Bardarbunga: Eruption geht weiter

Der Vulkanausbruch auf Island hält weiterhin an. Laut IMO haben sich in den letzten Tagen wenige Änderungen ergeben. Auf der LiveCam sieht man, dass nur noch ein relativ kleiner Teil der Spalte aktiv ist. Es steig viel Wasserdampf auf und die eigentliche Lava-Austritte sind größtenteils im Nebel verborgen.

Die Erdbebentätigkeit ist deutlich zurück gegangen. In den letzten 48 Stunden wurden 584 Beben registriert, 6 mit einer Magnitude größer als 3.

Bardabunga: erneute Komplettsperrung

Update 20.30 Uhr: Die Sperrung der Eruptionszone wurde heute Mittag wieder aufgehoben. Allerdings setzte auch wieder leichter Tremor unter dem Gletscher ein, so dass sich die Situation jede Sekunde ändern kann.

Originalmeldung: Der Vulkanausbruch am isländischen Vulkan Bardarbunga geht weiter. Nebel behindert die Sicht auf die Eruptionsspalte am Lavafeld Holuhraun, doch die Messwerte deuten darauf hin, dass die Eruption auf Vortagesniveau weiter geht.

Die Seismik ist rückläufig und es hat nur wenige Beben mit einer Magnitude größer als 3 gegeben. Diese konzentrieren sich am Zentralvulkan.

Gestern Abend gab es erhöhten Tremor unter dem Gletscher und man fürchtete, dass sich dort eine Spalte geöffnet haben könnte. Ein anderer Grund für den Tremor könnte sein, dass Schmelzwasser in den Dyke eingedrungen ist und es zu unterirdischen Explosionen kommt. Es wurde die Evakuierung von Vulkanologen und Journalisten (die in den letzten 2 Tagen zur Spalte durften) angeordnet, da man einen Gletscherlauf für möglich hielt. Der Tremor endete gegen 21.30 Uhr. Die Evakuierung wird noch aufrecht gehalten.

Inzwischen wächst die Furcht vor einem subglazialen Ausbruch. Einige Vulkanologen halten einen katastrophalen Ausbruch für möglich, wie wir ihn seit langem nicht mehr erlebt haben. Eine besondere Gefahr geht von phreatomagmatischen Eruptionen aus, falls viel Schmelzwasser in den Zentralvulkan eindringen sollte.

Bardarbunga: Vulkanausbruch geht weiter

Die Spalte heute Morgen. © MilaUpdate 15.30 Uhr: Das IMO meldet, dass die Förderrate heute geringer ist, als die Menge an Magma die in den unterirdischen Dyke einströmt. GPS-Messungen zeigen, dass sich der Untergrund immer noch aufwölbt. Es wurde eine Depression im Eis der Gletscherzunge Dyngjujökull festgestellt. Diese Depression wird durch ein neu entstandenes „Rift Valley“ im Boden hervorgerufen. Dieses wird als breit und tief beschrieben. Zugleich steigt der Druck im magmatischen Gang unter dem Dyngjujökull weiter an.

Ein mögliches Szenario ist, dass sich die Eruptionsspalte verlängert und bald bis unter den Gletscher reichen wird. Dann besteht eine erhöhte Gefahr für einen Gletscherlauf.

Orignialmeldung: Gegenüber gestern hat sich heute nicht viel am Bardarbunga verändert. Die Spalteneruption geht auf Vortagesniveau weiter. Der Lavastrom ist über 6 km lang und 2 km breit. Die Seismik ist ebenfalls wie tags zuvor. Ein stärkeres Beben der Magnitude 5,5 ereignete sich gegen 3.09 Uhr unter dem Zentralvulkan Bardarbunga. Die Anzahl der Beben mit einer Magnitude größer als 3 hat sich in den letzten 48 Stunden auf 11 reduziert. In diesem Zeitraum wurden insgesamt 873 Beben registriert.

Automatisch aufgezeichnete Beben. © IMODie automatisch aufgezeichneten Erdbeben erstrecken sich nun weiter entlang einer Zone nordöstlich der Askja. Dies lässt die Vermutung zu, dass sich dort auch ein magmatischer Gang (Dyke) bildete. Auf der manuell korrigierten Darstellung der Seismik taucht diese Erdbebenzone nicht auf. Was mich bei meinem Besuch auf Island überraschte, war, dass ich keines der stärkeren Beben spüren konnte, obwohl ich mehrere Nächte in Sichtweite des Vulkans verbrachte.

Im Netz sind Spekulationen zu lesen, dass ein Ausbruch des Zentralvulkans immer wahrscheinlicher wird. Es wurde auch von einer möglichen Eruption unter der Gletscherzunge Dyngjujökull berichtet. Diese Meldungen wurden bisher von IMO nicht bestätigt.

Bardarbunga: Vulkanausbruch geht weiter

Die Eruptionsspalte am Sonntag. © Benedikt G. ÓfeigssonUpdate 17.00 Uhr: Die seismische Aktivität hat sich heute im Vergleich zu den letzten Tagen halbiert. GPS Messungen haben ergeben, dass keine weitere Inflation mehr statt findet. Der Lavaausfluss an der Spalte entspricht in etwa dem Magmazufluss im Dyke.

Originalmeldung: Der Vulkanausbruch auf Island geht weiter. Das IMO beschreibt die Eruption als stabil, allerdings sind die Förderraten gegenüber der Initialphase deutlich zurückgegangen. Heute wird berichtet, dass ca. 100 Kubikmeter Lava pro Sekunde gefördert werden, gegenüber 1000 Kubikmeter am Sonntag. Die maximale Höhe der Lavafontänen ist niedriger als 20 m. Die Spalte ist noch auf einer Länge von 600 – 800 m aktiv. Der Lavastrom hat eine Länge von 3,5 km erreicht und eine maximale Breite von 1,6 km. Insgesamt wurden ca. 30 Millionen Kubikmeter Lava gefördert, was nur einen Bruchteil dessen beträgt, was sich derzeit im Dyke befindet.

Die Eruption kann noch lange anhalten, oder es können mehrere Eruptionen über einen längeren Zeitraum stattfinden. Ein explosiver Ausbruch des Bardabunga ist ebenfalls möglich. Das basaltische Magma, das derzeit gefördert wird, enthält wenig Gas. Dass kann sich im Laufe der Zeit allerdings ändern, denn das Magma kann sich im Dyke verändern. Besonders Restschmelzen neigen dazu explosiv gefördert zu werden. Es besteht auch die Gefahr das Schmelzwasser in den Vulkan eindringt und dort mit dem Magma reagiert und phreatomagmatische Eruptionen erzeugt.

Bardarbunga: Eruption

Gestern begann am isländischen Vulkan Bardarbunga einer effusive Spalteneruption. Gegen 4 Uhr Nachts öffnete sich eine 1,5 km lange Eruptionsspalte. Lavafontänen stiegen bis zu 70 m hoch auf. Bereits 3 Stunden nach Eruptionsbeginn war ein 3 km langer und 1 km breiter Lavastrom ausgetreten. Die Förderrate betrug 1000 Kubikmeter pro Sekunde. Die Spalte liegt im Lavafeld Holuhraun nördlich der Gletscherzunge Dyngjujökull. Seit Beginn des Vulkanausbruches ist die Erdbebentätigkeit im Gebiet des Bardarbunga etwas zurück gegangen, da durch den Ausbruch der Druck entlastet wird.
Die Eruptionsspalte war bereits in der Nacht vom Donnerstag auf den Freitag kurz aktiv gewesen. Die Lava suchte sich ihren Weg entlang einer alten Spalte, die früher bereits aktiv war.
Der Zugang in das Eruptionsgebiet ist weitläufig abgeriegelt. Die Pisten in das Gebiet sind mit Sperren und Wachposten versehen und zwar ca. 50 km vor der Eruptionsstelle. Es besteht die Gefahr eines Gletscherlaufes.

Martin und ich haben das Gebiet am Samstag überflogen und konnten einen Blick auf die dampfende Eruptionsspalte werfen. Bilder folgen.

Bardarbunga: Eruption stoppte

Update 16.30 Uhr: IMO bestätigte, dass die Meldung von gestern über eine kleine subglaziale Eruption Fehlalarm war. Die Warnstufe wurde auf „orange“ zurückgestuft und lokale Flugverbote aufgehoben. Dennoch geht die seismische Krise weiter. Auffällig ist die große Anzahl mit Beben die stärker sind als 3. Davon gab es in den letzten Stunden mehr als 40. Die meisten Beben konzentrieren sich auf dem Rand der Gletscherzunge Dyngjujökull.

Ich halte es für wahrscheinlich, dass sich bald eine effusive Spalteneruption wie 2010 am Fimmvörðuháls ereignen wird. Je nachdem wieviel Schmelzwasser mit der Lava interagiert könnte es auch zu phreatischen Explosionen kommen. Die Fimmvörðuháls-Eruption ging dem großen Ascheausbruch am Eyjafjallajökull voran.

Originalmeldung: Der gestern gemeldete subglaziale Ausbruch stoppte am Abend scheinbar. Möglicher Weise wurden auch die seismischen Daten fehlinterpretiert und es gab doch keinen Ausbruch. Die Annahme einer Eruption beruhte auf Interpretation des Tremors zwischen 1 und 1,5 Hz (in der Grafik das grüne Signal), dessen Anstieg auf Interaktion von Magma mit Eis hindeutet. Wie man sieht gab es bereits mehrere dieser Tremorspitzen in den vergangenen Tagen. Diese könnten aber auch durch unterirdisches Vordringen des Magmas in dem sich erweiternden Dyke herrühren. Dieser befindet sich nur noch ca. 3 km vom Eisrand entfernt. Insgesamt ist er bisher 30 km lang.

Unter dem Bardarbunga ereigneten sich heute Nacht 2 Beben mit Magnituden von 5,3 und 5,1. Die Hypozentren lagen in 5 km Tiefe. Die IMO Wissenschaftler interpretieren die Beben so, dass Magma in den Dyke abgeflossen ist, der sich weiter in nördlicher Richtung ausdehnte. Dadurch hat sich der Druck unter Bardarbunga verändert. Mit etwas Glück wandert das Magma weiter an den Eisrand des Vatnajökulls und wir erleben bald eine effusive Spalteneruption in eisfreiem Gebiet.

Fuego: Verstärkung der Eruptionen

Am Vulkan Fuego in Guatemala haben sich die explosiven Eruptionen aus dem Gipfelkrater verstärkt. Pro Stunden werden 3-4 Explosionen beobachtet. Die Detornationen erzeugen Druckwellen, die Dächer und Fenster bis in 6 km Entfernung zum vibrieren bringen. Vulkanasche steigt 1000 m über den Krater auf. Auf Dörfern im Norden regnet Asche nieder. Der Tremor ist hoch, doch die Alarmstufe bleibt auf „gelb“.

Kuchinoerabu-jima: Vulkanausbruch registriert

Das VAAC Tokyo registrierte heute eine Aschewolke, die vom japanischen Vulkan Kuchinoerabu-jima ausging. Es ist das erste Mal, dass der Vulkan bei den News von vulkane.net auftaucht. Kuchinoerabu-jima ist 657 m hoch und liegt auf den Satsunan Inseln, ca. 120 km südlich von Kagoshima. Die Inselgruppe zählt 170 Einwohner und kann nur per Boot erreicht werden.
Die Eruptionen am Kuchinoerabu-jima sind normalerweise phreatisch, oder vulcanisch, es kamen aber auch schon Pyroklastische Ströme vor.

Update: In unserer Facebookgruppe wurden Fotos und ein Video der Eruption gepostet. Es entstand tatsächlich ein Pyroklastischer Strom. Ein Augenzeuge berichtet in seinem Blog, dass der Vulkan die meiste Zeit über in den Wolken hing. Nach einem Erdstoß und einem lauten Knall wurde das Dorf Motomura evakuiert. Die Menschen mussten sich im Gemeindezentrum einfinden. Die Insel ist für ihre Thermalquellen bekannt. Es wurde die Alarmstufe „3“ ausgerufen. Der Zugang zum Vulkan ist gesperrt.