Sturm trifft Deutschland – Naturkatstrophen am 05.07.23

Starker Sommersturm „Poly“ trifft das nördliche Mitteleuropa und Deutschland

Update 16:00 Uhr: In Deutschland kam es nun ebenfalls zu einem Todesopfer durch Sturmtief „Poly“: In Rhede (Emsland) wurde eine Frau von einem umkippenden Baum erschlagen. Außerdem gab es Sachschäden und Verkehrsbehinderungen in mehreren Regionen Norddeutschlands. Überwiegend durch Baumschlag.

Originalmeldung: In diesen Stunden wütet ein ungewöhnlich starker Sommersturm über Teile des nordwestlichen Mitteleuropas und zieht auf Deutschland zu. Es wurden Sturmwarnungen für Niedersachsen herausgegeben, wo Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h auftreten können und eine ernsthafte Gefahr darstellen. Der Sturm wird von einem Tiefdruckgebiet namens ‚Poly‘ verursacht, das vom Nordatlantik zu uns zieht und bereits über unsere Nachbarländer hinweggezogen ist.

Besonders stark traf der Sturm die nördlichen Niederlande. In der Stadt Haarlem kam eine 51-jährige Frau ums Leben, als ein Baum auf ihr Auto stürzte. Umgestürzte Bäume, abgerissene Äste und abgedeckte Dächer sorgten auch an anderen Orten für erhebliche Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens, insbesondere im Verkehrssektor. Der Verkehr auf der A9 kam zum Erliegen. Fotos zeigen Fahrzeuge, die von großen Ästen und Bäumen umgeben sind, die auf die Autobahn gestürzt sind. Vorsorglich wurden auch andere Autobahnen gesperrt. Es gab auch massive Einschränkungen im Zug- und Flugverkehr. In einigen Städten wurden Busse in den Depots gehalten.

Die Bewohner der Provinz Nordholland, einschließlich Amsterdam, erhielten über das Mobilfunknetz Warnmeldungen. Man forderte sie dringend auf, nach Möglichkeit nicht ins Freie zu gehen und den überlasteten Rettungsdienst nur in „lebensbedrohlichen“ Situationen zu kontaktieren.

In den Niederlanden wurden Orkanböen mit Geschwindigkeiten von 120 km/h gemessen.

In Niedersachsen wurden Schulen vorsorglich bereits um 10 Uhr geschlossen. Der Fährbetrieb an der Nordseeküste wurde eingestellt. Die Bahn weist auf mögliche Verspätungen hin, da Gleisstrecken blockiert werden könnten. Rettungsdienste warnen die Bevölkerung davor, sich in Wäldern aufzuhalten, da dort Lebensgefahr durch umstürzende Bäume besteht.

Im Tagesverlauf verlagert sich das Sturmtief in Richtung Osten. Dort drohen starke Gewitter. Es könnte zu einer Wetterlage kommen, die die Bildung von Tornados begünstigt. Außerdem ist mit Hagelschlag zu rechnen.