Erdbeben Ml 3,1 im Vogtland nahe deutscher Grenze

Vogtland: Erdbeben Ml 3,1

Datum: 08.12.22 | Zeit: 15:45:06 UTC | 50.24 N ; 12.46 E | Tiefe: 8 km | Ml 3,1

Das Grenzgebiet zwischen Tschechien und Deutschland wurde heute Mittag von einem Erdbeben der Magnitude 3,1 erschüttert. Der Erdbebenherd befand sich in 8 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 14 km west-nordwestlich von Sokolov verortet. Das Vogtland ist bekannt für seinen urzeitlichen Vulkanismus und den rezenten Magmatismus. Im Chebbecken, das wenige Kilometer südlich des Epizentrums liegt, gab es vor einigen Jahren zahlreiche Schwarmbeben, die durch aufsteigende magmatische Fluide verursacht wurden. Das Erdbeben heute war aber sehr wahrscheinlich tektonischen Ursprungs. Dafür sprechen die Lage an einer Störungszone so wie die geringe Tiefe des Bebens.

Der Erdstoß wurde von den Anwohnern wahrgenommen. Beim EMSC gibt es eine Wahrnehmungsmeldung von einer Person, die sich 9 km vom Epizentrum entfernt befand.

Erdbeben-News 08.12.22: Kaukasus

Kaukasus: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 08.12.22 | Zeit: 06:42:09 UTC | 42.38 N ; 46.98 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,5

In der russischen Kaukasus-Region bebte es heute Früh mit einer Magnitude von 5,5. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum befand sich 79 km südlich von Makhachkala. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor. Die Region zwischen dem Kaspischen Meer und dem Schwarzen Meer ist für ihre Erdgas- und Ölvorkommen bekannt. Dort gibt es auch Schlammvulkane.


Papua Indonesia: Erdbeben Mb 5,5

Datum: 08.12.22 | Zeit: 04:58:57 UTC |  2.70 S ; 139.15 E | Tiefe: 30 km | Mb 5,5

Heute Früh bebte es auch auf der Insel Papua, die zu Indonesien gehört. Das Beben hatte eine Magnitude von 5,5 und ein Hypozentrum in 30 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 165 km west-südwestlich von Abepura lokalisiert.


Italien: Erdbeben Ml 4,0

Datum: 08.12.22 | Zeit: 07:08:19 UTC | 43.89 N ; 13.31 E | Tiefe: 10 km | Ml 4,0

Vor der italienischen Adriaküste bebte es mit einer Magnitude von 4,0. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 24 km östlich von Fano lokalisiert. Es war ein Nachbeben des stärkeren Erdstoßes Mw 5,6 vom 9. November.


Island: Erhöhung der Seismizität

Nachdem es zum Monatsanfang seismisch betrachtet unter Island ruhiger war, zog die Seismizität in den letzten Tagen wieder an. Sie konzentriert sich auf die bekannten Regionen: Reykjanes-Halbinsel, Vatnajökull und Askja-Herdubreid. Vereinzelte Beben gibt es am Myvatn, der Tjörnes-Fracture-Zone und unter der Katla. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 185 Beben unter Island. Die Bodenhebung, die Ende November unter mehreren subglazialen Vulkanen auftrat, hat sich zum größten Teil wieder abgebaut. Wie vermutet könnte der ungewöhnlich starke Regen dafür verantwortlich gewesen sein. Einzig die Inflation im Gebiet der Askja hat bestand.

Mauna Loa-News am 08.12.22

Staat: USA | Lokation: 19.47, -155.59 | Aktivität: Hawaiianisch

Höhe der Lavafontänen hat zugenommen

Wie erwartet hat die Höhe der Lavafontäne am Mauna Loa deutlich zugelegt, nachdem sich mehrere Scholte auf der Spalte geschlossen hatten. Dadurch erhöht sich der Druck auf die verbliebenden Schloten, die mehr Lava höher auswerfen müssen. Ich schätze die Höhe auf mehr als 100 m, mit steigender Tendenz. Die Fontäne speist einen Lavastrom, der sich weiter verzweigt hat. Laut USGS wurde ein Lavakanal reaktiviert, der ein gutes Stück hinter der aktuellen Lavafront liegt und einen großen Teil des Stroms in Richtung Osten umleitet. Die Front des Hauptstroms schritt gestern nur noch mit 6 m pro Stunde vorwärts und befand sich 2,9 km von der Sattelstraße entfernt. Sollte der Lavastrom in  seinem Verlauf blockiert werden, könnten neue Seitenströme entstehen, was eine Vorhersage zur Geschwindigkeit der Hauptfront erschwert. Von daher gibt es keine Prognose, ob- und wann die Lava die Sattelstraße erreichen und unterbrechen könnte. Die Förderrate ist leicht rückläufig, wie man anhand der Abnehmenden Wärmestrahlung interpolieren kann. Sie hatte bei der letzten Messung noch eine Leistung von etwas mehr als 10.000 MW. Freilich immer noch ein extremer Wert, aber nur noch ein drittel der Leistung von letzter Woche.

Der Vulkanausbruch fördert nicht nur Lava, sondern auch viel Gas. Die Konzentration an Schwefeldioxid ist besonders hoch und da USGS warnt vor VOG. Hierbei handelt es sich um vulkanisch bedingten Smog. Am 4. Dezember wurde ein Schwefeldioxid-Ausstoß von 120.000 Tonnen am Tag gemessen. Fallwinde vom Mauna Loa drücken die Gase in westlicher Richtung zu Boden, bevor sie in größere Höhe aufsteigen. Das zu Boden gedrückte Gas stellt eine Gesundheitsgefahr für die Anwohner des Vulkans dar.

Die GPS-Daten zeigen, dass in den letzten Stunden eine leichte Bodenhebung registriert wird. Offenbar wird weniger Lava eruptiert, als Magma aus der Tiefe aufsteigt. Auffällig ist auch, dass der Lavasee im Krater des Nachbarvulkans Kilauea immer kälter wird und kaum noch Nachschub bekommt. Es ist gut möglich, dass er durch die Mauna-Loa-Eruption vom Magma-Nachschub abgeschnitten wurde.

Der Youtube-Livestream arbeitet aktuell nicht, dafür gibt es eine schöne LiveCam, die Standbilder überträgt.