Mauna Loa: Seismik und Inflation

Der flache Schild des Mauna Loa vom Kilauea aus gesehen.

Mauna Loa auf Hawaii ist der weltgrößte Vulkan und steht heute in den Schlagzeilen, weil die Vulkanologen des HVO eine leichte Zunahme der Seismik festgestellt haben: das stärkste Erdbeben hatte im letzten Monat die Magnitude 2,8 und lag in einer Tiefe von 3,5 km. Die Mehrzahl der Beben hatte Magnituden kleiner als 2. Die Hypozentren manifestierten sich in Tiefen zwischen 1-4 km. Die genaue Anzahl der Beben wird nicht kommuniziert. Auf der Erdbebenkarte des Vulkans werden für die letzten 4 Wochen gut 40 Beben angezeigt.

5-Jahreschart der Inflation am Mauna Loa. &copy HVO

Das GPS-System verzeichnete zudem eine leichte Inflation. Magma steigt in das Reservoir unter der Gipfelcaldera auf. Die Inflation ist derzeit noch geringer, als während der letzten Periode erhöhter Aktivität zwischen 2014 und 2017. Damals wurde bereits spekuliert, dass sich der Mauna Loa auf eine Eruption vorbereiten könnte. Interessant ist, dass es in den letzten 5 Jahren zu keiner nennenswerten Deflation kam, so dass die Bodendeformation rein inflationär ist und sich das Magma über den Zeitraum ansammelte. Der Gipfelbereich des Vulkans hob sich um insgesamt 0,2 m an. Ob- und wann es letztendlich zu einer Eruption kommt, lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Livedaten findet ihr unter dem Link.

Popocatepelt mit weiterer Explosion

Die Tätigkeit am mexikanischen Vulkan Popocatepetl steigerte sich in den letzten Tagen. So registrierte das VAAC auch gestern wieder eine Aschewolke, die bis in einer Höhe von 8500 m über dem Meeresspiegel aufstieg. CENAPRED meldet für den 6. Juni 49 Asche-Dampf-Exhalationen und 2 vulkanotektonische Erdbeben mit den Magnituden 2,2 und 2,0. Es wurden 221 Minuten Tremor aufgezeichnet.

Kerinci eruptiert Vulkanasche

Auf Sumatra ist der Kerinci ausgebrochen und eruptierte eine Aschewolke. Laut VAAC erreichte sie eine Höhe von fast 4600 m. Vermutlich handelte es sich um eine phreatische Eruption. Vergleichbare Ausbrüche gab es in den letzten Monaten öfters am Kerinci.

Vesuv mit Seismik

Auch der Vesuv ist nicht ganz still: seit gestern wurden 7 schwache Erdstöße festgestellt. Die Magnituden waren alle kleiner als 1,0. Die Hypozentren lagen zwischen 4000 m und weniger als 100 m. Die seismische Tätigkeit liegt noch im grünen Bereich und stellt keinen Indikator für einen bevorstehende Eruption dar. Allerdings zeigt sie, dass Bewegung im Vulkan ist.

Popocatepetl erzeugt Aschewolken

In Mexiko eruptiert der Popocatepetl weiterhin Vulkanasche. Die Aschewolken steigen bis in einer Höhe von 7900 m über dem Meeresspiegel auf. Seit gestern brachte das VAAC 6 Meldungen heraus. CENAPRED registrierte 67 Asche-Dampf-Exhalationen, 167 Minuten Tremor und 3 vulkanotektonsiche Erdbeben. Es bewegen sich sehr wahrscheinlich magmatische Fluide im Untergrund. Berichte über mögliches Domwachstum liegen nicht vor. Gestern präsentierte sich der Vulkan mit einer Schneehaube. Hier findet ihr eine Livecam und Daten.

Reventador in Eruption

In Ecuador ist der Reventador weiter aktiv. Täglich werden mehrere explosive Eruptionen beobachtet. Seit gestern wurden 5 Aschewolken registriert. Diese erreichen eine Höhe von 4900 m.

Taal Vulkan mit Erdbeben

Unter der Taal-Caldera kommt es weiterhin zu vulkanotektonischen Erdbeben. PHILVOLCS meldete gestern 5 dieser Erschütterungen. Sie deuten darauf hin, dass Magma aufsteigen könnte. Das Wasser im Kratersee wurde in den letzten Tagen etwas Säurehaltiger, dafür sank die Wassertemperatur auf 32 Grad Celsius.

Ätna: Kein Lavafluss mehr

Die kleinen Lavaströme am Ätna stoppten gestern. Auch der Hornito auf der Förderspalte stellte seine Aktivität ein. Es sieht so aus als wäre die jüngste Eruption beendet. Westlich des Vulkans gab es einige Erdbeben. Das Stärkste hatte die Magnitude 3,5 und lag in nur 5 km Tiefe. Das Epizentrum lag 36 km nördlich von Enna.

Bolshaya Udina: Zunahme der Seismik

In Kamtschatka gibt es Anzeichen dafür, dass der entlegenen Vulkan Bolshaya Udina erwacht. Vulkanologen verzeichneten eine Zunahme der Seismik, die darauf hindeutet, dass sich magmatische Fluide im Untergrund bewegen. Die Zeitung „Moskow Times“ titelt sogar, dass ein Ausbruch droht, der Ähnlichkeiten mit der Vesuv-eruption von 79 haben könnte. Bei dem Ausbruch wurde Pompeji zerstört. Ein 2. Pompeji droht indes nicht am Bolshaya Udina: der Vulkan liegt in einer weitgehend unbewohnten Gegend in Zentralkamtschatka. Zusammen mit dem kleineren Malaya Udina bildet er eine Vulkangruppe südöstlich des Tolbatschik-Vulkans. Laut dem Medienbericht galt der Bolshaya Udina bisher als erloschen und wird nun als potenziell aktiv geführt.

Tornado wütet in Bocholt

Letzte Nacht wütete ein Tornado in Bocholt am Niederrhein. Der Wirbelwind bildete sich kurz vor Mitternacht und verwüstete mehrere Straßenzüge: Autos wirbelten durch die Luft, Dächer wurden abgedeckt und Bäume entwurzelt. Menschen kamen nach bisherigen Meldungen nicht ernst zu Schaden. Einschätzungen von Meteorologen zufolge muss es sich um einen mittelstarken Tornado der Kategorie F2 gehandelt haben. Windgeschwindigkeiten von 200 km/h sind typisch für Stürme dieser Kategorie.

Bei mir in Oberhausen traten wenige Minuten vor dem tornado sehr starke Windböen auf, die Fenster zuschlugen ließen und Gartenstühle umkippten. Möglicher Weise handelte es sich um ein Begleitphänomen des Tornados, bzw. um Windböen in einer assoziierten Wetterzelle. Bocholt ist ca. 30 km von Oberhausen entfernt.

Kilauea: Magmakammer füllt sich

Das HVO berichtet vom Kilauea auf Hawaii, dass sich die oberste Magmakammer unter dem Gipfel des Vulkans langsam füllt. Seit März wird leichte Inflation registriert. Allerdings ist der Gasausstoß bisher gering und es sieht nicht danach aus, als würde das Magma weiter aufsteigen. Das oberste Magmenreservoir liegt in einer Tiefe zwischen 2 und 1 km. Erst wenn dieses gefüllt ist, wächst die Wahrscheinlichkeit für eine neuer eruptive Phase. Bisher steht der Alarmstatus auf „grün“. Nichtsdestotrotz sind sich die Vulkanologen sicher, dass es wieder zu Eruptionen kommen wird.

Ätna: weiterhin geringe Aktivität

Gestern ebbte die vulkanische Aktivität am Ätna noch nicht ganz ab. Am Fördersystem auf 2850 m Höhe war noch ein Hornito aktiv, aus dem leichtes Lava-Spattering zu beobachten war. Die Lavabrocken wurden ca. 10 m hoch ausgestoßen. Es flossen zwei Lavaströme, deren Fronten bis auf 2300 und 2500 m hinab reichten. Der Tremor stabilisierte sich auf niedrigem Niveau und ist minimal erhöht.

Fuego erzeugte Lahare

Bereits am Wochenende gingen am Fuego auf Guatemala einige Lahare ab. Sie flossen durch 3 verschiedene Schluchten. Schäden wurden nicht angerichtet. Starke Regenfälle verursachten die Schlammlawinen. Derweilen geht die vulkanische Aktivität weiter: INSIVUMEH berichtet von bis zu 20 Explosionen pro Stunde. Vulkanasche steigt bis zu 4800 m auf. Glühende Tephra wird bis zu 300 m über Kraterhöhe ausgeworfen. Gaseruptionen verursachten Lärm wie ein startendes Düsenflugzeug.

Schwarmbeben am Torfajökull

Aus Island intensivierte sich das gestern gemeldete Schwarmbeben, bevor es Nachmittags nachließ. Insgesamt wurden 31 Erdstöße aufgezeichnet, die sich am westlichen Calderarand manifestierten. Es ist gut möglich, dass die Erdbeben im Zusammenhang mit der Bewegung magmatischer Fluide im Untergrund standen. Da der Vulkan zuletzt 1477 eruptierte, fehlen Vergleichsdaten, wie er sich vor einer Eruption verhält. So könnte es sein, dass wir ein frühes Stadium des Aufheizens beobachten. Mittelfristig rechne ich hier allerdings nicht mit einem Vulkanausbruch.

Popocatepetl eruptiert hohe Aschewolke

Heute Nacht zeigte sich der mexikanische Vulkan Popocatepetl von seiner besonders kraftvollen Seite und eruptierte Vulkanasche, die bis in einer Höhe von 10300 m über dem Meeresspiegel aufstieg. Bereits gestern schaffte es eine Aschewolke noch höher und überstieg die 11.000 Meter Marke. In den letzten 24 Stunden brachte das VAAC Darwin 6 Meldungen zum Popocatepetl heraus. Diese hoch aufsteigenden Aschewolken stellen eine Gefährdung für den Flugverkehr dar. CENAPRED hat bisher 2 Explosionen auf dem Schirm. Die Asche steig demnach 3,5 und 2,8 km über dem Krater auf. Vulkanische Bomben flogen 2 km weit. Zudem wurden 37 Exhalationen gezählt und Tremor mit einer Gesamtdauer von 194 Minuten. Es sieht so aus, als würde der Vulkan seine Aktivität wieder intensivieren.

Ätna und die Lava

Gestern Nachmittag und Abend wurden am Ätna kleinere Lavaströme beobachtet. Sie gingen von den Förderschloten an der Basis des Neuen-Südostkraterkegels aus, erreichten aber nicht mehr das Valle del Bove. Solche Lavaströme bieten Vulkanspottern gute Gelegenheiten der Lava ganz nahe zu kommen. Von den Lavaströme geht eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 135 MW aus. Der Tremor ist auf normalem Niveau.

Clear Lake: Seismik hoch

Der Erdbebenschwarm südlich des kalifornischen Clear Lakes geht weiter und hat sich sogar verstärkt: heute Nacht gab es zwei beben der Magnituden 3,9 und 3,5. Die Hypozentren lagen nahe der Oberfläche. In den letzten 30 Tagen bebte die Erde 145 Mal mit Magnituden von 1,5 oder größer. Am Clear Lake liegt ein Vulkanfeld, das sich aus Lavadomen, Schlackenkegeln und Maare zusammensetzt. Es wird auch ein Geothermalkraftwerk betrieben. Bis nach San Francisco sind es 135 km.

Torfajökull mit Schwarmbeben

An der isländischen Torfajökull-Caldera kam es zu einem kleinen Erdbebenschwarm. Es ereigneten sich 8 schwache Erschütterungen in geringen Tiefen, die alle auf einer Linie liegen, die den westlichen Calderarand tangieren. In der Caldera liegen die Thermalgebiete von Landmannalauger und Hrafntinnusker.

Tornados USA

Seit dem 17 Mai wurden ungewöhnlich viele Tornados im Mittleren Westen der USA gesichtet: mindestens 225 Tornados richteten große Verwüstungen an. Alleine am 27 Mai wurden 45 Wirbelstürme in der Region Dayton (US Bundesstaat Ohio) registriert. Am ruhigsten Tag waren es 8 Tornados, die über das Land fegten. Dies berichtet die Internetseite Setiawan unter Berufung des National Weather Service der USA. Tornados wurden auch aus den Bundesstaaten Nebraska und Colorado gemeldet. Es gab mindestens 7 Todesopfer. Besonders schlimm traf es den Ort Celina in Ohio. Angesichts der Zerstörungen grenzt es an einem Wunder, dass die Opferzahlen nicht höher sind.

Neben Tornados und Gewittern mussten die Amerikaner gegen Überflutungen ankämpfen: am Mittwoch erreichte der Arkansas River neue Höchststände. Zahlreiche Menschen mussten vor den Fluten flüchten. Ein Mann ertrank in seinem Van, als der Wagen ins tiefe Wasser geriet.

Tornado in Chile und Waldbrände in Spanien

Nicht nur die USA werden derzeit von Unwettern heimgesucht. Selbst in Chile gab es mehrere zerstörerische Tornados. Sie wüteten in Concepción und Los Ángeles. Es entstand Sachschaden und es gab 8 Verletzte. Bereits in der Vorwoche zogen starke Stürme über das südamerikanische Land.

Nicht nur in Übersee zeigten sich Spuren der Klimakatastrophe: am Wochenende herrschten in Spanien Temperaturen von fast 40 Grad Celsius. es kam zu neuen Waldbränden, die allerdings nicht so schlimm waren wie im März.

Obwohl bei uns in Deutschland der Mai recht kühl war, rechnen einige Wetterexperten noch mit einem „Extremsommer 2019“. Die Temperaturrekorde des letzten Jahres sollen fallen und es könnte wieder sehr trocken werden. Laut dem private US-Wetterdienst Accuweather, drohen von Spanien bis Deutschland Hitzewelle und Dürre. Die Waldbrandgefahr wäre dann besonders hoch.

Viele Videos und Fotos findet ihr in unserer FB-Gruppe „Naturkatastrophen und Naturphänomene„.

Sumatra: Erdbeben Mw 5,8

Westlich der indonesischen Insel Sumatra bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,8. Das Hypozentrum lag in 20 km Tiefe. Dem ersten Erdstoß folgte ein Zweiter mit der Magnitude 5,6. Hier lag das Hypozentrum 10 km tief. Die Epizentren manifestierten sich vor der Küste der vorgelagerten Nias-Inseln. Nächst gelegener größerer Ort ist Sibolga, 197 km von den Epizentren entfernt. Tektonisch gesehen ereigneten sich die Beben an der Sunda-Subduktionszone. Diese tektonische Großstörung hat das Potenzial weitaus stärkere Erdbeben hervorzurufen und zeichnet sich für eine Reihe katastrophaler Erdbeben verantwortlich, bei denen Tsunamis ausgelöst wurden. Eine Liste aktueller Erdbeben findet ihr im Erdbeben-Monitor.

Merapi erzeugt pyroklastische Ströme

Am Merapi (Indonesien) gingen in den letzten 24 Stunden 2 pyroklastische Ströme ab. Sie legten eine Strecke von gut 1100 m zurück. Das seismische Netzwerk zeichnete 24 Signale von Steinschlägen/Schuttlawinen auf. Zudem gab es 1 Exhalation einer Asche-Dampf-Wolken. VSI berichtet zudem von 3 vulkanisch bedingten Erdbeben. Es steigt weiterhin Magma auf. Auf Satellitenbildern ist der Dom mittlerweile gut sichtbar, allerdings wird noch kein thermisches Signal angezeigt. Dies lässt darauf schließen, dass die Förderrate eher gering ist. Der Dom wächst von unten, indem sich neues Material aus dem Schlot schiebt und das vorhandene Material nach oben drückt. Daher ist der Dom an seiner Oberfläche vergleichsweise kalt.
Das Video zeigt den Abgang eine großen Lava-Pakets vom Dom. Sichtbar ist eigentlich eine Schuttlawine, obwohl beim Video ein pyroklastischer Strom beschrieben wird. Allerdings sieht man eine evtl. Aschewolke nicht.

Piton de la Fournaise mit weiterer Inflation

Die Inflation am Piton Fourniase (La Réunion) hält weiterhin an: Magma füllt das oberste Reservoir. Die Kohlendioxid-Konzentration bleibt hoch. Unter dem Gipfelkrater manifestierten sich 4 vulkanotektonische Erdbeben und es kam zu Erdrutschen, bzw. Steinschlägen. Die Mikroseismik nahm gestern ab. Der Vulkan bereitet sich auf eine neue Eruption vor, allerdings lässt sich bis jetzt nicht genau abschätzen, wann es zum nächsten Ausbruch kommen wird. Ich rechne mit einer Eruption innerhalb von Tagen oder wenigen Wochen.

Ätna: Lava stoppt

Die Eruption am Ätna scheint zu ihrem (vorläufigen) Ende gekommen zu sein. Momentan lichten sich die Wolken und auf den Thermalcams sieht man nur noch die verblasenden Wärmespuren der beiden Lavaströme. Aktuell fließt keine Lava mehr. Der Tremor hat fast wieder Normalniveau erreicht. Betrachtet man die Eruptionen der letzten 2 Jahre, geht der Trend weg von den Paroxysmen, hin zu Sub-Terminaleruptionen: Es öffnen sich Eruptionsspalten an der Basis der Gipfelkrater. Scheinbar enthält das Magma weniger Gas als vor wenigen Jahren.

Albanien: Erdbeben M 5,2

Im Grenzgebiet zwischen Albanien und Griechenland kam es gestern zu einem starken Erdbebenschwarm. Die heftigste Erschütterung hatte die Magnitude 5,2. Es folgten mehrere Beben mit Magnituden zwischen 4,8 und 5,0. Die Hypozentren lagen in 10 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 10 km südlich der Stadt Korçë. Dort leben mehr als 58.000 Menschen. Mindestens 4 Personen wurden verletzt. Es entstanden Schäden an Gebäuden und Infrastruktur. Bis heute ereigneten sich zahlreiche Nachbeben, auch auf griechischem Territorium.

Virgin Island Region: Mehrere Erdbeben

Seit gestern gab es zahlreiche Erdbeben nördlich der Virgin Islands in der Karibik. Heute Abend ereigneten sich die bisher stärksten Erdstöße mit den Magnituden 4,3 und 4,2. Die Hypozentren liegen in 10 km Tiefe. In den letzten Tagen gab es auch mehrere moderate Erdbeben vor der Dominikanischen Republik.