Tangkuban erneut ausgebrochen

Auf der indonesischen Insel Java gab es eine erneute Eruption des Vulkans Tangkuban Perahu. Wie bei den vorangegangenen Ausbrüchen, stand auch dieser unter phreatischen Einfluss. Aus dem Kratersee stieg eine graue Eruptionswolke gut 100 m hoch auf. Das Ganze wurde von einer Menge Wasserdampf begleitet. Das PVMGB registrierte ein seismisches Signal von 59 Sekunden Dauer. Es hatte eine Maximalamplitude von 50 mm. Die Eruption glich dem, was wir in den letzten Wochen am Anak Krakatau zu sehen bekamen. Doch während Krakatau unbewohnt ist, liegt der Tangkuban Perahu nahe der Großstadt Bandung. An seinem Kraterrand befindet sich eine Touristenstation. Die phreatischen Eruptionen stellen noch keine Gefahr für die Umgebung dar, könnten aber Vorläufer eines größeren Ausbruchs sein.

Stromboli weiterhin aktiv

Die Eruption am Stromboli geht weiter. Die meisten Parameter haben mittlerweile mittlere Werte angenommen, auch wenn die Gesamtaktivität vom LGS weiterhin als hoch bezeichnet wird. Die letzten Stunden standen ganz im Zeichen von Gewittern, die gerade über die Liparischen Inseln hinwegziehen. Von daher waren visuelle Beobachtungen nur eingeschränkt möglich. Es gibt weiterhin strombolianische Eruptionen. Diese haben an Intensität abgenommen. Lavaströme wurden seit dem Wochenende nicht mehr beobachtet. Entsprechend niedrig ist die Wärmeabstrahlung: sie hatte zuletzt eine Leistung von 15 MW. Aufgrund der Bewölkung konnte heute keine Wärmesignatur festgestellt werden.

Mount Shasta mit Schwarmbeben

Gestern ereignete sich am Mount Shasta (US-Bundesstaat Kalifornien) ein Schwarmbeben. Insgesamt wurden 10 Erdbeben registriert die Magnituden zwischen 2,1 und 2,3 hatten. Die Hypozentren lagen um 4 km Tiefe. Die Epizentren manifestierten sich im Osten des Vulkans. Mount Shasta liegt noch in der Kaskaden-Range und ist 4322 m hoch. Damit ist er nach dem Mount Rainier der zweithöchste Vulkan der Kette. Sein letzter Ausbruch war im Jahr 1786.

Stromboli: Tremor stabil

Die explosiven Eruptionen am Stromboli gehen weiter. Allerdings gab es seit 2 Tagen keine Lavaströme mehr. Am Samstag ging der Tremor auf Talfahrt, nachdem er am Freitag neue Höchststände markierte. Mittlerweile hat er sich stabilisiert und befindet sich an der statistischen Grenzlinie zwischen moderat und hoch.

Vereinsmitglied und Stromboli-Kenner Rafael befindet sich auf der Insel. Er berichtete heute, dass die strombolianischen Eruptionen sehenswert sind und in kurzen Abständen kommen. Ein Aufstieg zum Krater ist natürlich weiterhin verboten und wird wahrscheinlich auch nicht so schnell wieder freigegeben werden.

Das LGS meldet in seinem täglichen Report, dass es gestern im Schnitt 31,7 Explosionen pro Stunde gab. Der Schwefeldioxid-Ausstoß steigerte sich gegenüber dem Vortag wieder und betrug 172 Tonnen am Tag. Gemessen werden nur die Emissionen aus dem NE-Sektor des Kraters. Es kann also noch keine Entwarnung gegeben werden.

Letzte Woche setzte der Zivilschutz den Alarmstatus auf „orange“ und vergrößerte gestern die marine Sperrzone vor der Sciara del Fuoco. Sie beträgt nun fast 4 km. Grund hierfür war der pyroklastische Strom, der am Donnerstag 2 km weit aufs Meer hinaus lief und mehrere Bootsbesatzungen in Gefahr brachte.

Dr. Boris Behncke vom INGV berichtete in unserer FB-Gruppe, dass man den Stromboli in den letzten Jahren unterschätzt habe. Nun würde er sein wahres Gesicht zeigen.

Sangay eruptiert Lavastrom

Wie bereits gestern gemeldet, ist der Sangay in Ecuador sehr aktiv und eruptiert einen Lavastrom. Gegenüber Gestern erhöhte sich die Aktivität noch, was sich in einer deutlich stärkeren Wärmestrahlung widerspiegelt. Sie hat eine Leistung von 353 MW. Auf dem Zeitraffervideo unten erkennt man gut, dass sich vom Lavastrom große Brocken und Schutt-Lawinen lösen, die eine Gutspur hinterlassen. Auf lange belichtete Fotos sieht es dann so aus, als wäre der Lavastrom länger, als er es tatsächlich ist.

Popocatepetl eruptiert Aschewolken

Nahe der mexikanischen Hauptstadt ist der Popocatepetl weiter aktiv und eruptiert Aschewolken. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 6700 m. Die Asche driftete in nordwestlicher Richtung. CENAPRED registrierte gestern 6 explosive Eruptionen, bei denen die Vulkanasche zwischen 1 und 2 km über Kraterhöhe aufstieg. Es wurde glühende Tephra gesichtet, die auf den Außenflanken des Vulkans landeten. Weiter geb es 136 Exhalationen und Tremor mit einer Gesamtdauer von 604 Minuten. Der Vulkan befindet sich in einer Phase der regelmäßigen Eruptionen, welche sich jeder Zeit verstärken können. Der Aufstieg zum Gipfel ist verboten.

Sangay emittiert Wärmestrahlung

In Ecuador ist der Sangay weiterhin aktiv. Gestern ging von dem Vulkan eine Wärmestrahung mit einer Leistung von 213 MW aus. Diese stammt von einem Lavastrom, der über die Flanke des Vulkans fließt. Zudem ist der Sangay explosiv aktiv und fördert Aschewolken. Heute stieg Vulkanasche bis auf einer Höhe von 5800 m ü.N.N. auf.

Sakurajima wieder aktiv

Seit 2 Tagen gibt der Sakurajima auf der japanischen Insel Kyushu wieder Lebenszeichen von sich. Es wurden 3 Aschewolken festgestellt, die bis zu einer Höhe von 1200 m aufstiegen. Den ersten Lebenszeichen könnten stärkere Explosionen folgen. am fuße des Vulkans liegen mehrere kleine Siedlungen, die in den letzten Jahren unter den häufigen Ascheeruptionen zu leiden hatten. Die Großstadt Kagoshima ist ca. 10 km entfernt.

Stromboli: Aktivität rückläufig

Am italienischen Vulkan Stromboli ist die Aktivität rückläufig. Zur Zeit fließt kein Lavastrom über die Sciara del Fuoco. Gestern Abend beobachtete ich den Vulkan via LiveCam und musste einen deutlichen Rückgang der explosiven Aktivität feststellen. Der Tremor ist gefallen, befindet sich aber noch über dem langjährigen Mittel. Dass ist allerdings nur eine Momentaufnahme. Die genauen Daten des LGS stehen noch aus und werden hier so schnell wie möglich nachgereicht. Im Bericht von Gestern wurde dem Stromboli noch eine sehr hohe Tätigkeit attestiert.

Update: Nun liegt der Bericht des LGS vor: Es wurde eine sehr hohe Anzahl an explosiven Eruptionen registriert. Es ist von 32 Ereignissen pro Stunde die Rede. Allerdings haben alle anderen Parameter abgenommen. Tremor und Schwefeldioxid-Ausstoß werden nur noch als moderat bezeichnet. Von letzterem wurden gestern nur noch 109 Tonnen am Tag gemessen. Es sieht so aus, als würde sich deutlich weniger Magma im System befinden.

Stromboli in bester Form

Gestern Abend steigerte sich die Tätigkeit am Stromboli deutlich. Aus 2 Schloten feuerten kontinuierliche Eruptionen. Ein Lavastrom floss aus dem nordöstlichen Schlotbereich über die Sciara del Fuoco. Tremor und Inflation stiegen stark an. Die Daten sprachen für einen neuen Paroxysmus. Da die Schlote offen waren, kam es allerdings nicht zu einem großen Knall, sondern zu den kontinuierlichen Eruptionen. Dennoch berichtet das INGV über eine Sequenz stärkerer Eruptionen, die sich gegen 19:23 Uhr ereigneten. Sie förderten Tephra, die über den Ort Ginostra niederging.  In den Morgenstunden nahm die Intensität der Tätigkeit ab und die Parameter nähern sich wieder den Bereichen an, die wir seit der Eruption vom 3. Juli gewohnt sind.

 

Shiveluch mit hoher Aschewolke

Im fernen Kamtschatka gibt der Vulkan Shiveluch Rauchzeichen: Heute Nacht stieg Vulkanasche bis auf einer Höhe von 10.300 m ü.N.N. auf. Die Wolke breitete sich in der Höhe aus und driftete in südöstlicher Richtung. Es wurde eine VONA-Warnung für den Flugverkehr ausgegeben. Im Krater des Vulkans wächst ein Lavadom, der auf Satellitenfotos eine thermische Signatur erzeugt. Im Gegensatz zum Frühjahr gehen derzeit aber keine Lavaströme vom Dom aus. Ob die aktuellen Aschewolken in Verbindung mit Domkollaps stehen, oder ob sie rein explosiv gefördert wurden ist unklar.

Popocatepetl in Eruption

In Mexiko ist der Popocatepetl weiterhin aktiv. Er eruptierte heute Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 6400 m aufstieg. Die Vulkanasche driftete in westlicher Richtung. Gestern wurden 6 explosive Eruptionen registriert, 2 vulkanotektonische Erdbeben erschütterten den Vulkan, sowie 343 Minuten Tremor.

Asosan in Japan

Der Aso eruptiert weiterhin kleine Aschewolken. Laut dem VAAC Tokio erreichen diese eine Höhe von 1800 m über dem Meeresspiegel. Seit gestern gab es 7 Meldungen. Der Vulkan ist als touristisches Ziel gut erschlossen und es gibt sogar eine Seilbahn bis zum Kraterrand.

Stromboli: Was war geschehen?

[twenty20 img1=“99249″ img2=“99250″ offset=“0.5″ before=“Der Stromboli vor der Eruption.“ after=“Der Krater am Tag danach.“]

Einen Tag nach dem erneuten Paroxysmus am Stromboli, kristallisiert sich langsam heraus, was genau geschehen ist: Die Eruption begann um 12:17 Uhr. 4 Minuten zuvor wurde ein rapider Anstieg der Inflation gemessen. Das deutet darauf hin, dass eine größere Menge Magma schnell aufstieg. Sie verursachte 3 explosive Eruptionen aus dem nordöstlichen Kraterbereich. Vulkanasche stieg bis zu 3600 m hoch auf. Es kam zum Kollaps der neu aufgebauten Hornitos/Schlackenkegeln und Teilen der Kraterwand. Das Material wurde mit ausgeschleudert und landete im hohen Bogen auf der Sciara del Fuoco. Zusammen mit der kollabierenden Eruptionswolke wurde ein pyroklastischer Strom generiert. Dieser floss über die Sciara und weit hinaus aufs Meer. Mindestens 2 Boote mussten vor der Glutlawine flüchten. In den folgenden Stunden war die strombolianische Aktivität hoch. Ein Lavastrom floss aus dem nordöstlichen Kraterbereich und erreichte eine Höhe von ungefähr 450 m über dem Meeresspiegel. Schuttlawinen wurden generiert und Lavabrocken polterten bis ins Wasser.

Seit dem Paroxysmus wurden pro Stunde 29 Strombolianer registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war mit 267 Tonnen am Tag sehr hoch, genauso die Tremor-Amplitude. Gegen Mittag ist es etwas ruhiger geworden und die explosive Tätigkeit nahm ab. Diese Beobachtung ist allerdings nur eine Momentaufnahmen und stellt noch keinen Trend dar. Der Lavastrom scheint weiterhin aktiv zu sein.

Augenzeugen berichten, dass Löschflugzeuge dabei sind die zahlreichen Vegetationsbrände zu löschen, die auf der Außenflanke des Vulkans wüten. Sie entstanden durch glühende Lavabomben, die die Vegetation entzündet hatten. Die Feuer reichten bis fast an die Küste herab. Dies zeigt, dass man auch außerhalb der eigentlichen Sperrzone nicht sicher ist und sogar Gefahr läuft, im Ort von Bomben erschlagen zu werden. Wenn es zu einer Eruption kommen sollte, die nur wenig stärker ist, als jene von gestern, ist da Gefahrenpotenzial sehr groß.

Stromboli während der Nacht

Auch heute Nacht hielt die größte Show der Erde weiterhin an. Allerdings nahm die Lavastromtätigkeit leicht ab: MIROVA registriert eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von 2148 MW. Sie liegt damit ca. 1/3 unter dem Spitzenwert von gestern. Überträgt man die Erfahrungen vom Piton de la Fournaise auf den Stromboli, repräsentiert die Thermalstrahlung eine Förderrate von 15-25 Kubikmeter Lava pro Sekunde. Es gibt weiterhin strombolianische Eruptionen aus verschiedenen Schloten des Gipfelkraters. Dieser hat sich morphologisch wieder verändert. Wie genau, werde ich in einem der nächsten Artikeln beschreiben.

Pyroklastischer Strom am Stromboli

Die spektakulärste (und gefährlichste) Erscheinung der Eruption war der pyroklastische Strom, der über die Sciara del Fuoco floss und weit aufs Meer hinaus lief. Er war deutlich größer als der vom 3. Juli. Er entstand nicht nur durch die frisch ausgeschleuderte Lava, sondern wurde durch altes Material des Kraters verstärkt. Die eingebetteten Videos zeigen, wie knapp es für Boote war, die vor der Nordküste der Insel dümpelten. Auch betreffend der Seefahrt muss man das Gefahrenpotenzial der Insel neu bewerten: Eine Ausdehnung der marinen Sperrzone scheint unabdingbar zu sein.

Stromboli: erneut starke Eruption

Update 22:30 Uhr: Wie nach der ersten Eruption am 3. Juli, so ist auch jetzt relativ viel Lava auf der Sciara del Fuoco unterwegs. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von  3799 MW. Der Lavastrom fließt diesmal im östlichen Bereich der Sciara und ist von der alten Aufstiegsroute aus sichtbar. Die Front des Hauptstrom liegt etwa bei 450 m über dem Meeresspiegel. Von der Front gehen glühende Schuttlawinen ab, die die Küste erreichen. Ob es die Front des Lavastroms auch schaffen wird ist ungewiss. Sollte die Förderrate nicht abnehmen bestehen Chancen dafür. Die strombolianischen Eruptionen sind groß und kommen häufig. Hier gibt es einen Blick auf die Livedaten.

Update 14:30 Uhr: Das Video zeigt die Eruption. Es wurde von der LiveCam am Rand der Cima aufgezeichnet und von Boris Behncke und dem INGV geteilt. Während man am Gipfel sehr wahrscheinlich wieder keine Überlebenschance gehabt hätte, wäre die Eruption auf der Cima evtl. zu überleben gewesen. Zumindest hat es die Kamera überlebt, aber die befindet sich auch in einem Stahlkasten!

Update 14:00 Uhr: In den sozialen Medien tauchen immer mehr Aufnahmen der Eruption auf. Ein beeindruckendes Video zeigt zeigt, wie der pyroklastische Strom auf das Meer hinausgelaufen ist. Dabei floss er mehrere Hundert Meter über das Wasser und verfolgte ein Boot, von wo aus das Video gefilmt wurde. Andere Bilder zeigen, wie die Vegetation im Bereich der neuen Aufstiegsroute brennt. Dort müssen massiv glühende Lavabomben eingeschlagen haben. Dass zeigt, das die Route absolut nicht sicher ist, wovon man im Jahr 2003 ausging, als sie angelegt wurde.

Originalmeldung: Um 12:17 Uhr ereignete sich am Stromboli (Sizilien) eine weitere starke Eruption. Die Explosion erzeugte eine Aschewolke, die mehrere Kilometer hoch aufstieg. Lavabrocken landeten sogar auf der Außenflanke des Kegels, in etwa dort, wo die Aufstiegsroute den Schilfgürtel verlässt. Auf der Seite von Ginostra brannte die Vegetation auf etwa 200 m Höhe. Über der Sciara del Fuoco floss ein pyroklastischer Strom. Die Eruption kündigte sich kurz vorher durch eine deutliche Zunahme der Inflation an. Nach einer ersten Einschätzung war die Explosion nicht ganz so stark wie jene am 3. Juli. Dennoch war das Gefährdungspotenzial sehr hoch. Meldungen über Opfer liegen noch nicht vor, aber es ist durchaus denkbar, dass es welche gab.

Kilauea: Kratersee wächst weiterhin

Der neue See im Halema’uma’u- Krater auf Big Island Hawaii wächst weiter. Innerhalb von nur 2 Tage ist der Spiegel des Kratersees um gut 10 cm gestiegen. Er misst nun 30 x 20 m und ist grünlich gefärbt. Wissenschaftler des HVOs führten am 25 August Temperaturmessungen durch und stellten fest, dass das Wasser an der Oberfläche 70 Grad Celsius heiß ist. Während des Beobachtungszeitraums konnten keine Entgasungen im Wasser beobachtet werden.

Einige Meter vom Kratersee entfernt bildeten sich Fumarolen entlang eines Risses im Boden. Die entweichenden Gase dort hatten eine Temperatur von 200 Grad Celsius. Die Temperatur ist als moderat zu bezeichnen: bei Vulkanen, die kurz vor einer Eruption stehen, werden oft Temperaturen von mehr als 400 Grad gemessen. Man kann also davon ausgehen, dass sich zwar Magma im Reservoir befindet, aber nicht in höheren Bereichen des Fördersystems. Diese Schlussfolgerung wird von den Messwerten bezüglich der Inflation unterstützt.

Fugeo in Guatemala

Der Fuego ist wieder mit 2 Meldungen des VAAC Darwins vertreten, nach denen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4600 m ü.N.N. aufstieg. INSIVUMEH berichtet von 12-15 Ausbrüchen pro Stunde. Glühende Tephra steigt bis zu 300 m über den Krater auf. Die Anzahl der stündlichen Ausbrüche ist demnach rückläufig. Vor 2 Wochen wurden noch bis zu 20 Eruptionen pro Stunde registriert.

Santiaguito eruptiert Vulkanasche

Ebenfalls in Guatemala gab es heute eine Asche-Eruption des Domvulkans Santiaguito. Es gab eine VONA-Meldung, die den Flugverkehr vor den Ausbruch warnte. Details zur Eruption wurden nicht gemeldet. Wahrscheinlich stieg die Asche einige Hundert Meter über den Dom auf.

Stromboli: Ausbruch leicht abgeschwächt

In den letzten Tagen hat sich der Tremor seitwärts bewegt, ohne das hohe Niveau von Mitte August zu erreichen. Dennoch liegt die eruptive Aktivität deutlich über Normalniveau. Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei 230 Tonnen am Tag. Das LGS registrierte gestern 25 Explosionen pro Stunde. Es gibt viele Steinschläge und aktuell ist ein Lavastrom unterwegs. Der Aufstieg zum Gipfel bleibt bis auf Weiteres gesperrt. Für Touristen ist bei 290 Höhenmetern Schluss.

Stromboli mit neuen Schloten

Bei einem Observierungsflug über den Krater des Strombolis, dokumentierten Wissenschaftler des INGV die neuen Schlote, die seit der Eruption vom 3.Juli entstanden sind. Der Flug wurde gestern morgen unternommen. Mit an Bord war unser Vereinsmitglied Dr. Boris Behncke, der als Vulkanologe am INGV Catania arbeitet. Er zeigte sich von den Veränderungen beeindruckt. Die explosive Tätigkeit hat in den letzten Tagen leicht abgenommen, befindet sich aber immer noch auf hohem Niveau. Der Tremor ist relativ stabil.

Im Krater des Strombolis dampfen zahlreiche Förderschlote. © INGV / Boris Behncke via Fb

In einer Diskussion in unserer Fb-Gruppe, gesteht der Vulkanologe ein, dass Stromboli früher unterschätzt wurde. Besonders in der Anfangsphase des Vulkantourismus in den 1960-iger Jahren wurde Stromboli als „ungefährlicher Streichelvulkan“ angesehen. Jahrzehnte lang bliebe so starke Eruptionen, wie wir sie jüngst erlebten, aus. Allerdings waren starke Paroxysmen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bekannt. Die ruhige Situation änderte sich erst mit der Eruption von 2002. Damals wurde das Vulkanologische Observatorium eingerichtet und der Aufstieg zum Krater durfte nur noch mit Vulkanführer erfolgen. Nach dem Paroxysmus vom 3.Juli muss das Gefahrenpotenzial des Vulkans wohl noch einmal überdacht werden. Für den Tourismus könnte das fatale Folgen haben. Es ist aber auch ganz klar, dass sich die paroxysmalen Eruptionen bestenfalls Minuten vorher prognostizieren lassen. So bleibt für Vulkanbeobachter am Pizzo praktisch keine Zeit zur Flucht mehr, selbst wenn sie über Funk gewarnt werden sollten. Wäre die Explosion am Abend erfolgt, hätte es viele Tote gegeben. Ganz klar: Vulkane sind trotz Fortschritte in der Vulkanologie unberechenbar. Wer auf einen aktiven Vulkan steigt, muss mit dem Restrisiko klar kommen. Das Restrisiko besteht darin, im Falle einer unerwartet starken Eruption ums Leben zu kommen.