Erdbeben News 17.12.22: Texas

USA: Erdbeben Mw 5,2 in Texas

Datum: 16.12.22 | Zeit: 23:35:27 UTC | 32.20 N ; 102.13 W | Tiefe: 5 km |  Mw 5,2

Der Westen von Texas wurde gestern Nacht von einem Erdbeben der Magnitude 5,2 erschüttert. Laut EMSC lag das Hypozentrum in einer Tiefe von nur 5 km. Das USGS berichtete dagegen, dass es sich in 5 Meilen Tiefe befand. Das Epizentrum wurde 23 km nord-nordwestlich von Midland lokalisiert. Beim EMSC gibt es Wahrnehmungsmeldungen. Bebenzeugen beschreiben den Erdstoß als den stärksten, den sie jemals in der Region gespürt haben. Das Erdbeben wurde auch von Anwohnern von Roswell gespürt. Es gab mehrere Nachbeben. Der Erdstoß ereignete sich abseits kontinentaler Plattengrenzen und wird als Intraplatten-Erdbeben bezeichnet. Das Beben manifestierte sich im Midland-Basin, das wiederum Teil des Permian-Basins ist. Das Permian-Becken ist ein großes Sedimentbecken im Südwesten der Vereinigten Staaten und erstreckt sich im Westen von Texas und im Südosten New Mexicos. In dem Becken liegt eine der bedeutendsten Ölfeldprovinzen in den USA.

Erst im letzten Monat gab es in der Region ein vergleichbar starkes Erdbeben der Magnitude 5,4. Dieses Beben verursachte mehrere Nachbeben, die in dem Cluster auf der Shakemap links vom aktuellen Bebenmarker zu sehen sind.

Lokale Nachrichtenagenturen berichteten schnell über das Beben. Laut Reporter Anthony Franze war es das viertstärkste Beben, das jemals im Staat Texas aufgezeichnet wurde. Ebenso schnell wurde ein Schuldiger für das Beben gefunden und man geht davon aus, dass es durch Fracking ausgelöst wurde. Beim Fracking handelt es sich um eine Ölfördermethode, bei der Flüssigkeiten unter hohem Druck in den Untergrund gepresst werden, damit das Öl aus den Gesteinsporen geschwemmt wird. Das Förderverfahren ist umstritten, da es nicht nur Erdbeben auslösen kann, sondern auch für große Umweltverschmutzungen verantwortlich gemacht wird.


Madeira: Erdstoß Mw 5,0

Datum: 17.12.22 | Zeit: 12:44:16 UTC |  33.22 N ; 19.83 W | Tiefe: 10 km |  Mw 5,0

Westlich der Atlantikinsel Madeira bebte es heute Mittag mit einer Magnitude von 5,0. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 256 km westlich von Arco da Calheta verortet. Madeira ist portugiesisches Hoheitsgebiet.

Vulkan-News 17.12.22: Anak Krakatau

Anak Krakatau mit weiterem Anstieg der Seismizität

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Aktivität: Aschewolken

Am Anak Krakatau stieg die Seismizität den 2. Tag in Folge signifikant an. Das VSI registrierte gestern 36 Erdbeben mit niedrigen Frequenzen, 16 vulkanotektonische Erschütterungen, 4 Hybriderdbeben und 1 tektonisch-bedingtes Erdbeben. Außerdem wurde ein Eruptionssignal aufgefangen. Gestern ereignete sich im Sunda Strait -in der Nähe vom Krakatau- ein Erdbeben der Magnitude 4,9. Es folgte ein weiterer moderater Erdstoß. Die Hypozentren lagen in der Asthenosphäre, also jener Schicht, in der Magma entstehen kann. Sollte die Seismizität hoch bleiben, muss man mit einer Zunahme der eruptiven Aktivität rechnen.


Popocatepetl mit weiteren Ascheeruptionen

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

In Mexiko bleibt der Popocatepetl aktiv und eruptiert Aschewolken. Sie steigen laut VAAC bis auf einer Höhe von 6700 m auf und driften in Richtung Norden. CENAPRED berichtete gestern von 53 Asche-Dampf-Exhalationen und 105 Minuten Tremor.


Sangay mit Asche in 6400 m Höhe

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Aktivität: Vulcanianisch

Der ecuadorianische Vulkan Sangay stößt Aschewolken aus, die bis auf einer Höhe von 6400 m aufsteigen und in südwestlicher Richtung driften. MIROVA zeigt eine hohe Thermalstrahlung mit 149 MW Leistung an. Ein neuer Lavastrom könnte am Start sein.

Erdbeben-News 17.12.22: Vulcano

Erdbeben M 2,7 im Süden von Vulcano

Datum: 16.12.22 | Zeit: 15:25:11 UTC | 38.38 N ; 15.00 E | Tiefe: 7 km |  Ml: 2,7

Die Liparische Insel Vulcano wurde gestern Nachmittag um 16:25:11 Uhr von einem schwachen Erdbeben der Magnitude 2,7 erschüttert. Das Hypozentrum lag in nur 7 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 6,2 km südöstlich von Porto di Levante verortet. Das INGV brachte eine entsprechende Notiz heraus, allerdings taucht das Beben noch nicht in den entsprechenden Karten auf, sodass man nicht sehen kann, ob es Mikroseismizität gab, die nicht explizit erwähnt wurde. In diesem Monat ist die Erdbebentätigkeit auf Vulcano ungewöhnlich hoch. Am 4. Dezember hatte es vor der Südwestspitze der Insel ein Beben M 4,6 gegeben. Insgesamt wurden im Dezember 38 Erdbeben registriert, wobei der aktuelle Erdstoß wie gesagt noch nicht gelistet ist.

Im Wochenbulletin des INGVs wurden die Erdbeben der letzten Woche erwähnt. Demnach ereigneten sich 3 Beben, die auf Gesteinsbruch zurückzuführen waren. Die Beben setzten nur wenig Energie frei. Steigende Tendenzen in Bezug auf Temperatur und Kohlendioxid-Gehalt zeigten die Brunnen auf der Insel. Steigend auch der Schwefeldioxid-Ausstoß im Kratergebiet, der zuletzt mittelhohe Werte hatte. Der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß dort ist nach wie vor hoch. Die Gastemperaturen der Fumarolen im Kratergebiet blieben mit 370 Grad konstant hoch. Bodenhebungen wurden im ganzen Jahr nicht registriert. Neues Magma scheint demnach nicht zu intrudieren. Die beschriebene Aktivität zeigt aber, dass sich offenbar weiterhin Schmelze im Untergrund des Vulkans befindet. Sie verursacht Bewegungen im Magmenkörper und entgast. Das ist ein normaler Reifungsprozess eines Magmas: es laufen chemische Prozesse ab und es bilden sich Kristalle in der Schmelze. Dabei wird sie zäher und kühler. Das ist ein langwieriger Prozess. Die Schmelze verändert sich dabei und auch die Grundvoraussetzungen für eine Eruption, sodass es tatsächlich auch Monate oder Jahre nach einer Intrusion noch zur Eruption kommen kann. Eine besonders gefährliche Situation entsteht, wenn es nach einiger Zeit der Magmen-Differenzierung zu einer neuen Intrusion im bestehenden Magmenkörper kommen sollte. Ist das ältere Magma deutlich kühler als die neu intrudierte Schmelze, sind beide Magmen nicht mehr mischbar. Durch Magma-mingling verursachte Eruptionen können besonders stark ausfallen. Doch es ist alles andere als sicher, dass es überhaupt zu einer Eruption kommen wird. Nach den augenblicklichen Szenarien sind phreatische Eruptionen denkbar. Ohne weitere Intrusion ist die Wahrscheinlichkeit einer größeren Eruption eher gering. Ob es in nächster Zeit eine neue Intrusion geben wird, ist nicht zu prognostizieren.