Azoren: Erdbebenschwarm auf São Miguel

Wie bereits heute Morgen berichtet, manifestiert sich auf der Azoreninsel São Miguel ein Erdbebenschwarm. Vulkane.net-Leser Albert Grabowski schickte mir einen Link zu CIVISA, dem Observatorium auf der Insel, welches für die Beobachtung der Vulkane der Azoren zuständig ist. Demnach konzentrieren sich die Erdbeben in einem Gebiet östlich der Lagune Fogo. Das Institut berichtet von mehreren Hundert Mikroerdbeben innerhalb von 10 Stunden. In diesem Zeitraum wurden 17 Erdbeben mit Magnituden zwischen 2 und 3,6 registriert. Es ist durchaus denkbar, dass das Schwarmbeben vulkanotektonisch bedingt ist und im Zusammenhang mit Magmenbewegung im Untergrund steht. Eine rein tektonische Ursache ist natürlich ebenfalls möglich, aber weniger wahrscheinlich.

Erta Alé mit Aktivitätsrückgang

Auf dem neusten Sentinel-Foto sieht man, dass am Erta Alé weniger Lava unterwegs ist, als in den Wochen zuvor. Der aktive Lavastrom im Osten ist schmaler geworden und stagniert in seinem Längenwachstum. Zudem geht vom Lavapond in der südlichen Caldera kein thermisches Signal mehr aus. Auf dem Bild erkennt man die Stelle an einem Dampfaustritt. Scheinbar ist der Lavastrom unterbrochen, oder wieder gedeckelt. Der Lavapond wurde von einem Lavastrom gespeist, der in einem Tunnel floss. An der Stelle des Lavaponds war das Dach des Tunnels eingestürzt und die Lava staute sich. Der eigentliche Lavasee im Hauptkrater hat sich in den letzten Wochen ebenfalls stark verändert. Bei ihm handelt es sich genau genommen nur noch um einen Lavastrom, der gelegentlich aufgestaut wird.

Erdbeben bei Panarea

In den letzten Stunden kommt es wieder zu einer Häufung von Erdbeben mit Tyrrhenischen Meer. Heute Nachmittag gab es bei Panarea auf den Liparischen Inseln ein Erdbeben der Magnitude 2,4. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 205 km. Mich würde es nicht wundern, wenn die Eruptionen auf Stromboli bald wieder anziehen würden. Es kann nicht Schaden ab und an einen Blick auf die LiveCam zu werfen, sobald das Wetter wieder besser wird.

Mayon: Aktivität schwächer

Am philippinischen Vulkan Mayon hat die Aktivität über das Wochenende weiter abgenommen. Das VAAC Tokyo registrierte gestern 4 Aschewolken und heute Vormittag nur 1. Dauer und Höhe der Lavafontänen sind rückläufig: glühende Tephra wurde 150 m hoch geschleudert, Vulkanasche erreichte eine Höhe von 400 m über den Krater, bevor sie vom Wind Richtung Nordwesten verweht wurde. Es waren 3 Lavaströme aktiv, die Längen von 4,5, 3,3 und 0,9 km erreichten. Es wurden Steinschläge und pyroklastische Ströme registriert. Es findet weiterhin Inflation statt. Es ist durchaus möglich, dass sich die Aktivität bald wieder steigert, denn Fluktuationen in der Intensität sind durchaus normal bei Eruptionen dieser Art.

Wärmestrahlung am Reventador

Der Vulkan in Ecuador scheint nach wie vor munter zu sein. MIROVA registrierte ein moderates thermisches Signal mit einer Leistung von 35 MW. Genauer Berichte liegen nicht vor, aber ich vermute, dass der Vulkan weiterhin strombolianisch aktiv ist. Es wäre auch denkbar, dass ein kurzer Lavastrom gefördert wird.

São Miguel: Schwarmbeben auf den Azoren

Auf der Azoren-Insel São Miguel gab es einen Erdbebenschwarm mit Magnituden zwischen zwischen 3,1 und 2,7. Die Hypozentren liegen in Tiefen zwischen 2 und 6 km und damit relativ flach. Die Beben durchziehen die gesamte Insel in ihrer Breite und manifestieren sich in einem Gebiet, in dem viele alte Schlackenkegel liegen. Westlich der Epizentren liegt das Furna-Tal mit seinen heißen Quellen und Geysien und der Vulkan Pico da Vara. Im Osten befindet sich der Caldera-Vulkan Água de Pau mit der Lagoa do Fogo (nicht zu verwechseln mit dem Vulkan Pico do Fogo auf den Kapverden), welcher zuletzt im Jahr 1563 groß eruptierte.

Island: Erdbeben M 3,3

Auf Island gab es ein weiteres Erdbeben der Magnitude 3,3. Das Hypozentrum lag am äußersten Zipfel der Reykjanes-Halbinsel, nur 19 km südlich von Keflavík und in 7,1 km Tiefe. Es folgten einige Nachbeben.

Kamtschatka: Erdbeben M 6,6

An der Nordostküste der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ereignete sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,6. Das Hypozentrum lag in 20 km Tiefe und ca. 60 km vom Vulkan Shiveluch entfernt. Bis zur Vulkangruppe in Zentralkamtschatka sind es ca. 100 km. Erdbeben dieser Größenordnung können Vulkanausbrüche triggern. In diesem Fall sind sowohl Shiveluch, als auch Klyuchevskoy bereits aktiv, aber wer weiß, vielleicht verstärkt sich die Aktivität der Vulkane bald?!

Ein weiteres Erdbeben M 5,0 ereignete sich bei den Azoren. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe zwischen den nordwestlichen Inseln. Auch bei den Azoren handelt es sich um ein Vulkangebiet.