Raung eruptierte Aschewolke

Vulkan Raung auf Java stieß Vulkanasche aus – Aschewolke in 4000 m Höhe

Im Osten der indonesischen Insel Java stieß der Vulkan Raung gestern Abend eine Aschewolke aus, die bis auf eine Höhe von 4000 m. Da der Vulkan gut 3300 m hoch ist, erreichte die Vulkanasche eine Höhe von 700 m über dem Krater. Das geht aus einer VONA-Meldung des VAAC Darwin hervor. Demnach wurde der Ausbruch von Beobachtern am Boden gemeldet, auf Satellitenfotos tauchte die Aschewolke nicht auf. Dennoch konnte eine südöstliche Driftrichtung der Aschewolke bestimmt werden. Der Alarmstatus für den Flugverkehr wurde auf „orange“ erhöht. Normalerweise hat der Raung die Alarmstufe „gelb“.

Die geophysikalischen Messdaten gaben keinenesien, Javan Hinweis auf eine möglicherweise bevorstehende Eruption, eher im Gegenteil: Seit Wochen nahmen die starken Entgasungen des Vulkans ab: Wurden im Oktober an manchen Tagen noch mehr als 40 entsprechende seismische Signale detektiert, schrumpfte ihre Zahl im Dezember auf unter 10. Täglich manifestieren sich zwar einige tektonische Erdbeben, vulkanotektonische Erschütterungen werden hingegen nur sporadisch detektiert. Daher rechne ich momentan nicht mit einer signifikanten Aktivitätssteigerung am Raung, sondern gehe davon aus, dass es im Krater entweder einen Kollaps gab, der bereits abgelagertes Material aufwirbelte, oder es ist zu einer phreatischen Explosion gekommen, möglicherweise in Folge starker Regenfälle im Zusammenhang mit der Regenzeit in Indonesien.

Der Raung ist ein Stratovulkan im Ijen-Massiv und liegt in Sichtweite des Kawa Ijen, der für seinen Kratersee nebst Schwefelabbau bekannt ist. Raung fördert überwiegend andesitische und basaltische Lava und förderte bei seinen letzten Eruptionen Anfang des Jahrzehnts große Mengen Lava, die seinen imposant großen Krater teilweise auffüllten.

Wegen der Namensähnlichkeit besteht Verwechslungsgefahr mit dem Inselvulkan Ruang im Sangihe-Archipel, der im April 2024 starke Paroxysmen erzeugte, bei denen Häuser zerstört wurden. Die Inselbewohner wurden evakuiert.

Indonesien: Erdrutsche nach starken Regenfällen

Starke Regenfälle lösten Erdrutsch auf Java in Indonesien aus – Tausende evakuiert

Auf der indonesischen Insel Java kam es nach starken Regenfällen zu Überflutungen, Erdrutschen und Schlammlawinen, von denen fast 21.000 Menschen betroffen sind. Laut offiziellen Angaben starben mindestens 10 Personen. Zwei Menschen gelten als vermisst. Zudem mussten 3464 Personen evakuiert werden. Die Evakuierungsmaßnahmen sind noch nicht abgeschlossen, so dass sich die Zahl der Evakuierten noch erhöhen wird.

Nach Angaben der Nationalen Katastrophenschutzbehörde Indonesiens (BNPB) traf es mehrere Gebiete im Landkreis Sukabumi im Westen von Java besonders schlimm. Erdrutsche und Schlammlawinen beschädigten fast 4000 Gebäude, die Hälfte davon schwer. In einigen der zerstörten oder beschädigten Häuser befanden sich noch ihre Bewohner.

Doch nicht nur Gebäude wurden beschädigt, sondern auch Straßen und Brücken. Obwohl die Landeshauptstadt Jakarta nur 170 Kilometer entfernt liegt, herrschen im bergigen Westen Javas dörfische Strukturen vor. Die Verbindung zur Außenwelt verläuft über wenige Straßen deren Zerstörung schnell zur Isolation der Gemeinden führt, die dann nur schwer oder gar nicht zu erreichen sind.

Die Einsatzkräfte haben beschlossen, die Notfalleinsatzfrist bis zum 17. Dezember 2024 zu verlängern. Angesichts der Entscheidung zur Verlängerung der Notlagezeit inspizierte der Chef der BNPB am Mittwoch Sukabumi. Sein Besuch begann mit einer Inspektion des Logistiklagers im Büro der Regionalen Katastrophenschutzbehörde (BPBD) von Sukabumi. Dabei stellte er sicher, dass genügend Vorräte vorhanden sind, um die Grundbedürfnisse der Flüchtlinge zu decken. Anschließend setzte er seinen Arbeitsbesuch mit der Inspektion eines Flüchtlingslagers im Hauptbüro des Dorfes Nangerang, Bezirk Jampangtangah, fort. Für die Anfahrt nutzte er Zweiräder. Vor Ort sprach er mit den Betroffenen, führte Dialoge und hörte sich ihre Anliegen an.

Der Besuch des BNPB-Chefs endete mit einer symbolischen Übergabe von Hilfsgütern sowie Gesprächen und Fotos mit den Flüchtlingen.

Auf Java ist Regenzeit und Überflutungen und Erdrutsche kommen zu dieser Jahreszeit nicht selten vor. Besonders in bergigen Regionen kommt es dann zu den beschriebenen Erdrutschen und Schlammlawinen. Viele der Berge Westjavas sind vulkanischen Ursprungs: Mount Gede und Papandayan sind nur zwei von ihnen. Im Falle von Eruptionen bilden sich hier auch Lahare.

Schlammvulkan Bledug Kesongo ausgebrochen

Heftiger Ausbruch des Schlammvulkans Bledug Kesongo in Zentral-Java

Gestern Morgen kam es zwischen 06:00 und 06:30 Uhr Ortszeit zu einer ungewöhnlich starken Eruption des Schlammvulkans Bledug Kesongo. Der auch als Oro-oro Kesongo bekannte Schlammspeier liegt am Rand des Dorfes Gabusan im Zentrum der indonesischen Insel Java. Der Ausbruch förderte eine bis zu 20 Meter hohe Schlammfontäne. Medienberichten zufolge wurde der Ausbruch von Schwefelwasserstoffemissionen begleitet. Es gab jedoch keine Berichte über Verletzungen oder Todesfälle.

Der aktuelle Ausbruch folgt auf zwei kleinere Eruptionen, die sich bereits am 2. Dezember und 29. November 2024 ereigneten. Laut dem Dorfvorsteher Parsidi blieb die Lage beherrschbar, und Evakuierungen waren unnötig.

Bledug Kesongo zeigt eine hohe Aktivität mit häufigen, meist kleineren Ausbrüchen. Die aktuell heftige Eruption ist eine der stärkeren Ereignisse der letzten Jahre. Solche Ausbrüche sind nicht nur ein geologisches Phänomen, sondern haben auch kulturelle Bedeutung: Der Vulkan gilt in der lokalen Bevölkerung als Teil spiritueller und traditioneller Überlieferungen. Darüber hinaus sind Schlammvulkane beliebte Ausflugziele und werden oft von Touristen besichtigt.

Schlammvulkane eruptieren eine Mischung aus Schlamm (der aus Wasser und erodierten Sedimenten besteht) sowie Gas, die durch unterirdischen Druckaufbau in der Erdkruste an die Oberfläche gedrückt werden. Die plötzlichen Eruptionen sind oft unvorhersehbar und können gefährliche Mengen an Schwefelwasserstoffgas (H₂S) freisetzen. Ein tragischer Vorfall ereignete sich im April 2023, als eine Person in der Nähe des Kesongo-Kraters an einer H2S-Vergiftung starb.

Lage und geologische Besonderheiten

Der Bledug Kesongo liegt etwa 150 km östlich von Semarang, der Hauptstadt der Provinz Zentral-Java. Dieser Schlammvulkan ist bekannt für regelmäßige Eruptionen, bei denen Schlamm, Schwefelwasserstoff und andere Gase wie Methan unter hohem Druck freigesetzt werden.

Wenige Kilometer Westlich liegt ein weiteres Schlammvulkanfeld, dass unter dem Namen Bledug Kuwu bekannt ist. Hier gibt es ständig stattfindende Eruptionen. Besonders spektakulär sind platzende Schlammblasen.

Gefahren und Schutzmaßnahmen

Die Freisetzung giftiger Gase stellt eine erhebliche Gefahr dar, weshalb bei Ausbrüchen wie dem aktuellen Schutzmaßnahmen erforderlich sind. Die Behörden raten der Bevölkerung, sich von den aktiven Zonen fernzuhalten und bei auffälligem Gasgeruch Schutz zu suchen.

Merapi: Echt oder Fake?

Neues Foto vom Merapi löst Diskussion über die Echtheit des Bildes aus

Der indonesische Vulkan Merapi auf Java ist weiterhin aktiv und erzeugte gestern 266 Schuttlawinenabgänge, deren seismische Signale bis zu 216 Sekunden anhielten. In dieser Zeit können Schuttlawinen Strecken von mehr als 2000 m zurücklegen. Nachts hinterlassen diese Schuttlawinen auf langzeitbelichteten Fotos Glutspuren, da die einzelnen Tephrabrocken glühen können. In unserer FB-Gruppe wurde heute ein Foto geteilt, auf dem solche Glutspuren zu sehen sind. Das Foto wurde am 27. November vom Fotografen Darugiri aufgenommen und löste eine Diskussion darüber aus, ob es echt oder ein Fake ist. Einige hielten die Glutspuren wohl für Lavaströme. Mich irritierte dieses Bild auch zu Anfang, weniger, weil die Glutspuren in einzelnen Fingern bis zur Vegetationszone hinunterreichen, sondern mehr, weil einige der Glutspuren offenbar wie aus dem Nichts auf der Vulkanflanke auftauchten und man meinen könnte, dort wären neue Schlote entstanden. Die Antwort auf dieses vermeintliche Rätsel ist aber einfach: Der Fotograf hatte erst den Auslöser gedrückt, als die Schuttlawine bereits die halbe Bergflanke hinter sich gelassen hatte, und taucht dementsprechend erst weiter unten auf. Ich halte das Bild also für echt. Es zeigt allerdings keine Lavaströme, wie manch einer denkt, sondern nur Lichtspuren, ähnlich von Bremslichtern langzeitbelichteter Aufnahmen von Autobahnen.

Neben der hohen Anzahl an Schuttlawinenabgängen gab es gestern auch viele Hybriderdbeben. Das VSI meldete 244 dieser Erschütterungen, die durch die Bewegung magmatischer Fluide ausgelöst werden und darauf hindeuten, dass viel Schmelze aufsteigt und der Lavadom wachsen könnte. Dieser zeigte sich in den letzten Tagen häufig von Lenticularwolken verhüllt. Eine Aussage, ob der Dom wächst oder ob durch die vielen Schuttlawinenabgänge ein Gleichgewicht zwischen Lavazufuhr und -abfuhr besteht, bleibt unklar.

Der Merapi ist nach wie vor Sperrgebiet und eine Besteigung ist verboten. Der Alarmstatus steht auf „Orange“.

Merapi: Weiterer Anstieg der Seismizität

Signifikanter Anstieg der Seismizität am Merapi – Magmenkörper steigt auf

Am indonesischen Vulkan Merapi gehen weiterhin glühende Schuttlawinen ab. Gestern wurden vom VSI 172 seismische Signale detektiert, die auf entsprechende Abgänge hindeuten. Das ist ein überdurchschnittlich hoher Wert. Die Signale hielten bis zu 3 Minuten lang an. In dieser Zeit können Schuttlawinen locker eine Strecke von 1500 Metern zurücklegen. Außerdem bewegt sich die Erdbebentätigkeit seit Ende Oktober auf hohem Niveau und erreichte gestern Spitzenwerte, als 509 Hybrideren detektiert wurden. Getoppt wurde der Wert nur am Vortag, als es 537 Mal bebte. Hybriderdbeben. Das Besondere an dieser Bebenart ist, dass die seismischen Signale Eigenschaften von vulkanotektonischen und langperiodischen Erdbeben in sich vereinen. Während vulkanotektonische Erdbeben durch magmatische Fluide ausgelöst werden, die im Gestein aufsteigen und es dabei brechen bzw. Risse entstehen lassen, zeugen langperiodische Erdbeben ähnlich wie Tremor von den Bewegungen der Fluide selbst und es werden Vibrationen ausgelöst, wie man sie etwas von einem Topf mit kochendem Wasser kennt. Noch treffender wäre die Analogie mit einem kochenden Brei oder pürierten Suppe, die auf dem Kochfeld auch schon mal eruptieren kann. Am Merapi bedeutet das, dass ein größerer Magmenkörper dabei ist aufzusteigen und dem Lavadom bald einen ordentlichen Wachstumsschub bescheren wird, in dessen Folge pyroklastische Ströme und/oder Explosionen generiert werden könnten. Man sollte die Evakuierungszone bereits jetzt großzügig interpretieren und sich dem Gipfel des Vulkans nicht näher als 7 Kilometer annähern. Der Alarmstatus steht auf „Orange“.

Neben dem Merapi weisen noch einige andere Vulkane Indonesiens eine erhöhte Seismizität auf. Hierzu zählen die Vulkane Lokon und Iya. Während am Lokon die Häufigkeit der Erdbeben nachgelassen hat, ist sie am Iya wieder gestiegen. Gestern wurden 48 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Die Seismizität begann Anfang November zu steigen, als auch der benachbarte Lewotobi seine Aktivität steigerte und mit einer Sequenz starker Paroxysmen startete. Inzwischen hat die Aktivität am Lewotobi nachgelassen, aber ganz vorbei ist sie nicht. Warum mehrere Vulkane des indonesischen Archipels zeitnah ihre seismische und teils eruptive Aktivität steigerten, bleibt unklar. Ähnlich wie am Ätna und den Liparischen Inselvulkanen gilt auch hier, dass es kein gemeinsames Magmendepot geben wird, doch einen tektonischen Link durch die Subduktion.

Merapi: Seismizität ist am 20.11.24 hoch

Hunderte Erdbeben am Merapi auf Java – Magmenaufstieg und Domwachstum

Am Merapi auf Java (Indonesien) ist die Seismizität weiterhin hoch und täglich gibt es Hunderte Hybriderdbeben (gestern waren es 235), die auf Fluidbewegungen hindeuten. Daher ist anhaltender Magmenaufstieg wahrscheinlich, was sich auch in Domwachstum manifestiert. Vom Dom gingen gestern 144 Steinschläge und Schuttlawinen ab, die bis zu 249 Sekunden lang unterwegs waren. Auf nächtlichen Aufnahmen hinterließen sie Spuren von Rotglut. Vom Dom brechen vergleichsweise große Gesteinspakete, die sich in Schuttlawinen verwandeln. Viel fehlt nicht mehr, dass anstelle von Schuttlawinen pyroklastische Dichteströme entstehen. Druckentlastungen infolge von Kollapsereignissen könnten zudem explosive Eruptionen triggern.

Der Alarmstatus am Merapi steht auf „Orange“ und es gelten Zugangsbeschränkungen zum Vulkan. Die asymmetrische Sperrzone variiert und hat einen Radius zwischen 5 und 7 Kilometern, vom Krater aus gemessen. Es wird vor Laharen und pyroklastischen Strömen gewarnt.

Der Merapi ist nur einer von 7 Vulkanen Indonesiens die auf Alarmstufe „orange“ bzw. „3“ stehen. Bei den weiteren Feuerbergen dieser Alarmstufe handelt es sich um Awu, Ibu, Iya, Karangetang, Lokon und Marapi. Nur Ibu und Marapi sind neben dem Merapi aktuell in Eruption begriffen, die anderen wurden aufgrund erhöhter Seismizität auf „Orange“ gesetzt. Auf Alarmstatus „Gelb“ stehen 16 Vulkane. Unter diesen befindet sich auch der Dukono auf Halmahera, der heute eine dichte Aschewolke förderte, die bis zu 1000 m hoch über den Kraterrand aufstieg. Wie in Indonesien das Gefahrenpotenzial der Vulkane in Bezug auf die Warnstufen eingeschätzt wird, ist mir bis jetzt ein Rätsel geblieben. Einheitliche Standards scheint es nicht zu geben.

Beim Lewotobi Laki-Laki handelt es sich um den einzigen Vulkan mit der Alarmstufe „Rot“. Heute ging von diesem Feuerberg auf Flores eine Aschewolke aus, die bis auf eine Höhe von 4300 m aufgestiegen ist. Obwohl die Eruptionen am Lewotobi einigen Schaden anrichteten und 9 Menschen das Leben kosteten, ist das Gefahrenpotenzial am Merapi im Falle einer weiteren Aktivitätssteigerung größer als am Lewotobi, was auch der dichteren Besiedlung der Region geschuldet ist.

Indonesien: Erdrutsch mit Todesfolge

Erdrutsch im indonesischen Zentraljava fordert drei Todesopfer – Eine Person vermisst

Gestern ereignete sich gegen 16.00 Uhr WIB ein Erdrutsch im Bezirk Purworejo in Zentral-Java, der mindestens drei Menschen das Leben kostete. Nach einer weiteren Person wird noch in den Hangrutschmassen gesucht. Alle Personen befanden sich in einem Haus, das durch den Hangrutsch zerstört wurde.

Die Suche musste am Dienstagabend temporär wegen instabiler Bodenverhältnisse unterbrochen werden, da diese die Rettungsteams gefährdeten. Heute setzte die National Search and Rescue Agency (Basarnas) gemeinsam mit anderen Einsatzkräften die Suche nach Vermissten fort. An der Evakuierung der durch den Erdrutsch verschütteten Personen beteiligten sich neben Basarnas auch die TNI, Polri, verschiedene BPBD-Einheiten aus Zentral-Java, die Feuerwehr des Magelang-Regierungsbezirks, freiwillige Helfer und Mitglieder der örtlichen Gemeinschaft. Die Überlebenschancen für die vermisste Person schwinden aber von Stunde zu Stunde.

Die BNPB (Nationaler Katastrophenschutz) rief das Einsatzteam zur Vorsicht auf, da im Bruno-Distrikt weiterhin mit leichtem bis mäßigem Regen zu rechnen ist. Auch die Anwohner und die örtlichen Behörden bleiben wachsam und vorbereitet, da die Gefahr weiterer hydrometeorologischer Ereignisse in der Region besteht.

Der Erdrutsch ereignete sich im Weiler Peniron, Dorf Plipiran, im Bezirk Bruno. Der Ort liegt nordwestlich von Yogjakarta, der Metropole im Schatten des Vulkans Merapis.

Ausgelöst wurde der Erdrutsch durch anhaltenden starken Regen. Um diese Jahreszeit sind starke Regenfälle nichts Besonderes in Indonesien, denn Mitte November wird normalerweise der Höhepunkt der Regenzeit erreicht. Zudem ereignete sich am frühen Morgen des 19. Novembers ein Erdbeben der Magnitude Mb 4,4 mit einem Hypozentrum in nur 5 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum lag ca. 200 Kilometer vom Ort des Erdrutsches entfernt. Es ist nicht auszuschließen, dass die Vibrationen den Untergrund im Erdrutschgebiet beeinflussten und so die Naturkatastrophe begünstigten.

Merapi: Steigerung der Seismizität im November

Vulkan Merapi steigerte Seismizität – Erdbeben Mb 5,0 vor der Küste von Java

Vor der Küste der indonesischen Insel Java manifestierte sich heute ein Erdbeben der Magnitude 5,0. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 86 Kilometern. Das Epizentrum wurde vom GFZ vor der Küste zwischen den Städten Bandung und Yogjakarta lokalisiert.

Yogjakarta liegt im Schatten des Vulkans Merapi, der seit Anfang November eine deutliche Steigerung der Seismizität zeigt. Vor allem werden täglich zahlreiche Hybridbeben detektiert: Gestern waren es ein Spitzenwert von 459 Erschütterungen. Heute sank die Anzahl der Erdbeben, aber immerhin waren es noch 124 Erschütterungen. Hinzu kommen zahlreiche Abgänge von Schuttlawinen, die gestern 213 Mal auftraten und heute 138 Mal registriert wurden.

Die Daten legen die Vermutung nahe, dass der Lavadom am Südwestrand des Kraters weiterwächst und mit frisch aufsteigender Lava versorgt wird. Tatsächlich findet die Vermutung Bestätigung im letzten Wochenbericht des BPPTKG für die letzte Oktoberwoche, in der die beiden Lavadome vermessen wurde. Während sich an der mittleren Kuppel kaum Veränderungen ergaben, wurden an der südwestlichen Kuppel deutliche morphologische Veränderungen wahrgenommen. Außerdem legte der Lavadom an Größe zu und erreichte ein Volumen von 3.077.000 Kubikmetern. Das Volumen des Zentraldoms betrug 2.361.800 Kubikmeter.

Die Steinschläge und Schuttlawinen gehen insbesondere vom Südwestdom ab und haben Gleitstrecken von bis zu 1600 m. Sie bewegen sich in Richtung des Bebeng-Flusses. Nachts hinterlassen sie oftmals Rotglut auf dem Vulkanhang.

Das Forschungs- und Entwicklungszentrum für Geotechnologie bei Naturkatastrophen in Yogyakarta (BPPTKG) hält weiterhin den Alarmstatus der Stufe III für den Mount Merapi aufrecht.

Um die potenziellen Gefahren eines Ausbruchs zu minimieren, fordert das BPPTKG die Bevölkerung dringend auf, keine Aktivitäten in gefährdeten Gebieten durchzuführen.

Abgehende Lava und Glutwolken vom Merapi könnten Gebiete im süd-südwestlichen Sektor erreichen, darunter den Boyong-Fluss sowie die Flüsse Bedog, Krasak und Bebeng. Dort wurde die fünf Kilometer-Sperrzone um den Krater auf bis zu sieben Kilometer ausgedehnt.

Der südöstliche Sektor umfasst den Woro-Fluss auf maximal drei Kilometern und den Gendol-Fluss auf fünf Kilometern. Bei einem explosiven Ausbruch könnte vulkanisches Material einen Radius von drei Kilometern um den Gipfel erreichen.

Merapi mit Schuttlawinenabgängen am 12. Oktober

Zahlreiche Schuttlawinenabgänge am Merapi auf Java – Seismizität gering

Der indonesische Vulkan Merapi ist weiterhin aktiv und baut an seinem Lavadom am Südwestrand des Kraters. Gestern gingen vom Dom 123 glühende Schuttlawinen aus Lava ab, die bis zu 3 Minuten lang unterwegs waren. in dieser Zeit können solche Schuttlawinen bis zu 2 Kilometer weit gleiten, wobei genaue Angaben vom VSI nicht gemacht wurden.

Heute wurde auch der neue Wochenerbeicht für den Beobachtungszeitraum 4. und 10. Oktober 2024 veröffentlicht. Dort heißt es, dass die Schuttlawinen in der vergangenen Woche bis zu 1700 m weit gekommen sind. Das Zentrum für Forschung und Entwicklung geologischer Katastrophentechnologie (BPPTKG) hat in dem genannten Zeitraum rund 200 Schuttlawinen registriert, die in Richtung des Bebeng-Flusses unterwegs waren. Auch Geräusche von Lawinen wurden mehrmals in geringer bis mittlerer Intensität von den Kaliurang- und Babadan-Posten wahrgenommen.

Eine morphologische Analyse ergab Veränderungen am südwestlichen Lavadom aufgrund von Wachstum, Lawinenabgängen und kleinen pyroklastischen Dichteströmen. Der mittlere Dom zeigte hingegen keine wesentlichen Veränderungen. Aus Luftbildern vom 21. August 2024 wurde das Volumen der südwestlichen Kuppel mit 2.777.900 Kubikmetern und der mittleren Kuppel mit 2.366.900 Kubikmetern gemessen.

Insgesamt wurden 963 Erdbeben verzeichnet, die überwiegend durch Lawinen verursacht wurden, begleitet von einigen tektonischen Erdbeben, sowie mehrphasigen und niederfrequenten Beben. Im Vergleich zur Vorwoche war die Erdbebenintensität geringer. Die mithilfe von EDM wurde eine geringe Deformation am Merapi gemessen.

Der Status des Mount Merapi befindet sich seit dem 5. November 2020 auf Alarmstufe III. Seit dem 4. Januar 2021 befindet sich der Vulkan in einer Eruptionsphase, die durch das Auftreten eines Lavadoms gekennzeichnet ist. Aktuell besteht die Gefahr von Lavalawinen und heißen Wolken im Südsüdwesten, die den Boyong-Fluss bis zu 5 km und andere Flüsse bis zu 7 km weit erreichen können. Zudem könnten bei einem explosiven Ausbruch vulkanische Materialien einen Radius von 3 km um den Gipfel erreichen.

Die Öffentlichkeit wird gewarnt, sich von gefährdeten Gebieten fernzuhalten und auf mögliche Störungen durch Vulkanasche und Lava zu achten, insbesondere bei Regen.