Taal mit starken Entgasungen am 12.08.22

Aktivitätssteigerung am Taal-Vulkan

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Der philippinische Taal Vulkan steigerte erneut seinen Schwefeldioxid-Ausstoß. Während er gestern 6099 Tonnen am Tag betrug, meldete PHILVOLCS heute 13572 Tonnen. Es kondensiert viel Gas und man sieht eine 2800 m hohe Dampfwolke aufsteigen, die freilich überwiegend aus H2O besteht. Die Vulkanologen warnen nicht nur vor den Folgen von VOG für die Gesundheit, sondern es gibt auch Berichte, nach denen Anwohner über Atembeschwerden, Halsschmerzen und tränenden Augen klagen. Seit Wiederaufnahme der starken Entgasungen hat sich noch etwas am Vulkan geändert: Während zuvor von einer leichten Deflation der Caldera die Rede war, gibt es nun wieder Inflation: Der Boden hebt sich im westlichen Teil der Caldera, aber auch unter Volcano Island. Nur im Ostteil des Einbruchkessels wird leichte Bodensenkung registriert. Ähnlich verhielt es sich in den Monaten vor der Eruption im Winter 2020. Damals kam allerdings noch eine stärkere Bebentätigkeit hinzu, als wir sie jetzt erleben. PHILVOLCS registrierte in den letzten 24 Stunden 5 vulkanisch-bedingte Erdbeben. Je häufiger es bebt, desto größer die Wahrscheinlichkeit für einen Vulkanausbruch.

Wir erinnern uns: Der Taal brach am 12. Januar 2020 aus. Zuerst begannen phreatische Eruptionen, die sich dann schnell zu phreatomagmatische Ausbrüche steigerten. Vulkanasche stieg so hoch auf, dass sie die Stratosphäre erreichte. Der Boden in Teilen der Caldera hob sich sehr schnell, so dass ein Fluss, der in den Taal-See mündet trockenfiel. In den Wochen vor der Eruption setzte eine seismische Krise ein. Es gab bis zu 140 Erdbeben am Tag. Kurz vor dem Vulkanausbruch gab es Erdbeben mit Magnituden im 4-er Bereich. Doch der Ausbruch ließ relativ schnell wieder nach, ohne dass es zur erwarteten Katastrophe gekommen wäre und die Situation deeskalierte. Im letzten Jahr gab es einige phreatische Eruptionen, zu Zeiten, während derer der Schwefeldioxid-Ausstoß ebenfalls hohe Werte angenommen hatte. Damals gab es allerdings keinen Inflation.

Da sich sehr wahrscheinlich noch Restschmelze im System befindet, die sich in den letzten 2 Jahren im Magmenkörper akkumulierte, könnte die neuerliche Aufheizphase schneller ablaufen, als es zuvor der Fall war. Besonders phreatische Eruptionen könnten jeder Zeit entstehen. Es ist allerdings nicht sicher, dass es zu neuen Eruptionen kommen wird, doch die Wahrscheinlichkeit dafür ist gegeben.

Vulkan Taal steigert Schwefeldioxid Ausstoß signifikant

PHILVOLCS warnt vor VOG vom Taal-Vulkan

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Heute brachte das philippinische PHILVOLCS-Institut eine Warnung vor VOG heraus, da der Taal Vulkan seinen Schwefeldioxid-Ausstoß signifikant steigerte. Es wurden 12.125 Tonnen des schädlichen Gases pro Tag gemessen. Das ist der höchste Wert, seitdem die Alarmstufe am Taal auf „1“ reduziert wurde. Doch bereits in den letzten Wochen gab es eine deutliche Steigerung der Emissionen. Seit dem 15. Juli 2022 lagen diese bei durchschnittlich 4.952 Tonnen am Tag. Im Zeitraum Mai bis Mitte Juli  beliefen sich die Schwefeldioxid-Emissionen im Durchschnitt auf 1.289 Tonnen pro Tag. Die verstärkten Emissionen gehen einher mit einer größeren Dampfentwicklung aus dem Kratersee auf Volcano Island. Es entsteht Vulkansmog, der durch die Taal-Caldera zieht und auch zu riechen ist. So klagten Anwohner der Orte Tagaytay City und Bugaan East, Laurel, Batangas über Geruchsbelästigungen. Während Schwefeldioxid nicht sehr stark riecht, verursacht Schwefelwasserstoff hingegen den bekannten Geruch nach faulen Eiern. Möglich, dass auch dieses Gas in den Dampfwolken enthalten ist. Darüber hinaus wurden Schäden an der Vegetation beobachtet wovon auch Feldfrüchte betroffen sein sollen. Außer den Gasemissionen wurden vulkanisch-bedingte Erdbeben festgestellt. Darunter befanden sich 8 Tremorphasen.

PHILVOLCS  weißt darauf hin, dass VOG gesundheitsschädlich ist. Bei VOG handelt es sich um Nebel, der aus feinen Tröpfchen besteht, die vulkanisches Gas wie Schwefeldioxid enthalten, das säurehaltig ist und je nach Gaskonzentration und Dauer der Exposition Reizungen der Augen, des Rachens und der Atemwege verursachen kann. Menschen, die besonders empfindlich auf VOG reagieren, sind Menschen mit gesundheitlichen Problemen wie Asthma, Lungen- und Herzkrankheiten, ältere Menschen, schwangere Frauen und Kinder.

Es wird geraten, die Exposition zu begrenzen und Aktivitäten im Freien zu vermeiden. PHILVOLCS fordert die Anwohner des Taal-Vulkans auf in geschlossenen Räumen zu bleiben und Türen und Fenster zu schließen, um den Nebel abzuschirmen. Es wird das Tragen einer N95 Atemmaske empfohlen, die Augen zu schützen und viel zu trinken. Na, dann kann der Vulkanausbruch ja kommen!

Vulkan-News 04.05.22: Ruapehu

Ruapehu mit Dampfwolke

Staat: Neuseeland | Koordinaten: -39.28, 175.57 | Eruption: Hydrothermal

Am neuseeländischen Vulkan Ruapehu zeigt man sich zunehmend besorgt. Neben dem hohen Tremor, wurde gestern eine Dampfwolke gesichtet. Sie erreichte eine Höhe von 1500 m über dem Krater. Der Dampf stieg aus dem Kratersee auf, dessen Temperatur auf 39 Grad Celsius gestiegen ist. Die Forscher gehen davon aus, dass atmosphärische Bedingungen die Dampfbildung begünstigten. Zwei Tage zuvor wurde von GeoNet gemeldet, dass der Gasausstoß gestiegen sei.


Manam in Eruption

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Asche

In Papua Neuguinea stößt der Inselvulkan Manam kontinuierlich Vulkanasche aus. Sie steigt bis auf eine Höhe von 2100 m auf und driftet in Richtung Südost. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich der Vulkan auf einen neuen Paroxysmus vorbereitet.


Merapi: Seismizität leicht gestiegen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi wachsen die Dome derzeit langsam, allerdings könnte sich das bald wieder ändern, da eine erhöhte Seismizität Grund zur Annahme liefert, dass ein neuer Magmenschub unterwegs ist. An 2 Tagen der letzten Woche wurden jeweils mehr als 100 vulkanisch-bedingte Erdbeben registriert. Gestern waren es ca. 30 Erschütterungen. Es gehen weiterhin Schuttlawinen ab.


Taal mit thermischer Anomalie

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Der philippinische Taal-Vulkan emittiert heute eine moderate Wärmestrahlung mit 13 MW Leistung. Sie geht vom den Fumarolen am Rand des Kratersees auf Vulcano Island aus. Die Gase müssen sehr heiß sein, was ein Indiz für Magma ist, das hoch im Fördersystem steht. Gestern wurden 10 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß reduzierte sich auf 2300 Tonnen am Tag. Zuletzt wurde der Wert am 2. Mai ermittelt. Die starke Variabilität des Kohlendioxid-Ausstoßes gibt mir zu denken und ist ähnlich rätselhaft, wie die Prozesse auf Island vor der Fagradalsfjall Eruption. Ein spannendes Tätigkeitsfeld für neue Studien!

Taal verdoppelt Schwefeldioxid-Ausstoß

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Auf der philippinischen Insel Luzon dampft der Taal weiter vor sich her. PHILVOLCS meldete eine 900 m hohe Dampfwolke, die aus dem Hauptkrater auf Vulcano Island emittiert wird. Diese Emissionen gehen einher mit einem starken Schwefeldioxid-Ausstoß. Er belief sich gestern auf 12.943 Tonnen und war somit doppelt so hoch, wie bei meinem letzten Update. Das seismische Netzwerk detektierte 6 vulkanisch-bedingte Erdbeben. Darunter befanden sich 5 Tremorphasen. Sie waren zwischen 2 und 7 Minuten lang. In dem Erdbebengebiet vor der Westküste ereigneten sich weitere Erdstöße.

Vulkan-News 27.04.22: Batu Tara

Batu Tara mit Eruption

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.79, 123.59 | Eruption: Strombolianisch

Das VAAC Darwin brachte gestern eine Meldung zum indonesischen Vulkan Batu Tara heraus. Demnach kam es zu einer Eruption. Asche soll bis auf gut 2000 m Höhe aufgestiegen sein. Weitere Details sind nicht bekannt, da der Vulkanausbruch nur von Vulkanspottern am Boden beobachtet wurde. Wahrscheinlich waren es Fischer, die mit ihrem Boot den Inselvulkan passierten. Für den Batu Tara typisch sind strombolianische Eruptionen. Das Bild stammt aus dem Archiv.


Krakatau: Neues Satellitenbild

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Explosiv

Vom Anak Krakatau wurde ein neues Sentinel-Satellitenbild veröffentlicht. Im Infrarotspektrum ist noch die Wärmestrahlung multipler Lavaströme zu sehen, die vom Krater ausgingen und das Meer erreichten, was derzeit kein Kunststück ist, da der Krater in Küstennähe liegt.

Das VAAC meldet  auch heute Vulkanasche in 1500 m Höhe. Sie driftet in Richtung Südosten.


Stromboli mit Beben

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Vor der Nordküste von Stromboli manifestierten sich 3 schwache Erdbeben. Sie hatten Magnituden kleiner als 1 und lagen in nur wenigen hundert Metern Tiefe. Darüber hinaus ist der Vulkan nur schwach bis moderat strombolianisch aktiv. Der Tremor ist deutlich gefallen und hat den tiefsten Wert seit Monaten angenommen. Auffallend ist, dass es relativ häufig zu Steinschlägen kommt. Gestern wurden 19 registriert.


Taal: Schwefeldioxid-Ausstoß hoch

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Am Taal Vulkan ist der Schwefeldioxid-Ausstoß weiter hoch. PHILVOLCS registrierte gestern mehr als 6000 Tonnen des vulkanischen Gases. Aus dem Hauptkrater stieg eine 1200 m hohe Dampfwolke auf. Es gab 2 Tremorphasen.

Vulkan-News 22.04.22: Popocatepetl

Popocatepetl eruptierte 2 Mal

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption: Ascheexhalationen

In Mexiko eruptierte der Popocatepetl gestern 2 Mal. Vulkanasche erreichte eine Höhe von bis zu 6000 m und driftete in Richtung Südwesten. Es gab 21 Asche-Dampf-Exhalationen CENAPRED registrierte 1 vulkanotektonisches Beben und 41 Minuten Tremor.

Vor 1 Wochen war der Tremor weitaus intensiver gewesen, allerdings kam es nicht zu einer stärkeren Eruptionsphase, wie ich es erwartet hatte. Neues Domwachstum blieb scheinbar ebenfalls aus.


Anak Krakatau in Eruption

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Ejektiv

Der Anak Krakatau ist weiter aktiv und fördert Aschewolken, die bis zu 1500 m über Kraterhöhe aufsteigen. Nachts war rotglühende Tephra zu sehen gewesen. Es wurden 9 vulkanotektonische Erdbeben und 6 Tremorphasen registriert.


Taal stößt weiter Schwefeldioxid aus

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Der philippinische Taal-Vulkan stieß auch gestern viel Schwefeldioxid aus. Das geht aus einer Meldung des Instituts PHILVOLCS hervor, die heute veröffentlicht wurden. Demnach betrug der SO2-Gasflux 6042 Tonnen am Tag. Der Vulkan zeigt leichte seismische Unruhe und erzeugte 6 vulkanisch bedingt Erdbeben. Bei 5 dieser Erschütterungen handelte es sich um Tremor. Eine Dampfwolke stieg bis zu 1500 m auf.

Taal-Vulkan mit hohem Gas-Ausstoß am 21. April

  • Am Taal wird wieder vermehrt Schwefeldioxid ausgestoßen
  • MIROVA registriert eine starke Wärmeanomalie
  • In relativer Nähe zur Caldera gab es Erdbeben

Taal mit erhöhtem Schwefeldioxid-Ausstoß

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Gut 3 Wochen lang war der philippinische Taal-Vulkan aus dem Fokus der Berichterstattung verschwunden, doch jetzt rückt er wieder in den Mittelpunkt der News: PHILVOLCS meldet für gestern einen erhöhten Schwefeldioxid-Ausstoß von 5376 Tonnen am Tag. Zuvor belief sich der Wert auf 380 Tonnen. Außerdem wurden wieder 4 Tremorphasen registriert. Aus dem Kratersee auf Vulcano Island stieg eine 900 m hohe Dampfwolke auf. Dem nicht genug, wird bei MIROVA eine hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 1075 MW angezeigt. Sollte es sich nicht um eine Fehlmessung handeln, dann müsste es zu einer magmatischen Eruption gekommen sein, was ich für unwahrscheinlich halte. Dennoch zeigen die Werte, dass der Vulkan alles andere als Tot ist und mit einer weiteren Aktivitätssteigerung gerechnet werden kann.

Beeinflussen Erdbeben die Aktivität am Taal?

Interessant ist, dass es in den letzten Tagen wieder vermehrt Erdbeben westlich der Taal-Caldera gab. Am 18. April wurden 10 Erschütterungen detektiert. Die Stärkste brachte es auf Mb 4,8. Das Epizentrum lag ca. 100 km vom Taal entfernt und kann als Nachbeben eingestuft werden. Am 13. März hatte es dort ein Erdbeben der Magnitude 6,4 gegeben. Wenig später kam es zu einer Serie phreatomagmatischer Eruptionen am Taal und der anschließenden Aktivitätsabnahme. Letzte Nacht ereignete sich östlich von Mindanao ein Erdstoß Mw 6,0. Diesem Beben ging am 19. April ein Erdstoß Mw 6,1 voran. Dazwischen bildete sich ein Cluster schwächerer Erdbeben. Ob es einen Zusammenhang zwischen den Erdbeben und der Verstärkung der Aktivität am Taal Vulkan gibt, lässt sich wissenschaftlich nicht so einfach beweisen, liegt aber im Bereich des Möglichen. Generell gibt es die These, dass sich starke Erdbeben auf die Aktivität von Vulkanen auswirken können. An einem chilenischen Vulkan wurden auch bereits Beweise gefunden, die diese These stützen. Aber gerade die Philippinen werden oft von starken Erdbeben erschüttert, so dass es dann immer möglich ist, eine Korrelation zwischen Erdbeben und Vulkanausbrüchen zu sehen. (Das Bild stammt aus dem Archiv.)

Vulkan-News 10.04.22: Taal

In der Top-Story geht es heute um ein Nachlassen der Aktivität am Taal. Zudem gibt es weitere Meldungen des Tages. Sie betreffen die Vulkane Nevado del Ruiz, Wolf und den Laacher See-Vulkan

Taal: Reduzierung der Alarmstufe

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

  • Am Taal sind die geophysikalischen Parameter rückläufig
  • Die Alarmstufe wurde auf „gelb“ reduziert
  • Mehrere Gedankenszenarien zu den Vorgängen am Vulkan

Was ist los, am Taal? Diese Frage stellten sich in der letzten Woche viele Vulkanophile, die die Geschehnisse am philippinischen Calderavulkan seit Monaten mit Spannung verfolgten. Wir erinnern uns: Der Vulkan stieß seit seinen starken Eruptionen im Januar 2020 enorme Mengen Schwefeldioxid-Gas aus und es kam immer wieder zu vulkanisch bedingten Schwarmbeben, obwohl seit Monaten Deflation festgestellt wurde. Ende März hat es dann eine Serie phreatomagmatischer Eruptionen gegeben und man dachte schon, es würden neue stärkere Vulkanausbrüche anstehen, doch weit gefehlt. Seit Anfang des Monats ging es mit den geophysikalischen Werten bergab. Davon ist nicht nur die Bodendeformation betroffen, sondern auch Seismizität und Gas-Ausstoß. Es werden praktisch keine vulkanotektonische Erdbeben mehr detektiert und der Gasausstoß reduzierte sich um ca. 90%. Heute meldete PHILVOLCS eine SO2 Emission von 103 Tonnen für den 8. April. Die Vulkanologen verringerten den Alarmstatus von „orange“ auf „gelb“.

Was passierte am Taal?

Der Feuerberg (Dampfberg wäre passender) ist immer noch vulkanisch Unruhig und es könnte zu weiteren Eruptionen kommen, doch die Gefahr von Ausbrüchen hat deutlich abgenommen. Warum die Parameter rückläufig sind, darüber lässt sich nur Spekulieren. Ein Szenario ist, dass der Vulkan durch die jüngsten Eruptionen deutlich Dampf abgelassen hat und sich der Druck im Kessel dadurch reduzierte. Das erklärt aber nicht, warum deutlich weniger Schwefeldioxid ausgestoßen wird, denn bei den phreatomagmatischen Eruptionen wurde nur sehr wenig Tephra ausgestoßen. Schwefeldioxid wird ja bekanntlich von einem aktiven Magmenkörper im Untergrund emittiert. Oder etwa nicht? Wurde das Gas im Hydrothermalsystem zwischengespeichert? Oder hat das starker Erdbeben Mw 6,4, das sich am 15. März vor der Küste Luzons ereignete, den Vulkan abgewürgt? Oder verstopfte der Schlot nach den phreatomagmatischen Eruptionen? Aber warum gibt es dann keine vulkanisch bedingten Erdbeben mehr? Vielleicht ist auch der Magmenkörper soweit abgekühlt, dass er weniger Gas abgibt. Wissenschaftlich betrachtet wird sich wohl keine dieser Spekulationen beweisen lassen. So bleibt uns nur übrig abzuwarten, wie sich die Situation am Taal entwickeln wird.


Weitere Meldungen des Tages: 

Nevado del Ruiz eruptiert Asche

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

In Kolumbien ist der Nevado del Ruiz weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Das VAAC detektiert sie in einer Höhe von 6100 m. Die Aschewolke driftet in Richtung Westen. Gestern erreichte die Asche sogar eine Höhe von 7300 m. Der Vulkan emittiert seit Monaten Vulkanasche.


Wolf emittiert Wärme

Staat: Ecuador | Koordinaten: 0.032, -91.332 | Eruption: Spalteneruption

Auf der Galapagosinsel Isabela ist der Wolf-Vulkan weiter aktiv. MIROVA detektiert eine sehr hohe Thermalstrahlung mit 540 MW Leistung. Sie geht von einem Lavastrom aus, der sich bis auf 1 km der Küste genähert hat.


Laacher-See-Vulkan mit Erdbeben

Staat: Deutschland | Koordinaten: 50.41, 7.27 | Eruption: Mofetten

In der Nähe des Laacher See Vulkans (Vulkaneifel) manifestierte sich gestern ein schwacher Erdstoß der Magnitude 2,0. Der Erdbebenherd lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 6 km südlich von Mendig und ca. 10 km vom Maarvulkan entfernt detektiert.

Weiterführender Link: Welcher Vulkan eruptiert aktuell?

 

Vulkan-News am 02.04.22: Aso-san

Aso-san mit Wärmestrahlung

Staat: Japan | Koordinaten: 32.88, 131.11 | Eruption: Fumarolisch

Am japanischen Aso-san wurde heute eine thermische Anomalie detektiert. MIROVA ermittelte eine Leistung von 61 MW. Außerdem sind auf der Webcam Entgasungen zu sehen. Gegenüber dem Februar hat die Seismizität abgenommen, ist aber noch deutlich erhöht. Täglich werden bis zu 100 vulkanotektonische Erschütterungen detektiert. Es bewegen sich magmatische Fluide im Untergrund und es könnte zu Explosionen kommen.

Kirishima mit Warnstufe „gelb“

Staat: Japan | Koordinaten: 31.93; 130.86 | Eruption: Fumarolisch

Am südjapanischen Komplexvulkan Kirishima wurde die Warnstufe auf „gelb“ erhöht. Die Warnung gilt für den Krater Shinmoedake. Dort wurde am 27. März eine deutliche Erhöhung der Seismizität festgestellt. Es wurden fast 30 vulkanotektonische Beben registriert. Kirishima und Aso-san liegen nur wenige Kilometer voneinander entfernt.

Merapi mit Domwachstum

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Der Vulkan Merapi baut weiter an seinen Domen, die nun wieder an Volumen zunehmen, seitdem es in den letzten Tagen nicht mehr zu Abgängen pyroklastischer Ströme kam. Ende März betrug das Volumen des südwestlichen Lavadoms 1.672.000 Kubikmeter, während die zentrale Kuppel 2.582.000 Kubikmeter groß war. In der 2. Märzwoche gingen 16 pyroklastische Ströme ab, woraufhin sich die Volumina beider Dome deutlich reduziert hatten.

Santiaguito: Erhöhte Gefahr von Laharen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

Der guatemaltekische Domvulkan Santiaguito ist weiterhin aktiv und baut an seinem Dom Caliente. Nachts wurde an der Staukuppel Rotglut gesichtet. Es intrudieren Lavablöcke und es gehen Schuttlawinen und Lavaströme ab. Die Meteorologen sehen Hinweise auf ein frühes einsetzten der Regenzeit und die Vulkanologen warnen, dass dann eine erhöhte Lahar-Gefahr besteht.

Taal mit phreatomagmatischen Eruptionen

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Phreatomagmatisch

Während die Aktivität am Taal gestern gering war, wurden am 30. März insgesamt 3 phreatomagmatische Eruptionen gemeldet. Zu diesem Zeitpunkt war die seismische Aktivität gering. Seit gestern nahm sie aber wieder deutlich zu. So meldet PHILVOLCS heute 36 Niedrigfrequenzerdbeben. Der Schwefeldioxidausstoß belief sich auf mickrige 2451 Tonnen am Tag.