Vulkan-Nachrichten 09.07.21: Ätna, Merapi, Taal

Am Ätna gab es einen weiteren Paroxysmus, Er war sehr starkt. Am Merapi gingen Pyrokalstische Ströme ab. Der Taal war phreatisch aktiv.

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Gestern Abend manifestierte sich am Ätna ein weiterer Paroxysmus: es ist der 53. der aktuellen Serie. Nach Zählweise der Vulkanologen vom INGV ist es No 45 gewesen. Die Hauptphase der Eruption begann gegen 20.45 Uhr UCT und dauerte gut 2 Stunden. Es war wiederum ein sehr starker Paroxymus, bei dem nicht nur die Tremoramplitude Spitzenwerte erreichte, sondern auch die Höhe der Aschewolke.: das VAAC meldete Asche in einer Höhe von mehr als 11.000 m. Die Eruptionswolke driftete in Richtung Südwesten und ließ Asche über Zafferana niederregnen. MIROVA registrierte eine hohe Thermastrahlung mit einer Leistung von 4016 MW. Es wurde ein breitgefächerter Lavastrom gefördert, der in Richtung Süden floss und dessen Lavafront auf 2800 m Höhe stagnierte. Kurz vor der Eruption wurde eine Inflation von 3 µrad gemessen. Es war der stärkste Wert der aktuellen Serie.

Merapi: Mehrere Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am indonesischen Merapi gingen gestern 7 Pyroklastische Ströme ab. Wie ihre Vorgänger erzeugten ihre seismischen Wellen Amplituden von bis zu 60 mm und dauerten bis zu 127 Sekunden an. Außerdem wurden 306 Schuttlawinen-Abgängen festgestellt: ein Rekord seitdem die Dome wachsen. Auch die restliche Seismizität war sehr hoch. Alles in Allem registrierte MAGMA/VSI gut 550 seismische Signale an einem Tag. Vereinsmitglied Andi war auf Beobachtungsposten:

Taal: Weitere phreatische Eruptionen

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Seit dem letzten Update gab es am philippinischen Taal Vulkan 5 weitere phreatische Eruptionen. Sie waren allerdings kleiner als die Vorangegangenen und stießen ihre Eruptionswolken gut 200 m über Kraterhöhe aus. Die Seismizität ist weiterhin erhöht: Philvolcs meldete für gestern 58 vulkanisch bedingte Erdbeben. Darin enthalten waren 27 Tremorphasen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war mit 6095 Tonnen weiterhin hoch. Heute Morgen wurde auch ein Erdbeben M 2,1 registriert. Das Hypozentrum befand sich in 31 km Tiefe. Das Epizentrum wurde in der Nähe von Batangas lokalisiert.

Vulkan-Nachrichten 07.07.21: Ätna, Taal

Am Ätna ereignete sich ein weiterer Paroxysmus. Der Taal erzeugte eine phreatische Eruption.

Ätna: Paroxysmus No 52

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Heute Nacht manifestierte sich am sizilianischen Vulkan Ätna ein neuer paroxysmaler Ausbruch. Das INGV berichtet, dass strombolianische Eruptionen gegen 21.30 Uhr UCT einsetzen.  Gut 1 Stunde später hatten sich die Eruption so gesteigert, dass sie in eine Lavafontäne übergingen und der Tremor in die Höhe schoss. Er erreichte ungewöhnlich hohe Werte, was sich auch in der Höhe der Lavafontäne widerspiegelte. Lauf Boris Behncke schaffte sie es bis auf ca. 1000 m Höhe. Vulkanasche stieg bis auf 5000 m ü.N.N. und driftete Richtung Südosten. Das Ereignis war von lauten Explosionsgeräuschen begleitet, die einige Anwohner in Angst und Schrecken versetzten. In den Sozialen Medien herrschte Alarmstimmung und es wurde eine Menge Unsinn verbreitet. Nichtsdestotrotz war es eine der stärksten Eruptionen seitdem sie am 19. Mai wieder begonnen hatten. In den Ortschaften in Windrichtung ging viele Lapilli und Asche nieder. Selbst Catania wurde nicht verschont. MIROVA registrierte eine hohe Thermalstrahlung mit 2674 MW Leistung. Sie stammte zum Teil von einem Lavastrom auf der Südflanke des Südostkraterkegels. Gegen 00.15 UCT endete der Paroxysmus.

Taal: Phreatische Eruption

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Das seismische Netzwerk zeichnete am Taal-Vulkan gestern 55 vulkanisch bedingte Erdbeben auf. Darunter befanden sich 44 Beben mit niedriger Frequenz, 5 hybride Erdbeben und 5 Tremorphasen. Eine Erschütterung stammte von einer Explosion. Wahrscheinlich handelte es sich dabei um eine phreatische Eruption. Eine dunkle Dampfwolke stieg bis zu 3 km hoch auf. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war mit über 7000 Tonnen am Tag sehr hoch, allerdings nicht mehr so extrem, wie 2 Tage zuvor. In unserer Vulkangruppe wurde darüber spekuliert, wie dieser Extremwert zustande kam. Dabei kamen auch Überlegungen auf, ob die Messung evtl. Fehlerhaft gewesen war. Doch dafür gibt es keine verifizierbaren Anhaltspunkte.

Vulkan-Update 04.07.21: Ätna Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Am Ätna auf Sizilien hat heute am späten Nachmittag ein weiterer Paroxysmus begonnen. Es ist der 51. der aktuellen Serie, die im Dezember 2020 begonnen hatte. Bei schönstem Sonnenschein werden wieder Lavafontäne nebst Aschewolke und Lavastrom gefördert. Die Aschewolke steigt gut 6100 m ü.N.N. und wird vom starken Wind in Richtung Südosten verfrachtet. Es kommt zu Ascheniederschlag in den Ortschaften unterhalb vom Valle del Bove. Das INGV registrierte diesmal kurz vor der Eruption eine Inflation von 0,3 microradians. Das Local-Team ist wieder auf Sendung:

Vulkan-Nachrichten 02.07.21: Ätna, Fagradalsfjall, Taal

Heute gibt es in den Vulkannews viel zu berichten: Am Ätna gab es den 50. Paroxysmus, die Aktivität am Fagradalsfjall fluktuiert stark und am Taal bereitet man Evakuierungen vor.

Ätna: Paroxysmus No 50

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Heute Nacht produzierte der Ätna den 50. Paroxysmus seit Dezember 2020, zumindest, wenn man jeden Ausbruch einzeln zählt. Das INGV berichtete, dass strombolianische Aktivität gegen 22.40 Uhr UCT einsetzte. Schon 10 Minuten später begann die Hauptphase des paroxysmalen Ausbruchs und die Strombolianer gingen in eine Lavafontäne über. Es begann ein Lavastrom zu fließen. MIROVA registrierte eine sehr hohe Wärmestrahlung mit 5081 MW Leistung. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 6100 m über dem Meeresspeigel. Es wurde intensiver Tremor registriert, der auf Höhe der Basis des Neuen Südostkraterkegels verortet wurde. Der Paroxysmus endete gegen 00:50 Uhr UCT.

Fagradalsfjall: Lavaüberlauf und Kollaps

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Nach einigen Tagen mit fast Null Sicht auf den Vulkan, lichteten sich gestern Mittag die Wolken am Fagradalsfjall und gaben den Blick auf den Kegel frei. Diese erschien kleiner, als in den Vorwochen. Allerdings nicht, weil er an Größe eingebüßt hätte, sondern weil das Lavafeld im Umkreis des Kegels so mächtig geworden ist. Gegen 21:30 Uhr begann dann ein länger anhaltender Lavaüberlauf. Im Krater stieg der Pegel des Lavasees und er begann überzukochen. Dabei wurden kleine Lavafontänen sichtbar. An der Oberfläche floss ein Lavastrom in Richtung Natthagi-Tal und er erreichte sogar die Talsohle am Fuß des Steilhangs. Der Strom versiegte gegen 2.00 Uhr und gut 100 Minuten später begann eine Aschewolke aufzusteigen. Zeitgleich fiel der Tremor erneut deutlich ab. Diese Form der Aktivität dauerte etwa 12 Minuten. Später wurden noch einige kleiner Aschewolken beobachtet. In den Sozialen Medien wurde darüber spekuliert, dass die Aschewolken mit Kollaps-Ereignissen im Krater einhergingen. Vermutlich fiel der Spiegel des Lavasees stark ab.

Taal: Evakuierungen wurden angeordnet

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Phreatomagmatisch

Die Situation am philippinischen Taal-Vulkan spitzt sich zu. Nach der initialen Eruption von gestern, berichtete PHILVOLCS von 4 weiteren phreatomagmatischen Eruptionen. Sie erschienen gestern Abend um 18:26 Uhr, 19:21 Uhr, 19:41 Uhr und 20:20 Uhr. Sie waren kleiner als der erste Ausbruch. Im Tagesverlauf war die Seismizität erhöht, allerdings ohne die dreistelligen Spitzenwerte vom Frühling zu erreichen: es wurden 29 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Darunter befand sich ein Explosionssignal. Die Schwefeldioxid-Emission war mit 13.287 Tonnen sehr hoch. Unter Volcano Island wurde weiterhin Deflation registriert, während sich das Umland anhob. Der Kratersee auf Volcano Island befand sich in Bewegung und es stiegen Dampfwolken auf. Es drohen weitere Explosionen.

Vulkanologen und Behörden zeigten sich wegen der Entwicklung besorgt und ordneten die Evakuierung von gut 14.500 Menschen an. Bei ihnen handelt es sich um die Bewohner der Dörfer Agoncillo und Laurel, die am Ufer des Taal-Sees liegen. Diese beiden Gemeinden wären im Falle einer starken Explosion nebst Kollaps von Volcano Island von einem Tsunami bedroht.

Vulkan-Nachrichten 01.07.21: Ätna, Merapi, Sarychev Peak

Am Merapi gingen 21 Pyroklastische Ströme ab. VOG vom Taal erreicht Manila. Shiveluch und Sarychev Peak eruptierten Asche.

Ätna: Unterschiedliche Zählweisen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Wie sich herausstellte, gibt es unterschiedliche Zählweisen in Bezug auf die Paroxysmen. Während ich seit Beginn der Serie im Dezember 2020 jeden starken Ausbruch als einen Paroxysmus zählte, und somit auf 49 Paroxysmen komme, zählten andere erst 45 Ausbrüche. Sie berücksichtigten nur die Eruptionen seit Februar und blendeten die Paroxysmen im Dezember aus. Die Vulkanologen vom INGV zählten bisher erst 41 Eruptionen, da sie einige Paroxysmen zusammenfassten, bei denen der Tremor nicht bis in den grünen Bereich fiel. Den Vulkan kümmert es freilich wenig und hat seine Serie schnell hintereinander folgender Ausbrüche erst einmal gebrochen: seit 4 Tagen warten wir nun auf einen neuen Paroxysmus. Aktuell erkennt man im Tremorgraph vom LGS eine kleine Änderung im Amplitudenmuster, wie sie vor einigen Paroxysmen auftrat. Möglicherweise beendet Ätna bald die Pause. Eine Prognose ist das allerdings nicht!

Merapi: 21 Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

Seit gestern wurden am indonesischen Vulkan Merapi 21 Pyroklastische Ströme registriert. Ein Rekord in der aktuellen Domwachstumsphase! Noch sind es kleinere Abgänge, die die Ortschaften am Fuß des Vulkans nicht erreichen, doch das könnte sich mittelfristig ändern. Es wurden auch 377 Schuttlawinen registriert. Das dürfte ebenfalls rekordverdächtig sein. Die restliche Seismizität ist gering, so dass sich in der Ferndiagnose nicht sagen lässt, wie stark der Lavadom wächst. Nimmt man die vielen Abgänge als Maßstab, dann müsste es ordentlich Nachschub frischer Lava geben. Die geringe Seismizität könnte bedeuten, dass die Aufstiegswege frei sind.

Sarchev-Peak: Weitere Explosion

Staat: Russland | Lokation: 48.09 ,153.20 | Eruption: Vulcanianisch

Der Kurilenvulkan Sarychev Peak eruptierte eine weitere Aschewolke. Das VAAC detektierte sie in 3400 m Höhe. Die Asche driftete in südöstlicher Richtung. Sarychev-Peak gelangte im Jahr 2009 zu einer gewissen Berühmtheit, weil ein Foto einer VEI 4 Eruption um die Welt ging.

Shiveluch in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom

Auf Kamtschatka ist der Shiveluch wieder aktiver geworden und erzeugte eine Eruption, die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4300 m steigen ließ. Die Aschewolke wurden in südwestlicher Richtung verfrachtet. MIROVA registrierte eine moderate Thermalstrahlung mit 30 MW Leistung. Wahrscheinlich ist der Dom heiß.

Taal: Vog erreicht Manila

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Vulkanisch bedingter Fog wird VOG genannt und wird in erster Linie durch vulkanisch emittierte Gase ausgelöst, die viel Schwefeldioxid enthalten können. Eine solche VOG-Wolke hüllt gerade die philippinische Hauptstadt Manila ein. Sie stammt vom nahe gelegenen Taal-Vulkan, der in den letzten Wochen sehr viel Schwefeldioxid ausstieß. VOG ist gesundheitsschädlich und kann u.a. das Atemsystem beeinflussen.

Vulkan-Update 28.06.21: Rincon de la Vieja, Ätna

Heute ereigneten sich ein interessanter Ausbruch am Rincon de la Vieja. Auch der Ätna eruptierte wieder paroxysmal und erzeugte eine hoch aufsteigende Aschewolke.

Eruption am Rincon de la Vieja

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32|Eruption: Phreatisch

Am costa-ricanischen Vulkan Rincon de la Vieja manifestierte sich ein explosiver Vulkanausbruch. Er begann um 5:42 Uhr Ortszeit und dauerte gut 3 Minuten. Eine Aschewolke stieg mindestens 2000 m über Kraterhöhe auf. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 4200 m über dem Meeresspiegel. Die kollabierende Aschewolke löschte mehrere Ascheströme aus, die über den Vulkanhang flossen. In der Eruptionswolke war viel Dampf enthalten, so dass ein phreatischer Einfluss wahrscheinlich ist. Außerdem kam es zu mehreren Laharen in verschiedenen Bächen am Vulkan. Augenzeugenberichten zufolge wurde starker Schwefelgeruch wahrgenommen. Die Seismizität ist erhöht. Im letzten Jahr erzeugte der Rincon de la Vieja eine Serie phreatischer Eruptionen. Berichte aus den letzten Monaten liegen mir nicht vor.

Ich besuchte den Vulkan im Jahr 1994. Seine Hänge sind von einem faszinierenden Trockenwald bewachsen, in dem Pizoten ihr Unwesen treiben. Es gibt ein Thermalgebiet mit Mudpools und einen heißen Fluss mit Thermalwasser, in dem man Baden kann.

Ätna: Ein weiterer Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Heute Nachmittag ereignete sich am Ätna ein weiterer Paroxysmus. Er war recht kurzweilig und erzeugte eine imposante schirmartige Eruptionswolke. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 9100 m. So eine Höhe erreichen die Aschewolken am Ätna selten. Die Eruptionswolke stieg in der Abwesenheit von starkem Wind fast senkrecht auf. Daten von MIROVA liegen nicht vor. Dafür wurde nachts eine Thermalstrahlung mit mehr als 400 MW Leistung registriert. Wahrscheinlich war ein Lavastrom aktiv, der aus dem neuen Schlot auf der Ostflanke des NSEC-Kegels floss.

Vulkan-Nachrichten 27.06.21: Ätna, Reventador

Ätna, immer wieder Ätna!

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

 

Während ich jetzt eigentlich die Daten vom letzten Ätna-Paroxysmus aufarbeiten wollte, befindet sich der Vulkan bereits an der Schwelle zu einem neuen Ausbruch: der Tremor ist bis in den roten Bereich gestiegen und auf den LiveCams erkennt man Asche-Emissionen aus dem Neuen Südostkrater. Damit sieht es so aus, als würde der Vulkan seine beispielslose Paroxysmen-Serie auch heute fortsetzten. Die letzte Eruption ist gerade einmal 16 Stunden her! eingebettet ist der Livestream der aktuellen Eruption:

Der Ausbruch am Samstagabend wurde gut dokumentiert und zahlreiche Medien sind in unserer FB-Gruppe zu bewundern. Das INGV berichtet in seinem Blog, dass strombolianische Tätigkeit gegen 14.30 Uhr UCT begonnen hatte. Interessanterweise nahm zu diesem Zeitpunkt die Lavastromtätigkeit aus dem neuen Schlot auf 3050 m Höhe ab. Die strombolianischen Eruptionen steigerten sich schnell Richtung Paroxysmus. Er hatte seinen Höhepunkt gegen 16.30 UCT erreicht. Wieder wurde eine hoch aufsteigende Lavafontäne gefördert. Vulkanasche erreichte eine Höhe von ca. 5500 m. Gegen Ende der Eruption, als die Lavafontäne schnell nachließ, erzeugte der südwestlichste Schlot einige stärkere Explosionen, die glühende Tephra auf weite Bahnen schleuderte. Mit dem Ausklingen der Tätigkeit, setzte erneut Lava-Effusion aus dem neuen Schlot ein.

Reventador mit Explosionen

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 |Eruption: Vulcanianisch

In Ecuador ist der Reventador weiterhin aktiv und erzeugt mehrmals am Tag Explosionen. Vulkanasche steigt bis zu 4600 m hoch auf und driftet vornehmlich in Richtung Westen. Das IGEPEN berichtet von mehreren Explosionen, bei denen die Asche 1000 m über Kraterhöhe aufstieg. Die Seismometer registrierten gestern 28 Explosionen, 51 VLP-Erdbeben und 3 Tremorphasen. Der Alarmstatus steht auf orange.

Stromboli mit Lavaüberlauf

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Das INGV berichtete gestern, dass der Stromboli am Freitag einen Lavastrom produzierte, der aus dem nordöstlichen Kratersektor überlief. Er bewegte sich auf dem oberen Bereiche der Sciara del Fuoco. Ansonsten bewegt sich die Aktivität auf dem Niveau der Vortage: das LGS registrierte sehr viele thermische Durchgänge, die die explosive Aktivität widerspiegeln. Der Explosionsdruck der Eruptionen war niedrig und erreichte Werte um 0,4 bar.

Ätna: Noch ein Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Am späten Nachmittag begann ein weiterer Ätna-Paroxysmus. Der Vulkanausbruch lässt sich via LiveCams beobachten, obwohl sich der Himmel nicht von seiner schönsten Seite präsentiert. Der rapide Tremor-Aufstieg kommt gerade etwas ins stocken. Hier der Livestream vom Localteam:

Vulkan-News 26.06.21: Ätna, Fagradalsfjall, Merapi

Am Ätna ereignete sich ein weiterer Paroxysmus. Am Fagradalsfjall setzte wieder Tremor ein. Der Merapi erzeugte ungewöhnlich viele Schuttlawinen.

Ätna Paroxysmus No 46

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Gestern Abend (wie sollte es auch anders sein?) gab es einen weiteren Paroxysmus am Ätna. Es war der 46 in Folge. Nachdem sich zunächst die strombolianische Tätigkeit am Neuen Südostkrater steigerte, setzte gegen 18:40 Uhr UCT die paroxysmale Hauptphase ein. Das INGV berichtete, dass die Tremor-Amplitude sehr hohe Werte erreichte und dass sich die Quelle des Tremors auf ca. 2800 m Höhenniveau unter dem NSEC befand. Es wurde wieder eine Lavafontäne nebst Aschewolke gefördert. Letztere erreichte eine Höhe von mehr als 7000 m. Es waren mindestens 2 Lavaströme unterwegs: einer in südlicher Richtung und ein weiterer in Richtung Osten. Er entsprang dem neuen Schlot auf 3050 m Höhe und erreichte das Valle del Bove. MIROVA detektierte eine sehr hohe Thermalstrahlung mit 3051 MW Leistung. Heute Morgen sah man auf der Thermalcam eine thermische Anomalie am unteren Schlot im Südwesten der Scharte des NSEC. Der Ätna bleibt heiß!

Fagradalsfjall: Wetter schlecht

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Auf Island ist das Wetter schlecht und entsprechend wenig geben die Livecams her. Durch den Nebel konnte man letzte Nacht etwas Rotglut erahnen, die von einem Lavastrom stammte, der aus dem Krater überlief. Im Natthagi-Tal gab es keine größeren Veränderungen. Dafür wird wieder moderater Tremor registriert. Die Seismizität entlang des Magmatischen Gangs ist gering. Offshore, im Bereich des Reykjanes-Ridge manifestierte sich gestern ein Schwarmbeben. 2 Erschütterungen hatten Magnituden knapp über 3.

Merapi: Hohe Anzahl an Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

Der Merapi ist weiterhin mit dem Bau seines Lavadoms beschäftigt und hält damit die Menschen in seinem Wirkungskreis in Atem. Heute Nacht ging ein kleiner pyroklastischer Strom ab. Interessanter ist die hohe Anzahl von Schuttlawinenabgängen, die gestern registriert wurden: die Seismometer vom VSI zeichneten gut 350 entsprechende Signale auf. Das war der höchste Wert der letzten Monate. Es ist damit zu rechnen, dass bald größere Pyroklastische Ströme entstehen werden.