Vulkan Ätna mit Erdbeben am 05.07.23

Erdbeben M 4,0 im Nordwesten des Ätnas

Datum 05.07.23 | Zeit: 04:07:11 UTC | 37.770 ; 14.760 | Tiefe: 20 km | Mb 4,0

Heute bebt die Erde nicht nur am Fagradalsfjall auf Island, sondern auch am Ätna auf Sizilien. Dort ereignete sich um 04:07 Uhr ein Erdbeben der Magnitude 4,0. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird vom INGV mit 20 km angegeben. Das EMSC zeigt eine Tiefe von 3,9 km an. Beim GFZ wurde die Tiefe mit 10 km festgesetzt. Dort gibt es die Bemerkung, dass es schwierig sei die genaue Tiefe zu ermitteln. Das Epizentrum wurde ganz im Nordwesten bei Bronte festgestellt. Das Beben lag unter dem Fuß des Vulkans, an der Grenze des Erfassungsbereichs der Beben am Vulkan.  Die Tiefe des Bebens spricht dafür, dass es mit Magma im Zusammenhang steht, das dabei ist in die untere Erdkruste einzudringen. Eine rein tektonische Herkunft der Erschütterung lässt sich aber nicht ausschließen. Es gab schwächere Nachbeben mit Magnituden im 2er-Bereich.

Schaut man sich die Shakemap an, dann fällt auf, dass die Nachbeben noch nicht eingetragen sind. Dafür sieht man aber den Bebencluster im Osten des Vulkans, der vom Schwarmbeben Ende Juni verursacht wurde. Im Juni wurden 285 Beben unter dem Ätna registriert, was eine deutliche Steigerung zu den Vormonaten darstellt. Seit dem Frühjahr nimmt die Erdbebenaktivität unter dem Ätna zu und lässt auf eine Verstärkung des Magmenaufstiegs in einen tief sitzenden Magmenkörper schließen. Im aktuellen Wochenbulletin zum Ätna- das nun wieder regelmäßig veröffentlicht wird- ist allerdings keine Rede von einer signifikanten Änderung der Bodendeformation. Wenn es eine Verstärkung der Inflation gibt, spiegelt sie sich offenbar nicht in eine Versteilung der Vulkanflanken wider.

Dem Bericht der Vulkanologen ist zu entnehmen, dass es in der letzten Woche einen mäßigen Anstieg von Seismizität und Infrasound-Aktivität gab. Starke Entgasungen mit Explosionscharakter fanden in der Bocca Nuova und untergeordnet im Neuen Südostkrater statt. Der vulkanische Tremor war schwach bis mäßig stark und konzentrierte sich auf einen oberflächennahen Bereich unter der südöstlichen Basis des Neuen Südostkraters.