Azoren-Erdbeben: 3 mal M 4,9

Heute Nachmittag ereigneten sich bei den Azoren 3 Erdbeben mit den Magnituden 4,9. Die Hypozentren wurden in 10 km Tiefe lokalisiert. Die Epizentren lagen gut 300 km nördlich der Inselgruppe. Die Azoren sind vulkanisch geprägt, allerdings gehe ich davon aus, dass die Beben tektonischen Ursprungs sind und nicht direkt mit dem Vulkanismus in Verbindung stehen. Mit weiteren Erdstößen muss gerechnet werden.

Ätna: Schwarmbeben im Nordosten

Gestern Abend manifestierte sich ein Erdbebenschwarm auf der Ätna-Nordostflanke. Das INGV meldet 8 Erdbeben mit Magnituden ab 2. Die beiden stärksten Beben brachte es auf M 3,2. Die Epizentren wurden 5 km südwestlich von Linguaglossa lokalisiert. Die Hypozentren lagen sehr flach. Die Tiefenangaben schwanken zwischen 0 und 1 km. Das ist sehr ungewöhnlich, normalerweise liegen die Beben in mindestens 4-5 km Tiefe. Wie viele schwächere Erschütterungen es gegeben hat, wird beim INGV erst in 2 Tagen angezeigt.

Wahrscheinlich handelt es sich um tektonisch bedingte Erdstöße entlang des Pernicana-Störungssystems. Beben hier sind nicht neu. In der Vergangenheit signalisierten sie oft, dass sich der Ätna auf eine größere Eruption vorbereitet. Allerdings lässt sich der Zeitraum, wann sich wohl möglich eine Eruption ereignen wird nicht wirklich eingrenzen.

Bekanntestes Beispiel ereignete sich im Jahr 2002. Am 22. September kam es zu einem Erdstoß der Magnitude 3,7. Am 26. Oktober setzte ein massives Schwarmbeben ein. Ein Tag später begann die Flankeneruption. Ein Szenario, dass sich jederzeit wiederholen könnte, auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafür nicht sehr hoch ist.

Karymsky eruptierte Asche

Im fernen Kamtschatka eruptierte der Karymsky kleinere Aschewolken. Das geht aus 2 VONA-Meldungen des VAAC Tokio hervor, die am 25. und 26. September veröffentlicht wurden. Die Asche stieg bis auf einer Höhe von 1800 m ü.N.N. auf und driftete in nördlicher Richtung. In den letzten Jahren ist der Karymsky nur sporadisch aktiv.

Semeru bricht weiterhin aus

Auf der indonesischen Insel Java ist es der Semeru, der frequente Eruptionen erzeugt. Beobachter am Boden berichteten von kleinen Aschewolken, deren Höhe nicht bestimmt werden konnte. Das VSI registrierte 43 seismische Eruptionssignale mit Maximal-Amplituden von 21 mm und einer Dauer von bis zu 220 Sekunden.

Suwanose-jima in Eruption

Der japanische Inselvulkan ist wieder aktiv und eruptiert strombolianisch. Das VAAC registrierte seit gestern 5 Eruptionen. Tephra stieg bis auf einer Höhe von 1500 m über dem Meeresspiegel auf.

Pacaya steigert Aktivität am 26.09.20

Gestern Abend kam es zu einer plötzlichen Aktivitätssteigerung am guatemaltekischen Vulkan Pacaya. Strombolianische Eruptionen kamen in kurzen Intervallen und förderten glühende Tephra bis zu 70 m hoch. Es begann wieder ein neuer Lavastrom zu fließen, der schnell eine Entfernung von 200 m zurücklegte. Die Aktivität war von Tremor begleitet. Wenige Stunden zuvor berichtete INSIVUMEH von strombolinaischen Eruptionen, aber nicht von einem aktiven Lavastrom.

Bei meinem Besuch des Vulkans im Januar wurde ich ebenfalls Zeuge, wie schnell sich die Situation am Pacaya ändern kann: plötzlich öffnete sich ein Schlot auf der Südseite des Mc-Kenney-Kegels und förderte einen kurzen Lavastrom. Wenig später wurde ein Strom auf der Nordseite aktiv. Nach wenigen Minuten war wieder alles vorbei. Solche Ereignisse verdeutlichen, die Unberechenbarkeit von Vulkanen.

Ätna mit Aschewolke

Gestern Nachmittag eruptierte der Ätna eine Aschewolke. Die Eruption hielt länger an. Starker wind drückte die Eruptionswolke nieder und wehte sie Richtung Südosten und damit ins Valle del Bove. MIROVA meldete eine leichte Wärmeanomalie. Der Tremor fluktuierte stark. Heute Vormittag gab es ein Beben der Magnitude 2,0 im Nordwesten des Vulkans. Bereits in den letzten Tagen wurde mehrere schwache Erdbeben registriert.

Villarrica mit 2. Eruption

Gestern berichtete ich von einer Ascheeruption am Vulkan Villarrica in Chile. Am Abend des 25.09. gab es dann einen weiteren Ausbruch, bei dem Asche gut 450 m hoch gefördert wird. Auf Sentinel-Satellitenfotos ist eine kleine thermische Anomalie im Krater sichtbar.

Bardarbunga: Erdbeben M 4,8

Unter dem isländischen Gletschervulkan Bardarbunga ereignete sich eines der stärksten Beben der letzten Monate. Es hatte eine Magnitude von 4,9. Das Epizentrum lag 8.3 km östlich der Caldera. Der Erdbebenherd wurde in 4,8 km Tiefe lokalisiert. Insgesamt wurden innerhalb von 48 Stunden 12 Beben im Bereich des Vatanjökulls aufgezeichnet.

Turkmenistan: Erdbeben Mw 5,2

Heute Morgen bebte es in Turkmenistan mit einer Magnitude von 5,2. Das Epizentrum lag 91 km südlich von Serdar. Der Erdbebenherd wurde in einer Tiefe von 10 km lokalisiert. Gut 200 km entfernt gab es ein 2. Erdbeben der Magnitude 4,7. Das Land am Kaspischen Meer wird öfters von starken Erdbeben erschüttert. In der Region um Aşgabat gab es im Jahr 1948 ein starkes Erdbeben mit katastrophalen Folgen. Es wird vermutet, dass mindestens 110.000 Menschen der Katastrophe zu Opfer fielen.

Mayotte: Erdbeben M 4,4

Es war 11.26 Uhr morgens in Mayotte, als die Erde an diesem Freitag bebte. Das Erdbeben war auf der ganzen Insel zu spüren. Nach Angaben des vulkanologischen und seismologischen Überwachungsnetzes von Mayotte (REVOSIMA) lag das Epizentrum 38 km ost-südöstlich von Dzaoudzi, in einer Tiefe von 48 km.

Seit dem 10. Mai 2018 lebt Mayotte mit den Erdbeben, die mehr oder weniger regelmäßig stattfinden. Die Beben erinnern die Bewohner von Mayotte daran, dass sich in 3.500 Metern Tiefe ein Unterwasservulkan entwickelt.

Island: Schwarmbeben an der Tjörnes-Fracture-Zone

Seit gestern Abend bebt es wieder an der isländischen Tjörnes-Fracture-Zone. Es gab 3 Erdbeben mit Magnituden von 4 oder größer. Das Stärkste brachte es auf M 4,3. Drei weitere Beben hatten Magnituden größer 3. Insgesamt wurden innerhalb von 48 Stunden 248 Beben registriert. Die Epizentren konzentrieren sich auf eine Region ca. 12 km östlich von Grimsey. Dort gibt es submarine Vulkane.

Update

Ägäis: Erdbeben M 5,2

Um 22:50 UCT ereignete sich ein moderates Erdbeben der Magnitude 5,2 in der Ägäis. Das Epizentrum befand sich 32 km östlich von Sykiá und 139 km östlich von Thessaloníki. Das Hypozentrum wurde in 17 km Tiefe lokalisiert. Der Erdstoß konnte in den Küstenregionen deutlich gespürt werden. Über Schäden ist noch nichts berichtet worden. Es gab mehrere Nachbeben und es ist mit weiteren Erschütterungen zu rechnen.

Lopevi: Warnung vor Vulkanausbruch

Das Vanuatu Department of Meteorology and Geohazards (VMGD) hat gestern vor einem möglicherweise bevorstehenden Vulkanausbruch des Lopevi gewarnt. Grund für die Warnung ist eine deutliche Zunahme der Seismizität unter dem Vulkan. Es werden Dampfemissionen beobachtet. Die Alarmstufe ist 2/5. Eine Eruption kann ohne weitere Warnung erfolgen. Es wird empfohlen, sich nicht an den Rand des Kraters zu begeben. Das Bild zeigt das aktuelle Seismogramm. In Vanuatu ist derzeit nur der Yasur aktiv.

Villarrica mit Ascheeruption

Der chilenische Vulkan Villarrica erzeugte eine Ascheeruption und sorgte bei den Anwohnern für Besorgnis. Die Explosion ließ eine Aschewolke gut 600 m über den Krater aufsteigen. Wind verfrachtete die Aschewolke in östlicher Richtung. Um den Krater herum gab es Einschläge größerer Lavabomben. Die Eruption wurde von einem langanhaltenden Erdbeben begleitet, das von den Messstationen am Vulkan aufgezeichnet wurde. Der Alarmstatus steht auf „gelb“.

Kilauea: Kratersee weiter gewachsen

Der Kratersee im Pit der Halemaumau-Caldera ist weiter gewachsen und nimmt nun eine Fläche von 3,3 Hektar ein. Ein neues Foto zeigt das Wachstum seit Ende letzten Jahres. Seitdem ist der Wasserspiegel um ca. 25 m angestiegen. Der Kilauea selbst ist weiterhin inaktiv. Allerdings sammelt sich im Untergrund Magma an. Davon zeugen Bodendeformationen und leichte Erdbeben. Im August wurden 950 Erschütterungen registriert, das waren 10% weniger als im Vormonat. Das stärkste Erdbeben hatte die Magnitude 4,2. Die Bodendeformation war ebenfalls leicht rückläufig.

Taal Vulkan: Neues Video vom Krater

Der Taal-Vulkan auf den Philippinen ist seismisch weiterhin aktiv. In den letzten 3 Tagen wurden 24 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Ein Beben war gestern so stark, dass es von Anwohnern gespürt wurde. Ein neues Video vom Krater auf Volcano Island zeigt, dass sich wieder ein großer Kratersee gebildet hat. Aus Fumarolen steigt Dampf bis zu 20 m hoch auf. das Video findet ihr in unserer FB-Gruppe.

Ätna: Gleiten der Ostflanke reguliert Eruptionen

Eine Forschungsarbeit neueren Datums enthüllt, dass das Gleiten der Ätna-Ostflanke eine regulierende Wirkung auf Eruptionen hat. Je nach Geschwindigkeit der Gleitbewegung können Vulkanausbrüche gehemmt, oder begünstigt werden.

Zu diesem Schluss kamen Wissenschaftler der Institute INGV und ISPRA, die zusammen eine Forschungsarbeit durchführten. Die Leitung der Studie hatte Giuseppe Pezzo. Anlass war die Eruption vom 24. Dezember 2018, der 2 Tage später ein Erdbeben der Magnitude 4,9 unter der Ostflanke des Vulkans folgte.

Die Wissenschaftler untersuchten die Störungen, entlang derer das Magma aufsteigt und an denen sich die Ostflanke bewegt. Die nötigen Daten lieferte ein multidisziplinärere Ansatz, bei denen SAR-Fernerkundungsdaten, GPS Messungen und Erkenntnisse aus der seismischen Tomografie verwendet wurden. Mit letzterer konnte ein Abbild der Störungszonen im Ätna erzeugt werden und die Hauptaufstiegsroute des Magmas entlang der bekannten Nordost- und Südfraktur identifiziert werden. Mit Hilfe der satellitengestützten Radarinterferometrie wurden Bodendeformationen lokalisiert und die Bewegungsgeschwindigkeit der Flanke gemessen. Die GPS Messungen ergänzten die Werte der Fernerkundung. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass das Gleiten der Flanke den Magmenaufstieg generell begünstigt. Beschleunigt sich die Gleitbewegung indes, wirkt sie wie ein Ventil und kann eine Eruption im Gipfelbereich des Vulkans abwürgen.

Normalerweise gleitet die Flanke mit einer Geschwindigkeit von 4,5 cm pro Jahr seewärts. Das änderte sich auch im Zuge der Eruption vom 24. Dezember 2018. Die Bewegung beschleunigte sich um das 3-fach auf 15 cm pro Jahr. Dadurch hatte das aufsteigende Magma plötzlich mehr Platz und es kam zu einem Druckabfall. Dieser beendete die Eruption frühzeitig, obwohl genug eruptionsfähiges Magma vorhanden war. Ich hatte damals mit eine längeren Eruption gerechnet.

Dass die Ostflanke des Ätnas langsam Richtung Meer abrutscht ist keine neue Erkenntnis, sorgte vor 2 Jahren aber für einigen medialen Wirbel. Dabei fürchteten die Forscher des INGV bereits im Jahr 2001, dass es zu einem Kollaps der Flanke kommen könne. Damals hatte sich die Bewegung während einer Flankeneruption stark beschleunigt. Innerhalb weniger Wochen bewegte sich die Flanke mit dem Valle del Bove um gut 1 m. Das damals die Eruption trotz beschleunigter Gleitbewegung der Flanke nicht abgewürgt wurde, könnte daran gelegen haben, dass das Magma eben durch den vertikal verlaufenden Teil der Gleitstörung aufstieg und teilweise auch unterhalb dieser austrat. (Quellen: INGV, GSW)

Ätna-Update 25.09.20

Update: Hier ein kurzes Update vom Update. Soeben veröffentlichten italienische Fotografen Bilder von erhöhter strombolianischer Aktivität am Neuen Südostkrater. Sie entstanden gestern Abend und passen zeitlich zu der erhöhten Wärmestrahlung und dem plötzlichen Tremoranstieg. Die Fotografen beschreiben, dass es laute Detonationsgeräusche gab, die bis in die Ortschaften auf der Vulkanflanke zu hören waren. Der Tremor fluktuiert weiterhin stark und ich gehe davon aus, dass es weitere Phasen erhöhter Aktivität gibt.

Originalmelung: In dem neuen Update vom Ätna geht es um erhöhte Seismik, die sich am Mittwoch in der Nähe des zentralen Kraterbereichs manifestierte. Die Beben werden erst heute beim INGV angezeigt, und weisen auf Magmenbewegungen hin. Insgesamt wurden 13 Erdstöße registriert. 7 der Beben sind einem Schwarm zuzuordnen, der um 22:20 Uhr begann. Der stärkste Erdstoß hatte eine Magnitude von 2,9. Als Herdtiefe wird 0 m angegeben. Das Epizentrum lag östlich des Nordostkraters. Die anderen Beben des Schwarms manifestierten sich in wenigen hundert Metern Tiefe.

Der Tremor fluktuiert stark. Heute Nacht stürzte er bis an die Grenze zum grünen Bereich ab, stieg dann ebenso schnell wieder bis in den roten Bereich an. MIROVA detektierte eine moderate thermische Strahlung mit einer Leistung von 140 MW. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto von gestern erkennt man eine Ascheeruption, die vom Sattelvent im Neuen Südostkrater ausging. Starker Wind verfrachtete die Aschewolke in südöstlicher Richtung. Momentan ist es so stürmisch am Vulkan, dass die Livecams wackeln. Tatsächlich könnte der Sturm den Tremor beeinflussen.

Die Interpretation der Daten deutet darauf hin, dass sich wieder mehr Magma unter dem Vulkan bewegt, als es in den letzten Wochen der Fall war und ich rechne mit einem Anstieg der vulkanischen Aktivität am Ätna.

Mehrere Beben auf Sizilien

In den letzten Tagen gab es mehrere Erdbeben auf Sizilien. Ein Schwarm ereignete sich knapp 40 Kilometer nördlich des Ätnas und könnte mit der Aktivierung lokaler Störungszonen durch ein verändertes Spannugsumfeld im Bereich des Vulkans zusammenhängen.

Interessant ist auch ein Erdstoß der Magnitude 3,4, der sich östlich von Stromboli ereignete. Das Hypozentrum des Bebens lag in 214 km Tiefe und damit im Erdmantel. Sehr wahrscheinlich brach ein Stück subduzierte Erdkruste. In diesem Bereich konnte man öfters Erdbeben beobachten, bevor es zu einer Aktivitätssteigerung am Stromboli kam. Dieser Vulkan ist momentan relativ ruhig und erzeugt kleine strombolianische Eruptionen.

Nanokristalle können Eruptionen beeinflussen

Wissenschaftler der Universität Bayreuth untersuchten Nanokristalle im Magma und fanden Erstaunliches heraus: die nur 20 bis 30 Millionstel Millimeter großen Kristalle können einen effusiv eruptierenden Vulkan in einen Explosiven verwandeln und große Katastrophen auslösen.

Nanokristalle unter dem Transmissionselektronenmikroskop. © Danilo Di Genova

Die neue Studie fand unter Leitung von Dr. Danilo Di Genova am BGI statt. Die Geoforscher untersuchten Lava unterschiedlichster Vulkane und entdeckten dabei unter dem Transmissionselektronenmikroskop die Nanokristalle, die sie Nanolithen nannten. Sie bestehen überwiegend aus Eisen, Silizium und Aluminium und sind in der Lage die Viskosität eines Magmas zu erhöhen. Sobald sich Nanokristalle in einer niedrigviskosen, basaltischen Schmelze bilden, wird das Magma so zähflüssig, dass seine Fließfähigkeit stark eingeschränkt wird. Gase können ebenfalls nicht mehr entweichen. In der Folge steigt der Druck im Inneren des Vulkans und es kann zu einer verheerenden Explosion kommen.

Das deutsch-britische Forscherteam entdeckte die Kristalle u.a. in vulkanischem Glas und in Lavaproben des Ätnas. Im Labor schmolzen sie die Lava bei Temperaturen von mehr als 1300 Grad Celsius und fanden heraus, dass sich die Nanolithen bilden, wenn sich die Schmelze sehr schnell abkühlte. In der Natur müssen natürlich erst einmal so hohe Temperaturen erreicht werden. Das trifft praktisch nur auf primäres Stamm-Magma zu, dass direkt aus dem Erdmantel aufsteigt. Zudem gilt zu bedenken, dass streng genommen bei Laborversuchen kein Magma entsteht, wenn bereits erkaltete Lavaproben geschmolzen werden. Es ist halt flüssige Lava, der eine entscheidende Komponente fehlt: Fluide Phasen! Sie beeinflussen im hohen Maß das Eruptionsgeschehen und verflüchtigen sich zum größten Teil während der Eruption.

Die Forscher sind der Überzeugung, dass so mancher katastrophaler Vulkanausbruch durch Nanolithen verschlimmert wurde. Sie möchten untersuchen, ob nicht vielleicht sogar der Vesuv-Ausbruch, der im Jahre 79 Pompeji zerstörte, durch Nanokristalle zustande kam.

(Quellen: https://advances.sciencemag.org/, MDR)

Piton Fournaise: Zunahme der Erdbeben

Seit dem 20. September nimmt die vulkanisch bedingte Erdbebenätigkeit unter dem Piton de la Fournaise zu. Innerhalb von 2 Tagen wurden 21 schwache Erschütterungen registriert. sie hatten Maximalamplituden von 1 und lagen in Tiefen zwischen 1,7 und 2,2 km. Das Epizentrum manifestierte sich unter dem Gipfelkrater Dolomieu. Dort wurde am Montag auch der Abgang einer Schuttlawine dokumentiert. Ob es einen Zusammenhang mit den Beben gibt ist unklar. Möglicherweise spielte da auch die Inflation eine Rolle, denn zeitgleich mit der Zunahme der Bebentätigkeit wurde ein Anschwellen des Gipfelbereichs festgestellt. Darüber hinaus stieg die Kohlendioxid-Konzentration von Fumarolen. Die Indizien sprechen dafür, dass Magma aufsteigt und das oberste Magmenreservoire auffüllt. Früher, oder später wird es zu einer neuen Eruption kommen. Die letzten Eruptionen fanden meistens so 3-4 Wochen nach bekannt werden vergleichbarer Anzeichen statt.

Rincon de la Vieja ausgebrochen

Am costaricanischen Vulkan Rincon de la Vieja ereignete sich eine weitere phreatische Eruption. Vulkanasche ging in 2 km Entfernung vom Krater nieder. Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei dem ausgestoßenem Material um altes Gestein, dass du im Schlot anstand und durch die Dampfexplosion fragmentiert wurde. Es war eine der stärksten phreatischen Eruptionen der letzten Jahre. Laut Aussage eines einheimischen Vulkanologen (Javier Pacheco/OVSICORI), begann der aktuelle Eruptionszyklus bereits im Jahr 2011. Die stärkste Eruption der jüngeren Vergangenheit wurde im Jahr 1995 dokumentiert. Damals stieg eine Eruptionswolke mehrere Kilometer hoch auf und es entstanden Lahare.

Popocatepetl meldet sich zurück

Zuletzt war es etwas ruhiger geworden, um dem mexikanischen Vulkan Popocatepetel. Seit dem Wochenende eruptiert er wieder regelmäßig Aschewolken. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Die Asche driftet in nördlicher Richtung. CENAPRED berichtete gestern über 103 Asche-Dampf-Exhalationen und 576 Minuten Tremor. Es bewegt sich wieder mehr Magma im Untergrund.