Vulkan-News 20.02.23: Vulkane Ecuadors

Cotopaxi eruptierte Vulkanasche bis auf 6700 m Höhe

In Ecuador ist der Cotopaxi weiter aktiv. Laut VAAC eruptierte der Vulkan gestern Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 7000 m aufstieg und in Richtung Süden verfrachtet wurde. Laut IGPEN stieg die Aschewolke bis zu 1100 m Höhe auf. Die Vulkanologen berichten weiterhin, dass die Seismografen 26 Tremorsignale erfassten, die von Eruptionen erzeugt wurden. 39 Erschütterungen stammten von Langperiodischen Erdbeben, die durch Fluidbewegungen im Untergrund verursacht wurden. Außerdem gab es 2 VLP-Erdbeben. Thermische Signale wurden nicht empfangen.

Der gletscherbedeckte Vulkan nahe der Hauptstadt Quito ist seit einigen Monaten aktiv und emittiert Vulkanasche. Die Förderhöhe steigerte sich im Laufe der letzten Wochen leicht, wobei zu berücksichtigen ist, dass starker Wind die Aschewolken runterdrücken kann. Bei schwachem Wind steigen sie hingegen höher auf.

Von der Gletscherbedeckung des Vulkans geht eine relativ hohe Gefahr aus, da im Falle einer größeren Eruption durch Schmelzwasser Lahare entstehen könnten. Zudem kann Wasser Explosionen verstärken, wenn es in das Fördersystem des Vulkans gerät und dort mit dem Magma interagiert.

Der Cotopaxi ist nicht der einzige aktive Vulkan in Ecuador. Dort sind mit Reventador und Sangay zwei weitere Vulkane in Eruption begriffen. Beide Vulkane stoßen frequent Aschewolken aus.

Am Reventador steigen die Aschewolken bis zu 1000 m über der Kraterhöhe auf. Das IGPEN registrierte am Reventador gestern 38 seismische Explosionssignale, 57 Langperiodische Erdbeben und 12 Tremorsignale, die durch Ascheemissionen hervorgerufen wurden. Ein Tremor zeugte von Fluidbewegungen im Untergrund. Alles in Allem ist der Vulkan recht munter und es gibt keine Anzeichen dafür, dass er vor hat, daran etwas zu ändern.

Aktivität am Sangay

Neben der Vulkanasche, die am Sangay zwischen 1200 und 1800 m über dem Krater aufsteigt, erzeugt der Vulkan eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von 164 MW, die von MIROVA gemessen wird. Die Vulkanologen berichten, dass nachts glühende Tephra gesichtet wurde, die durch die Scharte in der Südostflanke des Vulkans rollte. Es wurden 42 seismische Explosionssignale detektiert, aber nur 3 Langperiodische Erschütterungen.

Anmerkung: Weitere Kurz-News findet ihr heute am Ende der Seitenleiste. Wer mit mobilen Geräten unterwegs ist, entdeckt sie am Seitenende.

Vulkan-News 05.02.23: Ecuador

 

Die drei aktiven Vulkan Ecuadors -Cotopaxi, Sangay und Reventador- bleiben recht munter, wobei es die interessantesten Meldungen aktuelle vom Reventador gibt. Daher sortiere ich die Meldungen in reverser alphabetischer Anordnung.

Das VAAC registriert nordwestlich driftende Vulkanasche in 4600 m Höhe. Das IGEPN berichtet von Ascheeruptionen, die das Material bis zu 1000 m über die Kraterhöhe aufsteigen lassen. Bei den explosiven Eruptionen wird auch glühende Tephra ausgeworfen. Bei einigen Explosionen wird der obere Bereich des Schlackenkegels mit glühender Tephra eingedeckt. Sie reicht bis zu 700 m unterhalb des Kraterrandes hinab. Am 03. Februar wurden 15 Explosionen registriert. Dazu gesellten sich 39 langperiodische Erdbeben und mehrere Tremorphasen.

Der Sangay emittiert heute wieder eine hohe Thermalstrahlung mit 155 MW Leistung. Laut IGEPN steigt Tephra bis zu 800 m über Kraterhöhe auf. Am Freitag wurden 65 seismische Explosionssignale gemeldet. Zudem gab es 5 langperiodische Erdbeben.

Am Cotopaxi steigt die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 7300 m auf und driftet in Richtung Südosten. Die Vulkanologen des Nationalen Instituts meldeten Vulkanasche in 1500 m Höhe über dem Krater. Außerdem gab es 15 langperiodische Erdbeben.

An allen drei Vulkanen deuten die langperiodischen Erdbeben auf Fluidbewegungen im Untergrund hin. Bei den Fluiden wird es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Magma und vulkanische Gase handeln, die sich im Fördersystem bewegen. Der registrierte Tremor ist typisch für Vulkane im Eruptionsstadium und steht oft in Verbindung mit starken Entgasungen bei explosiven Eruptionen. Dass an keinem der drei Vulkane Signale vulkanotektonischer Erdbeben aufgefangen wurden, lässt den Schluss zu, dass aus größerer Tiefe entweder keine neue Schmelze aufsteigt oder dass die Aufstiegswege frei sind und sich das Magma keine neuen Wege bahnen muss. Die VT-Erdbeben entstehen für gewöhnlich durch Gesteinsbruch infolge von Fluidbewegungen. Am Reventador ist die Seismizität aktuell am höchsten, was darauf hindeutet, dass sich die Aktivität in den nächsten Tagen weiter steigern könnte. An den beiden anderen Vulkanen schaut es derzeit nicht so aus, als würden großartige Änderungen anstehen. Diese Betrachtungen stellen allerdings nur eine Momentaufnahme dar, morgen kann sich schon wieder ein völlig anderes Bild bieten.

Vulkan Cotopaxi mit Aschewolken am 19.01.23

Asche am Cotopaxi steigt bis auf 7600 m Höhe

Heute ist ein geschäftiger Tag für die aktiven Vulkane in Ecuador. Besonders der Cotopaxi sticht hervor, indem er Vulkanasche bis auf 7600 m Höhe steigen lässt. Die Aschewolke driftet laut einer Meldung des VAAC Washington in Richtung Nordosten. Das IGPN bestätigte in einer Meldung, dass es zu Emissionen kommt, die 2000 m über Kraterhöhe aufsteigen. Der Gasanteil der Eruptionswolke schafft es nochmals 500 m höher. Asche lagert sich auf dem Vulkanhang an und es wird vor Laharen gewarnt, für den Fall, dass es zu starken Niederschlägen kommt.

Gestern gab es 3 Mal VONA-Alarm, als Asche 870 m über Kraterhöhe aufstieg. Es wurden moderate thermische Anomalien detektiert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug am 16. Januar 417 Tonnen. Am Folgetag wurden 89 seismische Eruptionssignale detektiert. Außerdem kam es zu 11 langperiodischen Erdbeben und 55 Tremorsignalen.

Das IGEPN reagierte in den sozialen Medien mit einem Dementi von Berichten, nach denen es am Cotopaxi zu strombolianischen Eruptionen gekommen sein soll. Die üblichen Faker und Fehlinformationenverbreiter hatten ein Video vom chilenischen Villarrica geteilt und als Cotopaxi ausgegeben.

Neben dem Cotopaxi sind in Ecuador auch noch die Feuerberge Sangay und Reventador aktiv. Beide emittieren Vulkanasche. Die am Reventador steigt aktuell bis auf einer Höhe von 4300 m auf und wird vom Wind in südwestlicher Richtung geweht. Am Sangay wird die Höhe der Eruptionswolken mit 6700 m angegeben. Über der Kraterhöhe sollen es 900 m gewesen sein. Hier ist die Driftrichtung Nordwesten. Am Sangay gibt es thermische Anomalien, die gestern eine Leistung von 184 MW erreichten und heute auf 10 MW abgefallen sind. Grund hierfür könnte in der Bewölkung zu finden sein und nicht in schwächerer Aktivität. In den Berichten des IGEPN wird kein Lavastrom erwähnt. Gestern wurden 111 Explosionssignale und 9 langperiodische Erschütterungen detektiert. Es gab 50 Tremorphasen.

Vulkane in Ecuador am 29.12.22

In Ecuador sind die Vulkane Cotopaxi, Reventador und Sangay aktiv. Von allen drei Vulkanen gibt es Neues zu berichten. Fangen wir mit dem Cotopaxi an:

Cotopaxi mit Aschewolken

Der Cotopaxi liegt in der Nähe von Quito und stößt weithin sichtbare Aschewolken aus. Gestern stiegen sie bis zu 1200 m über die Kraterhöhe auf. Am 27. Dezember wurden 103 Langperiodische-Erdbeben und 11 eruptive Tremorsignale aufgezeichnet. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 4334 Tonnen am Tag und nahm damit hohe Werte an. Wärmestrahlung wurde nicht detektiert.

Reventador mit Ascheeruptionen

Auch der Reventador bleibt aktiv und stößt Vulkanasche aus. Sie stieg gestern bis zu 1000 m über dem Krater auf. Es wurde von glühenden Blöcken berichtet, die über die Vulkanflanke rollten und eine Strecke von bis zu 700 m zurücklegten. Unklar bleibt, ob sie explosiv gefördert wurden, oder von der Front eines kurzen Lavastroms abgingen. Es wurden 63 Eruptionssignale aufgefangen, 42 Signale wurden von Langperiodischen-Erdbeben verursacht. 7 eruptive Tremorphasen und 2 Harmonischer-Tremor wurden ebenfalls registriert.

Sangay mit sehr hoher Wärmestrahlung

Der Sangay emittierte heute eine sehr hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 1048 MW. Das ist der höchste Wert seit Oktober. Der letzte IGEPN-Bericht stammt vom 26. Dezember. Dort wurde geschrieben, dass Rotglut am Krater sichtbar sei. Von einem neuen Lavastrom wurde zu dieser Zeit nichts erwähnt. Der aktuelle Wert deutet aber an, dass wieder Lava auf der Flanke fließt. Möglich ist auch der Abgang eines pyroklastischen Stroms. Darüber hinaus wurde in dem Bericht erwähnt, dass 835 Explosionssignale registriert wurden. 35 Tremorphasen standen mit den Eruptionen in Verbindung. Vulkanasche stieg zuletzt bis auf einer Höhe von 6400 m auf und driftete in Richtung Nordwesten.

Der Sangay liegt am Ostrand der ecuadorianischen Anden und entwässert in Richtung des Amazonas-Beckens. Regenfälle können Lahare auslösen, die durch die Schluchten abgehen und in Flüsse münden. Die Lahare transportieren nicht nur Schlamm, sondern auch Geröll und Baumstämme. Diese lagern sich in den Flussläufen ab und stauen sie auf. Dadurch verändern sich die Flussläufe. Auch am Cotopaxi drohen Lahare, sollte es zu einer größeren Eruption kommen. Dazu sind dann keine Regenfälle nötig, sondern es reicht das Schmelzwasser des Gletschers aus. Bei historischen Eruptionen wurden Lahare erzeugt, die bis zu 100 km weit flossen und eine ganze Stadt ausradierten. Die Lahare vom Cotopaxi können sowohl in Richtung des östlich gelegenen Amazonasbeckens fließen, als auch in Richtung der Pazifikküste, die westlich des Vulkans liegt. Er liegt ziemlich zentral im schmalen Band der Anden. Auch am Reventador können Lahare entstehen, doch sie verlassen selten die Caldera, sondern lagern ihr Material in einer Schwemmlandebene im Osten der Caldera ab. Der Reventador ist der östlichst gelegene der drei aktiven Vulkane Ecuadors und entwässert ebenfalls in Richtung des Amazonasbeckens. Alle drei Vulkane nehmen somit Einfluss auf eines der wichtigsten Ökosysteme der Erde.

Vulkan Reventador am 22.12.22

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 | Aktivität: Vulcanianisch

Reventador eruptiert Aschewolken bis zu 1000 m über Kraterhöhe

Das Wetter am ecuadorianischen Vulkan Reventador war in den vergangenen relativ gut und entsprechend Häufig gab es LiveCam-Aufnahmen vom Vulkan, auf denen die frequenten Ascheeruptionen zu sehen sind. Wie das IGPEN meldete, stieg Vulkanasche bis auf 1000 m über der Kraterhöhe auf. Das VAAC detektiert die Asche in 4800 m Höhe und gibt als Driftrichtung Westen an. Glühende Tephra landet auf der Außenflanke des Kraterkegels und löst Schuttlawinen aus. Sie gleiten bis zu 500 m weit und erzeugen dabei rumpelnde Geräusche. Es werden schwache bis moderate thermische Anomalien festgestellt. Sie stammen vom heißen Gas und glühender Tephra. Einen Lavastrom gibt es aktuell nicht am Reventador.

Die Vulkanologen registrierten gestern 70 seismische Explosionssignale und 30 langperiodische Erdbeben. 10 Eruptionen lösten Tremor aus. Zwei Mal gab es harmonischen Tremor, der auf Fluidbewegungen im Untergrund zurückzuführen war. Im Verlauf der letzten Tage steigerte sich die Anzahl der Eruptionen, während die Seismizität leicht rückläufig ist. So wurden am 11. Dezember 52 Explosionssignale und 45 langperiodische Erdbeben detektiert.

Der aktuell eruptierende Schlackenkegel erhebt sich 1300 m über den Boden einer 4 km durchmessenden Caldera. Ihr höchster Rand bildet den 3562 m hohen Gipfel des Vulkans, wobei der Krater des Kegels mittlerweile fast gleichauf liegen dürfte. In den letzten Jahren ist der Reventador daueraktiv und erzeugt strombolianische Eruptionen, die vergleichsweise viel Asche enthalten. Phasenweise verstärkt sich die Aktivität, sodass es zu vulcanianischen Eruptionen kommen kann. Die letzte große Eruption des Reventador manifestierte sich im Jahr 2002 und brachte es auf einen VEI 4.

Während der höchste Punkt der Caldera nicht einfach zu erreichen ist, kann man den Fuß des Kraterkegels in einem mehrstündigen Marsch von einer Hosteria aus erreichen. Das Problem ist, dass es in dieser Gegend am Rand der Anden viel regnet. Die Niederschläge speisen die Flüsse im Amazonasbecken.

Vulkan-News 30.10.22: Ebeko

Ebeko eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Ascheeruption

Der Kurilenvulkan Ebeko ist wieder munterer geworden und eruptierte gestern Vulkanasche. Laut VAAC erreichte sie eine Höhe von 3000 m und wurde Richtung Südwesten verfrachtet. Russische Medien sprechen von einer 4 km hohen Aschewolke, die bis zu 5 km weit driftete und Ascheregen auslöste. Dieser ging auch über den Ort Severo-Kurilsk nieder und hinterließ einen dünnen Ascheschleier im Ort, der besonders Autofahrer ärgerte, da er die Fahrzeuge verschmutzt. Die lokale Presse nimmt das Thema nicht ohne eine Spur Ironie auf, denn auf der Insel Paramushir wird der „Tag des Autofahrers“ begannen. Fehlt nur der Ratschlag, dass man Vulkanasche nicht vom Wagen wischen, oder fegen sollte, da sie wie Schmirgelpapier wirkt und den Lack zerkratzt. Besser ist es, seinen Wagen mit viel Wasser abzuspülen, ohne zu wischen. Der VONA-Alarmstatus steht auf „Orange“.

Insel und Vulkan liegen direkt vor der Südspitze Kamtschatkas und finden ihre Ursache in der Subduktion der Pazifischen Platte unter die des Asiatischen Kontinents. Die abtauchende Ozeanplatte gerät dabei bis in den Erdmantel und wird teilweise geschmolzen. Die so entstandene Schmelze steigt als Magma hinter der Subduktionszone auf und wird an den Vulkanen eruptiert. Das Magma ist relativ hochviskos, weshalb die Vulkane entlang von Subduktionszonen zu explosiven Eruptionen und Dombildung neigen. Die Vulkane Kamtschatkas und der Kurilen sind somit artverwandt. Tatsächlich befinden sich  z.Z. 3 Kurilenvulkane in Eruption, die allesamt dicht beieinander liegen. Im Bereich von Zentralkamtschatka sind ebenfalls 3 Vulkane aktiv und sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Ruhig sind die Vulkane im Süden Kamtschatkas. Dort liegen z.B. Mutnovsky und Gorely, die schon mehrere Jahre ruhig sind. Man könnte von einer vulkanischen Eruptionslücke sprechen, in Analogie zur seismischen Lücke bei den Erdbeben. Vielleicht schließt sie sich ja bald. Sie zeigt auch, dass die Schmelze entlang der Subduktionszone nicht gleichmäßig verteilt aufzusteigen scheint.


Fuego mit stärkeren Explosionen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

In Guatemala ist der Fuego weiter aktiv und erzeugte einige Explosionen, die ungewöhnlich stark waren. Die Ereignisse wurden mit einer Webcam gefilmt. Laut VAAC Washington stieg die Vulkanasche bis zu 5200 m hoch auf. Im Update von INSIVUMEH spiegelt sich diese Aktivität nicht wieder. Dort wird von 5-8 Eruptionen pro Stunde gesprochen, bei denen glühende Tephra bis zu 200 m hoch ausgestoßen wird. Vulkanasche erreichte demnach eine Höhe von 4800 m über Normalnull. MIROVA detektierte eine moderate Wärmestrahlung mit 26 MW Leistung.


Reventador mit Ascheeruptionen

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 | Eruption: Vulcanianisch

In Ecuador eruptiert der Reventador Vulkanasche. Ähnlich wie am Fuego, steigt auch hier die Asche höher als sonst auf. Das VAAC detektierte sie in 5800 m Höhe. MIROVA zeigt eine thermische Strahlung mit 29 MW Leistung an. Dementsprechend wurde eine größere Menge glühender Tephra ausgestoßen. Gelegentlich fließen auch Lavaströme über die Vulkanflanke, doch dafür ist die Wärmestrahlung zu gering.


Suwanose-jima mit Explosionsserie

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der japanische Suwanose-jima zeigt sich nach seinem Peak in der Seismizität sehr aktiv und löste seit gestern 6 VONA-Warnungen aus. Vulkanasche stieg bis zu 2400 m auf und driftete südwärts. Gestern gab es 25 vulkanotektonische Erdbeben und einige Tremorphasen.

Vulkan-News 22.10.22: Cotopaxi

Cotopaxi mit VONA-Warnung

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 | Eruption: Phreatisch

Der ecuadorianische Vulkan Cotopaxi emittiert seit einigen Tagen eine Dampfwolke, die bei Vulkanologen und Anwohnern zu Besorgnis führte. Sie stieg mehrere Hundert Meter über den Krater auf und enthielt eine hohe Konzentration an Schwefeldioxid. Das IGPEN ermittelte einen Schwefeldioxid-Ausstoß von gut 2200 Tonnen am Tag. Gestern scheint es dann zu einem kleinen Vulkanausbruch gekommen zu sein, denn das VAAC Washington meldete Vulkanasche in einer Höhe von 8200 m. Die Eruptionswolke driftete in Richtung Nordosten. Die Aktivität hält auch heute noch an.

Die Vulkanologen vom IGEPN vermuten, dass die langanhaltenden Regenfälle der letzten Tage zu Veränderungen im Hydrothermalsystem des Vulkans führten, so dass Wasserdampf entstand, der die Eruptionen auslöste. In diesem Fall handelt es sich um phreatische Eruptionen. Diese könnten aber auch Anzeichen für ein Aufheizen des Vulkans sein. Im Bulletin des IGEPN heißt es, dass 24 langperiodische Erdbeben und eine vulkanotektonische Erschütterung registriert wurden. Es gab keine Bodendeformation. Der erhöhte Schwefeldioxid-Ausstoß und die Beben deuten aber an, dass sich Schmelze im Fördersystem befindet, so dass sich auch phreatomagmatische Eruptionen ereignen könnten, bei denen es zu einem direkten Kontakt zwischen Lava und Wasser kommt. Phreatomagmatische Eruptionen können durchaus sehr stark werden und ein großes Zerstörungspotenzial aufweisen.

Der Cotopaxi hat eine Höhe von 5911 m und ist einer der gewaltigsten Vulkane Ecuadors. Der katastrophale Ausbruch von 1877 hat sich in das kollektiven Gedächtnis der Anwohner eingebrannt. Damals kam es zu einer großen Eruption des Vulkans, an dessen Gipfel sich ein Gletscher befindet. Schmelzwasser löste einen Lahar aus, der über 100 km weit floss und löschte den Ort Latacunga aus.

Die bislang jüngste Eruption am Cotopaxi ereignete sich 2015 und war ebenfalls phreatischen Ursprungs. Man befürchtete eine größere Eruption, doch diese blieb aus.


Weitere Meldungen:

Reventador mit Explosionen

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.68, -78.44 | Eruption: Vulcanianisch

Ebenfalls in Ecuador liegt der Reventador. Er ist in einem Stadium dauernder Eruptionen, die auch VONA-Warnungen auslösen. Die Vulkanologen meldeten gestern 9 Explosionen. Vulkanasche stieg bis zu 1300 m über Kraterhöhe auf. Es wurden 2 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Zudem gab es einige Tremorphasen.


Shiveluch mit Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Der Vulkan auf der sibirischen Halbinsel Kamchatka ist in Eruption begriffen und löste gestern 3 VONA-Meldungen aus, nach denen Vulkanasche bis auf 4300 m Höhe aufstieg. KVERT bestätigte eine Fortsetzung der extrusiven Tätigkeit. Der Lavadom wächst und die Aschewolken könnten im Zusammenhang mit Abgängen pyroklastischer Ströme gestanden haben.

Vulkan-News 10.10.22: Nishinoshima

Auch wenn uns gerade Stromboli am Meisten beschäftigt, kommt hier eine kurze Zusammenfassung der Aktivität anderer Vulkane. Zum Stromboli erscheint später ein ausführlicher Artikel. Soviel vornweg: es hat einen weiteren -kleineren- Kollaps am Krater gegeben und die Aktivität bleibt erhöht.

Nishinoshima weiter aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 27.24, 140.87 | Eruption: Ejektiv

Der japanische Inselvulkan Nishinoshima eruptiert weiter. Auf einem neuen Sentinel-Satellitenfoto erkennt man eine Eruptionswolke, die deutlich mehr Vulkanasche enthält, als es zuvor der Fall war. Laut dem JMA steigt die Aschewolke bis zu 3200 m hoch auf. Gestern wurde von MIROVA eine moderate Wärmestrahlung von 12 MW Leistung registriert.

Der Nishinoshima liegt gut 1000 km südlich von Tokio und ist ein Inselvulkan im Ogasawara-Archipel. Die junge Insel wuchs in den letzten Jahren deutlich.


Popocatepetl mit Explosionen

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption: Asche-Emissionen

In Mexiko ist es der Popocatepetl, der die Aufmerksamkeit auf sich zieht, weil er explosive Eruptionen erzeugt. Tatsächlich wird auch eine schwache bis moderate Wärmestrahlung detektiert. Am 7. Oktober erreichte sie eine Leistung von 17 MW. Wahrscheinlich akkumulierte sich glühende Tephra im Krater, es könnte aber auch ein kleiner Lavadom wachsen. CENAPRED berichtete von 2 kleineren Explosionen und 178 Exhalationen.


Reventador mit Explosionen

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 |Eruption: Vulcanianisch

Der ecuadorianische Vulkan Reventador ist explosiv aktiv und fördert Aschewolken, die gut 700 m über Kraterhöhe aufsteigen. Das IGEPN meldete gestern 13 Explosionen. Außerdem wurden 46 langperiodische Erdbeben registriert, die auf Magmenbewegungen hindeuten.


Sangay mit zahlreichen Explosionen

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

In Ecuador bleibt der Sangay hoch aktiv und emittiert eine Wärmestrahlung mit 120 MW Leistung. Sie geht nicht nur von der glühenden Tephra aus, sondern auch von einem Lavastrom. Er fließt über die Nordostflanke des Feuerbergs. Das VAAC detektiert Vulkanasche in einer Höhe von 7000 m. Die Eruptionswolke driftet in Richtung Westen. Die Vulkanologen vom IGEPN registrierten gestern 830 seismische Explosionssignale und 87 Tremorphasen.

Vulkan Sangay mit Lavastrom am 09.09.22

In Ecudor sind die Vulkane Sangay und Reventador weiterhin aktiv. Beide Vulkane erzeugen explosive Eruptionen. Während es am Reventador zu Blocklawinen kommt, strömt über die Flanke des Sangays ein Lavastrom.

Sangay eruptiert Lavastrom und emittiert Wärmestrahlung

Der Sangay emittierte gestern eine hohe Wärmestrahlung mit 354 MW Leistung. Heute zeigt MIROVA noch einen Wert von 61 MW an. Die Wärmestrahlung hat 2 Quellen, von denen der Lavastrom auf der Südostflanke die dominanteste ist. Ein kleinere Anteil der Wärmestrahlung geht auf glühende Tephra zurück, die von strombolianischen Eruptionen gefördert wird. Gelegentlich gibt es auch stärkere vulcanianische Ausbrüche. Dann erreicht Vulkanasche eine Höhe von 6100 m über dem Meeresspiegel. Das IGPN berichtet von 687 seismischen Eruptionssignale die gestern aufgezeichnet wurden. Dazu gesellten sich 51 Tremor-Episoden, die mit den Eruptionen im Zusammenhang standen. Der Vulkan stieß 325 Tonnen Schwefeldioxid aus, was für einen so aktiven Vulkan relativ wenig ist. Am Vortag waren es 446 Eruptionssignale und 66 Tremor-Episoden. Hinzu kamen 9 langperiodische Erdbeben.

Aktuell ist das Wetter am Sangay weiterhin ungewöhnlich gut und der Krater ist oft sichtbar. Daher gibt es immer wieder schöne Fotos zu sehen. Das Bilderset wurde in unserer FB-Gruppe geteilt und zeigt die Scharte auf der Südostflanke des Sangays. Diese Depression wurde in den letzten Jahren durch Erosion geschaffen: Lavaströme, Schuttlawinen, Pyroklastische Ströme und Lahare zermürbten die Flanke und trugen das Gestein ab. Gröberes Material sammelt sich am Fuß des Feuerbergs und schafft dort Schutthalden. Feineres Lavagestein wird von den Flüssen fortgespült. Auf den Bildern erkennt man auch sehr schön die Glutspuren glühender Tephra auf der Flanke. Das Material wurde explosiv gefördert. Vom Krater geht auch der Lavastrom aus, der durch die Depression fließt.

Beim Sangay handelt es sich um einen 5230 m hohen Stratovulkan am Ostrand der Anden. Sein Gipfel ist schneebedeckt und das Schmelzwasser entwässert in Richtung Amazonasbecken.

Reventador mit Explosionen

Beim zweiten aktiven Vulkan Ecuadors handelt es sich um den Reventador. Dieser Vulkan ist überwiegend explosiv tätig und lässt Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4900 m aufsteigen. Das entspricht einer Höhe von 700 m über dem Krater. Es gehen Blocklawinen ab, die zum Teil glühen. In Medienberichten ist sogar von Pyroklastischen Strömen die Rede, was sich aus den Meldungen des IGPNs nicht bestätigen lässt. Es wurden 32 Explosionssignale und 6 Mal Tremor registriert. Zudem kommen 55 langperiodische Erdbeben.