Vulkane der Kurilen am 16.10.22

Eruption des Chikurachki am 16.10.22. © KVERT/ D. Bobylev
Eruption des Chikurachki am 16.10.22. © KVERT/ D. Bobylev

Dieser Tage sind die Kurilen-Vulkane Alaid, Chikurachki und Ebeko sehr aktiv. Sie liegen auf oder bei der Insel Paramushir, die sich vor der Südspitze Kamtschatkas befindet. Auf der sibirischen Halbinsel selbst, ist der Shiveluch aktiv.

Alaid mit hoher Wärmestrahlung und Aschewolke

Der Alaid ist ein 2285 m hoher Stratovulkan auf der Insel Atlasov, die wenige Kilometer nordwestlich von Paramushir liegt. Eigentlich besteht die gesamte Insel aus dem Vulkan, der seit Mitte September aktiv ist und eine hohe bis sehr hohe Wärmestrahlung emittiert. Sie stammt von einem Lavastrom auf der Südflanke des Vulkans und hat heute ein Leistung von 1300 MW. Das ist schon ein beachtlicher Wert und deutet auf eine größere Menge Lava hin. Diese könnte sich auch im 1,5 km durchmessenden Krater akkumulieren. Das VAAC Tokio meldete in seinen VONA-Warnungen Vulkanasche in einer Höhe von 4000 m. Sie driftet in Richtung Südosten und damit in Richtung des Vulkans Chikurachki

Chikurachki mit Aschewolke

Vom Chikurachki geht Vulkanasche aus, die in der gleichen Richtung weht, wie jene vom Alaid. Die Höhe der Aschewolke wird mit 4800 m angegeben. Der Vulkan liegt im Süden der Insel Paramushir und bildet dort den nördlichsten Vulkan einer Vulkankette. Ein ideales Ziel für Vulkanwanderer, die die Abgeschiedenheit suchen, wäre da nicht der verflixte Angriffskrieg der Russen auf die Ukrainer.

Ebeko sporadisch aktiv

Im Norden von Paramushir befindet sich der Ebeko, der ebenfalls immer wieder Ascheeruptionen erzeugt. Die letzte VONA-Meldung stammt vom 14. Oktober und attestierte dem Vulkan eine Aschewolke in 4800 m Höhe.

Shiveluch mit Ascheeruptionen

Ein wenig abseits befindet sich der Shiveluch. Er zählt nicht zu den Vulkanen der Kurilen, sondern befindet sich in Zentralkamtschatka. Hier wurde vor 2 Tagen Vulkanasche in einer Höhe von 5500 m detektiert. In seinem Krater wächst ein Lavadom.

So stuft KVERT die Eruptionen ein

Das zuständige Vulkanologische Observatorium für die Vulkane der Kurilen und Kamtschatkas befindet sich in der Regionalhauptstadt Kamtschatkas: in Petropavlovsk-Kamchatsky laufen die Fäden der lokalen Überwachungsstation zusammen. Die Daten werden von KVERT (Kamchatka Volcanic Eruption Response Team) ausgewertet, einer Einsatzgruppe, die ursprünglich aus einer Zusammenarbeit von 2 russischen Instituten und des amerikanischen Alaska-Volcano-Observatoriums (AVO) hervorgegangen ist. Alle hier genannten Vulkane sind auf Alarmstufe „orange“. Diese gilt für den Flugverkehr und bedeutet, dass es jeder Zeit zu größeren Eruptionen kommen könnte, deren Aschewolken hoch fliegende Flugzeuge gefährden könnten. Bereits in diesem Warnstadium stellen die eruptierten Aschewolken eine Gefahr für niedrig fliegende Flugzeuge dar.

Die Vulkane von Kamtschatka und der Kurilen sind Teil des Zirkumpazifischen Feuergürtels. Diese hufeisenförmige Zone verläuft entlang des Randes der Pazifikplatte und beherbergt gut 70% aller Vulkane der Welt. Von den Vulkanen entlang des Feuergürtels sollen während des Holozäns 800-1000 aktiv gewesen sein. Entlang des Feuergürtels finden auch gut 90% aller Erdbeben statt. Die Pazifische Platte ist die größte Platte der Erdkruste und der Feuergürtel hat eine Länge von fast 40.000 Kilometern. Der Grund für Erdbeben und Vulkanausbrüchen entlang des Feuergürtels ist überwiegend in der Subduktion der schwereren ozeanischen Kruste der Pazifikplatte unter die Platten der angrenzenden Kontinente zu finden. An einigen Abschnitten -überwiegend an kurzen Grenzsegmenten zu Mikroplatten- gibt es auch Divergenz.

Die meisten Vulkane des Pazifischen Feuerrings fördern intermediäre bis saure Laven und neigen zu explosiven Eruptionen. Kommt es zu effusiven Eruptionen verstopft die zähflüssige Lava oft den Krater und es bilden sich Lavadome. Am Alaid scheint momentan eine vergleichsweise dünnflüssige Schmelze auszutreten, die es bis auf die Vulkanflanke hinaus schafft.

Erdbeben-News 24.04.22: Kurilen

Kurilen: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 24.04.22 | Zeit: 01:34:59 UTC | Lokation: 46.06 N ; 152.82 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,7

Südwestlich des vulkanischen Inselbogens der Kurilen bebte es mit einer Magnitude von 5,7. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 395 km östlich von Kuril’sk lokalisiert. In den letzten Tagen gab es dort mehrere moderate Erdbeben. In der Nähe liegen mehrere Vulkaninseln.


Ryukyu-Archipel: Erdbeben Mw 5,3

Datum: 24.04.22 | Zeit: 0:23:46 UTC | Lokation: 23.53 N ; 123.30 E | Tiefe: 5 km | Mw 5,3

Im südjapanischen Ryukyu-Archipel bebte es mit Mw 5,3. Der Erdbebenherd lag nur 5 km tief. Das Epizentrum befand sich 109 km südlich von Yonakuni. In relativer Nähe liegt der Inselvulkan Suwansoe-jima. Er ist weiterhin tätig.


Kreta: Erdbeben Ml 4,5

Datum: 24.04.22 | Zeit: 04:14:04. UTC | Lokation: 35.02 N ; 27.05 E | Tiefe: 10 km | Ml 4,5

Zwischen den griechischen Inseln Kreta und Karpathos bebte es mit einer Magnitude von 4,5. In 10 km Tiefe lag das Hypozentrum das Epizentrum befand sich 56 km südlich von Karpathos.

Erdbeben-News 24.08.21: Hawaii

Unter der Gipfelcaldera des Kilaueas auf Hawaii findet ein Schwarmbeben statt. Das bislang stärkste Erdbeben des Tages manifestierte sich bei den Kurilen.

Kurilen: Erdbeben Mw 6,1

Datum: 24.08.2021 | Zeit: 05:37:50 UTC | Lokation: 48.80 N ; 154.92 E | Tiefe: 30 km | Mw 6.1

226 km nord-nord-östlich von Severo-Kuril’sk manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 6,1. Der Erdbebenherd lag 30 km tief. Das Epizentrum befand sich östlich des Inselvulkans Chirinkotan, der seit einigen Tagen sporadisch Asche emittiert.

Guatemala: Erdstoß Mw 5,6

Datum: 24.08.2021 | Zeit: 16:16:48 UTC | Lokation: 13.39 N ; 91.65 W | Tiefe: 52 km | Mw 5.6

Vor der Küste von Guatemala bebte es mit einer Magnitude von 5,6. Das Hypozentrum lag 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 100 km südlich von La Gomera festgestellt. Das Beben ereignete sich an der Subduktionszone vor der Küste Mittelamerikas.

Guam: Erdbeben Mw 5,6

Datum: 24.08.2021 | Zeit: 14:47:24 UTC | Lokation: 12.74 N ; 145.12 E | Tiefe: 10 km | Mw 5.6

Südöstlich von Guam kam es zu einem Erdbeben Mw 5,6, mit einem Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 79 km südöstlich von Talofofo Village. Zu der Erschütterung kam es, weil sich am Marianen-Graben eine erdkrustenplatte verhakt hatte.

Hawaii: Schwarmbeben am Kilauea

Datum: 24.08.2021 | Zeit: 11:36:02 UTC | Lokation: 19.41 N ; 155.29 W | Tiefe: 10 km | Ml 3.4

Unter der Gipfelcaldera des Vulkans Kilauea findet derzeit ein Schwarmbeben statt. Die stärkste Erschütterung ereignete sich heute Vormittag und brachte es auf eine Magnitude von 3,4. Das Hypozentrum wurde in 0 km Tiefe lokalisiert, was dem Niveau auf Meereshöhe entspricht. Das Epizentrum befand sich 7 km südwestlich vom Ort Volcano und somit am nördlichen Kraterrand. Bereits gestern wurde eine hohe Anzahl an Erdbeben im Bereich des Vulkans festgestellt. Das Histogramm beim HVO zeigt fast 180 Erschütterungen an. Es wird Inflation registriert und mittelfristig halte ich eine neue Eruption im Bereich des Halema’uma’u Kraters für wahrscheinlich.

Update 20:00 Uhr: Das Schwarmbeben hält weiter an und es gab Beben in geringer Tiefe. Für mich sieht das nach Magmenaufstieg aus und ein Magmatischer Gang intrudiert in flachere Regionen unter dem Krater. Noch ist es ungewiss, ob das Magma die Oberfläche erreichen wird.

Erdbeben-News 11.08.21: Uzbekistan

Das stärkste Erdbeben der letzten 48 Stunden manifestierte sich am Vanuatugraben. Moderate Erdstöße gab es auch bei den Kurilen und im Golf von Aden.

Loyalty Inseln: Erdbeben Mb 5,2

Datum: 10.08.2021 | Zeit: 21:21:53 UTC | Lokation: 23.26 S ; 171.63 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,2

Südöstlich der Loyalty Inseln wurde ein Erdbeben der Magnitude 5,2 verortet. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 430 km östlich von Tadine (Neu Kaledonien) lokalisiert. Der Erdstoß manifestierte sich am Vanuatugraben. Die Subduktionszone spannt einen Bogen zwischen den Archipelen Vanuatu und Fidschi. Hier hatte es vor einigen Monaten eine Serie starker Erdbeben gegeben.

Kurilen: Erdstoß Mb 5,0

Datum: 10.08.2021 | Zeit: 16:27:55 UTC | Lokation:  47.65 N ; 154.40 E | Tiefe: 49 km | Mb 5,0

Im nördlichen Drittel des vulkanischen Inselbogens der Kurilen bebte es mit einer Magnitude von 5,0. Der Erdbebenherd lag in 49 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 359 km südlich von Severo-Kuril’sk (Russland) und in relativer Nähe zum eruptierenden Inselvulkan Chirinkotan. Dieser emittierte auch heute Vulkanasche.

Golf von Aden: Erdbeben Mb 5,0

Datum: 10.08.2021 | Zeit: 15:25:12 UTC | Lokation:  13.22 N ; 49.58 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,0

Ein weiteres moderates Erdbeben der Magnitude 5,0 erschütterte den Golf von Aden im Roten Meer. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 10 km festgestellt. Das Epizentrum befand sich 155 km SSE of Mukalla im Yemen. Diese Region ist seismisch sehr aktiv und liegt nicht weit vom Afar Dreieck mit seinen Vulkanen entfernt.

Uzbekistan: Erdbeben M 4,9

Datum: 11.08.2021 | Zeit: 07:01:05 UTC | Lokation: 40.69 N ; 63.46 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,9

In Uzbekistan bebte die Erde mit einer Magnitude von 4,9. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 8 km. Das Epizentrum wurde 131 km nordwestlich von Bukhara lokalisiert.

Kermadec: Erdstoß Mb 4,9

Datum: 11.08.2021 | Zeit: 01:52:27 UTC | Lokation:  33.06 S ; 177.29 W | Tiefe: 40 km | Mb 4,9

Südlich der zu Neuseeland gehörenden Kermadec-Inseln ereignete sich ein Erdstoß der Magnitude 4,9. Das Hypozentrum wurde in 40 km Tiefe geortet. Das Epizentrum lag 737 km nord-nord-östlich von Opotiki.

Erdbeben-Nachrichten 01.07.21: Sumatra

Das stärkste Erdbeben des Tages ereignete sich im Indischen Ozean. Im Süden von Sumatra gab es viele Erschütterungen.

Indischer Ozean: Erdbeben Mb 5,2

Datum: 01.07.2021 | Zeit: 15:06:32 UTC | Lokation:  0.79 S ; 80.61 E | Tiefe: 2 km | Mb 5,2

Im südlichen Teil des Indischen Ozeans bebte es mit M 5,2. Der Erdbebenherd wurde in nur 2 km Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 750 km süd-süd-östlich von Matara entfernt. Es war soweit das stärkste Erdbeben des Tages, dicht gefolgt von einer Erschütterung bei Vanuatu.

Vanuatu: Erdstoß Mw 5,1

Datum: 01.07.2021 | Zeit: 15:07:37 UTC | Lokation: 13.53 S ; 167.33 E | Tiefe: 215 km | Mw 5,1

Das Archipel von Vanuatu wurde von einem Beben der Magnitude 5,1 erschüttert. Das Hypozentrum lag 215 km tief. Das Epizentrum wurde 45 km nordwestlich von Sola verortet.

Sumatra: Zahlreiche Erdbeben

Datum: 01.07.2021 | Zeit: 01:50:11 UTC | Lokation: 5.46 S ; 104.61 E | Tiefe: 60 km | Mb 4,7

Der Südwesten Sumatras wurde von zahlreichen Erdbeben heimgesucht. Es ereigneten sich gleich 2 Beben mit einer Magnitude von 4,7. Die Hypozentren lagen in Tiefen von 60 und 10 km. Die Epizentren manifestierten sich 72 km west-süd-westlich von Bandar Lampung. Die Vulkaninsel Krakatau liegt in relativer Nähe zu den Epizentren.  Das EMSC registrierte insgesamt fast 30 Erschütterungen.

Kurilen: Erdbebenserie nahe Sarychev Peak

Datum: 01.07.2021 | Zeit: 08:51:30 UTC | Lokation: 44.52 N ; 147.41 E | Tiefe: 138 km | Mb 4,5

Im zentralen Bereich des Vulkanischen Inselbogens der Kurilen kam es zu mehreren moderaten Erdbeben. Die stärkste Erschütterung heute hatte eine Magnitude von 4,5 Das Hypozentrum lag in 148 km Tiefe und damit in der Asthenosphäre. Das Epizentrum befand sich 87 km süd-süd-westlich von Kuril’sk. In den letzten Tagen gab es 3 Erschütterungen, die sich ca. 100 km vom Sarychev Peak ereignet hatten. Der Vulkan ist gestern aktiv geworden.

Mexiko: Erdbeben im Vulkanfeld

Datum: 01.07.2021 | Zeit: 09:14:54 UTC | Lokation: 19.33 N ; 102.24 W | Tiefe: 8 km | Mb 43,6

Das mexikanische Vulkanfeld Michoacán-Guanajuato  ist weiterhin Schauplatz einer erhöhten Seismizität. In den letzten beiden Tagen wurden 6 Erschütterungen gezählt. Die Stärkste heute brachte es auf M 3,6, mit einem Hypozentrum in 8 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 15 km südwestlich von Nuevo San Juan Parangaricutiro.

Erdbeben-Update 19.02.21: Kurilen, Pazifik und Ägypten

Im heutigen Erdbeben-Update geht es um moderate Erdbeben bei den Aleuten, am Pazifischen Ozeanrücken, in Vanuatu und Ägypten. Schwarmbeben erschüttern Hawaii. Dort wackelt es am Mauna Loa und bei Pahala.

Central East Pacific Rise: Erdbeben Mw 5,8

Am zentralen Ozeanischen Rücken des östlichen Pazifiks bebte es mit einer Magnitude 5,8. Der Erdbebenherd wurde in 10 km Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum befand sich mitten im Nirgendwo. Um es ein wenig präziser zu formulieren: 2012 km nördlich von Hanga Roa, auf der zu Chile gehörenden Osterinsel. Der Ozeanrücken markiert eine divergente Störungszone, stellt also eine Spreizungszone im östlichen Pazifik dar.

Kurilen: Erdbeben Mw 5,6

Bei den, zu den Aleuten gehörenden, Andreanof-Inseln gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,6. Das Hypozentrum lag in 47 km Tiefe. Das Epizentrum wurde südlich der Inselgruppe lokalisiert, genauer, 913 km südwestlich von Unalaska. In der Region bebte es in den letzten Wochen öfters. Ort des Geschehens ist die Subduktionszone vor den Aleuten.

Vanuatu: Erdbeben Mw 5,3

Das Archipel von Vanuatu wurde von weiteren Erdbeben erschüttert. Das Jüngste brachte es auf Mw 5,3. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 10 km. Es war Teil der Serie, die sich seit einigen Tagen westlich von Port Vila manifestiert. Der Erdbebencluster schaut auf der Karte schon einigermaßen beeindruckend aus.

Ägypten: Erdbeben M 4,6

Es ist erst ein paar Tage er, da schrieb ich, dass ich bisher nur selten über Erdbeben in Ägypten zu berichten hatte. Das scheint sich langsam, aber sicher zu ändern: Heute Vormittag bebte es in Ägypten mit einer Magnitude von 4,6. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 305 km westlich von Abu Simbel lokalisiert.

Hawaii: Schwarmbeben geht weiter

Auf Big Island Hawaii ereigneten sich in den letzten Tagen beeindruckend viele Erdbeben am Mauna Loa und im Küstenbereich von Pahala. An beiden Lokationen scheint Magma in Bewegung zu sein. Seit gestern wurden insgesamt 27 Erdstöße registriert. Die Magnituden der meisten Beben bewegten sich im 2-er Bereich.

Kurilen: Erdbeben Mw 7,6

Östlich der Kurilen ereignete sich heute Nacht ein Erdbeben der Magnitude 7,6. Das Epizentrum lag 220 km südöstlich von Severo-Kuril’sk. Der Erdbebenherd manifestierte sich in einer Tiefe von 60 km. Trotzdem wurde Tsunami Alarm gegeben. Neben den Kurilen und Kamtschatka sahen die Behörden Japan und die Aleuten gefährdet. Doch bis jetzt blieb eine Riesenwelle aus. Über Schäden liegen keine Meldungen vor. Doch das starke Erdbeben könnte sich auf den Vulkanismus der Region auswirken. Bei den Kurilen handelt es sich um einen vulkanischen Inselbogen mit vielen aktiven Vulkanen. Auch die Feuerberge Kamtschatkas liegen im Wirkungskreis der Erschütterung. Vulkane wie Mutnovsky und Gorely liegen ca. 400 km vom Epizentrum entfernt.

Island: Neue Erdbeben

Auf Island manifestierten sich weitere Erdstöße mit Magnitude über 3. Ein Beben ereignete sich am Thorbjörn-Vulkan bei Grindavik. Es hatte die Magnitude 3,4. Der Erdbebenherd lag in 5800 m Tiefe. IMO registrierte auf der Reykjanes Halbinsel in den letzten 48 Stunden 79 Erdstöße. Es wird weiterhin Bodendeformation gemessen. Sie steht im Zusammenhang mit der Inflation von Magma.

Ein weiteres Beben ereignete sich im Norden von Island. Es hatte die Magnitude 3,7. Das Hypozentrum lag in nur 1000 m Tiefe. Das Epizentrum wurde 34 km nördlich von Akureyri lokalisiert.

Indonesien: Weitere Erschütterungen am Sundabogen

Der indonesische Sundabogen wird von weiteren schwachen bis moderaten Erschütterungen heimgesucht. Die Erdbeben konzentrieren sich südlich von Bali, Lombok und Flores. Das stärkste Beben brachte es heute auf eine Magnitude von 4,1 und lag in 105 km Tiefe. Die Bebenserie deutet auf große Spannungen entlang der Subduktionszone hin, die sich in den nächsten Monaten möglicherweise in einem starken Erdbeben entladen könnten.

Italien: Leichte Erdstöße in der Mitte

Im Zentrum Italiens gab es heute einige schwache Erdbeben mit Magnituden im 2-er Bereich. Die Epizentren lagen nördlich von L’Aquila, wo vor fast 4 Jahren mehrere starke Erdbeben ganze Dörfer dem Erdboden gleich machten.

Ebeko: Bilder der vulkanischen Blitze

Die Fotoserie wurde vom Geonauten Martin Rietze aufgenommen. Sie zeigen vulkanische Blitze am Vulkan Ebeko auf den Kurilen. Die Eruptionen erwiesen sich als deutlich stärker, als man aus den Meldungen des VAACs schließen konnte. Vor Allem wurden bisher keine Nachtaufnahmen veröffentlicht, die das Phänomen der vulkanischen Gewitter dokumentierte. Die Kurilen: ein Traumziel für Vulkanspotter!

Raikoke: Erste Bilder der Eruption

Der Vulkan Raikoke auf den Kurilen ist immer noch aktiv und eruptiert Aschewolken. Die letzte VAAC Meldung warnt den Flugverkehr vor Vulkanasche in einer Höhe von 11.600 m. Die Asche steigt in Höhen auf, die durchaus für Flugzeuge relevant sind. Die Warnungen kommen in  größeren Zeitintervallen, als in der Anfangsphase des Vulkanausbruchs. Die Stärke der Eruptionen ist rückläufig. Das Team von Volcano Discovery startet nächsten Monat zu einer lang geplanten Expedition zum Inselbogen der Kurilen, vielleicht gelingen ihnen ja noch einzigartige Aufnahmen vom Raikoke. Erste Bilder des Ausbruchs wurden jetzt veröffentlicht und ich möchte sie euch nicht vorenthalten.

Die Bilder stammen von kscnet.ru und sind © Nick Pavlov. Unter dem Link findet ihr weitere Fotos. Es sieht so aus, als wäre während der Hochphase des Ausbruchs pyroklastische Ströme generiert worden, die bis in den Ozean flossen. Der gesamte Inselvulkan ist von einer Ascheschicht bedeckt, die Vegetation zerstört worden. Vor dem Ausbruch lebten auf der Insel relativ seltene Stellerschen Seelöwen. Es soll 5 Kolonien gegeben haben. Zudem war Raikoke Heimat des Eissturmvogels. Das Schicksal der Tiere ist ungewiss.

Beeindruckend ist auch ein Bild, das vom NASA Earth-Observatory veröffentlicht wurde. Es wurde am 22. Juni von Bord der ISS aus gemacht und zeigt den Vulkan während der Hauptphase der Eruption.

 

Anak Krakatau eruptiert phreatomagmatisch

Weitere spektakuläre Bilder lieferte eine neue Webcam, die auf Anak Krakatau installiert ist. In unserer Fb-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurde das Video geteilt. Es zeigt eine phreatomagmatische Eruption. Die Kamera steht hinter dem Krater auf einem Grat und wird von der Eruptionswolke eingehüllt. Bisher wurde die Eruption nicht vom VAAC gemeldet.

Manam eruptiert Vulkanasche

Der Manam auf Papua Neuguinea ist ebenfalls weiter aktiv: Das VAAC registriert Vulkanasche in 3600 Metern Höhe. MIROVA verzeichnet eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 21 MW.