Vulkan Sakurajima am 06.03.23: Showadake

Sakurajima eruptiert aus dem Showadake

Heute Morgen gab es eine neue Eruptionsserie am südjapanischen Vulkan Sakurajima, bei der Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3600 m gefördert wurde. Der Wind verdriftete die Aschewolke in südöstlicher Richtung. Das Besondere an dieser Ausbruchsserie war, dass mindestens einer dieser explosiven Ausbrüche unter Beteiligung des Showa-Kraters stattfand. Da sich die Eruption tagsüber ereignete, sind auf den Webcamaufnahmen keine vulkanisch Blitze zu erkennen, dennoch ist es gut möglich, dass welche entstanden sind. Der Showa-dake zeigte sich in der Vergangenheit für eine langjährige Tätigkeitsphase verantwortlich und war in dieser Zeit für die Generierung vulkanischer Gewitter berühmt.


Sangay: Lahare verstopfen Fluss

Am ecuadorianischen Vulkan Sangay gingen offenbar Lahare ab, denn in einer Meldung lokaler Medien wird berichtet, dass die Lahar-Ablagerungen den Fluss Upano verstopfen. Ein bekanntes Problem, dass während der aktuellen Eruptionsphase bereit öfters auftrat.


Santiaguito mit Abgängen glühender Schuttlawinen

Wie das guatemaltekische Institut INSIVUMEH gestern in einem Bulletin mitteilte, steigerte sich die Tätigkeit des Domvulkans Santiaguito. Der Lavadom beschleunigte sein Wachstum und der Lavastrom auf der südlichen Domflanke ist aktiv. Es kommt zu Steinschlägen und Abgängen glühender Schuttlawinen. Es wird vor der Möglichkeit gewarnt, dass pyroklastische Ströme entstehen könnten, die eine ernste Gefahr für Beobachter und Anwohner des Vulkans darstellen.

Vulkan Sakurajima am 02.03.23: Showadake

Sakurajima eruptiert aus dem Showa-dake

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Gestern eruptierte der japanische Vulkan Sakurajima Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 3 km aufstieg und in Richtung Süden driftete. Der Ascheausstoß hielt was eine Stunde an. Das Besondere an dieser Eruption war, dass sie sich aus dem Showa-dake ereignete. Dieser etwas seitlich und unterhalb des Hauptkraters gelegene Krater war in der Vergangenheit Schauplatz vieler Eruptionen, die vulkanische Gewitter generierten. Fotografisch ambitionierte Vulkanspotter fiebern solchen vulkanischen Gewittern entgegen und hoffen, dass es bald wieder einen verlässlichen Blitzgenerator geben wird. Allerdings bleibt ein Wehmutstropfen: Im Jahr 1 nach der großartig proklamierten Zeitenwende unseres Bundeskanzlers infolge des Angriffskrieges eines russischen Diktators sind Flüge nach Kagoshima für normale Menschen praktisch unbezahlbar geworden. ein Grund hierfür könnte sein, dass die meisten zivilen Flüge nicht mehr über Russland gehen und einen Umweg fliegen müssen. Doch Vulkanreisen sind ein anderes Thema, das ich in den nächsten Tagen in einem extra Artikel genauer beleuchten werde. Doch soviel vorweg: man kommt kaum noch mit weniger als 2000 € Flugkosten dorthin. Vielleicht lässt es sich günstiger gestalten, wenn man 2 unterschiedliche Tickets bucht und erst einmal nach Tokio fliegt und dann einen Inlandsflug nach Kagoshima nimmt.

Der Sakurajima indes eruptierte auch heute fleißig weiter, sodass das VAAC 5 VONA-Warnungen herausbrachte. Ein typisches Verhalten des Vulkans, nach einer stärkeren Eruption für einige Tage in Serienproduktion zu gehen. Auf Webcamaufnahmen waren aber keine Blitze zu sehen gewesen.

Sakurajima heiß übersetzt soviel wie Kirschblüteninsel-Vulkan. Tatsächlich gibt es auf Sakurajima selbst keine, oder nur wenige Kirschbäume, die in Japan traditionell rose Blüten haben. Auf der anderen Seite der Bucht stehen an der Küste aber einige Kirschbäume, die im März blühen und einen schönen Vordergrund für Fotos vom Vulkan liefern.

Vulkan-News 21.02.23: Sakurajima

Sakurajima erzeugt weitere Explosionen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Der japanische Vulkan Sakurajima kommt nicht zur Ruhe und eruptiert weiterhin Aschewolken. Heute Nacht gab es zwei Eruptionen, bei denen die Asche bis auf einer Höhe von 3000 m ausgestoßen wurde. Eine dritte Explosion förderte in den Morgenstunden (UTC) Vulkanasche bis auf 2400 m Höhe. Die Eruptionswolken drifteten in Richtung Süden. Die Livedaten vom Sakurajima zeigen einen deutlich erhöhten Kohlendioxid-Ausstoß von ca. 3800 Tonnen am Tag an. Die Seismizität ist nur leicht erhöht.

Aus dem aktuellen Tätigkeitsbericht des zuständigen Observatoriums JMA, der gestern Nachmittag veröffentlicht wurde, geht hervor, dass es bei den Eruptionen der letzten Tage zur Eruption größerer Lavablöcke kam. Sie flogen bis zu 1200 m hoch und gingen in 1100 m Entfernung vom Minamidake nieder. Eine hoch lichtempfindliche Kamera zeichnete nachts rot illuminierten Dampf auf. Tatsächlich erkennt man auf dem neusten Sentinel-Satellitenfoto zwei kleine thermische Anomalien im Hauptkrater, die davon zeugen, dass die Schmelze hoch im System der zwei Förderschlote steht. Solche Aufnahmen sind recht selten vom Saku.

Von besonderem Interesse ist, dass es gestern eine Ascheemission aus dem Showa-Krater gab. Er könnte bald wieder richtig mitmischen, denn es wird weiterhin Bodenhebung infolge einer Magmenintrusion festgestellt.

Die Vulkanologen detektierten bis vor einem Jahr auch eine großflächige Bodenhebung, von der ein großer Teil der Aria-Caldera betroffen war. Von dieser tief sitzenden Intrusion könnte nun das Magma aufsteigen, das die Bodenhebung am Sakurajima verursacht.

Die Vulkanwarnstufe „3“ bleibt in Kraft. Es könnte jederzeit zu größeren Eruptionen kommen, die eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen. Insbesondere warnen die Vulkanologen vor der Möglichkeit, dass pyroklastische Ströme entstehen könnten. Das nächste Bulletin erscheint am Freitag.

Vulkan Sakurajima am 14. Februar 2023

Sakurajima mit Explosionen und Inflation

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Am Valentinstag lässt sich Sakurajima nicht lumpen und begeistert uns mit einem blumenhaften Bukett an Eruptionen, die glühende Tephra im weiten Bogen verteilten. Das VAAC Tokio brachte seit gestern sage und schreibe 14 VONA-Warnungen heraus. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 4000 m auf und driftete in Richtung Südosten.

In einem Bericht vom JMA, der die Eruptionen bis zum 13. Februar berücksichtigt, heißt es, dass bei einer Explosion ein größerer vulkansicher Block bis zu 1700 m hoch ausgeschleudert wurde. Er wurde während des Fluges weiter fragmentiert und die Bruchstücke landeten in einer Entfernung von bis 900 m zum Minamidake. Sie schlugen hinter der 7 Beobachtungsstation auf. Die Vulkanologen warnen weiterhin vor vulkanischen Bomben, die in zwei Kilometern Entfernung zum Gipfelkrater niedergehen könnten. Außerdem ist die Gefahr hoch, dass pyroklastische Ströme entstehen.

Im Bericht der Vulkanologen heißt es weiter, dass man immer noch Krustendehnung beobachtet, die durch Magmeninflation in einem flach gelegenen Magmenkörper zustande kommt. Die Hebungsrate des Bodens hat sich weiter beschleunigt. Obwohl der Showadake in den letzten Tagen nicht still geblieben ist, steigt von diesem Krater doch noch Dampf auf. Ein Zeichen, dass die Förderwege wieder frei sind und das Schmelze im System steht. Diese sorgt nachts auch für einen rot illuminierten Himmel über dem Gipfel des Vulkans. Der Schwefeldioxid-Ausstoß wird als erhöht beschrieben und pendelt um die 2000 Tonnen am Tag. Vulkanisch bedingte Erdbeben sind selten.

Alles im allem ist der Sakurajima für mich aktuell ein interessanter Kandidat und ich denke, er wird uns auch in den nächsten Wochen weiter beschäftigen. Ein weiterer interessanter Vulkan ist die isländische Askja: Dort sehen Vulkanologen Anzeichen eines Magmenaufstiegs zur Oberfläche und eine größere Eruption könnte in den nächsten Tagen oder Wochen starten.

Vulkan-News 10.02.23: Sakurajima

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Sakurajima mit weiteren Asche-Eruptionen

In Südjapan eruptiert der Sakurajima weiterhin Aschewolken. Laut VAAC erreichen sie eine Höhe von bis zu 3700 m und driften in Richtung Norden. Bei einer der Eruptionen entstand gestern eine schnellaufsteigende, dichte Aschewolke, die auch rotglühende Tephra förderte, die zum Teil auf der Außenflanke des Vulkans niederging. Diese Vulkanausbrüche manifestierten sich im Krater Minamidake. Bei ihm handelt es sich um den aktiven Krater am Gipfel des Vulkans. Wie das JMA berichtete, stieg die Asche dieser Eruptionen bis zu 2000 m über Gipfelhöhe auf. Größere Tephrafragmente landeten in 900 m Entfernung zum Krater. Doch es kommt noch besser!

Der Showa-Krater ist dreimal ausgebrochen. Die höchste Vulkanfahne befindet sich 1.500 m über dem Kraterrand. Ein großer Vulkanblock, der sich bis zu 10 m erhebt und in einer Flugbahn verstreut ist, ist der größte an der 6. Station (Showa-Krater). Es reichte von 300 m bis 500 m). Außerdem beobachteten wir am selben Krater nachts mit einer hochempfindlichen Überwachungskamera den Schein des Feuers.

Erster Ausbruch des Showadake seit fast 5 Jahren

Spektakulärer ist die News, dass es vorgestern Eruptionen aus dem Showadake gab. Es war das erste Lebenszeichen dieses Kraters seit April 2018. Der Showadake liegt südöstlich des Gipfels und ist ein wenig unterhalb des Minamidake angeordnet. Als sich der Krater freisprengte, entstanden dichte Aschewolken, die vom Wind allerdings schnell niedergedrückt wurden. Im Bericht der Vulkanologen heißt es, dass ein großer Lavablock ausgestoßen wurde, der an der 6. Messstation niederging und somit in einer Entfernung von ca. 500 m vom Showadake landete. Insgesamt eruptierte dieser Krater drei Mal.

Auf den Livecam-Aufnahmen konnte ich keine Blitze entdecken, doch es besteht Hoffnung, dass es bald weitere Ausbrüche mit Blitzen gibt. Auf dem Bild von gestern sieht man weißen Dampf aus dem Showadake aufsteigen, während der Minamidake eruptiert.

Seit dem 14. Januar registrierten die Messinstrumente eine Inflation, in deren Folge sich der Boden verformte.

Vulkan-News 07.02.23: Sakurajima

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Sakurajima mit Explosionen und Asche in 2400 m Höhe

Auch vom Sakurajima in Japan gehen Explosionen aus, die bis auf einer Höhe von 2400 m aufsteigen und in Richtung Südosten verfrachtet werden. Heute wurden 3 Aschewolken gemeldet. Die letzten Eruptionen gab es am 3. Februar. Bei einer dieser Explosionen wurden größere Tephra-Fragmente bis zu 1200 m  hoch und 500 m weit geschleudert. Es wurde vor der Generierung kleiner pyroklastischer Ströme gewarnt. Die Eruptionen finden weiterhin aus dem Minamidake statt, während der Krater Showa ruhig bleibt.

Da der Sakurajima oft in Schüben eruptiert, kann man mit weiteren Ausbrüchen rechnen.

Die Vulkanologen vom JMA schreiben in ihrem letzten Update zum Sakurajima, dass es weiterhin eine Akkumulation von frischem Magma unter dem Vulkan gibt. Diese äußert sich in einer leichten Bodenhebung und damit in einer Versteilung der Vulkanflanke im µrad-Bereich. Zwischendurch kommt es immer wieder zu Phasen der Kontraktion, während derer die Inflation in Deflation wechselt. Außerdem deutet die Emission von Schwefelgasen die Akkumulation von frischem Magma an.

Das JMA schreibt: „Es wird angenommen, dass die Eruptionsaktivität auch in Zukunft anhalten wird. Bitte beachten Sie die bevorstehenden Vulkaninformationen. Im Bereich von etwa 2 km vom Minamidake-Gipfelkrater muss man mit einschlagenden Vulkanbomben rechnen. Hüten Sie sich vor großen Vulkanblöcken und pyroklastischen Strömen. Auf der Leeseite wurden nicht nur Vulkanasche, sondern auch kleine Vulkanblöcke vom Wind in die Ferne getragen. Bitte seien Sie vorsichtig. Es besteht die Gefahr, dass Fensterglas durch den großen Luftstoß, der die Explosion begleitet, zerbricht. Je nach zukünftiger Aschefallsituation kann es bei Regen zu Murgängen kommen.“

Sakurajima gehört zu den best bewachten Vulkanen der Erde, da er nahe am Ballungsraum Kagoshima liegt. während wir in den letzten Jahren ehr kleinere Eruptionen beobachten konnten, ist der Vulkan durchaus in der Lage stärker zu eruptieren und Zerstörungen anzurichten.


Chikurachki mit Asche in 3700 m Höhe

Der Inselvulkan der Kurilen ist weiterhin aktiv und eruptiert mehrmals am Tag Vulkanasche. Sie steigt bis auf einer Höhe von 3700 m auf und driftet in Richtung Osten. Dabei zieht sich die Aschewolke bis zu 74 km in die Länge. Das VAAC brachte seit gestern 8-VONA-Meldungen heraus und warnte damit den Flugverkehr vor der Vulkanasche. KVERT beschreibt die Eruptionen als moderat.


Kerinci mit Asche-Eruption

Der indonesische Vulkan Kerinci liegt auf Sumatra und eruptiert ebenfalls Aschewolken. Sie werden vom VAAC Darwin in 4.000 m Höhe festgestellt. Laut MAGAM/VSI erreichen sie eine Höhe von 150 m über dem Gipfel.


Ätna ist kalt

Seit gestern wird keine Lava mehr am Ätna festgestellt. Die Eruption pausiert oder ist zu Ende. Auf einem Thermalbild des Sentinel-Satelliten von gestern ist keine Wärmestrahlung mehr sichtbar. Einzig im Schlot der Bocca Nuova erkennt man eine kleine thermische Anomalie. Es sieht nicht so aus, als würden wir kurzfristig eine Show aus dem Neuen Südostkrater geboten bekommen.

Vulkan-News 19.01.23: Ätna

Lavastrom am Ätna fließt ins Valle del Bove

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Effusiv

Der Lavastrom am Ätna pausierte vor 2 Tagen kurz, um bereits nach wenigen Stunden wieder zu fließen. Heute gaben die Wolken einen kurzen Blick auf den Vulkan frei und man sah auf der Thermalcam des INGV wieder seine Wärmesignatur auf dem Steilhang des Valle del Bove. Der neue Strom hat sich einen anderen Weg gesucht und fließt nicht mehr entlang des etablierten Lavafeldes, sondern ein gutes Stück weiter südlich. Es sieht so aus, als hätte sich der Austrittspunkt nicht großartig verlagert, obwohl sich ein neuer Riss geöffnet haben soll. Der Tremor bleibt unauffällig. In den vergangenen Tagen haben sich einige Erdbeben unter dem Osthang des Vulkans ereignet. Ihre Hypozentren lagen in 10-15 km Tiefe.


Sakurajima mach weiter

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Der Sakurajima im Süden Japans bleibt aktiv und eruptiert Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 2700 m aufsteigen und gen Südwesten driften. Die Seismizität ist leicht erhöht und könnte im Zusammenhang mit der Inflation stehen, die seit dem 14. Januar registriert wird.


Shiveluch mit Ascheeruptionen

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom

Auf Kamtschatka ist der Shiveluch wieder aktiver geworden und legte heute eine größere Eruption hin: Das VAAC Tokio meldet Aschewolken, die in einer Höhe von 8000 m Richtung Südwesten driften. Gestern registrierte MIROVA eine moderate Thermalstrahlung mit 10 Mw Leistung. Der Dom wächst und es könnten pyroklastische Ströme abgegangen sein.

Vulkan Sakurajima mit Eruptionen am 18.01.23

Eruption am Sakurajima. © Walksamurai via Twitter

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Eruptionen und Bodenhebung am Sakurajima

Am südjapanischen Vulkan Sakurajima setzten heute wieder explosive Eruptionen ein. Das VAAC Tokio brachte seit heute Nacht 4 VONA-Warnungen heraus. Demnach stieg Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3000 m auf und driftete in Richtung Osten. Detailliertere Beobachtungen kann man einer Sondermeldung des zugehörigen Observatoriums der Japanischen Meteorologie Agentur (JMA) entnehmen. Dort heißt es, dass es um 12.15 Uhr (Ortszeit) zu einer Explosion kam, bei der Vulkanasche bis zu 1100 m über Kraterhöhe aufstieg. Vulkanische Bomben flogen auf einer ballistischen Flugbahn und landeten in mehr als 1 km Entfernung zum Minami-dake. Aus diesem Krater erfolgte auch die Eruption. Der etwas unterhalb gelegene Showa-dake bleibt ruhig. Doch das könnte sich bald wieder ändern, denn zum ersten Mal seit längerem meldeten die Vulkanologen wieder eine Bodenhebung im Gipfelbereich des Sakurajimas. Sie setzte am 14. Januar gegen 09.00 Uhr ein und dauert aktuell an. Sie wird aller Wahrscheinlichkeit nach von aufsteigendem Magma verursacht, das sich in einem flach gelegenen Magmenkörper akkumuliert. Damit steigt die Gefahr signifikant und das JMA warnt vor einer größeren Explosion, falls das angesammelte Magma auf einem Schlag eruptiert werden sollte. Im Bericht wird ein Vergleich zu einer Eruption im Juni 2018 am Mount Nan-dake herangezogen. Es könnten pyroklastische Ströme entstehen, die eine Gefahr für die Anwohner darstellen. Daher sollen sich die Anwohner des Kirschblüteninselvulkans auf folgende Gefahrenszenarien vorbereiten:

  • In einem Gebiet mit einem Radius von 2 km um die Gipfelkrater besteht die Möglichkeit, dass sich große Eruptionen ereignen, die sich direkt auf das Gebiet auswirken.
  • Halten Sie Ausschau nach großen Schlacken und pyroklastischen Strömen, die sich infolge der Eruption verteilen können.
  • Auf der Leeseite des Vulkans sollte man sich bewusst sein, dass nicht nur Vulkanasche, sondern auch kleine Schlacken in die Ferne fallen können, die vom Wind getragen werden.
  • Beachten Sie, dass bei Explosionen starke Lufterschütterungen die Fensterscheiben zerbrechen können.
  • Seien Sie vorsichtig. Je nach Aschefall kann es bei Regenfällen zu Schlammlawinen kommen.

Als Vulkanspotter würde ich mich über ein weniger gewaltsames Ereignis freuen. Das Best-Case-Szenario wäre, wenn der Showa-dake wieder regelmäßig eruptieren würde und vulkanische Gewitter erzeugt, so wie es bis 2015 die Regel war.

Vulkan-News 09.01.23: Sakurajima

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Sakurajima sehr aktiv

In den letzten Tagen war der japanische Vulkan Sakurajima sehr aktiv und eruptierte mehrmals am Tag Aschewolken. Sie stiegen laut VAAC bis zu 4000 m hoch auf und drifteten mit dem Wind in Richtung Südosten. Auf Livecam-Aufnahmen erkennt man, dass neben der Vulkanasche auch rotglühende Tephra ausgespienen wurde. Bei genauem Hinschauen erkennt man kleine vulkanische Blitze in den Aschewolken. Sie erreichen allerdings nicht die fotografische Ästhetik, wie wir es von den vulkanischen Gewittern der Eruptionen aus dem Showa-dake kennen, die bis vor einigen Jahren an der Tagesordnung waren. Satellitenaufnahmen vom 1. Januar 2023 enthüllten zwei thermische Anomalien im Minami-dake. Gestern zeichnete MIROVA eine thermische Anomalie mit einer Leistung von 10 MW auf. Der Showa-dake bleibt kalt. Die Seismizität ist vergleichsweise gering und es wurden nur einige vulkanotektonische Erdbeben registriert.

Die Vulkanologen vom JMA berichteten in ihrem Bulletin für den Beobachtungszeitraum 06-09. Januar, dass die Vulkanasche bis zu 2400 m über die Kraterhöhe aufstieg. Große Schlacken seien in einer ballistischen Flugbahn bis zu 1100 m weit ausgeschleudert worden und landeten bei der 6. Messstation. Nachts wurde per Livecam rot illuminierter Dampf über dem Krater ausgemacht. Man hält es weiterhin für möglich, dass bei den Eruptionen pyroklastische Ströme entstehen, die eine Gefahr für die Anwohner werden könnten. Auch vor gesundheitsgefährdende Vulkanasche und großen Vulkanbomben wird gewarnt. Der Alarmstatus steht auf „orange“ und es gilt eine Zugangsbeschränkung für den gesamten Vulkan.

Der Sakurajima ist ein 1117 m hoher Sommavulkan und ähnelt damit dem italienischen Vesuv. Er liegt auf einer Halbinsel, deren Landbrücke aus einem erkalteten Lavastrom besteht, der 1914 eruptiert wurde. Sakurajima ist einer der aktivsten Vulkane Japans.

Weiter südlich liegt der Suwanosejima. Er bildet eine Vulkaninsel des Ryukyu-Archipels. Dieser Vulkan ist momentan auch wieder sehr aktiv geworden und eruptiert mehrmals täglich Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 2400 m aufsteigen. Die Seismizität ist leicht erhöht.