Vulkan Sakurajima mit Eruption am 07.06.23

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Langanhaltende Ascheeruption mit Inflation am Sakurajima

Heute ereignete sich am japanischen Vulkan Sakurajima eine Ascheeruption, die fast eine Stunde lang anhielt. Es gibt eine VONA-Meldung die auf eine Aschewolke hinweist, die eine Höhe von 3700 m über dem Meeresspiegel erreicht hat. Die Vulkanologen vom JMA berichteten von Vulkanasche, die 2500 m über Kraterhöhe aufstieg. Die beiden Angaben decken sich. Die Driftrichtung der Aschewolke war Südosten. auf der Livestream-Aufzeichnung erkennt man, dass die Vulkanasche am Fuß des Sakurajimas abregnete und einen dichten Dunstschleier hinterließ.

In ihrem Bericht schreiben die japanischen Vulkanologen, dass es ca. eine Stunde vor der Eruption eine leichte Krustendehnung gab, die von den Extensiometern am Vulkan registriert wurden. Sie war Folge einer Magmeninflation. Das frisch aufgestiegene Material wurde fast komplett während der Eruption eruptiert, sodass sich die Krustendehnung wieder abbaute. Die Eruption erfolgte aus dem Hauptkrater Minamidake. Vom Showadake stieg nur etwas Dampf auf. Die Explosion warf größere Lavablöcke bis zur 8. Messstation aus, die sich ca. 700 m vom Kraterrand entfernt befindet.

Die Wissenschaftler weisen in ihrem Bericht erneut darauf hin, dass sich der Boden der Aira Caldera, die einen Großteil der Bucht von Kagoshima einnimmt und in der der Sakurajima liegt, langsam hebt. Zudem sei der Schwefeldioxid-Ausstoß hoch was ein weiteres Indiz dafür ist, dass sich weiterhin Magma in größerer Tiefe ansammelt. Dementsprechend könnte sich die eruptive Aktivität am Sakurajima steigern. Größere Explosionen sind in der Lage vulkanische Blöcke und Bomben bis ins bewohnte Gebiet am Fuß des Vulkans zu werfen. Außerdem besteht die Gefahr, dass pyroklastische Ströme und Lahare generiert werden. Druckwellen starker Explosionen seien in der Lage Fensterscheiben zu zerbrechen, heißt es in dem Statement weiter. Umherfliegende Glassplitter könnten Menschen verletzen. Die Besteigung des Vulkans bleibt untersagt.


Weitere Meldung:

Ebeko mit Ascheeruptionen

Seit einigen Tagen gibt es sporadische VONA-Meldungen vom Kurilen-Vulkan Ebeko. Er liegt auf der Insel Paramushir und ist explosiv tätig. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 3700 Metern auf. Die Driftrichtung ist Süden. Heute Nacht wurde eine Wärmeanomalie mit 22 MW Leistung detektiert.

Vulkan Sakurajima – News vom 26.05.23

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Sakurajima mit neuer Eruptionsserie

Der südjapanische Vulkan Sakurajima eruptiert Aschewolken, die in den letzten 24 Stunden 9 VONA-Warnungen erzeugt haben. Demnach stieg Vulkanasche bis auf einer Höhe von 2700 m auf und wurde vom Wind in Richtung Nordwesten verfrachtet. In der Aufzeichnung des Livestreams ist noch eine dieser Ascheeruptionen zu sehen. Der Screenshot stammt von diesen Aufzeichnungen. Man sieht eine Aschewolke aus dem Krater Minamidake aufsteigen. Der Showadake dampft, zeigt aber keine Eruption.

Heute veröffentlichte das JMA auch einen neuen Tätigkeitsbericht für den Beobachtungszeitraum 22. bis 26. Mai um 15:00 Uhr Ortszeit. Dort wird vor ein Anhalten der Eruptionen gewarnt und auf die Möglichkeit hingewiesen, dass es zu größeren Eruptionen kommen könnte, die neben Aschewolken auch größere vulkanische Bomben bis ins bewohnte Gebiet am Fuß des Sakurajimas schleudern könnten. Außerdem besteht die Gefahr der Generierung pyroklastischer Ströme. Der Zugang zum Vulkan bleibt gesperrt.

Laut Bericht kam es am Minamidake-Gipfelkrater zu fünf Eruptionen, drei davon waren Explosionen. Die Eruptionswolke erhob sich bis zu 2300 m über den Kraterrand. Größere Tephra beschrieb eine ballistische Flugbahn und landete bei der 8. Messstation, die ca. 600 m vom Krater entfernt steht. Der Showa-Krater brach zuletzt am 22. Mai um 11:25 Uhr aus. Die Eruptionswolke war 15 Minuten über dem Kraterrand sichtbar. Ein großer Vulkanblock, der sich in einer Flugbahn zerstreute, landete an der 7. Station, die zwischen 200 und 300 m vom Kraterrand entfernt liegt.

Am Gipfelkrater des Mt. Minamidake werden während des gesamten Zeitraums hochempfindliche Überwachungskameras eingesetzt, um nachts leuchtendes Glühen zu beobachten. Am Showa-Krater wurde in der Nacht vom 25. auf den 26. ein helles Leuchten beobachtet, das auf Schmelze im Förderschlot hindeutete.

Die vulkanisch bedingte Seismizität ist gering gewesen. Dennoch wurde weiterhin eine leichte Bodenhebung infolge von Magmeninflation festgestellt, die bereits im Januar begann und seitdem anhält. Außerdem wird Schwefeldioxid ausgestoßen. Die Werte sind moderat.

Vulkan Sakurajima mit Eruptionen am 03.05.23

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Ascheemissionen aus dem Showa-dake

Nachdem der Sakurajima gestern mit einer Eruptionsserie für Schlagzeilen sorgte, findet er heute Einzug in den News, weil der Showa-dake in die Aktivität mit eingestiegen ist. Auf Webcamaufnahmen sind in den frühen Morgenstunden langanhaltende Ascheemissionen zu beobachten gewesen. Die Asche wurde vom VAAC in einer Höhe von 2100 m detektiert, wo sie in Richtung Norden geweht wurde.

Der Showa-Krater liegt ein wenig unterhalb und südlich des Hauptkraters und war bis zum Jahr 2015 Schauplatz regelmäßiger Eruptionen, in deren Aschewolken häufig vulkanische Blitze generiert wurden, die beliebte Motive von Vulkanfotografen aus aller Welt waren. Seit 2019 konzentriert sich die Tätigkeit überwiegend auf dem Minami-dake, der in der letzten Woche 2 thermische Anomalien aufwies.

Heute Abend setzten wieder die gewohnten Ascheemissionen aus dem Minami-dake ein, während aus dem Showa-Krater nur Dampf aufsteigt. Trotzdem besteht bei mir die Hoffnung, dass der Krater bald wieder regelmäßig mitmischt und uns ein schönes Fotomotiv mit seinen Blitzen bieten wird.

Auf den Aktivitätsdiagrammen werden nun die Eruptionen der letzten zwei Tage angezeigt. es sind nur wenige vulkanotektonische Erdbeben zu sehen, obwohl laut Aussage der Vulkanologen weiterhin eine leichte Bodenhebung detektiert wird. Die Aufstiegswege für das aufsteigende Magma scheinen frei zu sein, so dass kein Gesteinsbruch beim Magenaufstieg entsteht. Auf den Diagrammen ist auch abzulesen, dass der Schweldioxid-Ausstoß im Februar fast 4000 Tonnen am Tag betrug, während aktuell deutlich abgesunken ist und bei ca. 2000 Tonnen am Tag liegt.

Am Nachbarvulkan Suwanose-jima erkennt man auf den Diagrammen eine leicht erhöhte Seismizität. Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei ca. 1500 Tonnen am Tag. Auch dieser Vulkan fällt durch Ascheemissionen auf und ist regelmäßig in den News vertreten.

Vulkan Sakurajima – News am 02.05.23

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Neue Eruptionsserie am Sakurajima in Japan

Gestern begann eine neue Eruptionsserie am japanischen Vulkan Sakurajima. Der Halbinselvulkan liegt in der Bucht von Kagoshima, ganz im Süden von Kyushu. Bis zur großen Eruption von 1914 handelte es sich um einen Inselvulkan, bis ein Lavastrom eine Landbrücke herstellte und den Inselvulkan zu einer Halbinsel machte.

Die Eruptionsserie begann gestern Abend um 19:31 UTC, als erste Explosionen eine Aschewolke ausstießen, die vom VAAC Tokio detektiert wurde. Seitdem wurden durch Vulkanasche 5 VONA-Warnungen ausgelöst. Demnach erreichen die Eruptionswolken eine Höhe von bis zu 3000 m und driften in Richtung Südosten. Rotglühende Tephra landete außerhalb des Kraterbereichs. Die Eruptionen kündigten sich durch schwache thermische Anomalien in 2 Schloten des Hauptkraters an. Der Showa-dake war ab den Eruptionen bis jetzt nicht beteiligt.

Am 1. Mai wurde auch ein Bulletin der Vulkanologen vom JMA veröffentlicht. Dort heißt es, dass es jederzeit zu größeren Eruptionen kommen könnte, bei denen Lavabrocken bewohntes Gebiet erreichen könnten. Es wird von pyroklastischen Strömen und Murenabgängen gewarnt und darauf hingewiesen, dass starke Explosionen Fensterscheiben bersten lassen könnten. der Alarmstatus bleibt auf „3“ und ein Aufstieg auf den Sakurajima ist verboten.

Seit Januar wird eine leichte Ausdehnung des Vulkans registriert. Sie äußert sich durch Bodenhebungen und Versteilung der Vulkanflanken und wird von Magmeninflation verursacht. Darüber hinaus gehen die Forscher davon aus, dass sich in größeren Tiefen der Aira-Caldera ebenfalls Magma akkumuliert. Das Magma entgast und transportiert Schwefeldioxid an die Oberfläche. Die letzten Messungen wiesen eine Förderrate des Gases in Höhe von 1700 Tonnen am Tag nach. Die Seismizität ist gering und es werden nur wenige vulkanotektonische Erdbeben registriert.

Zusammenfassen lässt sich sagen, dass sich die geophysikalischen Parameter in den letzten Monaten nicht großartig geändert haben. Die aktuelle Ausbruchsserie kann einige Tage weiter gehen, bis der Vulkan wieder pausiert und neue Kraft schöpft.

Vulkan Sakurajima ausgebrochen – News am 18.04.23

Sakurajima mit neuer Explosionsserie

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Gestern startete der japanische Vulkan Sakurajima eine neue Eruptionsserie. Ein erster Ausbruch manifestierte sich kurz nach Mitternacht, als eine Explosion Vulkanasche bis auf einer Höhe von 2100 m aufsteigen ließ. Der Wind transportierte die Asche dann in Richtung Süden. Es folgten weitere Ausbrüche bzw. Ascheemissionen, die VONA-Warnungen auslösten. Die Aschewolken wurden vom VAAC Tokio gemeldet und erreichten eine Maximalhöhe von 3000 Metern. Die Asche-Emissionen hielten lange an. Während der Eruptionen drehte der Wind auf südöstliche Richtung und die Asche wurde über ein großes Areal verteilt. Einige Ortschaften registrierten Ascheniederschlag.

Das JMA brachte eine Sondermeldung heraus, in der von zwei explosiven Eruptionen die Rede ist. Demnach stieg Tephra bis zu 1500 m über Kraterhöhe auf. Die Explosionen ereigneten sich im Krater Minamidake. Der Showadake zeigte keine Aktivität. Vulkanische Blitze wurden nicht generiert. Die Erdbebentätigkeit wird als gering bezeichnet, doch noch immer scheint es eine leichte Inflation zu geben, denn in dem Bericht wird eine von einer leichten Ausdehnung der Region berichtet. Ein wenig schwammig bleibt die Beschreibung, worauf sich das Wort „Region“ bezieht. Ich interpretiere die Übersetzung aus dem Japanischen so, dass die Inflation weniger direkt unter dem Sakurajima stattfindet, sondern dass sich die gesamte Aira-Caldera ausdehnt, was auf eine tief sitzende Magmenintrusion hindeutet, wie sie bis vor gut einem Jahr beobachtet wurde.

Das JMA warnt weiterhin davor, dass sich stärkere Eruptionen ereignen könnten, die größere Lavabrocken bis zu 2 km weit ausstoßen und Pyroklastische Ströme generieren könnten. Es soll die Gefahr bestehen, dass durch Druckwellen, die von Explosionen ausgelöst werden, Fensterscheiben zerspringen lassen. Außerdem könnten starke Regenfälle Abgänge von Lahars verursachen und Muren auslösen. Eine Besteigung des Vulkans bleibt untersagt.

Südlich vom Sakurajima liegt der Inselvulkan Suwanosejima, der ebenfalls aktiv ist und VONA-Warnungen verursacht. Hier stiegen Aschewolken bis auf einer Höhe von 3300 m auf.

Zusammenfassung:

  • Am Sakurajima ereigneten sich mehrere Eplosionen.
  • Vulkanasche stieg bis zu 1500 m über Kraterhöhe auf.
  • Die Eruptionen ereigneten sich aus dem Minamidake.
  • Heute ereigneten sich Eruptionen am Suwanose-jima.

Vulkan Sakurajima am 06.03.23: Showadake

Sakurajima eruptiert aus dem Showadake

Heute Morgen gab es eine neue Eruptionsserie am südjapanischen Vulkan Sakurajima, bei der Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3600 m gefördert wurde. Der Wind verdriftete die Aschewolke in südöstlicher Richtung. Das Besondere an dieser Ausbruchsserie war, dass mindestens einer dieser explosiven Ausbrüche unter Beteiligung des Showa-Kraters stattfand. Da sich die Eruption tagsüber ereignete, sind auf den Webcamaufnahmen keine vulkanisch Blitze zu erkennen, dennoch ist es gut möglich, dass welche entstanden sind. Der Showa-dake zeigte sich in der Vergangenheit für eine langjährige Tätigkeitsphase verantwortlich und war in dieser Zeit für die Generierung vulkanischer Gewitter berühmt.


Sangay: Lahare verstopfen Fluss

Am ecuadorianischen Vulkan Sangay gingen offenbar Lahare ab, denn in einer Meldung lokaler Medien wird berichtet, dass die Lahar-Ablagerungen den Fluss Upano verstopfen. Ein bekanntes Problem, dass während der aktuellen Eruptionsphase bereit öfters auftrat.


Santiaguito mit Abgängen glühender Schuttlawinen

Wie das guatemaltekische Institut INSIVUMEH gestern in einem Bulletin mitteilte, steigerte sich die Tätigkeit des Domvulkans Santiaguito. Der Lavadom beschleunigte sein Wachstum und der Lavastrom auf der südlichen Domflanke ist aktiv. Es kommt zu Steinschlägen und Abgängen glühender Schuttlawinen. Es wird vor der Möglichkeit gewarnt, dass pyroklastische Ströme entstehen könnten, die eine ernste Gefahr für Beobachter und Anwohner des Vulkans darstellen.

Vulkan Sakurajima am 02.03.23: Showadake

Sakurajima eruptiert aus dem Showa-dake

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Gestern eruptierte der japanische Vulkan Sakurajima Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 3 km aufstieg und in Richtung Süden driftete. Der Ascheausstoß hielt was eine Stunde an. Das Besondere an dieser Eruption war, dass sie sich aus dem Showa-dake ereignete. Dieser etwas seitlich und unterhalb des Hauptkraters gelegene Krater war in der Vergangenheit Schauplatz vieler Eruptionen, die vulkanische Gewitter generierten. Fotografisch ambitionierte Vulkanspotter fiebern solchen vulkanischen Gewittern entgegen und hoffen, dass es bald wieder einen verlässlichen Blitzgenerator geben wird. Allerdings bleibt ein Wehmutstropfen: Im Jahr 1 nach der großartig proklamierten Zeitenwende unseres Bundeskanzlers infolge des Angriffskrieges eines russischen Diktators sind Flüge nach Kagoshima für normale Menschen praktisch unbezahlbar geworden. ein Grund hierfür könnte sein, dass die meisten zivilen Flüge nicht mehr über Russland gehen und einen Umweg fliegen müssen. Doch Vulkanreisen sind ein anderes Thema, das ich in den nächsten Tagen in einem extra Artikel genauer beleuchten werde. Doch soviel vorweg: man kommt kaum noch mit weniger als 2000 € Flugkosten dorthin. Vielleicht lässt es sich günstiger gestalten, wenn man 2 unterschiedliche Tickets bucht und erst einmal nach Tokio fliegt und dann einen Inlandsflug nach Kagoshima nimmt.

Der Sakurajima indes eruptierte auch heute fleißig weiter, sodass das VAAC 5 VONA-Warnungen herausbrachte. Ein typisches Verhalten des Vulkans, nach einer stärkeren Eruption für einige Tage in Serienproduktion zu gehen. Auf Webcamaufnahmen waren aber keine Blitze zu sehen gewesen.

Sakurajima heiß übersetzt soviel wie Kirschblüteninsel-Vulkan. Tatsächlich gibt es auf Sakurajima selbst keine, oder nur wenige Kirschbäume, die in Japan traditionell rose Blüten haben. Auf der anderen Seite der Bucht stehen an der Küste aber einige Kirschbäume, die im März blühen und einen schönen Vordergrund für Fotos vom Vulkan liefern.

Vulkan-News 21.02.23: Sakurajima

Sakurajima erzeugt weitere Explosionen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Der japanische Vulkan Sakurajima kommt nicht zur Ruhe und eruptiert weiterhin Aschewolken. Heute Nacht gab es zwei Eruptionen, bei denen die Asche bis auf einer Höhe von 3000 m ausgestoßen wurde. Eine dritte Explosion förderte in den Morgenstunden (UTC) Vulkanasche bis auf 2400 m Höhe. Die Eruptionswolken drifteten in Richtung Süden. Die Livedaten vom Sakurajima zeigen einen deutlich erhöhten Kohlendioxid-Ausstoß von ca. 3800 Tonnen am Tag an. Die Seismizität ist nur leicht erhöht.

Aus dem aktuellen Tätigkeitsbericht des zuständigen Observatoriums JMA, der gestern Nachmittag veröffentlicht wurde, geht hervor, dass es bei den Eruptionen der letzten Tage zur Eruption größerer Lavablöcke kam. Sie flogen bis zu 1200 m hoch und gingen in 1100 m Entfernung vom Minamidake nieder. Eine hoch lichtempfindliche Kamera zeichnete nachts rot illuminierten Dampf auf. Tatsächlich erkennt man auf dem neusten Sentinel-Satellitenfoto zwei kleine thermische Anomalien im Hauptkrater, die davon zeugen, dass die Schmelze hoch im System der zwei Förderschlote steht. Solche Aufnahmen sind recht selten vom Saku.

Von besonderem Interesse ist, dass es gestern eine Ascheemission aus dem Showa-Krater gab. Er könnte bald wieder richtig mitmischen, denn es wird weiterhin Bodenhebung infolge einer Magmenintrusion festgestellt.

Die Vulkanologen detektierten bis vor einem Jahr auch eine großflächige Bodenhebung, von der ein großer Teil der Aria-Caldera betroffen war. Von dieser tief sitzenden Intrusion könnte nun das Magma aufsteigen, das die Bodenhebung am Sakurajima verursacht.

Die Vulkanwarnstufe „3“ bleibt in Kraft. Es könnte jederzeit zu größeren Eruptionen kommen, die eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen. Insbesondere warnen die Vulkanologen vor der Möglichkeit, dass pyroklastische Ströme entstehen könnten. Das nächste Bulletin erscheint am Freitag.

Vulkan Sakurajima am 14. Februar 2023

Sakurajima mit Explosionen und Inflation

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Am Valentinstag lässt sich Sakurajima nicht lumpen und begeistert uns mit einem blumenhaften Bukett an Eruptionen, die glühende Tephra im weiten Bogen verteilten. Das VAAC Tokio brachte seit gestern sage und schreibe 14 VONA-Warnungen heraus. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 4000 m auf und driftete in Richtung Südosten.

In einem Bericht vom JMA, der die Eruptionen bis zum 13. Februar berücksichtigt, heißt es, dass bei einer Explosion ein größerer vulkansicher Block bis zu 1700 m hoch ausgeschleudert wurde. Er wurde während des Fluges weiter fragmentiert und die Bruchstücke landeten in einer Entfernung von bis 900 m zum Minamidake. Sie schlugen hinter der 7 Beobachtungsstation auf. Die Vulkanologen warnen weiterhin vor vulkanischen Bomben, die in zwei Kilometern Entfernung zum Gipfelkrater niedergehen könnten. Außerdem ist die Gefahr hoch, dass pyroklastische Ströme entstehen.

Im Bericht der Vulkanologen heißt es weiter, dass man immer noch Krustendehnung beobachtet, die durch Magmeninflation in einem flach gelegenen Magmenkörper zustande kommt. Die Hebungsrate des Bodens hat sich weiter beschleunigt. Obwohl der Showadake in den letzten Tagen nicht still geblieben ist, steigt von diesem Krater doch noch Dampf auf. Ein Zeichen, dass die Förderwege wieder frei sind und das Schmelze im System steht. Diese sorgt nachts auch für einen rot illuminierten Himmel über dem Gipfel des Vulkans. Der Schwefeldioxid-Ausstoß wird als erhöht beschrieben und pendelt um die 2000 Tonnen am Tag. Vulkanisch bedingte Erdbeben sind selten.

Alles im allem ist der Sakurajima für mich aktuell ein interessanter Kandidat und ich denke, er wird uns auch in den nächsten Wochen weiter beschäftigen. Ein weiterer interessanter Vulkan ist die isländische Askja: Dort sehen Vulkanologen Anzeichen eines Magmenaufstiegs zur Oberfläche und eine größere Eruption könnte in den nächsten Tagen oder Wochen starten.