Erdbeben Mw 7,6 erschüttert Mexiko

Datum: 19.09.22 | Zeit: 18:05:10 UTC | Lokation:  18.56 N ; 103.07 W | Tiefe: 25 km | Mw 7,6

Ein sehr starkes Erdbeben der Magnitude 7,6 hat den mexikanisches Bundesstaat Michoacan erschüttert. Das Hypozentrum lag in 25 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 26 km süd-süd-östlich von Coalcomán de Vázquez Pallares verortet. Die Angaben stammen vom EMSC und könnten noch korrigiert Werden. Der Erdstoß manifestierte sich um 18:05:10 UCT. Vor Ort war es 13:05:10 Uhr. Beim EMSC liegen 2 Wahrnehmungsmeldungen vor, nach denen das Erdbeben in mehr als 170 km Entfernung für 20 Sekunden stark zu spüren gewesen war.

Erdbeben dieser Magnitude weisen ein großes Zerstörungspotenzial auf. Die vergleichsweise große Tiefe des Erdbebenherds könnte die Auswirkungen an der Erdoberfläche ein wenig gedämpft haben, dennoch muss man mit Schäden rechnen. Erste Aufnahmen dokumentierten leichte Beschädigungen und Waren, die aus einem Supermarkt-Regal gefallen sind.

Da das Epizentrum recht nahe an der Pazifikküste liegt, wurde Tsunami-Alarm gegeben. Anrainer müssen mit bis zu 3 m hohen Wellen rechnen.

Tatsächlich sehen wir in den letzten Tagen eine signifikante Häufung starker Erdbeben. Speziell in der Region der mexikanischen Westküste zeichnete sich ein neues Starkebben seit längerem ab.

Unweit des Hypozentrums liegen mehrere aktive Vulkane. Einer davon ist der Colima. Es bleibt spannend abzuwarten, ob er in den nächsten Monaten aktiv werden wird. Weitere Vulkane finden sich im Michoacán-Vulkanfeld. Einer von ihnen ist der monogenetische Paricutin. Im Mai letzten Jahres gab es dort ein Schwarmbeben und man fürchtete einen neuen Vulkanausbruch in der Gegend. Selbst Popocatepetl liegt im Wirkungskreis des Erdbebens.

Erdbeben an Subduktionszone

Das Erdbeben manifestierte sich küstennahe und fand seine Ursache in der Subduktion der Cocos-Platte unter die des Nordamerikanischen Kontinents. Entlang der mexikanischen Küste kommt es zu besonders vielen Erdbeben, weil hier die Pazifische Platte in 3 kleinere Platten zerbrochen ist. Dieser Umstand sorg für vielfältige Bewegungen, so dass im Untergrund große Spannungen entstehen können. Die meisten Vulkane Mexikos ordnen sich allerdings nicht entlang der Subduktionszone an, sondern liegen am Trans-Mexikanischen-Vulkangürtel. Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um eine ehemalige Subduktionszone des Pazifiks, die durch Drehung der Erdkrustenplatten in den Kontinent geschoben wurde. Auch an der TMV können starke Erdbeben entstehen.

19. September ist Mexikos Tag der Erdbeben

Kurios ist, dass der 19. September für Mexiko eine Schicksalstag in Sachen Erdbeben zu sein scheint, denn bereits 2 Mal kam es an diesem Tag zu starken Erdbeben, die in Mexiko Schäden anrichteten und den Menschen im Gedächtnis blieben. Das War in den Jahren 1985 und 2017. Beide Erdbeben richteten in Mexiko-Stadt große Schäden an. Vor 37 Jahren starben Tausende. Im Jahr 2017 wurden 369 Opfer beklagt. Aktuell scheint es keine ganz große Katastrophe gegeben zu haben.

Yellowstone: Erdbeben Ml 3,9

Erdbeben nahe Norris Geyser Basin im Yellowstone

Datum: 18.09.22 | Zeit: 12:55:20 UTC | Lokation: 44.80 N ; 110.81 W | Tiefe: 10 km | Ml 3,9

Gestern wurde der Yellowstone-Nationalpark von einem Erdbeben der Magnitude 3,9 erschüttert. Der Erdbebenherd befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 28 km nordöstlich von West Yellowstone lokalisiert. Das berüchtigte Norris Geyser Basin befindet sich ca. 7 km südöstlich des Epizentrums. Das Beben kam nicht alleine, sondern wurde von einem weiteren Erdstoß der Magnitude 2,4 begleitet. Zudem gab (und gibt) es rege Mikroseismizität. In dem Areal manifestierten sich in den letzten Wochen öfters Erschütterungen und man kann von einem Anstieg der Seismizität sprechen.

Die Erdbeben bedeuten nun nicht gleich, dass es zu einem Ausbruch des Yellowstone-Vulkans kommen wird. Sie stehen vielmehr im Zusammenhang mit dem Hydrothermalsystem des Vulkans. Dennoch, sollte sich im Yellowstone eine Eruption ereignen, dann wäre das Areal um Norris eine jener Gegenden, die ich für einen möglichen Ausbruchspunkt favorisieren würde.

Im Norris Geyser Basin liegt auch der weltgrößte Geysir: Steamboat. Tatsächlich sprang er gestern wieder nach einer vergleichsweise langen Pause. Sie dauerte 89 Tage. Der Sprung begann um 15:17 Uhr und die Hauptphase dauerte gut 10 Minuten. Der Erdstoß M 3,9 manifestierte sich um 06:55:20 Uhr Ortszeit. Es ist also möglich, dass das Erdbeben den Sprung des Geysirs triggerte.

Die Yellowstone-Caldera wird medial als „Supervulkan“ eingestuft. In den letzten 2 Millionen Jahren erzeugte er 3 dieser gigantischen Vulkanausbrüche, die im Verdacht stehen, globale Winter auszulösen. Doch darüber hinaus zeigt sich der Yellowstone-Vulkan für eine Reihe normaler Eruptionen verantwortlich. Die letzte Eruption gab es vor ca. 70.000 Jahren. Obwohl der Vulkan damit laut Definition als erloschen gilt, halten Vulkanologen neue Eruptionen für möglich. Doch wann es soweit sein wird, ist ungewiss.

Erdbeben-News 19.09.22: Taiwan

Taiwan: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 19.09.22 | Zeit: 02:07:44 UTC | Lokation: 23.43 N ; 121.43 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,5

Der stärkste Erdstoß heute ereignete sich wieder in Taiwan und hatte eine Magnitude von 5,5. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum befand sich 63 km südlich von Hualien City und lag einige Kilometer nördlich der bisherigen Erschütterungen. Wahrscheinlich ist es als Nachbeben einzustufen, es könnte aber auch ein neues Stück Erdkruste entlang der Verwerfung entspannt worden sein.


Azoren-Region: Erdbeben Mw 4,7

Datum: 19.09.22 | Zeit: 07:18:38 UTC | Lokation: 40.89 N ; 29.22 W | Tiefe: 10 km | Mw 4,7

Nördlich des Archipels der Azoren manifestierte sich ein Erdbeben Mw 4,7. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 226 km nordwestlich von Santa Cruz da Graciosa lokalisiert. Einen Zusammenhang mit dem Schwarmbeben vom Frühjahr gibt es nicht.


Oman: Erdstoß Mb 4,6

Datum: 19.09.22 | Zeit: 04:26:52 UTC | Lokation:  21.09 N ; 59.60 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,6

Vor der Küste des Oman bebte es mit Mb 4,6. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 10 km festgestellt. Das Epizentrum lag 164 km südlich von Sur. Vor der Küste der Arabischen Halbinsel verläuft die Plattengrenze zum Indischen Ozean.


Island: Schwarmbeben hält an

Das Schwarmbeben im Norden von Island geht weiter, hat sich aber deutlich abgeschwächt. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden noch 383 Erschütterungen entlang der Tjörnes-Fracture-Zone. Die meisten Epizentren liegen 10-20 km nordöstlich von Grimsey. Die Tiefen der Hypozentren streuen über einen großen Bereich.


Kanaren: Schwarmbeben bei Enmedio

Das Gebiet um den submarinen Vulkan Enmedio wurde wieder von einem schwachen Schwarmbeben erschüttert. Der stärkste Erdstoß hatte gestern eine Lokal-Magnitude von 2 und einen Erdbebenherd in 17 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 34 km östlich von Granadilla de Abona lokalisiert. Enmedio liegt zwischen den Kanareninseln Teneriffa und Gran Canaria.

Erdbeben Mw 7,2 erschüttert Taiwan am 18.09.22

Noch stärkeres Erdbeben an der Ostküste Taiwans

Datum: 18.09.22 | Zeit: 06:44:17 UTC | Lokation: 23.23 N ; 121.34 E | Tiefe: 17 km | Mw 7,2

Heute Morgen gab es ein weiteres sehr starkes Erdbeben an der Ostküste von Taiwan. Es hatte eine Magnitude von 7,2 (wurde inzwischen auf 6,9 korrigiert) und ein Hypozentrum in 17 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 87 km südlich von Hualien City lokalisiert. Es wurde Tsunamialarm geben. Besonders gefährdet sind die Philippinen.

Erst gestern gab es einen Erdstoß Mw 6,6, der von mehreren Nachbeben gefolgt wurde. Das aktuelle Beben ereignete sich an der gleichen Störungszone, nur einige Kilometer weiter nördlich.

In Taiwan gibt es auch einen potenziell aktiven Vulkan, der auf die starken Erdstöße reagieren könnte.

Das Beben gestern verursachte einige Schäden (siehe Fotos), allerdings blieben dramatische Ereignisse aus. Weitere starke Erdbeben sind möglich.

Starkes Erdbeben erschüttert Taiwan am 17.09.22

Taiwan: Erdbeben Mw 6,6

Datum: 17.09.22 | Zeit: 13:41:19 UTC | Lokation: 23.14 N ; 121.26 E | Tiefe: 2 km | Mw 6,6

Die Südostküste Taiwans wurde von einem sehr starken Erdbeben der Magnitude 6,6 erschüttert. Das Epizentrum wurde 85 km südöstlich von Lugu verortet. Das Hypozentrum befand sich in nur 2 km Tiefe, was für Erdbeben dieser Magnitude ehr ungewöhnlich ist. Die hohe Magnitude und das flache Hypozentrum lassen Schäden vermuten. Detaillierte Meldungen über Schäden stehen noch aus, doch zumindest gab es leichte Gebäudeschäden und Stromausfälle.

Das Erdbeben manifestierte sich um 13:41:19.1 UTC. Die Daten stammen vom EMSC und könnten noch korrigiert werden. Es gab mehrere Nachbeben. Eins brachte es auf Mw 5,5.

Beim EMSC gibt es 2 Wahrnehmungsmeldungen. Ein Bebenzeuge befand sich in 109 km Entfernung zum Epizentrum und beschrieb das Beben als das stärkste, was er je erlebte. Der Erdstoß dauerte über eine Minute lang.

Tektonik Taiwans

Die Shakemap oben zeigt das Relief des Ozeanbodens und lässt ahnen, dass die Tektonik im Osten der Insel komplex ist. Taiwan liegt im Schnittpunkt zweier großer Tiefseegräben, die als Subduktionszonen der pazifischen- und philippinischen Platte einerseits und dem Eurasischen Kontinent andererseits angelegt sind. Im Nordosten mündet der Ost-West streichende Ryukyu-Trench in den Nord-Süd verlaufenden Manilagraben. Taiwan gerät dabei zwischen die Fronten und wird ordentlich in die Mangel genommen. In der Folge entstand eine Host- und Graben Struktur, die das Land parallel zu seiner Längserstreckung durchzieht. Entlang der Ostküste verläuft ein Längstal, dem sich eine Küstenebene anschließt. Beide Seiten des Längstals sind von großen Störungen durchzogen. An einer dieser Störungen ereignete sich das Erdbeben. Die Philippinen-Platte drückt hier mit einer Geschwindigkeit von 82 mm pro Jahr auf Eurasien, so dass genug Energie vorhanden ist um sehr starke Erdbeben zu erzeugen.

Mit weiteren Erdstößen ist zu rechnen. Zum Glück werden moderne Häuser in Taiwan oft Erdbebensicher gebaut, doch ältere Gebäude in kleineren Küstendörfern sind es oft nicht.

Erdbeben-News 17.09.22: Loyalitäts-Inseln

Loyalitäts-Inseln: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 16.09.22 | Zeit: 23:58:20 UTC | Lokation: 22.28 S ; 170.86 E | Tiefe: 60 km | Mw 5,5

Am Vanuatu-Graben gab es einen weiteren Erdstoß. Er hatte eine Magnitude von 5,5 und ein Hypozentrum in 60 km Tiefe. Das Epizentrum lag 318 km östlich von Tadine (Neukaledonien). Die Loyalitäts-Inseln sind Neukaledonien vorgelagert, daher die Verortung zu den Inseln.


Türkei: Erdbeben Mw 4,8

Datum: 16.09.22 | Zeit: 20:30:35 UTC | Lokation:  39.41 N ; 40.61 E | Tiefe: 7 km | Mw 4,8

Im Osten der Türkei bebte es mit einer Magnitude von 4,8. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von nur 7 km. Das Epizentrum wurde 7 km östlich von Yedisu festgestellt. Das Erdbeben manifestierte sich an der Ostanatolischen Verwerfungszone. Ihr Verlauf wird in der Shakemap durch eine Reihe von Erdbeben markiert.


Griechenland: Erdbeben Mb 4,5

Datum: 16.09.22 | Zeit: 12:58:09 UTC | Lokation:   37.42 N ; 21.25 E | Tiefe: 53 km | Mb 4,5

Im Ionischen Meer ereignete sich ein Erdbeben Mb 4,5. Das Hypozentrum lag 53 km tief. Das Epizentrum wurde südlich der Insel Zakynthos lokalisiert. Das EMSC verortete es 33 km südlich von Pýrgos. Es gab mehrere schwächere Vorbeben, so dass sich ein schöner Cluster bildete.

Erdbeben-News 16.09.22: Marokko

Schwarmbeben bei Al Hoceïma verstärkte sich

Datum: 15.09.22 | Zeit: 21:05:51 UTC | Lokation:  35.56 N ; 3.59 W | Tiefe: 10 km | Ml 3,5

Im südwestlichen Mittelmeer gibt es ein Schwarmbeben, dass seit Monaten anhält und sich seit gestern intensivierte. Das EMSC ordnet den Schwarm geografisch der Meerenge von Gibraltar zu, obwohl er sich eigentlich an einer Störungszone vor der Nordküste Marokkos manifestiert. Seit gestern wurden 33 Erschütterungen mit Magnituden ab 2 registriert. Der stärkste Erdstoß brachte es gestern Abend auf Ml 3,5. Die Herdtiefe lag bei 10 km. Das Epizentrum wurde 47 km nördlich der marokkanischen Stadt Al Hoceïma verortet.

Die Beben in der Alboransee manifestieren sich an einer Blattverschiebung, an der sich schon starke Erdbeben mit katastrophalen Folgen ereigneten. So starben im Jahr 2004 mehr als 600 Menschen infolge eines Erdbebens MW 6,4. Es ist nicht auszuschließen, dass es in Zukunft vergleichbare Erdbeben in der Region geben wird. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass die vielen schwachen Erdbeben im Rahmen eines Schwarms die Spannungen in der Erdkruste langsam abbauen, so dass die Wahrscheinlichkeit eines Starkbebens reduziert wird. Doch es gibt auch Beispiele die zeigten, dass Schwarmbeben einem starken Erdbeben vorangegangen sind. In der Schlussfolgerung kann man nicht sagen, dass es nun eine höhere oder geringere Gefahr eines Starkbebens gibt, als so oder so in tektonisch aktiven Regionen entlang kontinentaler Nahtstellen besteht. Vor der Küste Marokkos verläuft die Plattengrenze zwischen Afrika und Europa. Sie zweigt vom mittelozeanischen Rücken im Atlantik ab und verläuft in West-Ost-Richtung durch die Straße von Gibraltar. Erst bei Sizilien macht sie einen Bogen, um dann näher am europäischen Festland zu verlaufen als vor der Küste Afrikas.

Das folgenreichste Erdbeben, das Marokko in den letzten Jahrzehnten erschütterte, war das von Agadir. 1960 wurde die Stadt am Atlantik von einem Erdbeben der Magnitude 5,7 erschüttert. Obwohl die Magnitude vergleichsweise moderat war, fanden ca. 15.000 Menschen den Tot. Das Epizentrum lag direkt unter der Altstadt.

Erdbeben-News 15.09.22: Neuseeland

Neuseeland: Erdbeben unter Taupo-Caldera

Datum: 15.09.22 | Zeit: 08:04:53 UTC | Lokation: 38.78 S ; 176.00 E | Tiefe: 10 km | M 3,2

Unter der neuseeländischen Taupo-Caldera gab es weitere Erdbeben. Die beiden stärksten Erdstöße heute generierten Magnituden von 3,2 und hatten Erdbebenherde in 10 km Tiefe. Die Epizentren lagen im Osten des Lake Taupo, genauer, 13 km süd-süd-westlich von Taupo-Stadt. Dort nahmen Bewohner die Erdbeben wahr und meldeten ihre Wahrnehmung sogar beim EMSC. Die Beben ordnen sich in einem seismischen Schwarm ein, der bereits im Mai dieses Jahres begann. Das stärkste Erdbeben dieser Sequenz manifestierte sich letzten Samstag und brachte es auf M 4,2. Seit Mai wurden gut 650 Erschütterungen detektiert.

GeoNet berichtet, dass sich die Seismizität im Verlauf des Schwarmbebens steigerte. Als das Schwarmbeben begann, wurden ca. 30 Beben pro Woche registriert. Mittlerweile sind es zwischen 40 und 50 Beben pro Woche. Dennoch bleibt man bei den Geowissenschaftlern gelassen und belässt die Warnstufe auf „0“. Dieser Status bedeutet nun nicht, dass es keine Warnstufe geben würde, sondern sie besagt, dass sich die vulkanischen Gefahren auf eine Gefährdung der Umwelt durch fumarolischer- und hydrothermaler Aktivität beziehen, die oft im Zusammenhang mit vulkanischen Gasen stehen. Ferner könnten durch Erdbeben Erdrutsche ausgelöst werden. Die Warnstufe spiegelt keine Prognosen über künftige Ereignisse wider.

Schwarmbeben unter Taupo kommen öfters vor

Schwarmbeben unter der Taupo-Caldera sind keine Seltenheit. In diesem Jahrtausend gab es bereits 2 vergleichbare Phasen, die sich 2008-2009 und 2017 ereigneten. Auch wenn man statistisch gesehen längere Zeiträume beobachten müsste, um einen eindeutigen Trend zu erkennen, so liegen die beiden jüngsten Schwarmbeben zeitlich deutlich enger Zusammen, als es zuvor der Fall war. Aktuell wird auch eine Bodendeformation festgestellt. Im Bereich der Caldera hob sich der Boden um 12 mm an. Außerdem gibt es eine horizontale Bewegungskomponente, die auf Krustendehnung hindeutet. Möglicherweise stehen Seismizität und Bodendeformation mit dem Zufluss magmatischer Fluide unter der Caldera in Verbindung.

Der Taupo-Vulkan ist in der Lage extrem starke Eruptionen zu generieren, die umgangssprachlich als „Supervulkan-Eruptionen“ bekannt sind. Solche Eruptionen können globale, vulkanische Winter auslösen, zu Missernten führen und im Extremfall Massenaussterben einleiten. Eine neue wissenschaftliche Arbeit enthüllt, dass solche Supervulkaneruptionen und die Bildung von Flutbasalt-Provinzen häufiger an Massenaussterben beteiligt waren, als bislang angenommen. Doch davon später mehr.

Erdbeben Mw 7.0 bei den Loyalty-Inseln

Sehr starkes Erdbeben Mw 7.0 am Vanuatu-Graben

Datum: 14.09.22 | Zeit: 11:04:07 UTC | Lokation: 21.17 S ; 170.25 E | Tiefe: 139 km | Mw 7,0

Heute Mittag gab es bei den pazifischen Loyalitätsinseln (die zwischen Neukaledonien und Vanuatu liegen) ein starkes Erdbeben der Magnitude Mw 7,0. Der sehr starke Erdstoß manifestierte sich in der großen Tiefe von 139 km. Das Epizentrum lag am Vanuatu-Graben, gut 207 km südöstlich von Isangel (Vanuatu). Auf den Insel konnte der Erdstoß gespürt werden und beim EMSC gibt es entsprechende Wahrnehmungsmeldungen.

Genaugenommen müsste man von einem Lithosphären-Beben sprechen, da es sich in der Grenzschicht zwischen Erdkruste und Erdmantel ereignete. Beben in dieser Tiefe manifestierte sich für gewöhnlich an einem Stück subduzierter Erdkruste, ein Stück hinter einer Subduktionszone, genauso, wie es hier der Fall war.