Sonnenfinsternis

Update: Geonaut Martin Rietze hatte Glück und konnte die Sonnenfinsternis von Spitzbergen aus beobachten. Obwohl die Wetterprognosen ungünstig waren, war der Wettergott gnädig und bescherte den Beobachtern einen Wolkenfreien Himmel. Mit von der Partie war ein Fernsehteam von Galileo. Die Reportage läuft heute Abend auf Pro7.

Heute mal eine Meldung aus der Rubrik „Naturphänomene“. Heute Vormittag schiebt sich der Mond vor die Sonne und verfinstert diese teilweise. In arktischen Regionen ist die Sonnenfinsternis total. Die Geonauten Thorsten und Martin sind derweil in der Kernschattenzone unterwegs und versuchen ihr Glück auf den Farörer Inseln, bzw. Spitzbergen. Die Wetterprognosen sind nicht gut, trotzdem scheint es nicht komplett bewölkt zu sein und die Sonne lugt zeitweise zwischen den Wolken hervor.

Ganz so weit weg vom Thema Vulkanausbrüche ist die Sonnenfinsternis nicht: auf der Sonne gibt es gewaltige Materieausbrüche (Protuberanzen) die man nur sieht, wenn die Sonne total verdunkelt ist. Diese Protuberanzen sind so gewaltig, dass sich die Erde hinter ihnen verstecken könnte.

So fantastisch das Phänomen auch ist, droht für unser Stromnetz eine Gefahr. Da mittlerweile viel Solarstrom ins Netz eingespeist wird, kann es durch die Verfinsterung erst zu einem Leistungsabfall kommen und anschließend zu einer Leistungsspitze. Diese könnte zu Überspannungen im Stromnetz führen.

Das Video ist ein Zusammenschnitt der Sonnenfinsternisse von 2003 und 1999 (Totalität) die ich von Deutschland aus beobachten konnte. Während der Totalität konnte ich damals die Korona sehen und einige Protuberanzen.

Wichtig: niemals direkt in die Sonne gucken, es drohen irreparable Netzhautschäden. Die Sonnenfinsternis nur mit speziellen Filterbrillen beobachten. Für Teleskope und Kameras gibt es Filterfolien.

Villarrica: neue Explosionen

Gestern Abend wurden am chilenischen Vulkan Villarrica 2 neue explosive Eruptionen registriert. Seit dem spektakulären Paroxysmus vom 3. März ist der Vulkan nicht zur Ruhe gekommen. Es werden Seismik und Tremor registriert. Das zuständige Ministerium sagt der Bevölkerung, dass das vulkanische System derzeit sehr instabil ist. Eine 3 km Sperrzone bleibt bestehen, da mit weiteren Eruptionen gerechnet wird.

Erdbeben Indonesien

Erdbeben bei Sulawesi. © EMSCIn 2 Regionen der indonesischen Inselwelt bebte in den letzten 24 Stunden die Erde. Das stärkere Erdbeben hatte eine Magnitude von 6,2 und lag zwischen den Inseln Sulawesi und Halmahera. Das Hypozentrum lag in 50 km Tiefe. Das Beben könnte sich auf zahlreiche aktive Vulkane wie Kanrangetang, Lokon, Soptan, Ibu, Dukono auswirken.

Die 2. Erdbebenregion lag weiter südöstlich vor Sulawesi. Dort wurde in 40 km Tiefe eine Magnitude von 4,8 erreicht. Bei beiden Beben handelt es sich nicht um einzelne Beben, sondern um Erdbebenserien.

Merapi und Raung

Auf der indonesischen Insel Java sind derzeit 2 der aktivsten Vulkane leicht aktiv. Am Merapi wächst der Lavadom. Aus mindestens einem Förderschlot steigt Dampf auf.

Der Raung im Ijen-Plateau (dort liegt auch Kawah Ijen) ist strombolianisch aktiv, zudem tritt ein Lavastrom aus, der sich innerhalb der Gipfelcaldera bewegt. Die Fotos stammen von unserem Freund und Guide Andi, der den Raung vor ca. 3 Wochen bestieg. Laut seiner Aussage nimmt die Aktivität bereits wieder ab.

Erdbeben in Vulkanregionen

In den letzten 24 Stunden gab es wieder einige Erdbeben in Vulkanregionen. Der Erdbeben könnten die Vulkanausbrüche beeinflussen und für die Forschung ist es interessant, ob tatsächlich Effekte nachgewiesen werden können.
Am Rabaul / Tavurvur manifestierte sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 5,9. Das Hypozentrum lag in 200 km Tiefe, weshalb es keine Schäden verursachte. Der aktive Vulkan liegt nur 18 km SW vom Hypozentrum entfernt.
Auf Hawaii kam es wieder zu einer Serie schwacher Erdbeben auf der südlichen Flanke des Kilauea. Die Beben mit Magnituden zwischen 2 und 3 liegen in nur 1 km Tiefe. Die Aktivität des Vulkans ist seit Monaten praktisch unverändert und fluktuiert nur leicht.

Shiveluch: Vulkanausbruch in Kamtschatka

Der Shiveluch kommt nicht aus den Schlagzeilen: heute eruptierte der Vulkan auf der sibirischen Halbinsel eine Aschewolke die 7,5 km hoch aufstieg. Damit stellte sie eine Gefahr für den Flugverkehr dar.

Auf Kamtschatka ist der Zhupanovski ebenfalls aktiv und eruptierte gestern 2 Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert wurden.

Turrialba: Vulkanausbruch in Costa Rica

Gestern ist der Turrialba erneut ausgebrochen. Er förderte eine Aschewolke, die gut 1 km hoch aufstieg. Die Vulkanasche regnete auf mehrere Ortschaften nieder. Der ca. 70 km entfernt liegende Hauptstadtflughafen von San Jose wurde geschlossen. Seit der initialen Eruption gab es 2 weitere Vulkanausbrüche.
Der Turrialba ist letztes Mal Ende Oktober 2014 ausgebrochen. Die Eruption endete nach wenigen Tagen ohne größere Schäden anzurichten.

Vulkanverein Vulkanologische Gesellschaft e.V.

Endlich ist es soweit und der bereits angekündigte Vulkan-Verein ist Realität geworden! Die Eintragung im Vereinsregister wurde bestätigt und wir können mit der Vereinstätigkeit beginnen.

Der Vereinsvorstand besteht aus Sabine Wald, Tobias Schorr und mir. Jochen Felkl ist für die Vereinskasse zuständig. Insgesamt haben sich 11 Gründungsmitglieder für den Start des Vereins zusammengefunden. Wer der Vulkanologischen Gesellschaft beitreten möchte, erfährt alles Wichtige auf der Vereinsseite.

Wir würden uns über ein reges Interesse und viele neue Mitstreiter freuen. Ein Vereinstreffen ist für Ende April in Planung.

Vulkane weltweit

Bardarbunga: um den Vulkan auf Island ist es in den letzten Tagen recht still geworden: die seismische Tätigkeit ist weiterhin zurück gegangen. In den letzten 48 Stunden wurden nur noch 55 leichte Beben registriert. In der Holurhaun-Spalte ist keine glühende Lava mehr sichtbar.

Sakura-jima: auf der japanischen Insel Kyuchu läuft der Sakura-jima wieder zu Bestformen auf. Gestern wurden vom VAAC Tokyo 8 größere Eruptionen detektiert.