Vulkane Japans

Mount Hakone: am Thermalgebiet Owakudani hat sich der Boden um 6 Zentimeter angehoben. Die Zone mit der Anhebung misst 200 m im Durchmesser. Die Bodendeformation entstand innerhalb von 3 Wochen und wurde per Satellite gemessen.

Sakurajima: der Vulkan auf der japanischen Insel Kyushu ist momentan sehr aktiv. Am 8. April erzeugte er 12 größere Explosionen. Lavabomben landeten bis zu 1,5 km vom Krater entfernt. Aschewolken stiegen bis zu 4 km hoch. In ihnen zuckten vulkanisch Blitze.

Ätna: Schwarmbeben

Schwarmbeben am Ätna. &INGVAm 3. und 4. April hat sich am Ätna auf Sizilien ein kleines Schwarmbeben ereignet. Die Beben waren nur schwach und in großen Tiefen angesiedelt, könnten aber auf eine Magmaintrusion hinweisen. Die Hypozentren lagen in mehr als 15 km Tiefe in der Nähe des Ortes Linguaglossa.

Karangetang: pyroklastische Ströme

Der Karangetang auf der indonesischen Insel Siau eruptierte am Donnerstag und veranlasste Hunderte Anwohner in Panik zu fliehen. Sie flüchteten vor pyroklastische Ströme die sich in Richtung des Batuawang-Flusses bewegten. Nachdem die Aktivität weiter zunahmen wurden gut 2000 Menschen in den Ostteil der Insel evakuiert. In 2 Dörfern sammelte sich Vulkanasche mehrer Zentimeter hoch. Am Freitag war die Aktivität geringer, aber noch nicht ganz vorbei. In einem der Gipfelkrater wächst ein Lavadom und es kommt immer wieder zum Abgang von Schuttlawinen und pyroklastischen Strömen. Der Alarmstatus bleibt auf „3“.

Vulkane Indonesiens

Das GVN berichtet über erhöhte Aktivität an 2 Vulkanen Indonesiens, die ich z.Z nicht auf dem Radar hatte:

Am Dempo auf Sumatra wurde der Alarmstatus auf 2 erhöht, nachdem im April die Seismik zugenommen hatte. Am 27. April wurde eine 50 m hohe Dampfwolke gesichtet.

Am Karangetang auf Siau Island stieg Dampf 350 m hoch auf. Zwischen dem 22. und 29. April wurde Rotglut am Lavadom gesichtet und ein kurzer Lavastrom begann zu fließen. Glügende Schuttlawinen gingen von seiner Front ab. Am 26. April wurden pyroklastische Ströme generiert und 2 Tage später kam es zu strombolianischen Eruptionen.

Vulkane weltweit

Bulusan: auf den Philippinen hat der Bulusan eine Aschewolke ausgestossen die ca. 250 m hoch aufstieg. Die kleiner Eruption ereignete sich nach einem Erdbeben. Der Alarmstatus wurde auf „1“ erhöht. Bulusan liegt 70 km vom Mayon entfernt, der ja immer wieder für Schlagzeilen sorgt.

Sinabung: nach dem letzten Abgang pyroklastischer Ströme wächst der Dom des Vulkans auf Sumatra wieder. Ein neuer Zyklus ist im Gange und sobald der Dom wieder eine kritische Größe erreicht hat, muss mit weiteren pyroklastischen Strömen gerechnet werden.

Stromboli: in unserer Facebookgruppe ist ein Foto zu sehen, das eine Aschewolke zeigt, die vom Ort aus sichtbar war. Der daueraktive Vulkan scheint langsam wieder besser in Form zu sein.

Villarrica: der chilenische Vulkan erhöhte seine Aktivität erneut. Auf der LiveCam sieht man heute einen rot illuminierten Himmel. Die Rotglut stammt wahrscheinlich von einem Lavasee der im Förderschlot köchelt. Es könnten auch kleine strombolianische Eruptionen stattfinden. In einer Pressemeldung ist von einer neuen „Fumarole“ die Rede. Wahrscheinlich ist damit ehr ein neuer Schlot gemeint.

Mount Hakone: Vulkanausbruch möglich

In Japan wurde der Alarmstatus für den Mount Hakone auf „2“ hochgestuft. Seit dem 26. April registrieren die Forscher vulkanische Erdbeben. Alleine gestern wurden 116 Beben registriert. Man rechnet mit einem (phreatischen) Vulkanausbruch. Der Vulkan ist ein beliebtes Wandergebiet nahe Tokyo. Zudem laden heiße Quellen des Owakudani Thermalgebietes zum Baden ein. Dort kam es bereits zu Dampfausbrüchen. Das Gebiet wurde in einem 300 m-Radius gesperrt.

Vulkane und Erdbeben

Explosion im Lavasee. © HVOKilauea: am Sonntag ereignete sich eine weitere Eruption aus dem Lavasee. Die Explosion wurde durch eine Schuttlawine ausgelöst, die vom Kraterrand abbrach. Der Spiegel des Lavasees ist weiterhin hoch und zieht mittlerweile zahlreiche Schaulustige an. Ranger des Nationalparks gehen hart gegen Menschen vor, die sich nicht an die Regeln halten. So wurde ein Mann mit einem Elektroschocker ausser Gefecht gesetzt, der vom Viewpoint aus eine Minidrohne startete. Die Nacht verbrachte er in Arrest, weil er angeblich eine Gefahr für andere Schaulustige darstellte und sich nicht sofort ausweisen wollte. Wer die Absperrungen übersteigt muss mit Arrest und Parkverbot rechnen.

Papua Neuguinea: heute Nacht erschütterte ein Erdbeben der Magnitude 7,8 den Inselstaat im Pazifik. Das Hypozentrum lag in 40 km Tiefe an der Ostküste. Es wurde Tsunami-Alarm gegeben, eine große Flutwelle blieb aber aus. Nicht weit entfernt liegt die Rabaul-Caldera mit dem aktiven Tavurvur. Möglicher Weise triggert das Erdbeben einen Vulkanausbruch.

Turrialba: in Costa Rica eruptierte der Turrialba erneut eine Aschewolke. Man rechnet damit, dass die Asche die Hauptstadt San José erreichen wird.

Ätna: leichte Tremor-Erhöhung

Seit gestern sieht man auf der Grafik des Tremors eine leichte Erhöhung des Graphen. Dr. Boris Behncke vom INGV-Osservatorio Etneo postete dazu in unserer Facebookgruppe „volcanoes and volcanism“ einige Grafiken, wie sie die Vulkanologen sehen. Anhand der seismischen Daten sehen die Wissenschaftler, dass ein Magmakörper aufsteigt und sich bereits in einer Höhe von 2300 m befindet. Zudem ist der Schwefeldioxid-Ausstoss stark erhöht. Es wurden Infraschallsignale registriert, die auf kleine explosive Eruptionen in der Voragine hindeuten. Ein baldiger Vulkanausbruch ist durchaus möglich.

Erdbebenzyklen

Statistische Untersuchungen in Bezug auf die Häufigkeit starker Erdbeben ließen einige Wissenschaftler die Hypothese aufstellen, dass es einen Erdbeben-Zyklus geben könnte. Die prominentesten Vertreter dieser Theorie sind der russische Seismologe Wladimir Kosobokow vom Internationalen Moskauer Institut für Seismographie und mathematische Geophysik, sowie sein chinesischer Kollege Professor Dr. Lei Jun von der Universität Peking. Sie untersuchten vor allem das Auftreten starker Erdbeben mit einer Magnitude größer 8.5. Das Resultat ihrer Untersuchungen ist, dass solche starken Erdbeben in Clustern vorkommen die einem 50 jährigen Zyklus unterliegen. In der Zeit zwischen dem gehäuften Auftreten starker Erdbeben gibt es zwar auch noch vereinzelte Beben katastrophalen Ausmaßes, diese seien aber weitaus seltener, als während der Hochphasen des Zyklus.

Zur Hochphase des letzten Zyklus ereigneten sich einige der stärksten Erdbeben seit Beginn der seismologischen Beobachtung. Das Stärkste Beben fand 1960 in Chile statt. Es hatte eine Magnitude von 9.5. In den Jahren 1957, 1964 und 1965 ereigneten sich Erdbeben in Alaska, die eine Magnitude zwischen 8.7 und 9.2 hatten. Es folgte eine Ruhephase, in denen es keine Erdbeben stärker als 8.5 gab. Erst 2004 kam es vor Sumatra zu dem katastrophalen Beben der Stärke 9.1, das den Tsunami auslöste, der mehr als 230.000 Menschen das Leben kostete.
Drei Monate später kam es ebenfalls vor Sumatra zu einem Erdbeben der Stärke 8.6. Nach diesem Ereignis stellte Wladimir Kosobokow einen Algorhytmus zur Vorhersage starker Erdbeben auf und vertrat die Hypothese, dass es in den nächsten Jahren zu einer erneuten Häufung von Erdbeben mit einer Magnitude größer als 8.5 kommen sollte. Als mögliche Orte zog die Westküste von Nordamerika, Sumatra, Kaschmir und Chile in Betracht. Mit dem Beben vom 27.02.2010 in Chile, das eine Magnitude von 8.8 erreichte, scheint sich seine Vorhersage bestätigt zu haben.
Da Erdbeben und Vulkanausbrüche oft miteinander assoziiert sind und sich in den gleichen Regionen ereignen, liegt die Vermutung nahe, dass auch der Vulkanismus einem Zyklus unterliegt, in dessen Hochphasen es vermehrt zu großen Vulkanausbrüchen kommt.
Fest steht, dass Erdbeben Vulkanausbrüche hervorrufen können. Starke Erdbeben sollen noch bis zu einem halben Jahr nachwirken und Vulkane in mehreren Hundert Kilometern Entfernung zum Epizentrum beeinflussen können.
Eine mögliche Ursache für Zyklen mit erhöhter geologischer Aktivität der Erde könnte in den Bewegungen der Konvektionsströme im Erdmantel liegen. Dort rotieren in riesigen Zellen Ströme aus plastischem Gestein und Magma. Diese Konvektionsströme sind der Motor hinter der Plattentektonik und sind noch unzureichend erforscht. Die Dynamik des Erdkörpers erzeugt neben Erdbeben und Vulkanausbrüchen auch das Erdmagnetfeld, das uns gegen kosmische Strahlung schützt. Vor allem der Sonnenwind ist von dem 11-jährigen Aktivitätszyklus der Sonne abhängig.