Vulkan-News 12.12.22: Fuego

Fuego weiter erhöht aktiv

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Aktivität: Strombolianisch

In Guatemala hat sich der Fuego immer noch nicht ganz beruhigt und ist überdurchschnittlich aktiv, auch wenn der eigentliche Paroxysmus vorbei ist. Auf der LiveCam kann man frequente strombolianische Eruptionen beobachten, die stärker als üblich sind. Glühende Tephra landet auf der Vulkanflanke und löst dort Schuttlawinen aus. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit 87 MW Leistung. Das VAAC registriert Aschewolken in 4800 m Höhe. Sie driften in multiple Richtungen und lösen Ascheregen in Ortschaften am Fuß des Vulkans aus. Jetzt bleibt es für uns Vulkanspotter spannend abzuwarten, ob der Fuego in einer neuen Phase regelmäßiger Paroxysmen eintritt oder ob es sich um ein einzelnes Ereignis handelte. Das Foto des Dichtestroms entstand während der paroxysmalen Hauptphase.


Kadovar mit Asche in 1500 m Höhe

Staat: PNG | Lokation: -3.63; 144.63 | Aktivität: Ascheeruption

Der Inselvulkan vor der Küste Papua Neuguineas ist wieder aktiv geworden und emittiert kleine Aschewolken. Lauf VAAC steigen sie bis zu 1500 m hoch auf und driften in Richtung Süden. Sporadisch wird eine schwache Wärmeanomalie am Kadovar gemessen. Sie wird von Fumarolen bzw. einem Förderschlot ausgehen. Neues Domwachstum ist eher unwahrscheinlich.


Suwanose-Jima mit Asche-Emissionen

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Aktivität: Strombolianisch

In den letzten Tagen steigerte der Suwanose-jima seine Aktivität und emittierte wieder öfters Aschewolken. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 2400 m. Die Asche driftete zuletzt in nordwestlicher Richtung. Die Seismizität ist gering.

Vulkan Mauna Loa am 12.12.22

Staat: USA | Lokation: 19.47, -155.59 | Aktivität: Hawaiianisch

Mauna Loa fährt weiter runter

Über das Wochenende hat die Aktivität des hawaiianischen Vulkans Mauna Loa weiter abgenommen. Die Lavafontänen-Tätigkeit ist zum Erliegen gekommen und es wird nur noch wenig Lava rein effusiv gefördert. Die Schmelze akkumulierte sich in dem Krater, der sich um die Eruptionsspalte gebildet hat und bildete zuletzt einen Lavapond. Einen oberflächlich fließenden Lavastrom gibt es scheinbar nicht mehr. Der Lavastrom ist zum Erliegen gekommen. Die Front näherte sich der Sattelstraße bis auf 2,8 km an. Am Samstag wurde noch von Rotglut und ein wenig Bewegung berichtet, doch es fehlte an Nachschub und der Lavakanal ist leer gelaufen. Auf der LiveCam sieht man aktuell noch rot illuminierte Dampfwolken über dem Krater aufsteigen, ganz aus ist der Vulkan also noch nicht. Theoretisch gesehen könnte es einen neuen Lavapuls in den nächsten Tagen geben, so wie wir es im letzten Jahr am isländischen Fagradalsfjall sahen, doch das ist kein typisches Verhalten für den Mauna Loa, sodass ich eigentlich damit nicht rechne.

Die geophysikalischen Parameter bestätigen den Rückgang der Aktivität. So wurde am Freitag ein starkes Abfallen des Schwefeldioxid-Ausstoßes auf 20.000 Tonnen am Tag beobachtet. Das Gleiche bei der Thermalstrahlung, die zuletzt noch eine Leistung von 105 MW hatte. Auch der Tremor schlief ein und ist nicht mehr nachweisbar. Was irritiert, ist, dass die Vulkanologen vom HVO weiterhin eine Bodenhebung registrieren, die mit Inflation magmatischer Fluide im Zusammenhang stehen könnte. Das geht aus dem letzten Update vom 11. Dezember hervor. Sie schrieb, dass man bei keiner der acht dokumentierten Eruptionen aus dem Mauna Loa-Nordwestrift eine erneute Aktivitätssteigerung beobachtet wurde, nachdem die Eruption so stark nachgelassen hatte, wie es jetzt der Fall ist. Aber man werde den Vulkan weiter genaustens beobachten. Die Alarmstufe würde auf „orange“ gesenkt.

Der Nachbarvulkan Kilauea hat seine Lavasee-Aktivität inzwischen komplett eingestellt, sodass keine Lava mehr im Halema’uma’u-Krater sichtbar ist. Hier ist der leicht deflationäre Trend der Vorwoche wieder in Inflation umgeschlagen. Wahrscheinlich pausiert die Eruption hier nur.