Vulkan-Nachrichten 17.04.21: Pacaya, Piton Fournaise, Mauna Loa

In den Vulkan-Nachrichten vom Samstag geht es um die anhaltende Aktivität an den Vulkanen Pacaya und Piton de la Fournaise. An beiden Vulkanen sind Lavaströme aktiv. Am Mauna Loa auf Hawaii ist die Seismizität erhöht. Am Soufrière kam es zu einer weiteren Explosion.

Pacaya: Lavaströme fließen weiter

Datum: 17.04.2021 | Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Am guatemaltekischen Vulkan Pacaya tritt weiterhin viel Lava aus . Sie ergießt sich aus einer Spalte auf der Westflanke des Vulkans. Der Lavastrom hat eine Gesamtlänge von etwa 3700 Metern erreicht. Mehrere Lavazungen bewegen sich auf Farmland und verbrennen Avocado- und Kaffee-Plantagen. Die Lava steht in der Nähe von zwei Dörfern. Die Fronten sind gegenüber dem letzten Update aber um einige Zehnermeter zurückgewichen. Die Fließfront ist 390 Meter von den ersten Häusern des Dorfes El Patrocinio entfernt. Eine weitere aktive Front aus dem Süden befindet sich 385 Meter vor dem Dorf El Rodeo. Der Tremor ist hoch und man rechnet nicht mit einem kurzfristigen Ende der Eruption. Die explosive Aktivität hat etwas nachgelassen. Die letzte Aschewolke wurde gestern detektiert. Sie erreichte eine Höhe von 3400 m.

Piton de la Fournaise: Tremor weiter hoch

Datum: 17.04.2021 | Lokation: -21.2355.72 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Gestern Nachmittag gab es das bislang letzte Update vom OVPF. Dort hieß es , dass der Tremor immer noch hoch ist und die Lava weiter fließt. Es wurden 17 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Vormittags wurde eine seismischen Messstation per Helikopter-Einsatz vor der Lava gerettet. Die Lavafront befand sich noch 300 m entfernt.

Mauna Loa: Seismizität erhöht

Datum: 17.04.2021 | Lokation: 19.47, -155.59| Eruption: Seismik | Link

Am Mauna Loa auf Hawaii gibt es rege Erdbebentätigkeit. Die meisten Erdbeben manifestieren sich westlich der Caldera und bewegen sich im Bereich der Mikroseismik. Innerhalb der letzten 30 Tage wurden 177 Erschütterungen detektiert. Die Beben gingen einher mit einer deflationären Phase, nachdem die Inflation bis März relativ hoch war. Der Trend hat sich in den letzten Tagen wieder gedreht und es wird leichte Inflation beobachtet. Ob- und wann es zu einem Vulkanausbruch kommen wird, lässt sich noch nicht prognostizieren.

Shiveluch mit Aschewolke

Datum: 13.04.2021 | Lokation: 56.64, 161.36 | Eruption: Dom | Link

Nach längerer Abstinenz meldete sich der russische Shiveluch (Kamtschatka) mit einer Aschewolke zurück. Das VAAC registrierte sie in einer Höhe von 4300 m. Die Asche driftete Richtung Südosten.

Soufrière: Weitere Explosion

Datum: 17.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Auf St. Vincent kam es gestern zu einer weiteren explosiven Eruption. Es war die erste Explosion nach einer 40 stündigen Pause. Die Aschewolke wurde in einer Höhe von 6700 m detektiert. Diesmal kam es im Westen der Insel zu Ascheniederschlag. Inzwischen hat sich die Tephra zu einer zementartigen Schicht verfestigt. Außerdem entstanden Lahare.

Naturkatastrophen-News 16.04.21: Australien

Australien wurde und wird von einer Reihe extremer Wetterphänomene heimgesucht. Die Palette ist groß und reicht von einem Zyklon, über Staubstürme bis hin zu einem Kälteeinbruch. Andernorts ist die Waldbrandgefahr hoch.

Zyklon traf Westküste Australiens

Bereits am Sonntag traf der Zyklon Seroja die Südwestküste Australiens. Zunächst handelte es sich um einen tropischen Wirbelsturm der Kategorie 3. Kurz nach seinem Landfall wurde er auf Kategorie 2 herab gestuft, es wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h gemessen. Besonders stark traf es die Stadt Geraldton: Zuletzt gab es dort 1956 einen vergleichbaren Zyklon. Nachts verlor der tropische Zyklon an Schwung und zog als Kategorie 1 Sturm landeinwärts. Es entstanden moderate Schäden an der Infrastruktur. Hart ist die Zerstörung von „One Mile Jetty“, einem alten Piere, an dem Ende des 19. Jahrhunderts Schafswolle verladen wurde.

Normalerweise gibt es soweit im Süden Australiens keine Wirbelstürme. Ein Grund dafür, dass Seroja soweit in den Süden Australiens vordrang, lag an seiner Interaktion mit einem 2. Zyklon: Odette. Dieser hatte Seroja abgelenkt. Natürlich ist es auch nicht alltäglich, dass 2 tropische Wirbelstürme so zeitnahe entstehen, dass sie interagieren können.

Kältewelle im Südosten Australiens

Als der Zyklon im Südwesten Australiens wütete, wurden sehr kalte Luftströmungen aus der Antarktis Richtung Südost-Australien gelenkt. Hier einige Daten des Bureau of Meteorolog (BOM), wie sie auf der FB Seite des Instituts veröffentlicht wurden:

-5,2⁰C an der Thredbo Top Station
-4,7⁰C in Mt Hotham, VIC
-2,4⁰C in Mt Wellington, TAS

Im Laufe der Woche lagen die Werte in Australien bis zu 8 Grad unter dem Durchschnitt. Die Kaltfront brachte ebenfalls starke Winde mit sich. Sie waren sehr trocken und erhöhten die Waldbrandgefahr. Zudem kam es zu starken Staubstürmen.

Alles in Allem scheint das Klima in Australien außer Rand und Band zu sein. Kaum ein Jahr, ohne extreme Wetterkatastrophen: von Waldbränden nebst Dürre, über Stürmen, bis hin zu Überschwemmungen ist alles dabei. Die sich im immer kürzerem Takt abwechselnden Klimaphänomene El Nino und El Nina scheinen die Hauptverantwortliche für diese Phänomene zu sein.

Vulkan-Nachrichten 16.04.21: Fournaise, Semisopochnoi, Soufrière

In den Vulkan-News vom 16. April berichte ich über eine neue Eruption auf den Aleuten. Dort ist der Semisopochnoi ausgebrochen. Die Aktivität am Soufrière ist dagegen weiter rückläufig. Am Fournaise ist die Lage ungewiss.

Semisopochnoi: Vulkanausbruch auf den Aleuten

Datum: 16.04.2021 | Lokation: 51.95179.61 | Eruption: Aschewolke

Der vulkanische Inselbogen der Aleuten (USA/Alaska) ist heute Schauplatz einer neuen Eruption. Das AVO meldet, dass der Semisopochnoi Aschewolken emittiert. Sie steigen bis auf einer Höhe von 6000 m auf und driften in südöstlicher Richtung. Dabei legen sie eine Entfernung von 360 km zurück.

Der Alarmstatus des Vulkans wurde auf „rot“ erhöht.

Der 1221 m hohe Stratovulkan ist Teil der Aleuten, einer Kette von 14 großen vulkanischen Inseln und 55 kleineren anderen Inseln. Diese Inseln mit ihren 57 Vulkanen bilden den nördlichsten Teil des pazifischen Feuerrings.

Soufrière: Eruption lässt weiter nach

Datum: 16.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Am Soufrière auf St. Vinzent lässt die Eruption erst einmal nach. Es wird zwar noch Vulkanasche emittiert, aber die Eruptionswolken bleiben vergleichsweise klein. Spannend bleibt die Frage, ob im Krater ein neuer Lavadom wachsen wird.

Sinabung emittiert Vulkanasche

Datum: 16.04.2021 | Lokation: 3.1798.39 | Eruption:  Dom | Link

Der Sinabung liegt auf der indonesischen Insel Sumatra und emittiert heute Vulkanasche. Das VAAC detektierte die Asche, wie sie in 3700 m Höhe in südöstlicher Richtung driftete. Das VSI zeichnete 2 seismische Eruptionssignale auf. Das Längere dauerte 180 Sekunden und hatte eine Maximalamplitude von 73 mm. Innerhalb von 6 Stunden gingen 23 Schuttlawinen ab. Die restliche Seismizität ist überschaubar.

Piton de la Fournaise: Situation unklar

Datum: 16.04.2021 | Lokation: -21.2355.717 | Eruption:  Hawaiianisch | Link

Am Fournaise stabilisierte sich der Tremor auf vergleichsweise hohem Niveau. Innerhalb von 24 Stunden wurden 28 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Neben dem hohen Tremor, sorgt ein erhöhter Kohlendioxid-Ausstoß für Sorge. Er deutet an, dass aus größerer Tiefe neues Magma in die obere Magmakammer nachströmt. Es ist durchaus möglich, dass sich die Eruption verstärken wird. An der Eruptionsspalte ist 1 Schlot aktiv. Zwei sekundäre Schlote bildeten sich über einen unterirdischen Lavakanal und glänzten durch Lavaspattering. Der Gipfelbereich senkte sich seit Eruptionsbeginn um ca. 1 cm. Bisher wurden gut 5 Millionen Kubikmeter Lava gefördert.

Fagradalsfjall: Eruption stabil

Datum: 16.04.2021 | Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption:  Hawaiianisch | Link

In den letzten 2 Tagen war das Wetter am isländischen Vulkan Fagradalsfjall bescheiden und die meiste Zeit spielte sich das Eruptionsgeschehen im Verborgenen ab. Kurze, wolkenfreie Blicke enthüllten, dass die Eruption etwas nachgelassen hat, ansonsten aber stabil ist. Am aktivsten präsentierten sich die zuletzt entstandenen Förderschlote und es ist mindestens 1 Lavastrom unterwegs. Die Seismizität hat sich auf ein moderates Niveau eingependelt: in den letzten 48 Stunden wurden 108 Beben registriert.

Vulkan-Nachrichten 15.04.21: Fournaise, Soufrière, Soufrière Hills

In den Vulkan-Nachrichten vom 15. April geht es um die Entwicklung der Eruption am Piton de la Fournaise auf La Réunion und den Geschehnissen am Soufrière auf St. Vincent. Außerdem werfen wir einen Blick auf den Soufrière Hills auf Montserrat.

Piton de la Fournaise: Tremor hoch

Datum: 15.04.2021 | Lokation: -21.2355.717 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Gestern Nachmittag meldete das OVPF steigenden Tremor am Fournaise. Er übertraf sogar die Werte zu Beginn der Eruption. Allerdings wurde keine Verstärkung der Eruption beobachtet und auf Bildern sieht es so aus, als hätte die Tätigkeit etwas nachgelassen. Die Vulkanologen kommunizierten 2 Szenarien, im Versuch die Zunahme des Tremors zu erklären.

  • Es könnte mehr Magma aufsteigen und sich unter dem Schlot akkumulieren
  • Die Aufstiegswege haben sich verengt, wodurch das aufsteigende Magma mehr „Lärm“ verursacht.

Die Beobachtung, dass der Lavaausstoß geringer geworden ist, scheint für letzteres Szenario zu sprechen. Allerdings ist es auch schon vorgekommen, dass sich eine bestehende Eruption deutlich verstärkte und sich neue Spalten auf der Flanke des Vulkans bildeten. So geschehen bei der großen Eruption von 2007. Bei ihr handelte es sich um die beeindruckendste Eruption, die ich an diesem Vulkane erleben durfte. Es bleibt also spannend am Fournaise.

Soufrière: Stärke der Explosionen nimmt ab

Datum: 15.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Der Soufrière auf St, Vincent ist weiterhin explosiv aktiv, doch die Stärke der Eruptionen war zuletzt rückläufig. Das UWI-Seismic-Research berichtet davon, dass mehr Wasserdampf in den Eruptionswolken vorhanden ist. Die Pausen zwischen den Explosionen beträgt mehrere Stunden. Auch die Seismizität pulsiert und ca. alle 14 Stunden gibt es Tremor-Schübe, die von vulkanotektonischen Erdbeben begleitet werden. Neue Pyroklastische Ströme sind nicht entstanden, dennoch wird gewarnt, dass es wieder zu ihrer Entstehung kommen könnte.

Es gibt neue Radarbilder, die die Veränderungen im Krater visualisieren. Diese sind schon ziemlich beeindruckend.

Soufrière Hills: Fumarolische Aktivität

Datum: 15.04.2021 | Lokation: 16.717-62.17 | Eruption: Fumarolisch | Link

In den Sozialen Medien wird gerne diskutiert, ob die Eruptionen am Soufrière auf St Vincent auch Vulkanausbrüche benachbarter Vulkane auslösen könnten. Die Blicke schweifen diesbezüglich zum Montagne Pelee auf Martinique und zum Soufrière Hills auf Montserrat. Die Vulkanologen vom MVO erklärten in einem Statement, dass die eruptive Aktivität der Vulkane nicht untereinander gekoppelt ist und dass jeder Feuerberg von seiner eigenen Magmakammer gespeist wird. Unterirdische Verbindungen zwischen den Magmenkörpern gebe es nicht. Einzig die grundlegenden Mechanismen, die zu Bildung von Magma führen sind die Gleichen. Im Falle der Vulkane der Kleinen Antillen ist das die Subduktion im Westen der Karibischen Platte.

Unabhängig von dieser Erkenntnis, zeigen die wöchentlichen Updates der Vulkanologen, dass der Soufrière Hills nicht so ruhig ist, wie man meinen könnte, da er aus dem Fokus der Medien verschwunden ist. Quasi jede Wochen werden vulkanotektonische Erdbeben im einstelligen Bereich detektiert. Am 16. März betrug die Schwefeldioxid-Emission 883 Tonen am Tag. Auf aktuellen Fotos erkennt man fumarolische Aktivität. Der Lavadom wird als groß beschrieben und es wird davor gewarnt, dass jederzeit Pyroklastische Ströme abgehen könnten. Unklar bleibt in den Berichten, ob es Domwachstum gibt. Die alte Inselhauptstadt Plymouth ist Sperrzone. Dennoch steht die Alarmstufe nur auf „1“.

Erdbeben-News 14.04.21: Galapagos, Nisyros, Sumatra

Die Nachrichten zu den Erdbeben stehen heute im Zeichen mehrerer moderater Erdstöße bei der indonesischen Insel Sumatra, westlich der Galapagos-Inseln und bei der griechischen Insel Nisyros.

Galapagos: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 13.04.2021| Zeit: 04:33:29 UTC | Lokation: 1.83 N ; 100.96 W | Tiefe: 10 km | Mw: 5,7

Einige Hundert Kilometer westlich der Galapagos-Inseln bebte es mit einer Magnitude von 5,7. Das Epizentrum lag an der Galapagos-Triple-Junction, an der sich 3 ozeanische Erdkrustenplatten treffen. Das Epizentrum befand sich 1154 km westlich von Puerto Villamil in Ecuador. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird mit 10 km angegeben.

Indonesien: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 14.04.2021| Zeit: 10:55:19 UTC | Lokation:  0.27 N ; 96.68 E | Tiefe: 40 km | Mw: 5,5

Westlich der indonesischen Insel Sumatra bebte es mit einer Magnitude von 5,5. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 256 km süd-süd-westlich von Singkil verortet.

Nisyros: Doppel-Strike Mw 5,1

Datum: 13.04.2021| Zeit: 20:30:22 UTC | Lokation: 36.46 N ; 27.17 E | Tiefe: 12 km | Mw: 5,1

Südlich der griechischen Vulkaninsel Nisyros kam es erneut zu 2 moderaten Erdbeben. Beide Erschütterungen hatten die Magnitude 5,1 und Hypozentren in 10 und 12 km Tiefe. Die Epizentren wurden 32 km südöstlich von Kéfalos lokalisiert. Es kam zu mehreren Nachbeben. Beim EMSC wurden zahlreiche Wahrnehmungen gemeldet. Teilweise wurden die Erdstöße als stark empfunden. Bereits in der letzten Woche hatte es angefangen an dieser Lokalität zu beben.

Sumatra: Mehrere Erdstöße

Datum: 14.04.2021| Zeit: 06:18:00 UTC | Lokation: 1.06 N ; 99.58 E | Tiefe: 10 km | M: 3,6

Im Norden von Sumatra kam es zu einigen Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 3,6 und ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 49 km südöstlich von Padangsidempuan. In relativer Nähe liegt der Vulkan Marapi.

Spanien: Schwarmbeben bei Nerpio

Datum: 14.04.2021| Zeit: 14 03:48:20 UTC | Lokation: 38.08 N ; 2.17 W | Tiefe: 5 km | M: 3,1

In Spanien ist die Erde weiterhin unruhig und es kam zu zahlreichen Erdstößen östlich des Ortes Neripo. Das stärkste Beben brachte es heute auf M 3,1, mit einem Erdbebenherd in nur 5 km Tiefe. Seit gestern registrierte das EMSC 17 Beben in der Region.

Vulkan-News 14.04.21: Pacaya, Soufrière, Taal

Heute gibt es eine Menge zu berichten: Am Pacaya drang der Lavastrom weiter vor, der Soufrière erzeugte einen weiteren Pyroklastischen Strom und am Taal ist der Tremor weiter gestiegen. Der Ätna zeigt sich ruhig.

Pacaya: Lavastrom schreitet voran

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 14.383°, -90.599° | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Am Pacaya in Guatemala hat der Lavastrom weiter an Länge gewonnen. INSIVUMEH Berichtet, dass er eine Gesamtlänge von 3800 m hat. Auch die Distanz zu den Ortschaften hat sich um 30 m verringert. Bis zu den ersten Häusern von Patrocinio sind es nur noch 370 m. Bis zu den Gebäuden von Rodeo fehlen nur noch 250 m. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Sie driftete in westlicher Richtung. Die Explosivität des Vulkans hat in den letzten Tagen abgenommen.

Soufrière: Weiterer Pyroklastischer Strom

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Gestern ereignete sich eine neue explosive Eruption, in deren Folge auch ein Pyroklastischer Strom generiert wurde. Die Gesamtlage auf San Vincent hat sich weiter verschlechtert. Personen, die sich bisher geweigert hatten ihre Häuser im Nordteil der Insel zu verlassen, mussten nun gerettet werden.

Aktuell steigt Vulkanasche bis auf einer Höhe von 12.000 m auf. Obwohl der Dom ausgeblasen wurde, wird von MIROVA eine moderate thermische Anomalie mit 21 MW Leistung detektiert.

 

Taal: Tremor hoch

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch | Link

Am philippinischen Vulkan Taal stieg die Seismizität wieder an. Gestern registrierte PHILVOLCS 383 vulkanisch bedingte Erdbeben, darunter 238 Episoden vulkanischen Tremors. Die Episoden dauerten zwischen 1 und 12 Minuten. Außerdem erschütterten 143 niederfrequente Erdbeben den Vulkan. Vom Hauptkratersee stiegen bis zu 300 m hohe Dampfwolken auf. Die Schwefeldioxid-Emissionen betrugen am 12. April durchschnittlich 1.886 Tonnen/Tag. Die Bodenverformungsparameter zeigen weiterhin eine sehr langsame und stetige Aufblähung und Ausdehnung der Taal-Region, die nach der Eruption im Januar 2020 begann.

Ätna: Aktivität gering

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 37.751, 14.996 | Eruption: Fumarolisch | Link

Der Ätna auf Sizilien präsentiert sich dieser Tage von seiner ruhigen Seite: der Tremor ist bis in den grünen Bereich gefallen und die Seismizität ist auf dem niedrigsten Niveau seit Jahren. Auf der Thermalcam sieht man zwar noch einen kleine Hotspot im Neuen Südostkrater, doch von explosiver Aktivität wird dieser Tage nichts berichtet. Auf Sentinel-Fotos erkennt man kleine thermische Anomalien nur im Zentralkrater und im Nordostkrater. Der Südostkrater gibt sich völlig kalt. Beinahe hat es den Anschein, als würde sich der Vulkan nach den Paroxysmen ausruhen.

Fagradalsfjall: 4 neue Schlote entstanden

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Gestern öffneten sich am isländischen Fagradalsfjall vier weitere Schlote. Sie manifestierten sich in dem bereits bekannten Gebiet, zwischen den beiden ersten Öffnungen und emittierten kurz nach ihrer Entstehung vergleichsweise viel Lava, ohne dass es zu einer Reduzierung der Förderrate an den anderen Schloten gekommen wäre. So flossen 2 Lavaströme in unterschiedliche Richtungen. Mittlerweile ist der Lava-Ausstoß wieder rückläufig. Der Gas-Ausstoß verdoppelte sich in den vergangenen Tagen.

Insgesamt sind bisher 8 kurze Risse, bzw. Schlote entstanden. Auf den Meisten bildeten sich Hornitos. Jederzeit können sich über dem Magmatischen Gang weitere Spalten öffnen. GPS-Messungen zeigen, dass der Lava-Ausstoß den Magma-Zufluss aus der Tiefe überwiegt und das Areal senkt sich ab.

In den Sozialen Medien taucht immer wieder die Frage auf, ob sich aus der Eruption ein Ausbruch wie die Laki-Eruption entwickeln könnte. Ich halte das für sehr unwahrscheinlich, gleichwohl kann die Stärke der Eruption weiter fluktuieren und niemand weiß bisher, wie lange das Naturschauspiel anhalten wird. Vergleichbare Eruptionen hielten teilweise über Jahre an.

Vulkantourismus am Fagradalsfjall

Einstweilen wird der Vulkanausbruch von der isländischen Tourismus-Agentur vermarkten. Gezielt möchte man Urlauber auf die Insel locken. In Zeiten der Pandemie wird das kontrovers diskutiert. Tatsächlich besteht selbst bei kleineren Eruptionen immer ein Restrisiko, dass etwas Unvorhergesehenes passiert und aus einem Vulkanausbruch einen Rummelplatz zu machen, dem stehe ich skeptisch gegenüber. Gleichwohl begrüße ich das Interesse der Allgemeinheit an dieser Eruption und es gilt eine Balance zu finden, etwa, indem man täglich eine gewisse Anzahl an Permits vergibt und Erstbesucher priorisiert werden. Generell bin ich zwar für einen freien Zugang zu Eruptionen, dennoch zeigt die Erfahrung, dass es, bei leicht zugänglichen Eruptionsstellen, früher oder später zu Unfällen mit Todesfolge kommt. Oftmals sind es Vater und Sohn die verunglücken. Spätestens dann wird der Zugang wieder für alle gesperrt.

Vulkan-Nachrichten 13.04.21: Fournaise, Pacaya, Soufrière

In den Nachrichten vom 13. April geht es um die anhaltende Aktivität an den Vulkanen Pacaya, Piton de la Fournaise und Soufriére.

Pacaya: Pioniere bauen Schutzwall

Datum: 13.04.2021 | Lokation: 14.383°, -90.599° | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Die Eruption am guatemaltekischen Vulkan Pacaya geht auf hohen Niveau weiter: Es kommt zu Pulsen explosiver Eruptionen aus dem McKenney Krater. Dabei steigt Vulkanasche bis auf 3500 m Höhe auf und es kommt zu ascheniederschlag. Doch das größere Problem stellt der Lavastrom dar, der auf der Westflanke des Vulkans unterwegs ist und eine Länge von 3700 m erreicht hat. Der Lavastrom ist verzweigt und bewegt sich auf Farmland, wo Kaffee- und Avocado-Plantagen verbrennen. Die Strömungsfront ist 400 Meter von den ersten Häusern des Dorfes El Patrocinio entfernt und schreitet langsam voran. Eine weitere aktive Front aus Süden befindet sich 250 Meter östlich des Dorfes El Rodeo. Eine Kooperation aus Pionieren und dem Zivilschutz hat einen 175 Meter langen Damm aufgeschüttet und damit Teile des Lavastroms umgeleitet. Das Gelände ist hügelig und die Dörfer werden von der Topografie geschützt. Die Frage ist, wie lange noch?

Piton de la Fournaise: Lavastrom aktiv

Datum: 13.04.2021 | Lokation: -21.2355.717 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Auch am Piton de la Fournaise tritt Lava aus, doch sie fließt im oberen Bereich des Vulkans und stellt momentan keine Gefahr dar. Gestern Abend waren 2 Förderschlote aktiv, auf denen sich Schlackenkegel bildeten. Glühende Tephra wurde zwischen 20 und 60 m hoch ausgespien. Der Lavastrom ist 3600 m lang. Seine Front bewegt sich auf dem 1500 m Höheniveau. Es wird weiterhin Tremor registriert und gestern kam es zu 31 vulkanotektonischen Erdbeben.

Soufrière: Pyroklastische Ströme und Lahare

Datum: 13.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Der karibische Vulkan Soufrière ist weiterhin aktiv und emittiert Vulkanasche. Das VAAC detektiert sie in einer Höhe von 6700 m. Aufgrund schlechten Wetters und viel Asche in der Luft, sind die Sichtbedingungen schlecht, doch in Schluchten und an Stränden im Nordwesten der Insel entdeckte man jetzt Ablagerungen pyroklastischer Ströme. Zudem kam es zu Laharen. Die Vegetation erstickte großflächig unter der Ascheschicht. Auch die Nachbarinsel Barbardaos wird von Ascheniederschlag heimgesucht. Die Regierung stimmt die Menschen auf harte Monate ein. Mit so einer starken Eruption hat man nicht gerechnet und entsprechend schlecht ist man auf die Katastrophe vorbereitet.

Erdbeben-News 12.04.21: Spanien, USA, Japan

Auch dieser Tag vergeht nicht, ohne das zahlreiche Erdbeben den Planeten erschüttern. Hier eine kleine Auswahl von Erdbeben, die ich für besonders interessant halte. Die Meldungen kommen aus Indonesien, Tschechien, Spanien, Japan und den USA.

Japan: Erdbeben M 5,2 bei den Volcano Islands

Datum: 12.04.2021| Zeit: 03:08:36 UTC | Lokation: 22.69 N ; 142.92 E | Tiefe: 166 km | Mw: 5.2

In der Region des japanischen Volcano Islands-Archipels bebte es mit einer Magnitude von 5,2. Der Erdbebenherd lag im Erdmantel, genauer, in 166 km Tiefe. In den vergangenen Tagen kam es in der Region häufig zu Erdbeben. In der Nähe liegt der Inselvulkan Nishinoshima. Er war im letzten Jahr besonders aktiv.

Indonesien: Erdbeben M 4,2 am Sunda Strait

Datum: 12.04.2021| Zeit: 01:46:28 UTC | Lokation: 6.69 S ; 105.00 E | Tiefe: 10 km | M: 4,2

Am indonesischen Sunda Strait ereignete sich eine Erschütterung der Magnitude 4,2. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 98 km westlich von Labuan festgestellt. In relativer Nähe liegt der Inselvulkan Krakatau.

Tschechien: Erdbeben M 3,0 bei Cheb

Datum: 12.04.2021| Zeit: 01:46:28 UTC | Lokation: 50.28 N ; 12.44 E | Tiefe: 4 km | Ml: 3,0

Am Nordrand des Eger-Beckens gab es nachts weitere Erdstöße. Der Stärkste brachte es auf M 3,0. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 4 km. Das Epizentrum befand sich 9 km südlich von Klingenthal in Deutschland. In den letzten 3 Tagen meldete das EMSC 10 Erdbeben mit Magnituden über 2. Das Seismogramm zeigt, dass es auch Mikroseismik gibt. Insgesamt wurden bisher mehr als 230 Erschütterungen aufgezeichnet.

(Quellen: EMSC, CRSN)

Spanien: Schwarmbeben bei Neripo

Datum: 12.04.2021| Zeit: 04:06:36 UTC | Lokation: 38.11 N ; 2.19 W | Tiefe: 1 km | Ml: 2,7

In Spanien manifestierte sich heute ein neuer Erdbebenschwarm. Der Cluster von mehr als 10 Einzelbeben findet sich 11 km östlich des Ortes Nerpio. Nächst gelegener größerer Ort ist Murcia, in knapp 100 km Entfernung. Das bislang stärkst Beben brachte es auf Ml 2,7. Das Hypozentrum lag in 1 km Tiefe.

USA. Erdbeben am Lassen Peak

Datum: 12.04.2021| Zeit: 03:30:06 UTC | Lokation: 40.55 N ; 121.57 | Tiefe: 2 km | M: 2,4

Im US-Bundesstaat Kalifornien ereignete sich ein schwacher Erdstoß der Magnitude 2,4. Das Hypozentrum befand sich in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 38 km süd-süd-östlich von Burney lokalisiert. Beim Lassen Peak handelt es sich um einen Vulkan, der zuletzt 1917 eruptierte. Das Beben manifestierte sich am Nordrand des Vulkans.