Vulkan-News 25.11.21: Grimsvötn, Stromboli

Am isländischen Grimsvötn begann sehr wahrscheinlich ein Gletscherlauf. Stromboli eruptiert einen Lavastrom. Sangay stößt Vulkanasche aus und die japanische Hauptstadt wird von Bims belästigt.

Grimsvötn mit Gletscherlauf

Staat: Island | Lokation: 64.42, -17.33 | Eruption: Fumarolisch

Am isländischen Gletschervulkan Grimsvötn gibt es Anzeichen dafür, dass ein neuer Gletscherlauf begonnen hat. Auf dem Eisschild hat sich eine Vertiefung gebildet, die andeutet, dass der subglaziale Schmelzwassersee abläuft. Die Deflation wurde an 2 voneinander unabhängigen Systemen detektiert. Der letzte Gletscherlauf hatte sich im September ereignet. Damals floss das Schmelzwasser aus einer etwas weiter entfernt gelegenen Gletscherhöhle. Beim aktuellen Gletscherlauf scheint sich eine Kaverne zu entleeren, die im Verdacht steht, durch Druckentlastungen einen Ausbruch des Vulkans triggern zu können. Vulkanologen denken, dass der Vulkan innerhalb von 14 Tagen ausbrechen könnte. Die Wahrscheinlichkeit hierfür liegt bei ca. 25%.

Sangay in Eruption

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

In Ecuador ist der Sangay weiter aktiv und eruptiert aus 2 Kratern Aschewolken. Sie erreichen Höhen von mehr als 2000 m über dem Gipfel des Vulkans. Es wurde vor der Möglichkeit von Laharen gewarnt. Diese Schlammströme entstehen, wenn starke Regenfälle auftreten und sich das Wasser mit der abgelagerten Tephra vermischt.

Stromboli mit kleinem Lavastrom

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Auf der ThermalCam des INGVs sieht man heute Morgen einen kleinen Lavastrom, der auf der Sciara del Fuoco unterwegs ist. Er scheint einem Schlot nahe des Kraterrandes zu entspringen. Auf dem Seismogramm des seismo-akustischen Netzwerkes sieht man einen unruhigen Tremorverlauf. Solche Lavaströme kommen immer wieder vor. Oft stehen sie am Anfang einer Phase mit erhöhter Aktivität. In den letzten Tagen war der Kohlendioxid-Ausstoß erhöht gewesen: ein Indiz für Magmenaufstieg aus der Tiefe.

Fukutoku-Okanoba: Bimssteine erreichen Tokio

Staat: Japan | Koordinaten: 24.28141.48 |Eruption: Surtseyanisch

An den Küsten des Großraums Tokios wurden schwimmende Bimssteine angespült. Sie stammen von der submarinen Eruption des Vulkans Fukutoku-Okanoba. Sie ereignete sich bereits im August. An anderen Küsten im Südwesten Japans stellen die Bimsstein bereits seit einem Monat eine Belastung dar und beeinträchtigten die Fischerei und Seefahrt.

Vulkan-News 24.11.21: Cumbre Vieja, Vulcano

Am Cumbre Vieja ist die Aktivität leicht rückläufig, auf Stromboli normal und auf Vulcano bereiten anomal hohe Kohlendioxid-Werte Sorgen.

Cumbre Vieja: Lava-Ausstoß rückläufig

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

 

Der Vulkan bleibt aktiv, allerdings hat der Lava-Ausstoß abgenommen. Heute Morgen sieht man von der Küste keinen Dampf mehr aufsteigen und die Ocean Entrys sind inaktiv. Auf dem Lavafeld sind aber immer noch Ströme aktiv. Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei 5200 Tonnen am Tag. Obwohl der Tremor niedrig ist, stößt der Vulkan Tephra aus, die nachts glühende Fontänen erzeugt. Die Seismizität war gestern ähnlich hoch wie am Vortag und belief sich auf ca. 92 Erschütterungen. Die Bodenhebung beträgt gut 5 cm und ist ebenfalls rückläufig.

Stromboli: Normales Aktivitätsniveau

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Das INGV attestiert dem liparischen Stromboli ein normales Aktivitätsniveau. Dass ist insofern bemerkenswert, als dass die Aktivität in den Monaten nach den großen Eruptionen lange Zeit als niedrig eingestuft wurde. Pro Stunde werden zwischen 14-25 strombolianische Eruptionen registriert. Dabei kann es durchaus zu stärkeren Vertretern ihrer Art kommen. Der Kohlendioxid-Ausstoß wird als hoch beschrieben. Auffällig ist auch das Verhältnis verschiedener Helium-Isotope zueinander. Das sind Frühindikatoren, dass aus größerer Tiefe Magma aufsteigt. Auffällig finde ich auch die vermehrte Bebenaktivität im Tyrrhenischen Meer östlich von Stromboli. Also, alles normal, die Frage ist nur, wie lange noch?

Vulcano: Extreme Kohlendioxid-Konzentrationen

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Gestern veröffentlichte das INGV das wöchentliche Bulletin zu den Vorgängen auf Vulcano. Dabei fällt vor allem auf, dass der Ausstoß von Kohlendioxid als sehr hoch und anomal bezeichnet wird. Der Wert wird mit 13743 g/m2/Tag angegeben und wurde Kraterbereich gemessen. Bereits seit dem Wochenende wird über Evakuierungen im Ort Porto di Levante nachgedacht, da die Kohlendioxd-Konzentrationen auch dort zum Teil besorgniserregend hoch waren. Kohlendioxid ist schwerer als Sauerstoff und kann diesen in Bodennähe, oder in Senken aus der Atemluft verdrängen, mit der Folge, dass Lebewesen ersticken. Das Gas entströmt dem Magma und gilt als Frühindikator von aufsteigenden Magma. Der sizilianische Chefvulkanologe Mauro Coltelli (INGV) erklärte gegenüber der Presse, dass es in etwa eine 50/50 Chance für einen Ausbruch gibt. Die Lage auf Vulcano bleibt also angespannt und selbst, wenn kein Ausbruch folgen sollte wird die Situation für die Menschen vor Ort noch eine Weile unsicher bleiben.

Vulkan-Nachrichten 21.11.21: Ätna, Cumbre Vieja

Am Ätna gab es einige schwache Asche-Eruptionen, Am Cumbre Vieja wurde ein größerer Lavastrom gefördert. Die Vulkane Fuego, Santiaguito und Stromboli sind ebenfalls weiter aktiv.

Ätna mit schwachen Asche-Emissionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Asche-Emissionen

 

Gestern meldete das INGV schwache Asche-Emissionen aus dem Nordostkrater. Die Vulkanasche stieg nur wenige Hundert Meter hoch auf und wurde schnell vom Wind verteilt. Zudem wurde von einem hufeisenförmigen Vortex berichtet. Dampfringe entstehen für gewöhnlich im Zuge tief sitzender Explosionen. MIROVA detektiert eine schwache thermische Anomalie. Die restlichen Parameter sind bislang unauffällig, aber wir wissen ja, wie schnell sich die Situation am Ätna ändern kann.

Cumbre Vieja mit Lavastrom

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Letzte Nacht kam es auf La Palma wieder zum Durchbruch eines größeren Lavastroms. Er entsprang einer Tube und floss recht schnell. Die Lava zerstörte Teile einer Bananenplantage. Der Ausstoß an Tephra fluktuiert weiter und erfolgt in Schüben, was gut mit dem Tremor korreliert. Aktuell ist der Tremor weit unten. Gestern wurde die Asche allerdings wieder Richtung Flughafen geweht, weswegen die heute geschlossen bleibt. Die GPS-Messungen der Bodendeformation haben heute wieder normale Werte angenommen: es wird eine Bodenhebung von gut 4 cm angezeigt.

Fuego erzeugt Schuttlawinen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Strombolianisch

In Guatemala ist der Fuego weiter aktiv und erzeugt pro Stunde zwischen 8 und 11 Explosionen. Vulkanasche steigt bis zu 4700 Meter über Normalnull auf. INSIVUMEH berichtet, dass die Explosionen Schuttlawinen auslösen, die bis zum Vegetationsrand gleiten. Der Explosionsdruck lässt in Ortschaften Fensterscheiben klirren.

Santiaguito mit Asche-Emission

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

Der Santiaguito ist ein weiterer aktiver Vulkan in Guatemala. Er erzeugte gestern eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 4600 m aufstieg. Der Dom wächst weiter und es gehen Schuttlawinen ab. Die Vulkanologen warnen davor, dass es jederzeit zu Pyroklastischen Strömen kommen könnte.

Stromboli zeigt sich munterer

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Auf den Liparischen Inseln ist der Stromboli munterer geworden. Gestern berichtete das LGS von 528 thermischen Durchgängen, die wohl in Verbindung mit explosiven Eruptionen aus dem nordöstlichen Kratersektor standen. Im Bericht von heute ist von 288 Ereignissen die Rede. Die meisten Eruptionen waren vergleichsweise schwach, aber es gab auch einige schöne Strombolianer zu bewundern, die glühende Tephra gut 150 m hoch ausstießen. Der Gasflux ist moderat.

Vulkan-News 19.11.21: Cumbre Vieja, Stromboli

Am Cumbre Vieja kam es zu einem Lavaüberlauf. Der Semeru eruptierte eine Aschewolke. Der Stromboli zeigte sich munter.

Cumbre Vieja: Zunahme der Inflation

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Unter dem Cumbre Vieja hat die Akkumulation von Magma weiter zugenommen. An der Messtation LP 3 beträgt die Bodenhebung heute ca. 9 cm. Die Seismizität hat abgenommen, konnte gestern mit gut 90 Erdbeben aber durchaus noch als hoch eingestuft werden. Heute Nacht ereignete sich eine Erschütterung mit einer Magnitude von 4,9. Das Hypozentrum lag 40 km tief. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist wieder auf hohe Werte geschnellt und liegt bei 24.000 Tonnen am Tag. Der Tremor fluktuiert. Soviel zur grauen Theorie der Messwerte. Interessanter dürfte die Meldung sein, dass es gestern wieder zu einem Lavaüberlauf kam. Es gibt Berichte, nach denen ein Teil der nördlichen Kraterwand kollabierte. Andere Augenzeugen sprechen von einer allgemeinen Aktivitätssteigerung ohne vorherigen Kollaps. Wie schon bei früheren Ereignissen, schoss ein Schwall Schmelze den Hang hinab. Der resultierende Lavastrom fraß sich durch bebautes Gebiet und zerstörte einige Häuser. Das VAAC detektierte abends Vulkanasche in 3700 m Höhe. Aktuell steigt Tephra bis zu 2400 m hoch auf. Unter der Aschelast ist gestern das Dach einer Sporthalle eingestürzt. Es wurde zusätzlich durch Regenwasser beschwert, welches von der Asche am Abfließen gehindert wurde.

Semeru: Ascheeruption detektiert

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom

Auf der indonesischen Insel Java eruptiert der Semeru weiter. Gestern wurde wieder eine Aschewolke detektiert. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4300 m auf. Die Daten stammten von Beobachtern am Boden. Tatsächlich ist der Vulkan viel aktiver, als die sporadischen VONA-Meldungen vermuten lassen: Das VSI registriert täglich um 70 seismische Signale, die von Eruptionen ausgelöst werden. Die Seismizität ist allerdings gering und es gibt nur selten vulkanisch bedingte Erdbeben.

Stromboli zeigt sich aktiv

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der italienische Dauerbrenner Stromboli zeigt sich von seiner aktiven Seite und erzeugte gestern zahlreiche Explosionen. Das LGS detektierte 316 thermische Durchgänge, die mit Eruptionen in Verbindung standen. Der Durchschnittswert liegt bei 100. Der akustische Explosionsdruck betrug maximal 0,6 bar, was ein vergleichsweiser geringer Wert ist. Hoch dagegen, war die Anzahl der VLP-Beben. Sie belief sich auf fast 14 Ereignissen pro Stunde. Die restlichen Parameter waren unauffällig. Dafür gab es in Vulkannähe weitere schwache Erdbeben im Tyrrhenischen Meer. Sie zeugen von den Prozessen der Subduktion, die sich in Tiefen von mehr als 100 km abspielen.

Vulkan-News 07.11.21: Stromboli, Kilauea

Am Stromboli steigen Tremor und Tilt. Die Vulkane Kilauea und Cumbre Vieja bleiben aktiv.

Stromboli: Tremor-Amplitude steigt

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

In den letzten Wochen war es recht still um Stromboli geworden. Einmal abgesehen von einigen Erdbeben in Vulkannähe, ging der Vulkan seinem normalen Tagesgeschäft nach und erzeugte schwache strombolianische Eruptionen. Der Aktivitäts-Index beim LGS steht seit Mittwoch auf Medium: gestern wurden 232 thermische Durchgänge registriert, die von den Eruptionen stammten. Zudem war die Anzahl der Erdbeben mit einer sehr langen Frequenzen hoch. Der Gasausstoß war niedrig. Seit gestern Nacht zeigt das Inklinometer eine langsame Zunahme der Hangneigung an, was durch eine Inflation ausgelöst werden könnte. Außerdem steigt die Tremor-Amplitude. Noch äußerst sich das nicht in einer besonders gesteigerten Aktivität, doch das könnte sich bald ändern.

Kilauea: Lavasee bleibt aktiv

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Der Lavasee im Halemaʻumaʻu-Krater bleibt aktiv und wird von einem Schlot in der Westwand des Kraters gespeist. Seit Eruptionsbeginn stieg die Kraterfüllung um 56 m. Die Oberfläche des Kraterbodens liegt nun bei 799 Metern über dem Meeresspiegel. Die Oberfläche des Lavasees weißt einen Höhenunterschied von 7 m auf. Der aktive Westteil überragt dabei den Ostteil des Kraters. Seit dem 29. September wurden ca. 28,2 Millionen Kubikmeter Lava gefördert.

Cumbre Vieja fördert Aschewolke

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Der Cumbre Vieja stieß auch in der Nacht eine Aschewolke aus. Sie stieg bis auf einer Höhe von 2400 m auf. Starker Wind drückte die Wolke herunter und verdriftete sie in westlicher Richtung. Der sichtbare Lava-Ausstoß war in der Nacht relativ gering und verstärkte sich am Morgen etwas. Der Tremor fluktuiert auf vergleichsweise niedrigem Niveau und auch die Seismizität war wenig beeindruckend. Die Bodenhebung betrug heute Morgen gut 8 cm. Ein realistischer Wert, der bestätigt, dass es sich bei dem Wert gestern wahrscheinlich um eine Fehlmessung handelte. Momentan sieht es so aus, als würde der Cumbre Vieja etwas schwächeln. Doch das ist nur eine Momentaufnahme.

Vulkan-Update 06.10.21: Stromboli

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Am Stromboli kam es heute Nachmittag und 14.17 Uhr zu einer größeren explosiven Eruption. Laut INGV landete Tephra auf dem Pizzo und auf der Cima. Über der Sciara del Fuocco ging eine Schuttlawine ab. Eine Aschewolke stieg so hoch auf, dass sie vom Ort aus sichtbar war. Ort des Geschehens war der nordöstliche Kratersektor. Der Tremor stieg kurzzeitig deutlich an, nahm aber schnell wieder normale Werte ein.

Vulkan-News 01.09.21: Merapi, Sabancaya

Am Merapi ging ein Pyroklastischer Strom ab. Der Sabancaya eruptiert Aschewolken und der Stromboli emittierte viel Kohlendioxid.

Campi Flegrei: Kleiner Erdbebenschwarm

Unter dem italienischen Calderavulkan ereignete sich ein kleiner Erdbebenschwarm. Seit gestern wurden 11 schwache Erdbeben mit Magnituden kleiner 1 detektiert. Sie lagen in geringen Tiefen von weniger als 2 km. In der letzten Woche wurden 26 Erschütterungen festgestellt. Die Seismizität der letzten Monate war nicht besonders hoch. Die Infaltion hat sich hingegen nicht signifikant verändert und beläuft sich bei 13 mm pro Monat. Insgesamt bläht sich die Caldera seit 2011 um bis zu 78,5 cm auf.

Merapi mit Pyroklastischem Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi auf Java wurde heute Morgen ein Pyroklastischer Strom gesichtet. Er erzeugte ein seismisches Signal mit einer Maximal-Amplitude von 45 mm und 195 Sekunden Dauer. In den ersten 6 Tagesstunden gingen 50 Schuttlawinen ab und es wurden 3 Erdbeben mit niedrigen Frequenzen festgestellt. Sie deuten auf Fluidbewegungen im Untergrund hin. MIROVA registrierte eine moderate Thermalstrahlung mit 60 MW Leistung. Die beiden Dome wachsen langsam weiter.

Sabancaya eruptiert und eruptiert

Staat: Peru| Koordinaten: -15.79-71.86 | Eruption:  Vulcanianisch

Der Sabancaya bleibt der Dauerbrenner Südamerikas. Der peruanische Vulkan ist seit 2016 aktiv und eruptiert Aschewolken. Die lokale Presse hat sich heute dem Thema angenommen und berichtet von Eruptionen, die Vulkanasche bis zu 3500 m über Kraterhöhe fördern. Vorgestern wurden 36 Explosionen und fast 1200 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Ähnlich wie im Krater des Popocatepetl, wächst auch im Sabancaya sporadisch ein Dom, der dann von starken Explosionen wieder zerstört wird. MIROVA verzeichnete gestern eine moderate Thermalstrahlung mit 24 MW Leistung.

Stromboli: Kohlendioxid-Ausstoß erhöht

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der Stromboli ist aktiv und folgt seinem langjährigem Muster schwacher-moderater strombolianischer Eruptionen. Das LGS meldete gestern 132 schwache Explosionen mit einem Schalldruck von weniger als 0,1 bar. In der letzten Nacht scheint es hingegen einige stärkere Explosionen gegeben zu haben, wie man es auf Livecambilder erkennen kann, die in unserer FB-Gruppe gepostet wurden. Bemerkenswert ist, dass der Kohlendioxid-Ausstoß am 30. August bei 1319 Tonnen am Tag lag. Ein Wert, der gut 5 Mal so hoch war wie in den letzten Tagen üblich. Kohlendioxid wird vom Magma emittiert, wenn es sich in größerer Tiefe befindet und mit dem Aufstieg beginnt. Es ist gut möglich, dass es bald zu einer Aktivitätssteigerung kommen wird.

Vulkan-News 20.08.21: Fagradalsfjall, Merapi

Am Fagradalsfjall kam es zu einem weiteren Lavapuls. Am Merapi gingen Pyroklastische Ströme ab und der Popocatepetl eruptierte Vulkanasche. Zwei der Liparischen Inseln wurden leicht erschüttert.

Fagradalsfjall: Lavaströme ändern Richtung

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

 

Gestern Nachmittag begann der Tremor am Fagradalsfjall zu steigen und kurz darauf setzte wieder sichtbare Aktivität ein. Auf der LiveCam sieht man, dass sich die Morphologie des Kraters in den vergangenen Tagen weiter verändert hat. Der Ablaufkanal im Norden ist teilweise blockiert und ein größerer Teil der Lava fließt nun Richtung Osten. Die Lavafontänen sind heute etwas höher als sonst. Aktuell beginnt der Tremor zu fallen und in den nächsten Stunden wird es eine Pause geben.

Langila eruptiert Aschewolke

Staat: Papua Neuguinea | Koordinaten: -5.53, 148.42 | Eruption: Strombolianisch

In Papua Neuguinea eruptierte der Langila eine Aschewolke, die Richtung Nordwesten driftete. Das VAAC registrierte Asche in einer Höhe von 2400 m.

Merapi: 2 Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi gingen heute 2 weitere Pyroklastische Ströme ab. Medienberichten zufolge schafften sie eine Gleitstrecke von bis zu 2000 m. Sie erzeugten seismische Signale mit einer Maximal-Amplitude von 64 mm und einer Dauer von 158 Sekunden. Außerdem gingen in den ersten 6 Stunden des Tages 95 Schuttlawinen ab. Die seismische Aktivität ist stark rückläufig und ich gehe davon aus, dass sich das Domwachstum drosselt.

Popocatepetl steigerte Aktivität

Staat: Mexiko | Lokation: 54.048; 159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

In den letzten Tagen zeigte sich der mexikanische Vulkan Popocatepetl wieder von seiner aktiven Seite und eruptierte mehrere Aschewolken. Dabei durchlebte der Vulkan einen Peak der Aktivität am 16. und 17. August. Aschewolken stiegen bis zu 6000 m hoch auf. Aktuell meldet CENAPRED 104 Ausdünstungen von Dampfwolken, manchmal von Asche begleitet. Darüber hinaus wurden 342 Minuten Tremor aufgezeichnet. Außerdem wurden um 09:08 und 09:11 Uhr zwei vulkantektonische Erdbeben mit geringen Magnituden aufgezeichnet.

Stromboli: Weiteres Erdbeben

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Vor der Küste von Stromboli manifestierte sich ein weiteres Erdbeben. Es hatte die Magnitude 3,2. Das Hypozentrum lag 22 km tief. Sein Epizentrum wurde vom EMSC ca. 18 km nord-nord-östlich des Vulkans verortet. Bereits gestern bebte es im Tyrrhenischen Meer mit einer Magnitude von 4,4 in 200 km Tiefe. Obwohl die Beben nicht im direkten Zusammenhang mit dem Vulkan stehen, signalisieren sie, dass der Untergrund in Vulkannähe in Bewegung ist. Eine Intensivierung der Seismizität um den Vulkan herum, geht nicht selten einer gesteigerten vulkanischen Aktivität des Vulkans voran.

Vulcano: Schwaches Erdbeben

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Unter einer weitern Vulkaninsel des Liparischen Archipel bebte es: Südöstlich der Fossa von Vulcano manifestierte sich ein schwacher Erdstoß der Magnitude 1,5. Das Beben wurde vom INGV in einer Tiefe von 7,2 km lokalisiert. Vulcano brach zuletzt im Jahr 1889 aus. Damit zählt er neben Stromboli und Ätna zu den aktivsten Vulkanen Europas, zumindest, wenn man Island außer Betracht lässt.

Vulkan-News 19.08.21: Kadovar, Shiveluch

Die Vulkan-Nachrichten stehen heute im Zeichen der Inselvulkane Kadovar, Krakatau, Stromboli und Suwanose-jima. Es gibt ebenfalls Neuigkeiten vom Shiveluch und Taal. Die News beginnen mit einem kurzen Bericht zum Fagradalsfjall.

Fagradalsfjall mit Lavapuls

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern steigerte sich die Aktivität am Fagradalsfjall in bekannter Mannier und es kam sogar zum Überlaufen der Lava über den östlichen Kraterrand. Der neue Hornito blieb inaktiv. Der Tremoranstieg dauerte recht lange und es stellte sich eine Maximal-Amplitude ein, die ein wenig über die Werte der letzten Woche lag. Gegen Mitternacht endete die Aktivität und zur Zeit ist der Vulkan ruhig. Auf dem Drohen-Video untern erkennt man die Dimension des Lava-Austoßes sehr gut. Vom Boden aus zu sehen ist nur ein Bruchteil der Lava.

Kadovar eruptiert Vulkanasche

Staat: PNG | Lokation: -3.63; 144.63 | Eruption: Ascheeruption

Der Inselvulkan in Papua Neuguinea ist wieder aktiv und eruptierte heute eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 1300 m aufstieg. Das geht aus einer Meldung des VAAC Darwin hervor. Die Vulkanasche driftete in westlicher Richtung. Auf einem Satellitenfoto ist eine schwache Dampfwolke zu erkennen. Ein Schlot im Osten des Kraters scheint warm zu sein.

Krakatau wärmt auf

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Strombolianisch

Ähnlich wie am Kadovar, so erkennt man auf Thermalbildern des Vulkans Krakatau ebenfalls eine Wärmeanomalie im Schlot. Vergangene Woche kam es zu einem Schub mit zahlreichen Niederfrequenzerdbeben. Sie deuten darauf hin, dass sich Magmatische Fluide im Untergrund bewegen.

Stromboli: Erdbeben M 4,4

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

30 Kilometer nordöstlich des Inselvulkans Stromboli manifestierte sich ein Erdstoß der Magnitude 4,4. Das Hypozentrum befand sich in 200 km Tiefe und demnach im unteren Bereich der Asthenosphäre. Erdbeben finden hier für gewöhnlich an subduzierter Erdkruste statt. Momentan steht der Aktivitätsindex beim LGS auf „niedrig“ und die Werte sind recht unauffällig. Gestern wurde von 68 thermischen Durchgängen berichtet, die von strombolianischen Eruptionen verursacht wurden. Der akustische Druck der Explosionen war gering.

Suwanose-jima in Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Mit dem Suwanose-jima steht heute der 4. Inselvulkan in den News. Seit gestern lösten Aschewolken 8 VONA-Warnungen aus. Zuletzt erreichte die Vulkanasche eine Höhe von 3000 m un driftete in Richtung Nordost. Auf Livecam-Aufnahmen erkennt man nicht nur permanent Aschewolken, sondern auch nächtliche Rotglut. Gestern wurden ca. 30 vulkanotektonische Erdbeben registriert.

Shiveluch: Dom wächst

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom

Vom Shiveluch ging heute eine Aschewolke aus, die bis auf 4600 m Höhe aufstieg und in Richtung Osten verfrachtet wurde. Zudem registriert MIROVA eine sehr hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 522 MW. Entsprechend ausgeprägt sind die Anomalien, die man auf einem Sentinel-Satellitenfoto erkennen kann. Der Dom wächst und es drohen weitere Pyroklastische Ströme.

Taal Vulkan stößt Schwefeldioxid aus

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Der Schwefeldioxid-Ausstoß am Tal hat sich erhöht und belief sich gestern auf mehr als 7800 Tonnen am Tag. Heute verdoppelte sich der Wert fast auf 15347 Tonnen. Eine Dampfwolke stieg bis zu 1000 m hoch auf und es herrschte VOG. Zudem wurden 44 Tremorphasen und 4 vulkanotektonische Erdbeben aufgezeichnet.