Frankreich: Starker Herbststurm

Der Südwesten Frankreichs wurde von einem starken Sturm getroffen. Ein Mann kam ums Leben, als er mit seinem Auto gegen einen umgestürzten Baum prallte. Das geschah im Ort Ilharre im Département Pyrénées-Atlantiques. Umstürzende Bäume beschädigten auch zahlreich Fahrzeuge im Départements Lot-et-Garonne. Dort wurden auch 5 Personen verletzt. Die Sturmböen hatten Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 142 Kilometern pro Stunde und fegten auch Überlandleitungen weg. So waren Hunderttausende Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten. Die französische Mittelmeerinsel Korsika wurde auch vom Sturm getroffen. Dort wurden Windgeschwindigkeiten von 175 km/h gemessen.

In Spanien richtete der Sturm ebenfalls Schäden an. Heftige Regenfälle setzte Teile der Stadt Pamplona unter Wasser. Der Katastrophenschutz hat die höchste Warnstufe ausgerufen, da man mit weiteren Regenfällen und Überschwemmungen rechnet.

Mistral als Ursache

Solche Stürme sind im Mittelmeerraum nicht neu und entstehen durch eine bekannte Luftströmung: dem Mistral. Der Wind entsteht durch ein Hochdruckgebiet bei den Azoren und ein Tiefdruckgebiet über Norditalien. Unwetter gab es aber nicht nur in Frankreich und Spanien, auch in Italien, Slowenien und Griechenland gibt es Unwetter mit ergiebigen Regenfällen und starken Winden. In Höhenlagen kann es Schnee geben.

Zwar gab es solche Wetterlagen bereits früher, doch seit letztem Jahr wird der Mittelmeerraum von einer Serie starker Unwetter heimgesucht, die sehr Wahrscheinlich mit dem anthropogenen Klimawandel in Verbindung stehen.

Hochwasser in Sumatra

Im Westen der indonesischen Insel Sumatra kam es nach Regenfällen zu einem plötzlichen Anschwellen der Flüsse, die daraufhin über die Ufer traten und eine ganze Region überfluteten. Rund 1000 Häuser wurden beschädigt, einige komplett zerstört. Videoaufnahmen zeigen, wie ein Haus in einen Fluss rutscht, weil das Ufer weggespült wurde. Bei den Überschwemmungen starb 1 Kind in der Ortschaft Tarandam. Durch das Hochwasser des Flusses Solok wurde eine Brücke zerstört.

White Island: 6 Leichen geborgen

Gestern betrat ein Bergungsteam die Vulkaninsel vor der neuseeländischen Nordküste und konnte 6 Opfer tot bergen. Die Operation dauerte länger als geplant, da die Rettungskräfte von ihrer schweren Schutzausrüstung in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt worden waren. Insgesamt wurden nun 11 Leichen (manche Medien berichten von bestätigten 12 Todesopfern) geborgen. Zwei Opfer konnten nicht gefunden werden und gelten weiterhin als vermisst. 28 Personen wurden zum Teil schwer verletzt und werden in Kliniken behandelt. Sieben Verletzte mit schwersten Brandwunden wurden in eine Spezialklinik in Australien ausgeflogen. Ein Ersthelfer berichtete, dass sich bei einigen Geretteten die Haut großflächig vom Körper löste. Dies verdeutlicht, wie gefährlich pyroklastische Ströme sind und wie wichtig ein Mindestmaß an Schutzkleidung ist, wenn man aktive Vulkane betritt.

Die Rettungsaktion wurde durchgeführt, obwohl der Tremor hoch war. Inzwischen hat er aber wieder normales Niveau erreicht. Die Wahrscheinlichkeit einer kurzfristigen Eruption ist damit gesunken, aber noch nicht vom Tisch: Phreatische Eruptionen können auch ohne vorherigen Tremor stattfinden.

Tragischer Weise wurde vor 3 Jahren ein Stahlcontainer as Schutzbunker auf White Island aufgestellt. Dieser wurde offensichtlich von den Touristen nicht genutzt. Kritiker sagen auch, der Schutzbunker wäre an einer falschen Stelle aufgebaut worden. Er befand sich 400 m vom Kratersee entfernt. Offenbar konnte ihn niemand erreichen.

Sangay: Pyroklastische Ströme

Vor 2 Tagen wurde eine Luftaufnahme des Vulkans Sangay in Ecuador gepostet. Es zeigt eine Vulkanflanke in Asche eingehüllt. Es werden offenbar pyroklastische Ströme generiert. Ob sie direkt vom Dom abgehen, oder von der Front des zähen Lavastroms, lässt sich anhand der Aufnahme nicht sagen. Heute meldete das VAAC 3 Aschewolken, die bis auf einer Höhe von m 6100 m aufstiegen.

Shishaldin: Eruption in Alaska

Der Vulkan Shishaldin gibt heute viel Wärme ab. MIROVA registriert ein starkes thermisches Signal mit einer Leistung von 292 MW. Über die Flanke des Vulkans fließt Lava. Zudem meldete das AVO eine explosive Eruption. Vulkanasche steig bis auf 7600 m ü.N.N. auf.

Ätna: Tremor gesungen

In den letzten 24 Stunden hat der Tremor am Ätna stark abgenommen und erreichte den tiefsten Stand seit Monaten. Da sich der Feuerberg in Wolken hüllt ist es unklar, ob die Aktivität beendet ist. Es könnte auch sein, dass der Vulkan tief durchatmet, um dann mit neuer Energie durchzustarten.

Nevados de Chillan: Pyroklastischer Strom

Der chilenische Vulkan Nevados de Chillan ist sehr aktiv und erzeugt täglich mehrere explosive Ascheeruptionen. Die Vulkanasche dringt dabei bis in Höhen von 5000 m vor. Bei mindestens einem dieser Ausbrüche entstand gestern ein kleiner pyroklastischer Strom. Nach einer Explosion rauschte er den Nordhang des Vulkans hinab. Die Explosion ging vom Lavadom aus, der den Namen „Gil-Cruz “ trägt. Der Dom begann im Januar 2018 zu wachsen. Wenige Monate später wurde er durch eine Eruptionsserie teilweise zerstört. Mittlerweile scheint er sich gut erholt zu haben. SERNAGEOMIN hält den VONA-Status auf „orange“.

Nyiragongo: Sehr hohe Thermalstrahlung

Am Vulkan in der Demokratischen Republik Kongo geht es heute wieder sehr heiß her: MIROVA registriert eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 1854 MW. In der Vergangenheit wurden so hohe Werte meistens dadurch erreicht, dass der Lavasee die unterste Krater-Terrasse flutete, oder durch Lavaströme auf selbiger. Diese gehen meistens von einem Hornito aus, der sich auf der Terrasse befindet. Da über letzteres Szenario immer wieder berichtet wurde, gehe ich davon aus, dass es jetzt auch der Fall ist.

Sakurajima: Eruption mit Blitzen

Im Süden Japans ist der Vulkan Sakurajima weiter aktiv. In den letzten 48 Stunden lösten Aschewolken des Vulkans 11 VONA-Warnungen aus. Die Vulkanasche erreichte Höhen von bis zu 4250 m. In mindestens einer der Aschewolken gab es eine Serie vulkanischer Blitze, die allerdings recht klein blieben.

Asosan eruptiert Asche

Ebenfalls in Japan -und fast in Sichtweite des Sakurajimas- liegt der Vulkan Aso. Er emittiert Vulkanasche, die bis zu 2100 m hoch aufsteigt. Seit gestern wurden 7 dieser Aschewolken registriert. Der Aufstieg zum Krater ist gesperrt.

Ibu: Blitze in den Aschewolken

Der Ibu auf der indonesischen Insel Halmahera ist weiterhin sehr aktiv. Vom Dom gehen explosive Eruptionen aus, die glühende Tephra und Aschewolken fördern. Claudio Jung dokumentierte am 6. Dezember vulkanische Blitze in den Aschewolken. Die Asche scheint indes nicht sonderlich hoch aufzusteigen, da keine VONA-Warnungen generiert werden.

Mittlerweile ist der Vulkantourismus auf Halmahera ganz gut organisiert. Trotzdem ist der Ibu nur mit einigen Aufwand zu erreichen. Während der Regenzeit verwandelt sich die einzige Zufahrtsstraße in eine Schlammpiste.

Ätna mit Tremor-Spitze

Gestern Nachmittag begann der Tremor am Ätna zu steigen und erreichte spätabends einen neuen Höhepunkt. Vor-Ort-Beobachter berichteten in unserer FB-Gruppe, dass visuell keine Aktivitätszunahme zu verzeichnen war. Es gab nur gelegentliche strombolianische Eruptionen aus dem Neuen-Südostkrater zu sehen. Nachts fiel der Tremor dann wieder auf das Niveau der letzten Monate ab. Gegenüber dem langjährigen Mittel ist dieses immer noch erhöht und mit der Aktivität im Zentralkrater assoziiert. Bereits in der Vergangenheit gab es Tremor-Spitzen, ohne dass sich die Aktivität sichtbar steigerte. Dennoch markierte der Tremor Magmenbewegungen im Untergrund. Magma versuchte aufzusteigen, verfügte im Endeffekt aber nicht über genug Druck um die Gesteine zu durchdringen und auszubrechen. Erfahrungsgemäß wird es in der nächsten Zeit einen neuen Versuch eines Ausbruchs geben.

Auf dem Sentinel-Satellitenfoto von gestern erkennt man, dass nun auch wieder der Nordostkrater eine thermische Anomalie aufweist. Zudem sieht man frische Ascheablagerungen auf dem Schnee im Valle del Bove. Es muss also Ascheeruptionen aus dem NE-Krater gegeben haben. Die thermischen Anomalien in der Bocca-Nuova und Voragine sind nicht mehr so stark, wie noch 2 Tage zuvor. Zumindest gestern floss dort kein Lavastrom mehr. In den Schloten des Neuen Südostkraters erkennt man nur sehr schwache Wärmeabstrahlung. Insgesamt registriert MIROVA eine moderate Wärmeemission mit einer Leistung von 97 MW.

White Island: Hoher Tremor

Auf dem Inselvulkan vor der Küste Neuseelands drohen weitere Eruptionen. Der Tremor steigerte sich im Laufe des gestrigen Tages und erreichte während der europäischen Nacht einen Höhepunkt. Seitdem nimmt er wieder etwas ab, ist aber noch deutlich erhöht. Der Tremor zeigt, dass sich magmatische Fluide im Untergrund bewegen, bzw. dass sich Magma in geringer Tiefe befindet und entgast. Die Vulkanologen von GeoNet (GNS) analysieren das Gas derzeit und wollen bald Ergebnisse verkünden. Daten über Bodendeformation wurden nicht öffentlich gemacht, so dass eine Fernanalyse schwierig ist. Die Vulkanologen räumen dem Vulkan eine 40-60 prozentige Chance ein, innerhalb der nächsten 24 Stunden zu eruptieren.

Paradoxer Weise soll in den nächsten Stunden eine Bergungsaktion gestartet werden. 4 Tage nach dem Ausbruch ist wohl nicht mehr damit zu rechen Überlebende der Katastrophe zu finden. Von daher stelle ich mir die Frage, warum man das Zeitfenster mit geringem Tremor am Tag nach der Eruption nicht nutzte und statt dessen die Insel betreten will, während der Tremor hoch ist? Irgendwie scheint man vor Ort die Nerven zu verlieren.

Japan: Erdbeben Mw 5,9

Weit vor der Küste Japans ereignete sich gestern ein Seebeben der Magnitude 5,9. Die Tiefe des Hypozentrums lag in 15 km. Das Epizentrum befand sich auf halben Weg zwischen den Inseln den Izu-Inseln südlich von Tokio und dem Ogsawara-Archipel. Dort liegt auch die aktive Vulkaninsel Nishinoshima. Seit letzter Woche gibt es dort wieder vulkanische Aktivität. Diese könnte von einem Erdbeben getriggert worden sein, dass sich einige Tage vor der Eruption ereignete.

Loyalty Islands: Erdstoß Mw 5,7

Bei der entlegenen Inselgruppe im Süd-Pazifik bebte es mit einer Magnitude von 5,7. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird mit nur 2 km angegeben. So flach gelegenen Erschütterungen haben ein großes Tsunami-Potenzial. Allerdings war das Beben ein wenig zu schwach, um eine Riesenwelle zu verursachen. Die Erschütterung ereignete sich an einer Subduktionszone.

Griechenland: Erdbeben 5,4

Die griechische Insel Kreta wurde von einem erneuten moderaten Erdbeben erschüttert. Es hatte die Magnitude 5,4 und fand östlich der Insel statt. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird mit 51 km angegeben. Aufgrund der Tiefe blieb das Beben ohne große Folgen. Nächst gelegener Ort ist Palaíkastron, 21 km westlich des Epizentrums. Viele Menschen wurden durch den Erdstoß aus dem Schlaf gerissen.

Ein zweites Beben in Griechenland hatte die Magnitude 4,8 und manifestierte sich gut 50 km südlich von Athen. Das Hypozentrum lag im Erdmantel, so dass auch dieses Beben keine Schäden anrichtete.

Kurilen: Beben M 5,1

Die Kurilen südlich von Kamtschatka wurden von einem Erdbeben de Magnitude 5,1 heimgesucht. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 60 km. Nächstgelegene Siedlung ist Severo-Kuril’sk in 227 km Entfernung.

Iran: Erdbeben M 4,8

Im Süden des Irans gab es ein Erdbeben der Magnitude 4,8. Das Hypozentrum lag 10 km Tief. Das Epizentrum manifestierte sich 36 km nördlich von Behbahān. Dort leben fast 80.000 Menschen. Diese konnte den Erdstoß deutlich spüren.

Australien: Situation in Sydney dramatisch

Im Osten des Kontinents lodern immer noch zahlreiche Waldbrände. Die längste Feuerfront misst fast 70 km. Die Lage ist außer Kontrolle, obwohl mehr als 2000 Feuerwehrleute im Einsatz sind. Von einer Entspannung der Lage kann keine Rede sein. Im Gegenteil, die Meteorologen sagen weiterhin heiße Temperaturen, starke Winde und geringe Luftfeuchtigkeit voraus. Bedingungen, bei denen sich die Feuer weiter ausbreiten werden. Regen ist nicht in Sicht. Der Wind treibt die Verbrennungsgase und Ruß Richtung Sydney. Ärzte und Behörden schlagen Alarm: Die Luftqualität ist „tödlich“. So sind Grenzwerte für Smog um das 11-fache überschritten. Viele Menschen klagen über Atemnot. Wie dicht der Rauch über Sydney ist, sieht man daran, dass Rauchmelder Alarm geben und vor Feuer warnen.

Ein Grund für die Trockenheit an der Ostküste Australiens ist das Klimaphänomen „El Nino“. Durch ungewöhnlich hohe Wassertemperaturen des Pazifiks drehen sich die Luftströmungen um. In der Folge gibt es Dauerregen an der Westküste Südamerikas und Dürre im Osten Australiens. Auch die Inseln von Indonesien können davon betroffen sein. Für nächstes Jahr sagen Klimaforscher einen sehr starken „El Nino“ voraus. Unklar ist, ob wir bereits jetzt bereits vom Christkind besuch haben.

Generell trifft der anthropogene Klimawandel den australischen Kontinent, nebst den Inseln des Süd-Pazifiks hart. Letztere sind vom rasanten Anstieg des Meeresspiegels betroffen. Zahlreiche tropische Wirbelstürme entstehen, die ihres zu der Zerstörung des Paradieses beitragen. Australien wird von einem Wechselbad aus extremen Temperaturen, Dürren und Starkregen mit Überflutungen heimgesucht. Da es hier sowieso heißer ist als in den meisten anderen Erdteilen, wirkt sich der globale Temperaturanstieg am schnellsten aus. Farmer kämpfen bereits um ihre Existenz. Doch die Regierung bleibt untätig: zu stark ist die Kohle-Lobby Australiens. Der Kontinent ist einer der weltgrößten Kohle-Exporteure.

Australien wurde als letzter Kontinent von den Weißen besiedelt. Vermutlich wird er auch der Erste sein, den die Menschen an den Klimawandel verlieren.

Blizzard trifft Island und USA

Auf Island und in einigen Bundesländern der USA herrscht Schneechaos. Dieses wird durch 2 voneinander unabhängige Tiefdrucksysteme hervorgerufen, wobei unabhängig ist so eine Sache. Die Wetter bestimmenden Höhenwinde der Arktis sind nach wie vor durcheinander und sorgen dafür, dass polare Kaltluft bis weit in den Süden vordringen kann, was derzeit in den USA der Fall ist. In den Bundesstaaten Iowa und Minnesota kam es in den letzten Tagen zu heftigen Schneefällen und Glatteis. So gab es auf der Interstate bei Des Moines eine Massenkarambolage in der 50 Fahrzeuge verwickelt waren. Schneemassen behindern auch in anderen Städten den Verkehr. In den nächsten Tagen soll es plötzlich wieder milder werden, da von Süden her eine Warmluftfront anrollt. Für Nächste Woche sagen die Meteorologen dann wieder einen Temperatursturz voraus: das Quecksilber soll auf – 30 Grad Celsius fallen.

Blizzard auf Island

Auf Island tobt derzeit ein Blizzard, der im Norden der Insel über Nacht 2 Meter Schnee brachte. In Böen erreicht der Sturm Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 km/h. Der Sturm durchlief eine sogenannte Bombogenese, d.h. er entwickelte sich in sehr kurzer Zeit und traf die Menschen unvorbereitet. Auf Süd-Island herrschten letzte Woche noch ungewöhnlich milde Temperaturen von 15 – 20 Grad.

Die Tiefausläufer reichen bis zum skandinavischen Festland und sorgen auch dort für Schneefälle. In den nächsten Tagen könnte der Sturm auch Mitteleuropa erreichen und für noch ungemütlicheres Wetter sorgen.

Unwetterwarnungen für Deutschland

In einigen Teilen Deutschlands wird es bereits jetzt ungemütlich. So gab der Deutsche Wetterdienst Sturmwarnungen für die Harz-Region heraus. Bereits gestern wurde vor Orkan-Böen in Norddeutschland und in Höhenlagen der Mittelgebirge gewarnt. Zudem herrscht in einigen Teilen der Republik Blitzeis-Gefahr. Trotzdem ist es generell zu warm für den Monat Dezember.

White Island: Hoher Tremor

Seit gestern Abend stieg der Tremor auf der neuseeländischen Vulkaninsel White Island stark an. Die Vulkanologen von GeoNet schreiben, dass es eine mittlere Wahrscheinlichkeit für einen magmatischen Ausbruch innerhalb der nächsten 24 Stunden gibt. Allerdings glaubt man auch, dass das Festland nicht von Vulkanasche heimgesucht werden wird. Die Vulkanologen halten allerdings Gasgeruch an der Küste für möglich. Die hydrothermale Aktivität ist weiterhin hoch und auf der LiveCam bei Whakatane sieht man Dampfwolken aufsteigen. Die Kamera auf der Insel arbeitet noch, allerdings wird uns das Bild weiterhin vorenthalten.

Tsunami-Gefahr in der Bay of Plenty?

Erst vor einem Jahr kam es auf einer anderen Vulkaninsel des Zirkumpazifischen Feuergürtels zu einem Ereignis, dass eine mittlere Naturkatastrophe auslöste: Der teilweise Kollaps des Anak Krakataus verursachte einen Tsunami, der die Küsten von Sumatra und Java traf. Mehr als 400 Menschen kamen in den Wellen ums Leben. Es ist nicht auszuschließen, dass eine heftige Eruption auch auf White Island zu großen Flankenrutschungen führen könnte, zumal bei einem früheren Ereignis ja bereits ein Teil der Kraterwand kollabierte. Schon allein die langjährige hydrothermale Aktivität könnte die vulkanischen Ablagerungen, aus denen der Vulkankegel besteht, weich gekocht und destabilisiert haben. Generell halte ich die Tsunamigefahr in der Bucht von Plenty für hoch, auch wenn ich natürlich keinen Vorhersagen kann. Sollte sich tatsächlich einmal ein Tsunami ereignen, ist die Vorwarnzeit gering, oder faktisch nicht vorhanden. White Island liegt 48 km vor der Küste. Die Wellen würde Whakatane binnen Minuten erreichen.

Anwohner und Besucher der Region brauchen natürlich nicht in Panik verfallen, sollten sich meiner Meinung nach aber auf unvorhergesehene Ereignisse vorbereiten, selbst wenn die Wahrscheinlichkeit für dramatische Ereignisse gering ist. Es kann nicht schaden die wichtigsten Sachen in einer Fluchttasche griffbereit zu haben, sich Evakuierungsrouten einzuprägen und die Nachrichten zu verfolgen.

Ätna: Aktivität hat zugelegt

Die Aktivität am Ätna auf Sizilien hat weiter zugenommen, bzw. sich verlagert. Neue Satelliten-Thermalfotos zeigen 2 ausgeprägte thermische Anomalien. Eine liegt im Zentralkrater. Neu ist, dass der Neue Südostkrater einen ausgeprägten Hot Spot aufweist. Hier steigerte sich die Stärke der strombolianischen Eruptionen deutlich, wie das Foto der Brüder D’Agata (siehe unten) zeigt. Ich schätze die Auswurfshöhe glühender Tephra auf knapp 300 m. In den Morgenstunden wurden kontinuierliche Eruptionen aus diesem Krater beobachtet. Der Nordostkrater scheint indes nicht mehr aktiv zu sein. Diese Aktivitätsverlagerung vom Nordostkrater auf den Südostkrater ist typisch.

MIROVA registriert heute Nacht eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 132 MW. Der Tremor ist weiterhin erhöht, nahm in den letzten Stunden aber etwas ab.

Prognosen zur Tätigkeit lassen sich defakto nicht geben. Erfahrungswerte der letzten Jahre zeigen aber, dass diese Art der Gipfeltätigkeit oft in einen größeren Ausbruch kumulierte. Zeit dafür wäre es wieder.

Fuego: Hohe thermische Strahlung

Letzte Nacht wurde am Fuego in Guatemala eine hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 250 MW gemessen. Paradox liest sich da die Meldung von INSIVUMEH, dass es heute keinen Lavastrom gibt. Er muss seine Aktivität also binnen weniger Stunden eingestellt haben. Dafür legte die explosive Tätigkeit wieder zu. Das Institut meldete Aschewolken, die bis zu 4700 m aufgestiegen sind, sowie 12-18 stündliche Explosionen. Diese fördern nicht nur die Aschewolken, sondern auch glühende Tephra bis zu 350 m über Kraterhöhe.

Nishinoshima: Vulkaninsel aktiv

Seit einigen Tagen fließt wieder Lava auf dem jungen Vulkaneiland Nishinoshima. Die Insel gehört zu Japan, liegt aber mehr als 1000 km vom Hauptarchipel entfernt. Einige Wochen vor der aktuellen Eruption gab es in der Gegend ein moderates Erdbeben. MIROVA registriert eine ebenso moderate Wärmeanomalie.