Gestern erzeugte der Ätna auf Sizilien seinen ersten Paroxysmus in diesem Jahr. Das Pausenintervall zum Vorgänger betrug siebeneinhalb Wochen. Der Ausbruch zeichnete sich im Tagesverlauf ab, erreichte seine Hochphase aber erst am späten Abend, dass aber bei schönstem Wetter und bester Fernsicht. So gibt es Fotos der Eruption, die von der Liparischen Insel Salina aus gemacht wurden, auf einer Distanz von fast 100 km. Der Ausbruch förderte Vulkanasche bis auf einer Höhe von 9700 m. Um 20:40, 21:19 und 21:26 Uhr UTC gingen Pyroklastische Ströme ab, die einige Hundert Meter weit glitten. Der längste Lavastrom floss aus der Bresche im Neuen Südostkraterkegel und bewegte sich in Richtung Süden. Die Lavafront stagnierte auf 2700 m Höhe. Ungewöhnlich für einen Ätna-Paroxysmus ist die hohe Häufigkeit vulkanischer Blitze gewesen. Zwar gab es bei früheren Eruptionen schon vereinzelte Blitze, aber bei weitem nicht so viele wie diesmal. Möglicher Weise war die Häufung den atmosphärischen Bedingungen geschuldet, oder die Korngröße der fragmentierten Tephra war anders als sonst. Möglich ist auch eine höhere Austrittsgeschwindigkeit der Pyroklastika.
Der Lavastrom am Fuego ist länger geworden und misst nun ca. 100 m. Entsprechend vergrößert hat sich die Wärmestrahlung. MIROVA registrierte heute 200 MW Leistung. Es gehen glühende Schuttlawinen ab, die den Vegetationsrand erreichen. Pro Stunde gibt es zwischen 5 und 8 explosive Eruptionen. Sie fördern glühende Tephra bis auf 300 m Höhe über den Krater. Vulkanasche steigt bis auf 4800 m Höhe über dem Meeresspiegel auf.
Auf der philippinischen Insel Luzon eruptierte der Taal phreatisch. Die Dampfexplosion förderte eine Eruptionswolke, die einige Hundert Meter hoch aufstieg. Darüber hinaus emittierte der Vulkan gut 10.000 Tonnen Schwefeldioxid am Tag und erzeugte 7 vulkanisch bedingte Erdbeben. Das gesamte Vulkangebäude senkt sich weiterhin leicht ab.
Im letzten Jahr war Anak Krakatau relativ ruhig, doch das könnte sich nun ändern: das VAAC Darwin meldet heute kontinuierliche Asche-Emissionen vom Anak. Die Aschewolken steigen bis auf einer Höhe von 2100 m auf und werden vom Wind in Richtung Südosten verfrachtet. Das VSI detektierte am Monatsende einen deutlichen Anstieg der Seismizität. An 2 Tagen in Folge wurden jeweils mehr als 150 vulkanisch bedingte Erdbeben detektiert. Seit 2 Tagen ist die Seismizität wieder niedriger, liegt aber dennoch über dem mehrmonatigen Mittelwert. Gestern wurden 25 vulkanisch bedingte Erschütterungen aufgezeichnet.
Seit dem katastrophalen Kollaps des Kegels und dem Beginn der Corona-Pandemie, kommen nur noch sehr wenige aktuelle Aufnahmen herein. Auf einem Satelliten-Foto der letzten Woche ist eine Dampfwolke zu erkennen, die vom Krater aufsteigt. Der Kratersee ist seit den letzten Eruptionen verschwunden. An der Küste sind Wasserverfärbungen auszumachen, die von hydrothermaler Aktivität zeugen. Es ist keine thermische Anomalie zu sehen gewesen.
Katla: Erdbeben M 4,0
Staat: Island | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Subglazial fumarolisch
Gestern Abend erschütterte ein Erdbeben der Magnitude 4,0 den subglazialen VulkanKatla. Das Hypozentrum befand sich in nur 100 m Tiefe. Tiefenangaben erfolgen normalerweise ab dem Meeresspiegel. Es war das stärkste Erdbeben unter der Katla seit 2017. Es folgten zahlreiche Nachbeben, darunter ein Beben mit M 3,2.
Vom philippinischen Taal-Vulkan wird eine weitere phreatische Eruption gemeldet: sie ereignete sich gestern um 15.55 Uhr und dauerte 2 Minuten. Die Dampfwolke stieg gut 300 m hoch auf und driftete in Richtung Südwesten. Seit Ende Januar kommt es vermehrt zu diesen phreatischen Eruptionen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich auf 7902 Tonnen. Dafür, dass keine Lava austritt, ist es ein sehr hoher Wert, der allerdings weit von den Spitzenwerten des Vulkans entfernt ist. Außerdem hat die Seismizität wieder zugenommen. PHILVOLCS registrierte 152 vulkanisch bedingte Erdbeben. In dieser Zahl enthalten waren 33 Tremor-Phasen. Es wird scheinbar weiterhin Deflation festgestellt. Dennoch befindet sich Schmelze im Untergrund und es könnten sich auch magmatische Eruptionen zutragen, die ohne weitere Vorwarnungen generiert werden.
Unter der Ostflanke des sizilianischen Vulkans Ätna ereignete sich ein Schwarmbeben. Das INGV zeigt 13 Erschütterungen für den 31. Januar an. Die meisten Erdbeben ereigneten sich in einem Cluster, der sich ca. 1.5 km nördlich vom Monte Fontane formierte. Das stärkste Beben brachte es auf eine Magnitude von 2,4, mit einem Hypozentrum in 5,3 km Tiefe. Im Wochenbericht schreibt das INGV, dass es nahezu kontinuierliche strombolianische Eruptionen am Neuen Südostkrater gegeben hat. Aus der Bocca Nuova gab es schwache bis moderate Infraschall-Ereignisse, die auf tief sitzende Explosionen hindeuteten.
Merapi mit hoher Seismizität
Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom
Vor 2 Tagen ging am Merapi ein kleinerer Pyroklastischer Strom ab. Zudem wurden und werden täglich zahlreiche Abgänge von Schuttlawinen registriert. Die Seismizität stieg in den vergangenen 2 Tagen signifikant an: pro Tag wurden mehr als 100 vulkanotektonische- und hybride Erdbeben detektiert. Es sind die höchsten Werte der letzten 3 Monate. Sollten die Beben anhalten, kann man davon ausgehen, dass ein neuer Schub Magma aufsteigt und die Dome bald anfangen schneller zu wachsen.
Semeru stößt Vulkanasche aus
Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom
Der indonesische Vulkan Semeru stieß wieder eine Aschewolke aus. Laut VAAC erreichte sie eine Höhe von 4900 m und driftete in Richtung Nordosten. Im Krater des Vulkans wächst ein Lavadom und es werden sporadisch Pyroklastische Ströme generiert. Die aktuelle Aschewolke könnte von einer der Glutwolken ausgehen. Starke Regenfälle können Lahare auslösen.
Auf den Philippinen gibt der Taal weiter Rätsel auf, indem er bei anhaltender Deflation viel Schwefeldioxid ausstößt und zugleich seine Seismizität erhöhte. Gestern registrierte PHILVOLCS 31 vulkanotektonische Erdbeben, inkl. 8 Tremorphasen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich auf 10.594 Tonnen am Tag. Im Kratersee auf Volcano Island wellten hydrothermale Fluide auf. Dampfwolken erreichten eine Höhe von bis zu 600 m.
In der Nacht hielt die strombolianische Aktivität am Ätna an. Der Neue Südostkrater förderte glühende Tephra einige Zehner Meter hoch. Die Aktivität war am Besten durch die Scharte im Süden zu sehen. Heute Morgen erkennt man auf den Livecams Vulkanasche aufsteigen, die vom starken Wind ins Valle del Bove gedrückt wird. MIROVA zeigt schwache thermische Anomalien an. Auf Sentinel-Satellitenfotos vom 29. Januar sieht man schwache Hotspots am Kraterrand des Neuen Südostkraters und in der Bocca Nuova. Bei genauem hinschauen sieht man auch im Nordostkrater einen warmen Schlot. Laut Dr. Boris Behncke nimmt die Tremor-Amplitude sehr, sehr, sehr langsam zu. Es sieht so aus, als würde Ätna auf einen neuen Paroxysmus zusteuern.
Das VAAC Darwin detektierte ein Aschewölckchen, das vom indonesischen Vulkan Batu Tara aufstieg. Die Eruptionswolke erreichte eine Höhe von 1500 m. Der Wind verfrachtete die Asche in Richtung Ost-Süd-Ost. Batu Tara liegt auf der entlegenen Insel Komba und war bis vor einigen Jahren daueraktiv. Die Geonauten landeten dort als erstes westliche Team an und fotografierten die Eruptionen. Für mich ist der Vulkan einer meiner Favoriten und die Meldung über eine Wiederaufnahme der Aktivität ein kleines Highlight.
Der Batu Tara ist einer der Vulkane des zirkumpazifischen Feuerrings. Der Vulkanismus entlang des Pazifiks ist das Ergebnis der Kollision mehrerer tektonischer Platten, darunter die Pazifische Platte, die Australische Platte, die Eurasische Platte, die Philippinische Platte und die Indische Platte. Diese Platten bewegen sich relativ zueinander, wodurch es zu Subduktion und zur Bildung von vulkanischen Inselbögen kommt.
Batu Tara liegt in der Nähe der Konvergenzzone zwischen der Australischen Platte und der ozeanischen Sundplatte. In diesem Bereich findet Subduktion statt. Diese Subduktion erzeugt Schmelzen und Magmaaufstiege, die letztendlich zur Bildung von Vulkanen wie Batu Tara führen.
Der 748 m hohe Inselvulkan bildet die kleine Insel Pulau Batu Tara in der Bandasee. Er ist bekannt für seine regelmäßigen vulkanischen Aktivitäten. Die jüngsten dokumentierten Ausbrüche des Batu Tara fanden im Zeitraum von 2007 bis 2015 statt. Seitdem ist es recht ruhig um den Batu Tara. nur gelegentlich gibt es thermische Anomalien und kleine Aschewolken, wie es jetzt der Fall war. Aufgrund seiner abgeschiedenen Lage sind Augenzeugenberichte der eruptiven Tätigkeit selten. Unsere Expedition war damals die erste, die am Vulkan anlandete um ihn zu fotografieren. Dazu mussten wird die Insel umrunden und einen geeigneten Landungsplatz finden. Der erste Kontakt erfolgte schwimmend.
Kilauea: Lava im Krater
Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch
Nach einer 2 tägigen Pause kehrte heute Nacht Lava in den Halema’uma’u-Krater des Kilaueas zurück. Bis jetzt ist es nur ein kleinerer Lavastrom, den man auf der LiveCam sehen kann, doch die Aktivität könnte sich schnell steigern.
Gestern meldete PHILVOLCS 9 phreatische Ausbrüche vom Taal Vulkan. Die Dampferuptionen dauerten bis zu 2 Minuten und ließen Dampfwolken mehrere Hundert Meter aufsteigen. Es wurden 31 vulkanotektonische Beben registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 10.036 Tonnen am Tag. Heute wurden niedrigere Werte gemeldet: 13 Erschütterungen wurden registriert und 4829 Tonnen Schwefeldioxid.
Staat: USA | Lokation: 55.42; -161.89 | Eruption: Lavastrom
In Alaska ist es der Pavlof, der wieder aktiver geworden ist. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 69 MW. Das AVO berichtet von einer schwachen Aktivität des Vulkans. Eine 3D-Simulation aus Satellitendaten zeigt, dass ein schmaler Lavastrom im oberen Bereich der Ostflanke unterwegs ist. In der vergangenen Woche gab es einige Asche-Eruptionen. Der Alarmstatus wurde auf „orange“ erhöht.
In den letzten Wochen war die seismische Aktivität entlang der Subduktionszone des Inselbogens erhöht. Tatsächlich sind noch 3 weitere Vulkane der Aleuten aktiv. Bei ihnen handelt es sich um die Feuerberge Great Sitkin, Davidov und Semisopochnoi.
Am Stromboli wurde gestern eine sehr hohe Kohlendioxid-Emsission gemessen: sie betrug 2661 Tonnen am Tag. In den Tagen zuvor wurde meistens eine schwache bis mittelstake Gasemission nachgewiesen. Kohlendioxid ist meistens das Gas, dass als erstes die Erdoberfläche erreicht, wenn Magmen aufsteigen. Auf jeden Fall signalisiert es, dass eine größere Menge Magma im Fördersystem unterwegs ist. Zudem registrierte das LGS 203 thermische Durchgänge, die von strombolianischen Eruptionen zeugen. Das Lavaspattering, welches in der letzten Woche oft beobachtet wurde, hat nachgelassen. Außerdem ist die Seismizität im Bereich der Liparischen Inseln erhöht.
Der Philippinische Taal-Vulkan stößt derzeit wieder extrem viel Schwefeldioxid aus. Gestern meldete PHILVOLCS eine Emission von 18,705 Tonnen am Tag. Heute wurde im Bulletin von 15,633 Tonnen berichtet. Diese Werte sind so hoch, wie man sie sonst nur während Eruptionen von größerer Menge Lava misst. Im Untergrund des Taals scheint viel Magma unterwegs zu sein. Zudem stieg Wasserdampf bis zu 900 m hoch auf. In manchen Medienberichten ist von phreatischer Aktivität die Rede. Nicht zum Bild passt hingegen die Deflation, die seit September letzten Jahres anhält. Man müsste sich hier die Frage stellen, ob nicht ein ähnliches Phänomen, wie bei den Campi Flegrei Auslöser der Bodendeformationen ist. Gemeint ist der Bradyseismos, der wahrscheinlich auf Fluidbewegungen im Hydrothermalsystem zurückzuführen ist.
Der Vulkan Ambrym liegt in Vanuatu und scheint zu neuem Leben erwacht zu sein. Gestern wurde eine Aschewolke gesichtet, die aus dem Krater Benbow aufstieg. Heute sieht man auf der LiveCam einen rot illuminierten Nachthimmel. Es ist sehr gut möglich, dass sich gerade ein neuer Lavasee formiert. Der alte Lavasee war im Dezember 2018 ausgelaufen. Seitdem war es relativ ruhig am Vulkan. Anfang Januar wurde das Archipel von mehreren Erdbeben erschüttert. Das Stärkste brachte es auf Mw 6,0. Aktuell erkennt man auf dem Seismogramm einige Ausschläge, die mit den Explosionen von gestern in Verbindung stehen. Der Tremor ist leicht erhöht.
Auf Sentinel-Satellitenbildern vom 23. Januar erkennt man noch keine thermische Anomalien. Messungen von MIROVA liegen auch noch nicht vor. Ich bin auf das nächste wolkenfreie Bild gespannt.
Lange Zeit brodelten in den verschiedenen Kratern des Ambrym-Vulkans Lavaseen, bis sie durch einen Spalt auf der oberen Vulkanflanke abflossen. das war im Jahr 2018, dem Jahr des großen Verschwindens der Lavaseen weltweit. Warum zeitnahe praktisch alle größeren Lavaseen abflossen sit unklar. sehr wahrscheinlich war es ein statistischer Zufall, doch es ist nicht völlig auszuschließen, dass es eine gemeinsame Ursache gab, die bislang wissenschaftlich nicht erforscht ist.
Der bekannteste und langlebigste Lavasee auf Ambrym befande sich im Inneren des Marum-Kraters. Er hat einen Durchmesser von etwa 1,2 Kilometer. Der Lavasee war berühmt für seine spektakuläre Aktivität. Oft konnte man flüssige Lavablasen sehen und manchmal bildeten sich Fontänen. Der Lavasee im Benbow-Krater war jünger, als jener im Marum.
Der Ätna auf Sizilien, ist in den letzten Wochen aus dem Fokus der Berichterstattung verschwunden und tatsächlich ist seine sichtbare Aktivität gering. Auf einem Infrarot-Sentinel-Foto vom 22. Januar ist kein einziger Hotspot zu sehen und alle Förderschlote scheinen kalt zu sein. Das kam zuletzt vor mehreren Jahren vor. Dennoch ist der Vulkan nicht ganz aus, denn das LGS berichtet von 135 Infraschall-Ereignissen, von denen einige einen hohen akustischen Druck von 1,7 Pa erzeugten. Bei diesen explosiven Ereignissen scheint aber nicht viel glühende Tephra gefördert zu werden, oder die Situation hat sich seit dem letzten wolkenfreien Sentinel-Foto grundlegend geändert. Die Seismizität unter dem Vulkan ist in den letzten Wochen zwar gestiegen, wird in den vergangenen Tagen aber auch nur von vereinzelten Beben im Bereich der Mikroseismizität am Leben gehalten. Alles im allem ist der Vulkan derzeit recht ruhig, was allerdings nicht bedeutet, dass dieser Zustand lange anhalten muss.
Die Seismizität unter dem Kanlaon ist weiter erhöht: für gestern meldete PHILVOLCS 14 vulkanotektonische Erschütterungen. Die Messdaten von GPS und Inklinometer zeigen, dass Inflation stattfindet. Magma sammelt sich unter dem Vulkan an.
Semeru mit Aschewolke
Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom
Der indonesische Vulkan Semeru emittierte wieder Vulkanasche. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4000 m auf. Das VSI meldete 3 explosive Eruptionen innerhalb von 6 Stunden. Im gleichen Zeitraum wurde 1 vulkanotektonisches Beben festgestellt. Zudem wurde eine Phase mit harmonischen Tremor detektiert.
Semisopochnoi in Eruption
Staat: USA | Koordinaten: 51.93, 179.58 | Eruption: Aschewolken
Auf der Aleuten-Insel Semisopochnoi ist der Vulkankegel Cerebus aktiv und stößt regelmäßig Vulkanasche aus. Das AVO schreibt, dass die Aschewolken gewöhnlich die 3000 m Marke nicht überschreiten. Trotzdem steht der Alarmcode für den Flugverkehr auf „orange“. Die Vulkaninsel liegt im Beringmeer und zählt zum Archipel der Rat-Inseln im Westen der Aleuten. Die Aleuten bilden einen vulkanischen Inselbogen zwischen Alaska und Kamtschatka.
Der philippinische Taal-Vulkan stieß gestern wieder eine besonders große Menge Schwefeldioxid aus. PHILVOLCS registrierte 11228 Tonnen am Tag. Eine Dampfwolke stieg bis zu 1500 m hoch auf. Vulkanotektonisches Erdbeben gab es nicht. Caldera und Inselvulkan sind im Stadium der Deflation begriffen. Der hohe Schwefeldioxid-Ausstoß passt nicht so ganz zum restlichen Verhalten des Feuerberges und es ist praktisch unmöglich Prognosen darüber abzugeben, ob sich eine große Eruption anbahnt.
Heute Nacht stieg der Tremor am Ätna kurzfristig bis in den roten Bereich an. Ein zweiter Peak kratzte das Rot an. In den Vortagen wurden ab und zu Asche-Emissionen aus dem Nordostkrater beobachtet. Aktuell hüllt sich der Gipfel in Wolken, aber es ist möglich, dass sich der Vulkan auf eine Eruption vorbereitet.
Der Vulkan auf La Palma bleibt aktiv und stößt heute Morgen Asche und Dampf aus. Während der Nacht zeigte der Livestream einen Lavastrom, der im Vergleich zum Vortag aber deutlich kleiner war. Allerdings heißt das nicht, dass es an anderer Stelle nicht doch einen größeren Lavastrom gegeben haben könnte. Dafür spricht, dass MIROVA eine ähnlich hohe Thermalstrahlung wie am Vortag detektierte. Sie hatte eine Leistung von 1286 MW. Gestern wurden gut 95 Beben registriert. Einige Erdstöße hatten Magnituden im 4-er Bereich und ihre Hypozentren befanden sich in größerer Tiefe. Die Bodenhebung beläuft sich heute auf 6 cm.
Am philippinischen Taal-Vulkan kam es gestern zu 3 kurzweiligen phreatomagmatischen Eruptionen. Sie manifestierten sich um 8:11 Uhr, 8:17 Uhr und 20:34 Uhr (Ortszeit) und dauerten zwischen 1 und 5 Minuten. Ort des Geschehens war der Hauptkrater auf Volcano Island. Eine Wärmebildkamera detektierte 200 bis 1.500 Meter hohe Dampfwolken. Phreatomagmatische Ausbrüche treten auf, wenn heißes Magma mit Grundwasser in Kontakt kommt. Normalerweise wird dabei aber auch Tephra gefördert. Da in den Berichten von PHILVOLCS nur von Dampf die Rede ist, gehe ich davon aus, dass es sich letztendlich um phreatische Eruptionen ohne direkten Kontakt zwischen Magma und Wasser handelte.
Phivolcs erinnerte die Öffentlichkeit daran, dass für den Taal Volcano weiterhin die Alarmstufe 2 gilt, was bedeutet, dass der Vulkan weiterhin „erhöhte Unruhe“ zeigt. Jederzeit kann es zu neuen Ausbrüchen kommen.
Darüber hinaus registrierte das Überwachungsnetzwerk 30 vulkanisch bedingte Erdbeben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich auf 6643 Tonnen am Tag.
Gestern stieg der Tremor am Cumbre Vieja weiter an und auch die Seismizität machte einen gehörigen Sprung nach oben: Seit Mitternacht wurden 113 Erschütterungen detektiert. Die Stärkste brachte es heute Morgen auf eine Magnitude von 4,4. Der Erdbebenherd lag in 37 km Tiefe. Die Bodenhebung ist stabil geblieben und liegt bei ca. 5,5 cm. Die Livecam ist auf einen verzweigten Lavastrom gerichtet. Dementsprechend sieht man die Vorgänge am Krater nicht. Laut den Daten würde ich eine Zunahme des Tephra-Ausstoßes vermuten. Heute Nacht detektierte das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 2400 m.
Am philippinischen Taal-Vulkan kam es heute Nacht (Ortszeit) zu 2 kurzweiligen phreatomagmatischen Eruptionen. Sie ereigneten sich um 1:46 Uhr und 2:54 Uhr und erzeugten seismische Signale von 1 und 2 Minuten Dauer. Die Explosionen erzeugten zwei heiße Dampfwolken, die zwischen 400 und 500 m hoch aufstiegen und auf den Thermalkameras zu sehen waren. PHILVOLCS berichtet noch von einer weiteren Eruption, die sich in den letzten 2 Tagen ereignet haben muss.
Die Explosionen ließen sich zwar nicht Vorhersagen, kamen aber auch nicht überraschend, denn schließlich steigt unter dem Vulkan Magma auf und er verfügt über ein Hydrothermalsystem. Phreatomagmatische Eruptionen entstehen, wenn Magma in Kontakt mit Wasser kommt. Normalerweise wird bei einer phreatomagmatischen Eruptionen auch Tephra gefördert. Da dies hier offenbar nicht der Fall gewesen war, handelte es sich wahrscheinlich um phreatische Eruptionen, die ohne direkten Kontakt zwischen Magma und Wasser entstanden. Wie auch immer, die Ausbrüche sind ein Indiz dafür, dass sich bald auch stärkere Eruptionen ereignen könnten. PHILVOLCS zeigt sich alarmiert und empfiehlt Piloten den Luftraum um den Taal-Vulkan zu meiden.
Gestern war die Seismizität ehr gering und es wurden nur 5 vulkanisch bedingte Erdbeben aufgezeichnet. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei 11846 Tonnen am Tag.
Am Cumbre Vieja ist ein Ocean Entry aktiv. Die Vulkane Karymsky und Lewotolok eruptieren Aschewolken. Stromboli eruptiert häufig. Der Taal wackelt und dampft.
Die explosive Aktivität am Cumbre Vieja fluktuiert auf niedrigem Niveau. Es wechseln sich Dampf-Phasen mit Pulsen ab, bei denen Tephra gefördert wird. Der Tremor ist wieder etwas gestiegen, bewegt sich aber auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Die Förderung von Lava geht weiter. Die Lavaströme fließen zum Teil durch Tubes und treten in größerer Entfernung vom Kegel zutage. Gestern Abend war ein Ocean Entry aktiv. Die Bodenhebung ist recht stabil und beträgt 8 cm. Die Seismizität ist seit gestern Abend deutlich rückläufig und heute Vormittag werden nur noch vereinzelte Erdbeben registriert. Was dafür noch rigoroser geworden ist, sind die Zugangsbestimmungen in die Sperrzone. Dorthinein gelangen jetzt nur noch Forscher, die einen Forschungsauftrag von einem Institut nachweisen können.
Karymsky eruptiert Aschewolken
Staat: Russland | Koordinaten: 54.048, 159.441 | Eruption: Vulcanianisch
Der Karymsky auf Kamtschatka eruptiert weiterhin Aschewolken. Heute Nacht stiegen sie bis auf einer Höhe von 6100 m auf und drifteten Richtung Norden. Tom Pfeiffer von Volcanodiscovery plant eine Expedition zum derzeit aktivsten Vulkan der sibirischen Halbinsel und sucht noch Mitreisende.
Der Lewotolok liegt auf der indonesischen Insel Lembata. Aktuell kann man ihn als einen der aktivsten Vulkane des Archipels bezeichnen. Gestern wurden 2 explosive Eruptionen registriert. Sie erzeugten seismische Signale mit Maximalamplituden von 21,7 mm und 38 Sekunden Dauer. Die Seismizität ist gering. Es wurden 2 Tremorphasen und ein vulkanotektonisches Beben registriert.
Die Anzahl der stündlichen Eruptionen am Stromboli ist hoch: das INGV attestiert dem Vulkan zwischen 19-25 Ereignisse pro Stunde. Allerdings handelt es sich überwiegend um schwache Explosionen. Die Bebentätigkeit ist ebenfalls erhöht. Der Tremor war in den letzten Tagen erhöht, zeigt nun aber eine rückläufige Tendenz. Der Gasausstoß ist niedrig-moderat. Generell geht der Vulkan seinem normalen Tagesgeschäft nach. Der Aufstieg zur Gipfelregion ist aber weiterhin gesperrt.
Am philippinischen Taal-Vulkan wurden gestern 108 vulkanische bedingte Erdbeben registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich auf 9448 Tonnen am Tag. Die Situation bleibt angespannt.