrahlung emittiert auch der Stromboli vor Sizilien. Sie hat eine Leistung von 88 MW und deutet entweder auf einen kleinen Lavastrom hin, oder auf viel heißer Tephra, die sich im Krater ansammelt. Auf Stromboli war es am 03. Juli zu einer großen Eruption gekommen, die beinahe eine Katastrophe ausgelöst hätte. Ein Wanderer kam ums Leben, ein Zweiter wurde verletzt. Mittlerweile dürfen Touristen wieder auf die Insel, der Aufstieg zum Krater ist aber gesperrt.

INGV-Vulkanologe Dr. Boris Behncke nahm gestern ein Video vom“Osservatorio“ am Punta Labronzo aus auf. Ich gehe davon aus, dass der Aufstieg bis zu der Pizzaria offen ist. Vom „Osservatorio“ aus kann man den Krater sehen und die Eruptionen bewundern. Der Vulkan ist ungewöhnlich munter und erzeugt sehr schöne strombolianische Eruptionen.

USA: Erdbeben M 7,1

Update: Wie bereits vermutet gab es Schäden an der Infrastruktur der Region: Schornsteine und einzelne Wände stürzten ein, es kam zu Rissen in Häusern und Straßen, beschädigte Gasleitungen verursachten Hausbrände, Möbel stürzten um. Es wurde der Notstand ausgerufen. Doch obwohl es das stärkste Erdbeben in der Region seit mehr als 20 Jahren war, blieb die ganz große Katastrophe aus.

Originalmeldung: Der Süden des US-Bundesstaates Kalifornien wurde von einem weiteren starken Erdbeben der Magnitude 7,1 (Quelle: EMSC)  erschüttert. Das Epizentrum lag wieder im Searles Valley, wo sich bereits vor 2 Tagen ein starker Erdstoß der Magnitude 6,5 manifestierte. Vorläufigen Angaben zufolge lag das Hypozentrum in 10 km Tiefe. Es ist eines der stärksten Erdbeben in Kalifornien seit langem. Es gab bereits viele Nachbeben, die seit dem ersten Erdstoß anhalten. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor. Die unmittelbare Gegend des Searles Valleys ist dünn besiedelt, dennoch ist es wahrscheinlich, das Schäden an Gebäuden und Infrastruktur entstanden sind. Im direkten Umkreis leben ca. 1800 Menschen. es gibt eine Airforce-Basis und verschiedenen Minenbetriebe. Allerdings ist es bekannt, dass hier Erdbeben mit entsprechenden Magnituden auftreten können und die Architektur sollte den Bedingungen angepasst gewesen sein.

Starke Erdbeben kommen an diesem komplexen Störungssystem häufig in Folge, wobei die Hypozentren entlang des Störungssystems wandern. Bei den Störungszonen handelt es sich um ein System aus 4 Störungszonen, die sich unter dem Searles Valley treffen. Forscher haben nachgewiesen, dass sich dabei die Spannungen von einer Störungszone auf die andere übertragen. Bei den Störungszonen handelt es sich um die Panamint Valley, Searles Valley und Ash Hill Störungszonen. Die Manly Pass Störung verbindet die Panamint Valley Störung mit der Searles Valley Störung und überträgt die Spannungen zwischen den beiden Störungssystemen.