Bali: Moderates Erdbeben M 4,2

Erdbeben Mb 4,2 erschüttert den Westen der Insel Bali

Datum 17.02.2024 | Zeit: 16:47:29 UTC | Lokation: -8.330 ; 114.540 | Tiefe: 10 km | Mb 4,2

Heute Nachmittag gab es um 16:47:29 UTC an der Südwestküste der indonesischen Urlaubsinsel Bali ein moderates Erdbeben der Magnitude 4,2. Der Erdbebenherd befand sich in 10 Kilometer Tiefe. Das Epizentrum wurde 9 Kilometer westlich von Negara lokalisiert. Dort leben 33.100 Menschen. Viele der Anwohner der Region schreckten aus dem Schlaf, denn vor Ort war es 00:47:29 Uhr. Trotz der nachtschlafenden Zeit gingen bei den Erdbebendiensten mehrere Wahrnehmungsmeldungen ein. So gab es beim EMSC eine Meldung aus dem Urlaubsort Kuta, der 87 Kilometer vom Epizentrum entfernt liegt. Auch in der Regionalhauptstadt Denpasar spürte man die Erschütterung. Größere Schäden wurden aber nicht gemeldet, dafür war das Erdbeben zu schwach. Es gab ein schwächeres Vorbeben der Magnitude 2,7. Es ist nicht auszuschließen, dass diese beiden Beben stärkere Beben ankündigen, die sich in den nächsten Tagen, Wochen oder Monaten ereignen könnten.
Die beiden Erdstöße dürften mit der Subduktion entlang des Sundagrabens in Verbindung gestanden haben, der sich für zahlreiche schwere Erdbeben in Indonesien verantwortlich zeigte. Entlang der 2250 km langen und bis zu 7290 m tiefen kontinentalen Naht wird die Indoaustralische Platte unter die des Eurasischen Kontinents subduziert. Diese Subduktion ist nicht nur für die Erdbeben der Region verantwortlich, sondern auch für ihren Vulkanismus.

Vulkantourismus auf Bali abgewürgt

Vulkane gibt es auf Bali, aber auch auf den benachbarten Inseln mehr als genug. So liegt das Ijen-Massiv auf Java in nur 50 km Entfernung zum Epizentrum, getrennt durch den Bali-Strait. Auf Bali selbst sind vor allem die Vulkane Batur und Gunung Agung bekannt. Letzterer sorgte im Jahr 2017 für Unruhen, als nach einer seismischen Krise ein Lavadom im Krater zu wachsen begann. Obwohl ein starker Ausbruch des Vulkans befürchtet wurde, ereigneten sich nur einige moderate Explosionen. Trotzdem wurde der internationale Flughafen auf Denpasar zeitweise gesperrt und Tausende Menschen mussten die Gefahrenzone um den Vulkan verlassen. Es kam auch zu starken Einschränkungen im Tourismus. Kaum hatte sich die Insel von den Auswirkungen der Eruption und Vorsichtsmaßnahmen wirtschaftlich erholt, kam der Corona-Lockdown. Dem nicht genug beschloss Gouverneur Wayan Koster von der balinesischen Regionalregierung im letzten Jahr, alle als heilig angesehenen Feuerberge für Touristen zu sperren, da sich einige unsittlich verhalten hatten. Also, die Touristen hatten sich unsittlich verhalten, nicht die Vulkane. Dieses Vulkanbesteigungsverbot dürfte sich auch negativ auf den Tourismus auswirken und vor allem auf die Leute, die davon lebten. Ein Phänomen, dass immer weiter um sich greift!

Island: Erdbeben am Bardarbunga und auf Eldey

Island wurde von 2 Beben mit Magnituden über 3 erschüttert

Letzte Nacht ereigneten sich auf Island zwei Erdbeben mit Magnituden über 3, die nicht direkt miteinander in Verbindung standen. Das stärkere Beben hatte eine Magnitude von 3,5 und manifestierte sich in 4,1 Kilometer Tiefe am subglazialen Calderavulkan Bardarbunga. Das Epizentrum wurde 3,2 Kilometer südöstlich der Caldera verortet. Es gab auch eine Handvoll schwächerer Erschütterungen im Bereich der Caldera. Der Bardarbunga liegt unter dem Gletscher Vatnajökull, der als der größte seiner Art in Europa gilt. Einige Erschütterungen wurden auch am Grimsvötn, sowie im Askja-Herdubreid-System festgestellt.

Das zweite Beben brachte es auf Mb 3,2 und hatte eine Herdtiefe von 5,3 Kilometer. Das Epizentrum befand sich 70 Meter westnordwestlich von Eldeyjardrangur bei dem Eiland Eldey vor der Westküste von Reykjanes. Dieses Beben war Teil eines Schwarmbebens, das bereits seit einigen Tagen im Gange ist. Die Beben hier stehen mit der Aktivierung der Spaltensysteme auf Reykjanes zusammen, in deren Folge sich die Eruptionen am Fagradalsfjall und in der Svartsengi-Gegend sahen. Natürlich werfen die Erdbeben bei Eldey die Frage auf, ob man dort auch mit einer Eruption rechnen muss. Der Leiter für Deformationsmessungen beim Isländischen Meteorologischen Amt, Benedikt Gunnar Ófeigsson, äußerte sich gestern Abend in einem MBL-Interview, und sagte sinngemäß, dass man die Situation genau beobachtet. Auf Eldey gibt es nicht nur ein seismische Messstationen, sondern es werden seit einigen Wochen auch GPS-Messungen durchgeführt, die bis jetzt kein Anomalien zeigen. Sehr wahrscheinlich sind die Erdbeben dort tektonischen Ursprungs, oder reagieren auf Veränderungen des Spannungsfeldes durch die Intrusion bei Svartsengi. Seit den Ausbrüchen dort hat auch die Seismizität bei Eldey zugenommen, auch wenn es dort früher bereits Schwarmbeben gab.

Die Abfolge der Ereignisse bei Svartsengi befinde sich auf dem gleichen Weg wie vor dem letzten Ausbruch, und wenn es so weitergeht, sei das nächste Ereignis zwei bis drei Wochen entfernt, so die Aussage des IMO-Experten. Er meinte auch, dass man den genauen Ort des nächsten Ausbruchs nicht vorhersagen kann, doch am wahrscheinlichsten sei wieder ein Ausbruch im Gebiet von Stóra-Skógfell und Sundhnúkar.

Erneut Start des Badebetriebs in der Blauen Lagune

Dieser Meinung sind wohl auch die Betreiber der Blauen Lagune, denn das Thermalressort nahm seinen Betrieb wieder auf und empfängt Badegäste. Das Thermalbad mit dem angrenzenden Hotel, das offenbar vor der letzten Eruption ebenfalls geöffnet war, musste am 8. Februar evakuiert werden. Der Vorgang dauerte 40 Minuten, war aber erst abgeschlossen, nachdem die Eruption bereits begonnen hatte. Man verweiset als Begründung für die Fortsetzung des Betriebs in der anhaltenden Krisensituation auf die wirtschaftliche Bedeutung der Anlage für Island.

Ich kann mir vorstellen, dass einige Badegäste aktuell auch wegen des Nervenkitzels kommen, den ein Bad in einem potenziellen Eruptionsgebiet mit sich bringt.

Vulkan Ebeko eruptierte am 16.02.24

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Aktivität: Ascheeruption

Kurilenvulkan Ebeko eruptierte Vulkanasche bis auf 3500 m Höhe

Gestern war es ein sehr aktiver Tag für den Vulkan Ebeko, der auf der russischen Kurileninsel Paramushir liegt. Laut KVERT förderten Explosionen Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3500 m über dem Meeresspiegel. Laut VAAC Tokio driftete die Aschewolke in nordöstlicher Richtung. Es waren nicht die einzigen Explosionen, denn ähnliche Ereignisse wurden auch an drei weiteren Tagen der letzten Woche beobachtet. Zudem meldeten die Vulkanologen thermische Anomalien, die vom Krater ausgingen und per Satellit detektiert wurden.

KVERT warnt vor dem Anhalten moderater explosiver Aktivität und davor, dass es jederzeit zur Eruption von Aschewolken kommen könnte, die bis zu 6000 m hoch aufsteigen und dann eine Gefahr für tieffliegende Flugzeuge darstellen. Der Alarmstatus steht auf „Orange“.

Der Ebeko ist nicht der einzige Vulkan der Region, der als aktiv eingestuft wird und sich in Eruption befindet. Ein paar hundert Kilometer nördlich, genauer auf Kamtschatka, liegt der Shiveluch Vulkan. In seinem hufeisenförmigen Krater wächst ein Lavadom. Explosive Eruptionen und größere Kollappsereignisse blieben hier in den letzten Wochen aus, dennoch gibt es eine starke Entgasungsaktivität und sporadisch ist Rotglut am Dom sichtbar. In der Nähe des beschrieben Doms im Krater des jungen Shiveluch, liegt der ältere Karan-Dom, der nach der großen Shiveluch-Eruption vor 2 Jahren zu neuem Leben erwacht ist und stark dampft. Rotglut wurde hier aber nicht gesichtet. Auch hier steht der Alarmstatus auf „Orange“

Anders verhält es sich am Vulkan Bezymianny, der auf „Gelb“ steht. Doch auch hier gibt es einen aktiven Lavadom, von dem gelegentlich thermische Anomalien ausgehen. Für den Bezymianny typisch ist, dass sein Dom mehrere Monate lang unauffällig vor sich her dümpelt und langsam wächst, bis er eine kritische Größe hat und es zu Kollapsereignissen und Explosionen kommt, die pyroklastische Ströme generieren. Die Situation eskaliert relativ schnell und es gibt nur wenige Tage Vorwarnzeit, die von einer gesteigerten Seismizität und vermehrtem Rotglut am Dom gekennzeichnet ist.
Der Klyuchevskoy scheint im Moment ruhig zu sein, und somit ist der Ebeko der aktivste Vulkan der Region, zumindest in Bezug auf die Explosivität.