Island: erhöhte Seismik

Schwarmbeben auf Island. © IMODurch Island zieht derzeit eine Welle schwacher Erdbeben, von der viele Vulkanregionen entlang des NE-SW streichenden Störungssystems betroffen sind. Die Beben beginnen am Reykjanes ridge, ziehen durch Hekla und Katla, gehen weiter zu Grimsvötn und Bardarbunga, um dann über den Herdubreid in der Tjörnes fracture zone zu enden. Diese Beben mit Magnituden kleiner 3 sind sehr wahrscheinlich tektonischen Ursprungs und mit 2 stärkeren Beben assoziiert, die sich weit südwestlich vor Island ereignet haben: diese Beben brachten es auf M 4,9 und 4,5 und lagen in 10 km Tiefe.

Derweilen geistert das Schreckgespenst „Hekla“ durch die Medien. Es ist richtig, dass ein Vulkanausbruch dort überfällig ist und jederzeit einer stattfinden kann. Dass muss aber nicht heißen, das der Ausbruch unmittelbar bevorsteht. Die Stärke der Eruption lässt sich auch nicht vorhersagen und es ist unklar, ob es wieder zu Flugausfällen in Europa kommen wird, wie 2010 bei dem Eyjafjallajökull-Ausbruch.

Island: Schwarmbeben

Schwarmbeben am Vatnajökull. © IMOUnter dem Vatnajökull bis hin zum Herdubreid gibt es derzeit wieder ein Schwarmebeben. Mehrere Beben manifestierten sich auch am Grimsvötn.

Die Erde bebte heute aber nicht nur auf Island, sondern auch auf Hawaii und vor der indonesischen Insel Halmahera. Das Erdbeben dort brachte es auf M 6,1. Das Hypozentrum lag in nur 10 km Tiefe.

Island: Schwarmbeben

Schwarmbeben auf Island. © IMOAn mehreren Stellen auf Island bebte an diesem Wochenende die Erde. Das markanteste Schwarmbeben ereignete sich unter dem Bardarbunga: die stärkste Erschütterung brachte es auf M 3,6. Das Hypozentrum lag in nur 1,1 km Tiefe. Zugleich bebte es am Grimsvötn und bis hinauf zur Askja-Herdubreid.

Auch in Südisland, nur wenige Kilometer westlich der Hekla, gab es zahlreiche Beben. Ich vermute als Ursache Spannungsabbau entlang der großen isländischen Störungssysteme.

Karibik: Schwarmbeben

In der karibischen Virgin Islands Region, nordöstlich von Puerto Rico, findet derzeit ein Schwarmbeben statt. Die Beben haben Magnituden kleiner als 4. Die Tiefen der Hypozentren streuen zwischen 63 und 12 Kilometern. Als Ursache vermute ich tektonische Gründe, da sich die Beben nahe einer Subduktionszone ereignen. Allerdings liegen die Vulkane der Kleinen Antillen nicht weit entfernt. Sollte sich ein starkes Erdbeben ereignen, dann könnten auch die Vulkane wachgerüttelt werden.

Ein schwaches Erdbeben der Magnitude 2,6 ereignete sich auch unweit des Yellowstone Nationalparks.

Ätna: Schwarmbeben

Seismik am Ätna. © INGVAuf der Westseite des Ätnas  ereignete sich heute Vormittag ein Schwarmbeben. Die Hypozentren der Beben lagen in Tiefen zwischen 28 und 24 km. Das stärkste Einzelbeben hatte eine Magnitude von 2, 3. Vermutlich kam das Schwarmbeben durch Magma zustande, dass in die Erdkruste eingedrungen ist. Zudem gab es in den letzten Tagen zahlreich flache Mikrobeben im Osten des Vulkans. Es würde mich nicht wundern, wenn das aufsteigende Magma zu neuen Vulkanausbrüchen führen würde. Da es aber noch einen langen Weg vor sich hat, wird es noch einige Wochen dauern, bis es die Oberfläche erreichen kann.

Ätna: steigende Erdbebenaktivität

Die Erdbebenaktivität am Ätna steigt weiter. Vor 4 Tagen manifestierte sich im Nordwesten des Vulkans ein kleines Schwarmbeben. Die Hypozentren lagen zwischen den Ortschaften Randazzo und Maletto in Tiefen größer als 30 km. Die Magnituden bewegten sich zwischen 2 und 3.  Zudem kommt es vermehrt zu schwachen Erdbeben im Osten des Vulkans. Die Beben dort liegen in Tiefen kleiner 10 km. Ich vermute das Magma im Westen des Vulkans in die Erdkruste eindringt und während des Aufstiegs in östlicher Richtung wandert. Vergleichbare Bebenmuster konnte ich bereits einige Wochen vor Phasen mit Paroxysmen beobachten. Kurz vor den Eruptionen verlagern sich die Beben dann meistens aus den Osten in Richtung Gipfelkrater.

Gestern wurde eine kleine Eruptionswolke gesichtet, die außer Wasserdampf Vulkanasche enthielt. Die Wolke stieg aus dem Zentralkrater auf.

Campi Flegrei: Schwarmbeben

Unter der italienischen Caldera der Campi Flegrei in Pozzuoli (Neapel) gab es heute Morgen einen kleinen Erdbebenschwarm mit 33 Einzelbeben. Die Beben hatte eine maximale Magnitude von 2,5. Die Hypozentren lagen in Tiefen zwischen 2 und 3 km und damit ziemlich flach. Sie manifestierten sich unter der Pisciarelli-Solfatara. Die Originalmeldung lest ihr beim INGV Napoli.

Island: massives Schwarmbeben

Update 02.07.2015: Bisher fanden 553 Einzelbeben statt. 36 brachten es auf Magnituden größer als 3. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,0. In den letzten Stunden ist die Bebenhäufigkeit stark rückläufig.

Update 23.00 Uhr: IMO hat heute Abend den Alarmstatus der Vulkaninsel Eldey auf „gelb“ angehoben. Sie liegt 15 km offshore der Reykjanes-Halbinsel und im Randgebiet des massiven Schwarmbebens. Eldey besteht aus Palagonit und ist wahrscheinlich während eines Vulkanausbruches auf dem Reykjanes-ridge im Jahre 1210 entstanden. Die kleine Insel ist Vogelschutzgebiet und darf nur mit Sondergenehmigung betreten werden. Es kann also angenommen werden, dass das Schwarmbeben im Zusammenhang mit einer Magmenintrusion steht.

Originalmeldung: Vor der isländischen Küste manifestiert sich seit gestern Abend ein massives Schwarmbeben mit (bisher) 307 Einzelevents. 15 Beben hatten eine Magnitude größer als 3. Die Hypozentren liegen unter dem „Reykjanes ridge“ gut 40 km vor der Südwestküste Islands. Die Tiefen der Erdbebenherde streuen zwischen 15 und 1 km.

Beben sind „Reykjanes ridge“ keine Seltenheit, doch so massive Schwarmbeben sieht man nicht alle Tage. Es liegt die Vermutung nahe, dass die Beben mit der Intrusion eines Magmenkörpers assoziiert sind.

Der „Reykjanes ridge“ ist Teil des Mittelatlantischen Rückens. Entlang dieses submarinen Gebirges verläuft die Grenze zwischen Nordamerika und Europa. Am „Reykjanes ridge“ entfernen sich die Kontinente um jährlich 2,5 cm voneinander. Die Erdbeben hier sind oft tektonischer Natur, aber auch mit der Intrusion von Magma verbunden. Durch die Divergenz der Platten entsteht ein Riss, der mit Magma ausgefüllt wird. Dieser Riss, oder vielmehr Störungssystem zieht sich auch durch ganz Island. Die Insel liegt auf dem Mittelatlantischen Rücken, der hier durch einen Mantelplume hochgedrückt wird und zusätzlich für Magmanachschub sorgt.

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© IMO

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Ätna: Schwarmbeben

Schwarmbeben am Ätna. &INGVAm 3. und 4. April hat sich am Ätna auf Sizilien ein kleines Schwarmbeben ereignet. Die Beben waren nur schwach und in großen Tiefen angesiedelt, könnten aber auf eine Magmaintrusion hinweisen. Die Hypozentren lagen in mehr als 15 km Tiefe in der Nähe des Ortes Linguaglossa.