Fagradalsfjall-Litli-Hrútur-Eruption am 17.07.23

Zugang zur Eruptionsstelle wieder gestattet

Heute Nachmittag kam das langersehnte „Go“ zur erneuten Öffnung der Eruptionsstelle der Fagradalsfjall-Eruption. Der Zugang wird allerdings kontrolliert und ist nur vom Parkplatz 2 am Fagradalsfjall möglich. Auf der Karte sieht man die erlaubte Wanderroute blau eingezeichnet. Das rot schraffierte Gebiet ist Sperrgebiet und darf nicht betreten werden. Dies ist wohl eine Konsequenz der Eskapaden einiger Besucher der Eruptionsstelle, bevor sie am Donnerstag geschlossen wurde. Man darf sich der Spalte wohl nur bis auf 1 km annähern. Auch der ideale Aussichtspunkt auf dem Litli-Hrútur liegt innerhalb des Sperrgebiets, was ich sehr schade finde. Was man von den zugänglichen Orten aus sieht, werden bestimmt die Fotos zeigen, die man in den nächsten Stunden in den sozialen Medien präsentiert kriegen wird. Drohnenpiloten dürfte die eingeschränkte Annäherung egal sein, denn sie genießen den Vulkan aus der Vogelperspektive. Der zuständige lokale Polizeichef hat angekündigt, dass die Gegend weiterhin kontrolliert wird und das Wanderer, die sich nicht an die Regeln halten, aus dem Gebiet verwiesen werden. tatsächlich suchte man auch letzte Nacht wieder nach Vulkanspottern, die sich offenbar ins Sperrgebiet geschlichen hatten und deren geparkte Fahrzeuge entdeckt wurden. Außerdem wurden an geparkten Autos in der Gegend des Sperrgebiets Strafzettel gehängt. Die Höhe des Bußgelds stand auf diesen nicht.

Der Vulkanausbruch selbst geht weiter und je mehr sich der Krater schließt, desto höher werden die Lavafontänen. Der Pegel des Lavastroms in seinem Kanal war heute recht niedrig. Es kann aber jederzeit zu Blockaden und einem Lavaüberlauf kommen. Die Erdbebenaktivität fluktuiert und es wechseln sich vergleichsweise ruhige Phasen mit stärkeren Phasen ab. Gerade kam es zu einer intensiveren Tremorphase. Am GPS-Messpunkt am Fagradalsfjall wird weiter Subsidenz infolge von Deflation gemessen. Sie beträgt bereits 6 cm und ist damit doppelt so groß wie die hier gemessene Bodenhebung vor der Eruption.

Kleiner Hinweis: In den nächsten Tagen wird Vnet nicht so regelmäßig wie gewohnt aktualisiert. Ich bitte um Verständnis.

Vulkan Sakurajima mit neuen Eruptionen am 17.07.23

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Eruptionsserie am japanischen Vulkan Sakurajima

Nachdem es in den letzten Wochen recht ruhig um den südjapanischen Vulkan Sakurajima bestellt war, meldete er sich gestern mit neuen explosiven Eruptionen zurück, die auch heute noch anhalten. Vulkanasche wird laut VAAC bis zu 4300 m hoch ausgestoßen und driftet mit dem Wind in Richtung Norden. Bei einer der Eruptionen gestern wurde auch mehrfach glühende Tephra eruptiert, die aus dem Showa-dake aufstieg und auf der Außenseite des Kraterkegels landete. Große Blöcke wurden dabei bis zu 800 m weit geschleudert. Auf einem Video erkennt man in der Eruptionswolke kleinere Blitze zucken. Das JMA berichtet von 3 Eruptionen aus dem Showa-dake, während der Hauptkrater Minami-dake nur schwach aktiv ist.

Im aktuellen Bulletin heißt es weiter, dass einige vulkanotektonische Erdbeben registriert wurden. Die Inflation, die Anfang des Jahres beobachtet wurde und eine Aufblähung des Vulkankegels bedingte, stagniert. Es gibt aber eine tieferliegende Ausdehnung im Untergrund der Aira-Caldera, aus der sich der Sakurajima erhebt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß wird als hoch beschrieben und die Vulkanologen folgern, dass es auch weiterhin zu Vulkanausbrüchen am Sakurajima kommen wird, die sich im Laufe der nächsten Zeit intensivieren könnten. Daher rät man zu besonderer Vorsicht in Vulkannähe. Insbesondere soll man auf pyroklastische Ströme achten, die bei stärkeren Eruptionen entstehen könnten. Ferner besteht die Gefahr, dass durch den Explosionsdruck stärkerer Eruptionen Fensterscheiben platzen und umherfliegende Glassplitter Verletzungen verursachen können. Es wird vor den Abgängen von Schuttlawinen und Laharen gewarnt. Der Zugang zum Vulkan bleibt gesperrt. Das nächste Update ist für den 21. Juli angekündigt.

Beim Sakurajima handelt es sich um den aktivsten Vulkan Japans, der durch regelmäßige Eruptionen glänzt. Meistens handelt es sich um vergleichsweise ungefährliche Ascheeruptionen. Die Asche kann allerdings den Flugbetrieb beeinträchtigen und stellt auf Dauer eine Gesundheitsgefahr für die Anwohner ein, die feinste Aschepartikel einatmen.

Naturkatastrophen-News 17.07.23: Überflutungen und Hitzewellen

Weltweit gibt es zahlreiche Meldungen zu Extremwetterereignissen, die vielfach Naturkatastrophen auslösten und lebensgefährliche Situationen schufen.

Überflutungen in Südostasien

Südkorea wurde von tagelangen Monsunregenfällen heimgesucht, die zu schweren Überflutungen führten und Erdrutsche auslösten. Ein Erdrutsch zerstörte einige Gebäude vollständig. Dabei kamen mindestens 39 Menschen ums Leben, 10 weitere werden noch vermisst. Von den Regenfällen besonders stark betroffen ist die zentrale Region Goesan, wo ein Staudamm überzulaufen drohte. Daher wurde die Evakuierung von Tausenden Menschen angeordnet. Die sintflutartigen Regenfälle verursachten in 13 Landesteilen stundenlange Stromausfälle. Der Bahnverkehr kam zum Erliegen.
Nicht nur in Korea sorgten heftige Regenfälle für Überschwemmungen. Bereits Anfang des Monats traf es Japan und Teile von China schwer. Auf der japanischen Insel Kyushu wurden in der Stadt Kumamoto Hunderttausende Menschen evakuiert. In der zentralchinesischen Provinz Hunan spielten sich noch schlimmere Szenen wie in Kumamoto ab. 70 Häuser sollen eingestürzt sein. In der Provinz Shaanxi wurden die schlimmsten Überflutungen seit 50 Jahren gemeldet.

Ähnliches lässt sich aus Indien und Bangladesch berichten, wo es Anfang vergangener Woche infolge heftiger Regenfälle zu starken Überflutungen kam. In Indien starben mindestens 22 Menschen, wobei die Dunkelziffer deutlich höher ausfallen dürfte. In der Himalaya-Region Himachal Pradesh fiel an einem Tag mehr Niederschlag, als sonst in mehreren Monaten zusammenkommt. Eine Brücke stürzte ein, und es kam zu Erdrutschen.

Wie bereits in anderen Berichten erwähnt, werden die immer häufiger auftretenden Extremwettersituationen dem Klimawandel zugeschrieben. In diesem Jahr könnten zwei natürliche Phänomene die klimatischen Entwicklungen beeinflussen: El Niño und der submarine Vulkanausbruch bei Tonga, der seinen Höhepunkt Anfang des letzten Jahres erreichte und Unmengen Wasserdampf in die Atmosphäre blies. Abgesehen von diesen Phänomenen ist jedoch auch klar, dass die Klimaerwärmung ihren Anteil an den extremen Wetterlagen hat, denn wenn es wärmer wird, verdunstet mehr Wasser, was automatisch zu höheren Niederschlägen führt. Diese scheinen sich jedoch nicht gleichmäßig zu verteilen, sondern konzentrieren sich auf bestimmte Regionen und Ereignisse. Gleichzeitig gibt es in anderen Teilen der Erde massive Dürren und neue Hitzerekorde.

Hitze und Dürre

Am Sonntag wurden im US-amerikanischen Death Valley 52 Grad Celsius gemessen. Der Hitzerekord wurde jedoch nicht geknackt, er liegt dort bei 54,4 Grad, die in den Jahren 2020 und 2021 erreicht wurden. Auch andere Teile der USA leiden unter einer extremen Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 45 Grad. Diese wurden in Phoenix (Arizona) gemessen. Hier war es der 17. Tag in Folge mit Höchsttemperaturen über 43 Grad.
Während der Westen und Süden der USA unter extremer Hitze leiden, kam es im Osten zu Unwettern mit Starkregen. Dieser löste eine Sturzflut aus, bei der gestern im Bundesstaat Pennsylvania mindestens 5 Menschen starben. Zwei kleine Kinder gelten als vermisst. Die Sturzflut ereignete sich nicht etwa in einem Canyon, sondern auf einer Straße.

Im südamerikanischen Uruguay herrscht eine Dürre, von der die Hauptstadt Montevideo besonders betroffen ist. Dort reicht das Trinkwasser nur noch gut 3 Wochen, da die wasserspeichernden Stauseen der Region fast leer sind.